Aktuelle Meldungen
April 2025
Warnung vor gefälschten Autobahn-Vignetten
Die Vignetten zur Nutzung der Autobahnen in Tschechien gibt es nur noch elektronisch und können entweder über das Portal edalnice.cz oder an einigen Automaten erworben werden. In Tschechien wird nun vor einer betrügerischen Website gewarnt, die edalnice.cz nachempfunden wurde. Wer dort einkauft, zahlt einen überhöhten Preis, erwirbt damit aber keine Vignette, was leider nicht so leicht zu bemerken ist, da man ja nicht sieht, ob das Fahrzeug im Mautsystem registriert wurde. Unter edalnice.cz können Sie auch prüfen, ob für ein bestimmtes Kennzeichen eine gültige Vignette existiert.
Gleichzeitig warnt das Verkehrsministerium vor anderen Webseiten, bei denen man zwar wirklich Vignetten erwerben kann, die jedoch hohe Aufschläge verlangen. Konkret seien dies derzeit czdalnice.cz, digitale-vignette-online.cz, e-vignettes.com und e-vignette.cz. Die sollte man tunlichst meiden.
Futuristische Seilbahn auf den Jeschken

Die Stadtverwaltung von Liberec hat nun offiziell mitgeteilt, für welche Ausführung der Gondel sie sich beim Wiederaufbau der Seilbahn auf den Jeschken (Ještěd) entschieden hat. Es ist ein futuristisch anmutender Entwurf der Designerin Anna Marešová. Er zeichnet sich durch komplette Glaswände aus und bietet zudem Ausblicke durchs Dach und den Boden. Bis zu 100 Personen sollen darin Platz finden.
Die Seilbahn war nach einem schweren Unfall 2021 stillgelegt worden. Jetzt hofft man, in fünf Jahren den Betrieb wiederaufnehmen zu können. Bei der Gelegenheit wird die Seilbahn gleich um knapp 800 Meter verlängert, um einen direkten Übergang von der Straßenbahn zu ermöglichen.
Nur 20.000 CZK Strafe für abgebrannte illegale Veranda
Im Januar kam es in der hölzernen Veranda eines Restaurants in Most zu einem schweren Brandunglück, bei dem sieben Menschen starben und weitere schwere Verbrennungen erlitten. Die geschlossene Veranda war illegal errichtet worden, sie hatte nie eine Baugenehmigung erhalten. Dafür hätte eigentlich eine Strafe in Millionenhöhe gedroht. Allerdings geschah der Bau bereits vor 16 Jahren und die Sache ist damit verjährt. Deshalb wurde den Betreiber von der Stadt Most jetzt nur eine Strafe von 20.000 CZK (ca. 800 Euro) auferlegt für den Verstoß gegen die Bauvorschriften in den letzten fünf Jahren.
Tschechischer Pavillon bei Expo in Osaka eröffnet

Letzten Sonnabend wurde in Osaka die Weltausstellung EXPO 2025 eröffnet. Tschechien ist dort mit einem eigenen Pavillon an prominenter Stelle direkt am Wasser vertreten (weit weg vom deutschen Pavillon). Dieser wurde im Wesentlichen aus Holz und Glas errichtet, fast komplett in Tschechien gefertigt und dann in Containern nach Japan transportiert, um dort zusammengesetzt zu werden. Innen führt eine spiralförmige Rampe zum Auditorium, wo tschechische Künstler auftreten werden, z.B. die Tschechischen Philharmoniker, der Zirkus Cirk La Putyka und das Pilsner Theater Alfa. In dem Haus befindet sich u.a. noch ein Restaurant, welches bis zu 2000 Mahlzeiten und 5000 Biere (Pilsner Urquell) pro Tag servieren kann. Man rechnet mit 12.000 bis 15.000 Besuchern täglich. Am ersten Tag kamen bereit rund 10.000 Besucher und tranken 1000 Bier.
Nach Recherchen des Tschechischen Rundfunks soll das Gebäude rund 286 Mio. CZK (ca. 11,4 Mio. Euro) und damit knapp 50% mehr gekostet haben als geplant. Begründet wird dies mit höheren Brandschutzanforderungen der japanischen Ämter oder auch mit zusätzlichen Maßnahmen zum Schutz vor Erdbeben. Die Kosten entsprechen fast genau der Summe, die die Regierung ursprünglich für die Gesamtkosten der halbjährigen Präsentation Tschechiens auf der EXPO veranschlagt hatte. Durch Vermietungen des Gebäudes und dessen Verkauf nach der EXPO wird mit Einnahmen von rund 192 Mio. CZK (ca. 7,7 Mio. Euro) gerechnet.
Das wichtigste Ziel Tschechiens mit dem EXPO-Auftritt ist die Stärkung der Beziehungen zu Japan, sowohl touristisch als auch wirtschaftlich. Japan ist laut Außenminister Lipavský der zweitgrößte Investor in Tschechien und japanische Firmen trügen 5% zum Bruttoinlandsprodukt Tschechiens bei.
Tschechien komplett unabhängig von russischem Erdöl
Der tschechischer Premier Petr Fiala verkündete heute, dass Tschechien erstmals in seiner Geschichte komplett unabhängig von russischem Erdöl sei. Der Ausbau der westlichen TAL-Pipeline sei nun fertig und Öl aus dem Hafen von Triest würde nach Litvínov in Nordböhmen fließen.
Der Ausbau der Pipeline war 2022 beschlossen und vor einem Jahr begonnen worden. Ihre jetzige Kapazität reicht aus, um den gesamten tschechischen Bedarf zu decken. Die TAL-Pipeline verläuft von Triest über die Alpen nach Deutschland und ist 750 Kilometer lang. Über die 350 Kilometer lange IKL-Pipeline zwischen Bayern und Nelahozeves ist Tschechien daran angebunden.
Durch die Druschba-Pipeline von Russland ist bereits seit März kein Rohöl mehr nach Tschechien geflossen. Deren Zukunft wird derzeit diskutiert, wobei eine Stilllegung der falsche Weg sei, meinte Ivan Indráček vom Verband der unabhängigen Erdölproduzenten.
Tschechien derzeit sehr trocken

In Tschechien sind in diesem Jahr besonders geringe Niederschläge gefallen, womit sich das seit Oktober herrschende Defizit fortsetzt, wie das Tschechische Hydrometeorologische Institut (ČHMÚ) mitteilt.
Bis Mitte April fielen mit 77 mm nur ca. 46% der üblichen Niederschläge bezogen auf den Zeitraum 1991 bis 2020. Im Riesen- und Isergebirge fiel dabei noch der meiste Niederschlag, aber auch da waren es nur ca. 60% des Üblichen. Der April ist im ganzen Land mit nur 10% des langjährigen Durchschnitts besonders trocken. Im Ergebnis sind die Böden stark ausgetrocknet, was für die Landwirtschaft, aber auch für die Natur ein großes Problem darstellt. Die Meteorologen können leider auch keine positiven Aussichten für die nächsten Wochen verkünden.
Umweltzustand in Tschechien leicht verbessert

Im EU-Vergleich hat sich der Zustand der Umwelt in Tschechien leicht verbessert. Dies zeigt die entsprechende Analyse der Bank Česká spořitelna und des Datenportals „Europa in Daten“, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Tschechien landete nach Platz 22 in den beiden Vorjahren diesmal auf Platz 19, in trauter Nachbarschaft direkt nach Deutschland.
Schlecht steht Tschechien bei den Aspekten Emissionen, Anteil erneuerbarer Energien und Abfall da, während es sich insbesondere beim Wasserverbrauch und den Verkehrsemissionen gut platziert. Die Rangfolge zeigt kein klar regional verteiltes Muster (siehe Karte). Die nördlicheren Länder schneiden recht gut ab, aber auch Kroatien, Slowenien, Rumänien und der Südwesten Europas.
Osterreiten in Mikulášovice
Zum 15. Mal findet am Sonntag nun die wiederbelebte Tradition des Osterreitens in Mikulášovice im Schluckenauer Zipfel statt. Ab 10.30 Uhr wird in der St.-Nikolaus-Kirche eine Heilige Messe gefeiert mit musikalischer Begleitung aus der Region. Nach der Messe wird bis ca. 14 Uhr die Osterprozession durch den Ort ziehen.
Ostereier-Ausstellung in Libotenice
Auch in diesem Jahr findet in Libotenice an der Elbe, nicht weit von Litoměřice, die traditionelle Ostereier-Ausstellung statt. Die Kunstwerke sind dort nicht nur zu Ostern präsent, denn in der von der Tschechischen Assoziation der Ostereier-Malerinnen und -Maler betriebenen Galerie kann man sie ganzjährig bewundern. Normalerweise muss man sich für einen Besuch anmelden, aber zu Ostern ist die Galerie durchgängig geöffnet, in diesem Jahr vom 18. bis 21. April jeweils von 10 bis 16 Uhr. Da kann man die schönen Stücke nicht nur bewundern, sondern auch kaufen.
Mehr zur Ostereier-Galerie Libotenice
Eier-Prozession auf der Karlsbrücke

Letzten Sonntag fand auf der Prager Karlsbrücke die jährliche Eierprozession statt. Diese hat jedoch nicht direkt mit Ostern zu tun, sondern mit einem kuriosen Vorfall: Ganz Böhmen sollte den Bau der Karlsbrücke 1363 mit der Lieferung von Eiern unterstützen, die damals im Mörtel verwendet wurden (das wiederum ist keine Legende, sondern wissenschaftlich nachgewiesen). Da diese aber bekanntlich sehr empfindlich sind, hatten nach einer Legende die Einwohner des Dorfes Velvary sie vor dem Transport hartgekocht und sich damit in ganz Böhmen lächerlich gemacht.
In einem schönen Beispiel von Selbstironie findet seit 2015 zu Andenken an die Peinlichkeit jedes Jahr am Palmsonntag eine Prozession von Velvary zur Karlsbrücke statt, angeführt vom Bürgermeister und mit vielen Leuten in mittelalterlicher Aufmachung. Ein Wagen mit weich auf Stroh gebetteten hartgekochten Eiern darf natürlich nicht fehlen, und auch sonst werden viele Eier in Körben mitgeführt. Diese werden dann unter Applaus und Gelächter offiziellen Vertretern in Prag übergeben.
Eierpreis steigt in Tschechien besonders stark
Die Eierlieferung der Einwohner von Velvary fiel in diesem Jahr möglicherweise etwas kleiner aus, denn in Tschechien sind Eier derzeit besonders teuer. Im EU-Vergleich sind die Preise hier im März sowohl bezogen auf den Vormonat (+20,4%) als auch auf das Vorjahr (+44,4%) am stärksten gestiegen. Belgien, Spanien und Bulgarien verzeichnen ähnliche Entwicklungen, während Eier in Kroatien und Irland billiger wurden. Selbst die tschechischen Preisanstiege sind jedoch gering im Vergleich zu den USA, wo Eier fast das Doppelte wie vor einem Jahr kosten.
Neuer Rekord beim Schneckenrennen
Beim Schneckenrennen während der großen Gartenmesse Zahrady Čech in Litoměřice (wir berichteten letzte Woche) wurde ein neuer Streckenrekord aufgestellt: Die stolze Siegerin legte die 33 cm in nur 1:58 Minuten zurück und setzte sich damit gegen mehr als 30 Konkurrentinnen durch.
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Hip Hop mobil Sachsen sucht für die künftige gemeinsame grenzüberschreitende Aktivitäteneinen tschechischen Partner. Bei Interesse wenden Sie sich an Mario Möckel über die E-Mail: mario.hiphopmobil@gmail.com oder telefonisch +491729373821 bzw. die Geschäftsstelle der Euroregion Elbe/Labe.
Wichtige Informationen zu Hip Hop mobil Sachsen:
Zweck
Förderung von Hip-Hop-Kultur und -Musik in Sachsen, insbesondere unter jungen Menschen, sowie Förderung der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit und des kulturellen Austauschs.
Ziele
- Förderung von Hip-Hop-Workshops und -Events in Sachsen
- Unterstützung von lokalen Hip-Hop-Künstlern und -Gruppen
- Schaffung einer Plattform für den Austausch und die Vernetzung von Hip-Hop-Enthusiasten in Sachsen und Tschechien
- Förderung der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit und des kulturellen Austauschs
Aktivitäten
- Organisation von Hip-Hop-Workshops und -Events (z.B. Konzerte, Battles, Graffiti-Workshops) in Sachsen und Tschechien
- Unterstützung von lokalen Hip-Hop-Veranstaltungen und -Festivals in Sachsen und Tschechien
- Betrieb einer Online-Plattform für den Austausch und die Vernetzung von Hip-Hop-Enthusiasten in Sachsen und Tschechien
- Organisation von deutsch-tschechischen Hip-Hop-Projekten, wie z.B.:
- "Hip-Hop ohne Grenzen": ein Projekt, das Hip-Hop-Künstler aus Sachsen und Tschechien zusammenbringt, um gemeinsam zu produzieren und aufzutreten
- "Graffiti-Workshop": ein Projekt, das Jugendliche aus Sachsen und Tschechien zusammenbringt, um gemeinsam Graffiti-Kunst zu erstellen.
Zielgruppe
Jugendliche und junge Erwachsene in Sachsen und Tschechien, die an Hip-Hop-Kultur und -Musik interessiert sind.
Standort
Sachsen (mit Schwerpunkt auf den Großstädten Dresden, Leipzig und Chemnitz) und Tschechien (mit Schwerpunkt auf den Großstädten, Ústí nad Labem, Liberec und Prag).
Partner
- Kulturelle Einrichtungen in Sachsen und Tschechien
- Hip-Hop-Verbände und -Organisationen in Sachsen und Tschechien
- Schulen und Jugendzentren in Sachsen und Tschechien
Kontakt:
E-Mail: mario.hiphopmobil@gmail.com
Telefon: 01729373821
Website: (hiphopmobil- sachsen.de)
Mit Staustufe geht es doch weiter

In die Bemühungen um den Bau einer neuen Staustufe in der Elbe bei Děčín kommt neue Bewegung: Die tschechische Wasserstraßendirektion hat den Auftrag für eine Umweltverträglichkeitsprüfung vergeben für Maßnahmen zur Verbesserung der Schiffbarkeit der Elbe zwischen Ústí und der Grenze. Dabei werden mehrere Varianten untersucht, neben der einzelnen Staustufe auch eine Kombination mehrerer kleinerer Staustufen oder eine Variante ohne Staustufe. Der Chef der Direktion geht von einem Baustart im Jahre 2032 aus.
Die Planungen für eine neue Staustufe wurden eigentlich 2019 vom tschechischen Umweltministerium abgebrochen, weil es am notwendigen Nutzen fehle. Zuletzt wurde die Diskussion vor drei Jahren öffentlich geführt, wobei schon damals der Bau einer einzelnen Staustufe als einzig sinnvolle Lösung favorisiert wurde. Auch diesmal verkündet das Verkehrsministerium dies als die sinnvollste Variante. Eine interessante Note bekommt die Sache dadurch, dass der Umweltminister, der 2019 für den Abbruch der Planungen gesorgt hatte, heute Hejtman des Bezirkes Ústí ist. Allerdings bewirbt er sich für die Parlamentswahlen im Herbst und gibt seinen jetzigen Posten dann vielleicht auf.
Ohne weitere Maßnahmen auf deutscher Seite kann jegliche Lösung nur die Schiffbarkeit einiger zusätzlicher Kilometer verbessern. Angesichts des im Zuge des Klimawandels immer unzuverlässigeren Wasserstandes der Elbe wären massive Baumaßnahmen und damit Umwelteingriffe in Deutschland notwendig. Es ist schwer vorstellbar, dass diese politisch durchsetzbar wären, zumal das Volumen der Schiffstransporte seit Jahren sinkt.
Eröffnung der Aussicht aufs Prebischtor

Am morgigen Samstag um 11 Uhr wird die neue Aussichtsplattform am Mühlenweg (siehe Karte) in der Böhmischen Schweiz für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, teilt die Nationalparkverwaltung mit. Sie ersetzt den bestehenden Aussichtspunkt aus dem Jahr 2023. Ergänzt wird sie durch eine ständige Freiluftausstellung mit großformatigen Fotografien, die sich mit der Entwicklung der Landschaft in diesem Teil des Nationalparks befasst.
"Der Blick von der neuen Aussichtsplattform über den sich natürlich regenerierenden Wald wird zweifellos in den nächsten Jahren zu einem der beliebtesten werden. Wir nutzen die relativ kurze Zeitspanne von ein paar Jahren, in der die majestätischen Felswände rund um das Prebischtor aus nächster Nähe betrachtet werden können“, sagt Petr Kříž, Direktor der Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz.
Die Nationalparkverwaltung lädt die Besucher herzlich zur Eröffnung der Plattform ein. Zur Anreise können Sie die Busverbindungen nutzen und an den Haltestellen Pravčická brána, Mezní Louka oder Mezná aussteigen. Autos können auf den Parkplätzen in Mezní Louka abgestellt werden. Von den Bushaltestellen und Parkplätzen sind es etwa zwei bis drei Kilometer Fußweg.
Naturschutzgebiet Erzgebirge unsicher
Die tschechische Regierung betreibt seit einigen Jahren den Prozess, das Erzgebirge auf tschechischer Seite komplett als Naturschutzgebiet auszuweisen. Innerhalb des Schutzgebietes soll es dabei vier Typen von Zonen mit einem unterschiedlichen Schutzstatus geben. Die Bezeichnung „Naturschutzgebiet“ hat deshalb eine andere Bedeutung als in Deutschland und enthält auch Teile, die bei uns ein Landschaftsschutzgebiet wären oder keinen Schutzstatus hätten. Die Ausweisung des gesamten Gebirges als Schutzgebiet hätte den Vorteil, dass sich dann eine einheitliche Schutzgebietsverwaltung etablieren ließe, was viele Prozesse vereinfachen könnte. Bisher stehen nur einzelne Teilgebiete auf Basis unterschiedlicher Rechtsgrundlagen (z.B. Natura 2000, FFH, Naturdenkmale) unter Schutz.
Der ursprüngliche Plan des Umweltministeriums, das Schutzgebiet noch im Sommer dieses Jahres einzurichten, erscheint mittlerweile unrealistisch. Gerade haben einige Dutzend Gemeinden aus den Bezirken Ústí und Karlsbad rund 240 Stellungnahmen zu den Planungen ans Umweltministerium geschickt. Diese müssten in wenigen Monaten bearbeitet und Verhandlungen mit den Gemeinden geführt werden. Im Herbst könnte ein Regierungswechsel anstehen, und danach werden die Karten möglicherweise ganz neu gemischt.
Große Gartenausstellung in Litoměřice

Das Ausstellungsgelände Zahrada Čech (Garten Böhmens) in Litoměřice lädt noch bis zum Sonntag zu seinem 37. großen Gartenmarkt ein. Das Gärtnern ist in Tschechien mindestens so populär wie in Deutschland, so dass die Menschen in großer Zahl dahin strömen werden (über 20.000 im letzten Jahr). An einigen Hundert Ständen kann man schauen und kaufen. Auf Basis verschiedener persönlicher Berichte scheint ein Besuch besonders lohnenswert, wenn man hochwertige oder einfach mal ganz andere Pflanzen sucht. In Auswahl und Qualität sollen deutsche Gartenmärkte angeblich nicht mithalten können.
Daneben wird es auch ein Kulturprogramm geben. Ein Höhepunkt wird dabei am morgigen Sonnabend um 14 Uhr in Halle G das Schneckenrennen sein, bei dem die Athletinnen immerhin 33 Zentimeter zurücklegen müssen.
Aufgrund des Besucheransturms werden immer die Parkplätze knapp. Wir empfehlen deshalb die Anreise mit dem Wanderexpress Bohemica (7.45 Uhr ab Dresden). Vom Bahnhof sind es nur etwa 20 Minuten Fußweg bis zum Ausstellungsgelände. Der Haupteingang ist an der Straße Českolipská (siehe Karte).
Fähre Dolní Žleb braucht neuen Betreiber
Für die Fähre in Dolní Žleb wird ein neuer Betreiber gesucht. Der bisherige hatte den Vertrag mit der Stadt Děčín gekündigt, weshalb die Fähre bereits seit einigen Monaten außer Betrieb ist. Die Stadt sucht nun einen neuen Betreiber. Falls Sie Lust haben: Bis 10 Uhr am 23. April können Sie Ihr Angebot hier einreichen.
Ersatzverkehr nach Moldava
Letzte Woche haben wir über den Start der touristischen Bahnlinien berichtet, und nun müssen wir leider mitteilen, dass die nach Moldava an diesem Wochenende (wie schon am letzten) als Busersatzverkehr fährt. Der Bahnhof Dubí, ein guter Zustiegspunkt aus Richtung Dresden, wird dabei leider gar nicht bedient. Grund sind Bauarbeiten an der Strecke.
Niedrigste Geburtenrate – höchste Einwohnerzahl

Tschechien erreichte 2024 gleichzeitig zwei vollkommen gegensätzliche Rekorde: Zum einen wurden mit 84.311 so wenige Kinder geboren wie noch nie in den letzten 200 Jahren, zum anderen hat die Bevölkerungszahl den höchsten Stand seit Kriegsende erreicht. Dies geht aus gestern veröffentlichten Zahlen des tschechische Statistikamtes hervor.
Die Geburtenrate in Tschechien sinkt seit mehreren Jahren. Die derzeitige Entwicklung lasse sich mit dem Beginn der 1990er Jahre vergleichen, der für viele unsicheren Zeit nach dem Zusammenbruch des Sozialismus mit der Durchsetzung neuer Lebenswerte, sagte die Prager Demografieprofessorin Jiřina Kocourková am Dienstag bei einer Konferenz. Heute sinke die Zahl jener Menschen, für die Nachkommen die Bedingung für ein erfülltes Leben sind.
Auf der anderen Seite hat die Gesamtbevölkerung in Tschechien am Ende des vorigen Jahres mit 10.909.500 den höchsten Stand seit 1945 erreicht. Das zeigt, dass die negative natürliche Bevölkerungsentwicklung – also der Sterbeüberschuss – durch Zuwanderung mehr als ausgeglichen wurde.
Robert Holec kandidiert fürs Parlament

Die Partei der Bürgermeister und Unabhängigen (STAN) hat den Bürgermeister von Dolní Poustevna, Robert Holec, zu ihrem Spitzenkandidaten im Bezirk Ústí für die Parlamentswahlen im Herbst gewählt. Aktuelle Umfragen sehen die Partei bei über 10 Prozent, so dass er eine gute Chance hat, ins Prager Parlament einzuziehen.
Holec engagiert sich seit Jahren für die Grenzregion und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und pflegt enge Kontakte in die Nachbarstadt Sebnitz. So beschreibt er auch seine Ziele bei den Wahlen: "Ich werde mich dafür einsetzen, dass die kleinen Städte und Gemeinden in den Randgebieten unseres Landes nicht vergessen werden. Mein Ziel ist es, die Öffnung der Schere zwischen ihnen und den Großstädten zu stoppen."
Libor Rouček verlässt SOCDEM
Der ehemalige Europaabgeordnete Libor Rouček tritt aus der tschechischen sozialdemokratischen Partei (SOCDEM, früher ČSSD) aus, wie er in einem offenen Brief an die Parteivorsitzende und ihren Stellvertreter mitteilt. Er kritisiert dabei, dass die Partei unter deren Führung eine falsche Richtung eingeschlagen hätte, und warf den beiden vor, sogar mit der rechtspopulistischen Partei ANO hinter den Kulissen über die Platzierung von SOCDEM-Mitgliedern auf Wahllisten der ANO zu verhandeln. Die Parteivorsitzende der ANO dementierte dies, bestätigte aber Gespräche.
Tschechien ist eines der wenigen europäischen Länder, in denen keine sozialdemokratische Partei eine nennenswerte Rolle spielt. Die frühere ČSSD war bis 2017 eine wichtige politische Kraft und stellte öfters die Regierung, zuletzt von 2014 bis 2017 mit Bohuslav Sobotka als Premierminister und der ANO als Juniorpartner. Dies war übrigens die erste tschechische Regierung seit 1993, die eine volle Legislaturperiode hielt. Seitdem ist der Stern der ČSSD stetig am Sinken, und die Umbenennung in SOCDEM hilft da auch nicht. In der folgenden Regierung war sie nur noch Juniorpartner unter ANO-Chef Andrej Babiš, und danach zog sie nicht mal mehr ins Parlament ein. Die aktuellen Umfragen für die Parlamentswahl im Herbst zeigen, dass sie wahrscheinlich wieder weit unter der 5%-Hürde landen wird.
Libor Rouček war einer der wichtigsten Europapolitiker der ČSSD und ist seit vielen Jahren Co-Vorsitzender des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums, einer Plattform des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.
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Die Ferienfahrten des Roten Baum Dresden und das Dům dětí a mládeže Ústí nad Labem führen im Sommer drei gemeinsame Ferienlager für deutsche und tschechische Kinder und Jugendliche in Tschechien durch. Dafür werden noch Betreuer/innen insbesondere für die deutschen Kinder gesucht.
Es handelt sich um die folgenden Termine:
- 28.06.-07.07. in Třebušín mit ca. 35 Kindern von 10 bis 15 Jahren
- 08.07.-17.07. in Třebušín mit ca. 35 Kindern von 10 bis 15 Jahren
- 19.07.-25.07. in Jiřetín pod Jedlovou mit ca. 50 Kindern von 8 bis 12 Jahren
Alle drei Ferienlager sind sehr naturnah ausgerichtet. In Třebušín finden sie auf einem Bauernhof mit vielen Tieren und der Möglichkeit des Reitens statt. In Jiřetín lädt eine interessante Umgebung zu Ausflügen ein. Das jeweilige Tagesprogramm können die Betreuenden gemeinsam mit den Kindern relativ frei gestalten.
Tschechische Sprachkenntnisse sind für ein solches gemischtes Ferienlager natürlich von Vorteil, jedoch nicht zwingend in vertiefter Form notwendig.
Die Teams der Betreuer/innen sind ebenfalls deutsch-tschechisch gemischt. Das Betreuungsverhältnis wird ca. 1:8 betragen. Die Aufwandsentschädigung pro Einsatz (d.h. pro Ferienlager) incl. Vorbereitung beträgt pauschal 240 Euro.
Ein Vorbereitungstreffen ist für So, den 27.04.2025, in Jiřetín geplant.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zu Anmeldung finden Sie auf den Seiten des Roten Baum Dresden.
Sie können sich auch direkt melden bei:
Jaqueline Muth
+49 351 858 27 02
ferienfahrtenroter-baum.de
Gesperrte Autobahn führt zu Verkehrschaos

Wie nicht anders zu erwarten, hat die Sperrung der beiden Autobahntunnel der D8 nahe der sächsisch-tschechischen Grenze zu einem Verkehrschaos auf den Umleitungsstrecken geführt. Es bildeten sich kilometerlange LKW-Schlangen, die z.T. die ganze Nacht bei laufendem Motor in den Ortschaften standen und die Zufahrten zu Grundstücken blockierten. Der Bürgermeister von Telnice meinte gegenüber der Zeitung Deník, dass die Einwohner in der Nacht kaum ein Auge zugemacht hätten. PKW, die an den LKW-Schlangen vorbeifahren wollten, behinderten teilweise den Gegenverkehr. Es ist also zu empfehlen, auch mit dem Auto dieses Strecke bis Mittwoch zu meiden und möglichst großräumig zu umfahren.
Diese Tunnelsperrung ist nur die erste von dreien: Vom 2. bis 8. Juli und vom 2. bis 8. Oktober wird sich das wiederholen.
Touristische Linien in Saison gestartet

Im Bezirk Ústí gibt es eine Reihe von Bahn- und Schiffslinien, die nur während der touristischen Saison verkehren. Diese diesjährige Saison wurde am letzten Wochenende eröffnet und wird bis zum 2. November gehen. Zu den 11 Bahnlinien gehören z.B. die Verbindung nach Moldava, die Ziegenbahn von Děčín nach Krupka oder der motoráček nach Zubrnice. Die beiden Schiffslinien führen von Ústí flussaufwärts nach Mělník und flussabwärts nach Bad Schandau. Die meisten Linien verkehren nur an Wochenenden und Feiertagen.
Eigentlich empfehlen wir – nicht nur des Namens wegen – das Elbe-Labe-Ticket für solche Ausflüge. Für Besitzer des Deutschlandtickets dürfte es jedoch günstiger sein, eine Tagesnetzkarte für den Bezirk Ústí zu kaufen. Diese kostet 200 Kronen (ca. 8 Euro) für Einzelpersonen, und es sind auch Gruppentarife verfügbar. Am einfachsten ist es, wenn man sich die App "DÚKapka" installiert, die auch auf Deutsch nutzbar ist. Damit findet man Verbindungen und kann Tickets kaufen.
Detaillierte Informationen hier
Bus nach Teplice günstiger

Seit Dienstag gibt es eine tarifliche Vereinfachung für die internationale Buslinie 360/398 zwischen Dresden und Teplice. War bislang für grenzüberschreitende Fahrten ein recht teurer Sondertarif zu lösen, bei dem man auch als Inhaber eines Fahrscheins für den VVO (also auch des Deutschlandtickets) die Tarifzone Altenberg nochmals bezahlen musste, so ist nun die Kombination der beiden Verbundtarife VVO und DÚK (Doprava Ústeckého kraje) möglich. Grund dafür ist die zum 1.4. erfolgte Integration der ersten Haltestelle auf tschechischem Gebiet ("Cínovec clo") in die VVO-Tarifzone Altenberg. Wer einen Fahrschein für den VVO oder ein Deutschlandticket besitzt, kann damit einerseits ohne Zuzahlung bis zur ersten Haltestelle auf tschechischer Seite fahren und andererseits zum günstigen DÚK-Tarif "anzustückeln" (für eine Fahrt bis Teplice bspw. 46 Kronen). Dies ist wie bisher direkt im Bus möglich (nur in tschechischen Kronen) oder alternativ über die erwähnte App "DÚKapka".
Beitrag von Till Menzer
Erster autonomer Zug Europas im Regelbetrieb

Und noch was zum Verkehr: Ab morgen fährt erstmalig in Europa ein autonomer Zug im Regelbetrieb mit Passagieren, meldet Radio Prag. Er wird zwischen Kopidlno nahe Jičín und Dolní Bousov bei Mladá Boleslav verkehren. Der Triebwagen mit dem Namen "Edita" wurde von der Firma AŽD Praha umgebaut und mit jeder Menge moderner Technik ausgestattet, vor allem Sensoren, die die Umgebung aufzeichnen. Da ein komplett autonomer Zugbetrieb derzeit noch nicht zulässig ist, wird dennoch ein Lokführer an Bord sein.
Falls jemand das gleich am Wochenende ausprobieren möchte: Der Zug fährt dreimal täglich, die Verbindung finden Sie bei bei idos.cz. Da bekommt man allerdings keine Tickets. Bei der Tschechischen Bahn kosten diese gesalzene 997 Kronen (ca. 40 Euro) für eine Fahrt von 38 Minuten.
Paulinental wieder zugänglich und Stausee Kyjov fertig

Das Paulinental (Pavlinino údolí), ein beliebtes Ausflugsziel bei Jetřichovice in der Böhmischen Schweiz, ist wieder zugänglich. Es war seit Ende Januar gesperrt, weil einige Tausend Bäume gefällt werden mussten, die auf Wanderwege oder in die Chřibská Kamenice zu fallen drohten. Nun kann man wieder die reiche Tier- und Pflanzenwelt des Tales erleben, z.B. Gämsen.
Auch den kleinen Stausee bei Kyjov kann man nach der zweijährigen Rekonstruktion nun wieder ohne bauliche Beeinträchtigungen genießen. Fische wurden wieder eingesetzt, und die Feuerwehr hat ihr Löschwasserreservoir für evtl. Waldbrände zurück.
Schulen wollen weiter Deutsch lehren
In Tschechien wird 2027 ein neuer Bildungsplan in Kraft treten. Die darin ursprünglich vorgesehene Abschaffung der Pflicht, eine zweite Fremdsprache zu lernen, ist zwar glücklicherweise abgewendet worden, denn dann hätte wohl kaum noch jemand Deutsch gelernt. Allerdings ist nun andererseits festgelegt, dass Englisch als erste Fremdsprache ab der ersten Klasse obligatorisch sein wird. Dagegen regt sich Widerstand von Schulen, in denen bisher Deutsch als erste Fremdsprache angeboten wird, z.B. in Cheb (Eger). Diese sehen durch die Neuregelung ihr spezielles Profil bedroht, denn zwei Fremdsprachen ab der ersten Klasse dürften die Kinder überfordern. Es ist wohl nachvollziehbar, dass man heutzutage niemanden ohne Englischkenntnisse aus der Schule entlassen sollte. Die Schulen wünschen sich deshalb Ausnahmegenehmigungen, um Deutsch ab der ersten Klasse und Englisch als zweite Fremdsprache später anzubieten. Nachdem die tschechische Regierung im letzten Jahr das Recht der deutschen Minderheit auf deutschsprachigen Unterricht in einigen Kreisen Nordböhmens anerkannt hat, könnten so zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden.
Schnellere Zugverbindung Liberec-Prag wird teurer
Eine Zugfahrt von Liberec nach Prag, rund 85 km Luftlinie, dauert heutzutage über 2,5 Stunden. Die Trasse ist über weite Strecken eingleisig und in schlechtem Zustand. Der Hejtman des Bezirkes Liberec Martin Půta hat nun bekanntgegeben, dass die Kosten für eine Beschleunigung der Strecke auf ca. 80 Mrd. Kronen (ca. 3,2 Mrd. Euro) geschätzt werden, etwa 60% mehr als noch vor 6 Jahren angenommen. Der Ausbau würde die Reisezeit auf 68 Minuten senken. Allerdings ist mit einem Baubeginn nicht vor 2028 und mit der Fertigstellung frühestens 2035 zu rechnen. Seit 1990 wurden mittlerweile 16 Studien zu der Strecke durchgeführt, und im Jahr 2003 rechnete man damit, dass 2010 schnellere Züge fahren würden. Es wurden jedoch immer andere Strecken in Tschechien vorgezogen.
Tierquäler zu Gefängnis verurteilt
In Tschechien gibt es seit einigen Monaten eine öffentliche Diskussion um Landwirte, die gegen Mindeststandards der Tierhaltung verstoßen und des öfteren als regelrechte Tierquäler tituliert werden. Einige Fälle wurden von Tierschutzorganisationen mit heimlichen Filmaufnahmen dokumentiert. Die Behörden versprachen, häufigere Kontrollen durchzuführen.
Das Bezirksgericht Ústí nad Labem hat nun den Direktor eines Hofes in Měděnec im Erzgebirge wegen Tierquälerei zu 6 Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Sein Geschäftsführer wurde zu 2 Jahren auf Bewährung verurteilt. Beide wären für das qualvolle Verenden von mindestens 41 Rindern verantwortlich. In einem Urteil der vorherigen Instanz war noch von mehreren 100 verendeten Tieren die Rede, während das jetzige sich auf durch Autopsie nachweisbare Fälle beschränkte.
Die Rinder wurden auf dem Hofe mit zu wenig und minderwertigem Futter versorgt und hatten auch keinen ausreichenden Zugang zu Wasser. Zudem wurden sie nicht tierärztlich betreut. Sie waren deshalb völlig abgemagert und litten dauerhaft Schmerzen.
Neue Skulptur von Skála in Prag

Der bekannte Künstler František Skála widmet sich einem breiten Spektrum an künstlerischen Aktivitäten und ist Maler, Bildhauer und Buchillustrator, aber auch Musiker und Performer. In Dresden war er 2023 mit der Skulptur eines Hundes aus Eisendraht am Elbufer (am Platz der Filmnächte) für einige Monate präsent. Nun hat er in Prag ein neues Werk vorgestellt mit dem (originalen, nicht übersetzten) Titel „Spinne Dreifußschauplatz“, berichtet Radio Prag. Wie so oft schöpft er auch hier Inspiration aus der Tierwelt. Unter einem dreifüßigen, überdimensionierten Blumentisch hat er eine Spinne angebracht, die sich bewegt, wenn sich ihr jemand nähert.
Das Vorbild für die Spinne sei eine invasive Art, die Große Zitterspinne, die die heimischen Spinnen vernichtet hätte. Er meint dies als Parabel für unsere verrottete Zivilisation, die seiner Ansicht nach auf ihre Vernichtung zusteuert: „Ich wüsste nicht, warum sie nicht erlöschen sollte, wenn alle früheren großen Zivilisationen ebenfalls erloschen sind. Ich glaube nicht, dass der zeitgenössische Stolz angebracht ist. Wenn man sich das Weltgeschehen anschaut, denke ich, dass die Strategie, das Ende zu beschleunigen, bereits im Gange ist. Entweder wird es einen großen Durchbruch geben oder ein Ende.“ Die „Spinne Dreifußschauplatz“ ist noch einen Monat lang vor dem Nationaltheater in Prag zu sehen.
Im Oktober wird übrigens eine repräsentative Werkschau des Künstlers aus den letzten drei Jahrzehnten seines Schaffens im Dresdner Lipsiusbau eröffnet.
Meisterschaft im Kaninchenspringen

Anfang der 1970er Jahre entstand in Schweden ein Sport namens Kaninhop, bei dem Kaninchen über Hindernisse oder besonders weit bzw. hoch springen. Die Idee damals war vor allem, die Tiere zu beschäftigen. Mittlerweile hat sich das Hobby auf – einige – andere Länder ausgebreitet. Bei der tschechischen Meisterschaft in Nové Město na Moravě nahmen letztes Wochenende über 100 Tiere teil, berichtet die Nachrichtenagentur ČTK.
Tschechien – wo das ganze Králičí hop heißt, während die anderen bei Kaninhop bleiben – ist dabei eines der erfolgreichsten Länder. Bei der 9. Europameisterschaft im letzten Jahr in der Schweiz errangen tschechische Sportlerchen 13 von 30 vergebenen Medaillen. Nur Deutschland lag mit 14 knapp davor, die restlichen drei gingen nach Schweden. Ansonsten waren wohl nur noch die Schweiz und Dänemark vertreten.
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März 2025
Autobahntunnel ab 1.4. eine Woche komplett gesperrt

Die beiden Tunnel der Autobahn D8 kurz hinter der Grenze (Tunnel Panenská und Tunnel Libouchec) werden ab dem 1. April für eine Woche komplett gesperrt. Der Grund sind Reparaturarbeiten in den Tunneln. Da auf dem Abschnitt üblicherweise bis zum 30.000 Fahrzeuge am Tag gezählt werden, rechnet man mit einem Verkehrschaos in der Umgebung.
Die möglichen Straßen, um der Sperrung auszuweichen, sind zum Teil sehr schmal. Für den Güterverkehr (und Busse) wurden deshalb zwei getrennte Umleitungssprecken ausgewiesen: Für Fahrten in Richtung Tschechien muss man in Petrovice abfahren und sich dann durch Petrovice, Tisá und Libouchec schlängeln, um an der Auffahrt Telnice (Nr. bzw. km 80) wieder auf die Autobahn zu gelangen. In umgekehrter Richtung verlässt man die Autobahn an diese Ausfahrt und fährt über Varvažov, Telnice und Nákleřov zur Auffahrt Petrovice. Die Polizei wird mit einem größeren Aufgebot dafür sorgen, dass LKW und Busse sich an diese Regelung halten und übergroße Fahrzeuge das Gebiet auf ganz anderen Strecken weiträumig umfahren.
Für PKW bietet sich eine kürzere Strecke an: Nach der Ausfahrt Petrovice wendet man sich nach rechts und fährt über Nákleřov und Telnice, dann aber nicht nach Varvažov, sondern durch Linksabbiegen nach der scharfen Kurve über Knínice zur Auffahrt Telnice wieder auf die Autobahn. Dieser Weg funktioniert in beiden Richtungen.
Es ist der Weg über den Nollendorfer Pass, den auch schon Napoleons Truppen nahmen. Heute kann man die Gelegenheit nutzen und in Nollendorf (Nákleřov) im urigen Gasthaus U Johnů einkehren, welches bis vor einigen Jahr noch U Napoleonu hieß.
Zwölf neue INTERREG-Projekte bewilligt
Im INTERREG-Programm Sachsen-Tschechien 2021-2027 wurden letzte Woche zwölf neue Projekte mit einer Förderung von insgesamt 8,9 Mio. Euro bewilligt. Im einzelnen sind das die folgenden Projekte (mit Fördersumme):
- Netzwerk für Bahninnovationen mit KMU-Beteiligung in der Grenzregion Erzgebirge/Krušnohoří (821.833,81 Euro)
- Befähigung zur Ermittlung unbekannter Wärmeströme in Produktionen des Klein- und Mittelstands (913.931,61 Euro)
- NET4DIGI: Sächsisch-tschechisches Kooperationsnetzwerk für die Digitalisierung von KMU (652.526,45 Euro)
- Vertiefung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen KMU in der Region Liberec und Sachsen (219.023,75 Euro)
- Seit 1875 für sich, in der Zukunft gemeinsam / Oberwiesenthal und Kovářská (749.329,60 Euro)
- Rettungsdienst ohne Grenzen (227.362,16 Euro)
- Lösung von Umweltrisiken in den Bergbaufolgelandschaften (551.601,24 Euro)
- Fußball verein(t) - Inklusionsprojekt des Chemnitzer FC und FK Banik Most-Sous (708.194,26 Euro)
- Das Umgebindeland touristisch erlebbar machen (979.995,34 Euro)
- Von Athena zu Gartenzwergen / Museen Děčín und Pirna (330.318,31 Euro)
- Kindheit und Erziehung in Adel und Bürgertum aus historischer Perspektive (834.757,88 Euro)
- Landschaft und Mensch - im Museum live und virtuell (1.965.932,00 Euro)
Wer Details zu den einzelnen Projekten erfahren möchte, kann gern ins Protokoll der Ausschusssitzung (PDF) schauen.
Im Programm stehen rund 142 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für grenzübergreifende Projekte in den Bereichen Innovation und Wettbewerbsfähigkeit, Klimawandel und Nachhaltigkeit, Bildung, lebenslanges Lernen, Kultur und Tourismus sowie partnerschaftliche Zusammenarbeit zur Verfügung. Bis jetzt werden insgesamt 80 Projekte mit Fördermitteln in Höhe von rund 96 Mio. Euro unterstützt.
Tschechien sucht Knochenmark für die kleine Madlen

Der Fall der knapp zweijährigen Madlen ging durch die tschechischen Medien: Das Mädchen leidet an aplastischer Anämie, einer Erkrankung, bei der die Produktion von Blutkörperchen schwer gestört ist. Die Folge ist u.a. ein sehr schwaches Immunsystem, weshalb Madlen in keimfreier Umgebung im Krankenhaus abgeschottet wird und einzig ihre Eltern in einer speziellen Schutzkleidung zu ihr dürfen. Heilung könnte eine Knochenmarktransplantation bringen, doch ist es sehr schwer, einen geeigneten Spender zu finden. Selbst ihre drei Schwestern sind nicht passend.
Nachdem der Vater den Fall in sozialen Medien publik machte und weitere Berichte in anderen Medien folgten, strömen die Menschen in Tschechien nun in großer Zahl zu den Spendeeinrichtungen und lassen sich in eines der beiden zuständigen Register aufnehmen. Beim Register für Zellspenden in Prag spricht man von Hunderten von Anträgen pro Tag, während es normalerweise nur eine Handvoll wäre. Am letzten Wochenende hätte das Register so viele Anmeldungen wie sonst in vier Monaten erhalten. Insgesamt haben sich in den letzten zwei Wochen über 2000 Menschen registrieren lassen. Mittlerweile werden in unterschiedlichen Regionen Tschechiens Spender geworben, die in Einrichtungen vor Ort eine DNA-Probe abgeben können. Da können wir nur hoffen, dass die Suche erfolgreich ist.
Akute Maßnahmen gegen Maul- und Klauenseuche
In Ungarn und der Slowakei verbreitet sich derzeit die Maul- und Klauenseuche. Diese Krankheit ist zwar für Menschen ungefährlich, für viele Tiere wie Rinder, Schweine und andere Huftiere jedoch eine schwere Belastung und teilweise tödlich. Erkrankte Tiere werden üblicherweise geschlachtet. Das hochansteckende Virus kann durch den Menschen über Schuhe, Kleidung oder Fahrzeuge sehr leicht in die Ställe getragen werden.
Bereits vor einigen Wochen hat Tschechien deshalb ein Einfuhrverbot für Nutztiere und tierische Erzeugnisse aus der Slowakei und Ungarn erlassen. Diese Woche wurden die Maßnahmen verschärft: Alle Tiertransporte zwischen der Slowakei und Tschechien werden auf vier Grenzübergänge beschränkt. Diese werden mit Desinfektionseinrichtungen für Fahrzeuge über 3,5t ausgestattet. Die Feuerwehr geht davon aus, dass sie damit 250 Fahrzeuge pro Stunde dekontaminieren kann. Seit heute gilt das Einfuhrverbot für Tiere auch für Niederösterreich und das Burgenland, da ein neuer Ausbruch in Ungarn sich bis nach Österreich erstreckt.
Weitere Maßnahmen zur Begrenzung der Seuchengefahr sind z.B. die Schließung von Wildtiergehegen, um deren Ansteckung zu verhindern, oder eine allgemeines Betretungsverbot für Felder. Arbeiter werden die Felder weiterhin betreten können, müssen aber eine Desinfektionsschwelle passieren. Bisher scheinen die Maßnahmen in Tschechien zu wirken, zumindest sind bisher keine Fälle der Maul- und Klauenseuche aufgetreten. Gleichzeitig äußerte der zuständige Minister, dass in der Slowakei wohl nicht alles so wäre, wie es sein sollte.
Umweltkatastrophe nach schwerem Zugunglück
Am 28. Februar war bei Hustopeče nad Bečvou im Osten Tschechiens ein Güterzug mit mehr als 1000 Tonnen Benzol aufgrund überhöhter Geschwindigkeit entgleist und in Brand geraten. Das eigentliche Unglück hatte die Feuerwehr recht schnell unter Kontrolle. Schwieriger wird es, die daraus folgende Umweltkatastrophe in den Griff zu bekommen. Der tschechische Umweltminister Petr Hladík bezeichnete das Unglück als den größten Unfall dieser Art weltweit, dessen Bereinigung mehrere Jahren dauern und Hunderte Millionen Kronen kosten werde.
Bei dem Unglück sind vermutlich rund 400 Kubikmeter des leicht entzündlichen und hoch giftigen sowie krebserregenden Benzols ausgeflossen. Dieses gelangt ins Grundwasser und in nahegelegene Seen, wo die Konzentration weiter steigt. Experten versuchen allerdings, die Ausbreitung im Grundwasser durch den Bau von Barrieren zu verhindern. Diese werden in einer Tiefe von bis zu sieben Metern zwischen der Unfallstelle und dem See errichtet. Doch es wurde nun auch Benzol in den Brunnen einer Hüttensiedlung nachgewiesen. Das Grundwasser ist also kontaminiert, und die Verunreinigung breitet sich in Richtung des Flusses Bečva aus. Es müsste nun auch so schnell wie möglich der kontaminierte Boden an der Unglücksstelle entfernt werden.
Der Situation wenig zuträglich sind die Streitigkeiten zwischen dem Umweltminister und dem zuständigen Hejtman des Bezirkes Olomouc. Ersterer dringt – ebenso wie der lokale Bürgermeister – auf die Ausrufung des Gefahrenzustandes, was Prozesse erleichtern und beschleunigen würde. Der Hejtman lehnte dies lange ab und rief die Gefahrenlage erst heute Mittag aus. Möglicher Hintergrund dafür könnte die unterschiedliche Parteizugehörigkeit beider Herren sein, vor allem mit Blick auf die anstehenden Parlamentswahlen im Herbst. Der Bau der unterirdischen Schutzmauer und der Abtransport des Bodens könnten ohne diesen Streit vermutlich bereits begonnen haben, vermutet z.B. ČT24.
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Die beiden Tunnel der Autobahn D8 kurz hinter der Grenze (Tunnel Panenská und Tunnel Libouchec) werden ab dem 1. April für eine Woche komplett gesperrt. Der Grund sind Reparaturarbeiten in den Tunneln. Da auf dem Abschnitt üblicherweise bis zum 30.000 Fahrzeuge am Tag gezählt werden, rechnet man mit einem Verkehrschaos in der Umgebung.
Die möglichen Straßen, um der Sperrung auszuweichen, sind zum Teil sehr schmal. Für den Güterverkehr (und Busse) wurden deshalb zwei getrennte Umleitungssprecken ausgewiesen: Für Fahrten in Richtung Tschechien muss man in Petrovice abfahren und sich dann durch Petrovice, Tisá und Libouchec schlängeln, um an der Auffahrt Telnice (Nr. bzw. km 80) wieder auf die Autobahn zu gelangen. In umgekehrter Richtung verlässt man die Autobahn an diese Ausfahrt und fährt über Varvažov, Telnice und Nákleřov zur Auffahrt Petrovice. Die Polizei wird mit einem größeren Aufgebot dafür sorgen, dass LKW und Busse sich an diese Regelung halten und übergroße Fahrzeuge das Gebiet auf ganz anderen Strecken weiträumig umfahren.
Für PKW bietet sich eine kürzere Strecke an: Nach der Ausfahrt Petrovice wendet man sich nach rechts und fährt über Nákleřov und Telnice, dann aber nicht nach Varvažov, sondern durch Linksabbiegen nach der scharfen Kurve über Knínice zur Auffahrt Telnice wieder auf die Autobahn. Dieser Weg funktioniert in beiden Richtungen.
Es ist der Weg über den Nollendorfer Pass, den auch schon Napoleons Truppen nahmen. Heute kann man die Gelegenheit nutzen und in Nollendorf (Nákleřov) im urigen Gasthaus U Johnů einkehren, welches bis vor einigen Jahr noch U Napoleonu hieß.
Zur Karte des Gebietes (bei mapy.com)
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Das Projekt "Unsere Nachbarn - Land uns Leute II" von Buntes Sebnitz e.V. und dem Klub Tschechischer Touristen geht ins zweite Jahr. Wieder gibt es monatliche Exkursionen zu interessanten Zielen in der Grenzregion. Jede und jeder ist eingeladen, mitzukommen!
Am 6. April findet die erste Exkursion statt, die zur Belvedér-Aussicht führt. Details finden Sie hier:
Die Teilnahme ist kostenlos, aber um Spenden wird gebeten.
Der Filmmittwoch am 2. April um 20 Uhr im Zentralkino bietet diesmal ernste, aber dennoch sehr sehenswerte Kost: das Drama »Karamazovi« (Die Brüder Karamasow) von 2008.
Im Film reist eine Gruppe Prager Schauspieler nach Krakau, um im Stahlwerk in Nowa Huta Dostojewskis "Die Brüder Karamasow" aufzuführen, ein emotionsgeladenes Theaterstück über Familie, Glauben, Unsterblichkeit, Untreue und die Erlösung der menschlichen Seele. Die Proben werden u.a. durch die persönliche Tragödie eines Stahlarbeiters gestört, der jedoch darum bittet, für ihn weiterzuspielen. Die Probe wird zu einer fesselnden Aufführung für einen einzigen Zuschauer. Plötzlich spielt sich das größte Drama nicht auf der Bühne, sondern im Publikum ab...
Regisseur Petr Zelenka und Hauptdarsteller Ivan Trojan haben sich nach Komödien wie »Příběhy obyčejného šílenství« oder »Samotáři« einem ernsten Sujet gewidmet. Es werden tiefgründige philosophische Fragen vor ungewöhnlicher Kulisse verhandelt und große Gefühle angesichts einer individuellen Tragödie gezeigt. An vielen Stellen kann man kaum noch unterscheiden, ob sich die Darsteller im Stück befinden oder nicht. Das zieht den Zuschauer um so stärker in die Handlung hinein. Die eindrucksvolle Kulisse des riesigen Stahlwerks sorgt für eine besondere Bildgewalt, die dem Stück und damit dem Film zusätzlich Kraft verleiht. Manche Bilder könnte man als Stillleben stehen lassen.
Staustufe Ústí am Sonnabend zu besichtigen

Zum weltweiten Tag des Wassers am morgigen Sonnabend sind in Tschechien verschiedenste Orte geöffnet, die mit Wasser im Zusammenhang stehen. Dazu gehört auch die Masaryk-Staustufe in Ústí nad Labem, unterhalb der Burg Schreckenstein (Střekov). Die Besucher können dort ein Museum, einen Fischtreppen-Beobachtungsraum, den Maschinenraum des Wehrs sowie das Wasserkraftwerk mit seinen drei Kaplan-Turbinen besichtigen. Die Gelegenheit gibt es nicht allzu oft.
Bílina will sich dem Wasser zuwenden
Der Fluss Bílina gab der Stadt Bílina (deutsch Bilin) ihren Namen. Doch man merkt in der Stadt gar nichts vom Fluss, der durch Industrialisierung und Braunkohleabbau schwer geschunden wurde. Er entspringt in Zákoutí im Erzgebirge oberhalb von Chomutov, doch bereits kurz hinter Chomutov fließt er wegen einer Kohlegrube durch ein Rohr, dann durch einen künstlichen Kanal, der durch den Abriss des alten Most entstanden ist, und im Zentrum von Bílina in einem tiefen Betonbett, so dass das Wasser von der Straße aus fast unsichtbar ist. Abschnittsweise ist die Bílina ein beliebtes Paddelgewässer. Nach 49 km mündet sie schließlich in Ústí in die Elbe.
Nun hat das Rathaus von Bílina ein Konzept für die Uferpromenade und das Gebiet um den Fluss vom Bahnhof bis zum berühmten Bad Kyselka (Sauerbrunn) in Auftrag gegeben. Der Plan zeugt von einem grundlegenden Wandel in der Haltung gegenüber dem Fluss. Auf einer Strecke von 2 km sollen in neun Abschnitten verschiedene Zugänge zum Wasser geschaffen sowie das Flussbett renaturiert werden, und auch an die Paddler wird gedacht. Als eine Art Pilotprojekt wurde im letzten Jahr ein Bereich vor der zentralen Schulkantine revitalisiert und nun besonders von Schülern gern genutzt. Diese Jahr soll ein anschließender Abschnitt umgebaut werden.
Standseilbahn in Prag wird saniert

Die bekannte Standseilbahn auf den Petřín in Prag wird umfassend saniert. Dabei werden die alten Wagen durch neue, sehr moderne ersetzt. Am Dienstag wurden die bisherigen Wagen nach 40 Jahren im Einsatz in den Ruhestand geschickt und abtransportiert. Einer davon wird zukünftig im Technik-Museum in Chomutov zu sehen sein. Erst in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres wird man den Weg hoch zum "kleinen Eiffelturm" wieder mit der Bahn zurücklegen können. Bis dahin – und auch danach – empfehlen wir den Weg zu Fuß durch die Obsthänge. Besonders im Frühjahr zur Zeit der Obstbaumblüte ist es ein einmaliges Erlebnis, zwischen den Bäumen zu sitzen und den Blick über die Stadt schweifen zu lassen.
Radio Free Europe / Radio Liberty soll bleiben
Der von den USA finanzierte Sender Radio Free Europe / Radio Liberty sendete zu Zeiten des Kalten Krieges von München aus in den Ostblock. Mit dem Ende des Kalten Krieges sollte er seine Arbeit einstellen. Doch gerade für die Opposition in der Tschechoslowakei war es ein wichtiger Sender gewesen, weshalb sich Václav Havel als Präsident und Václav Klaus als Premier in seltener Einigkeit für die Rettung einsetzen. Sie stellten ihm in Prag ein Gebäude zur Verfügung, in das er vor genau 30 Jahren umzog. Zuletzt sendete er in 23 Länder, in denen die freie Presse als bedroht gilt oder fehlt.
Die Trump-Administration möchte nun den Auslandssender schließen, die Prager Regierung ihn jedoch erhalten. Sie hat dies beim Außenministertreffen in Brüssel am Montag angesprochen und insbesondere aus Mittel- und Osteuropa Unterstützung dafür erhalten. Auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas bezeichnete den Radiosender als „ein Leuchtfeuer der Demokratie“. Es ist aber unklar, ob die EU die Finanzierungslücke füllen kann.
Dauerhafter Aufenthalt für einige ukrainische Flüchtlinge

Die tschechische Regierung hat die Einführung der Möglichkeit eines besonderen Daueraufenthalts für ukrainische Flüchtlinge in Tschechien beschlossen. Voraussetzung dafür sind ein vorübergehender Schutzstatus seit mindestens zwei Jahren, eine Jahreseinkommen von mehr als 440 000 CZK (ca. 17.600 Euro) sowie ein guter Leumund. Sie dürfen zudem seit Juli letzten Jahres keine humanitären Leistungen erhalten haben. Für jede weitere gemeinsam angemeldete Person erhöht sich das notwendige Einkommen um 110 000 CZK (ca. 4.400 Euro). Die Kinder müssten in Tschechien zur Schule gehen. Laut einer NGO rechne die Regierung mit ca. 20.000 Anträgen. Die Regierung betont, dass der vorübergehender Schutzstatus für ukrainische Flüchtlingen damit nicht in Frage gestellt wird, sondern dies ein zusätzliches Angebot für gut integrierte Menschen sei.
Seit Beginn des Konflikts in der Ukraine vor drei Jahren hat die Tschechische Republik bis Ende letzten Jahres insgesamt 659.970 Menschen vorübergehenden Schutz gewährt. Unter den EU-Ländern nahm das Land gemessen an der Bevölkerungszahl die meisten ukrainischen Flüchtlinge auf. Fast 400.000 Flüchtlinge aus der Ukraine genossen im Dezember 2024 vorübergehenden Schutz, d.h. auf 1.000 Einwohner kamen etwa 36 Flüchtlinge.
Inflation in Tschechien lag weit über EU-Schnitt
Die Inflation war in den fünf Jahren von Januar 2020 bis Januar 2025 in Tschechien wesentlich höher als in den meisten anderen EU-Ländern, meldet Radio Prag. Während der Durchschnitt in der EU bei 24,6% lag, erreichte sie in Tschechien 39,8%. Das war der fünfthöchste Wert in EU, wobei Ungarn mit 53,5% an der Spitze lag. Der Preisanstieg war bei verschiedenen Warengruppen sehr unterschiedlich: Bei Kleidung belegte Tschechien mit 49,3% den Spitzenplatz in der EU, deren Durchschnitt bei 11,4% lag, ebenso bei Unterkünften mit 58,3% gegenüber 29,5% im EU-Schnitt. Bei Lebensmitteln lag Tschechien mit 33,6% Teuerung im Mittelfeld und bei Benzin mit 13,4% unter dem EU-Durchschnitt von 21,7%.
Karte der EU zu regionalen Disparitäten

Im 9. Kohäsionsbericht hat die Europäische Kommission u.a. eine interessante Karte zur wirtschaftlichen Entwicklung der Regionen Europas veröffentlicht. Diese gibt es auch als interaktive Karte. Die regionale Einteilung erfolgt anhand der sogenannten NUTS-3-Ebene. In Tschechien sind das die Bezirke (kraj), in Deutschland die Landkreise und kreisfreien Städte. Der Index gibt an, wie wahrscheinlich sich die einzelnen Regionen auf einem Wachstumspfad befinden, basierend auf Daten von 2001 bis 2021.
Die Karte zeigt insgesamt das interessante Bild, dass die EU-Kommission deutlich optimistischere Aussichten für den Osten und Norden Europas sieht als für den Westen und Süden. Innerhalb Tschechiens (siehe Grafik) zeigt sich ein differenziertes Bild: Man erkennt die üblichen Verdächtigen für eher rückständige Regionen, d.h. die Bezirke Karlsbad und Ústi in Nordwestböhmen und Mährisch-Schlesien im Osten. Interessanterweise hat auch der Bezirk Südböhmen keine sehr gute Entwicklung. Für den Rest Tschechiens ist die EU-Kommission hingegen überdurchschnittlich zuversichtlich.
Die interaktive Karte bietet noch weitere Indikatoren auf der regionalen Ebene, so dass es durchaus interessant ist, sie ein wenig auszuprobieren. So gibt es da eine Karte zu Gefahren für die Entwicklung, in der nicht nur den drei genannten Bezirken eine sinkende Arbeitsbevölkerung und mangelndes tertiäres Ausbildungsniveau attestiert wird, sondern auch u.a. Sachsen.
Bis zu 900.000 Tschechen haben schädlichen Alkoholkonsum
Die Nationale Beobachtungsstelle für Drogen und Abhängigkeit hat diese Woche den Jahresbericht über Alkohol und Drogen vorgestellt. Auf einer Pressekonferenz warnte die Leiterin der Behörde vor dem übermäßigen Alkoholkonsum in Tschechien.
Die Bevölkerung wird dabei je nach täglichem Alkoholkonsum und Risikograd in vier Gruppen eingeteilt: schädlich mit Gesundheitsschäden, riskant mit Gesundheitsrisiken, mäßig und abstinent. Ein täglicher Konsum zwischen 40 und 60 g für Männer und zwischen 20 und 40 g für Frauen wird als riskant eingeschätzt, alles darüber gilt als schädlich. Ein übliches alkoholisches Getränk enthält 16 bis 20 g Alkohol.
Zwischen sechs und zehn Prozent der über 15-Jährigen, d.h. zwischen 600.000 und 900.000, sind schädliche Trinker. Zwischen 15% und 18% trinken Alkohol in riskantem Maß. Das sind immerhin 1,3 bis 1,6 Millionen. Bis zu 13 Prozent der Erwachsenen trinken mindestens einmal pro Woche exzessiv - bis zu 21 Prozent der Männer und bis zu sieben Prozent der Frauen.
Tschechien auf Platz 20 im Glücklichsein
Soeben wurde der Wold Happiness Report 2025 der Universität Oxford veröffentlicht, der untersucht, in welchen Ländern die Menschen wie glücklich sind. Dabei werden unterschiedliche Indikatoren wie soziale Unterstützung, Wohlstand, Freiheit oder Korruption in 140 Ländern untersucht und gewichtet. In diesem Jahr wurde ein besonderes Augenmerk auf die Aspekte Fürsorge und Teilen gelegt.
Wie üblich landen skandinavische Länder auf den ersten Plätzen. Tschechien erreicht Platz 20, nach Platz 18 im Vorjahr. Deutschland liegt zwei Plätze dahinter gegenüber Platz 24 im Jahr zuvor.
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Tibetische Flagge im ganzen Land

In Hunderten von tschechischen Städten und Dörfern wehte in dieser Woche die tibetische Flagge an Rathäusern und anderen öffentlichen Gebäuden. Selbst auf dem höchsten Berg Tschechiens, der Schneekoppe, wurde die Flagge geschwenkt.
Mit der landesweiten (und internationalen) Aktion wird an die Niederschlagung des Aufstandes der Tibeter erinnert, der am 10. März 1959 begann und ca. 86.000 Todesopfer gefordert haben soll. Die Aktion gibt es seit Mitte der 1990er Jahre und will an die fortdauernde Verletzung der Menschenrechte in Tibet erinnern.
Es gibt in Tschechien traditionell eine besondere Tradition der Hinwendung zu Tibet und der Sympathie für den Dalai Lama, die noch aus der Zeit stammt, als das Land dank Václav Havel den Menschenrechten international ein besonders hohes Gewicht gab. So manches Mal haben Treffen von Politikern mit dem Dalai Lama zu Verstimmungen mit China geführt.
"Vlny" gewinnt Böhmische Löwen

Der Film "Vlny" wurde von der Tschechischen Film- und Fernsehakademie (ČFTA) als bester Spielfilm des Jahres 2024 mit dem "Böhmischen Löwen" ausgezeichnet, dem bedeutendsten tschechischen Filmpreis. Er gewann zudem die Löwen für Regie und Drehbuch (Jiří Mádl), die besten Nebendarsteller (Tatiana Pauhofová und Stanislav Majer) sowie den besten Ton (Viktor Ekrt). Er bekam zudem den Publikumspreis. Der Film war als tschechischer Beitrag für den Oscar eingereicht worden und kam auch auf die Shortlist der 15 Besten, ging am Ende aber leer aus.
"Vlny" ("Wellen") thematisiert das Bemühen von Mitarbeitern des tschechischen Rundfunks in den 1960ern, die Bevölkerung trotz Zensur und Druck durch die Stasi mit wahrheitsgetreuen Nachrichten zu versorgen. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 durch die Truppen des Warschauer Pakts sendeten damals Redakteure des Rundfunks noch längere Zeit aus einer geheimen Station.
Mit insgesamt 13 Preisen (aber eben nicht den prominentesten) ist der Film "Amerikánka" der zweite große Gewinner des Jahres. Darin geht es auf visuell ungewöhnliche Weise um das Aufwachsen in tschechischen Kinderheimen im Sozialismus. Als bester Dokumentarfilm wurde "Ještě nejsem, kým chci být" über die Fotografin Libuše Jarcovjáková ausgezeichnet.
Letzteren haben wir inkl. eines Gesprächs mit der Protagonistin im letzten Jahr bei den Tschechisch-Deutschen Kulturtagen gezeigt. Sowohl "Vlny" als auch "Amerikánka" werden wir dieses Jahr im Programm haben.
Škoda Auto trotzt dem Trend

Entgegen dem Trend der meisten europäischen Autohersteller meldet Škoda Auto für das Jahr 2024 das beste Geschäftsergebnis aller Zeiten. Der Umsatz stieg um 4,7% auf 27,8 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis um 30% auf 2,3 Milliarden Euro, und die Umsatzrendite auf 8,3 %. Es wurden 926.600 Fahrzeuge verkauft (+6,9 %). In Europa landete das Unternehmen erstmals auf Platz 4 der meistverkauften Automarken. Neben den erwartbaren Ländern wie Deutschland (Marktanteil 7,3%) und Tschechien waren Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien die wichtigsten Absatzmärkte. Außerhalb Europas steht Indien im Fokus, und in Vietnam wird gerade ein neues Werk hochgefahren. Für 2025 hat sich das Unternehmen vorgenommen, den Absatz an Elektroautos zu verdoppeln.
Für Tschechien sind dies gute Nachrichten, da Škoda Auto einen bedeutenden Anteil am tschechischen Bruttoinlandsprodukt ausmacht. Im Jahr 2021 lag der bei ca. 5% (mit rund 1/3 weniger Umsatz als 2024) und dürfte mittlerweile noch gestiegen sein (wir konnten leider keine neueren Zahlen finden). Es ist damit das wichtigste Unternehmen des Landes. Es beschäftigt ca. 35.000 Mitarbeitende in Tschechien.
Leider ist Škoda damit auch in Tschechien eine Ausnahmen, denn die tschechische Industrieproduktion stagniert seit zwei Jahren und nahm im Januar noch leicht ab. Als wichtigster Grund dafür wird die schwache wirtschaftliche Dynamik in ganz Europa und insbesondere in Deutschland genannt, die eine Exportnation wie Tschechien stark trifft. Immerhin ein Drittel der tschechischen Exporte gingen nach Deutschland.
Tschechen spenden für "Geschenk für Putin"

Tschechien unterstützt die von Russland angegriffene Ukraine mit Militärmaterial nicht nur von staatlicher Seite, sondern auch zivilgesellschaftlich. So hat sich 2022 die Initiative "Dárek pro Putina“ ("Geschenk für Putin") gegründet, die mittels privater Spenden Waffen für die Ukraine kauft. Das Agieren Donald Trumps in den letzten Wochen (insbesondere der unsägliche Umgang mit Präsident Selenskyi im Weißen Haus am 28. Februar) hat zu einem starken Anstieg der Spenden geführt, u.a. für den Kauf eines Militärhubschraubers vom Typ Black Hawk. Die Initiative meldete letzte Woche, dass in nur 5 Tagen etwa 20.600 Menschen insgesamt 24 Millionen Kronen (ca. 960.000 Euro) gespendet hätten. Seit Gründung der Initiative im Mai 2022 seien mehr als 990 Millionen Kronen (ca. 39,6 Millionen Euro) zusammengekommen.
Bruno bekommt eine Partnerin

Der Kamtschatka-Bär Bruno lebt seit 2019 im Zoo von Děčín, und das die ganze Zeit allein. Seit längerem suchte der Zoo nach einer geeigneten Partnerin, die nun mit der Bärin Irina in Brno gefunden wurde, wo auch Bruno ursprünglich herkam.
Für die Irinas Reise von Brno nach Děčín bat der Zoo um Spenden. Dafür konnte man symbolische Kilometer kaufen und auf einer Karte verfolgen, wie weit Irina damit schon gekommen ist. In nur vier Tagen hatten 176 Personen für alle 320 Kilometer bezahlt. Dennoch kann die Reise nicht sofort losgehen, sondern ist ein komplizierter Prozess, bei dem die Bedürfnisse beider Bären berücksichtigt werden müssen.
Wanderwegemarkierungen werden erneuert

In diesen Tag sind die Aktiven des Klubs tschechischer Touristen (KČT) unterwegs, um die allseits bekannten Markierungen der Wanderwege zu erneuern. In Tschechien übernehmen weder der Staat noch die Kommunen diese Aufgabe, sondern Markierung und Ausschilderung der Wanderwege werden vom KČT durchgeführt. Dafür gibt es ein ausgeklügeltes System, welches unserer Meinung nach zu den besten der Welt gehört. Eine solch hochwertige, einheitliche und detaillierte Ausschilderung und Markierung findet man anderswo kaum. Dies ist vor allem dem ehrenamtlichen Engagement vieler KČT-Mitglieder zu verdanken.
Förderung für 20 Projekte bewilligt
Der Lenkungsausschuss zum Kleinprojektefonds in der Euroregion Elbe/Labe tagte heute in Dubí in einer fünfstündigen Sitzung. Ihm lagen 25 Projektanträge zur Entscheidung vor. Für 20 Anträge wurden Fördermittel in Höhe von 271.563,20 € bewilligt. Vier Anträge wurden abgelehnt und einer zur Überarbeitung zurückgestellt. Elf der bewilligten Anträge mit einem Fördervolumen von 156.886,40 € kamen von deutschen Antragstellern, neun Anträge mit einem Fördervolumen von 114.676,80 € von tschechischen. Insgesamt werden damit im aktuell (seit 2024) laufenden Kleinprojektefonds 71 Projekte (43 tschechische, 28 deutsche) mit einem Gesamtvolumen von 783.084,00 € gefördert. Bis zum Ende der aktuellen Förderperiode im Jahr 2027 stehen damit noch Mittel in Höhe von ca. 3,1 Mio. Euro im Kleinprojektefonds bereit.
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Der Lenkungsausschuss zum Kleinprojektefonds in der Euroregion Elbe/Labe tagte heute in Dubí in einer fünfstündigen Sitzung. Ihm lagen 25 Projektanträge zur Entscheidung vor. Für 20 Anträge wurden Fördermittel in Höhe von 264.855,60 € bewilligt. Vier Anträge wurden abgelehnt und einer zur Überarbeitung zurückgestellt.
Elf der bewilligten Anträge mit einem Fördervolumen von 154.428,80 € kamen von deutschen Antragstellern, neun Anträge mit einem Fördervolumen von 110.426,80 € kamen von tschechischen Antragstellern.
Alle Informationen zu den einzelnen Projekten (auch den abgelehnten) finden Sie in der Liste der Projekte.

Die Euroregion Elbe/Labe beherbergt derzeit einen Geographiestudenten aus Ústí nad Labem, der ein Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Euroregion durchführt. Dieses Projekt beinhaltet eine Umfrage unter den Bewohnern und Institutionen der Grenzregion zu regionalen Identitäten. Wir würden uns sehr freuen, wenn möglichst viele Menschen sich an dieser Umfrage beteiligen und sie auch weiter verbreiten würden.
Worum geht es?
Das Forschungsprojekt untersucht die Wahrnehmung von Regionen im Grenzgebiet von Tschechien, Deutschland und Polen. Eine entscheidende Frage dabei ist: Was ist überhaupt eine oder Ihre Region?
Für die einen ist ihre Region ein größeres Stadtgebiet oder ein Landkreis, für die anderen ein weites Naturgebiet oder ein historisch definiertes Gebiet. Jede dieser Regionen hat ihre eigenen Merkmale, die sie von anderen Regionen unterscheiden. Es sind verschiedene natürliche, historische, soziale oder wirtschaftliche Aspekte, die ihre Identität ausmachen und meist positive Emotionen und ein Zugehörigkeitsgefühl hervorrufen, die uns ein Gefühl von Heimat vermitteln.
Das Projekt der J.- E.-Purkyně-Universität in Ústí nad Labem will diese regionalen Besonderheiten aufdecken und verstehen, wie sich die Einwohner mit ihrer Region verbunden fühlen. Daraus wird eine regionale Karte erstellt, die als Grundlage für Entwicklungsplanungen in Gemeinden und Landkreisen dienen kann.
Wie können Sie sich beteiligen?
Jeder ist eingeladen, sich an diesem Projekt zu beteiligen und seine Ansichten und Gefühle in die Forschung einzubringen. Dafür wurde ein interaktiver Online-Fragebogen erstellt.
Wir wären zum einen sehr froh, wenn Sie diesen Fragebogen ausfüllen würden. Das dauert ca. 15 Minuten. Kleiner Hinweis: Das Ausfüllen geht am Computer leichter als auf dem Handy.
Zum anderen wäre es schön, wenn Sie diese Einladung zur Teilnahme am Projekt auch an andere Menschen und Institutionen in der deutsch-tschechischen Grenzregion weiterleiten könnten. Die Forschungsergebnisse und damit ihr praktischer Nutzen werden umso besser, je mehr Menschen sich beteiligen.
Mehr zum Projekt
Es handelt sich um ein Förderprojekt an der J.-E.-Purkyně-Universität in Ústí nad Labem (UJEP-SGS-2022-53-001-3: Partizipative Kartierung als Instrument zur Visualisierung regionaler Dynamik), das Teil der Dissertation mit dem Titel "Fluide Regionswahrnehmungen in einem mehrschichtigen Europa" ist.
Bei Fragen können Sie sich gern an den Projektleiter Martin Bartůněk (martin.bartunek@ujep.cz) wenden, um weitere Informationen zu erhalten.
Wenn Sie neugierig sind, wie so eine Karte von unterschiedlichen Arten von Regionen aussehen könnte (siehe Ausschnitt oben), finden Sie hier ein Beispiel.
Konkordat mit Vatikan gebilligt

Das tschechische Parlament hat gestern der Ratifizierung eines völkerrechtlichen Vertrags mit dem Vatikan zugestimmt, der diverse Aspekte des Verhältnisses zwischen der katholischen Kirche und dem Staat regelt (hier auf Tschechisch). Der Senat hat ihm schon zugestimmt, so dass nur noch die Unterschrift von Präsident Pavel fehlt.
Besonders umstritten war und ist dieses Konkordat aufgrund der Regelungen zum Beichtgeheimnis. Kritiker befürchten, dass unter Berufung darauf die Aufklärung von Missbrauchsvorwürfen innerhalb der katholischen Kirche behindert werden könnte. Laut Justizminister Blažek würde der Vertrag jedoch nicht den Umfang des Beichtgeheimnisses festlegen und – im Gegensatz zu ähnlichen Verträgen mit anderen Ländern – dieses Recht auch nicht als unverletzlich und absolut deklarieren. Daher, so der Minister, werde sich die Lage der Missbrauchsopfer in der Kirche nicht verschlechtern. Die tschechische Bischofskonferenz sieht das genauso.
Neben dem Beichtgeheimnis ist im Konkordat verankert, dass die Tschechische Republik die volle Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit im Einklang mit der Rechtsordnung garantiert. Es garantiert auch das Recht, den Militärdienst zu verweigern und die Erbringung von Gesundheitsdiensten aus Gewissens- oder Religionsgründen unter rechtmäßigen Bedingungen abzulehnen. Ehen, die in der katholischen Kirche geschlossen werden, haben dem Abkommen zufolge dieselbe Gültigkeit und dieselben Rechtsfolgen wie zivile Ehen. Beide Vertragsparteien werden beim Schutz und der Erhaltung des kulturellen Erbes zusammenarbeiten.
Die Sache hat bereits eine längere Vorgeschichte: Schon 2003 hat das Parlament über einen Vertragsentwurf beraten und ihn damals nicht gebilligt. Und auch diesmal ist er noch nicht in trockenen Tüchern, denn einige Abgeordnete haben eine Klage vor dem Verfassungsgericht angekündigt. Präsident Pavel will dann entscheiden, ob er mit seiner Unterschrift bis zu dessen Urteil wartet. Sollte der Vertrag ratifiziert werden, wäre Tschechien eines von 64 Ländern weltweit und von 25 in Europa mit einem Konkordat. Das Konkordat der Bundesrepublik ist übrigens noch das 1933 mit Hitler geschlossene, welches weiterhin gilt.
Löhne steigen, Armut sinkt
Der durchschnittliche Monatsbruttolohn in Tschechien ist im 4. Quartal 2024 auf 49.229 CZK (ca. 1970 Euro) gestiegen, meldet ČTK. Das ist ein Anstieg um 7,2% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Abzüglich der Inflation bedeutete dies einen realen Lohnzuwachs von 4,2%. Es ist aber zu beachten, dass das Einkommen von ca. zwei Drittel aller Arbeitnehmer unterhalb des Durchschnitts liegt. Die höchsten durchschnittlichen Zuwächse verzeichneten die tschechischen Rentner.
Nach der jährlichen Haushaltsbefragung für 2024 (die ungefähr den Stand vom Frühjahr wiedergibt) ist der Anteil von Menschen mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze von 9,8% auf 9,5% gesunken. Hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen: Während rund 9% aller Familien mit zwei Elternteilen unter Einkommensarmut leiden, betrifft dies rund 36% der Alleinerziehenden. Insgesamt betont das tschechische Statistikamt, dass Tschechien im EU-Durchschnitt relativ gut dastehen würde.
Hohe Umsätze an Glücksspielautomaten
In Tschechien wurden im vergangenen Jahr 983 Milliarden Kronen (39,20 Milliarden Euro) bei Glücksspielen eingesetzt, ein Anstieg um 12,5% gegenüber dem Vorjahr, die ČTK meldet. Der größte Teil entfiel auf technische Spiele (78,8%), also vor allem Spielautomaten, vor den Sportwetten. Es wurden rund 21,4 Milliarden Kronen (853,39 Millionen Euro) an Steuern aus Glücksspielen eingenommen.
Zum Vergleich: Nach einer Studie der Deutschen Automatenwirtschaft wurde mit Glücksspielautomaten in Deutschland 2022 ein Bruttoumsatz von ca. 5,3 Mrd. Euro erzielt. Das ist etwas mehr als ein Sechstel der Automatenumsätze in Tschechien, und das bei rund 8facher Bevölkerungszahl. Auch wenn die Statistiken aufgrund unterschiedlicher Zählweisen und Quellen sicher nicht direkt vergleichbar sind, ist ein Verhältnis von etwa 46:1 durchaus bemerkenswert.
Das macht deutlich, warum Glücksspielautomaten in vielen Gebieten mit eher sozial schwacher Bevölkerung (z.B. in Nordböhmen) von so manchem als großes soziales Problem betrachtet werden. Dem geschärften Auge fällt dann auch beispielsweise in Ústí die traute Nachbarschaft von Spielhöllen und Pfandleihern auf.
Bessere finanzielle Unterstützung für Studierende
Was in Deutschland das BAföG, das ist in Tschechien das Sozialstipendium in Höhe von derzeit ca. 5000 CZK (ca. 200 Euro). Allerdings sind die Zugangsvoraussetzungen – vor allem hinsichtlich des Einkommens der Eltern – dafür sehr streng, so dass nur rund 500 Studierende in ganz Tschechien in dessen Genuss kommen. Das kritisieren nicht nur die Vertreter der Studierenden, sondern auch alle Parteien im Parlament sehen hier dringenden Änderungsbedarf, denn einerseits müssen viele Studierende nebenbei arbeiten, andererseits hat Tschechien seit langem eine der geringsten Studierendenzahlen in der EU.
Die tschechische Regierung möchte noch vor der Wahl im Herbst die Einkommensgrenzen anheben und so die Zahl berechtigter Studierender fast auf das Zwanzigfache anheben. Andere Parteien möchten sogar noch weiter gehen. Es ist deshalb damit zu rechnen, das die Neuregelung durchs Parlament kommt und ab nächstem Jahr in Kraft treten kann.
Jeder zehnte Einwohner Tschechiens ist Ausländer
Die Zahl der längerfristig (mehr als 3 Monate) in Tschechien lebenden Ausländer lag Ende 2024 bei 1.094.090 Personen, meldet das tschechische Innenministerium. Der Ausländeranteil in Tschechien liegt damit bei rund zehn Prozent. Der Anstieg gegenüber 2023 lag bei etwa 28.000 Personen und damit niedriger als in den Vorjahren.

Die TOP10 der Herkunftsländer sind folgende (mit Prozentanteil an allen Ausländern):
Ukraine | 589.456 | 54 % |
Slowakei | 121.472 | 11 % |
Vietnam | 69.015 | 6 % |
Russland | 38.970 | 4 % |
Rumänien | 21.049 | 2 % |
Bulgarien | 17.733 | 2 % |
Polen | 17.733 | 2 % |
Deutschland | 14.072 | 1 % |
Mongolei | 11.768 | 1 % |
Ungarn | 11.650 | 1 % |
Tschechen bei Unterstützung für Ukraine gespalten
Nach einer vom Tschechischen Fernsehen beauftragten Umfrage spricht sich etwas mehr als die Hälfte der tschechischen Bevölkerung für eine Einschränkung weiterer Waffenlieferungen an die Ukraine aus. Auch die Zahl derer, die einen Sieg der Ukraine unter Rückgabe der von Russland besetzten Gebiete als idealen Kriegsausgang ansieht, hält sich etwa die Waage mit der Zahl derer, für die dies in einem Waffenstillstand mit Gebietsabtretungen besteht (jeweils rund 48%). Immerhin 4% der Befragten wünschen einen Sieg Russlands und die Okkupation der gesamten Ukraine. Auch im Hinblick auf einer weiterhin großzügige Hilfe für ukrainische Flüchtlinge sind die Ansichten ungefähr hälftig dafür und dagegen aufgeteilt. Dennoch sind ca. 61% für schärfere Sanktionen gegen Russland.
Lehrermangel auch in Tschechien
Nicht nur das deutsche Schulsystem leidet unter Lehrermangel, sondern auch das tschechische. Laut dem Bildungsministerium könnte bis 2035 ein Defizit von ca. 23.000 qualifizierten Lehrkräften an Grund- und Sekundarschulen entstehen, meldet Radio Prag. Dies könnte einen Anstieg des Anteils unqualifizierter Lehrkräfte auf 20% mit sich bringen (derzeit 10% an Grund- und 7% an Sekundarschulen). Um es nicht soweit kommen zu lassen, möchte Bildungsminister Bek, dass sich im nächsten Semester 5% mehr Lehramtsstudierende an den Unis einschreiben. Die Unis hingegen machen deutlich, dass sie darauf gar nicht vorbereitet seien.
Liberecer Hejtman Půta übersteht Misstrauensvotum
Der Anfang Februar in einem Korruptionsprozess teilweise schuldig gesprochene Hejtman der Bezirks Liberec Martin Půta (siehe Newsletter 6/25) hat ein Misstrauensvotum überstanden. Die Oppositionsparteien, die rechtspopulistische ANO und die rechtsextreme SPD, hatten dieses wegen der noch nicht rechtskräftigen Verurteilung angestrebt. Es stimmten allerdings nur 20 der 45 Abgeordneten des Bezirksparlaments dafür. Půta kämpft weiterhin um einen kompletten Freispruch.
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Februar 2025

Wir zeigen beim Filmmittwoch am 5. März den Film »Jára Cimrman ležící, spící« (Jára Cimrman liegend, schlafend), den einzigen Film über das vom berühmten Duo Smoljak/Svěrák erfundene, größte tschechische Prä-Internet-Meme. Jára Cimrman ist ein verkanntes Genie und ein verhinderter Nationalheld, ein von Obrigkeit und Publikum verschmähter Künstler aller Genres und ein immer ein paar Minuten zu spät kommender Erfinder. Es gibt unzählige Anekdoten über ihn, er hat überall in Tschechien Spuren hinterlassen, und er dürfte wohl zu den bekanntesten Persönlichkeiten des Landes gehören.
Der Film kann nur ein kleines Schlaglicht auf sein Leben werfen, zumindest auf das, was davon bekannt ist (wozu Anfang und Ende nicht gehören). Geschickt eingebettet in eine Rahmenhandlung wird er als Jugendliche (sic!), als Inspirator großer Zeitgenossen, als Erfinder, Maler und Theaterautor sowie als anti-monarchischer Hauslehrer der Kinder von Erzherzog Franz Ferdinand gezeigt.
Aber Achtung: Wer hier den ersten Schritt in den Jára-Cimrman-Kosmos macht, findet möglicherweise nie wieder heraus. Suchtpotenzial! Andererseits kann dies auch sehr hilfreich sein, um Tschechien, seine Geschichte und seine Bewohner besser zu verstehen.
Zwei Tote bei Messerangriff in Hradec Králové
Tschechien wurde am Donnerstag von einer Bluttat erschüttert: In einem Einkaufszentrum in Hradec Králová wurden zwei Verkäuferinnen (19 und 38 Jahre) von einem Mann mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Sie verstarben noch vor Ort trotz längerer Versuche zur Wiederbelebung. Die Polizei nahm ca. 1 km vom Tatort entfernt einen 16jährigen Tschechen fest, der mittlerweile die Tat gestanden hat. Über das Motiv ist bisher nichts bekannt, die Opfer scheinen zufällig ausgewählt worden zu sein. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus ohne Anknüpfung an terroristische oder kriminelle Gruppen. In der Presse tauchen erste Hinweise auf, dass der Täter psychische Probleme gehabt haben könnte.
Tschechien auch 2024 EU-Nettoempfänger

Tschechien hat im letzten Jahr rund 60 Mrd. Kč (ca. 2,4 Mrd. Euro) in den EU-Haushalt eingezahlt, dafür aber rund 143 Mrd. Kč (ca. 5,7 Mrd. Euro) aus dem Haushalt und verschiedenen weiteren Programmen erhalten, meldet das tschechische Finanzministerium. Die größten Einnahmen kamen aus den Struktur- und dem Kohäsionsfonds mit 36 Mrd. Kč (ca. 1,4 Mrd. Euro), aus der Gemeinsamen Agrarpolitik mit 25 Mrd. Kč (ca. 1 Mrd. Euro) und aus gesondert aufgeführten Aufbauhilfe-Mitteln (React-EU, Just Transition Funds, Nationaler Aufbauplan, Next Generation EU) mit 74 Mrd. Kč (ca. 3 Mrd. Euro).
In den reichlich 20 Jahren seit Tschechiens EU-Beitritt am 1. Mai 2004 hat Tschechien 937 Mrd. Kč (ca. 37 Mrd. Euro) in den EU-Haushalt eingezahlt und 2,16 Billionen Kč (ca. 86 Mrd. Euro) daraus erhalten. Das macht über die gesamte Zeit ein Nettoplus von 1,22 Billionen Kč (ca. 49 Mrd. Euro). Der Saldo schwankte im Laufe der Jahre deutlich (siehe Grafik).
Eisfälle sind wieder da

Die Eisfälle bei Brtníky (Zeidler) in der Böhmischen Schweiz entstehen nicht jedes Jahr. Aufgrund der Klimaerwärmung werden sie zudem immer seltener. Aber jetzt gerade haben die Bedingungen gepasst und die Eisfälle sind schön groß gewachsen. Doch man wird sich beeilen müssen, um sie zu sehen. Die nächsten wärmeren Tage werden ihnen sehr zusetzen.
Auf der Website der Tourismusgesellschaft Böhmische Schweiz (České Švýcarsko o. p. s.) werden der Rundweg zu den Eisfällen und die Anreise ausführlich beschrieben. Wenn Sie die Seite auf Tschechisch umschalten (rechts oben), erscheint zudem das Bild einer Wanderkarte.
Zur Website von České Švýcarsko o. p. s.
Deutsche bei Beliebtheit auf Platz 5
Den Tschechen wird des Öfteren ein eher ambivalentes Verhältnis zu ihren deutschen Nachbarn nachgesagt, welches zugleich von Bewunderung und Ablehnung geprägt wäre. Ob dem so ist, lässt sich nur schwer nachweisen, zumal solche pauschalen Aussagen ohnehin schwierig sind.
Wenn es darum geht, wirklich nebeneinander zu wohnen, würden Deutsche immerhin von 73% der Tschechen als problemlose oder bevorzugte Nachbarn betrachtet. Dies zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie des renommierten Instituts für Empirische Forschung (STEM). Medial wird diese gelegentlich verkürzt dargestellt als "Wer sind die beliebtesten Ausländer?" Diese Deutung darf man gern anzweifeln, wenn eigentlich nach bevorzugten Nachbarn gefragt wurde. Die TOP10 der "bevorzugten ausländischen Nachbarn" sind folgende (dass Juden hier aufgeführt werden, darf man im tschechischen Kontext nicht als Antisemitismus verstehen):
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Slowaken: 93 %
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Engländer: 83 %
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Amerikaner: 81 %
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Franzosen: 79 %
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Deutsche: 73 %
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Kroaten: 73 %
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Juden: 71 %
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Vietnamesen: 71 %
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Chinesen: 55 %
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Serben: 52 %
Die Studie untersuchte auch generelle Ansichten zu Ausländern. So meinen 63 % der Bevölkerung, dass die in der Tschechischen Republik lebenden Ausländer ein Sicherheitsrisiko darstellten.
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Jetřichovice behindert Rettung einer Landmarke

Wer von Jetřichovice zum Marienfelsen wandert, sieht am Ortsrand rechter Hand ein großes, eindrucksvolles Gebäude, welches zwar fast wie ein Schloss wirkt, aber leider schon bessere Tage erlebt hat. Es war ein 1927 eröffnetes Sanatorium für Kinder, steht jedoch seit 2005 leer. Der Bezirk verkaufte es 2006 an einen Privateigentümer, der darin ein Hotel unterbringen wollte. Dieser Plan scheiterte jedoch und lange geschah nichts, und trotz öffentlichem Druck wollte der Bezirk das Gebäude nicht zurückkaufen. 2020 erwarb es dann ein Betreiber verschiedener Hotels in der Umgebung, der es in ein luxuriöses Wellnesshotel umwandeln wollte. Viele waren froh, dass sich damit eine Chance für den Erhalt des Gebäudes bot.
Heute hat jedoch der Gemeinderat von Jetřichovice einen neuen Flächennutzungsplan beschlossen, der die Errichtung weiterer Gebäude auf dem Grundstück des ehemaligen Sanatoriums verhindert. Der Besitzer kritisierte dies bereits im Vorfeld, denn damit wäre eine wirtschaftliche Sanierung und Nutzung des großen Hauses unmöglich. Er werde diese Entscheidung nicht akzeptieren und die Gemeinde auf Schadenersatz verklagen. Auch andere Bürger sind mit der Entwertung ihrer Grundstücke durch den neuen Plan unzufrieden und kündigten Gegenwehr an.
Nach mehreren Presseberichten macht die ganze Sache einen unsauberen Eindruck: So wurde der neue Flächennutzungsplan in nur 8 Minuten und ohne Aussprache beschlossen. Die Sitzung des Rates fand am Vormittag statt, was sehr ungewöhnlich ist und den Bürgern eine Teilnahme erschwert. Mit der Begründung, dass die Bürger 12 Jahre Zeit für Wortmeldungen gehabt hätten, wurde eine Diskussion über den Plan unterbunden. Das ist wahrscheinlich rechtswidrig. Im Vorfeld war der Plan nur in Papierform einsehbar. Es scheint zudem so, als seien mit dem neuen Plan Grundstücke des Bürgermeisters und des Vizebürgermeisters selbst im Wert gesteigert worden. Man kann also davon ausgehen, dass die ganze Sache vor Gericht landen wird. Die Gemeinde und ihr Bürgermeister seien übrigens derzeit bereits in einen Prozess wegen angeblichen versuchten Subventionsbetrugs verwickelt.
Kein neues Casino in Hřensko

Der Grenzort Hřensko, ein beliebtes Ausflugsziel in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, bekannt durch die Edmundsklamm und das nahe Prebischtor, hat seit 2015 eine Verordnung zum Verbot von Glücksspiel an bestimmten Orten. Diese wurde 2024 auf das gesamte Gemeindegebiet ausgeweitet. Einem Unternehmen, welches zuvor die Genehmigung für ein neues Kasino beantragt hatte, wurde diese daraufhin verweigert. Dagegen hat es Beschwerde beim Innenministerium eingelegt, die in dieser Woche abgelehnt wurde, meldet der Tschechische Rundfunk.
Die Gemeinde argumentierte, dass diese Art von Geschäft den genius loci von Hřensko zerstören könnte - den eines rein touristischen, friedlichen Dorfes. Laut Bürgermeisterin Kateřina Horáková hätte sich in einer inoffiziellen Umfrage eine Mehrheit der Bewohner und Geschäftsleute dagegen ausgesprochen. Zudem gäbe es Befürchtungen hinsichtlich Kriminalität, mit deren Bekämpfung die örtliche Polizei allein überfordert wäre.
Bezirk Ústí Schlusslicht bei Lebensqualität

Die Bank Česká spořitelna und die Plattform „Europa in Daten“ haben die Lebensqualität in Tschechien untersucht. Die Stadt mit der höchsten Lebensqualität ist demnach Turnov im Bezirk Liberec, gefolgt von Luhačovice und Nové Město in Mähren. Das Schlusslicht ist Podbořany im Bezirk Ústí, kurz davor Bílina im selben Bezirk und Karviná bei Ostrava.
Unter den Bezirken schneidet Ústí insgesamt am schlechtesten ab und bildet mit den Bezirken Karlsbad und Mährisch-Schlesien das "übliche Trio" der Schlusslichter, das sich auch in anderen Untersuchungen oft zeigt. Von den 20 schlechtplatziertesten Städten liegt die Hälfte im Bezirk Ústí. Etwas verwunderlich ist dabei z.B. das sehr schlechte Abschneiden von Teplice (201.), Děčín (196.) oder Žatec (193.).
Die Untersuchung betrachtete 37 Indikatoren wie z.B. die wirtschaftliche Situation, die Gesundheitsversorgung, Bildung, Annehmlichkeiten für die Einwohner oder die Qualität der Verkehrsinfrastruktur. Dafür wurde das Land in 206 Mikroregionen eingeteilt, die meist eine Stadt und ihr Umland abdecken. Es zeigte sich, dass eine schlechte Platzierung oft durch Faktoren wie Arbeitslosigkeit, Zahl der Zwangsvollstreckungen oder Abwanderung der Bevölkerung abhängen. Die Kriminalitätsrate oder die Erschwinglichkeit von Wohnraum brachten andere Städte um gute Platzierungen, z.B. auch Prag.
Teilweise sind die Unterschiede zwischen den Regionen in Tschechien gravierend, z.B. bei Armutsindikatoren, was z.T. mit der Verteilung stark benachteiligter und sozial schwacher Gruppen wie Roma zusammenhängt. Dennoch sind die politischen Bestrebungen für einen stärkeren Ausgleich zwischen den Regionen oder zur Integration benachteiligter Gruppen sehr begrenzt. Umso auffälliger war, das Staatspräsident Petr Pavel in seiner Neujahrsansprache dieses Thema besonders erwähnt hat. Manche Beobachter vermuten sogar, dass ihm die Bedeutung dieses Themas auf seinen Reisen durchs Land deutlich wurde und dazu beitrug, seine zwischenzeitlich erkennbare Amtsmüdigkeit zu überwinden. In seiner zweiten Amtszeit, die er nun doch anstrebt, wird er sich dem weiter widmen.
Wer sich die Daten genauer anschauen will: Zum Prosperitätsindex der Regionen (nur Tschechisch)
Tschechische Wirtschaft wieder unter TOP10
In einem ebenfalls von der Česká spořitelna und der Plattform „Europa in Daten“ jährlich erstellten Index zur Gesundheit von Volkswirtschaften hat Tschechien sich deutlich verbessert und landet auf Platz 9 (2024: 14.). Dieser Index beschreibt nicht die Größe oder Wertschöpfung einer Wirtschaft, sondern deren inneren Zustand.
Wichtigster Faktor für die Verbesserung war der deutliche Rückgang der Inflation. Auch der Verbleib von mehr Einkommen und Kapital im Land wurde positiv bewertet. Problematisch sei hingegen der Charakter Tschechiens als "Billiglohnfabrik" mit einer zu geringen Wertschöpfung.
Die beste wirtschaftliche Gesundheit weist Schweden auf, gefolgt von Deutschland und Dänemark. Am Ende des Ranking finden sich Bulgarien, Polen und Griechenland. Bei Polen mag das etwas überraschen, wird aber der hohen Staatsverschuldung und niedrigen Investitionsquoten zugeschrieben.
Tschechien und Deutschland im Korruptionsindex verschlechtert

Im diese Woche veröffentlichten Korruptionsindex 2024 von Transparency International haben sowohl Deutschland als auch Tschechien Plätze verloren. Von 100 möglichen Punkten erreichte Deutschland 75 und damit drei weniger als 2023. Es landete damit auf Platz 15 (2023: Platz 9) der Liste mit 180 Ländern. Tschechien steht mit 56 Punkten in der Liste auf Platz 46 (2023: 57 Punkte, Platz 41). Die Spitzenplätze nehmen wiederholt skandinavische Länder, Singapur und Neuseeland ein.
Für Deutschland wurden Probleme im Zusammenhang mit der North-Stream-Pipeline, dem politischen Einfluss der Autoindustrie, fehlender Lobbykontrolle und dem geschmeidigen Wechsel von Politiker/innen in die Wirtschaft bemängelt. Bei Tschechien sei das Problem eher die fehlende Strategie der Regierung gegen Korruption und die schleppende Umsetzung entsprechender Maßnahmen, oft nur auf Druck aus Brüssel.
Fleißige Biber sparen Millionen

Im Landschaftsschutzgebiet Brdy (CHKO Brdy) bei Plzeň plant die Verwaltung seit sechs Jahren die Renaturierung eines Teilgebietes. Mit Dämmen sollen Wiesen in ein Feuchtgebiet umgewandelt werden. Dafür waren bereits 30 Mio. Kč (ca. 1,2 Mio. Euro) bereitgestellt worden, und die Baugenehmigungen für die Dämme lagen vor.
Doch die Biber waren schneller als die Behörden: In nur einer Nacht sollen sie – vermutlich nur 6 bis 8 Exemplare – mehrere Dämme geschaffen haben, die genau den gewünschten Zweck erfüllen, meldet Radio Prag. Angeblich hätten sie sich jedoch zuvor gar nicht an der europaweiten Ausschreibung für die Bauleistungen beteiligt. Die Behörden sind dennoch mit der Arbeit zufrieden und können die veranschlagten Mittel nun anderweitig einsetzen.
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Klagen gegen Schnellbahnstrecke abgewiesen

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Die Kleinstadt Chlumec am Fuße des Erzgebirges sowie das Dorf Hrobce an der Südseite des Böhmischen Mittelgebirges hatten im November Klage gegen die Streckenführung der Schnellbahnverbindung Dresden-Prag eingereicht. Beide Gemeinden liegen jeweils am Endpunkt eines geplanten Tunnels. Kern der Klagen war die Kritik an der Auswahl des Streckenverlaufs. In Chlumec wäre nur eine Variante geprüft worden, während von den drei Varianten in Hrobce zwei nur zum Schein betrachtet worden wären, weil das Verteidigungsministerium diese bereits zuvor abgelehnt hätte. In beiden Gemeinden wären andere Bereiche seit Jahrzehnten für eine solche Trasse freigehalten worden, die nun nicht dafür genutzt würden.
Am Montag wies nun das Bezirksgericht Ústí nad Labem beide Klagen ab. Die Trasse sei vom Bezirk Ústí nad Labem im Einklang mit dem Gesetz ausgewählt worden. Laut Richter Jiří Dörfl sei zum Beispiel Chlumec gar nicht vom geplanten Erzgebirgstunnel betroffen: "In dem engen Bereich zwischen Chlumec und Stradov, den die Klägerin besonders betonte, wird die Trasse im Tunnel verlaufen, so dass es zu keiner Beeinträchtigung der Umgebung kommen wird", sagte er.
Die Bürgermeisterin von Hrobce hat bereits angekündigt, in Berufung zu gehen. Auch Chlumec plant, sich weiter zu wehren: "Wir werden auf jeden Fall weitermachen. Und wenn Sie mich nach meiner Meinung fragen, so bin ich sehr enttäuscht, denn wir haben vom Gericht eigentlich erfahren, dass es uns überhaupt nicht betreffen würde. Außerdem hat das Gericht das Hauptargument unseres Anwalts überhaupt nicht berücksichtigt, nämlich dass die Durchführbarkeit des Projekts als solches gar nicht geprüft wurde", sagte die unabhängige Bürgermeisterin Veronika Srnková.
Hejtman Půta weitgehend freigesprochen

Noch eine Meldung aus dem Gerichtssaal, diesmal aus Liberec: Der dortige Hejtman (also das Oberhaupt des Bezirks Liberec) Martin Půta war wegen Amtsmissbrauch und Korruption angeklagt worden. Er habe vom Bauunternehmen Metrostav Bestechungsgelder in Höhe von 800.000 Kč (ca. 32.000 Euro) angenommen. Zudem habe er Metrostav im Gegenzug für die Anstellung eines Bekannten Vorteile im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau einer Kirche verschafft. Die Sache verfolgt den Hejtman bereits seit 2014. Dabei wurde er bereits freigesprochen, das Urteil jedoch 2020 wieder aufgehoben.
Die Bestechlichkeit im zweiten Fall konnte nach Ansicht des Gerichts auch diesmal nicht nachgewiesen werden, doch für den ersten Fall wurde Půta schuldig gesprochen und zu einer einjährigen Haftstrafe auf Bewährung sowie einer Geldstrafe von 50.000 Kč (ca. 2000 Euro) verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, und Půta legte noch vor Ort Berufung ein, um seine Unschuld auch im ersten Fall zu beweisen.
Im gleichen Verfahren waren acht weitere Personen und fünf Unternehmen angeklagt worden. Diese wurden alle zumindest teilweise schuldig gesprochen. Půtas Fall war dabei eher eine Nebensache, erhielt jedoch die meiste mediale Aufmerksamkeit. Für die Teilnahme an der Verhandlung mussten im Vorfeld aufgrund begrenzter Raumkapazitäten Tickets ausgegeben werden. Der Hejtman gilt als beliebt und ist ein starker Förderer der Euroregion Neiße und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Sachsen und Polen.
Autobahntunnel ab April zeitweise gesperrt

Die tschechische Straßen- und Autobahndirektion plant für dieses Jahr eine Großreparatur des längsten Autobahntunnels Tschechiens: die Instandsetzung der Tunnel Panenská und Libouchec (die beiden hinter der Ausfahrt Petrovice). In die erste größere Rekonstruktion des Tunnels nach zwanzig Jahren Betrieb werden ca. 750 Millionen Kč (ca. 30 Mio. Euro) investiert.
Die Sanierung soll im April beginnen und bis zum Jahresende dauern. Die meiste Zeit wird eine der Röhren befahrbar bleiben. Zu Beginn der Arbeiten im April, im Juli und im Oktober ist jedoch mit rund einwöchigen Vollsperrungen zu rechnen. Das dürfte zu erheblichen Verkehrsproblemen in den Dörfern auf den Umleitungsstrecken führen.
PKW können während der Vollsperrungen die benachbarten Grenzübergänge in Petrovice oder Cínovec nutzen. LKW werden jedoch deutlich weiter fahren müssen, entweder bis Hora Svatého Šebestiána im Westen oder bis Jiříkov im Schluckenauer Zipfel. Dies könnte zu mehreren Tausend zusätzlichen LKW pro Tag in Städten wie Děčín, Jílové, Česká Kamenice oder Rumburk führen. Laut einer fünf Jahre alten Verkehrszählung passieren täglich über 7.000 schwere LKW den Grenzübergang an der Autobahn D8/A17.
Das erwartete Verkehrschaos wird noch verschärft durch weitere Baumaßnahmen wie die Sanierung der Beneš-Brücke in Ústí nad Labem und die Schließung der Brücke in Mojžíř, wegen der die Straße zwischen Děčín und Ústí nad Labem längere Zeit nicht durchgängig befahrbar sein wird.
Sanierung des Hotels auf dem Klínovec wieder unsicher

Erst im November letzten Jahr keimte Hoffnung auf eine baldige Rettung des immer weiter verfallenden Hotels auf dem Klínovec (Keilberg): Die Gemeinde Boží Dar hatte mit Prague Season einen neuen strategischen Partner gefunden, um das Hotel mit reichlich Fördermitteln aus dem Just Transition Funds der EU zu sanieren. Man ging damals von Kosten in Höhe von ca. 415 Mio. Kč (ca. 16,6 Mio. Euro) aus, die zu 85% gefördert werden sollten. Zuvor hatte ein anderer strategischer Partner sich zurückgezogen.
Doch nun tauchen neue Probleme auf: Das Gebäude ist zwar im Eigentum der Gemeinde Boží Dar, aber das Gelände auf dem Gipfel des Klínovec gehört zur Gemeinde Jáchymov. Deren Bürgermeister ist gegen die Sanierungspläne, weil sie seiner Meinung nach gegen den geltenden Flächennutzungsplan verstoßen. Es wäre eine Erweiterung vorgesehen, aber an das denkmalgeschützte Gebäude dürfte nichts angebaut werden. Die Gemeinde Boží Dar sieht das naturgemäß anders. Wenn es da nicht bald zu einer Einigung kommt, sind die Fördermittel in Gefahr.
Das rund 120 Jahre alte Hotel steht seit 1993 leer und verfällt. Einen Einblick ins Innere bietet ein Video des Tschechischen Fernsehens vom November.
ČEZ setzt auf Erneuerbare

Der halbstaatliche Energiekonzern ČEZ, das größte Energieunternehmen Tschechiens, betreibt derzeit noch neun Kohlekraftwerke, die meisten davon in Nordböhmen und Nordmähren. Derzeit macht Kohle in Tschechien noch einen Anteil von 50% der Wärme- und 40% der Stromproduktion aus. Im Zuge des auch in Tschechien geplanten Kohleausstiegs beginnt der Konzern nun, seine Kraftwerke umzurüsten. So wurde bereits eines bei Mělník in ein Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk umgebaut. Insgesamt will der Konzern in den nächsten fünf Jahren dafür 3,2 Mrd. Euro investieren. Ein Teil davon kommt als Fördermittel aus dem Modernisierungsfonds der EU, aus dem Tschechien 20 Mrd. Euro erhält.
Der Ersatz von Kohle durch Erdgas vermeidet zwar 50% bis 70% der CO2-Emissionen, doch die Dekarbonisierung muss weitergehen, um Klimaneutralität zu erreichen. So plant ČEZ längerfristig auch die Nutzung von Biogas und Biomasse, die Errichtung großer Solaranlagen (z.B. auf den Flächen ehemaliger Braunkohlegruben wie Nástup bei Chomutov) und die Produktion von Wasserstoff mittels Solarstrom.
Bürgerbeteiligung zu umstrittenem Lithium-Projekt

Der Konzern ČEZ produziert nicht nur Energie, sondern ist auch Mehrheitseigner des Projektes zum Lithiumerz-Abbau in Cínovec. Dazu hat jetzt der Bezirk Ústí einen ersten Schritt der Bürgerbeteiligung begonnen. Die Bürgerinnen und Bürger können sich zur Situation rund um den Abbau, den Transport und die Weiterverarbeitung von Lithium bei Cínovec und der Siedlung Dukla im Kreis Teplice äußern. Bis Jahresende soll eine Entscheidung über das Projekt getroffen werden. Dieses läuft übrigens organisatorisch unabhängig vom Lithiumprojekt auf deutscher Seite in Zinnwald.
Anfang des Jahres hatte die Firma ČEZ über den aktuellen Projektstand berichtet. Demnach ist nun nicht mehr geplant, die Erzaufbereitung in der Nähe der Siedlung Dukla in Újezdeček am Rande von Teplice durchzuführen, sondern das Erz dort nur umzuladen und es per Bahn zur Aufbereitung auf das Gelände des Energiekonzerns am Kraftwerk Prunéřov bei Kadaň zu bringen. Derzeit wird eine Machbarkeitsstudie dazu erarbeitet.
Gegen die ursprünglichen Pläne gab es starken lokalen Widerstand. Ohnehin steht die Politik in der Region dem Projekt recht skeptisch gegenüber, wie eine Umfrage vor den Bezirkswahlen 2024 zeigte. Viele Politiker/innen sorgen sich ebenso wie die Bevölkerung um Belastungen für Umwelt und Menschen und befürchten zudem, dass die Gewinne aus dem Projekt vor allem anderswo generiert werden und nicht in der Region.
Wer sich genauer über das Lithium-Projekt auf tschechischer Seite informieren will, kann dies im Infozentrum der Firma Geomet in Mstišov bei Dubí tun (Adresse: Školní 299, Mstišov, 417 03 Dubí). Es ist jeden Mittwoch von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Dort kann man z.B. auch Bohrkerne von den Erkundungsbohrungen sehen.
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Januar 2025
Prag wird untertunnelt

Die Tschechische Eisenbahnverwaltung (Správa železnic) plant ein großes Projekt von unterirdischen regionalen Bahnverbindungen im Prager Zentrum. Es besteht aus zwei sich kreuzende Tunnelstrecken mit einer Gesamtlänge von 10,6 Kilometern, einem neuen zweistöckigen Bahnhof unter dem Hauptbahnhof und vier weiteren neuen unterirdischen Bahnhöfen. Damit soll auch der Flughafen eine Direktverbindung zum Hauptbahnhof erhalten. Aus einer Machbarkeitsstudie hat das Verkehrsministerium nun die Vorzugsvariante ausgewählt, wofür jetzt in die notwendigen Planungs- und Genehmigungsprozesse beginnen.
Die Bauarbeiten werden frühestens 2035 beginnen, und vor 2047 ist nicht mit einem Beginn der Zugverkehrs zu rechnen. Insgesamt soll das Projekt nach jetzigen Preisen ca. 7,4 Mrd. Euro kosten. Ziel ist es, den immer weiter ansteigenden Pendlerverkehr aus dem Prager Umland in die Stadt auf nachhaltige Weise abzuwickeln. Auf den bestehenden Gleisen ließen sich keine zusätzlichen Züge mehr unterbringen, und in den nächsten 25 Jahren rechnet der Bezirk Mittelböhmen mit einem Bevölkerungszuwachs von 300.000 Menschen.
13 Mammute in Ústí gefunden

Bei den Bauarbeiten für das neue große Justizareal (manche sagen auch Justizpalast) in Ústí-Bukov stieß man im November auf prähistorische Knochenfunde. Sie wurden seitdem ausgegraben, untersucht und diese Woche der Fachöffentlichkeit präsentiert.
Es handelt sich um ein Lager von Mammutjägern, die hier vor ca. 22.000 Jahren in der Zeit der sog. Gravettien-Kultur lebten. Es wurden die Überreste von mindestens 13 Mammuts unter Tausenden von Tierknochen sowie diverse von Menschenhand geschaffene Artefakte gefunden. Letztere beinhalten u.a. Steinwerkzeuge und Basaltblöcke, mit denen vermutlich die Knochen von Mammuts aufgebrochen wurden.
Am 27. und 28. Januar wurde die Stätte fast hundert Archäologen und anderen Naturwissenschaftlern aus Tschechien und dem Ausland vorgestellt. Man beriet insbesondere über die Arbeitsweise, die Methoden zur Dokumentation der Funde und die Probenahmestrategien zur Erforschung der Umwelt jener Zeit. Es sollen modernste Methoden genutzt werden, um ein Maximum an Informationen über das Leben der Jäger und Sammler, über die Fauna dieser Zeit und über die Umwelt im Allgemeinen und ihre Veränderungen während der letzten Eiszeit zu erhalten.
Tod von Jan Masaryk wird erneut untersucht

Jan Masaryk, Sohn der ersten tschechoslowakischen Präsidenten Tomáš Garrigue Masaryk, war ab 1940 Außenminister der Tschechoslowakei. Er blieb dies auch nach der Machtübernahme der Kommunisten im Februar 1948. Doch am 10. März 1948 wurde er tot im Pyjama unter dem Fenster des Badezimmers seiner Dienstwohnung im Palais Czernin (Černínský palác), dem damaligen und heutigen Sitz des Außenministeriums, gefunden. Manchmal wird das als "dritter Prager Fenstersturz" bezeichnet. Es ist bis heute nicht eindeutig geklärt, ob es Mord oder Selbstmord (oder ein Unfall) war. Vor allem nach der Samtenen Revolution kocht diese Frage immer wieder hoch. Das Thema wurde auch literarisch verarbeitet, z.B. auf sehr interessante Weise aus Sicht des Palais Czernin von Marek Toman in seinem Buch "Lob des Opportunismus" von 2021.
Nun gehen die Ermittlungen in eine neue Runde: Das Amt zur Dokumentation und Aufklärung der Verbrechen des Kommunismus (Úřad dokumentace a vyšetřování zločinů komunismu, ÚDV), ein Sonderorgan der tschechischen Polizei, ermittelt wieder in den Fall wegen des Verdachts auf Mord. Hintergrund seien im August vergangenen Jahres aufgetauchte, bisher nicht bekannte Dokumente aus diplomatischen Archiven Frankreichs, der USA und Großbritanniens. Diese könnten neue Informationen enthalten und zur Aufklärung des Falles beitragen.
Tschechischer Verkehrsminister in Dresden

Der tschechische Verkehrsminister Martin Kupka besuchte gestern Dresden. Der Hauptgrund dafür war natürlich die durch die eingestürzte Carolabrücke und die gesperrte Brücke in Bad Schandau eingeschränkte Schiffbarkeit der Elbe. Er traf sich mit Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert und besichtigte mit ihm gemeinsam die Carolabrücke. Danach fand ein Treffen mit der sächsischen Staatsministerin für Infrastruktur und Landesentwicklung Regina Kraushaar statt. Hier war zusätzlich die Schnellbahnverbindung Dresden-Prag ein Thema. Der Minister hat zu seinem Besuch ein kleines Video bei Facebook veröffentlicht (kann man auch ohne Anmeldung sehen). Auch Dirk Hilbert äußerte sich bei Facebook: Er lobte den Besuch des tschechischen Verkehrsministers und kritisierte gleichzeitig, dass der deutsche Verkehrsminister sich noch nicht in Dresden angekündigt hätte. Das Interesse wäre in Prag offensichtlich größer als in Berlin.
Diskussion um Spannbetondächer auf Industriehallen
Nicht nur sächsische Brücken sind als Spannbetonkonstruktionen einsturzgefährdet, sondern laut tschechischen Ingenieuren und Technikern auch viele Dächer von Industriehallen. Ähnlich wie bei der Carolabrücke in Dresden sehen Experten der TU Ostrava ein grundlegendes Problem in Fehlern beim Einbau der ab den 1960er Jahren verwendeten Spannbetonbinder. Auch spätere, nicht fachgerechte Umbauten trügen dazu bei, dass Wasser in die Binder eindringt und zu Korrosion führt. Die Forscher wiesen auf vier Einstürze solcher Industriehallen in Tschechien seit 2010 hin, darunter im April 2023 eine nicht mehr genutzte Industriehalle in Ostrava. Die Kammer der autorisierten Ingenieure und Techniker (ČKAIT) fordert nun verstärkte, regelmäßige Kontrollen der Statik. In diesem Zusammenhang wird der Einsturz einer Fußgängerbrücke in Prag-Troja 2017 als bekanntestes tschechisches Beispiel für den Zusammenbruch einer Spannbetonbrücke erwähnt.
Weniger Verkehrstote in Tschechien
Tschechiens Straßen werden immer sicherer. Im Jahr 2024 ging die Zahl der Verkehrstoten auf 438 zurück, 17 weniger als im Vorjahr. Tschechien kommt damit auf einen relativen Wert von ca. 40 Verkehrstoten pro 1 Mio. Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland waren es 2024 (hochgerechnet) 2830 Verkehrstote, das sind ca. 34 pro 1 Mio. Einwohner.
Weitere positive (d.h. zahlenmäßig negative) Trends waren der Rückgang der Zahl schwerverletzter Personen und getöteter Fußgänger auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen, der Fälle von Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss um zehn Prozent sowie der Zahl der Geschwindigkeitsübertretungen ebenfalls um zehn Prozent.
Die erfreuliche Entwicklung in Tschechien wird u.a. auf das Programm L17 zurückgeführt, das Fahranfängern ab 17 Jahren das Fahren mit einem Mentor ermöglicht. Damit sollen junge Fahrer verantwortungsbewusster werden, und es lässt sich auch ein Rückgang alkohol- sowie drogenbedingter Unfälle erkennen. Rund 20% der Fahranfänger hätten dieses Programm 2024 genutzt. Es gibt zudem weitere Kampagnen wie „Kamarádi v automobilu“ (Freunde im Auto) oder „Nultá hodina autoškoly“ (Nullte Stunde Fahrschule), die sich an junge Menschen richten.
Kampagne "Trockener Februar"
In anderen Ländern wird gern im Januar zum bewussten Verzicht auf bestimmte Lebensmittel aufgerufen, z.B. Alkohol ("Dry January") oder Fleisch ("Veganuary"). Während diese "Januare" heute ihren letzen Tag haben, beginnt in Tschechien morgen der "Suchej únor" (Trockener Februar). Diese Kampagne gibt es seit 2013. Im letzten Jahr sollen sich laut der gleichnamigen Organisation bereits 1,2 Millionen Erwachsene daran beteiligt haben, also ca. 13% der Bevölkerung ab 15 Jahren.
Gleichzeitig verzeichnen tschechische Brauereien einen deutlichen Anstieg des Verbrauchs alkoholfreier Biere, meldet Radio Prag. Laut dem Historiker Filip Vrána ist er von 2019 zu 2023 um ca. 1/3 gestiegen. Dies sei keine kurzzeitige Mode, sondern ein langfristiger Trend.
Mehr tschechisches Bier und Essen in Dresden
Für Liebhaber der böhmischen Küche gibt es eine neue Anlaufstelle in Dresden: In Pieschen hat das neue Restaurant "Babička im Rausch" eröffnet. Der Name hat nichts mit dem Alkoholkonsum der Großmutter zu tun. Vielmehr ist das Restaurant eine Art Außenstelle des "Babička" in Pirna, die im bisherigen Restaurant "Rausch" (früher mal "Rausch&Rausch") eingezogen ist. Betreiber Josef Micek verantwortet außerdem noch das "Hurvinek" im Dresdner Osten. Für ihn war die installierte Tankbieranlage der ausschlaggebende Grund, das Restaurant zu übernehmen, mit der er nun erstmals frisches, unfiltriertes und unpasteurisiertes Bier aus Pilsen anbieten kann. Das geht in seinen anderen Restaurants nicht und ist in Dresden auch ansonsten eine Seltenheit.
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Angeklagter Großbrandstifter freigesprochen

Im Jahr 2022 verwüstete ein Großbrand in der Böhmischen und Sächsischen Schweiz eine Fläche von ca. 1100 Hektar und sorgt im Ergebnis bis heute für Betretungsverbote. Als mutmaßlicher Brandstifter wurde im November der ehemalige Nationalparkranger Jiří L. angeklagt, dem gleichzeitig weitere kleinere Brandstiftungen zur Last gelegt wurden (z.B. die Baude am Aussichtsturm auf dem Vlčí hora, von Hochsitzen und Futterstellen). Der Staatsanwalt hatte gestern dafür 12 Jahre Haft gefordert.
Heute wurde jedoch der Angeklagte vom Bezirksgericht Ústí nad Labem vom Hauptvorwurf freigesprochen. Für die kleineren Brände bekam er zwei Jahre Gefängnis auf Bewährung und muss sich in stationäre psychiatrische Behandlung begeben. Es konnte ihm nach Ansicht des Gerichts jedoch nicht nachgewiesen werden, dass er den Großbrand im Sommer 2022 gelegt hätte. Er hatte – schon in psychiatrischer Behandlung – zwar ein Geständnis abgelegt, welches er jedoch später widerrief. Laut Verteidigung war dieses Geständnis eines psychisch kranken Menschen das einzige Beweismittel. Als Motiv führte die Staatsanwaltschaft angestaute Wut darüber ins Feld, dass er eine Stelle als Ranger nicht bekommen habe. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, der Staatsanwalt hat noch vor Ort Berufung eingelegt.
Edmundsklamm im Frühjahr wieder teilweise frei
Die seit dem Waldbrand im Sommer 2022 gesperrte Edmundsklamm wird ab Ostern wieder teilweise zugänglich sein, teilte die Bürgermeisterin von Hřensko, Kateřina Horáková, mit. Man arbeite daran, Wege zu räumen und Geländer zu reparieren. Um Ostern herum könnten dann erste Touristengruppen mit Führern die Schlucht wieder betreten. Die oberhalb gelegene Wilde Klamm wird ab Anfang April wieder zugänglich sein.
Gleichzeitig musste die Bürgermeisterin mitteilen, dass der Gabrielensteig zum Prebischtor mindestens bis 2027 geschlossen bleibt. Die Gefahr durch herabstürzende Bäume und Felsbrocken wäre da einfach zu groß, sowohl für Waldarbeiter als auch für Touristen. Wie es da im Frühjahr 2024 aussah, kann man in einem Video bei Youtube (mit deutschen Untertiteln) sehen.
Bierexport steigt, Bierkonsum sinkt
Der Bierexport tschechischer Brauereien hat im Jahr 2024 mit 5,74 Millionen Hektoliter einen neuen Höchststand erreicht, meldet das Statistische Amt. Die wichtigsten Zielländer waren die Slowakei, Deutschland, Polen und Russland. Bei letzterem weisen alle großen tschechischen Brauereien darauf hin, dass sie nicht nach Russland liefern würden, sondern dies über Zwischenhändler geschehen sein müsse.
Während Sachsen sich ein Staatsweingut leistet, gibt es in Tschechien eine staatliche Brauerei: Budějovický Budvar in Budweis. Im Schnitt aller tschechischen Brauereien werden ca. 75% bis 80% der Produktion im Land konsumiert. Bei Budějovický Budvar ist es umgekehrt, da gehen ca. 70% ins Ausland. Auch diese Staatsbrauerei konnte mit 1,9 Millionen Hektolitern Bier 2024 einen Rekord verbuchen und den Export um 4% steigern. Das ist ein wesentlicher Anteil des gesamten tschechischen Exports.
Im Gegensatz zu diesen Steigerungen steht der sinkende Bierkonsum in Tschechien. So wurden im Jahr 2023 pro Kopf durchschnittlich "nur" noch 128 Liter getrunken (2022: 136 l). Als Gründe werden allgemein nicht ein steigendes Gesundheitsbewusstsein genannt, sondern vor allem steigende Preise für Bier selbst und für Restaurantbesuche generell. Dennoch bleibt Tschechien mit deutlichem Abstand unangefochtener Weltmeister im Pro-Kopf-Bierkonsum. Auf den Plätzen folgten 2023 Österreich (99 l), Deutschland (88 l) und Polen (87 l). Auch in diesen Ländern ist der Verbrauch rückläufig.
Tschechen zufriedener mit EU
Die Einstellung der Tschechen gegenüber der Europäischen Union hat sich wieder verbessert, und in einigen Bereichen war die Zahl der Europabefürworter im vergangenen Jahr so hoch wie seit Jahren nicht mehr. So waren 51 Prozent der Bürger mit der EU-Mitgliedschaft des Landes zufrieden, und drei Fünftel der Bürger würden bei einem Referendum für den Verbleib in der EU stimmen, die höchste Zahl seit 2019. Nur ein Viertel der Menschen befürwortet die Einführung des Euro in Tschechien, was zwar wenig ist, aber ein ähnlicher Anteil wurde von der Agentur zuletzt vor 11 Jahren verzeichnet. Dies geht aus einer Umfrage der Agentur STEM vom August und September 2024 hervor, deren Ergebnisse gestern veröffentlicht wurden.
Milan und Věra Kundera wieder in Brno

Die Urnen mit den sterblichen Überresten von Milan Kundera und seiner Frau Věra sind in Brno angekommen. Milan Kundera war im Juli 2023 verstorben und seine Asche wurde von seiner Frau zuhause aufbewahrt. Sie hatte sich dann mit der Stadt Brno, Kunderas Heimatstadt, in Verbindung gesetzt und über ihrer beider Beisetzung in Brno geeinigt. Der Stadtrat von Brünn stimmte zu, ihre sterblichen Überreste im letzten verfügbaren Grab im Ehrenkreis des Zentralfriedhofs beizusetzen. Im September 2024 war Věra Kundera ebenfalls verstorben. Nun wurden beide Urnen nach Brno gebracht, wo sie erstmal in der Mährischen Landesbibliothek aufbewahrt werden, der Kundera auch seinen literarischen Nachlass vermacht hatte. Für die Gestaltung des Grabes wird derzeit ein Architekturwettbewerb durchgeführt.
Tipp für Kundera-Fans: Am 5. Februar zeigen wir beim Tschechischen Filmmittwoch den Film "Žert" (Der Scherz) von 1968 nach dem gleichnamigen Roman und Drehbuch von Milan Kundera.
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Die Grundschule HLAVNÍ in Mojžíř ist eine der wichtigsten Bildungseinrichtungen der Stadt Ústí nad Labem. Die Schule sucht für grenzüberschreitende Projekte einen oder mehrere Partner im deutsch-tschechischen Grenzgebiet.
Kontakt:
Marek Koníř - Manager für spezielle Projekte - Abteilung für städtische Organisationen, strategische Entwicklung und Investitionen
Tel.: +420 475 271 121
E-Mail: Marek.Konir@mag-ul.cz
Kurze Informationen zur Schule:
Die Grundschule Hlavní in Mojžíř ist eine der wichtigsten Bildungseinrichtungen der Stadt Ústí nad Labem. Sie befindet sich im Stadtteil Mojžíř, der für seine soziale und kulturelle Vielfalt bekannt ist. Die Schule konzentriert sich auf die Bereitstellung von Grundbildung für Schüler von der ersten bis zur neunten Klasse.
Angaben zur Schule:
- Adresse: Hlavní 193, 400 11 Ústí nad Labem – Mojžíř
- Schultyp: Grundschule mit Klassenstufen 1 bis 9
- Schwerpunkt: Fokus auf inklusiver Bildung, Unterstützung von Schülern mit Unterschiedlichen Bildungsbedürfnissen und Integration von Kindern aus verschiedenen sozialen Hintergründen.
Aktivitäten
- Arbeitsgemeinschaften und Freizeitangebote:
- Die Schule bietet eine Vielzahl von Interessengruppen an, darunter Sport, kreative Werkstätten und Aktivitäten im Schülerparlament
- Schülerunterstützung:
- Nachhilfe und Unterstützung für Schüler, die Hilfe beim Lernen benötigen.
- Zusammenarbeit mit Eltern:
- Enge Zusammenarbeit mit Eltern und der Gemeinschaft, insbesondere durch Elternabende.
Rolle in der Gemeinschaft
Die Schule spielt eine wichtige Rolle in der Gemeinschaft des Wohngebiets Mojžíř und hilft Kindern und Eltern, soziale und bildungsbezogene Barrieren zu überwinden. Ihr inklusiver Ansatz fördert den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen.
Projekttitel:
"Schulen verbinden die Region: Gemeinschafts- und Naturtage"
Projektziel:
Das Hauptziel des Projekts ist die Stärkung der Gemeinschafts- und grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Schulen im Euroregion Elbe durch thematische Tage, die sich auf die Beziehung der Kinder zur Schule, zur Gemeinschaft und zur Natur konzentrieren. Das Projekt fördert die aktive Beteiligung von Schülern, Lehrern und Eltern an gemeinsamen Aktivitäten, die die Schulumgebung verbessern und die Beziehungen zwischen Schulen beiderseits der Grenze stärken.
Wichtige Aktivitäten:
1. Tag der Erde
2. Kindertag
3. Schultag
4. Sport- und Gesundheitstag
5. Gemeinschaftstag
Projektnutzen:
- Erhöhte Beteiligung der Kinder am Gemeinschaftsleben und gestärktes Verantwortungsbewusstsein für ihre Umgebung
- Aufbau einer langfristigen Zusammenarbeit zwischen Schulen aus Tschechien und Deutschland
- Entwicklung von Sprach- und Sozialkompetenzen der Schüler durch internationale Begegnungen
- Verbesserung der Schulumgebung und der Lebensqualität in den Gemeinden.
Die Mitglieder des Děčíner Vereins „(STO) Z LEDU VEN“ [Übersetzung „(HUNDERT) VOM EIS RAUS“] suchen für die künftige gemeinsame grenzüberschreitende Aktivitäten einen deutschen Partner. Bei Interesse wenden Sie sich an Herrn Jiří Pinka über die E-Mail: pinka.jiri@gmail.com oder unsere Geschäftsstelle der Euroregion Elbe/Labe.
Kurze Vorstellung des Vereins und seiner Mitglieder
Der Děčíner Verein der Kreativen Optimisten (STO) VOM EIS RAUS hat im Jahr 2024 sein 30-jähriges Bestehen gefeiert.
Die große Freude von den derzeitigen Mitgliedern ist, das Organisieren von Ausstellungen und Begegnungen. Die Mitglieder hoffen, dass sie ihren Unterstützern angenehme Zeiten und Inspiration bringen. Fünf Jahre sind seit der Veröffentlichung des letzten Katalogs vergangen. In dieser Zeit wurde eine Reihe von Ausstellungen und Vernissagen organisiert - in den Schlössern in Šluknov und Teplice, in der Galerie in Lovosice. Am häufigsten kann man unsere Werke auf dem Schloss in Děčín sehen, wo unsere Veranstaltungen in Begleitung des JAZZ TRIO aus Děčín zahlreich besucht sind. Neben den gemeinsamen Ausstellungen stellen einige unserer Mitglieder auch einzeln aus. Der Maler Jiří Pinka, die Künstlerin Helena Keilová und der Designer Mirko Šmajler im Theater von Děčín, die Fotografin Emílie Mrazíková im Informationszentrum in Ústí nad Labem. Der Bildhauer Václav Žilík, Mirko Šmajler und Bohumil Eichler präsentierten ihre Werke auf dem Děčíner Schloss aus. Wir stehen immer noch in freundschaftlichem Kontakt mit dem Verein VINCŮCH in der Stadt Valašské Klobouky, dessen Werke 2022 in der Schlossgalerie in Děčín zu sehen waren.In diesem Jahr freuen wir uns auf einige weitere Ausstellungen, die wir mit großer Freude vorbereiten - in Bílina, Kadaň, Mladá Boleslav und natürlich wieder in Děčín.
Wir würden uns freuen auch Sie auf einigen der Veranstaltungen zu begrüßen.
Karel Veselý
Der Fotograf Karel Veselý ist Gründungsmitglied der Vereinigung (1994), ein leidenschaftlicher Reisender und Wanderer. Ursprünglich Maschinenbauingenieur, fotografiert gerne Berg- und städtische Landschaften, bereitet für verschiedene Veranstaltungen die Dokumentation.
Jiří Pinka
Der Maler Jiří Pinka ist ein langjähriges Mitglied der Vereinigung und trat ihr 1997 bei. Er schätzt die Freiheit des Ausdrucks in seiner Arbeit und konzentriert sich auf zwei Grundrichtungen - abstrakt und naiv. Beide werden in einer kombinierten Technik geschaffen, in der Acrylmaterialien vorherrschen. In seinem Werk finden wir viel Fantasie und leichten Humor.
Václav Žilík
Der Bildhauer Václav Žilík ist ursprünglich Chemiker, aber heute arbeitet er mit Bronzeskulpturen. In seinem Werk dominieren figurative Themen und skulpturale Porträts. Er ist Autor des Buches „Das Herz in der Hand“, welches 2019 veröffentlicht wurde.
Emilie Mrazíková
Die Fotografin Emilka Mrazíková absolvierte eine Ausbildung in Reproduktionsfotografie und widmete sich sehr schnell der Amateurfotografie. Sie sucht überall in ihrer Umgebung nach Motiven für ihre Fotos und findet ungewöhnliche Schönheit und Poesie in scheinbar gewöhnlichen Dingen. Sie nimmt an Wettbewerben und Projekten teil und präsentiert ihre Arbeiten in Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen.
Helena Keilová
Die Künstlerin Helena Keilová ist von Beruf Arrangeurin. Ihre Bilder und Collagen entstehen aus farbigem Leder und sind das Ergebnis von momentanen Vorstellungen und Stimmungen.
Marcela Sufčáková
Die Malerin Marcela Sufčáková ist Absolventin der Kunstgewerbehochschule und später der Pädagogischen Fakultät der Karlsuniversität. Sie arbeitet als Kunstlehrerin an der Kunstschule in Děčín. Sie beschäftigt sich mit Malerei, Zeichnung, Grafik und der Herstellung von Zinnschmuck.
Mirko Šmajler
Der Künstler und Designer Mirko Šmajler ist ein freischaffender Künstler und Maler.
Miroslav Waldauf
Miroslav Waldauf studierte an der Medizinischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag und begann bereits während seines Studiums mit der Fotografie. Nach seinem Abschluss zog er aus beruflichen Gründen nach Děčín, wo er kurzzeitig Mitglied des örtlichen Fotoklubs wurde. Seit seiner Kindheit fühlte er sich zur Malerei hingezogen. Damals wusste er noch nicht, dass er erst im Ruhestand Zeit für die Malerei finden würde, nachdem er dem Verein der kreativen Optimisten beigetreten war. Dort traf er Jahre später auch einige seiner ehemaligen Fotografenkollegen und schloss Freundschaft mit begeisterten Malern.
Bohumil Eichler
Der Fotograf Bohumil Eichler hat die Fotoschule in Opava absolviert und widmet sich voll und ganz der professionellen Fotografie, er ist Mitglied des Verbands der Berufsfotografen. Er ist Dozent, Publizist und Organisator von Workshops, Spezialist für Werbefotografie und seit kurzem auch für Wahlkampagnen. Im Jahr 2002 erhielt er in Brüssel den internationalen Titel QEP und ist Mitglied des Vorstands der Schutzorganisation der Autoren. Er veröffentlicht regelmäßig und organisiert Fotoexpeditionen im Ausland, seine bevorzugten Themen sind Landschaft, Sport, Straßenfotografie und gesellschaftliche Ereignisse. Er ist Autor der Bücher Die U-Bahn fährt nach Motol, Meine Vysočina und die Tchechisch-Böhmische Schweiz.
Josef Litochleb
Der Maler Josef Litochleb hat viele Jahre lang als Hersteller von Modellen für den Maschinenbau mit Holz gearbeitet. Heute beschäftigt er sich hauptsächlich mit abstrakten Arbeiten, ist aber auch ein Meister der Bleistift- und Kohlezeichnung.
Jiří Kubricht
Der Dokumentarfilmer Jiří Kubricht lebt und arbeitet gleichzeitig in Karlovy Vary, Prag und Děčín. Er ist Absolvent der Fakultät für Elektrotechnik an der Tschechischen Technischen Universität in Prag. Seit seiner Kindheit filmt er gern für sich und andere die Bewegung. Er ist der Autor eines Dokumentarfilms über unseren Verein.
Zuzana Šmajlerová
Die Fotografin Zuzana Šmajlerová lebt und arbeitet in Prag als Kamerafrau für das Tschechische Fernsehen.
Jana Čápová
Die Malerin Jana Čápová ist seit 20 Jahren Amateurmalerin. Als Material wählt sie Acryl, Öl oder eine kombinierte Technik. Ihr Werk ist geprägt von der Farbigkeit und Vielfalt als Ausdrucksmittel. Sie probiert gerne neue Wege aus, um Stimmung und Lebensfreude auszudrücken. Sie ist seit 2023 Mitglied des Vereins.
Stanislava Suchardová
Die Malerin Stáňa Suchardová hat an der Fakultät für Bauingenieurwesen der Technischen Universität Brünn studiert. Ihre Lieblingstechnik ist die Öl- und Aquarellmalerei, aber sie zeichnet auch gerne mit Bleistift und Pastell. Sie arbeitet auch mit Illustrationen. Sie malt gerne Landschaften und Blumen. Sie ist seit 2022 Mitglied des Vereins.
Im Februar wird es beim Tschechischen Filmmittwoch etwas ernster: Wir zeigen den Film »Žert« (Der Scherz) von 1968 nach dem gleichnamigen Roman des großen Milan Kundera.
In diesem Film geht es um einen jungen Mann, der – selbst Kommunist – wegen eines privaten Scherzes über den Kommunismus, den seine eigene Freundin anzeigt, nicht nur aus der Partei ausgeschlossen, sondern auch in eine Strafeinheit der Armee gesteckt und danach noch einige Jahre im Bergbau gequält wird. Jahre später trifft er zufällig die Frau des ehemaligen Freundes, der ihn damals schmählich verraten hatte. Er beschließt, sie aus Rache zu verführen, was ihm zwar gelingt, aber letztendlich nach hinten losgeht.
Den Grundtenor des Films fasst eine Aussage des Regisseur Jireš gut zusammen: „Žert ist ein Film über unglückliche Opfer mit Gedächtnis und glückliche Täter, die ihr Gedächtnis verloren haben.“ Der Film war seit 1971 Tresorware und wurde erst 1990 wieder gezeigt.
Der Roman von Kundera, der das Drehbuch mitgeschrieben hatte, basiert teilweise auf eigenen Erfahrungen: Er hat den Parteiausschluss aufgrund einer Lappalie selbst erlebt, nachdem er sich über eine Parteischulung lustig gemacht hatte. Allerdings wurde er danach nicht jahrelang gedemütigt und geschunden, sondern durfte bald wieder in den Schoß der Partei zurückkehren. Žert zeigt eindrucksvoll jene bis zur Gewissenlosigkeit verblendete Begeisterung für den Stalinismus und die Folgen für die damaligen Opfer. Die darin zum Ausdruck gebrachte Unmöglichkeit einer Genugtuung der Opfer für das ihnen angetane Leid wird förmlich greifbar. Dabei ist Kunderas eigene Rolle in diesem Kontext durchaus umstritten.
Schweres Brandunglück in Most


Am Sonnabend letzter Woche kam es in Most zu einem schweren Brandunglück, bei dem sieben Menschen starben. Anfangs waren sechs Todesopfer und acht z.T. schwer verletzte Menschen – davon drei in kritischem Zustand – zu beklagen. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser in Most und Ústí nad Labem sowie drei Schwerverletzte nach Prag gebracht. Eine Patientin in Prag erlag drei Tage später ihren großflächigen Brandverletzungen. Es ist damit eines der schwersten Brandunglücke in der Geschichte Tschechiens und die Betroffenheit in Most dementsprechend groß.
Im Restaurant "U Kojota" brach am späten Abend während einer privaten Feier auf der hölzernen Veranda ein Brand aus und erfasste innerhalb kurzer Zeit das ganze Gebäude. Die Ursache war höchstwahrscheinlich ein umgekippter, mit einer Gasflasche betriebener Heizpilz, wie Augenzeugen berichteten. Die Gasflasche sei regelrecht explodiert. Auf der Veranda befanden sich weitere solcher Heizpilze, deren Gasflaschen teilweise ebenfalls explodierten. Für die Feuerwehrkräfte war es deshalb ein besonders komplizierter Einsatz. In einer dramatischen Rettungsaktion wurde eine schwer verletzte Person geborgen, die das Feuer auf der Toilette eingeschlossen hatte.
Infolge des Unglücks entstand eine kurze Diskussion über die Sicherheit gasbetriebener Heizpilze, die jedoch wieder verebbte. Der tschechische Innenminister kündigte bei einem Besuch vor Ort verstärkte Kontrollen der Feuerwehren in Versammlungsstätten an. Die Stadt Most hat bereits diese Woche einige durchgeführt, im Bezirk Ústí begannen die Gewerbeämter am Mittwoch mit Kontrollen von Restaurants.
Zweite Fremdsprache bleibt Pflicht
Das tschechische Ministerium für Bildung, Jugend und Sport hat ein neues Bildungsrahmenprogramm für die Vor- und Grundschulen vorgelegt. Es wird als die größte Veränderung im regionalen Bildungswesen der Tschechischen Republik seit 20 Jahren bezeichnet. Grundschulen beinhalten in Tschechien die Klassen 1 bis 9 und sind nicht thematisch spezialisiert.
Ein besonders umstrittener Aspekt der Bildungsreform waren die ursprünglichen Pläne, die Pflicht zum Erlernen einer zweiten Fremdsprache abzuschaffen. Angeblich würde das die Schülerinnen und Schüler überfordern. Die Botschaften verschiedener europäischer Länder (insbesondere der Nachbarländer), der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds, die deutsche Minderheit in Tschechien, viele Wirtschaftsvertreter und eine ganze Reihe anderer Institutionen und Personen hatten diese Pläne stark kritisiert. Nun ist festgelegt, dass alle Kinder ab der 1. Klasse Englisch und ab der 7. Klasse eine zweite Fremdsprache lernen müssen, wobei sie aus Deutsch, Französisch und Spanisch wählen können. Begründet wird diese Einschränkung auf drei Sprachen damit, dass sonst beim Übergang auf eine weiterführende Schule nicht gewährleistet werden kann, dass die Fremdsprache auch dort angeboten wird. Die Regelung wird ab 2034 verbindlich.
Steinalter Grenzstein restauriert

Die sächsisch-tschechische Grenze wurde im Vertrag von Eger 1459 festgelegt und seitdem kaum verändert. Sie gilt damit als eine der ältesten Grenzen Europas. Und das gilt auch für so manchen Grenzstein.
Am Donnerstag wurde bei Oberwiesenthal und Boží Dar (genauer Ort: hier klicken) der restaurierte Dreiherrenstein enthüllt. Er steht da als Grenzmarkierung seit 1729. Mittlerweile war kaum noch etwas darauf zu erkennen, was kein Wunder ist, wenn man knapp 300 Jahre lang den Elementen auf 1165 m Höhe ausgesetzt ist. Nun wurde er auf Initiative des Landesamtes für Geobasisinformation Sachsen (GeoSN) restauriert und konnte in neuem Glanz am Donnerstag enthüllt werden.
Der Stein ist ca. 1,35 m hoch und hat drei Seiten. Auf einer befinden sich die Initialen von August dem Starken sowie das Wappen des Kurfürstentums Sachsen und des Königreichs Polen, auf der Südseite der Österreichische Doppeladler und der Böhmische Löwe, und auf der dritten Seite sind die Wappen von Baden und Sachsen-Lauenburg zu sehen.
Goldschatz in Teplice zu sehen

Bei Ausgrabungen am Rande der Grube Nástup Tušimice südlich von Chomutov wurden zwei eisenzeitliche Gräber mit einem ungewöhnlich großen Goldschatz entdeckt. Die Funde wurden bereits von fünf Jahren bei archäologischen Voruntersuchungen eines kleinen Gräberfeldes gemacht, jedoch bis jetzt aus Angst vor Schatzsuchern geheim gehalten.
Die Archäologen untersuchten Grabstätten der Bylan-Kultur, die zwar klein, aber nicht unbedeutend war (und dennoch ohne deutschen Wikipedia-Eintrag). Sie legten fünf Kammergräber frei, unter denen zwei besonders auffielen und auf die Zeit zwischen 600 und 650 v. Chr. datiert werden. In beiden Gräbern wurden Mädchen im Alter zwischen 16 und 20 Jahren bestattet. Sie waren für ihre letzte Reise u.a. mit Goldschmuck ausgestattet worden. Es wurden 17 Spiralen und zwei Kugeln aus Gold gefunden, die vermutlich als Haarschmuck getragen worden waren. Laut Archäologin Jana Doležalová vom Institut für archäologische Denkmalpflege in Nordwestböhmen ist ein so umfangreicher Fund aus der frühen Eisenzeit eine echte Sensation.
Im Regionalmuseum Teplice ist der Goldschatz nun als Leihgabe im Rahmen der Sonderausstellung "Kohle" noch bis zum 30. März 2025 zu sehen. Die Ausstellung ist Dienstag bis Freitag von 13 bis 17 Uhr und Samstag und Sonntag von 10 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Tschechischer Sieg bei Rallye Dakar
Nachdem wir vor zwei Wochen vom Besuch des tschechischen Präsidenten Petr Pavel im Lager der tschechischen Rallye-Dakar-Teilnehmer berichtet haben, wollen wir Ihnen ein wichtiges Ergebnis nicht vorenthalten: Dem tschechischen Rennfahrer Martin Macík ist es gelungen, seinen Titel in der LKW-Wertung vom Vorjahr zu verteidigen. Er lag am Ende zwei Stunden und 21 Minuten vor Mitchel van den Brinka aus den Niederlanden, auf den mit nur fünf Minuten Abstand der Tscheche Aleš Loprais folgte.
Saturnin im All
Am Dienstag wurde mit einer SpaceX-Rakete der bisher größte tschechische Satellit ins All befördert. Er ist unabhängig von ausländischer Technologie und soll mit seinen Kameras vor allem der militärischen Aufklärung, aber auch z.B. dem Krisenmanagement dienen. Der Satellit trägt den Namen SATurnin-1, und wer dem Tschechischen Filmmittwoch folgt, der wird verstehen, warum wir das lustig finden.
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Neuer Vogelpark auf Bergbauhalde

Die Tschechische Ornithologische Gesellschaft (ČSO) entwickelt auf einer Abraumhalde bei Most einen großen Vogelpark unter dem Namen "Střimická výsypka", der an das unter der Halde verschwundene Dorf Střimice erinnert. Dafür steht ihr östlich des Most-Sees eine Fläche von 251 ha zur Verfügung, die sie komplett erwerben konnte. Die Kosten von ca. 30 Mio. Kč werden über EU-Fördermittel aus dem Just-Transition-Fonds sowie private Spenden von über 2000 Personen finanziert.
Bis jetzt sind die Halden in Bezug auf Flora und Fauna ein armes Gebiet. Aber genau darin liegt auch das Potenzial, denn hier kann großflächig und aus einem Guss gestaltet werden. Neben Wäldern, z.B. wärmeliebenden lichten Eichenwäldern, soll es viele beweidete Offenlandflächen, Feuchtgebiete, Röhricht und einen Obstgarten geben. So hofft man unter einer großen Vielfalt an Arten auch den Wiedehopf anzulocken, der das Wappentier des Parks ist. Zudem wird der Park mit dem nahegelegenen Most-See verbunden, so dass die Menschen zu Erholung und Bildung gelockt werden. Erste Besucherrundgänge sind bereits in diesem Jahr geplant.
Neue Visualisierung der Schnellbahnstrecke Dresden-Prag

Die Deutsche Bahn hat ein neues Video zur Visualisierung des aktuellen Planungsstandes der Schnellbahnstrecke Dresden-Prag veröffentlicht. Dabei werden eine ganze Reihe von Details entlang der Strecke zwischen Dresden und Ústí erläutert und anschaulich dargestellt.
Über die Aussprache des Ortsnamens Chabařovice muss man leider hinweghören. Das ist kein Zeichen guter grenzüberschreitender Zusammenarbeit.
Sanierung des Krankenhauses in Rumburk beginnt
In diesem Jahr wird der Bezirk Ústí mit der Sanierung des Krankenhauses in Rumburk beginnen. Dieses hatte er vor wenigen Jahren von der Stadt Rumburk übernommen und damit vor dem Bankrott und der Schließung bewahrt. Das Krankenhaus ist das einzige für die ca. 55.000 Einwohner im Schluckenauer Zipfel und steht seit vielen Jahren in der Diskussion. Für die ersten Arbeiten wurden im Haushalt des Bezirks 400 Mio. Kč (ca. 16 Mio. €) bereitgestellt.
Angesichts der damals drohenden Schließung gibt es seit mittlerweile 7 Jahren ernsthafte Bemühungen einiger Bürgermeister und Senatoren aus dem Schluckenauer Zipfel, das Krankenhaus in Sebnitz (und damals auch noch Ebersbach) für tschechische Patienten zu öffnen. Es wurde jedoch von den tschechischen Krankenkassen immer verweigert, in einem einfachen und verlässlichen Verfahren die Kosten dafür zu übernehmen. In dieser Hinsicht gab es letztes Jahr etwas Bewegung in der tschechischen Gesetzgebung. Es wird spannend, ob der Druck auf die tschechische Regierung in dieser Sache nachlässt, wenn nun begonnen wird, das einheimische Krankenhaus zu sanieren.
Mieten in Tschechien

Eine Untersuchung der Firma Deloitte auf Basis von Daten aus Immobilienportalen zeigt, dass die Durchschnittsmiete in allen tschechischen Bezirksstädten im 3. Quartal 2024 gestiegen ist und nun 310 Kč/m² (ca. 12,40 €) beträgt. Leider war keine Angabe dazu zu finden, aber es ist zu vermuten, dass hier die Warmmiete gemeint ist.
Spitzenreiter ist natürlich Prag mit durchschnittlich 422 Kč/m² (ca. 17 €), auf Platz 2 liegt Brno mit 361 Kč/m² (ca. 14,40 €). Dann folgen die meisten anderen Bezirksstädte mit Werten zwischen 250 und 300 Kč/m² (ca. 10-12 €).
Auf den unteren Plätzen finden sich die "üblichen Verdächtigen": Karlovy Vary, Ostrava und Ústí nad Labem, das mit nur 203 Kč/m² (ca. 8 €) das Schlusslicht bildet. Niedrige Wohnungsmieten sind an sich nicht unbedingt schlecht, aber in diesen Fällen deuten sie auf soziale Probleme hin und passen damit in das Bild, dass die drei Bezirke in vielen Statistiken zu sozialen und wirtschaftlichen Indikatoren abgeben.
Deloitte unterteilt den Wohnungsmarkt in "Ziegelhäuser", Plattenbauten und Developer-Projekte (also vermutlich moderne Neubauten). Während die Durchschnittsmieten für erstere nahe beim Gesamtschnitt liegen, sind Plattenbauten ca. 15% günstiger, die Developer-Projekte hingegen ca. 20% teurer.
Tschechien importiert mehr Strom aus Deutschland

Im vergangenen Jahr hat Tschechien erstmals seit 2020 wieder mehr Strom aus Deutschland importiert als dahin exportiert. Das hat die Zeitung Hospodářské noviny anhand von Daten der tschechischen Energieaufsichtsbehörde (bis November) und der Bundesnetzagentur berechnet. Danach wurden 8226,9 GWh von Deutschland nach Tschechien und 4352,8 GWh in umgekehrter Richtung transportiert, was im Saldo einen deutschen Überschuss von 3874,1 GWh bedeutet.
Die Größenordnungen vom Importen und Exporten sind vor allem von den Strompreisen an der Börse bestimmt. Man kann also aus der Statistik nicht schlussfolgern, dass Tschechien zu wenig oder Deutschland zu viel Strom produziert hätten. Vielmehr hat Deutschland vor allem Strom aus Frankreich, Dänemark und der Schweiz importiert, während Tschechien in die Slowakei und nach Österreich exportiert hat. Dies schwankt im Jahresverlauf sehr stark, abhängig vom Stromangebot (also ob z.B. Wind und Sonne liefern) und der Nachfrage (ob z.B. in Frankreich im Sommer wenig Strom zu Heizen benötigt wird, die Kernkraftwerke aber trotzdem laufen), schreibt die Hospodářské noviny.
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2024 erneut wärmstes Jahr

Wie in Deutschland und weltweit, so war das Jahr 2024 auch in Tschechien das wärmste seit Beginn der entsprechenden Aufzeichnungen. Im Falle Tschechiens wird seit 1961 die landesweite Durchschnittstemperatur berechnet (rote Linie im nebenstehenden Diagramm ist deren gleitender 5-Jahres-Durchschnitt). Diese lag 2024 mit 10,6 °C um 0,6 °C über dem Durchschnitt von 2023, welches zuvor das Rekordjahr war.
Noch länger zurück reichen die Aufzeichnungen für Prag, denn im dortigen Clementinum werden seit 1775 Wetterdaten gesammelt. Für diese Station lag der Durchschnittswert bei 13,3 °C. Er war damit der höchste in den 250 aufgezeichneten Jahren, um 3,5 °C über dem Durchschnitt dieses Zeitraums. Die Meteorologen wiesen zudem darauf hin, dass die wärmsten 15 Jahre alle nach 1990 lagen, davon allein 13 in diesem Jahrtausend.
Kohleausstieg bis 2033
Die tschechische Regierung hat in der Woche vor Weihnachten den von der EU geforderten Klima- und Energieplan vorgelegt. Die erste Version vom Sommer 2024 war stark kritisiert worden und wurde nun in weniger ambitionierte Form verabschiedet. Darin enthalten ist die Absicht, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 auf 30 Prozent zu steigern. Die Kohleverstromung soll spätestens bis 2033 beendet werden. Hier gehen die Energieunternehmen aber von einem früheren Datum aus, da die CO2-Zertifikate diesen Strom bereits eher unwirtschaftlich werden lassen. Gleichzeitig betont der Plan die Wichtigkeit der Kernenergie für Tschechien.
Neue Mautpreise in Tschechien
Auf den tschechischen Autobahnen gelten seit dem 1. Januar neue – also in den meisten Fällen höhere – Preise für die Maut. Sie steigen planmäßig nach einem festgelegten Schema, bei dem insbesondere die Inflation berücksichtigt wird, aber auch die Erweiterung des Streckennetzes.
Die folgenden Preise gelten jetzt für PKW:
Gültigkeit | Preis |
---|---|
1 Tag | 210 Kč (ca. 8,40 EUR) |
10 Tage | 290 Kč (ca. 11,60 EUR) |
1 Monat | 460 Kč (ca. 18,40 EUR) |
1 Jahr | 2440 Kč (ca. 97,60 EUR) |
Weitere Hinweise zur Autobahnmaut in Tschechien (z.B. wo sie nicht gilt) finden Sie auf unserer Website.
Mehr Informationen zur Autobahnmaut
Tschechische Botschaft in Syrien wieder geöffnet
Die kurz vor dem Sturz von Diktator Assad geschlossene tschechische Botschaft in Damaskus wurde jetzt wieder geöffnet. Dies ist von großer Bedeutung nicht nur für Tschechien: Da weder die USA noch die meisten EU-Staaten eine Botschaft in Syrien unterhalten, betreut die tschechische Botschaft dort auch deren Bürger. Hintergrund dieser Sonderstellung ist, dass die kommunistische Tschechoslowakei früher gute Beziehungen zu Syrien unterhielt und diese auch nach der Gründung des eigenständigen tschechischen Staates weiter bestanden. Deswegen wurde nach Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs 2011 die Botschaft nicht geschlossen, so dass die tschechischen Diplomaten letztlich als einzige aus der EU in Damaskus übrig blieben.
Partnerschaft statt Ehe für alle
Zum 1. Januar trat in Tschechien eine Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuches zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften in Kraft. Zum einen ändert sich deren Bezeichnung von "registrierte Partnerschaft" (die es seit 2006 gibt) zu "Partnerschaft". Zum anderen nähern sich die Bedingungen denen einer Ehe etwas an. So können Partner nun zwar die Kinder der jeweils anderen Person adoptieren, nicht jedoch fremde Kinder. Zudem können sie gemeinsames Vermögen bilden und nach dem Tod eines Partners eine Witwen- bzw. Witwerrente erhalten. Klára Laurenčíková Šimáčková, die Regierungsbeauftragte für Menschenrechte, kritisierte, dass die Rechte gleichgeschlechtlicher Paare weiterhin geringer blieben als die von Ehepartnern und Tschechien damit hinter den Ländern nicht nur im Westen Europas, sondern auch hinter vielen ehemaligen Ostblockstaaten zurück bliebe.
Mehr Spenderorgane in Tschechien
Bis Mitte Dezember wurden 2024 in Tschechien 298 postmortale Organspender gezählt. Bis Jahresende sollte deshalb ein neuer Rekord von über 300 erreicht werden. Laut dem Leiter des koordinierenden Zentrums warten weiterhin rund 900 Menschen in Tschechien auf eine Organspende: „Im Grunde erhält jeder Patient, der hierzulande auf der Liste steht, innerhalb eines Jahres ein Spenderorgan. Bei der Lebertransplantation liegt die durchschnittliche Wartezeit sogar nur bei drei Monaten. Zum Vergleich: Im benachbarten Deutschland beträgt die durchschnittliche Wartezeit auf ein Spenderorgan drei Jahre.“
Tschechien gehört weltweit zu den drei Ländern mit der höchsten Organspenderate. Als Grund gilt vor allem die hier geltende Widerspruchsregelung, d.h. wenn man sich nicht in das nationale Register für eine Verweigerung der Organspende eintragen lässt, gilt man automatisch als Spender.
Präsident Pavel nach Neujahrsansprache bei Rallye Dakar 2025

Der tschechische Staatspräsident Petr Pavel hat in seiner Neujahrsansprache u.a. Bezug genommen auf die viel kritisierte Aussage von Premier Fiala, dass – wenn er nochmal die Regierung bilden dürfte – in Tschechien in wenigen Jahren Löhne wie in Deutschland gezahlt würden (wir berichteten). Pavel meinte, dass die Reallöhne langsamer wachsen dürften, es aber gut wäre, wenn sie in einigen Jahren in Euro ausgezahlt würden. Allerdings ist derzeit keine starke politische Bewegung zur Einführung des Euro in Tschechien erkennbar. Des weiteren betonte Pavel die Bedeutung der Westbindung Tschechiens und die Notwendigkeit eines fairen Umgangs im anstehenden Wahlkampf, um die Demokratie nicht zu beschädigen. Interessant war auch sein Appell, die regionalen Entwicklungsunterschiede in Tschechien zu verringern. Insgesamt versuchte der Präsident, trotz aller internationaler Krisen und Unsicherheit einen optimistischen Blick in die Zukunft zu richten.
Zu Beginn des neuen Jahres ist Präsident Pavel zu einem privaten Besuch in Saudi-Arabien unterwegs, um die Rallye Dakar 2025 zu besuchen. Pavel ist als großer Motorradfan bekannt und macht damit seinen Personenschützern hin und wieder das Leben schwer. Nun besucht er mehrere tschechische Teams, die an der Rallye Dakar 2025 teilnehmen. Und das früher durchaus erfolgreich: Letztes Jahr hat Martin Macík die Rallye in der Wertung der Lastwagen gewonnen. Wie es vor Ort aussieht, kann man z.B. in einem Video des Fotografen Petr Lusk bei Facebook sehen. Der Präsident plant, fünf Tage dort zu sein und wie alle Teilnehmer im Zelt zu schlafen.
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Dezember 2024
Selbst wenn der erste Mittwoch des Monats auf Neujahr fällt – auf den Tschechischen Filmmittwoch müssen Sie nicht verzichten. Diesmal zeigen wir die satirische Komödie »Saturnin« von 1994, wie immer OmU um 20 Uhr im Zentralkino Dresden.
Saturnin ist ein etwas spezieller Diener im Dienste eines etwas konservativen jungen Mannes aus gutem Hause. Er stellt dessen Leben immer wieder auf den Kopf, aber letztendlich nur zu seinem Besten. Ob eigenmächtig veränderte Wohnsituation, auf Gerüchten basierender Ruf als Abenteurer oder vor allem sein geschickter und effektiver Umgang mit der anstrengenden Tante Kateřina – er macht das bisher recht friedliche und vorhersehbare Leben seines Herrn abwechslungsreicher und ist dabei ein wahrhaft hilfreicher Geist.
Saturnin ist in Böhmen seit mehreren Generationen ein Begriff aufgrund des 1942 geschriebenen Buches von Zdeněk Jirotka, dem lang anhaltender Erfolg beschieden war.
Schönster Weihnachtsbaum Tschechiens im Schluckenauer Zipfel

Der laut der Leserschaft der Zeitung Deník schönste Weihnachtsbaum Tschechiens steht in der kleinen Stadt Velký Šenov im Schluckenauer Zipfel. Rund 20% der knapp 70.000 abgegebenen Stimmen entfielen auf ihn. Damit wiederholte er seinen Erfolg des Vorjahres und landete mit geringem Vorsprung vor dem Weihnachtsbaum in Kněževes bei Rakovník.
Mann darf im Ausweis nicht lächeln
Er trug seinen Fall bis vor das tschechische Verfassungsgericht (Ústavní soud), aber ohne Erfolg: Einem Mann in Tschechien wurde die Ausstellung eines Personalausweises mit einem Foto, auf dem lächelte, verweigert. Er berief sich darauf, dass er Mitglied der Kirche des Lächelns (Ecclesia Risorum) sei, was ihm allerdings nicht half. Das Verfassungsgericht sah in der Verpflichtung, bei der Aufnahme eines Fotos für einen Personalausweis einen neutralen Gesichtsausdruck bei geschlossenem Mund zu haben, keinen Eingriff in die Grundrechte des Mannes und hielt es nicht für erforderlich, ihm eine Ausnahme aus Gewissensgründen zu gewähren. Die Kirche des Lächelns hatte versucht, sich als Religionsgemeinschaft registrieren zu lassen, was ihr jedoch 2019 verweigert wurde.
Friedenslicht aus Bethlehem wird verteilt

Das Friedenslicht aus Bethlehem (tsch. Betlémské světlo) ist in Tschechien angekommen. Pfadfinder haben es von Wien nach Brünn gebracht. Am morgigen Samstag wird es ebenfalls von Pfadfindern per Zug im ganzen Land verteilt. Dafür gibt es viele Aktionen, insbesondere auf Bahnhöfen und in Kirchen.
Nach Ústí nad Labem soll es z.B. per Regiojet kommen und (wenn er hoffentlich pünktlich ist) um 11.30 Uhr in der Kirche Nanebevzetí Panny Marie (Mariä Himmelfahrt, das ist die mit dem schiefen Turm) gesegnet werden. Abholen kann man es sich dann auch in den Folgetagen. In Děčín wird es 12.33 Uhr eintreffen und am Sonntag in mehreren Kirchen verteilt. In Teplice wird es 13.03 Uhr eintreffen. Hier findet die Verteilung erst am Heiligabend statt, meist zwischen 10 und 12 Uhr. Bei Interesse können wir dafür den Besuch der eindrucksvollen Beuroner Kapelle empfehlen, der sonst nur gelegentlich möglich ist (siehe https://de.mapy.cz/s/kezomobemo).
Die Tradition des Friedenslichts aus Bethlehem begann 1986 in Oberösterreich als Initiative des Österreichischen Rundfunks. Eigentlich wird die Flamme wirklich aus der Geburtskirche Jesu in Bethlehem gebracht. In diesem Jahr ist dies jedoch aufgrund der Sicherheitslage im Nahen Osten nicht möglich. Deshalb wurde das Licht vom letzten Jahr in der Wallfahrtskirche Christkindl in Steyr aufbewahrt und nun von dort aus verteilt.
Jan Svěrák hat übrigens einen Film mit dem Titel "Betlémské světlo" gedreht, der letztes Jahr bei den Tschechisch-Deutschen Kulturtagen lief.
Lebensstandard in Tschechien nähert sich EU-Durchschnitt
Laut dem frisch erschienenen Statistischen Jahrbuch der Tschechischen Republik 2024 hat Tschechien im vorigen Jahr beim kaufkraftbereinigten Bruttoinlandsprodukt pro Kopf einen Wert von 91% der EU-Durchschnitts erreicht. Dies war eine kleine Steigerung um einen Prozentpunkt gegenüber 2022. Spitzenreiter ist weiterhin Luxemburg mit 239%, Schlusslicht ist Bulgarien mit 64%. Deutschland liegt bei 115%.
Trotz eines Rückgangs der Wirtschaftsleistung um 0,3 % behauptete Tschechien im vergangenen Jahr seine Position als Land mit der niedrigsten Arbeitslosenquote in der EU. Diese stieg zwar auf 2,6 %, blieb jedoch deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 6,7 %.
Rechnungshof kritisiert Einsatz von EU-Fördermitteln
Der Oberste Rechnungshof (NKÚ) in Prag veröffentlichte am Mittwoch seinen neuesten Bericht zur Ausschöpfung von EU-Geldern. Seit 2004 seien zwar netto 40 Milliarden Euro nach Tschechien geflossen, diese wären jedoch zumeist in Projekte mit geringem Mehrwert gesteckt worden. Dadurch wäre die Annäherung an den westlichen Lebensstandard langsamer verlaufen als anderswo. So sei zwischen 2003 und 2022 das kaufkraftbereinigte Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Vergleich zum EU-Durchschnitt in Polen um 33 Prozentpunkte gestiegen, in Litauen gar um 38, in Tschechien aber nur um 19. Den Grund sieht der Rechnungshof in einer schlechten Auswahl von Zielbereichen. So seien z.B. Maßnahmen im Bereich Beschäftigung kaum hilfreich im Land mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit in der EU. Ein weiteres Beispiel sei die Förderung von Großunternehmen mit Geldern, die eigentlich kleine und mittelständische Betriebe unterstützen sollten.
Deutschland schafft Gebühren für Gastransit ab
Mit einer heutigen Entscheidung im Bundestag zur Novellierung des Gesetzes zur Gasspeicherumlage entfallen künftig die von tschechischer Seite starkt kritisierten Transitgebühren für die Beförderung von Gas über Deutschland nach Tschechien. Der tschechische Minister für Industrie und Handel, Lukáš Vlček, zeigte sich damit sehr zufrieden.
Angefahrener Wolf wieder gesund

Im November wurde in der Böhmischen Schweiz ein Wolf angefahren, der mit einem Sender ausgestattet ist und im Rahmen des Forschungsprojektes REDEMA beobachtet wird. Die Kollision wurde sogar gefilmt. Da dies der letzte Wolf im Projekt ist, der noch seinen Sender trägt, hätte sein Verlust wahrscheinlich das Ende dieses Projektbausteins bedeutet. Doch er erholte sich, blieb einige Zeit eher ruhig und bewegte sich nur in kleinem Umkreis. Mittlerweile streift er wieder umher und hat auch die Straße mehrfach überquert, auf der der Zusammenstoß geschah. Er ging vor kurzem auch wieder in eine Fotofalle.
Das Projekt REDEMA wird aus dem INTERREG-Programm Sachsen-Tschechien gefördert und dient der Erforschung der Rothirschpopulation in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Dabei wird u.a. der Einfluss des Wolfes auf die Hirsche untersucht.
Deutschklub sammelt Rekordsumme
Im Deutschklub in Litoměřice (Leitmeritz) treffen sich jede Woche Menschen, die Interesse an der deutschen Sprache haben, um sich in Konversation zu üben, und dies nun schon seit acht Jahren. Dabei werden auch immer wieder Spenden für wohltätige Zwecke gesammelt. In diesem Jahr kamen insgesamt 71.000 CZK zusammen, die für Nachhilfestunden von Kindern in Pflegefamilien gespendet wurden.
Weniger Feuerwerk in Prag

In Prag gilt auch in diesem Jahr wieder ein Verbot für privates Feuerwerk im historischen Zentrum und an vielen weiteren Orten. Dies beinhaltet einerseits die Umgebung vieler Sozial- und Gesundheitseinrichtungen, andererseits Naturräume wie Gewässer und Parks. Insgesamt betrifft das Verbot damit relativ große Teile der tschechischen Hauptstadt. Für Zuwiderhandlungen sind Strafen bis zum 100.000 CZK angedroht.
Newsletter macht Weihnachtspause
Dies ist der letzte Newsletter für das Jahr 2024. Der nächste wird planmäßig am 3. Januar 2025 erscheinen. Bis dahin wünschen wir Ihnen frohe Weihnachten und einen guten Start ins nächste Jahr.
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Hejtman von Ústí im Interview

Der neue Hejtman des Ústecký kraj (Bezirk Ústí), Richard Brabec, hat in einem Interview mit der Tageszeitung Deník über seine Ziele und Perspektiven gesprochen.
Inhaltlich legte er den Schwerpunkt auf zwei Themen: Zum einen möchte er sechs bis sieben Milliarden Euro aus dem Just Transition Funds der EU in den Bezirk lenken, um die wirtschaftliche Transformation zu unterstützen und den Rückstand gegenüber anderen Regionen zu verringern. Er sieht seinen Bezirk gemeinsam mit dem Karlovarský kraj (Bezirk Karlsbad) als am schlechtesten entwickelt in Tschechien an, während der ebenfalls oft zu den Nachzüglern gezählte Mährisch-Schlesische Bezirk (um Ostrava) seiner Meinung nach auf einem wesentlich besseren Weg wäre, u.a. auch wegen erfolgreicher Hochschulen.
Das zweiten wichtige Thema für ihn sind die sog. ausgeschlossenen Stadtteile, in denen sich sozial schwache Bevölkerung – oft Roma – konzentriert und unter unwürdigen Bedingungen lebt. Dort gibt es viele Immobilieneigentümer, die sich mit der Unterbringung armer Menschen in völlig heruntergekommenen Häusern eine goldene Nase verdienen, weil deren Miete direkt vom Staat an sie gezahlt wird. Dem will Brabec gern ein Ende machen und dafür in Prag auf gesetzliche Änderungen dringen. Seiner Meinung nach sind Wohngebäude für Arme besser in kommunaler Hand aufgehoben, was für einen Politiker der ANO eine durchaus bemerkenswerte Aussage ist. Er wandte sich bei der Gelegenheit auch strikt gegen die Initiative eines Senators der bürgerlichen ODS, der vorschlug, Obdachlose ins Gefängnis zu werfen.
Hinsichtlich seiner persönlichen Perspektive ließ er etwas im Unklaren, ob er länger als ein Jahr Hejtman bleiben wird. Er tritt im Herbst 2025 wieder bei den Parlamentswahlen an und wird bei gewonnenem Mandat möglicherweise seinen Platz in Ústí räumen. Dazu muss man wissen, dass er ungeplant in diese Rolle kam, nachdem der vorherige Kandidat wegen Korruptionsermittlungen wenige Wochen vor den diesjährigen Bezirkswahlen ausschied. Möglicherweise hat er nur schnell die Kartoffeln für die ANO aus dem Feuer geholt.
Schinken statt Bier in Litoměřice

Das Gelände der ehemaligen Stadtbrauerei mitten in Litoměřice ist prominent gelegen – direkt neben der Burg – und vermutlich vor allem durch den markanten Schornstein bekannt. Hier wurde seit 1720 gebraut (u.a. ein Bier namens Kalich), doch 2002 musste die Produktion eingestellt werden. Die Stadt hatte danach das Gelände erworben und mit Fördermitteln einen Teil saniert, um es einem neuen Brauunternehmen zu verpachten. Dessen Aktivitäten waren jedoch kein Erfolg und es musste sich zurückziehen.
Nun hat ein örtlicher Hersteller von hochwertigem Schinken und anderen Wurstwaren, die PRŠUTÉRIE Chovaneček (man beachte das hübsch über Umwege tschechisierte Italienisch), das Areal übernommen und wird bereits im Januar mit der Produktion einziehen. Ein nächster dafür sanierter Teil wurde heute feierlich eröffnet. Für die Stadt ist dies ein weiterer Schritt zur Aufwertung und Wiederbelebung dieses genau zwischen dem berühmten Marktplatz und der Burg, zwei wichtigen touristischen Highlights, gelegenen Quartiers. Am Tyršovo náměstí hat sie bereits einiges getan, nächstes Jahr ist der Innenbereich des Brauereigeländes dran.
Wenige Frauen in der Wissenschaft
Die Stellung von Frauen in der Wissenschaft ist in Tschechien so schlecht wie in keinem anderen EU-Land. Das meldet das Landesecho unter Berufung auf einen Bericht der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, der auf Daten von 2005 bis 2022 basiert. Der Gesamtanteil tschechischer Frauen an der Spitze von Universitäts- und Forschungseinrichtungen lag demnach im Jahr 2022 bei insgesamt 13,5 Prozent. Im gesamten Bereich (also nicht nur den Spitzenpositionen) betrug der Frauenanteil 28,7 Prozent.
Wissenschaftlerinnen meinen, dass Frauen sich in Tschechien viel mehr anstrengen müssten, um die gleichen Positionen zu erreichen wie ihre männlichen Kollegen. Zwar nehme die Anzahl an Doktorandinnen in Tschechien zu, es mangelt aber noch immer an Frauen in höheren Positionen. Die Unterschiede seien bereits in der Ausbildung junger Menschen spürbar, da technische und naturwissenschaftliche Bereiche weiterhin als Berufsfelder für Männer beworben würden.
Alte Fugauer gesucht
Der Ort Fugau (tschech. Fukov) lag direkt an der böhmisch-sächsischen Grenze im Schluckenauer Zipfel, genauer im Fugauer Zipfel, also einer Ausstülpung an einer Ausstülpung der Grenze, zwischen Taubenheim und Neusalza-Spremberg. Die Bahnlinie von Dresden nach Zittau führt hier rund 1 km über tschechisches Gebiet (siehe Karte).
1945 hatte das Dorf 145 Häuser und ca. 800 Einwohner. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die deutschen Einwohner vertrieben und der Ort bis 1960 komplett abgerissen. Im Gegensatz z.B. zu Vorderzinnwald findet man hier kaum noch Spuren der früheren Besiedlung.
Die Initiative „Světlo pro Fukov“ (Licht für Fugau) möchte im nächsten Jahr mit einigen Veranstaltungen daran erinnern, dass das Dorf vor 65 Jahren komplett von der Landkarte verschwand. Einerseits soll es im September vor Ort ein Happening geben, zum anderen wird eine Ausstellung gestaltet.
Dafür ist man einerseits auf der Suche nach Zeitzeugen, die in Fugau lebten und deren Erinnerungen man gern aufzeichnen möchte. Zum anderen suchen die Macherinnen Fotos oder andere Gegenstände für ihre Ausstellung.
Wer Zeitzeuge ist oder Zeitzeugen kennt oder auch mit Fotos und Gegenständen dienen kann, ist herzlich eingeladen, per Email unter zaniklaobecfukov@gmail.com oder per Telefon unter +420 732 745 571 Kontakt zur Initiative aufzunehmen.
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Wintereinbruch blockiert Straßen im Bezirk Ústí

Am heutigen Freitag fiel in Nordböhmen Schnee in größeren Mengen. Nicht alle Verkehrsteilnehmer waren darauf vorbereitet. Insbesondere die Überquerung des Erzgebirges stellte sich als schwierig dar. Mehrere Unfälle führten dazu, dass am Vormittag in unserer Region kaum noch Wege über die Grenze befahrbar waren.
Die Autobahn D8 war ab dem Morgen infolge eines liegengebliebenen LKW bei Petrovice in Richtung Deutschland komplett gesperrt. Der Umweg über Libouchec und Tisá wurde durch einen umgestürzten Baum verhindert, in den ein PKW hineingefahren war. Auch in Petrovice selbst kam es zu einem Unfall zweier PKW. In diesen Fällen gab es zum Glück keine Verletzten. Im Gegensatz dazu kam es bei einem Unfall auf der D8 bei Ústí in Richtung Prag zu einem Todesfall, als ein PKW auf einen LKW auffuhr und teilweise unter diesen geriet. Auch hier war die Autobahn längere Zeit komplett gesperrt. Gegen Mittag entspannte sich die Verkehrslage langsam.
Löhne in Tschechien in vier Jahren wie in Deutschland?

Mit einer Äußerung in einer Talkshow am 17. November hat der tschechischer Premier Petr Fiala eine Debatte über das Lohnniveau in Tschechien angestoßen. Er drückte sich so aus, dass man interpretieren könnte, dass die vier Jahre seiner Regierung noch nicht ausgereicht hätten, aber er anbieten würde, in weiteren vier Jahren für Löhne wie in Deutschland oder Österreich zu sorgen. Angesichts eines durchschnittlichen tschechischen Lohnniveaus von knapp 40% des deutschen ist das eine gewagte Aussage, auch wenn der relative Abstand Jahr für Jahr kleiner wird. Die Kritik u.a. von Ökonomen und Gewerkschaften kam prompt. Nun wird darüber diskutiert, wie genau der Premier das gemeint haben mag. Deutlich ist jedoch, dass er mehrfach die Löhne in Deutschland, Österreich und Bayern als Zielmarke erwähnte.
Interessant an der Debatte ist aus deutscher Sicht einerseits, dass wie selbstverständlich Deutschland als Vergleichsmaßstab gewählt wird (auch wenn der Premier Österreich ebenfalls erwähnt hat), also die Vorbildwirkung des großen Nachbarn weiterhin vorhanden ist. Er hätte ja auch viele andere europäische Länder wählen können. Zum anderen wird in manchem Beitrag deutlich, dass der externe Blick auf die wirtschaftliche Lage und den Entwicklungsstand in Deutschland (z.B. in Sachen Digitalisierung und Automatisierung) weniger pessimistisch ist als in den Debatten hierzulande.
Neue Serie hat Vorpremiere in Ústí

Am heutigen Abend werden im Hraničář in Ústí nad Labem zwei Teile der neuen Serie "Limity" exklusiv voraufgeführt. Die Serie über einen Giftmüllunternehmer, der wider Willen zum Umweltaktivisten wird, wurde zu großen Teilen in der Region Ústí gedreht. Dies wurde vom Bezirk Ústí finanziell unterstützt. Neben Ústí nad Labem waren Drehorte z.B. Děčín, Trmice, Teplice, Libochovice, Horní Jiřetín und Terezín.
Der Regisseur Petr Zelenka gehört zu den bekanntesten Filmschaffenden Tschechiens. Mit Filmen wie "Knoflíkáři", "Samotáři", "Rok ďábla", "Příběhy obyčejného šílenství" oder "Karamazovi" wurde er seit Ende der 1990er Jahre bekannt. Er ist übrigens auch mit fast allen diesen Filmen im Programm des Tschechischen Filmmittwoch vertreten. In "Limity" wird er mit seinem bekannten Humor die Themen Ökologie und Familie verweben. Die Serie soll ab Februar 2025 im Tschechischen Fernsehen gezeigt werden.
Rekord im Botanischen Garten Teplice
Der Botanische Garten in Teplice vermeldet in diesem Jahr einen Besucherrekord. Erstmals wurden dort mehr 50.000 Menschen in einem Jahr begrüßt. Der Direktor, Petr Šíla, begründet dies neben den attraktiven Ausstellungen auch mit dem umfangreichen Begleitprogramm. Dazu gehört auch die Kooperation mit dem Botanischen Garten Schellerhau, die hoffentlich in den nächsten Jahren fortgeführt und vertieft wird.
Euroregion Elbe/Labe hat neue Präsidentin

Und nun noch eine Meldung in eigener Sache: In der gestrigen Mitgliederversammlung der Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes Elbtal/Osterzgebirge e.V. (so der offizielle Name der deutschen Hälfte der Euroregion Elbe/Labe) wurde die Dresdner Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch zur neuen Präsidentin gewählt. Der langjährige Präsident Dirk Hilbert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, hatte nach 15 Jahren nicht wieder für das Amt kandidiert, nach eigener Erklärung mit schwerem Herzen aufgrund mangelnder Zeit. Zu den Vizepräsident/innen wurden Manuela Förster vom Landratsamt in Pirna und Thomas Peters, Bürgermeister von Bad Gottleuba-Berggießhübel, sowie als weiteres Vorstandsmitglied die Dresdner Stadträtin Bettina Kempe-Gebert gewählt. Auch die weiteren Gremienvertreter im Arbeitsausschuss sowie dem gemeinsamen Rat der Euroregion Elbe/Labe wurden turnusgemäß neu gewählt.
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Die 5. Sitzung des Lokalen Lenkungsausschuss zum Kleinprojektefonds in der Euroregion Elbe/Labe fand am Freitag, den 29. November 2024 im Collegium Bohemicum in Ústí nad Labem statt.
Der Ausschuss hat dabei alle 10 vorgelegten tschechisch-sächsischen Projektanträge bewilligt.
November 2024
Lebensmittelsammlung hilft Bedürftigen

Mit einer großangelegten Lebensmittelsammlung haben am vergangenen Samstag die Lebensmittelbanken ihre Lager wieder aufgefüllt. Dabei können Kunden vor allem in Supermärkten einen Teil ihres Einkaufs in Sammelbehälter vor Ort geben, die von den Lebensmittelbanken aufgestellt wurden. Vor allem langlebige Lebensmittel wie Reis, H-Milch, Fleischkonserven oder Teigwaren konnten die Banken einsammeln. Insgesamt wurden in ganz Tschechien 640 Tonnen Waren gespendet. Bis 3. Dezember kann noch über Online-Märkte gespendet werden.
Die Lebensmittelbanken in Tschechien sind mit den Tafeln in Deutschland vergleichbar. Allerdings geben die Banken ihre Spenden nicht direkt an Bedürftige weiter, sondern mittels weiterer gemeinnütziger Organisationen. Dabei steigt sowohl die Zahl der Bedürftigen wie auch der beteiligten Organisationen stetig an. Bei der Lebensmittelbank des Bezirk Ústí mit Sitz in Litoměřice erhöhte sich die Zahl der Partnerorganisationen in diesem Jahr um 5 auf 60.
Gleichzeitig steigt aber auch das Aufkommen der gesammelten Lebensmittel. Die kommen nicht nur von Supermärkten, die verpflichtet sind, Lebensmittel über dem Haltbarkeitsdatum an die Banken abzugeben, sondern auch von Bauern, die verpflichtet sind, einen Teil ihrer Produkte, deren Wuchs durch staatliche Subventionen unterstützt wurde, entweder in Naturalien oder in Geld zu spenden. Weitere Lebensmittel kommen auch aus Sachsen von der Sächsischen Tafel, mit der die Lebensmittelbank in Litoměřice seit Längerem kooperiert.
Die nächste Lebensmittelsammlung ist für Frühjahr geplant.
Tschechischer Regionalverkehr wird teurer
Schlechte Nachrichten für Nutzer des Regionalverkehrs im nordböhmischen Bezirk Ústí. Ab Januar steigen die Preise für Busse und Züge im Schnitt um 15 Prozent. Damit fällt die Steigerung noch moderat aus, denn die Inflation der letzten zwei Jahre lag in Tschechien bei rund 24 Prozent.
Laut Bezirksverwaltung handelt es sich um eine reine Anpassung an die Inflation. „Wir machen das alle zwei Jahre mit Blick auf die Preisentwicklung in den letzten 18 Monaten“, sagt Tomáš Rieger, Bezirksrat für Verkehr. Demzufolge steigen alle Preise vom Einzelfahrschein über Netzkarten bis hin zu Zeitkarten für bestimmte Strecken. Allein der Preis der Jahreskarte für den gesamten Bezirk Ústí bleibt unverändert bei 18.000 Kronen (720 Euro). Der Regionalverkehr kostet im Jahr 3 Milliarden Kronen (120 Millionen Euro). Ein Drittel davon möchte der Bezirk durch Einnahmen aus dem Ticketverkauf sowie dem staatlichen Zuschuss decken.
Zuvor kommt es zu einigen Verbesserungen. Mit dem neuen Fahrplan bei Bussen ab 1. Dezember sowie dem neuen Eisenbahnfahrplan, der ab Mitte Dezember gilt, verdichten sich auf einigen Strecken die Verbindungen. Besonders im Busverkehr über die Bezirksgrenzen hinaus gibt es Verbesserungen. Zum Beispiel gibt es mehr Direktbusse aus Varnsdorf über Nový Bor und Česká Lípa nach Prag, so dass künftig jede Stunde ein Bus nach Prag fährt, im Berufsverkehr sogar jede halbe Stunde. Auf einigen Strecken wie von Krupka, Dubí und Duchcov in die Kurstadt Teplice verändern sich die Abfahrtszeiten, um den Anschluss an Züge ab Teplice Hauptbahnhof zu gewährleisten.
Der Bezirk hat zudem die Verkehrsapp DÚKapka verbessert. Kürzlich wurde bereits eine deutsche Sprachversion vorgestellt. Damit können deutsche Nutzer bequem Tickets kaufen oder sich eine Verbindung suchen. Neu ist auch, dass gekaufte, aber noch nicht aktivierte Tickets zurückgegeben werden können.
Neue Züge oder Busse wurden aber nicht vorgestellt. Eher im Gegenteil. Im Laufe des neuen Fahrplans tauscht die Tschechische Eisenbahn České dráhy (ČD) die modernen Regiopanter Züge gegen alte Doppelstockzüge aus DDR-Produktion. Die modernen Züge fahren künftig im Bezirk Pardubice in Ostböhmen, wo ČD in einem neuen Vertrag dazu verpflichtet wurde, moderne Züge einzusetzen. Im Bezirk Ústí gibt es diese Klausel nicht, sehr zum Nachteil der Reisenden, die mit weniger Fahrkomfort vorlieb nehmen müssen. Freuen werden sich womöglich Bahnromantiker mit Sinn für alte Züge. Die Doppelstockzüge aus den 1980er Jahren werden in Tschechien nur „Honeckers letzte Rache“ genannt.
Deutsch-tschechische Journalistenpreise vergeben
In Potsdam wurden die diesjährigen Deutsch-tschechischen Journalistenpreise vergeben. Die sieben Preisträger erhielten die Preise, die mit 2.000 Euro dotiert sind, in den Kategorien Text, Audio und Multimedia, jeweils in beiden Sprachen. Dazu kommt der der Publizistin Milena Jesenská gewidmete Preis.
Aus der Rekordzahl von 121 Beiträgen wurden die Journalisten Marek Švehla, Phlipp Krohn (Text), Adéla Petrová und Marianne Allweiss (Audio), Pavel Šimák und Katrin Molnár mit Jana Šustová (Multimedia) sowie Lukáš Houdek (Milena-Jesenská-Preis) ausgezeichnet. Die Beiträge befassten sich unter anderem mit dem Denkmal für den Porajmos, den Völkermord der Nazis an den Roma, mit der jungen Generation der vietnamesischen Minderheit in Tschechien, Franz Kafka oder den Grenztoten am Eisernen Vorhang.
Der Deutsch-tschechische Journalistenpreis wird vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds gemeinsam mit den Journalistenverbänden beider Länder, dem Deutschen Journalistenverband (DJV) und dem Journalistensyndikat der Tschechischen Republik (Syndikát novinářů ČR), verliehen.
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Diese lyrische Komödie des Regisseurs Jiří Menzel aus dem Jahr 1980, die auf dem berühmten gleichnamigen Roman von Bohumil Hrabal basiert, schöpft vor allem aus der reichen poetischen Bilderwelt des Schriftstellers, die in diesem Fall aus seinen Erinnerungen an ein friedliches Leben in der Kleinstadt stammt, in der sein Vater Brauereidirektor war. Die Abfolge der humorvollen Episoden, die durch die Hauptfiguren – die charmante Frau des Geschäftsführers, ihren liebenden Ehemann Francin und seinen Bruder Pepin – miteinander verbunden sind, ist mit dem ständigen Konflikt zwischen dem strebsamen Francin und dem aus Vertretern der Stadt bestehenden Vorstand verwoben. Francins Karriere wird vor allem durch die verrückten Ideen des lärmenden Pepin bedroht, aber auch durch die unwiderstehliche Aura seiner Frau, der alle Herren erliegen...
Mit diesem Film haben wir – passend zur Vorweihnachtszeit – eine richtig typisch tschechische Wohlfühlkomödie im Programm. Es gibt viele mehr oder weniger skurrile Charaktere in einer Reihe verwickelter Situationen, garniert mit einem feinen Humor, der auch nach über 40 Jahren noch wirkt, gespielt von einigen der beliebtesten tschechischen Schauspielerinnen und Schauspieler. Kurz gesagt: Wegen Filmen wie diesem ist die tschechische Cinematografie bei uns so beliebt.
Achtung! Der große Saal im Zentralkino ist bereits fast ausverkauft. Deshalb stellt uns das Kino wieder zusätzlich den kleinen Saal zu Verfügung. Wir empfehlen Ihnen, sich bei Interesse sehr schnell die Tickets zu sichern.
Regionalforum in Liberec
Gestern und heute fand in Liberec das 2. Deutsch-Tschechische Regionalforum statt. Nach Chemnitz im letzten Jahr war diesmal Liberec der Tagungsort. Ziel des Regionalforums ist die engere Vernetzung von unterschiedlichsten Institutionen und engagierten Menschen zur besseren grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Tschechien und Sachsen bzw. Bayern. Inhaltliche Themen waren die Zukunft von INTERREG, die Verbesserung der nachbarsprachlichen Bildung sowie nachhaltiger Tourismus. Dazu tauschten die mehr als 200 Teilnehmenden sich in mehreren Workshops aus und suchten gemeinsam nach Lösungen für bestehende Probleme.
Das Regionalforum ist eine Art Vorstufe zum sog. Regionalrat, der im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung vereinbart worden war und als regelmäßig tagendes Gremium zur Lösung von Problemen im Grenzraum beitragen sollte. Vorangetrieben wurde dies vom sächsischen Europaministerium und vom Auswärtigen Amt. Da in beiden demnächst (höchstwahrscheinlich) personelle Wechsel anstehen und andere Parteien zum Zuge kommen werden, ist die Zukunft des Regionalforums ungewiss. Viele wünschten sich ein Treffen im nächsten Jahr in Bayern. Wir sind gespannt.
Interessent für Bahnhofsgebäude in Moldava

Das stark vernachlässigte Bahnhofsgebäude in Moldava im Erzgebirge hat womöglich eine Perspektive. Nachdem die Gemeinde mehrmals erfolglos versuchte, das Gebäude zu verkaufen (siehe auch Wochenrückblick Nr. 54 vom 1.11.), könnte es nun doch bald einen Abnehmer finden. Denn der Verein Výtopna Zdice aus dem gleichnamigen mittelböhmischen Ort unweit von Beroun südwestlich von Prag möchte das Gebäude zum Preis der letzten Bieterrunde kaufen. Damals hatte Moldava den Bahnhof in einer Auktion für 3 Millionen Kronen (120.000 Euro) angeboten. Der Verein möchte Grundstück und Gebäude in ein Eisenbahn-Museum umwandeln. Er betrieb fast 20 Jahre ein Museum in Zdice, wurde aber wegen Baufälligkeit vom Eigentümer České dráhy (Tschechische Eisenbahnen) kürzlich gekündigt und ist nun auf der Suche nach Ersatz in Moldava fündig geworden.
Bereits am 7. Dezember möchte der Verein aus Anlass 140 Jahre Ankunft des ersten Zuges in Moldava einen Teil seiner Ausstellung in Moldava zeigen. Außerdem gibt es eine stilechte Fahrkarte in Erinnerung an die erste Ankunft. Der Verein kündigte außerdem eine kleine Modellbahnanlage der Größe TT an. Es werden Eisenbahnsouvenirs verkauft und für einen kleinen Adventsimbiss ist gesorgt. Die Veranstaltung beginnt 11 Uhr und läuft bis 19 Uhr. Von Teplice fährt ein Nikolauszug. Außerdem ist der Bahnhof durch den üblichen Wochenendverkehr per Zug zu erreichen.
Laut Rundfunk Český rozhlas hat sich der Verein mit der Gemeinde auf eine nicht rückzahlbare erste Rate von 500.000 Kronen (20.000 Euro) geeinigt. Bis Mitte nächsten Jahres ist der restliche Teil des Kaufpreises von 2,5 Millionen Kronen fällig.
Tschechien kürzt Alt-Kommunisten die Rente
Tschechien hat ehemaligen kommunistischen Funktionären die Renten gekürzt. Laut Arbeits- und Sozialministerium erhalten sie im Schnitt 1.473 Kronen weniger monatliche Rente, das entspricht rund 58 Euro. Von der Kürzung sind 177 Personen betroffen.
Im Gegenzug wurde bei 430 früheren Dissidenten die Rente im Schnitt um 4.400 Kronen monatlich (rund 174 Euro) angehoben. Arbeits- und Sozialminister Marian Jurečka kommentierte den Schritt als eher symbolischen Akt, um Menschen für ergangenes Unrecht aus sozialistischen Zeiten zu entschädigen.
Oppositionelle konnten in der Regel in dem kommunistischen Regime vor 1989 nur in schlecht bezahlten Aushilfsjobs arbeiten bzw. wurden aus ihren Arbeitsplätzen entfernt. Dazu kommen teils langjährige Gefängnisaufenthalte. Dadurch sind sie beim Anspruch auf Altersrente häufig deutlich schlechter gestellt als gerade kommunistische Alt-Funktionäre.
Nationalpark beseitigt 640 Bäume in Hřensko
Erinnerungen an den schlimmen Waldbrand vor zwei Jahren wurden wach. Damals hatten Hubschrauber beim Löschen aus der Luft geholfen. Teils kamen die Helfer aus dem Ausland. Auch diesmal kam der Hubschrauber aus dem Ausland. Ein Mi-8 der slowakischen Firma Techmont beseitigte Anfang November gefällte Bäume von den steilen Hängen oberhalb der Straße zwischen Hřensko und Schmilka. Der Hubschrauber war im Auftrag des Nationalparks Böhmische Schweiz im Einsatz und transportierte an zwei Tagen knapp 20 Tonnen Holz aus dem Wald. Dabei geht es um von Borkenkäfer und Waldbrand geschädigte Bäume, die in den letzten Monaten aus Sicherheitsgründen gefällt wurden. An den zwei Tagen wurde aber nur ein Bruchteil der gefällten Bäume abtransportiert. Denn diese ersten Flüge sind zunächst ein Testlauf, den der Nationalpark nun auswertet.
„Der Transport von Bäumen mit dem Hubschrauber ist für uns nichts neues. Hier ging es aber darum herauszufinden, wie viel Personal am Boden für einen effizienten Einsatz benötigt wird. Erschwerende Faktoren sind das stark abschüssige Gelände sowie die Nähe von Häusern und Straßen“, wird Nationalparksprecher Tomáš Salov in der Tageszeitung Děčínský deník zitiert. Das Personal wurde also nicht nur zur Vorbereitung und Nachbereitung des Transports benötigt, sondern auch zur Sicherung bzw. Sperrung des betroffenen Gebiets.
Insgesamt ließ der Nationalpark 640 Bäume fällen, und das nicht nur oberhalb der Straße Hřensko - Schmilka, sondern auch oberhalb von Hřensko im Tal der Kamenice. Die müssen bis März nächsten Jahres abtransportiert sein. Dann beginnt die Brutzeit der Vögel. Gelingt der Transport nicht bis März, kann die Arbeit erst wieder im August fortgesetzt werden.
Die Beseitigung der gefällten Bäume ist nötig für den Schutz der Stahlnetze oberhalb von Hřensko, die den Ort vor herabfallenden Felsbrocken schützen. Die Stahlnetze sind dafür ausgelegt, bis zu 20 Tonnen schwere Felsstücke aufzuhalten. Die Baumstämme können die Netze aber beschädigen oder anderweitig die Funktionsfähigkeit beeinträchtigen.
Die Beseitigung der Baumstämme mit dem Hubschrauber ist laut Nationalpark die einzig mögliche in dem schwer zugänglichen Gelände. Sie kostet aber auch viel Geld. Der Nationalpark rechnet mit Gesamtkosten in Höhe von 8 Millionen Kronen (320.000 Euro).
Weihnachtsmärkte in der Grenzregion

In der anstehenden Vorweihnachtszeit laden in Sachsen wie in Tschechien wieder eine Vielzahl von Weihnachtsmärkten zu einem Besuch ein. Um die Menschen dabei auch mal über die Grenze zu locken, hat die Euroregion Elbe/Labe auf ihrer Website einen umfassenden (wenn nicht gar vollständigen) Überblick der Weihnachtsmärkte in ihrem Gebiet erstellt. Es sind über 50 Märkte zusammengekommen, davon ca. 1/4 auf tschechischer Seite. WIr hoffen, auf diese Weise auch zu Begegnungen über die Grenze hinweg beitragen zu können.
Zur Übersicht der Weihnachtsmärkte
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Gemeinden klagen gegen Neubaustrecke Prag-Dresden
Es war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Neubaustrecke für die Eisenbahn von Dresden nach Prag. Im Juni hatte das Bezirksparlament in Ústí nad Labem dem modifizierten Regionalplan und damit dem geplanten Streckenverlauf auf dem Gebiet des Bezirkes Ústí zugestimmt. Damit war ein langwieriger Prozess an sein vorläufiges Ende gekommen. Doch die Kritiker sind nicht verstummt. Zwei Gemeinden haben jetzt beim Bezirksgericht in Ústí Klage gegen die Entscheidung des Parlaments eingereicht. Dabei handelt es sich um die Kleinstadt Chlumec am Fuße des Erzgebirges sowie um das Dorf Hrobce an der Südseite des Böhmischen Mittelgebirges. Beide Gemeinden liegen jeweils am Endpunkt eines geplanten Tunnels. Chlumec am Ende des Erzgebirgstunnels und Hrobce am geplanten Ausgang des Tunnels durch das Böhmische Mittelgebirge.
Kern der Klage ist die Kritik an der Auswahl des Streckenverlaufs. „Auf unserem Gemeindegebiet wurden keine weiteren Varianten geprüft, nur die eine, bei der die Röhre des Tunnels genau zwischen unseren beiden Ortsteilen Chlumec und Stradov wieder an die Oberfläche kommt“, sagt die Bürgermeisterin von Chlumec Veronika Srnková. Im Fall von Hrobce standen zwar drei Varianten zur Disposition. Doch zwei hätte es nur zum Schein gegeben, weil sie von Beginn an vom Verteidigungsministerium abgelehnt wurden, so die Bürgermeisterin von Hrobce, Kateřina Hlaváčková. Beide Gemeinden machen sich aber auch Sorgen über die Umweltauswirkungen und befürchten im Zusammenhang mit der Neubaustrecke eine höhere Staub- und Lärmbelastung. Hier sei bei der öffentlichen Anhörung für die Änderung des Regionalplans nicht mit realen Werten operiert worden. „Die erwartete Lärmbelastung wurde nur auf Basis von Personenverkehr ermittelt und nicht auch für den Güterverkehr“, kritisiert Bürgermeisterin Srnková.
Noch ist nicht klar, welche Auswirkungen die Klage auf den Zeitplan haben wird. Der Investor, die staatliche Eisenbahnverwaltung Správa železnic (SŽ), bereitet das Vorhaben weiter auf der Basis des modifizierten Regionalplans vor. Doch die Zeit drängt. Verkehrsminister Martin Kupka hatte nach jahrelangem Ringen um die Strecke eine Entscheidung noch in diesem Jahr gefordert, um mit der deutschen Seite Schritt zu halten. Sollte das Bezirksgericht den Parlamentsbeschluss allerdings kippen, wäre der weitere Zeitplan in Gefahr.
Správa železnic plant die ersten Bauarbeiten in drei Jahren an dem Teilstück Prag-Lovosice. Das soll 2030 und damit als erstes fertig sein. Die Inbetriebnahme des Abschnitts durch das Erzgebirge ist frühestens für 2038 vorgesehen.
Bezirk Ústí hat neue Führung

Das Bezirksparlament von Ústí hat auf seiner konstituierenden Sitzung am Freitag eine neue Führung gewählt. Neuer Bezirkshauptmann ist der frühere Umweltminister Richard Brabec (ANO). Die Partei ANO hatte die Bezirkswahlen im September klar gewonnen. Für eine Mehrheit brauchte sie jedoch Koalitionspartner. Die nächsten vier Jahre regiert sie wie bisher mit der ODS. Als neuer dritter Partner kam die Liste Lepší Sever hinzu. Alle drei Parteien verfügen im Parlament über eine Mehrheit von 37 zu 18 Stimmen.
Ticket-App der Region Ústí nun auf Deutsch
Die Anwendung „DÚKapka“ ist eine App zum Erwerb von Tickets für den Nahverkehr im gesamten Bezirk Ústí. Drei Jahre nach ihrer Einführung liegt die Anwendung nun auch in deutscher Sprache vor. Ausflügler können damit Fahrkarten für den Nahverkehr in der Böhmischen Schweiz, dem Böhmischen Mittelgebirge oder dem Erzgebirge erwerben – darunter auch Tagestickets oder Gruppenfahrkarten.

Für die meisten Tagestouristen ist zwar das Elbe-Labe-Ticket die erste Wahl, das im gesamten Raum des Verkehrsverbunds VVO und im Bezirk Ústí für einen ganzen Tag bis 4 Uhr am Folgetag gilt. Doch gelegentlich lohnt auch ein Kauf einzelner Fahrkarten, wenn man zum Beispiel ein Deutschlandticket besitzt oder nur Ziele in Grenznähe erreicht werden sollen ohne folgende Rückfahrt. Auch im tschechischen Inland können jetzt problemlos Tickets erworben werden. Das war im Prinzip schon bisher möglich, aber eben nur auf Tschechisch.
Der Bezirk Ústi erstreckt sich von Klášterec nad Ohří im Nordwesten bis Varnsdorf und Rumburk im Schluckenauer Zipfel. Im Süden reicht das Ticket bis Hněvice bzw. in einigen Fällen sogar noch über die Tarifgrenze hinaus, zum Beispiel nach Mělník in Mittelböhmen.
Wer allerdings einen längeren Aufenthalt in der Böhmischen Schweiz plant, hat mit der App noch einen weiteren Vorteil. Infolge des Waldbrands erhalten Touristen, die mindestens zwei Nächte übernachten, die Netzkarte für den ganzen Bezirk kostenlos dazu, und das für bis zu 7 Tage. Das Angebot gilt übrigens nicht nur für die Böhmische Schweiz im engeren Sinn, sondern für die sogenannte Tourismusregion Böhmische Schweiz, zu der auch der Schluckenauer Zipfel sowie das Elbsandsteingebirge im Elbtal und linkselbisch im Gebiet der Tissaer Wände und des Děčínský Sněžník (Hoher Schneeberg) gehören.
Außerdem bereitet der Bezirk Ústí immer wieder Vorteilsangebote für die App vor. So durfte, wer die App installiert hatte, im September zum Internationalen autofreien Tag das Tagesnetzticket kostenlos laden.
Neuer Parteichef bei Piraten mit neuer Richtung

Die Piraten haben den ehemaligen Prager Oberbürgermeister Zdeněk Hřib zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Die Neuwahl war nötig geworden, weil der langjährige Vorsitzende Ivan Bartoš nach der deutlichen Niederlage bei den Regional- und Senatswahlen im Herbst sein Amt zu Verfügung gestellt hatte. Bartoš wurde danach überdies von Premierminister Petr Fiala als Regionalminister entlassen, was den Rücktritt auch der übrigen Piraten-Minister zur Folge hatte. Nur Außenminister Jan Lipavský blieb im Amt und trat aus der Piratenpartei aus.
Hřib versprach einen neuen Kurs. Er wolle dafür sorgen, dass die Piraten geeint auftreten und sich weniger in Kulturkämpfen und Genderfragen verlieren. Das kann als Absage an den eher progressiven Kurs der bisherigen Parteiführung verstanden werden. Gleichzeitig plant Hřib, Entscheidungsprozesse innerhalb der Partei hin zu mehr Befugnissen für den Vorsitzenden und den Vorstand zu verändern. Bisher ist die Piratenpartei sehr stark basisdemokratisch ausgerichtet. Wer zum Beispiel auf Kandidatenlisten kommen möchte, braucht 60 Prozent Zustimmung.
Bereits in den letzten Wochen waren einige Parteimitglieder ausgetreten, nach dem Wahlparteitag folgten weitere, die vor allem den linken Spektrum zuzurechnen sind, dem auch Hřibs Gegenkandidat Lukáš Wagenknecht angehört. Zu den bekannteren Austritten ist der des ehemaligen EU-Abgeordneten Marcel Kolaja zu zählen.
Die Situation für die Piraten ist ernst. Umfragen zufolge wollten im Oktober nur noch 6,5 Prozent der Wahlberechtigten für die Piraten stimmen. Ob der neue Vorsitzende die Stimmung drehen kann, ist offen. Sein Wahlsieg gegen Wagenknecht war denkbar knapp.
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Parlament verabschiedet Rentenreform
Das tschechische Abgeordnetenhaus hat mit der Mehrheit der Regierungsparteien die Reform der Rentenversicherung verabschiedet. Damit gelang dem tschechischen Parlament etwas, was der aktuelle Bundestag nach dem Ende der Ampelkoalition womöglich nicht mehr schafft.
Allerdings hat Tschechien gegenüber Deutschland einiges nachzuholen. So ist der wichtigste Punkt der Reform die schrittweise Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre. Die Anhebung erfolgt nach einer Änderung nun aber langsamer: immer um einen Monat später pro Jahr. Vorher sollten es pro Jahr zwei Monate sein. Der erste Geburtenjahrgang, der erst mit 67 Jahren in Rente geht, wird 1988 sein. Bisher liegt das Renteneintrittsalter bei 65 Jahren.
Eine weitere Neuerung ist die langsame Absenkung des für die Berechnung der Rente maßgeblichen Einkommens. Schrittweise wird anteilig weniger vom Gehalt in die Rentenberechnung einbezogen. Beide Maßnahmen sollen das Rentensystem bezahlbar halten.
Personen, die in risikoreichen und körperlich besonders anspruchsvollen Berufen arbeiten, sollten weiterhin mit 65 Jahren in Rente gehen können. Allerdings schränkten die Abgeordneten diesen Personenkreis noch einmal erheblich ein. Die ausgeübten Berufe sind nach ihrem Berufsrisiko in vier Gruppen eingeteilt. Sollten vorher die Beschäftigten in den zwei risikoreichsten Gruppen weiter mit 65 in Rente gehen, sind es jetzt nur noch die Beschäftigten in der risikoreichsten Gruppe. Dabei handelt es sich maximal um 15.000 Personen, statt der vorher geplanten 120.000.
Die Opposition reichte mehrere Änderungsvorschläge ein, die aber alle abgelehnt wurden. Daraufhin kündigten die Redner der Opposition an, das Gesetz zurückzudrehen, sobald sie an der Macht sind. Das Gesetz muss nun noch vom Senat verabschiedet werden.
Zertifikat für Kaffeerösterei und beste Hörnchen

Die Kaffeerösterei Bohemian Coffee House in Rumburk und die Bäckerei U Onďase in Děčín dürfen sich neu mit dem Zertifikat Regionale Marke „Böhmische Schweiz“ schmücken. Beide sind laut Jury ein Beispiel, wie man trotz der Randlage der Grenzregion erfolgreich sein kann. Beide Firmen sind auch bei deutschen Kunden beliebt. Das Bohemian Coffee House ist nicht nur Kaffeerösterei. Unweit des Bahnhofs können Gäste den vor Ort gerösteten Kaffee gleich in einem geschmackvoll eingerichteten Kaffeehaus genießen.
Die Bäckerei U Onďase liegt sogar direkt gegenüber des Bahnhofsgebäudes am Hauptbahnhof in Děčín. Als Regionales Produkt wurde das Hörnchen Onďasův rohlík ausgezeichnet. Für die Hörnchen ist es nicht die erste Auszeichnung. Kunden können in der Bäckerei aber auch alles andere kaufen, was eine Bäckerei ausmacht. Verkauft wird übrigens mitten in der Bäckerei. Kunden können den Bäckern beim Arbeiten zuschauen.
Als dritte Firma wurde die Imkerei Včelařství v Loučkách in Jiříkov mit dem Zertifikat ausgezeichnet. Insgesamt dürfen bereits 40 Produkte die geschützte Marke „Regionales Produkt der Böhmischen Schweiz“ tragen.
Karpfenfang fürs Fest
Weihnachten kann kommen. Allein aus dem Fischteich von Habrovice am Rande von Ústí nad Labem wurden beim Abfischen am vergangenen Wochenende rund 7 Tonnen Fisch gefangen, darunter vor allem Karpfen, aber auch Hechte. Das Abfischen ist der Abschluss von wochenlangen Vorbereitungen, während der auch das Wasser in dem großen Zuchtteich abgelassen wird.
Zwar kauften sich nicht wenige die ersten Fische gleich vor Ort. Doch die meisten Fische landen zunächst nicht auf dem Weihnachtstisch. In Tschechien gibt es zu Heilig Abend traditionell panierten Karpfen. Die meisten Fische aus Habrovice sind für die weitere Zucht bestimmt oder werden in der Elbe ausgesetzt. Die Fische, welche vor Weihnachten verkauft werden, kommen ab Mitte Dezember in den Handel. Viele werden aus großen Bottichen vor Supermärkten direkt an die Kunden verkauft. Nicht wenige setzen den Karpfen dann noch einmal in der heimischen Badewanne aus und schlachten ihn selbst.
Abkürzung für Radtouristen in Děčín
Für Radfahrer gibt es seit einigen Tagen in Děčín einen neuen Radweg. Der Weg ist zwar nur 380 Meter lang, sein Beitrag für einen sicheren Verkehr in der Elbestadt ist aber immens. Der Abschnitt führt auf der rechtselbischen Seite der Stadt direkt am Fluss Ploučnice hinter dem Kaufland-Markt und dem Aquapark entlang. Er ist Teil des Ploučnice-Radwegs und ist auch für Fußgänger ausgelegt. Damit bekommen Radfahrer einen eigenen Weg. Bisher mussten sie von Osten kommend ab dem Eisstadion auf die relativ befahrene Straße Oblouková einbiegen. Mit dem neuen Weg weichen Radfahrer nun dem Autoverkehr fast komplett aus. Nach dem Aquapark mündet der neue Radweg in die Ploučnická-Straße. Von dort geht es dann nach rechts über die historische Altstädter Brücke, die nur von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden darf. Weiter bis zum Elberadweg verläuft die Radstrecke dann nur noch über autofreie Wege.
Mit dem neuen Abschnitt, der innerhalb von sieben Monaten gebaut wurde, hat sich die Anbindung des Ploučnice-Radwegs an den Elberadweg im Stadtgebiet von Děčín erheblich verbessert. Die Kosten beliefen sich auf 35 Millionen Kronen (rund 1,4 Millionen Euro), davon kam gut die Hälfte aus Fördermitteln der Europäischen Union. In der Umgebung des Radwegs werden zwar bis Jahresende noch letzte Arbeiten ausgeführt, er kann aber bereits genutzt werden.
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Verdienstmedaille für Denemarková und Rudiš
Staatspräsident Petr Pavel hat traditionell zum Staatsfeiertag am 28. Oktober verdienstvolle Personen des öffentlichen Lebens in Tschechien mit höchsten Orden ausgezeichnet. Eine der höchsten Auszeichnungen, der Orden des Weißen Löwen in der Zivilgruppe 3. Klasse erhielt die international bekannte Architektin Eva Jiříčná. Mit dem Masaryk-Orden 3. Klasse wurden die Dissidenten Anna Šabátová und Daniel Kroupa ausgezeichnet.
Kommentatoren würdigten die Auswahl der Ausgezeichneten. Endlich k´ämen wieder Persönlichkeiten zum Zuge, die es wirklich verdient haben, sagte zum Beispiel der Prager Weihbischof Václav Malý. Er spielte damit auf die insgesamt 20 Jahre währende Präsidentschaften von Miloš Zeman und Václav Klaus an.
Ausgezeichnet wurden auch mehrere Künstler. So erhielten die Schriftstellerin Radka Denemarková und der Schriftsteller Jaroslav Rudiš die Verdienstmedaille ersten Grades. Unter den mit dieser Medaille Geehrten sind auch die Dokumentarfilmerin Helena Třeštíková (Langzeitdokumentation: René), der populäre Schauspieler Ivan Trojan oder der Wirtschafswissenschaftler und frühere Präsidentschaftskandidat Jan Švejnar.
Keiner will das Bahnhofsgebäude in Moldava
Das Bahnhofsgebäude im tschechischen Grenzort zu Sachsen Moldava wurde nicht verkauft. In einer Bieterrunde wurde kein Angebot abgegeben. Das Mindestgebot lag bei 3 Millionen Kronen (120.000 Euro). Die Gemeinde will nun über das weitere Vorgehen beraten. Erwartet wird eine neue Ausschreibung, dann aber zu einem niedrigeren Preis. Das Gebäude steht schon lange leer und ist in keinem guten Zustand. Eine Sanierung übersteigt aber die Möglichkeiten des kleinen Dorfes. Moldava ist heute Endstation der denkmalgeschützten Bahnlinie von Most über Osek hinauf auf den Erzgebirgskamm. Vor 1945 führten die Gleise weiter bis Rechenberg-Bienenmühle und bildeten eine direkte Verbindung zu der sächsischen Bergstadt Freiberg.
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Oktober 2024
Da der Tschechische Filmmittwoch am 6. November in den Tschechisch-Deutschen Kulturtagen liegt, folgt die Filmauswahl deren Motto ŠVUNK! Mit »Limonádový Joe aneb Koňská opera« (Limonaden-Joe oder Eine Pferde-Oper) von 1964 haben einen wahrhaft ŠVUNKvollen Film im Programm.
Arizona 1885: Die Einwohner von Stetson City sind ständig betrunken, und die moralischen Werte am Boden. Im Trigger Whiskey Saloon von Doug Badman treffen sich die Gangster. Ezra Goodman und seine Tochter Winnifred sind die letzten Gerechten in dieser entsetzlichen Stadt. Eines Tages kommt Joe auf seinem weißen Pferd mit seiner Kolaloka-Limonade und unterstützt sie im Kampf gegen den Alkohol. Es ist jedoch klar, dass die Alkoholiker ihre Droge nicht so leicht aufgeben.
Der ganze Film ist ein einziger Riesenspaß, da wird nichts und niemand ernst genommen. Der Humor balanciert zuweilen auf dem schmalen Grat zur Albernheit, aber das gelingt ihm sehr gut. Bei der Vielzahl an ungewöhnlichen Ideen kann man sich vorstellen, was für einen Spaß die Macher damals gehabt haben müssen.
Anlässlich dieser besonderen Vorstellung bieten wir allen Gästen eine zum Film passende Überraschung (fängt auch mit K an).
Achtung: Die Nachfrage ist sehr hoch, deshalb empfehlen wir dringend, den Vorverkauf zu nutzen. Da der große Saal im Zentralkino bereits fast ausgebucht ist, wird der Film um 20.15 Uhr parallel im kleinen Saal gezeigt (inkl. Einführung). Ehe Sie also in der ersten Reihe sitzen müssen, holen Sie sich lieber dafür ein Ticket.
Achtung Achtung: Es geht um den Mittwoch übernächste Woche, nicht den in drei Tagen. Wir schicken die Info diesmal sehr zeitig, damit unsere treuen Filmmittwoch-Gäste noch eine Chance auf ein Ticket haben.
26. Tschechisch-Deutsche Kulturtage eröffnet
Gestern wurden mit einem ŠVUNKvollen Konzert im Zentralwerk in Dresden die 26. Tschechisch-Deutschen Kulturtage eröffnet. ŠVUNK ist das Motto dieses Jahrgangs, mit dem in diesen wahrlich nicht einfachen Zeiten etwas Zuversicht vermittelt und Energie geben werden soll. Bis zum 10. November werden fast 100 Veranstaltungen beiderseits der Grenze angeboten, bei denen man sich mit der Kultur des Nachbarlandes in verschiedensten Facetten vertraut machen kann.
Babiš doch kein Stasi-Spitzel?

Das slowakische Innenministerium hat am Montag bekanntgegeben, dass Andrej Babiš, Vorsitzender der tschechischen Partei ANO, doch nicht in den 1980ern für die tschechoslowakische Staatssicherheit (kurz StB) gearbeitet habe. Das Dokument mit seiner Unterschrift sei nicht auffindbar, und einen Rechtsstreit könne sich die Slowakei finanziell nicht leisten. Deshalb habe man diesen Vergleich geschlossen.
Der slowakische Geheimdienst kritisierte die Entscheidung des Innenministeriums und führt Babiš bzw. “Bureš” (sein angeblicher Deckname) weiter in seiner Liste verdeckter Mitarbeiter des StB. Die ehemalige Agententätigkeit sei in mehreren Dokumenten belegt. Babiš bestreitet dies und hatte bereits 2017 wegen der Ermittlungen über ihn gegen die Slowakei geklagt.
Der Vergleich wird von vielen tschechischen Politikern, Journalisten und Historikern als Einigung unter politischen Freunden bezeichnet. Babiš steht der slowakischen Regierung unter Robert Fico und dem slowakischen Präsidenten Pellegrini politisch sehr nahe. Derweil wird die Causa im Internet bereits lustig verarbeitet, indem z.B. Babiš in Bilder von Dissidenten montiert wird. Ein Glück, dass unseren Nachbarn bei sowas der Humor nicht vergeht.
Quelle: landesecho.cz
Neuer tschechischer Botschafter in Berlin

In Berlin wurde gestern der neue tschechische Botschafter Jiří Čistecký von Bundespräsident Frank-Walter-Steinmeier zu seiner Akkreditierung empfangen. Er trat damit offiziell seinen Dienst als Nachfolger von Tomáš Kafka an.
Čistecký, 1971 in Tábor geboren, verfügt über umfassende internationale Erfahrung aus 30 Jahren im diplomatischen Dienst Tschechiens. Bis 2023 war er Geschäftsträger an der Botschaft in Moskau, zuvor arbeitete er als Generalkonsul in Istanbul und Botschaftsrat in Wien. Auch in Deutschland war er bereits tätig: Von 1996 bis 2001 arbeitete er als Diplomat an der Tschechischen Botschaft, erst in Bonn und später in Berlin.
Tschechischer Staatsfeiertag am Montag
Am 28. Oktober ist in Tschechien Nationalfeiertag. Dabei wird der Gründung der unabhängigen Tschechoslowakei im Jahre 1918 gedacht. Das ist durchaus bemerkenswert, da diese Tschechoslowakei ja seit der Trennung 1993 nicht mehr existiert. In Tschechien wird dennoch an der Erinnerung an 1918 festgehalten, und selbst der 30. Jahrestag der Gründung der heutigen Tschechischen Republik im letzten Jahr wurde – im Gegensatz zur Slowakei – fast gar nicht gefeiert.
Der 28. Oktober ist einer der wenigen Feiertage, an denen die Geschäfte geschlossen sind. Da gleichzeitig in Deutschland ein normaler Wochentag ist, dürfte mit großem Andrang tschechischer Kunden im deutschen Einzelhandel (und entsprechendem Verkehrsaufkommen) zu rechnen sein, insbesondere in Städten wie Dresden und Chemnitz. Wie wichtig dies für die Händler ist, wird daran deutlich, dass pünktlich zu diesem Termin der Kaufpark Nickern am Rande von Dresden neueröffnet wird.
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Dreier-Koalition im Bezirk Ústí
Fast einen Monat nach dem Bezirkswahlen haben die Parteien ANO, ODS und Lepší sever (Besserer Norden) einen Vertrag über eine gemeinsame Koalitionsregierung unterzeichnet. Das neue Bündnis wird im 55-köpfigen Bezirksparlament in Ústí über eine komfortable Mehrheit von 37 Sitzen verfügen.
Die Partei ANO hatte bei den Wahlen ein Fabelergebnis von knapp 40 Prozent eingefahren. Das entspricht 26 Mandaten, womit die Partei nur knapp an der absoluten Mehrheit von 28 Stimmen vorbeischrammte. Die Verhandlungen dauerten dann allerdings ungewöhnlich lange. ANO konnte sich seinen Partner aussuchen. Gerade das machte es wohl auch schwer. Fast schon überraschend entschieden sich ANO und die drittplatzierte Partei ODS zusammenzugehen. Auf Landesebene sind beide Parteien erbitterte Gegner. Die ODS stellt den Premierminister Petr Fiala, ANO wird vom Milliardär und ehemaligen Regierungschef Andrej Babiš geführt. Doch in Ústí setzte ANO auf Kontinuität.
Außerdem holten beide Parteien mit Lepší sever noch einen dritten Partner ins Boot, obwohl ODS und ANO schon gemeinsam über ausreichend Stimmen verfügten. ANO-Spitzenkandidat Richard Brabec betonte selbst die Kontinuität. „Mir war die Erfahrung wichtig. Mit beiden Parteien kooperieren wir auch schon länger, auf Bezirksebene mit der ODS und in Most (Brüx) mit Lepší Sever. Im Bezirk geht es um konkrete Themen und konkrete Menschen“, so Brabec in der Tageszeitung Mladá fronta Dnes.
Der frühere Umweltminister kann nun zum Bezirkshauptmann gewählt werden. Wer die konkreten Posten in der Bezirksregierung besetzt, steht noch nicht fest. Auf Bezirksebene setzt ein Großteil der bisherigen Regierung damit ihre Arbeit fort, bis auf Spojenci pro kraj, die den Wiedereinzug in Parlament verpassten.
Böhmische Schweiz meldet bisher acht Wolfsjunge

Mindestens acht Wolfsjunge wurden dieses Jahr im Nationalpark Böhmische Schweiz geboren. Experten von der Tschechischen Landwirtschaftsuniversität wollen diese Angabe konkretisieren. Vieles deutet darauf hin, dass es mehr Wölfe sind. Um eine genauere Zahl festzustellen, untersuchen Fachleute Aufnahmen von Fotofallen und Spuren. Außerdem könnten weitere Wölfe geboren werden. Das sogenannte Wolfsjahr geht noch bis 30. April.
Die Wölfe kamen vor 12 Jahren aus dem sächsischen Hohwald, seit sieben Jahren leben sie im Nationalpark. Insgesamt sprechen Experten von vier Wolfsterritorien. Das älteste befindet sich im westlichen Schluckenauer Zipfel. Das zweite Territorium befindet sich bei Kytlice, das dritte im westlichen Lausitzer Gebirge und das vierte und neueste bei Rumburk.
Nationalbankfiliale in Ústí stellt Bargelddienste ein
Die Filiale der tschechischen Nationalbank ČNB in Ústí nad Labem schränkt ab November ihren Kundendienst ein. Künftig betreibt die Filiale keinen Bargeldschalter mehr. Wer alte tschechische Banknoten umtauschen möchte, muss nach Prag in die Zentrale fahren. Im Rahmen einer Neustrukturierung beenden auch die Filialen in Plzeň und České Budějovice diese Dienstleistungen. Ein letztes Mal hat der Bargeldschalter am 31. Oktober geöffnet. Der Tag ist in Sachsen ein Feiertag, in Tschechien aber ein ganz normaler Arbeitstag.
In der Zweigstelle in Ústí konnten auch kaputte Geldscheine umgetauscht werden. Das ist aber weiterhin in der Region möglich. Geschäftsbanken sind nämlich verpflichtet, diese Banknoten umzutauschen. Für ungültige Banknoten gilt das aber nicht. Nach der Umgestaltung des Filialnetzes der Nationalbank bleiben nur noch Filialen mit Kassendienst in der Zentrale in Prag, in Brno, Ostrava und Hradec Králové bestehen.
Sanierung der Beneš-Brücke startet später
Die lang erwartete Sanierung der Beneš-Brücke über die Elbe in Ústí nad Labem muss noch einmal um zwei Wochen verschoben werden. Demnach wird die Brücke spätestens ab Ende November für den Straßenverkehr gesperrt. Zur gleichen Zeit wird die provisorische Brücke für Fußgänger und Radfahrer geöffnet. Über die provisorische Brücke verlaufen auch alle Ingenieurnetze. Der Straßenverkehr verläuft komplett über die Marienbrücke.
Zur Verspätung kam es infolge des Elbehochwassers im September. Deshalb mussten die Arbeiten an der Fußgängerbrücke für zwei Wochen unterbrochen werden. An der Fertigstellung der Sanierung soll das nichts ändern. Die ist weiterhin für Ende 2026 geplant.
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Rosa Loy & Neo Rauch in Liberec
Das Malerehepaar Rosa Loy und Neo Rauch aus Leipzig hat gestern seine erste gemeinsame Ausstellung in Tschechien eröffnet. Und das gar nicht so weit weg, in der Galerie Lázně in Liberec. Diese ist als ehemaliges Bad selbst schon einen Besuch wert.
Unter dem Titel „Verwobene Sphären“ sind jeweils 50 Werke beider Künstler in unterschiedlichen Formaten zu sehen, von großformatigen Gemälden bis zu Zeichnungen und Skizzen. Diese werden von mehreren Rauminstallationen aus der Zeit von Mitte der 1990er Jahre bis heute ergänzt. Besuchen können Sie die Ausstellung bis zum 26. Januar 2025.
Per Bahn kommt man in etwa 2 Stunden direkt von Dresden nach Liberec. Vor Ort bringt einen die Straßenbahn Nr. 3 (derzeit mit Ersatzverkehr) vom Bahnhof zur Galerie (siehe Fahrplanauskunft). Wir empfehlen, den Weg zur oder von der Galerie einmal zu Fuß zu gehen, das lohnt sich. Liberec ist durchaus sehenswert.
Verfahren zum Waldbrand 2022 verzögert sich
Das Kreisgericht in Ústí nad Labem (Aussig) hat erneut das Hauptverfahren zur Brandstiftung im Nationalpark Böhmische Schweiz vertagt. Laut dem Verteidiger des Hauptbeschuldigten fehlte zum Prozessauftakt das angeforderte psychologische Gutachten über seinen Mandanten. Dieses war im Mai beim ersten Versuch der Aufnahme des Verfahrens angefordert worden.
Dem Angeklagten drohen bis zu 15 Jahre Haft wegen allgemeiner Gefährdung und der Beschädigung fremden Eigentums. Der Mann bestreitet bisher, für den Großbrand im Nationalpark im Jahr 2022 verantwortlich zu sein. Das Feuer vernichtete vor gut zwei Jahren rund 1100 Hektar Fläche. Mehrere Hundert Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Die Feuerwehr kämpfte drei Wochen lang gegen die Flammen.
(Radio Prag)
Hohe Arbeitslosigkeit im Bezirk Ústí
Die Arbeitslosigkeit im Bezirk Ústí ist mit 6,2% im September die höchste in Tschechien gewesen und lag so hoch wie seit 2017 nicht mehr. Sechs der sieben Kreise im Bezirk sind unter den 11 Kreisen mit der höchsten Arbeitslosenquote in ganz Tschechien. Nur der Kreis Litoměřice (Leitmeritz) steht besser da.
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Autobahnvignette wird teurer

Die Autobahn-Maut in Tschechien steigt zum 1. Januar 2025. Der Preis steigt planmäßig nach einem festgelegten Schema. Dabei wird insbesondere die Inflation berücksichtigt, aber auch die Erweiterung des Streckennetzes.
Konkret gelten ab 1. Januar die folgenden Preise für PKW:
Gültigkeit | Preis ab 1.1.25 | Preis bisher |
---|---|---|
1 Tag | 210 Kč (8,31 EUR) | 200 Kč (7,91 EUR) |
10 Tage | 290 Kč (11,48 EUR) | 270 Kč (10,68 EUR) |
1 Monat | 460 Kč (18,20 EUR) | 430 Kč (17,01 EUR) |
1 Jahr | 2440 Kč (96,55 EUR) | 2300 Kč (91,01 EUR) |
Weitere Hinweise zur Autobahnmaut in Tschechien (z.B. wo sie nicht gilt) finden Sie auf unserer Website.
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Piraten gehen, Außenminister bleibt

Die tschechische Piratenpartei hat nach einer Befragung ihrer Mitglieder die Regierungskoalition in Prag verlassen. Hintergrund war die Entlassung ihres Parteichefs Ivan Bartoš als Minister für Regionalentwicklung und Vizepremier für Digitalisierung. Premierminister Petr Fiala reagierte damit auf die Probleme bei der Digitalisierung im Bereich der Bauämter und Baugenehmigungen.
Der im Ausland anerkannte Außenminister Jan Lipavský, der von den Piraten in die Regierung entsandt worden war, behält dennoch sein Amt. Er bekam von seinen Regierungskollegen das Vertrauen ausgesprochen. Da der 39jährige mit dem Kurs der Piraten sowohl in der aktuellen Frage einer weiteren Regierungsbeteiligung als auch im Allgemeinen nicht mehr einverstanden war, hat er die Partei verlassen und ist somit parteiloser Minister.
Tschechien verhindert EU-Resolution um Nahost-Waffenruhe
Tschechien hat eine einheitliche Resolution der 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zu einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah verhindert. Wie der Server Euronews unter Berufung auf Diplomatenkreise berichtet und später aus dem tschechischen Außenministerium bestätigt wurde, lehnte Tschechien die Resolution als zu einseitig ab. Der Text der Resolution hätte das Recht Israels "auf Verteidigung gegen die Terroristen der Hisbollah" einseitig eingeschränkt. Hisbollah müsse sich von den Grenzen Israels zurückziehen, hieß es weiter. Ohne Einstimmigkeit konnte die Resolution nicht verabschiedet werden. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell war so gezwungen, eine eigene Erklärung abzugeben.
Tschechien gehört traditionell zu den entschiedensten Verbündeten Israels, und das unabhängig davon, wer in dem Land gerade regiert.
Škoda präsentiert neuen Elektro-SUV
Für Škoda ist es die Premiere des Jahres. Am Dienstag wurde der neue Elroq vorgestellt. Der kleinere der beiden Elektro-SUV von Škoda soll weltweit pro Jahr 70.000 mal verkauft werden. Hauptabsatzmarkt bleibt Europa.
Der Elroq soll dabei helfen, die CO2-Bilanz des tschechischen Autoherstellers zu senken. Das geplante weitere Absinken der Grenzwerte im kommenden Jahr will Škoda mit mehr verkauften Elektroautos ausgleichen. Allerdings leidet auch Škoda unter der allgemeinen E-Auto-Absatzflaute. Deshalb hat das Unternehmen noch einmal Kostenoptimierung betrieben und verkauft den Elroq eigenen Angaben zufolge nur mit einer knappen Gewinnspanne. Damit kostet ein Elektroauto von Škoda erstmals genau so viel wie das vergleichbare Auto mit Benzin-Antrieb, in dem Fall der Karoq, nämlich in der Grundausstattung 33.000 Euro für den europäischen Markt.
Magere Apfelernte endet
Nordböhmen ist eigentlich die Obstkammer Tschechiens. Doch in diesem Jahr war die Apfelernte so kurz wie noch nie. Aufgrund der schweren Forstschäden vom April endete die Ernte nun einen Monat früher. Die Ausbeute bewegt sich auf dem Niveau von 30 Prozent im Vergleich zu gewöhnlichen Ernten. Einige Sorten wie Idared und Jona Gold sind fast gar nicht vertreten. Dazu kommen Frostschäden auch an den reifen Äpfeln, so dass dieser Teil nicht als Standard verkauft werden kann.
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September 2024
ANO gewinnt die Wahlen im Bezirk Ústí
Richard Brabec hat die Qual der Wahl. Der Spitzenkandidat der Partei ANO und souveräne Sieger der Wahlen vom vergangenen Wochenende im Bezirk Ústí kann sich seine Koalitionspartner aussuchen. Für eine Mehrheitsregierung fehlen ANO nur zwei Mandate. Die kleinste im Bezirksparlament vertretene Partei Lepší Sever hat vier Mandate. Das würde reichen, um Richard Brabec zum Bezirkshauptmann zu wählen. Sowohl ANO als auch ihr Bezirkschef Richard Brabec gelten als programmatisch so flexibel, dass sie tatsächlich mit jeder Partei koalieren würden. Zuzutrauen wäre sogar ein Bündnis mit den rechten Nationalpopulisten von SPD oder dem Bündnis aus Kommunisten und Sozialdemokraten Stačilo! (Es reicht!) mit dem früheren Bezirkshauptmann Oldřich Bubeníček an der Spitze. Insgesamt haben es sechs Parteien ins Parlament geschafft. Aber während ANO mit 26 Mandaten knapp an der absoluten Mehrheit vorbeischrammte, kommen die Bürgermeisterpartei STAN und die konservativ-liberalen Bürgerdemokraten ODS auf den folgenden Plätzen nur auf jeweils 7 Mandate. Für beide lief die Wahl enttäuschend. Die letzten vier Jahre war die ODS als zweitstärkste Kraft in der Bezirksregierung vertreten. Ob das diesmal wieder klappt, ist sehr fraglich. STAN konnte sein Ergebnis zwar fast wiederholen, hatte aber mit dem noch jungen Bürgermeister von Česká Kamenice, Jan Papajanovský an der Spitze, mehr erwartet.
Am schlimmsten traf es aber die Piratenpartei und die Verbündeten Spojenci (Grüne, TOP09, JsmePro). Die Piraten sackten von über 10 Prozent auf nur noch 3 ab und sind nicht mehr im Parlament vertreten. Raus ist auch das Bündnis Spojenci, das nur noch etwas über 4 Prozent erreicht. Vor vier Jahren machten da noch 5.000 Wähler mehr ihr Kreuz. Am Ende waren die Spojenci sogar Teil der Koalition.
Dass ANO am Ende so dominiert, war nicht zu erwarten. Immerhin musste die Partei kurz vor den Wahlen noch ihren Spitzenkandidaten austauschen. Der bisherige, Marek Hrabáč, bis Anfang September Oberbürgermeister von Chomutov (Komotau) und auch im Bezirksrat vertreten, wurde wegen Korruptionsverdacht von der Polizei festgenommen und sitzt bis heute in Untersuchungshaft. Doch das schien die Wähler nicht zu bremsen. Dass ANO im Bezirk Ústí treue Stammwähler hat, war bekannt. Dieses überragende Resultat hat sie aber der landesweiten Politik zu verdanken. Die Wahlen wurden zu einer Abstimmung über die Regierung in Prag.
Doch weil die Auswahl an möglichen Koalitionspartnern nun so groß ist, dauert es mit der Findung doch länger. Eine Rolle spielt auch die zweite Runde der Senatswahl, die am kommenden Wochenende ansteht. Beobachter gehen davon aus, dass eine Entscheidung über den Koalitionspartner erst Anfang nächster Woche fällt. Dann sollte es aber ganz schnell gehen. Zu tun gibt es für die neue Regierung einiges. Der Bezirk entscheidet unter anderem über die Schulpolitik und den öffentlichen Verkehr im Bezirk. In den kommenden Jahren stehen wichtige Vorhaben an wie der Bau der Neubaustrecke für die Eisenbahn von Prag nach Dresden, der Lithiumabbau im Erzgebirge oder die Einstufung des Erzgebirges als Landschaftsschutzgebiet. Bei allem hat auch der Bezirk ein Wörtchen mitzureden.
Beräumung der Edmundsklamm beginnt

Voraussichtlich schon nächste Woche beginnen in der Edmundsklamm (Edmundova soutěska) in der Böhmischen Schweiz die Motorsägen zu kreischen. Dann werden 80 Schadbäume aus dem Bachbett oder am Rande der Schlucht entfernt. Dieses Vorgehen ist eine kleine Überraschung. Denn zwei Jahre wehrte sich die Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz gegen einen Eingriff in die Edmundsklamm. Dort befinden sich eine Vielzahl von Bäumen, die durch den Borkenkäfer und vor allem den Waldbrand im Sommer 2022 so beschädigt sind, dass sie jederzeit in die Klamm stürzen könnten. Aus Sicherheitsgründen wurde die bei Touristen beliebte Edmundsklamm deshalb bis auf weiteres gesperrt. Zugleich konnten die schadhaften Bäume bzw. Baumstämme nicht beseitigt werden, weil das für die Arbeiter zu gefährlich und der Einsatz in dem schwer zugänglichen Terrain insgesamt zu teuer war. Der Eingriff würde zudem die streng geschützte Klamm derart schädigen, dass dies dem durch das Gesetz vorgegeben Schutz widersprechen würde.
Deshalb beschloss die Nationalparkverwaltung im März, die Klamm noch mindestens bis 2027 zu sperren. Dann wolle man prüfen, ob die Bäume bereits von allein umgefallen sind, um sie zu beseitigen und die Klamm wieder zu öffnen. Das hieß aber auch, dass die Sperrung noch länger als nur bis 2027 dauern könnte, wenn die Schadbäume noch nicht in ausreichender Zahl umgefallen sind. Die Natur könne und solle sich allein behelfen. Ein Video des Nationalparks vom März zeigt den damaligen Zustand (zu sehen bei Youtube).
Sechs Monate später ist alles anders. Denn in den nächsten Wochen werden nicht nur die rund 80 Schadbäume aus dem Bachbett und dem Rand der Schlucht beseitigt. Die Forstarbeiten sollen auch auf dem Teil oberhalb der Strecke fortgesetzt werden, wo bis Sommer 2022 im angestauten Wasser des Baches Kamenice (Kamnitz) immer die Boote fuhren. Auch oberhalb der Anlegestelle sollen schadhafte Bäume entfernt werden.
Hintergrund für den überraschenden Sinneswandel ist das Hochwasser. Zwar hatte die Gemeinde Hřensko (Herrnskretschen), der die Flächen in der Klamm gehören, den Nationalpark mehrfach aufgefordert, die Schadbäume zu beseitigen, wurde aber nicht erhört. Aufgrund des Starkregens vor zwei Wochen fürchtete die Gemeinde nun aber auch ein Ansteigen des Pegels der Kamenice. Wieder forderte die Gemeinde im Vorfeld, die Baumstämme aus dem Bachbett zu beseitigen. Sie hätten das Wasser anstauen oder vom Wasser mitgespült werden können. In beiden Fällen hätte es zu schweren Schäden nicht nur in der Klamm, sondern auch im Dorf kommen können.
Die Gemeinde wandte sich nun nicht mehr nur an den Nationalpark, sondern auch an den Flussbetrieb Ohře (Eger), der für die Kamenice zuständig ist, sowie an das Umweltministerium, das sowohl dem Nationalpark, als auch dem Flussbetrieb übergeordnet ist. Und auf einmal ging alles ganz schnell. Zwar nicht schnell genug für das aktuelle Hochwasser, doch das lief zum Glück glimpflich ab. Die Kamenice stieg nicht wesentlich an und Gefahr drohte dem Dorf nur aus dem Rückstau von der Elbe. Doch nun ist bereits eine Firma gefunden und die Arbeiten in der Edmundsklamm können endlich beginnen. Sie sollen noch im Herbst abgeschlossen werden. Ob sich daraus eine frühere Öffnungsperspektive der Klamm für Touristen vielleicht schon im nächsten Jahr ergibt, steht noch nicht fest.
In eigener Sache: Namenssuche
Seit einem Jahr gibt es nun diesen Newsletter, der erfreulicherweise immer beliebter wird. Mit dem ursprünglichen Namen "Wochenrückblick" sind wir inzwischen nicht mehr so recht glücklich. Er beschreibt die Sache nur unzureichend.
In der Hoffnung auf umwerfende Schwarmintelligenz bzw. -kreativität fragen wir nun Sie: Wie würden Sie unseren wöchentlichen Blick nach Tschechien und in die Grenzregion nennen? Der Titel sollte genau das beschreiben, aber zugleich griffig und nicht zu lang sein und auch in den sozialen Medien funktionieren. Welcher Titel würde Sie zum Lesen animieren?
Ihnen fällt da was ein? Dann schreiben Sie uns bitte Ihre Ideen an newsletterelbelabe.eu. Wenn wir uns für einen Vorschlag entscheiden, bedanken wir uns mit einem Historischen Atlas der Euroregion Elbe/Labe und einer Auswahl besonderen böhmischen Biers.
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Beim Tschechischen Filmmittwoch am 2. Oktober gehen wir weit zurück in die Filmgeschichte, bis ins Jahr 1948. Der Film »Krakatit« wurde in der kurzen Periode einer demokratischen Tschechoslowakei zwischen 1945 und 1948 nach einem Roman des berühmten Karel Čapek gedreht.
Krakatit ist der Name eines Sprengstoffs mit unvorstellbarer zerstörerischer Wirkung. Sein Erfinder, der Ingenieur Prokop, ist selbst entsetzt darüber, aber für viele andere ist es ein begehrtes Instrument der absoluten Macht. Prokop wandelt im Film durch verschiedene Szenen, bei denen nie ganz klar wird, was Wirklichkeit und was Wahn ist. Er verliebt sich, er wird gefangen genommen und zur Sprengstoffentwicklung gezwungen, er wird von einer Prinzessin um den Finger gewickelt, er versucht die Welt zu retten und jagt sie doch in die Luft.
In Karel Čapeks gleichnamigem Roman aus dem Jahr 1924 waren Prokops Experimente und ihre Folgen eine reine Vision des Autors. Im Gegensatz dazu spiegelt die Verfilmung, die nicht lange nach dem Zweiten Weltkrieg und den Angriffen auf Hiroshima und Nagasaki entstanden ist, zum Teil deutlich die tatsächlichen Ereignisse wider. Abgesehen von seinem eindringlichen moralischen Appell besticht er auch heute noch durch seine delirierende Atmosphäre und seinen visuellen Einfallsreichtum in realen Außenaufnahmen und fantastischen Kulissen.
Die Wahlbeteiligung im Bezirk Ústí nad Labem lag bei 28,13 %, während die Wahlbeteiligung in der gesamten Tschechischen Republik 32,91 % betrug. Traditionell haben die Bezirks- und Europawahlen die niedrigste Wahlbeteiligung von allen Wahlen. Insgesamt zogen sechs Fraktionen in den Bezirkstag ein:
- Ano, 39,47%ˇ, 26 Sitze
- STAN+PRO Zdraví, 11,94%, 7 Sitze
- ODS, 10,94%, 7 Sitze
- SPD, Trikolora a PRO, 10,44%, 6 Sitze
- Stačilo! v Ústeckém kraji, 7,94%, 5 Sitze
- Lepší sever, 6,63%, 4 Sitze
Zu den kompletten Ergebnissen (tschechisch)
Tschechien nach dem Hochwasser
Gebrochene Dämme, überschwemmte Städte, unterspülte Straßen und Gleise prägten das Bild in den letzten Tagen vor allem in Nordmähren bzw. dem schlesischen Teil Tschechiens. Ganze Stadtteile in Ostrava, der drittgrößten Stadt Tschechiens, standen unter Wasser. Der Ort Hanušovice wurde innerhalb kürzester Zeit von einer Flutwelle der Morava (March) überschwemmt, weil ein Damm gebrochen war. Am schlimmsten aber traf es die Städte Krnov, Jeseník und Opava, die mehrere Tage fast komplett unter Wasser standen. Und das auch in Stadtteilen, wo es niemand erwartet hatte. Tausende Menschen mussten evakuiert werden und fünf Menschen ließen ihr Leben.
Betroffen waren nicht nur die Verkehrsinfrastrukur und private Häuser. Auch Firmen standen unter Wasser. So wurde ein Verpackungslager des Getränkeherstellers Kofola in Krnov überschwemmt. Kofola gehören auch die zwei Brauereien Holba und Litovel in Hanušovice und Litovel. Dort war man aber vorbereitet und konnte größere Schäden vermeiden.
Wie hoch der finanzielle Schaden ist, wird noch errechnet. Das Finanzministerium will den aktuellen Haushalt um 30 Milliarden Kronen (1,2 Milliarden Euro) erhöhen. Gleichzeitig geht das Finanzministerium davon aus, ein Viertel der Schäden kompensieren zu müssen. Das hieße, dass die Gesamtschäden mit 120 Milliarden Kronen höher wären als je zuvor. Am höchsten waren die Schäden beim Hochwasser im August 2002 mit 71,49 Mrd. Kronen. Danach folgt das schwere Hochwasser in Mähren im Juli 1997 mit 25,99 Mrd. Kronen.
Andere Prognosen gehen davon aus, dass der Schaden niedriger ausfällt als vor 22 Jahren. Grund dafür ist die lange Vorwarnzeit. Die Vorhersagen waren sehr genau und traten größtenteils so ein wie prognostiziert. So konnten rechtzeitig Vorkehrungen getroffen werden. Talsperren ließen im Vorfeld Wasser ab, um mehr Stauraum für das Hochwasser zu haben. Dank der Moldaukaskaden hielten sich die Hochwasser an Moldau und Elbe in Grenzen und waren beherrschbar. Auch viele Hochwasserschutzmaßnahmen, die seit 1997 getroffen wurden, kamen zum Tragen und verhinderten Schlimmeres. Allerdings berichteten nicht nur die Menschen, sondern auch Behörden und Hilfsorganisationen, dass speziell in einigen Regionen Mährens und Schlesiens die Situation schlimmer war als erwartet.
Zum Ende der Woche war das Wasser in den meisten Regionen zurückgegangen und Alarmstufen widerrufen. Auch an der Elbe sinkt der Pegel schneller als gedacht. Bereits am Freitagmorgen und damit über einen halben Tag früher als gedacht, sank der Fluss in Děčín in den Bereich der Alarmstufe 2. Lediglich in Südböhmen an der Lužnice war am Freitag noch die dritte Hochwasserwarnstufe überschritten.
Burgsberg in Varnsdorf wiedereröffnet

Nach vier Jahren Sanierung wurde die Baude auf dem Berg Hrádek bei Varnsdorf wiedereröffnet. Die Wiedereröffnung musste immer wieder verschoben werden, da sich die Sanierung als aufwändiger erwies als gedacht. Die historische Baude bekam zudem eine neue Terrasse, die Treppen und Wege wurden neu gestaltet und die Zufahrtsstraße modernisiert und mit Beleuchtung ausgestattet. Der Hrádek (deutsch: Burgsberg) liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Seifhennersdorf und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Bislang ist zunächst der Aussichtsturm eröffnet. In der Baude ist auch ein Restaurant, das mit neuer Küche ausgestattet wurde. Für das Restaurant sucht die Stadt noch einen Betreiber.
Tschechischer Kommissar für Entwicklungshilfe
Erst Energie, dann Handel und am Ende "Internationale Zusammenarbeit" und das Projekt Global Gateway. Der tschechische EU-Kommissar Jozef Síkela musste im Vergabeprozess der Kommissariate in der neuen EU-Kommission von Ursula von der Leyen um einiges zurückstecken. Dennoch dürfte sein Themenbereich einflussreich sein. Mit dem Projekt Global Gateway möchte die Union den Einfluss Chinas vor allem in Afrika und Lateinamerika begrenzen und selbst zu einem wichtigen strategischen Partner der Länder beider Kontinente werden. Síkelas Ressort ist finanziell und personell stark ausgestattet. Daran ist die Bedeutung zu erkennen, das die EU der Zusammenarbeit mit den Ländern der sogenannten Dritten Welt beimisst.
Bezirks- und Senatswahlen
Auf Tschechien wartet am Wochenende ein wichtiger Urnengang. Am Freitag und Samstag werden die Bezirksparlamente und ein Drittel der Senatoren gewählt. Trotz der immensen Schäden entschied sich die Regierung, die Wahlen auch in den schwer betroffenen Bezirken stattfinden zu lassen.
Die Wahlen gelten als Stimmungstest für die landesweiten Wahlen im nächsten Herbst. Das Interesse ist allerdings traditionell niedrig. Die Wahlbeteiligung liegt in der Regel unter 50 Prozent. Im Bezirk Liberec ist die Bürgermeisterpartei des regierenden Bezirkshauptmanns Martin Puta leicht favorisiert. Im Bezirk Ústí kann ANO auf den Wahlsieg hoffen, und das trotz eines Korruptionsskandals kurz vor den Wahlen.
ANO stellt auch jetzt bereits in Jan Schiller den Bezirkshauptmann, hatte sich aber entschieden, mit neuem Spitzenpersonal in die Wahlen zu gehen. Doch der Spitzenkandidat und Oberbürgermeister Marek Hrabáč stolperte im August über einen Korruptionsskandal. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft und wurde aller seiner Ämter entbunden. Als Spitzenkandidat für ANO tritt nun der frühere Manager des Chemiewerks Lovochemie und Umweltminister Richard Brabec an. Brabec hat bereits angekündigt, sein Mandat im tschechischen Parlament in Prag auch im Fall, dass er Bezirkshauptmann wird, nicht abzugeben.
Die Wahllokale öffneten am Freitag zwischen 14 und 22 Uhr. Am Samstag öffnen die Wahllokale von 8 bis 14 Uhr. Mit ersten Ergebnissen wird am Samstagabend gerechnet.
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Es gibt ihn wieder, den Kleinprojektefonds in der Euroregion Elbe/Labe zur Förderung von deutsch-tschechischen Projekten. Gegenüber der Vergangenheit hat sich diesmal einiges verändert, in den meisten Fällen zum Besseren. Hinzu kommt ein spezieller Projektservice seitens der Euroregion, der die Nutzung des Kleinprojektefonds erleichtert. Darüber möchten wir Interessierte gern informieren.
Zielgruppe der Veranstaltung sind Vertreter/innen von Vereinen, Schulen und Kitas, öffentlicher Verwaltung und sonstigen Institutionen, die solche Projekte machen wollen.
Einen Überblick über den Kleinprojektefonds erhalten Sie vorab schon mal auf unserer Website.
Wann: Montag, 23.09.2024 ab 18 Uhr
Wo: Rathaus Dippoldiswalde, Ratssaal
Zur Planung der Platzkapazitäten bitten wir um eine unverbindliche Voranmeldung auf der Seite der Veranstaltung.
Weitere Informationen und Voranmeldung
Der Lokale Lenkungsausschuss ist das Gremium, welches über die Förderanträge im Kleinprojektefonds der Euroregion Elbe/Labe entscheidet. Auf seiner Sitzung am 13.09.2024 in Litoměřice hat er sieben Projektanträge bewilligt, einer wurde abgelehnt. Die einzelnen Projekte und die Fördersummen finden Sie in der Übersicht.
Zur Übersicht der behandelten Projekte
Der Kleinprojektefonds wird über das Programm INTERREG Sachsen-Tschechien aus Mitteln der Europäischen Union gespeist.
Tschechien bereitet sich auf Hochwasser vor
Regenmassen ähnlich denen in den Flutjahren 1997 und 2002 erwarten Meteorologen am Wochenende in Tschechien. 1997 hatte das Land in Mähren mit einem Hochwasser zu kämpfen, das Tage später in Deutschland zur Oderflut wurde. 2002 war der böhmische Landesteil betroffen. Die Elbe erreichte wie in Deutschland Höchststände.
So kann es auch diesmal werden. Die Wassermassen regnen vor allem über dem Altvatergebirge ab. Auch im Riesengebirge wird ergiebiger Regen erwartet. Das Altvatergebirge entwässert in Morava (March) und Oder, das Riesengebirge in die Elbe. Regenfälle sind aber für ganz Tschechien vorhergesagt. Laut Hydrometeorologischen Institut steigen die Pegel aufgrund des Regens, der bereits am Freitag eingesetzt hat, schnell an. Die Pegel waren ohnehin schon erhöht, weil die Talsperren weiteres Wasser abließen, um das Hochwasser zurückhalten zu können. In Ústí nad Labem wird die erste Hochwasserwarnstufe für Samstagmittag erwartet. Das entspricht einem Pegelstand von 4,50 Metern. 24 Stunden später soll bereits die Marke für die dritte Warnstufe von 6 Metern übertroffen werden. Die vierte Stufe für extremes Hochwasser (Pegel 10,85 Meter) wird allerdings aller Voraussicht nach nicht erreicht.
Zugleich geht das Hydrometeorologische Institut davon aus, dass die Folgen weniger dramatisch ausfallen als 1997 und 2002. Die Gesamtwetterlage sei heute günstiger, denn der Starkregen trifft auf Böden und Talsperren, die nach den trockenen Wochen aufnahmebereit sind. Lediglich in den Gebirgen könnte die Situation dramatisch werden, weil dort weniger Wasser zurückgehalten werden kann.
Außerdem hat Tschechien in den vergangenen 22 Jahren über 1 Milliarde Euro in Hochwasserschutzmaßnahmen investiert. Die Wirkung der Maßnahmen zeigte sich bereits beim Elbe-Hochwasser 2013. "Wir haben diesmal drei Tage Vorsprung im Vergleich zu den Hochwassern vor 20 Jahren", sagte Landwirtschaftsminister Marek Výborný der Tageszeitung Hospodářské noviny.
Gleichzeitig verfügt Tschechien seitdem auch über ein besseres Warnsystem. Die Behörden kommunizieren aktiv über SMS, Apps und Dorffunk mit den Einwohnern. Die Einwohner wiederum können auf Katastrophenlagen wie umgestürzte Bäume schnell per Foto in Apps hinweisen.
Der Präsident zeigt die Kronjuwelen

Sie haben den Hauch des Geheimnisvollen. Die böhmischen Kronjuwelen werden nur zu besonderen Anlässen ausgestellt. Sie zu sehen hat etwas von der Reise nach Mekka. Wohl jeder Einwohner Tschechiens sollte sie wenigstens einmal im Leben gesehen haben. In wenigen Tagen ist es wieder so weit. Vom 17. bis 30. September werden die Kronjuwelen aus Anlass des Feiertages des Heiligen Wenzel (28. September) auf der Prager Burg (Hradschin) ausgestellt. Die Wenzelskrone, Reichsapfel und Zepter sind täglich von 9 bis 17 Uhr im Vladislav-Saal im Alten Königspalast zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos, es wird mit langen Warteschlangen gerechnet. Am 19. September sowie am 26. September bis 13 Uhr ist die Ausstellung nur für Schulgruppen reserviert. Am 16. September werden die Kronjuwelen aus der Kronkammer des Veitsdoms in den Vladislav-Saal gebracht. Für die Öffnung der Kronkammer müssen alle sieben Inhaber der Schlüssel zusammenkommen. Zu ihnen gehören neben dem Präsidenten unter anderem der Premierminister und der Erzbischof von Prag.
Für all jene, die es diesmal nicht zu den Kronjuwelen schaffen, gibt es eine hoffnungsvolle Nachricht. Wurden die Kronjuwelen bisher nur zu besonderen Anlässen ausgestellt, plant Präsident Petr Pavel sie regelmäßig einmal im Jahr zu zeigen.
Tschechien vor den Regionalwahlen
In Tschechien werden am 20. und 21. September die Parlamente der Bezirke neu gewählt. Neben regionalen Schwerpunkten und Besonderheiten gelten die Wahlen auch als Stimmungstest für die landesweiten Wahlen, die im Herbst nächsten Jahres stattfinden. In landesweiten Umfragen führt klar die Partei ANO des früheren Premierministers Andrej Babiš. Seiner Partei werden auch die besten Chancen in den Bezirken eingeräumt. Ob sie tatsächlich in allen Bezirken gewinnt, ist noch fraglich. Fraglich ist auch, ob ANO dann an den Bezirksregierungen beteiligt wird. Die wenigsten Chancen, an der Führung des Bezirks beteiligt zu werden hat ANO dem Meinungsforschungsinstitut Kantar zufolge im Bezirk Liberec, wo traditionell die Bürgermeisterpartei des amtierenden Bezirkshauptmanns Martin Půta stark ist.
Im Bezirk Ústí ist allerdings ANO Favorit. Der Bezirk ist traditionell eine Hochburg der Babiš-Partei. Das gilt auch, nachdem der ANO-Spitzenkandidat Marek Hrabáč in eine Korruptionsaffäre verwickelt war und durch den früheren Umweltminister Richard Brabec ersetzt wurde. Brabec gilt als enger Vertrauter von Parteichef Andrej Babiš. Die Frage ist, ob ANO das Ergebnis von knapp 26 Prozent wiederholen kann. Ohne die Affäre lagen die Chancen von ANO bei deutlich über 30 Prozent.
Hinter ANO werden der rechtspopulistischen SPD, der liberalkonservativen ODS (Bürgerpartei) und den Bürgermeistern (STAN) die besten Chancen auf einen Einzug ins Parlament eingeräumt. Sie dürften aber mit deutlichem Abstand hinter ANO landen. Gute Chancen, über die 5-Prozent-Hürde zu kommen haben auch die Bündnisse Lepší sever (Besserer Norden) um den Oberbürgermeister von Most, Jan Paparega und Stačilo!, das von dem früheren Hauptmann Oldřich Bubeníček angeführt wird. Knapp werden könnte es für die Spojenci pro kraj (Verbündete für den Bezirk - Koalition aus Christdemokraten, Liberalen und Grünen) und die Piraten.
Seit vier Jahren regiert im Bezirk Ústí ein Bündnis aus ANO, ODS und den Spojenci pro kraj.
Parallel wird auch ein Drittel der Senatoren im tschechischen Oberhaus gewählt.
Städte und Gemeinden mit Rekordüberschüssen
Haushaltslöcher, Sparprogramme. Was in deutschen Städten und Gemeinden Politiker gerade zum Verzweifeln bringt, sind für viele tschechische Kommunen Fremdwörter. In diesem Jahr weisen sie gemeinsam mit den Bezirken wieder Rekordüberschüsse aus. Zum Halbjahr summierten sie sich auf 82 Milliarden Kronen (umgerechnet rund 3,3 Milliarden Euro). Zum Überschuss tragen 220 Städte und Gemeinden sowie mehrere Bezirke bei. Die Überschüsse werden zum Teil bei der Tschechischen Nationalbank als Termineinlagen gegen Sparzins geparkt. Mit dem relativ niedrigen Zins begleicht die tschechische Regierung wiederum günstig ihre Staatsschulden.
Kritiker bemängeln, dass das Geld in Investitionen besser angelegt wäre. Andere Stimmen fordern eine Neuverteilung der Steuern. Denn sowohl die Bezirke als auch die Gemeinden werden aus dem Steuerausgleich des Staatshaushalts finanziert. Der Staat kassiert also die meisten Steuern und gibt sie im Rahmen der regionalen Steuerverteilung an Bezirke und Kommunen zurück. Eine Änderung der Steuerverteilung ist aber nicht absehbar. Dafür fehlt im Parlament die nötige Zweidrittelmehrheit.
12. Oktober wird Tag des Samizdat
Das tschechische Parlament hat den 12. Oktober zum Tag des Samizdat ernannt. Damit soll an die unabhängige Verlagstätigkeiten in der Zeit des Kommunismus vor allem in den 1970er und 1980er Jahren erinnert werden. Damals durften die Werke vieler Schriftsteller nicht erscheinen. Sie wurden deshalb in kleiner Auflage durch den Samizdat vertrieben. Zu den bekanntesten Selbstverlagen gehörte die Edice Petlice des Dissidenten und Schriftstellers Ludvík Vaculík.
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Tschechischer Minister wird Energie-Kommissar
Noch ist es inoffiziell. Aber wie die Tageszeitung Die Welt diese Woche berichtete, hat sich Tschechien offenbar mit seinem Wunsch-Kandidaten und dem Wunsch-Ressort in der neuen EU-Kommission durchgesetzt. Demnach habe Ursula von der Leyen den Industrieminister Jozef Síkela für den Posten des EU-Kommissars für Energie vorgeschlagen. Endgültig werden die Mitglieder der Kommission nach einer Anhörung vom EU-Parlament bestätigt. Tschechien hatte von Anfang an Ansprüche auf das Energieressort angemeldet und auch eine klare Vorstellung, wer dies besetzen sollte. Der Aufforderung von der Leyens, auch eine weibliche Kandidatin zu benennen, kam die Regierung nicht nach, sondern blieb bei Síkela.
Dieser hat als Industrieminister wiederholt betont, dass für Tschechien Innovationen vor allem in Verbindung mit dem Ausbau erneuerbarer Energien und anderer emissionsarmer Energiequellen entscheidend sind. Mit Síkela bekäme die Kommission aber auch einen Vertreter eines Landes, das weiter auf Atomkraft als emissionsarme Energiequelle setzt. Bei erneuerbaren Energien ist in Tschechien noch viel Luft nach oben. Während der Ausbau von Photovoltaikanlagen in den letzten Jahren wieder an Schwung gewonnen hat, ist die Windkraftnutzung rudimentär. Außerdem bemüht sich Tschechien um den Ausbau der Wasserstoffnutzung. Hier leidet das Land aber darunter, dass bislang Wasserstoff, der nicht aus erneuerbarer Energie stammt, nicht von der Europäischen Union gefördert wird.
Síkela gehört der tschechischen Regierung für die Bürgermeisterpartei (STAN) an. Der 57-jährige ist ein politischer Seiteneinsteiger, dessen Karriere erst relativ kurz vor den letzten Parlamentswahlen 2021 begann. Der erfahrene Banker, der lange in führenden Positionen der österreichischen Erste-Bank-Gruppe tätig war, spricht fließend Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch.
Nationalpark fällt Bäume in der Edmundsklamm

Die Nationalparkverwaltung der Böhmischen Schweiz lässt in den kommenden Wochen mindestens 70 Bäume fällen. Dabei handele es sich um eine Hochwasserschutzmaßnahme, so die Erklärung aus der Nationalparkverwaltung. Gefällt werden Bäume, die durch Trockenheit oder Borkenkäfer so weit geschädigt sind, dass sie auf den Weg in der Edmundsklamm oder direkt in den Fluss Kamenice fallen könnten. Bei Starkregen oder langanhaltenden Niederschlägen könnten die umgestürzten Bäume in der Kamenice zur Bedrohung für die Gemeinde Hřensko werden.
„Auf die Baumfällaktion haben sich der Nationalpark, die Gemeinde Hřensko und der zuständige Flussbetrieb Ohře geeinigt“, teilt Nationalparksprecher Tomáš Salov mit. Aktuell holt der Nationalpark Angebot für die Baumfällarbeiten ein.
Die Edmundsklamm ist seit dem verheerenden Waldbrand im Sommer 2022 wegen möglicher Gefahren durch Baum- oder Felsbruch für Besucher gesperrt.
Straße in Hřensko wieder frei
Seit Freitagnachmittag ist die Straße in Hřensko wieder frei. Die Sperrung war wegen eines instabilen Felsens nötig geworden. Seit Montag arbeitete eine Firma an der Stabilisierung des Sandsteinfelsens. Dabei wird der Felsblock mit einem Stahlnetz gesichert und im Felsen verankert. Laut der Bezirksstraßenverwaltung wurden Netze am Freitag festgezogen.
Ab Nachmittag konnte dann der Verkehr wieder rollen. Die Sperrung betraf die Straße im Ort links des Flüsschens Kamenice. Damit war die Zufahrt zu den Parkplätzen im hinteren Teil des Ortes sowie nach Mezní Louka oder Janov nur mit großen Umwegen möglich. Die Straße an der Elbe von Schmilka nach Děčín war von der Sperrung nicht betroffen.
Reallohnzuwächse in Tschechien
Das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt ist im zweiten Quartal dieses Jahres in Tschechien kräftig um 6,5 Prozent gestiegen. Da die Verbraucherpreise nur um 2,6 Prozent zulegten, stiegen die Gehälter real im Schnitt um 3,9 Prozent. Das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt lag im zweiten Quartal bei 45.854 Kronen (ca. 1.834 Euro) und damit um knapp 2.800 Kronen höher als im gleichen Zeitraum 2023.
Während sich die seit 2022 hohe Inflation abschwächte, konnten hohe Lohnzuwächse die Reallohnverluste der letzten Jahre etwas ausgleichen. Das Gehaltsniveau in den Regionen unterscheidet sich allerdings deutlich von dem in der Hauptstadt Prag. Im Bezirk Ústí lag das Durchschnittsgehalt mit 42.801 Kronen (1.712 Euro) noch weit unter dem landesweiten Wert.
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Das Bündnis Sahra Wagenknecht konnte aus dem Stand ein zweistelliges Ergebnis erzielen und könnte damit sogar Teil einer neuen Regierung werden.
Die bisherigen Koalitionspartner Grüne und SPD sind auch wieder mit im Landtag vertreten.Bei der Landtagswahl in Sachsen konnte die CDU einen knappen Wahlsieg erringen. 31,9 Prozent der Wähler gaben ihr ihre Zweitstimme. Die vom Landesverfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte AfD wurde mit 30,6 Prozent zweitstärkste Kraft. Das BSW kam beim ersten Anlauf mit 11,8 Prozent direkt auf ein zweistelliges Ergebnis.
SPD (7,3 Prozent), Grüne (5,1 Prozent) und Linke (4,5 Prozent) schaffen laut vorläufigem Ergebnis den Sprung in den Landtag. FDP (0,9 Prozent) scheitert an der Fünf-Prozent-Hürde.
August 2024
Fliegerbombe hält Raffinerie in Atem
Der Fund einer britischen Fliegerbombe auf dem Gelände des Chemiewerkes in Litvínov vor einer Woche beschäftigt immer noch die Rettungskräfte. Da es sich um eine Bombe mit einer chemischen Zeitprogrammierung handelt, warteten die Spezialisten zunächst bis Dienstag, sollte bis dahin der Mechanismus auslösen. Da es dazu nicht gekommen ist, wurde die gezielte Zündung je nach Wetterlage für Freitag geplant.
Bei der Bombe handelt es sich um ein sehr gefährliches Modell, das in Tschechien bisher unbekannt ist. Deshalb suchten die Experten auch Hilfe in Deutschland, wo solche Bomben bereits gefunden wurden. Aufgrund der Unvorhersehbarkeit einer Explosion wurden 600 Menschen evakuiert und das Gelände großräumig abgesperrt.
Die Bombe ist 250 Kilogramm schwer, allein der Sprengstoff wiegt 150 Kilogramm. Eine ungesteuerte Explosion hätte verheerende Folgen, da sich ganz in der Nähe Chemieanlagen befinden. Der Staat beliefert derzeit Tankstellen aus seiner Reserve, da die Raffinerie in Litvínov die wichtigste des Landes ist.
Um die Industrieanlagen zu schützen, wurde für die gesteuerte Explosion am Freitag ein Wall aus Sandsäcken gebaut.
Straßensperrung wegen Felsblock in Hřensko

Wer am Wochenende mit dem Auto zum Prebischtor (Pravčická brána) möchte, muss große Umwege in Kauf nehmen. Im Grenzort Hřensko droht ein 12 Kubikmeter großer Felsblock auf die Straße zu fallen. Das ist das Ergebnis eines geologischen Gutachtens, das in Auftrag gegeben wurde, nachdem Risse an dem Felsen entdeckt wurden. Deshalb wurde die Straße im Ortskern links der Kamenice seit Mittwochmorgen vorsorglich gesperrt. Autofahrer kommen noch bis zum Laden von Hudy Sport. Danach ist Schluss. Die Straße an der Elbe ist aber nicht betroffen. Zwischen Schmilka und Děčín ist die Straße befahrbar.
Die zuständige Bezirksstraßenverwaltung bereitet die Sanierung vor. Eine Möglichkeit ist die Stabilisierung des Felsens durch ein Schutznetz. „Es sieht so aus, dass die Arbeiten am Montag beginnen können“, wird der Leiter des Bereichs Děčín der Bezirksstraßenverwaltung, Aleš Kocián, zitiert. Aktuell sieht es so aus, dass die Sperrung mindestens eine Woche dauert.
Die Bürgermeisterin von Hřensko, Kateřina Horáková, zeigte sich erleichtert, dass es zu der Sperrung erst am Ende der tschechischen Schulferien kommt. Allerdings wird für viele Wanderer der Ausflug zum Prebischtor zur Odyssee. Der nächste Parkplatz zum Prebischtor am Ortsausgang ist nur durch eine lange Umleitung über Děčín, Ludvíkovice, Arnoltice und Janov zu erreichen.
Wer dagegen mit der S-Bahn anreist, hat keine Probleme. Die Nutzung des Weges zu Fuß auf der rechten Seite des Kamenice-Baches vorbei an der Kirche ist möglich.
Schwierig wird dagegen ein Ausflug in die Wilde Klamm, in die man entweder von Mezná (Stimmersdorf) oder Růžová (Rosendorf) absteigen kann. Hier müssen Autofahrer die beschriebene Umleitung in Kauf nehmen. Eine Alternative ist der Bus 435, der ab der Haltestelle „Hřensko, Soutěsky“ (Klammen) nach Mezní Louka (Rainwiese), Mezná bzw. in die andere Richtung nach Janov fährt.
Tschechische Spendenbereitschaft für die Ukraine steigt
Tschechen haben im Juli wieder mehr für die Ukraine gespendet. Ein Grund dafür war auch der russische Angriff auf ein Krankenhaus. Allein die Hilfsorganisation Člověk v tísni (Mensch in Not) verzeichnete im Juli mit 100 Millionen Kronen (4 Millionen Euro) eine Rekordspende. Laut Angaben von Februar dieses Jahres haben Privatpersonen in Tschechien seit Beginn der russischen Invasion über 7 Milliarden Kronen gespendet (280 Millionen Euro).
Křešice ist Dorf des Jahres im Bezirk Ústí
Křešice an der Elbe östlich von Litoměřice hat in diesem Jahr den Titel "Dorf des Jahres" gewonnen. Der Wettbewerb wird jedes Jahr veranstaltet. Dabei wird vor allem das gesellschaftliche Leben im Dorf und die Pflege des kulturellen Erbes und der Natur bewertet. Křešice wird den Bezirk Ústí beim staatlichen Ausscheid mit den Siegern in den anderen 13 Bezirken vertreten. Mit dem Titel ist auch ein Geldbetrag in Höhe von einer halben Million Kronen (20.000 Euro) verbunden.
Die Schule beginnt
Am Montag beginnt in Tschechien die Schule. Die Schüler kehren nach zwei Monaten Ferien wieder in den Unterricht zurück. Neu in den Schulen sind laut Bildungsministerium in diesem Jahr 118.000 Erstklässler. Traditionell ist der erste Schultag nach den Sommerferien der 1. September. Da der in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, startet die Schule am 2. September.
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Beim Tschechischen Filmmittwoch am 4. September um 20 Uhr im Zentralkino haben wir diesmal etwas ganz Besonderes im Angebot: Der Film "Osmy" (Achter) von 2014 wurde fürs Fernsehen produziert und lief vermutlich noch nie in Deutschland. Premiere!
Zum Inhalt: Richard hat die Charta 77 betrunken unterzeichnet. Der nächste Tag hat es in sich: Neben dem Ultimatum seines Chefs, die Unterzeichnung der Charta zu widerrufen, drohen noch ein Abgabetermin auf Arbeit, eine Kollegin, die sich für ihn scheiden lassen will, ein kaputtes Abwasserrohr zuhause, das die Wohnung unter Wasser setzt und seine Ehe gefährdet, die unerwartete Vaterschaft seines fünfzehnjährigen Sohnes, die er auf sich nehmen soll.... Zur Krönung des Ganzen hat er einen Termin zur Entfernung der Weisheitszähne (im Tschechischen "Achter"), vor dem er sich mit allen Kräften drücken will.
Einfache Leute in absurden Alltagssituationen zu zeigen, ist schon fast ein eigenes Filmgenre in Tschechien. In diesem Fall findet alles vor dem Hintergrund der bleiernen Zeit der "Normalisierung" in den 1970er Jahren statt, wodurch einige ernstere Aspekte einfließen (im Vergleich z.B. zu »Příběhy obyčejného šílenství«, der letztes Jahr bei uns lief). Dennoch ist dabei kein schwerer Film herausgekommen. Der typische feine tschechische Humor kommt stattdessen sehr gut zu Geltung.
Erinnerung an 1968

In Tschechien wurde am Mittwoch an den Einmarsch von fünf Armeen der Warschauer-Pakt-Staaten unter Führung der Roten Armee vor 56 Jahren gedacht. Damals wurde in der Nacht auf den 21. August die Tschechoslowakei besetzt und damit die Prager Frühling genannte Reformbewegung niedergeschlagen. Während sich die Einheiten der anderen sozialistischen Länder wie aus Polen, Ungarn und Bulgarien wieder zurückzogen, blieb die Rote Armee bis Ende Juni 1991. Die DDR-Armee hatte sich nur logistisch beteiligt und war selbst nicht in die Tschechoslowakei einmarschiert.
Für Aufsehen sorgte in den letzten Wochen der neue tschechische Film "Vlny" (Wellen) des Regisseurs und Schauspielers Jiří Mádl, der sich mit dem Widerstand der Hörfunkredakteure des Tschechischen Rundfunks in der Zeit der Okkupation befasst. Während des Einmarschs entstanden auch die heute ikonischen Fotos des tschechisch-französischen Fotografen Josef Koudelka. Von ihm erschien in diesen Tagen eine Biographie.
Briefwahl für Auslandstschechen
Der tschechische Senat hat erwartungsgemäß mit einer klaren Mehrheit das Gesetz zur Briefwahl im Ausland angenommen. Zuvor hatte dem Gesetz bereits das Unterhaus, die Sněmovna, zugestimmt. Nun fehlt noch die Unterschrift von Präsident Petr Pavel, die aber als Formsache gilt.
Eine Formsache war auch die Abstimmung im Senat, waren es doch die Senatoren, die mehrmals den Anlauf zur Briefwahl im Ausland genommen hatten, aber an der fehlenden Unterstützung im Abgeordnetenhaus gescheitert waren. Durch das neue Gesetz können tschechische Staatsbürger, die über längere Zeit im Ausland leben, künftig den Präsidenten sowie die Abgeordneten von Europaparlament und tschechischem Abgeordnetenhaus per Brief wählen. Wie bisher müssen sie in den Verzeichnissen der Auslandsvertretungen gemeldet sein. Die Briefwahl muss zudem rechtzeitig beantragt werden.
Die Briefwahl erleichtert jenen Landsleuten die Wahl, die in größeren Ländern bzw. in Ländern mit nur einer Auslandsvertretung (meist Botschaft oder Konsulat) oder gar keiner Vertretung leben. Die mussten in der Vergangenheit – um von ihrem staatsbürgerlichen Wahlrecht Gebrauch zu machen – nicht selten sogar mit dem Flugzeug extra anreisen. In Deutschland gibt es für tschechische Staatsbürger die Möglichkeit, neben der Botschaft in Berlin auch in den Generalkonsulaten zu wählen, von denen sich eines in Dresden befindet.
Auslandstschechen wählten in der Vergangenheit mehrheitlich liberal, was erklärt, dass Parteien jenseits des liberalen Spektrums wie ANO, ČSSD, SPD oder KSČM die Novelle ablehnten. Die Opposition im Parlament hat bereits angekündigt, das Gesetz vor das Verfassungsgericht zu bringen. Die Abgeordneten befürchten einen Verstoß gegen den Grundsatz der freien und geheimen Wahl.
Erneuerte Kaiseraussicht

Die Stadt Děčín hat eine der schönsten Aussichten sanieren lassen. Die Kaiseraussicht befindet sich an der Südwestecke des Kvádrberk (Quaderberg) und gehört zu den beliebtesten Zielen nahe der Stadt. Sie verdankt ihren Namen dem Kaiserpaar Franz Josef I. und seiner Frau Elisabeth, genannt Sissi. Ihrer Silberhochzeit zu Ehren wurde im Jahr 1879 der Obelisk aufgestellt, den die Stadt nun restaurieren ließ. Außerdem wurden die Treppe und das Geländer um die Aussichtsterrasse saniert. Von hier bietet sich ein Rundblick nicht nur auf die Stadt und das Elbtal, sondern auch zu den Gipfeln des Böhmischen Mittelgebirges und zum Hohen Schneeberg (Děčínský sněžník).
In unmittelbarer Nähe der Plattform stand seit 1870 auch ein Restaurant, anfangs noch eine Hütte, ab 1889 ein Blockhaus und noch später ein Steinbau. Es war bis 1945 in Betrieb und wurde Ende der 1940er Jahre nach Vertreibung der Deutschen abgerissen.
Tschechien rechnet mit guter Hopfenernte
In Tschechien hat die Hopfenernte begonnen. Die wichtigsten Anbaugebiete befindet sich in Nordböhmen in der Gegend um Žatec (Saaz) sowie bei Litoměřice (Leitmeritz). Die Landwirte rechnen demnach mit einer rund zehn Prozent größeren Ernte als im Vorjahr. In der Saazer Hopfenlandschaft geht man sogar von 30 Prozent mehr aus. 2023 wurden in Tschechien rund 7000 Tonnen Hopfen geerntet.
Damit gibt es wenigstens für die Biertrinker positive Nachrichten. Wie auch in Deutschland müssen vor allem Obstbauern, teils aber auch Getreidebauern mit starken Verlusten rechnen. Große Teile der Obsternte waren einem plötzlichen Frosteinbruch nach einer ungewöhnlichen Wärmephase im Frühling zum Opfer gefallen.
Mitmachen beim Bergwiesencamp

Wer schon immer mal die Sense schwingen wollte, noch dazu auf beiden Seiten der deutsch-tschechischen Grenze, hat jetzt dazu die Möglichkeit. Das deutsch-tschechische Heu-Hoj-Camp hat noch letzte Plätze zu vergeben. Jitka Pollakis von der Naturschutzstation Osterzgebirge e.V. und ihr Team organisieren das Camp in Bielatal und Telnice bereits zum 10. Mal. Während des Camps werden Bergwiesen gemäht, um die Blütenpracht und Artenvielfalt dieses einzigartigen Biotops im Osterzgebirge zu erhalten. Ein Sensenworkshop ist Teil des Programms. Gekrönt wird die Woche mit einem Nachbarschaftsfest am 1. September an der Kirche in Cínovec (Böhmisch Zinnwald). Mehr Informationen zu Programm und Anmeldung finden sich auf der Webseite des Vereins.
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Enttäuschung über tschechische Olympia-Bilanz
Das tschechische Olympiateam kehrt aus Paris mit der schlechtesten Medaillenbilanz seit Bestehen der Tschechischen Republik 1993 zurück. Die Olympioniken gewannen drei goldene und zwei bronzene Medaillen und blieben so hinter dem Ergebnis von Peking 2008 (drei goldene, drei silberne und eine bronzene) zurück.
Die Vorsitzenden von Nationalem Sportverband, Miloslav Jansta, und Nationalem Olympischen Komitee, Jiří Kejval, werteten das Ergebnis denn auch als Misserfolg, auch wenn sie die Leistungen der Medaillengewinner und der in den Top 10 Platzierten hervorhoben. Als Grund für das schlechte Abschneiden machten sie eine Unterfinanzierung im Sport aus. Dazu gehören die Bezahlung der Trainer sowie fehlende oder nicht ausreichende Infrastruktur. Das treffe vor allem die Mannschaftssportarten, wo Tschechien außer im Eishockey und im Fußball auf lange Sicht keine Chance auf eine Teilnahme an Olympischen Spielen oder anderen Endrunden habe.
Jansta und Kejval beklagten zudem eine fehlende Wertschätzung für den Sport und erst recht für den Leistungssport in der Gesellschaft. Kinder bewegten sich weniger als noch vor Jahren, pro Woche gebe es zu wenig Sportunterricht, und auch die Vereinsbindung sei außer in wenigen Sportarten gering ausgeprägt.
Typisch für kleinere Länder, ist Tschechien in einigen wenigen Sportarten herausragend. Bei den Olympiaden seit 2008 wurden 80 Prozent der Medaillen in sechs Sportarten geholt: Tennis (7), Speerwerfen (7), Sportschießen (6), Kanu Sprint (6), Kanu Slalom (5) und Rudern (4). Diesmal haben nur der Kanu Sprint, Tennis und Speerwerfen überzeugt. Überraschend waren die Bronzemedaillen im Teamkampf beim Degenfechten sowie von Speerwerferin Nikola Ogrodníková. Hoffnung auf die nächsten Spiele machen 30 Plätze unter den Top 10, über die Hälfte holten erneut die sechs klassischen tschechischen Sportarten.
Abschied vom Olympia-Fest in Most

Wie die Olympischen Spiele, so endete am Sonntag auch das Olympia-Fest in Most. Das Olympia-Fest richtet das Nationale Olympische Komitee zu jeder Olympiade in einer anderen Stadt aus. Über zwei Wochen konnten die insgesamt 70.000 Besucher sich in verschiedenen Sportarten probieren oder Autogramme von Olympioniken ergattern. Zu Besuch waren auch das Team der Degenfechter, die in Paris überraschend Bronze gewannen. Auch Präsident Petr Pavel stattete dem Festival seinen Besuch ab. Hingucker des Festivals war eine fast 13 Meter hohe Nachbildung des Eiffelturms aus einem Kunststoff aus Meeresplastik, der mit 3D-Druckern hergestellt wurde. Wer Ausrichter des Olympia-Festivals zu den nächsten Winterspielen wird, ist noch nicht entschieden.
K¨ängurus büchsen aus Gefängnis aus

Diese Geschichte hat es sogar in die großen amerikanischen Late Night shows geschafft: Zwei Kängurus sind nach ihrer Flucht aus einem Gefängnis im mittelböhmischen Jiřice nordöstlich von Prag wieder zurückgekehrt. Nachdem das erste eingefangen werden konnte, kam das zweite von allein zurück. Beide hatten sich unter dem Zaun in die Freiheit gegraben. Da die Kängurus aber nicht zur Strafe, sondern zur Therapie und als Wiedereingliederungshilfe für die Insassen im Gefängnis leben, fiel ihnen die Rückkehr nicht allzu schwer.
Das Gefängnis in Jiřice befindet sich im sogenannten offenen Vollzug. Hier werden nicht nur Kängurus, sondern noch weitere Tiere gehalten. Die Insassen sollen durch die Pflege Verantwortung übernehmen.
Tschechische Botschaft in Berlin vor Sanierung

Die Tschechische Botschaft in Berlin zieht für die nächsten fünf Jahre aus ihrem ikonischen Gebäude an der Wilhelmstraße aus. Grund ist die Sanierung des markanten Baus nahe des Potsdamer Platzes. Diese ist bereits überfällig und soll vor allem für eine bessere Dämmung sorgen und die Betriebskosten senken. Die Sanierung des Gebäudes des bekannten Architektenpaars Věra und Vladimír Machonin, das Schöpfer weiterer bekannter Objekte im Stil des Brutalismus wie z.B. des Prager Kaufhauses Kotva war, wird entsprechend aufwändig. Als die Regierung 2017 die Sanierung beschloss, beliefen sich die geplanten Kosten noch auf rund 727 Millionen Kronen (29 Millionen Euro).
Die Botschaft zieht derweil in ein Bürogebäude am Hausvogteiplatz 10. Ganz in der Nähe auf der Leipziger Straße hatte früher das Tschechische Zentrum seinen Sitz, das sich zuletzt auch im Botschaftsgebäude befand und sich schon länger am Alternativstandort beim Goethe-Institut in der Neuen Schönhauser Straße befindet
Die Konsularabteilung der Botschaft schließt ab 19. August und eröffnet zwei Wochen später wieder am Hausvogteiplatz. Die Sanierung dagegen beginnt frühestens im Frühling 2025 und wird auch nicht zum 50. Jahrestages des Gebäudes 2028 fertig sein. Nach der Fertigstellung soll für das Gebäude in der Wilhelmstraße der Denkmalschutz beantragt werden.
ANO ernennt neuen Spitzenkandidaten für Bezirkswahlen
Anderthalb Wochen nach der Festnahme des Oberbürgermeisters von Chomutov, Marek Hrabáč, hat seine Partei ANO Ersatz präsentiert. Hrabáč war zugleich Spitzenkandidat seiner Partei in den anstehenden Bezirkswahlen. Für ihn tritt nun mit Richard Brabec ein politisches Schwergewicht an. Der frühere Manager des Chemiewerks in Lovosice und spätere langjährige Umweltminister gehört zu den engsten Verbündeten von Parteichef Andrej Babiš. Das Chemiewerk in Lovosice gehört zur Agrofert-Gruppe, die Babiš zu einem der reichsten Tschechen machte. Brabec ging später mit seinem Chef in die Politik.
Die Nominierung von Brabec zeigt, wie blank die Nerven in Prag liegen. Schon in der Vergangenheit hatten Mitglieder der ANO-Partei in den Regionen der Prager Zentrale Probleme bereitet. Unvergessen der Putsch 2015 gegen den eigenen Primátor (Oberbürgermeister) von Ústí nad Labem, Josef Zikmund. Ähnlich endete beinahe der aktuelle Bezirkshauptmann Jan Schiller, der ebenfalls in der ANO-Partei ist, aber für eine zweite Legislaturperiode und den Wahlkampf offensichtlich als nicht gut genug befunden wurde. Schiller tritt also definitiv nach den Wahlen ab. Er hat sich gleichzeitig für einen Sitz im Senat beworben.
Nun soll es also einer aus der Zentrale und mit Nähe zu Chef Babiš richten. Für ANO kommt der Skandal zur Unzeit. Marek Hrabáč soll als Oberbürgermeister die Vergabe lukrativer Bauaufträge so manipuliert haben, dass immer dieselbe Firma zum Zuge kam. Dabei hat sich ANO die Korruptionsbekämpfung auf die Fahnen geschrieben. Der Bezirk Ústí ist zudem sehr wichtig, weil er für ANO eine Hochburg ist.
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Wir möchten Sie auf drei deutsch-tschechische Veranstaltungen am Freitag und Sonnabend dieser Woche hinweisen.
Freiluftkino in Markersbach
Einerseits empfehlen wir Ihnen mal ausnahmsweise keinen tschechischen Film an einem Mittwoch in Dresden, sondern am Freitag in Markersbach (Bad Gottleuba). Dort wird um 21 Uhr open air am Dorfgemeinschaftszentrum „Občanský průkaz“ (Personalausweis) von 2010 als OmU gezeigt.
Die Komödie von Regisseur Ondřej Trojan aus dem Jahr 2010 folgt den Schicksalen von vier Teenagern in den 1970er Jahren in Prag, die versuchen, in dem totalitären Staat ihren gesunden Menschenverstand und Humor nicht zu verlieren. Sie durchleben eine Reihe von Episoden, einige sind lächerlich mit einem Hauch absurder Groteske, andere dramatisch oder tragisch. Der Film bietet mit dem typischen hintergründigen tschechischen Humor einen Blick in die Zeit des Totalitarismus in den 1970er Jahren und zeigt, womit sich Jugendliche und Erwachsene damals herumschlagen mussten. Zudem verbreitet der Film ganz viel 70er-Jahre-Flair.
Bereits ab 19 Uhr kann man sich am Dorfgemeinschaftszentrum Markersbach zu Leckerem vom Grill und kühlen Getränken einfinden. Für die kleineren Gäste wird es außerdem eine Hüpfburg geben und Torwandschießen. Um 21 Uhr beginnt der Film, bei schlechtem Wetter in der benachbarten Sporthalle.
Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung wird aus dem Kleinprojektefonds der Euroregion Elbe/Labe unterstützt.
Mehr zur Veranstaltung (z.B. Anreise)
Bahnhofsfest Dubí
Zum zweiten findet am Sonnabend am Bahnhof in Dubí ein hübsches Bahnhofsfest anlässlich des 140. Jahrestages der Moldauer-Freiberger Eisenbahn statt.
Im Bahnhof Dubí kann das kleine private Eisenbahnmuseum besichtigt werden. Es verkehren neben den regulären auch eine Reihe von Sonderzügen, z.B. auch zum Stadtfest nach Ossegg. Es soll auch eine Verbindung mit einem historischen Autobus zum Grenzbuchenfest in Zinnwald geben.
Grenzbuchenfest Cínovec
Als drittes wird in Cínovec (Böhmisch Zinnwald) und Zinnwald am Samstag von 10 bis 16 Uhr das schon traditionelle Grenzbuchenfest gefeiert. Es gibt dort u.a. viel Musik und motorisierte Veteranen. Natürlich wird es auch Kuchen und Gegrilltes geben.
Veranstaltet wird das Fest vom Wetterverein Zinnwald und der Stadt Dubí.
Bestechungsaffäre erschüttert Nordböhmen

Die tschechische Polizei ermittelt gegen 14 Verdächtige, die unter dem Verdacht stehen, öffentliche Aufträge manipuliert zu haben. Außerdem ermittelt die Polizei gegen fünf Firmen. Drei der 14 Verdächtigen wurden nach einer Entscheidung des Kreisgerichts in Chomutov in Untersuchungshaft genommen. Darunter ist auch der Oberbürgermeister von Chomutov, Marek Hrabáč. Hrabáč ist allerdings nicht nur OB, sondern war auch Spitzenkandidat der Partei ANO für die im Oktober stattfindenden Bezirkswahlen. ANO hatte sich ohne Not gegen den amtierenden Bezirkshauptmann Jan Schiller (ebenfalls ANO) und für Hrabáč entschieden. Hrabáč wurde bereits von der Kandidatenliste gestrichen. Die Entscheidung über einen neuen Spitzenkandidaten ist noch nicht gefallen. Schiller tritt für ANO in den parallel stattfindenden Senatswahlen an. In der aktuellen, von Schiller geführten Bezirksregierung ist Hrabáč Bezirksrat für Verkehr. Seine Agenda übernahm vorübergehend Finanzbezirksrat Jan Růžička.
Bisher liegen erst wenig offizielle Informationen zu den Manipulationsvorwürfen vor. Es soll um Bauaufträge gehen, da nun gegen Baufirmen ermittelt wird. Außerdem wurde auch der Direktor der Bezirksstraßenverwaltung Libor Tačner in Haft genommen.
Gegen Hrabáč wird unter anderem wegen Amtsmissbrauch, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung ermittelt. Zu den weiteren Personen, gegen die die Polizei ermittelt, gehören der Chef der Stadtpolizei von Chomutov und die Direktorin des Zoos von Chomutov. Unter den Verdächtigen ist auch ein Stadtrat von Karlovy Vary.
Für die Partei ANO, die vom früheren Premierminister und einem der reichsten Tschechen Andrej Babiš geführt wird, kommt der Skandal zur Unzeit. Mehrere von Medien befragte Politikanalysten gehen allerdings nicht davon aus, dass sich die Affäre negativ auf das Wahlergebnis auswirken wird. Zumindest die Stammwähler von ANO würden jede Person wählen, die für ANO als Spitzenkandidat aufgestellt wird, egal um wen es sich handelt. Der Bezirk Ústí gehört seit langem zu den Hochburgen von ANO.
Kohlekraftwerk verliert Ausnahmegenehmigung

Das tschechische Kohlekraftwerk Počerady stößt zu hohe Quecksilberwerte aus, weshalb tschechische Umweltorganisationen seit Jahren seine Schließung fordern. Das Bezirksgericht in Ústí nad Labem hat nun einer Klage der Anwaltskanzlei Frank Bold in Namen mehrerer Umweltorganisationen stattgegeben und eine entsprechende Ausnahmegenehmigung aufgehoben. Demnach seien die in der Genehmigung zugelassenen Werte zu hoch. Laut Frank Bold muss das Kraftwerk nun abgeschaltet werden.
Das Kraftwerk in Počerady südöstlich von Most gehört zu den größten Emittenten von Schadstoffen in Tschechien. Der staatliche Energiekonzern ČEZ hatte es einst verkauft, da sich Investitionen in Umweltschutz nicht mehr lohnten. Der Braunkohlemagnat Pavel Tykač griff mit seiner Firma Sev.en zu. Die betreibt Kohletagebaue rund um Most, von denen eine direkte Eisenbahntrasse ins Kraftwerk führt. Zwischenzeitlich erließ die Europäische Union strengere Umweltnormen. Seitdem betreibt Sev.en das Kraftwerk nur noch mit Ausnahmegenehmigungen. Die Firma hatte bereits eine Verlängerung bis April 2027 beantragt. Jetzt könnte es tatsächlich zur Schließung kommen.
Das liegt nicht nur an der fehlenden Genehmigung, sondern auch am bevorstehenden Ende der Kohleförderung im Tagebau ČSA bei Horní Jířetín, zu dem es noch in diesem Jahr kommen soll. Danach betreibt Sev.en nur noch den Tagebau Vršany westlich von Most, der bis zum Kohleausstieg Tschechiens in den 2030er Jahren betrieben werden soll.
Das Kraftwerk hat fünf Blöcke mit einer installierten Leistung von jeweils 200 MW. Nach einer Abschaltung droht trotzdem kein Strommangel, da Tschechien seit Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Temelín einen üppigen Überschuss an Elektroenergie produziert. Zwar ist der Energieverbrauch seitdem gestiegen, doch vor allem in den letzten fünf Jahren wurden in Tschechien massiv Kapazitäten auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien aufgebaut, vor allem im Bereich der Fotovoltaik.
Freude über Falkennachwuchs
Im Nationalpark Böhmische Schweiz und dem Landschaftsschutzgebiet Elbsandsteingebirge haben Wanderfalken in diesem Jahr 20 Junge aufgezogen. Laut Nationalparkverwaltung waren das zwei mehr als im letzten Jahr. Außerdem stellte die Verwaltung sieben Junge bei den ebenfalls streng geschützten Schwarzstörchen fest. Um eine ungestörte Aufzucht zu sichern, galt bis Ende Juli ein Verbot, die Brutgebiete zu betreten.
Einen Teil des Nachwuchses konnten Mitarbeiter des Nationalparks beringen. Für die Naturschützer bringt das wertvolle Informationen. So beobachteten sie in diesem Jahr bei Ostrov eine Falkenmutter, die in Hamr na Jezeře bei Česká Lípa geschlüpft war. Ihre Mutter wiederum kam 2005 in den Affensteinen in der Sächsischen Schweiz zur Welt. In diesem Jahr wurde der Nationalpark auf einen Schwarzstorch aufmerksam gemacht, der im Senegal, 90 Kilometer südöstlich von Dakar, beobachtet wurde und dessen Beringung auf seine Herkunft aus dem Elbsandsteingebirge hinwies.
Algen in Badeseen
Das Bezirkshygieneamt in Ústí nad Labem hat auf eine verschlechterte Qualität dreier Badeseen hingewiesen. Demnach habe das Vorkommen von Grünalgen im See Chmelář bei Úštěk, Matylda bei Most und im See in Varvažov zugenommen und die Wasserklarheit abgenommen. Baden sei weiterhin möglich, für Kinder, Schwangere und Menschen mit Allergien oder geschwächter Immunität aber nicht empfohlen.
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Die Ferien sind vorbei, aber dafür gibt's gleich einen Tschechischen Filmmittwoch: Am 7. August zeigen wir den ziemlich unbekannten Film "Probuzení" (Erwachen) um 20 Uhr im Zentralkino Dresden.
Die 16-jährige Jitka ist Mitglied einer Gruppe von "Hooligans", die vor allem Rock'n'Roll tanzen wollen, sich in den Prager Restaurants, Bars und Tanzschuppen herumtreiben und kleinere Diebstähle begehen. Sie kommt ins Jugendheim, läuft aber schnell wieder weg und kehrt zur "Bande" zurück, deren Anführer namens Wilda ihr Freund ist. Der Kellnerlehrling Tonek findet Gefallen an Jitka. Das Mädchen erwidert seine Gefühle, aber gleichzeitig will sie ihn nicht in den Abgrund ziehen. Doch ihre Kumpane haben keine Skrupel. So wird Tonek Mitglied ihrer Bande...
Wir haben nur wenige Filme aus den 1950ern beim Filmmittwoch, was einfach daran liegt, dass es nur wenige gute bzw. beliebte tschechoslowakische Filme aus diesem Jahrzehnt gibt. Hintergrund dessen sind die ideologische Kulturpolitik und die scharfe Zensur. Probuzení ist eine der wenigen Ausnahmen, auch wenn man hier aus heutiger Sicht über manche – vermutlich fürs Kino dieser Zeit nicht ungewöhnliche – Plattheiten und holzschnittartige Darstellungen hinwegsehen muss. Regisseur Jiří Krejčík musste sich einigen Änderungswünschen an seinem Werk beugen, aber er dürfte dennoch seine wichtigsten Botschaften an der Zensur vorbei geschmuggelt haben. Zudem bietet der Film einen interessanten – wenn auch nur teilweisen – Einblick in das Leben im sozialistischen Prag der 1950er Jahre und dürfte bei aller ideologische Überformung dennoch auch ein Zeitdokument sein.
Juli 2024
Bisher konnten nur Kleinprojekte mit nachweisbarer Teilnehmerzahl gefördert werden. Jetzt sind auch Projekte ohne nachweisbare Teilnehmerzahl möglich, ideal z. B. für:
- Festivals und Konzerte
- Märkte und Jahrmärkte
- Kulturveranstaltungen
- Ausstellungen
- Tage der offenen Tür und andere
Diese Initiative strebt an, den grenzüberschreitenden Austausch und die Kooperation zwischen Sachsen und Tschechien zu intensivieren. Ergreifen Sie die Chance, Ihre Vorhaben umzusetzen und aktiv zur Entwicklung der Grenzregion beizutragen!
Wir stehen Ihnen für Ihre Projektvorhaben gerne zur Verfügung. Bitte kontaktieren Sie uns bei Fragen oder Projektwünschen.
Bitte beachten: Projekte werden nicht mehr zum Zeitpunkt der Einreichung registriert, sondern erst nach ihrer fachlichen und formalen Prüfung durch die zuständige Euroregion. Erst dann können Sie das Projekt umsetzen.
Bis zum 2. August können Projekte für den LLA am 13. September 2024 in Litoměřice beantragt werden.
Weitere Informationen zur Antragstellung, das aktuelle Umsetzungsdokument und die Anhänge vom 1. Juli 2024 finden Sie hier: https://www.elbelabe.eu/foerderung/kpf/allgemeines/
Sehr geehrte Antragsteller, ab dem 19. Juli 2024 ist es möglich, Anträge für Begegnungsprojekte mit nicht nachweisbarer Teilnehmerzahl zu stellen (z.B. Festspiele, Stadtfeste u.ä.).
Ehemaliger Hejtman tritt nochmal an

In den tschechischen Bezirken (gemeint ist "kraj", manchmal auch als "Region" übersetzt) werden am 20. und 21. September die regionalen Vertretungen und damit indirekt auch der jeweilige Hejtman, also der oberste Posten, neu gewählt. Im Bezirk Ústí wird es beim Hejtman auf jeden Fall einen Wechsel geben, denn der bisherige Amtsinhaber Jan Schiller von der ANO tritt nicht nochmal an. Er möchte Senator werden. Die ANO schickt stattdessen den Primátor (Oberbürgermeister) von Chomutov, Marek Hrabáč, ins Rennen und dürfte die größten Chancen auf einen Wahlsieg haben.
Eine Überraschung gibt es im linken Spektrum: Zum einen treten Kommunisten (KSČM) und Sozialdemokraten (ČSSD) gemeinsam an und zum anderen schicken sie mit Oldřich Bubeníček (KSČM) ein sehr bekanntes Gesicht ins Rennen. Er war bereits von 2012 bis 2020 Hejtman des Bezirks Ústí und galt als durchaus beliebt.
Zehn Jahre Nationalparkbahn gefeiert
Am 5. Juli wurde in Dolní Poustevná und Sebnitz der 10. Jahrestag des Lückenschlusses zwischen beiden Städten und der seitdem zwischen Děčín und Rumburk über Bad Schandau verkehrenden Nationalparkbahn gefeiert. Anlässlich dieses Ereignisses wurde der Zug "Lužickohorský rychlík", der sonst am Wochenende von Prag nach Mikulášovice fährt, bis nach Sebnitz verlängert. In Dolní Poustevna gab es ein buntes Programm, u.a. mit Ivan Mládek, der in den 1970ern mit lustigen Liedern wie "Jožin z bažin" oder "Prachovské skály" berühmt wurde.
Skulpturen-Ausstellung am 27. Juli in Řehlovice

Dieses Wochenende beginnt im Kulturzentrum Řehlovice in der Nähe von Ústí nad Labem ein internationales Bildhauersymposium mit dem Thema "Künstliche Intelligenz - Fluch oder Segen?" In diesem Jahr findet das Symposium bereits zum 25. Mal statt. Rund zwei Dutzend Künstler*innen aus Tschechien, Deutschland und der Welt werden in Sandstein ausdrücken, wie sie den Einfluss moderner Technologien auf die Gesellschaft wahrnehmen.
Die Ergebnisse werden am 27. Juli im Kulturzentrum Řehlovice der Öffentlichkeit vorgestellt. Wer den Ort noch nicht kennt, sollte dort auf jeden Fall mal hinfahren (siehe diese Karte).
Einladung zur Vernissage (PDF)
Deutschland bei Tschechen gar nicht so unbeliebt

Das tschechische Meinungsforschungsinstitut STEM untersucht seit Jahren regelmäßig die Einstellung der tschechischen Bevölkerung zu ausgewählten Ländern. Bei der diesjährigen Umfrage ging Österreich erstmals als Sieger hervor, knapp vor der Slowakei, die sonst immer Platz 1 erreicht. Schlusslichter sind mit deutlichem Abstand China, Russland und Palästina.
Deutschland wird von 55% der Befragten mit den Noten 1 oder 2 bewertet und landet damit im Mittelfeld. Das ist kaum eine Veränderung gegenüber den letzten Jahren, aber eine deutliche Verbesserung gegenüber den 1990er Jahren (siehe Grafik). Die Durchschnittsnote von 2,4 liegt ebenfalls im – sehr breiten – Mittelfeld.
Tschechisch-Kundige finden die Ergebnisse auf der Website von STEM.
In eigener Sache: Zwei Wochen Pause
Urlaubsbedingt und wegen des üblichen Sommerlochs wird der Newsletter nun zwei Wochen Pause machen. Wir melden uns im August wieder und wünschen bis dahin einen schönen Sommer!
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Die schlösserlandKARTE ermöglicht freien Eintritt in 40 Schlösser, Burgen, Gärten, Parks, Kloster etc. in Sachsen, darunter viele Highlights wie Königstein, Moritzburg oder Pillnitz.
Die digitale Jahreskarte ist derzeit für nur 48 Euro (statt 60) erhältlich. Die Aktion gilt bis zum 10. August 2024. Sie wird von Sachsenlotto gesponsert.
1. Für die digitale Karte benötigt man die App "Schlösserland erleben", die es kostenfrei für Android oder iOS gibt.
2. In der App kann man eine digitale schlösserlandKARTE für 1 Jahr kaufen. Wenn man beim Kaufvorgang im Feld "Rabattcode eingeben" den Aktionscode #Sachsenlotto eingibt, erscheint als zusätzliches Angebot die Jahreskarte für 48 Euro.
3. Die Laufzeit der schlösserlandKARTE beginnt mit dem ersten Besuch. Sie können sie also bis zum 10. August kaufen und erst später aktivieren.
Zwei Kinder bis einschließlich 16 Jahre begleiten den Karteninhaber kostenfrei. Veranstaltungen und Führungen sind ausgenommen.
Großer Schritt für Schutzgebiet Erzgebirge
In wenigen Wochen wird die Regierung das Vorhaben veröffentlichen, für große Teile des Erzgebirges auf tschechischer Seite ein Landschaftsschutzgebiet (LSG) zu erklären. Das Gebiet wird mit 1.200 Quadratkilometern das größte seiner Art in Tschechien sein. Das federführende Umweltministerium sieht sich auf einem guten Weg. Um die Akzeptanz zu erhöhen, wurden in den vergangenen Monaten Verhandlungen mit Gemeinden geführt. Mit ihnen wurde nun eine Vereinbarung unterzeichnet. Unter den Städten ist auch Jáchymov (Joachimsthal). Gegenstand der Verhandlungen ist ein Kompromiss, der den Städten und Gemeinden freie Hand bei der weiteren Entwicklung im Innenbereich der Kommunen zusichert. Der Außenbereich stehe dagegen unter dem Schutz des künftigen LSG.
Sobald mit der Veröffentlichung des Vorhabens zur Ausrufung eines LSG der Prozess in Gang gesetzt wurde, beginnt eine 90-tägige Frist für Stellungnahmen. Vor allem aus dem Bergort Boží Dar wird viel Gegenwind erwartet. Die Gemeinde ist von Beginn an gegen ein Landschaftsschutzgebiet gewesen und konnte auch in den Verhandlungen nicht überzeugt werden. Auch Jáchymov zeigte sich skeptisch, zumal ein Teil der Stadt bereits dem UNESCO-Schutz (Montanregion) unterliegt. Nun ist man aber mit dem gefundenen Kompromiss zufrieden.
Das Erzgebirge ist in Tschechien das einzige Mittelgebirge ohne zusammenhängenden Schutz. In den vergangenen Jahren sorgten illegale Fällungen zum Beispiel von Buchenwäldern für Kritik. Ähnliche Buchenwälder wurden vor einigen Jahren im Isergebirge zum Weltnaturerbe, dem einzigen in Tschechien, erklärt. Außerdem stehen immer wieder große Windkraftprojekte in der Kritik. Das Erzgebirge galt lange als wenig attraktiv. Bis in die 1990er Jahre litt das Gebirge unter den starken Industrieemissionen vor allem im Böhmischen Becken. Mit der verbesserten Umweltsituation steigt die Anziehungskraft dieses langgestrecken und auf böhmischer Seite wenig besiedelten Gebirges. Noch immer ein Geheimtipp, ist es bereits im Visier von Investoren, die hier Ferienhäuser, Eigentumswohnungen oder Freizeitparks errichten wollen. In den letzten 15 Jahren wurde verstärkt in Wintersportgebiete sowie ihre ganzjährige Nutzung investiert.
Bevölkerungsrückgang in Tschechien
Die tschechische Bevölkerung ist im ersten Quartal um 41.000 Menschen kleiner geworden. Laut tschechischem Statistikamt lebten Ende März in Tschechien 10,86 Millionen Einwohner. Gleichzeitig ist es der vierthöchste Wert in der Geschichte der seit 1993 selbstständigen Tschechischen Republik. Ende 2023 war die Bevölkerungszahl erstmals über die Marke von 10,9 Millionen Einwohnern geklettert.
Hinter dem Rückgang stehe die Rückkehr vieler ukrainischer Flüchtlinge in die Heimat. Viele von ihnen hatten einen Sonderschutzstatus, der zum 1. März dieses Jahres auslief. Außerdem lag die Sterblichkeit deutlich höher als die Geburtenzahlen. Das sei aber ein für erste Quartale übliches Phänomen, heißt es aus dem Statistikamt.
Die tschechische Bevölkerung war bis Anfang 2020 kontinuierliche gewachsen, musste aber infolge der Coronapandemie einen schmerzlichen Rückgang um fast 200.000 Menschen hinnehmen. Das ab 2021 wieder einsetzende Wachstum bekam durch die Flüchtlinge aus der Ukraine einen starken Schub. Mitte 2022 war der Coronarückgang aufgeholt und sogar übertroffen. Tschechien gehört zu den Ländern, die die meisten Ukraine-Flüchtlinge aufnahmen. Zeitweilig fanden in dem Land bis zu 600.000 Flüchtlinge Zuflucht. Gleichzeitig wurde die Aufnahme durch eine bereits bestehende starke ukrainische Minderheit begünstigt.
Die Statistiker ermittelten auch die Zahl der Eheschließungen. Die nahm im ersten Quartal gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 800 auf 3.200 ab. Die Zahl der Scheidungen stieg dagegen im gleichen Zeitraum um 100 auf über 5.000.
Krupka sperrt Burgruine Kyšperk

Die Stadt Krupka hat die nahe Burgruine Kyšperk wegen Baufälligkeit gesperrt. Zu der Maßnahme kam es, nachdem sich von den Resten des Turms Steine gelöst hatten. Die Stadt geht davon aus, dass sich weitere Teil lösen könnten und warnt eindringlich vor dem Betreten der Ruine. Die Stadt hofft nun, Fördermittel für die Sanierung zu erhalten. Die Burgruine ist ein beliebtes Ausflugsziel im Erzgebirge.
Baugenehmigung in 30 Tagen
In Tschechien gilt seit Anfang Juli ein neues Baugesetz. Das neue Gesetzeswerk, das Jahre vorbereitet wurde, soll Antragstellern das Leben erleichtern. So soll künftig nur noch ein Amt Anträge bearbeiten. Antragsteller werden damit nicht mehr von Amt zu Amt geschickt, um nötige Bestätigungen einzuholen, die Voraussetzung für die Baugenehmigung sind. Fehlen in dem Antrag zum Beispiel nötige Stellungnahmen zuständiger Organe, kümmert sich das Bauamt selbst darum.
Voraussetzung für eine schnellere Abwicklung der Anträge ist die Digitalisierung der Verwaltung. Da die Bearbeiter jedoch bislang nicht mit der neuen Applikation arbeiten konnten, rechnet man mit Anfangsschwierigkeiten. Außerdem müssen weiter Anträge auf die bisherige Weise abgearbeitet werden, die noch vor dem 1. Juli gestellt wurden.
Nach einer Übergangszeit erhofft sich der Minister für regionale Entwicklung, Ivan Bartoš, in dessen Bereich gerade auch die Digitalisierung fällt, eindeutig positive Effekte für alle Seiten. Künftig soll es deshalb nur noch 30 Tage dauern, bis die Genehmigung zum Bau eines Einfamilienhauses vorliegt. Aber auch die Genehmigung für komplexere Bauvorhaben soll auf 60 Tage sinken. Für eine Übergangszeit können Ämter diese Fristen noch um 60 Tage verlängern.
Bisher wartet man in Tschechien auf eine Genehmigung für den Bau des Einfamilienhauses durchschnittlich 3 bis 6 Monate. Bei komplexeren Vorhaben konnte es mit der Genehmigung auch ein Jahr oder länger dauern.
In Prag feiert der Sokol-Kongress
Bis zu 2.000 Sportler auf dem Rasen des größten Stadions Europas, die bis zu 12 Choreographien aufführen. Das wird am Wochenende der Höhepunkt des diesjährigen Sokol-Kongresses sein. Nach sechs Jahren haben sich die Mitglieder der Sokol-Bewegung aus dem In- und Ausland wieder in Prag zu ihrem Kongress versammelt.

Die Sokol-Bewegung (Sokol = Falke) ist aus der Turnbewegung hervorgegangen und war vom deutschen Turnvater Jahn beeinflusst. Gegründet wurde die Turnbewegung von Miroslav Tyrš und Jindřich Fügner. Beide waren übrigens ursprünglich Deutsche mit deutschen Eltern und deutschen Namen: Fridericus Emanuel Tirsch der eine und Heinrich Anton Fügner der andere. Beide ließen ihre Namen später tschechisieren. Die Sokol-Bewegung steht nämlich der nationalen Erweckungsbewegung nahe. Tirsch wurde übrigens in Děčín geboren, wo bis heute die alte Elbbrücke nach ihm benannt ist.
Die Sokol-Bewegung nahm mit der Gründung der unabhängigen Tschechoslowakei noch zu. In der Zeit des deutschen Protektorates wurde sie verboten, wirkte aber im Untergrund weiter. Jozef Gabčík, einer der beiden erfolgreichen Attentäter auf den stellvertretenden Reichsprotektor Reinhard Heydrich, war Mitglied der Sokol-Bewegung. Gemeinsam mit Jan Kubiš konnte er sich auf ein dichtes und treues Netzwerk von Helfern verlassen.
Auch den seit 1948 herrschenden kommunistischen Machthabern war der Sokol ein Dorn im Auge. Sie verboten die Organisation, versuchten sie aber durch eigene Sport-Kongresse zu ersetzen. Die Sokol-Bewegung verlagerte sich daraufhin ins Ausland, wo regelmäßige Sokol-Kongresse stattfanden. 1990 wurde der Sokol wieder gegründet.
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Am 4. Juli 2014 rollte erstmals seit Kriegsende wieder ein Zug zwischen Sebnitz und Dolní Poustevna. Vorangegangen waren über 20 Jahre des politischen Kampfes um diesen Lückenschluss. Auch die Euroregion Elbe/Labe hat sich dabei immer wieder eingebracht. Das Thema stand bereits in den allerersten Gründungsdokumenten der Euroregion von 1992.
Das Hauptprogramm findet auf dem Bahnhof in Dolní Poustevna statt. Dort beginnt das Fest um 13 Uhr. Im Bahnhof werden Eisenbahnmodelle und historische Fotos ausgestellt. Ab 15 Uhr spielen Ivan Mládek und seine Banjo Band, eine Stunde später die Sebnitzer Band "Grenzgänger". Gegen 18 Uhr ist der musikalische Ausklang angesetzt.
Im Bahnhof Sebnitz kann man den Tag über eine Ausstellung besichtigen. Auch dort soll es eine musikalische Umrahmung geben.
Die Veranstaltung wird aus dem Kleinprojektefonds der Euroregion Neiße-Nisa-Nysa gefördert.
Juni 2024
Mit dem Beginn des Monats Juli naht auch wieder ein Tschechischer Filmmittwoch, wie immer am 1. Mittwoch eines Monats.
Diesmal haben wir für Sie die Komödie »Marečku, podejte mi pero!« (Marek, reich mir die Feder!) von 1976 ausgewählt. Sie landet bei csfd.cz auf Platz 4 der beliebtesten tschechischen Filme aller Zeiten. Hier wird die Begeisterung des Publikums für das legendäre Duo Smoljak/Svěrák deutlich, von denen mehrere Filme Spitzenpostionen erreichen.
In »Marečku, podejte mi pero!« geht es um gestandene Frauen und Männer, die nochmal die Schulbank drücken müssen. Hauptheld Jiří Kroupa, Vorarbeiter in einer Landmaschinenfabrik, muss seine Qualifikationen verbessern, um nach der geplanten Modernisierung des Betriebes Leiter bleiben zu können. Ansonsten droht die Gefahr, dass der Streber Hujer den Posten bekommt, und das will wirklich niemand. Also quält Kroupa nach der Arbeit noch seinen alten Kopf, in dem einfach nichts hängenbleibt, will sich aber trotz Übermüdung von seinem Sohn partout nicht helfen lassen. Weitere Originale unter Schülerinnen und Schülern – darunter auch Smoljak und Svěrák selbst als Lausbuben – wie Lehrern runden das lustige Ensemble ab.
Im Gegensatz zu Filmen wie "Die Feuerzangenbowle" geht es hier viel weniger klamaukig zu, sondern man kann den typischen feinen tschechischen Humor genießen. Einen Teil des reichlichen Wortwitzes werden nur diejenigen verstehen, die des Tschechischen mächtig sind, aber es bleibt noch genug Spaß übrig.
Die Einführung übernimmt diesmal Steffen Neumann, der sich auch bemühen wird, den Wortwitz ein wenig zu erklären.
Bezirk Ústí stimmt Schnellbahntrasse zu

Der Bau der Neubaustrecke Dresden-Prag hat in Tschechien eine wichtige Hürde genommen. Das Bezirksparlament in Ústí hat der Trassenführung zugestimmt. Diese sieht die Fortführung des Erzgebirgstunnels bis Chlumec (Kulm), einen weiteren Tunnel durch das Böhmische Mittelgebirge und ein neues Terminal in Ústí auf dem Gelände des heutigen Westbahnhofs (Ústí-západ) vor. Für den Trassenvorschlag stimmten 30 Abgeordnete, 13 waren dagegen, 8 enthielten sich.
Das Bezirksamt hatte sich zuvor mit mehr als 600 Stellungnahmen zu dem Trassenvorschlag auseinandersetzen müssen. Eine Zeit lang drohte sogar, dass die Entscheidung des Parlaments nicht mehr in der laufenden Legislaturperiode fallen könnte. Im September wird in den Bezirken gewählt.
Da der Trassenverlauf nun feststeht, kann der Investor, die staatliche Infrastrukturverwaltung Správa železnic, an der Vorbereitung der erforderlichen Genehmigungen arbeiten. Allerdings kann es rund um den Trassenverlauf noch zu Verzögerungen kommen. Vor allem der Tunnelausgang bei Chlumec, aber auch der Tunnelausgang südlich vom Böhmischen Mittelgebirge bei Hrobce werden vehement kritisiert. Beide Gemeinden konnten bis zum Schluss nicht überzeugt werden und kündigten nun Klagen an. Die Infrastrukturverwaltung hätte im Fall von Chlumec keine Alternativen vorgelegt, sondern von Beginn auf nur einer Variante bestanden.
Unstrittig ist dagegen der Streckenverlauf von Prag über Roudnice, wo ein Terminal entsteht, bis Lovosice/Litoměřice. Dort soll der Bau noch in den 2020er Jahren beginnen. In den 2030er Jahren soll der Bau durchs Erzgebirge beginnen. Als letzter Abschnitt wäre das Teilstück durch das Böhmische Mittelgebirge dran. Mit dessen Fertigstellung wird allerdings nicht vor 2045 gerechnet.
Neuer tschechischer Botschafter in Berlin

Tschechien entsendet Jiří Čistecký als neuen Botschafter nach Berlin. Čistecký hat bereits seine Bestätigung durch die Bundesregierung erhalten und löst den bisherigen Botschafter Tomáš Kafka ab. Er tritt sein Amt Anfang Oktober an.
Čistecký ist bereits seit 30 Jahren für das tschechische Außenministerium tätig und wirkte bereits an vielen Stationen im Ausland. 2019 bis 2023 führte er das Generalkonsulat in Istanbul. Danach leitete er bis zuletzt in Abwesenheit des regulären Botschafters die tschechische Botschaft in Moskau.
Der Wechsel in Berlin erfolgt fast zeitgleich mit einem Diplomatinnenwechsel in Dresden. Dort löst bereits ab September Ivona Valhová als neue Generalkonsulin Markéta Meissnerová ab. Valhová wechselt aus dem Au´ßenministerium nach Dresden. Dort leitete sie den Bereich Gemeinsame Internationale Sicherheitspolitik in der Europäischen Union. Zuvor war sie in verschiedenen Leitungspositionen tätig. Im Außenministerium arbeitet sie seit 2002. Neben Deutsch und Englisch spricht sie auch Französisch. Als eine der ersten Amtshandlungen wartet auf die neue Generalkonsulin die Eröffnung der Tschechisch-Deutschen Kulturtage am 24. Oktober in Dresden.
Stabile Brutzahlen bei Wanderfalken

Erfreuliche Nachrichten aus der Böhmischen Schweiz und dem Elbsandsteingebirge: Bei den Wanderfalken zeichnet sich eine gute Brutsaison ab. Vorläufigen Zählungen zufolge haben die Brutpaare in dieser Saison mindestens 19 Jungtiere aufgezogen. Das wäre ein Junges mehr als im letzten Jahr.
Um den Vögeln Ruhe für die Aufzucht zu gewähren, werden jedes Jahr Wanderwege außerhalb der Ruhezone in der Nähe von Nestern vorübergehend gesperrt. Die Sperrung für Wanderfalken und Uhu dauert noch bis Sonntag. Außerdem sind vier Gebiete gesperrt, in denen der Schwarzstorch brütet. Hier gilt die Sperrung noch bis Ende Juli.
Bis 2020 lag die Zahl der Wanderfalkenjungen in Nationalpark und Landschaftsschutzgebiet Elbsandsteingebirge teils deutlich über 20 Jungtieren. 2020 kam es zu einem tieferen Einschnitt. Damals brachten Wanderfalken nur 15 Junge zur Welt. Beim Schwarzstorch war der Rückgang sogar noch deutlicher. Statt 17 Jungen im Jahr 2019 wurden nur noch 7 Jungtiere gezählt. Seitdem stieg die Zahl der Wanderfalkenjungen langsam wieder an. Allerdings scheinen die umfangreichen Wegesperrungen infolge des Waldbrands 2022 keinen entscheidenden Einfluss auf die Wanderfalkenpopulation zu haben.
Umfrage: Mehrheit für Dosenpfand

Noch im Juli möchte die tschechische Regierung einen Entwurf für eine Ausweitung der Pfandregelung vorlegen. In Tschechien gilt die Pfandregelung nur für Bierflaschen. Vor allem PET-Flaschen und Dosen sind in unserem Nachbarland bisher vom Pfand befreit. Zwar hat Tschechien inzwischen ein ausgefeiltes Mülltrennsystem. Sogar PET-Flaschen, aber auch Tetrapacks werden extra gesammelt.
Doch von einer Pfandregelung verspricht sich die Regierung noch mehr Müllvermeidung. Geht es nach einer Umfrage, macht die Regierung alles richtig. Laut der Agentur Ipsos sprachen sich drei Viertel der Befragten für einen Pfand aus. Am höchsten ist die Zustimmung im Bezirk Ústí an der Grenze zu Sachsen mit 84 Prozent. Ob das am guten Vorbild in Sachsen liegt?
Der Gesetzesentwurf schlägt 4 Kronen (16 Cent) Pfand vor und damit etwas weniger als in Deutschland. Auf Bierflaschen gibt es 3 Kronen (12 Cent) und damit mehr als bei uns. Das hat bereits gelegentlich zu Pfandtourismus geführt.
Über den Wenzelsplatz fährt künftig wieder die Tram

Am Samstag beginnen in Prag die Arbeiten zum Bau von Straßenbahnschienen auf dem Wenzelsplatz. Geht alles nach Plan, sollen im oberen Teilstück des berühmten Platzes in drei Jahren wieder Straßenbahnen fahren. Die waren nach dem Bau der Metro 1980 verschwunden. Doch die Stadtverwaltung sieht einen Bedarf, die Tram auf den Platz zurückzuholen. Zwar gibt es eine Metroverbindung zwischen oberem ("Muzeum") und unterem Ende ("Můstek") des Platzes. Doch die Strecke mit der Metro zu fahren lohnt sich nicht. Zu weit ist der Weg in den Untergrund und wieder zurück. Außerdem verbessert sich mit der neuen Straßenbahn die Anbindung an das Stadtviertel Vinohrady, durch das momentan die Linie 11 fährt. Diese Strecke erhält dann eine Direktverbindung über den Wenzelsplatz. Im unteren Teil werden die Gleise an die bestehende Strecke durch die kreuzenden Straßen Vodičkova und Jindřišská angebunden.
Gleichzeitig wird der Wenzelsplatz grüner und autofreier. Es wird eine neue Baumreihe angepflanzt und die Fußwege werden auf Kosten der Straße verbreitert. Diese Bauarbeiten dauern bis Ende September dieses Jahres.
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Die Mitgliederversammlung der Euroregion Labe ist das oberste Organ der Euroregion. Zu den ausschließlichen Zuständigkeiten der Mitgliederversammlung der Euroregion Labe gehören u.a:
die Prüfung und Genehmigung des Jahresberichts des Rates über die Tätigkeit der EL, Genehmigung des EL-Budgets für das kommende Jahr und Festlegung der Höhe der regelmäßigen Mitgliedsbeiträge
Im Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Pirna tagte der Lokale Lenkungsausschuss, dessen Aufgabe es ist, über Anträge für den Kleinprojektefonds aus dem europäischen Interreg-Programm Tschechien-Sachsen zu entscheiden.
Es wurden insgesamt 18 Kleinprojektanträge eingereicht. Der Ausschuss überprüfte die Projekte und bewilligte schließlich die folgenden 15 Projekte.
Registriernummer | Projekttitel | Leadpartner | Kooperationspartner | gebunden |
---|---|---|---|---|
0259-CZ | PEKLO SEVERU 2024 / PEKLO SEVERU 2024 | Cyklistický klub 1967 Česká Kamenice z.s. | Sebnitzer Radfahrerverein 1897 e.V. | 20 000,00 € |
0292-CZ | Třešňové setkání Přední Cinvald - Fürstenau / Kirschenbegegnung Přední Cinvald - Fürstenau | Grenzstein z.s. | Evangelisches Pfarramt Dippoldiswalde, Kirchspiel Osterzgebirge, Kirchgemeinde Fürstenwalde-Fürstenau | 2 544,00 € |
0261-DE | "Od kořene k mostu: Spojení bez hranic" / "Von der Wurzel zur Brücke: Verbindung ohne Grenzen" | Katholische Pfarrei St. Konrad | Římskokatolická farnost Ostrov | 8 480,00 € |
0287-CZ | Rabštejn 2024 / Rabstein 2024 | Město Česká Kamenice | Aktion Zivilcourage e. V | 19 942,40 € |
0268-DE | Cesty k nám / Wege zu uns | KulturLeben Dresden UG | Centrum sociálních služeb Děčín | 6 360,00 € |
0281-DE | Box bez hranic / Boxen grenzenlos | BSG Sebnitz e.V. | Spolek Fight Boxing Club, z.s. | 16 536,00 € |
0288-CZ | Česko-německý plenér-po stopách C. D. Friedricha / Deutsch-tschechisches Pleinair - auf den Spuren C. D. Friedrichs | Kulturní centrum Řehlovice | riesa efau. Kultur Forum Dresden | 2 544,00 € |
0258-CZ | Německé gramodesky z české továrny / Deutsche Grammophonplatten aus tschechischer Fabrik | Filozofická fakulta Univerzity J.E. Purkyně v Ústí nad Labem | Friedrich-Schiller-Gymnasium Pirna | 13 680,00 € |
0294-DE | Sousedské setkání s filmem a sportem v Bad Gottleubě-Berggießhübelu / Nachbarschaftstreffen mit Film und Sport in Bad Gottleuba-Berggießhübel | Kulturverein Bad Gottleuba-Berggießhübel e.V. | Spolek pro Tisou | 2 544,00 € |
0291-CZ | Sousedské setkání s filmem a kulturou v Tisé / Nachbarschaftstreffen mit Film und Kultur in Tisá | Spolek pro Tisou | Kulturverein Bad Gottleuba-Berggießhübel e.V. | 2 544,00 € |
0282-DE | Na německé dožínky, máme krásné vzpomínky! / Erntedankfest, das fetzt! | Haus des Kindes e.V. | Základní škola a Mateřská škola Tisá, příspěvková organizace | 2 968,00 € |
0277-DE | Lední hokej přeshraničně / Eishockey grenzübergreifend | Große Kreisstadt Sebnitz | Město Velký Šenov | 19 928,00 € |
0266-CZ | Hurá, je tu Mikuláš! / Hurra, der Nikolaus ist da! | Základní škola a Mateřská škola Tisá, příspěvková organizace | Haus des Kindes e.V. | 2 968,00 € |
0286-CZ | Z Drážďan do Tisé za zkušeností bez zábran! / Von Dresden bis Tisá ohne Hemmungen, nach Haus mit viel Erfahrungen! | Základní škola a Mateřská škola Tisá, příspěvková organizace | Outlaw gGmbH | 2 968,00 |
0262-CZ | Společně kráčet / Zusammen schreiten | Svobodná zákadní škola, o.p.s. | Freie Waldorfschule Görlitz "Jacob Böhme" | 20 000,00 |
Amerikanische Onsemi erweitert Chip-Fabrik in Tschechien
Der US-amerikanische Chiphersteller Onsemi hat die Erweiterung seiner Fabrik in Rožnov pod Radhoštěm im Osten Tschechiens nahe der Grenze zur Slowakei bekanntgegeben. Onsemi möchte nach der Erweiterung in Rožnov leistungsfähige intelligente Halbleiter herstellen, die den Wirkungsgrad von Elektroautos, Anlagen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien sowie KI-Datenzentren verbessern. Dafür investiert Onsemi rund 2 Milliarden US-Dollar. Durch die Erweiterung soll die Zahl der Mitarbeiter von heute 1.700 auf dann 3.000 steigen. Aktuell verhandelt die tschechische Regierung die Bereitstellung von Investitionsbehilfen. Eine Möglichkeit ist die Befreiung von Steuern. Die Beihilfen müssen durch die Europäische Kommission genehmigt werden.
Bezirk Liberec will Berghotel Jeschken sanieren

Der Bezirk Liberec verhandelt mit der Kommunikationsfirma České rádiokomunikace über den Verkauf des Fernsehturms auf dem Berg Ještěd (Jeschken). Das ikonische Gebäude des Architekten Karel Hubáček beherbert auch ein Hotel und Restaurant mit teils futuristischer Ausstattung. Der Bezirk möchte den Turm sanieren und ihm zum Titel des UNESCO-Weltkulturerbes verhelfen. Hintergrund für einen Verkauf ist die Möglichkeit für den Bezirk Liberec, für die Sanierung öffentliche Fördermittel zu beantragen. Für private Firmen gibt es diese Möglichkeit nicht.
Präsident Pavel auf Besuch in Nordböhmen
Der tschechische Präsident Petr Pavel weilte in dieser Woche zu einem zweitägigen Besuch im Bezirk Ústí. Auf dem Programm standen neben Verhandlungen mit Spitzenpolitikern des Bezirks auch ein Gesprächsabend mit Bürgern im Kulturhaus Ústí. Am zweiten Tag setzte Präsident Pavel ein Statement und besuchte Litvínov und da konkret den Stadtteil Janov. Das Plattenbaugebiet gilt als eine der größten Roma-Siedlungen Tschechiens und als sozialer Brennpunkt. Pavel besuchte dort das Stadtteilhaus Libuše, eine verfallene Villa am Randes des Plattenbaugebiets, das der rührige Lokalpolitiker Petr Globočník nach und nach saniert und als Begegnungsstätte zur Verfügung stellt.
Pavel legt von Beginn seiner Präsidentschaft an großen Wert auf eine bessere Integration der Roma-Minderheit, vor allem des Teils, der von Sozialhilfe lebt. Dies wurde neben mangelnder Gesundheitsversorgung, zu wenig Bildungseinrichtungen und der Energiesicherheit auch auf dem Bürgergespräch als eines der wichtigsten Themen genannt. Pavel möchte die Erkenntnisse aus Litvínov im laufenden Prozess für eine neue Sozialgesetzgebung einbringen. Dabei geht es um mehr und günstigeren Wohnraum sowie um eine Neufassung der Sozialhilfe.
Unrühmlich bekannt ist in Tschechien das "Sozialunternehmertum", welches mit armen Menschen – oft eben Roma – profitable Geschäfte macht: Unternehmer kaufen billig Wohnhäuser in schlechtem Zustand und vermieten sie teuer an Roma, die kaum eine Alternative haben. Das Wohngeld für die Roma fließt dann direkt an den Vermieter. Seine Höhe bemisst sich nicht an der ortsüblichen Miete, sondern am Landesschnitt, in den auch Prag mit seinen hohen Mieten einfließt. Diese Geschäftemacher erhalten also für schlecht ausgestattete unsanierte Wohnungen ungleich mehr, als der Wohnungsmarkt hergeben würde, während die Bewohner unter oft sehr schlechten Bedingungen leben und ihnen die hohen Wohngeldkosten auch noch vorgeworfen werden.
Letzte Station von Präsident Pavel war am Donnerstag das Schloss Jezeří (Eisenberg), wo er sich zu der Transformation der Kohleregion nach dem Kohleausstieg informierte.
Biertrinker sollen wertvolle Grablege retten
Die Stadt Krásná Lípa (Schönlinde) bemüht sich um die Sanierung des Mausoleums der Unternehmerfamilie Dittrich. Das Gebäude verfällt seit Jahren. Ein erster Versuch der Rettung durch den Verein Omnium scheiterte. Seit die Stadt das Mausoleum übernommen hat, konnte das Gebäude zumindest statisch abgesichert werden. In wenigen Wochen soll das Dach erneuert werden, so dass es auch nicht mehr in das Gebäude regnen kann. Allerdings ist die Sanierung des opulenten und raffiniert ausgestatteten Mausoleums am Rande des städtischen Friedhofs ein teures Unterfangen, das die Möglichkeiten einer Kleinstadt übersteigen. Krásná Lípa nutzt bereits Fördermittel vom Bezirk Ústí. Weitere Fördermittel sind beantragt. Zusätzlich hat die Stadt nun eine Spendensammlung initiiert. Der hat sich der Unternehmer Jan Srb angeschlossen, der die örtliche Brauerei Falkenštejn betreibt. Zur Rettung der Grablege der Textilunternehmerfamilie hat er das Bier Dittrich gebraut. Von jedem Dittrich-Bier, das bestellt wird, spendet die Brauerei für die Rettung des Mausoleums.
Museum Česká Lípa übernimmt Heimatarchiv Waldkraiburg
Nach langen Verhandlungen hat das Museum in Česká Lípa (Böhmisch Leipa) das Archiv der Heimatvertriebenen aus dem oberbayerischen Waldkraiburg übernommen. Waldkraiburg ist eine von fünf Vertriebenenstädten in Bayern, in denen sich nach dem Zweiten Weltrkrieg Vertriebene aus Mittel- und Osteuropa ansiedelten. Unter ihnen waren auch viele Vertriebene aus dem Gebiet um Böhmisch Leipa, die in Waldkraiburg die Glasindustrie begründeten.
Das Museum möchte nun das Heimatarchiv digitalisieren und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Es ist erst das zweite Heimatarchiv Sudetendeutscher, das in die alte Heimat, nach Tschechien gelangte. Vor sieben Jahren übernahm die Zweigstelle des Staatsarchivs in Děčín das Archiv des Heimatkreises Tetschen-Bodenbach. Und nicht nur das, auch die Heimatstube gelangte in das Archiv an der Elbe. Das Archiv in Děčín stand auch am Beginn der Verhandlungen zwischen Waldkraiburg und Česká Lípa um eine Verlagerung der Archivs nach Tschechien.
Zukunftsfonds bewilligt deutsch-tschechische Projekte
Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds teilt Fördermittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro an 182 grenzübergreifende Projekte aus. Zu den vielfältigen Aktivitäten, die gefördert werden, gehören die Tschechisch-Deutschen Kulturtage, die in diesem Jahr zum 26. Mal in der Euroregion Elbe/Labe (Dresden, Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge, Bezirk Ústí) stattfinden. Sie beginnen am 24. Oktober und enden am 11. November.
Gefördert wurden außerdem Projekte zum 100. Todestag Franz Kafkas sowie zum Deutsch-Tschechischen Jahr des Sports. Außerdem einigte sich der Verwaltungsrat auf seiner einmal pro Quartal stattfindenden Sitzung in Prag auf das Jahresthema für 2025. Zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs lautet das Motto: "Wie sagt man heute 'never again'". Projekte, die sich auf das Jahresthema beziehen, können mit bis zu 70 Prozent des Projektvolumens gefördert werden. Die übliche Förderung bei Projekten liegt sonst bei 50 Prozent.
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Denkzettel-Wahl auch in Tschechien
Auch in Tschechien wurden die Europawahlen zu einer Abrechnung mit der Regierungspolitik. Zwar konnte das Bündnis Spolu von Premierminister Petr Fiala noch einen relativ guten zweiten Platz mit 6 der 21 Mandate verzeichnen. Dafür wurden die Bürgermeisterpartei und vor allem die Piraten kalt erwischt. Diese hatten vor fünf Jahren noch 3 Mandate geholt, kamen diesmal aber nur noch auf eins.
Erwartungsgemäß gewann die Partei ANO des früheren Premierministers Andrej Babiš und zieht mit 7 Mandaten ins EU-Parlament ein. ANO profitierte von der auf 36,45 Prozent gestiegenen Wahlbeteiligung. Das war ein Zuwachs um fast acht Prozentpunkte. Zu den Verlierern zählt auch die EU-feindliche rechtsnationale SPD, die nur die Abkürzung mit der deutschen Sozialdemokratie gemein hat. Sie gewannen nur noch 1 statt 2 Mandaten. Gewöhnlich schaffen es die Rechtspopulisten um den Tschechojapaner Tomio Okamura in Parlamentswahlen auf um die 10 Prozent. Diesmal überschritt man mit Ach und Krach die 5 Prozent.
Völlig überraschend kam das Wahlbündnis aus „Autofahrern und Schwur“ auf über 10 Prozent, was für zwei Mandate im neuen EU-Parlament reicht. Sie setzten auf den Rennfahrer Filip Turek als Spitzenkandidat, der mit einigen geschmacklosen Gesten und Nazi-Sprüche gutheißender Rhetorik auffiel. Das kam offenbar gut an.
Knapp dahinter lief das Wahlbündnis „Stačilo!“ (Es reicht!) ein. Dabei handelt es sich um eine ähnliche Plattform wie der BSW in Deutschland. Auch die Kommunistin und langjährige EU-Abgeordnete Kateřina Konečná ist rhetorisch versiert und in Fragen wie Klimaschutz und Migration eher weiter rechts als links zu verorten. Das reichte zu 2 Mandaten.
Im Bezirk Ústí, wo ANO traditionell ihre Hochburg hat, schnitt die Partei noch deutlich besser ab als in der ganzen Republik. Entsprechend weniger Prozente hatte das Bündnis Spolu. Leicht besser sah es auch für die Autofahrer und das Bündnis von Kateřina Konečná sowie die Okamura-Partei aus. Bürgermeister und Piraten lagen unter dem Republikschnitt.
Insgesamt gesehen brachten die Europawahlen einen weiteren Zugewinn für europakritische Parteien. Sie treten überwiegend für eine rigidere Migrationspolitik und eine Abschwächung des Green Deal ein. Die Zahl ihrer Mandate stieg von vormals rund 12 auf nun 16-17.
Umtausch alter Kronen endet in Banken

Der Umtausch alter Banknoten ist ab 1. Juli nur noch in Filialen der Tschechischen Notenbank ČNB möglich. Dabei handelt es sich um Banknoten im Wert von 100, 200, 500, 1.000 und 2.000 Kronen, die in den Jahren 1995 bis 1999 ausgegeben wurden. Sie wurden Ende Juni 2022 aus dem Verkehr gezogen. Bis Ende Juni nimmt sie noch jede Geschäftsbankfiliale entgegen und tauscht sie gegen neue Scheine ein.
Die alten Scheine unterscheiden sich von den neuen Banknoten vor allem durch die Breite des Sicherheitsstreifens. Der ist bei den neuen Scheinen breiter. Außerdem bleibt die Farbe des Streifens unverändert, wenn man den Geldschein wendet. Die Streifen der neuen Scheine ändern ihre Farbe von braunviolett auf grün. Weitere Merkmale sind farbige Punkte im weißen Feld links und das angegebene Jahr der Ausgabe (siehe Bild).
Laut Notenbank sind noch rund 41 Millionen alte Banknoten im Umlauf. Neben der Zentrale in Prag gibt es auch in Ústí nad Labem die Möglichkeit, die Banknoten umzutauschen.
Bezirk Ústí lockt als Drehort für Filme


Es gibt Orte in Nordböhmen, die man meint, schon einmal gesehen zu haben. Nämlich im Film. Die Kleinstadt Úštěk bei Litoměřice zum Beispiel mit ihrer malerischen und vor allem immer noch historischen Kulisse war Schauplatz in Filmen wie der US-amerikanischen Tragikomödie Jojo Rabbit oder dem tschechischen Oscar-Gewinner Kolja aus den 1990er Jahren. Manchmal tauchen Orte auch nur kurz auf, wie die Tissaer Wände in den Chroniken von Narnia genauso wie das Prebischtor. Wer mehr dazu recherchieren möchte, dem empfehlen wir die Seite www.filmovamista.cz.
Der Bezirk Ústí möchte das Filmgeschäft nun gern ausbauen und legt ein 50 Millionen Kronen (rund 2 Millionen Euro) umfassendes Förderprogramm auf. Gefördert wird sowohl die Produktion von Kinofilmen, als auch TV-Streifen, Serien sowie Dokumentarfilmen. Auch wenn die Fördersummen überschaubar sind – pro Film sind maximal 3,5 Millionen Kronen (140.000 Euro) möglich – rechnet der Bezirk mit einer guten Nachfrage. Die Fördergelder stammen aus dem Fonds "Gerechte Transformation", der für die Regionen aufgelegt wurde, die aus der Kohleförderung aussteigen. Allein für den Bezirk Ústí sind in dem Fonds 15 Milliarden Kronen (600 Millionen Euro) vorgesehen.
Dass mehr als Geld dazu gehört, Filmproduktionen nach Nordböhmen zu locken, dessen ist man sich bewusst. Seit acht Jahren unterstützt ein Filmbüro des Bezirk Ústí Filmproduktionen. Es vermittelt attraktive Drehorte und kümmert sich um die Kommunikation mit den zuständigen Gemeinden, Behörden und Institutionen. Der Bezirk Ústí verspricht sich davon direkte Einnahmen aus dem Filmgeschäft sowie eine indirekte Förderung des Tourismus.
Fachkonferenz zu "Heimwehtourismus" Vertriebener in Teplice
Wie haben private Reisen Vertriebener Sudetendeutscher aus der DDR in die alte tschechische Heimat zu neuen Freundschaften und Aussöhnung beigetragen? Wie schwierig waren diese Reisen und welche Konflikte standen im Weg? Diesen und weiteren Fragen widmete sich eine von der Euroregion Elbe/Labe gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft e.V. organisierte Fachtagung in Teplice mit dem Titel "Vertriebene, (Heimweh-) Touristen und 'Neusiedler'" in den Grenzgebieten der DDR, Tschechoslowakei und der Volksrepublik Polen. Rund 70 Teilnehmer aus Tschechien und Deutschland hörten Vorträge von 15 Wissenschaftlern aus Tschechien, Deutschland und Polen und setzten sich in fünf Gesprächsrunden von mehreren Seiten mit der Thematik auseinander. Eröffnet wurde die Tagung durch den Vizehauptmann des Bezirks Ústí, Jiří Řehák. Die Tagung selbst fand auch an einem ungewöhnlichen Ort statt: in den Räumen des Garden Restaurant der Brauerei Monopol nahe dem Kurviertel Šanov (Schönau), das durch Verbindung historischer Bausubstanz und Neubau entstand.
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Vom 9. bis zum 16. Juli 2024 wird das Online-Antrags-System des Kleinprojektefonds in der Euroregion Elbe/Labe vorübergehend abgeschaltet. Während dieser Zeit wird es nicht möglich sein sich auf der Website anzumelden oder eine andere Funktion zu nutzen.
Diese Ausfallzeit ist notwendig für die Einführung des neuen Systems, das derzeit entwickelt wird. Die geplante Abschaltung des Online-Systems wird nicht nur in der Euroregion Elbe/Labe, sondern auch bei allen anderen Euroregionen im tschechisch-sächsischen Grenzgebiet stattfinden.
Schweres Zugunglück fordert vier Tote
Bei einem frontalen Zusammenstoß eines Nachtzugs und eines Güterzugs in Pardubice starben in der Nacht auf Donnerstag vier Personen. Der Nachtzug der Firma RegioJet war von Prag ins slowakische Košice unterwegs. Wie das ukrainische Außenministerium informierte, handelte es sich bei zwei der Toten um Frauen aus der Ukraine. Die zwei anderen Todesopfer waren slowakische Staatsbürgerinnen. Weitere 27 Personen wurden verletzt. Die meisten konnten aber im Laufe des Donnerstags die Krankenhäuser wieder verlassen. Auch die beiden Lokführer überlebten, nur einer von beiden wurde leicht verletzt. Der Unfall ereignete sich auf einer der am meisten ausgelasteten Zugstrecken Tschechiens. Der Zugverkehr war zwischen Pardubice und Kostěnice noch am Freitag gesperrt.
Indessen wurden die polizeilichen Ermittlungen aufgenommen. Medienberichten zufolge hätte der Nachtzug nicht weiterfahren dürfen. Ob der Lokführer das Haltesignal übersehen hat oder es sich um einen technischen Fehler handelte, ist Gegenstand der Ermittlungen. Wie weiter bekannt wurde, konnte der Lokführer des RegioJet den Zug zum Stehen bringen, bevor es zum Zusammenprall kam. Die Passagiere traf das Unglück größtenteils im Schlaf.
In Tschechien wird bereits gewählt
In Tschechien haben am Freitag die Wahlen zum Europäischen Parlament begonnen. Die Wahllokale öffneten 14 Uhr und schließen am Freitagabend, 22 Uhr. Am zweiten Wahltag am Samstag haben die Wahllokale von 8 bis 14 Uhr geöffnet. In Tschechien wird traditionell Freitag und Samstag gewählt. Anders als bei Wahlen zu tschechischen Parlamenten werden die Wahlergebnisse nicht bereits am frühen Samstagabend, sondern erst am Sonntagabend veröffentlicht.
Tschechien wählt insgesamt 21 Abgeordnete. Vor fünf Jahren gewann die ANO-Partei 6 Mandate, die ODS von Regierungschef Petr Fiala 4 und die Piraten 3 sowie die Bürgermeisterpartei und TOP 09 gemeinsam 3 Mandate. Die Wahlbeteiligung lag bei 28,7 Prozent.
Krupka saniert St.-Wolfgang-Kapelle

Bis Oktober saniert die Stadt Krupka (Graupen) die Sankt-Wolfgang-Kapelle im Stadtteil Horní Krupka (Obergraupen). Die Kapelle, die sich nur wenige Hundert Meter vom Gipfel des Komáří vížka (Mückentürmchen) entfernt befindet, bekommt ein neues Schindeldach. Außerdem werden Dachbalken ausgetauscht. Einige sind sogar noch original aus dem Jahr 1700, berichtet der Tschechische Rundfunk (Český rozhlas). Die Arbeiten werden von der Firma des Handwerkers Jindřich Luňák ausgeführt. Die Sanierungskosten belaufen sich auf fast 5,5 Millionen Kronen (220.000 Euro).
In der Wolfgangkapelle finden regelmäßig im Mai deutsch-tschechische Gottesdienste statt. Krupka saniert nach und nach alle seine Kirchen, die vor 15 Jahren von der Kirche auf die Stadt übertragen wurden. Als nächstes wird der Einbau eines Elektroanschlusses für die Jungfrau-Maria-Auferstehungskirche vorbereitet.
Neue Attraktionen am Milada-See
Die Interessengemeinschaft Milada bereitet für die Sommersaison einige Neuheiten vor. Nach einer Ausschreibung wurden die Dienstleistungen an dem Tagebausee vor den Toren von Ústí nad Labem an drei Stellen am Hauptstrand am Ostufer sowie eine Position am Strand Trmice neu vergeben. Wie bisher stehen Besucher verschiedene Gastro-Stände zur Verfügung, und das nicht nur am Hauptstrand und am Strand Trmice, sondern auch am Parkplatz Hrbovice und am Strand Roudníky. Außerdem gibt es Verleihe von Wassersportangeboten sowie reservierte Orte für Freiluftübungen wie zum Beispiel Yoga. Ganz neu gibt es dieses Jahr einen Wasserskilift. Ansonsten bleibt das Angebot unverändert. Das Gebiet ist durch vier Parkplätze in Hrbovice, Trmice, Roudníky und Zalužany erschlossen.
Laut der staatlichen Firma DIAMO, die sich um die Rekultivierung und Renaturierung von Tagebauflächen kümmert, seien die Bedingungen für weitere Investitionen durch die Konzeptstudie Milada geschaffen worden. Die Investitionen müssten nun durch die Städte und Gemeinden im Interessenverband oder private Investoren erfolgen. Der Interessengemeinschaft gehören unter anderem die Städte Ústí, Chabařovice und Trmice an.
Neue Züge zwischen Děčín und Rumburk

Auf der Bahnstrecke durch das Lausitzer Gebirge zwischen Děčín und Rumburk über Česká Kamenice und Jedlová (Linie U8) hat nach langer Verzögerung der Einsatz neuer Triebwagen der Tschechischen Bahnen (ČD) begonnen. Ursprünglich sollten die neuen Fahrzeuge bereits seit Dezember vergangenen Jahres im Einsatz sein, doch aufgrund von Problemen mit der Zulassung durch das tschechische Bahnamt verzögerte sich der Start. Dabei handelt es sich keineswegs um neue Garnituren, sondern um etwa 20 Jahre alte Triebwagen des etablierten Typs Siemens Desiro. Nahezu baugleiche Fahrzeuge sind bereits seit vielen Jahren auf der Sächsisch-Böhmischen Nationalparkbahn U28 im Einsatz.
Die jetzt in Betrieb genommenen Triebwagen fallen besonders durch ihre hellgrüne Farbgebung auf, die an das Design des Bezirk Ústí (Ústecký kraj) angelehnt ist. Aufgrund der Verzögerungen hatte die ČD auf der Linie U8 in den vergangenen Monaten unter anderem klassische lokbespannte Züge mit Wagen im Einsatz. Dies hatte zahlreiche Eisenbahnfreunde aus Deutschland und Tschechien angelockt.
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Mai 2024
Tschechien ist Eishockey-Weltmeister

Ganz Tschechien schwebt auf einer Euphorie-Welle. Der Sieg der Eishockey-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft zu Hause hat das ganze Land in einen kollektiven Freudentaumel versetzt. Beim Finale gegen die Schweiz ermittelte das öffentlich-rechtliche Fernsehen Einschaltquoten von sagenhaften 76 Prozent. Abgesehen vom Public-Viewing auf öffentlichen Plätzen waren die Straßen leer gefegt.
Tschechien konnte erstmals nach 39 Jahren wieder eine Heim-WM für sich entscheiden. Auf den insgesamt 13. Titel – wenn man die sechs Titel der Tschechoslowakei mitzählt – musste das Land aber auch lange 14 Jahre warten. Zuletzt waren die Tschechen um Superstar David Pastrňák 2010 bei der WM in Deutschland Weltmeister geworden. Damit hat das unabhängige Tschechien nun mehr Titel gewonnen als die Tschechoslowakei. 2025 bei der WM in Dänemark und Schweden können sich Eishockey-Fans übrigens auf ein Zusammentreffen Deutschlands und Tschechiens freuen. Beide spielen nämlich bereits in der Gruppenphase gegeneinander.
Die Eishockey-Helden wurden nach ihrem Triumph von Premierminister Petr Fiala empfangen, der allen Spielern die Karel-Kramář-Medaille überreichte. Es ist die höchste Auszeichnung, die der Premierminister vergeben kann. Präsident Petr Pavel empfing die Eishockeyspieler auch. Dort war es aber andersherum: Die Spieler widmeten ihm eine Goldmedaille.
Garnisonsstädte bekommen Förderung

Die tschechischen historischen Garnisonsstädte Terezín (Theresienstadt) und Josefov (Josefsstadt) können ab Juni Geld aus dem neuen Programm des tschechischen Regionalministeriums zum Erhalt und der Entwicklung der Garnisonsstädte beantragen. Insgesamt stehen für die nächsten zehn Jahre 1,2 Milliarden Kronen (48 Millionen Euro). Weitere 500 Millionen Kronen (20 Millionen Euro) können bei den jeweiligen Bezirken beantragt werden. Außerdem hat das Kulturministerium für die Jahre 2024 bis 2028 ein Havarieprogramm aufgelegt. Das soll Gebäude sanieren, die vom Einsturz bedroht oder bereits teilweise eingestürzt sind.
Terezín hat zudem Pläne für die Nutzung der Gebäude vorgestellt. So sollen in der ehemaligen Žižka-Kaserne in Terezín, die schon einsturzgefährdet ist, Wohnungen eingerichtet werden. Das frühere Krankenhaus soll auch künftig durch Einrichtungen aus dem sozialen und Gesundheitsbereich genutzt werden.
Die in der Zeit Österreich-Ungarns errichteten Garnisonsstädte kämpfen schon länger mit der verfallenden Bausubstanz. In Terezín stehen viele Gebäude seit dem Abzug der tschechischen Armee Anfang der 2000er Jahre leer und werden nicht erhalten. Ein Teil konnte mit Hilfe von Fördermitteln schrittweise saniert werden. Auch mit der Nutzung gibt es immer wieder Probleme. Die Zahl der Gebäude ist für die relativ kleine Bevölkerungszahl schlicht zu hoch.
Grenzkontrollen werden verlängert
Deutschland verlängert erneut die vorübergehenden Kontrollen an den Grenzen zu Tschechien, Polen und der Schweiz. Diesmal wird die Maßnahme um ein halbes Jahr ausgedehnt, konkret bis zum 15. Dezember. Zur Begründung führte Deutschland an, die illegale Migration und Schleuserkriminalität weiterhin einschränken zu wollen. Die Kontrollen waren im Oktober vergangenen Jahres eingeführt worden. Zuletzt wurden sie um ein Vierteljahr bis zum 15. Juni verlängert.
Die Innenminister Tschechiens und Sachsens, Vít Rakušan und Armin Schuster, hatten sich Mitte Mai getroffen. Dabei hatten sich beide Minister auf eine verstärkte Überwachung der illegalen Migration über die Grenze geeinigt
Gas-Transitgebühren fallen weg
Deutschland hat die Umlage für den Gastransport für seine Nachbarländer abgeschafft. Die Abgabe werde an den Grenzen ab dem kommenden Jahr entfallen, teilte Wirtschaftsstaatssekretär Sven Giegold in Brüssel mit. Die Umlage gilt in Deutschland seit Herbst 2022. Sie traf aber auch Import-Firmen in anderen Ländern, die Gas über deutsche Pipelines beziehen. Österreich und Tschechien hatten der Bundesregierung deshalb vorgeworfen, den Gas-Transport aus Häfen etwa in den Niederlanden als Alternative zu Lieferungen aus Russland zu behindern. Sie sprachen von Wettbewerbsverzerrung. Daraufhin übte die EU-Kommission Druck auf Deutschland aus.
Im Inland bleibt die Gasspeicherumlage auch weiterhin erhalten – und könnte für deutsche Verbraucher nun weiter steigen.
Der tschechische Minister für Industrie und Handel, Jozef Síkela (parteilos), hat die Entscheidung Deutschlands begrüßt, die Transitgebühren für Erdgas abzuschaffen. Sie trüge zur Stärkung der Energiesicherheit in Mitteleuropa bei, schrieb Síkela am Donnerstag auf X.
Finanzierung der Beneš-Brücke ist geklärt

Die Sanierung der Beneš-Brücke in Ústí nad Labem (Aussig) rückt näher. Der Bezirk Ústí hat die Zusage von Fördermitteln aus dem Integrierten regionalen Förderprogramm in Höhe von 524 Millionen Kronen (knapp 21 Millionen Euro) erhalten. Der Bezirk steuert aus seinem Haushalt 92,5 Millionen Kronen (3,7 Millionen Euro) zu. Damit ist die Sanierung der in die Jahre gekommenen Brücke finanziell gesichert. Aktuell wird mit dem Bau einer provisorischen Brücke für Fußgänger und Radfahrer die Voraussetzung für die Arbeiten geschaffen, die im nächsten Jahr beginnen sollen. Im Juni will der Bezirk Ústí dann das Konzept der Verkehrsmaßnahmen für die komplette Brückensperrung vorlegen. Die Beneš-Brücke ist eine von zwei Straßenbrücken im Stadtgebiet von Ústí nad Labem. Die Stahlbrücke mit dem charakteristischen Bogen wurde von 1934 bis 1936 gebaut und nach dem zweiten Präsidenten der Tschechoslowakei benannt.
Die Sanierung ist schon länger fällig, wurde aber immer wieder verschoben. Zwischenzeitlich wurde der Verkehr auf der Brücke stärker eingeschränkt. So dürfen sich auf der Brücke schon seit Jahren keine Trolleybusse mehr begegnen. Für Lastkraftwagen ist die Brücke schon länger gesperrt.
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Petr Zelenka erzählt die Geschichte der sehr bekannten Liedermacher Jaromír Nohavica und Karel Plíhal sowie der ebenfalls sehr bekannten Band Čechomor auf unkonventionelle Weise und wirft einen (scheinbar) dokumentarischen Blick auf die Zeit, in der sich der Sänger von seiner Alkoholsucht erholte. Der Film ist angereichert mit Interviews nicht nur mit den Schauspielern, sondern auch mit anderen interessanten Personen, zu denen zweifellos der Musiker Jaz Coleman und der niederländische Dokumentarfilmer Jan Holman (Jan Prent) gehören, der Nohavica in dem Moment erwischen möchte, in dem er wieder zu trinken beginnt. Als geschickter Mystifizierer hat Zelenka in seinem Film auch Szenen mit einem surrealen, mystischen – sogar übernatürlichen – Ton.
Es handelt sich hierbei nicht um einen Dokumentarfilm, auch wenn er so erscheint. Dennoch haben viele der geschilderten Ereignisse wirklich stattgefunden, so z.B. die gezeigten Konzerte oder die Zusammenarbeit mit Jaz Coleman. Aber Karel Plíhal lebt noch auf Erden.
2002 hat der Film mit dem Hauptpreis des Filmfestivals in Karlovy Vary sowie dem Filmpreis "Böhmischer Löwe" in sechs Kategorien fast alles abgeräumt, was man in Tschechien an großen Preisen bekommen kann.
Wichtiger Hinweis: Čechomor kann man am 13. Juli in Děčín im schönen Ambiente des Schlosses live erleben.
PS: Der momentane Reservierungsstand lässt einen vollen Saal erwarten. Wir empfehlen deshalb, den Vorverkauf zu nutzen.
Die Nacht der Kirchen ist im eigentlich recht unreligiösen Tschechien eine richtig große Sache. In diesem Jahr findet sie am Freitag, dem 7. Juni, statt. Es nehmen 1757 Kirchen und Gebetshäuser in der ganzen Republik teil. Im Bezirk Ústi sind es 180. Hier ist eine gewisse Häufung in Děčín, in Litoměřice und auch in Teplice zu erkennen. In vielen Häusern gibt es ein spezielles Programm für den Abend.
Die Nacht der Kirchen ist eine gute Gelegenheit, auch Orte zu besuchen, in die man sonst nicht so einfach hineinkommt. Dazu zählt z.B. das Kloster in Doksany, das älteste Prämonstratenserinnen-Kloster in Böhmen. Auch die Kapelle der Familie Botschen in Libouchec ist sonst nur selten zugänglich.
Ein besonderes Programm erwartet Sie in der Kirche in Dolní Žleb gleich hinter der Grenze: Dort tritt um 19 Uhr der Bergsteigerchor "Kurt Schlosser" auf.
Die Karte aller teilnehmenden Kirchen finden Sie unter https://www.nockostelu.cz/mapa. Die ist sehr hilfreich, auch wenn man des Tschechischen nicht mächtig ist. Wer lieber auf dem Handy planen will, kann die spezielle App zur Nacht der Kirchen nutzen.
Spektakuläre Kunst am Prager Kaufhaus Máj

Zwei riesige Schmetterlinge, deren Körper an die Jagdflugzeuge Spitfire der Royal Air Force aus dem Zweiten Weltkrieg erinnern, sind gerade in Prag der Hingucker für Einheimische wie Touristen. Sie wurden in dieser Woche an der Fassade des bekannten Einkaufszentrums Máj in der Prager Neustadt installiert. Die beiden Objekte sind ein Werk des Künstlers David Černý. Sie hängen nicht nur an der Fassade, sondern bewegen ihre Flügel und leuchten in verschiedenen Farben. Nach einem Probebetrieb in dieser Woche sollen die Schmetterlinge ab nächster Woche ein Jahr hängen bleiben.
Die Objekte symbolisieren laut Černý die tschechoslowakischen Piloten, die während des Zweiten Weltkriegs in der britischen Luftwaffe gegen Hitler-Deutschland gekämpft hatten. Nach dem Ende des Krieges kehrte der Großteil von ihnen in die Heimat zurück und war nach dem Machtantritt der Kommunisten und des Übergangs zur sozialistischen Diktatur 1948 Verfolgung und Benachteiligung ausgesetzt. Nach 1990 wurden die Piloten rehabilitiert. Sie sind wichtiger Teil des tschechischen Selbstverständnisses, vergleichbar mit den Legionären im Ersten Weltkrieg, die später eine der Grundsäulen des neuen tschechoslowakischen Staates bildeten.
Die zwei riesigen Kunstwerke wurden laut Černý eigentlich für den neuen Sitz der NATO in Brüssel geschaffen. Dann wurde jedoch der Eigentümer des Kaufhauses Máj auf sie aufmerksam und bestellte zwei Schmetterlinge für die Fassade. Das Denkmalamt Prag bewilligte die Anbringung der Kunstwerke zunächst für die Dauer eines Jahres.
Černý gehört zu den bekanntesten Künstlern Tschechiens. Auch seine Werke sind bekannt und beliebt. Zu ihnen zählt der Trabant auf Beinen (unter anderem in der Deutschen Botschaft Prag), die kriechenden Babys (am Fernsehturm Prag) sowie der in sich drehende Kopf Franz Kafkas (im Hof der Bühne Neue Szene/Nová Scéna des Nationaltheaters/Národní divadlo).
Kleiner E-Auto-Boom in Tschechien
In Tschechien wurden im April um ein Viertel mehr Elektroautos verkauft als im Vorjahresmonat. Damit steht die Entwicklung im Kontrast zum rückläufigen Interesse in Deutschland und anderswo in Europa. Doch der kleine Boom hat einen Grund: Tschechien zahlt seit März je Auto bis zu 200.000 Kronen (8.000 Euro) Kaufprämie für die Anschaffung eines Elektroautos. Den Zuschuss können allerdings nur Gewerbetreibende und Firmen beantragen. Bedingung ist ein Mindestpreis von 300.000 Kronen (12.000 Euro). Maximal darf das Auto 1,5 Millionen Kronen kosten (60.000 Euro).
Bis zum 21. Mai wurden laut Tageszeitung Hospodářské noviny Zuschüsse für 1.932 Autos beantragt, darunter 38 LKWs. Insgesamt beinhaltet das Förderprogramm, das aus Geldern der EU-Kommission aufgelegt wurde, Mittel für 4.055 Autos. Experten gehen davon aus, dass die Mittel innerhalb weniger Monate ausgeschöpft sein werden. Das mit Abstand größte Interesse verzeichnet die Národní rozvojová banka (NRB - Nationale Entwicklungsbank) an Autos der Marke Tesla. Auf Tesla entfielen über 1.000 Anträge. Mit großem Abstand folgen Volvo (192 Anträge), Volkswagen (99 Anträge) und Škoda (99 Anträge).
Für den stotternden Elektroautomarkt in Tschechien dürfte die Förderung nur ein kleines Strohfeuer bewirken. Elektroautos haben am Neuwagenmarkt in Tschechien bisher nur einen Anteil von 2,5 Prozent. Die Nachfrage war zudem in den letzten Monaten rückläufig. Erst im April stieg sie wieder über den Vorjahreswert.
60. Beethoven-Festival in Teplice
Wie beim berühmten Musikfestival Prager Frühling erklang in diesem Jahr auch bei der Eröffnung des Beethoven-Festivals am Donnerstag in Teplice (Teplitz) der Zyklus „Má vlast“ (Mein Vaterland) von Bedřich Smetana. Damit verneigt sich der 60. Festivaljahrgang vor dem Klassiker der tschechischen Musik, dessen Geburtstag sich am 2. März dieses Jahres zum 200. Mal jährte. Die berühmte Komposition kam in der langen Geschichte des Festivals erst zum zweiten Mal zur Aufführung. Das restliche Programm erweist aber auch Namensgeber Ludwig van Beethoven die Ehre, der zweimal in Teplice zur Kur weilte. Auf dem Programm stehen unter anderem sein drittes Klavierkonzert in c-Moll, die Große Fuge in B-Dur und sein Streichquartett Nummer 8 in e-Moll. Zur Aufführung kommen des weiteren Werke von Gershwin, Dvořák, Bruckner und Janáček.
In den vier Festivalwochen finden insgesamt 18 Konzerte an 10 verschiedenen Orten statt. In Teplice erklingen die Konzerte in diesem Jahr im Krušnohorské divadlo (Erzgebirgstheater), das seinen 100. Geburtstag feiert. Es ist auch das Ausweichquartier für die Nordböhmische Philharmonie, die sonst ihren Konzertsaal im Kulturhaus hat, das gerade saniert wird. Weitere Konzertorte sind unter anderem das Schloss Jezeří (Eisenberg), Děčín (Tetschen) und Most (Brüx). Das Abschlusskonzert findet am 20. Juni im Erzgebirgstheater statt, wo die Oper "Der Bergmönch" von Josef Wolfram zur szenischen Aufführung kommt.
Präsident Pavel leicht verletzt nach Motorradunfall
Kurzer Schreckmoment Mitte der Woche: Der tschechische Präsident Petr Pavel erlitt einen Motorradunfall. Die Verletzungen seien nicht ernst, trotzdem wurde der Präsident im Krankenhaus behandelt, das er am Freitag wieder verlassen konnte. Der Präsident kuriert seine leichte Verletzung nun zu Hause aus, hieß es aus der Präsidialkanzlei.
Pavel ist als leidenschaftlicher Motorradfahrer bekannt, der seinem Hobby auch nach seiner Amtseinführung vor über einem Jahr weiter nachgeht. Der Unfall soll sich laut Tageszeitung Deník N auf einer Rennstrecke im Mittelböhmischen Bezirk zugetragen haben. Der genaue Ort wurde nicht bekannt gegeben.
Präsidentensprecher Vít Kolář geht davon aus, dass der Präsident sein geplantes Programm fortsetzen kann. Das betrifft unter anderem eine Auslandsreise.
Teplice zeigt Ausstellung über den Hohnsteiner Kasper
An den legendären Puppenspieler Harald Schwarz erinnert derzeit eine Ausstellung im Regionalmuseum Teplice (Teplitz). Schwarz wurde am 13. April in Teplice-Šanov geboren. Sein Interesse am Puppenspiel führte ihn in den 1930er Jahren nach Hohnstein, wo er noch unter Max Jakob lernte. Von dort konnte er nach 1945 nicht mehr zu seinen Eltern nach Teplice zurück. Für drei Jahre übernahm er das zweite Hohnsteiner Kaspertheater, mit dem er 1948 nach Essen übersiedelte, wo er die Tradition fortsetzte. Schwarz blieb zeitlebens seiner Heimat verbunden. Mit dem Prager Puppenmacher Václav Havlík knüpfte er in den 1960er Jahren eine Zusammenarbeit. Havlík stattete die Stücke von Schwarz mit seinen Puppen aus, die jedoch im Unterschied zu den klassischen Hohnsteiner Puppen einen ganz eigenen Stil begründeten. Ab 1990 trat Schwarz wieder regelmäßig in Tschechien auf und spielte in tschechischer Sprache. 1995 starb er kurz vor einem Auftritt in Svitavy.
Die Ausstellung ist bis zum 30. August zu sehen. Autor ist Markus Dorner, der die Ausstellung gemeinsam mit dem Museum für PuppentheaterKultur in Bad Kreuznach entwickelte. Geöffnet ist von Dienstag bis Freitag 13-17 Uhr und am Wochenende von 10-12 und 13-17 Uhr. Am 2. Juni kommt es im Rokoko-Saal zum Aufeinandertreffen von Hohnstein mit den tschechischen Klassikern Spejbl und Hurvínek. Es spielen der Kurator der Ausstellung Markus Dorner aus Neustadt an der Weinstraße und die Prager Puppenspieler Martin Klásek und Michal Barták. Schon an diesem Wochenende lädt Hohnstein wieder zum jährlichen Puppenspielfest ein.
Neue Elbfähre zum Kult-Freibad
In Ústí nad Labem (Aussig) hat eine neue Fähre über die Elbe ihre Fahrt aufgenommen. Sie verbindet den Stadtteil Vaňov mit dem Freibad in Brná. Die Fähre pendelt täglich von 8 bis 18 Uhr. In den Sommerferien soll der Betrieb auf 20 Uhr ausgeweitet werden.
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Teil-Geständnis im Brandstifter-Prozess
Am Bezirksgericht in Ústí nad Labem hat am Donnerstag der Prozess wegen des großen Waldbrands in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz im Sommer 2022 begonnen. Angeklagt ist der frühere Nationalpark-Ranger Jiří L. Er legte gleich zu Beginn ein Geständnis ab, dass er letztes Jahr kleinere Brände gelegt hat. Dazu zählte auch die historische Baude auf dem Vlčí hora (Wolfsberg) bei Krásná Lípa (Schönlinde). Die Baude brannte komplett nieder. Bei dem Brand wurde auch der Aussichtsturm beschädigt.
Der Angeklagte bestritt weiterhin, den großen Waldbrand in der Böhmischen Schweiz im Sommer 2022 gelegt zu haben. Das wirft ihm die Anklage aber vor. Der Angeklagte hatte die Brandstiftung bei einem Polizeiverhör zugegeben, später aber wieder zurückgenommen.
Der Prozess wurde unterbrochen, um ein weiteres psychiatrisches Gutachten einzuholen. Auch das Geständnis wurde vom Gericht nicht angenommen, weil Unklarheit über den Gesundheitszustand des Angeklagten bestehe. Der Angeklagte leide unter psychischen Krankheiten.
Wolfsbergturm wieder eröffnet
Am vergangenen Wochenende wurde der Aussichtsturm auf dem Vlčí hora (Wolfsberg) feierlich wieder eröffnet. Er war nach einem Brand vor einem Jahr umfassend saniert worden. Die Wiedereröffnung fiel zugleich mit dem 135. Jubiläum des Turms zusammen. Der Turm ist der älteste im Schluckenauer Zipfel und wegen seiner umfassenden Aussicht bis ins Riesengebirge beliebt.
Polizei meldet mehr Verstöße im Autobahntunnel
Der tschechische Tunnel Panenská im Erzgebirge auf der Autobahn von Dresden nach Prag entwickelt sich immer mehr zur Goldgrube. Der zuständige Magistrat von Ústí nad Labem (Aussig) meldete im ganzen letzten Jahr fast 85.000 Verstöße gegen die Höchstgeschwindigkeit. Die liegt in dem Tunnel wie auch in dem weiter Richtung Prag gelegenen Tunnel Libouchec bei 80 Stundenkilometer. Im Tunnel Panenská befindet sich eine Anlage zur Messung per sogenannter Section Control. Dabei wird eine ganze Strecke und nicht nur ein einzelner Punkt gemessen.
Den Zahlen zufolge hatten die Beamten täglich im Schnitt über 230 Fälle auf dem Schreibtisch. Deshalb will die Stadt demnächst die Abteilung verstärken und weiteres Personal einstellen. In diesem Jahr wurden bis Ende April bislang fast 20.000 Verstöße festgestellt. Das freut vor allem die Stadtkasse: Im Jahr 2023 bis Ende April dieses Jahres nahm der Magistrat an Bußgeldern rund 44 Millionen Kronen (1,76 Millionen Euro) ein, darunter gingen auch viele Bescheide nach Deutschland.
An der Autobahn D8, wie die A17 in Tschechien heißt, gibt es noch zwei weitere Tunnel im Mittelgebirge, der Tunnel Radejčín und der Tunnel Prackovice. Dort kümmert sich der Magistrat der Stadt Lovosice (Lobositz) um die Bußgeldbescheide.
In der Stadt Ústí nahmen die Verkehrsverstöße sprunghaft zu. Waren es im gesamten letzten Jahr fast 3.900 Verstöße, so wurden dieses Jahr schon über 5.500 gezählt. Vor allem Falschparken wurden vermehrt geahndet. Das hängt auch mit einer strengeren Herangehensweise zusammen.
Museum Ústí gewinnt Preis
Das Stadtmuseum in Ústí nad Labem (Aussig) hat den wichtigsten Museumspreis Tschechiens gewonnen. Mit dem Preis „Gloria musaealis“ für das Jahr 2023 wurde in der Kategorie Museumstat des Jahres das Forschungsprojekt „Datenbank alter Steinbrüche auf dem Gebiet des Nationalparks Böhmische Schweiz und des Landschaftsschutzgebiets Elbsandsteingebirge“ gewürdigt. Das Projekt, zu dem auch die Sonderausstellung über den Sandstein gehörte, wurde als beispielhaft für angewandte Forschung mit großer gesellschaftlicher Wirkung ausgezeichnet. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Purkyně-Universität (UJEP) in Ústí durchgeführt.
Für den Bezirk Ústí war die Preisverleihung sehr erfolgreich. Denn mit der Nordböhmischen Galerie für Bildende Kunst in Litoměřice (Leitmeritz) und der Galerie für moderne Kunst in Roudnice nad Labem (Raudnitz) wurden weitere Einrichtungen im Bezirk für eine Ausstellung und eine Publikation ausgezeichnet. Die Galerie für Bildende Kunst erhielt den Sonderpreis in der Kategorie „Museumspublikationen“ für den Band „Frommes Morgen: Die Kunst des Sehens / Mystiker, Esoteriker, Automatiker in der tschechischen Bildenden Kunst“. Die Galerie in Roudnice erhielt den zweiten Preis in der Kategorie Museumsausstellung für die Ausstellung „Das Prinzip des Heraklit: 100 Jahre Kohle in der tschechischen Kunst“.
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In diesem Jahr sind 20 Jahre seit dem Eintritt der Tschechischen Republik in die Europäische Union vergangen. Zu den wichtigsten Vorteilen, die die EU-Mitgliedschaft mit sich gebracht hat, gehört der Zugang zu EU-Finanzmitteln. Die Kohäsionspolitik unterstützt nicht nur Projekte auf tschechischem Gebiet, sondern auch Initiativen, die grenzüberschreitende Beziehungen stärken. In den letzten 20 Jahren hat die Tschechische Republik Milliarden in gemeinsame Projekte mit Sachsen investiert. Wie bewerten die regionalen Partner diese Zusammenarbeit? Und wie stellen sie sich die nächsten 20 Jahre vor?
- Welchen Nutzen hat die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Tschechischen Republik als "neuem" EU-Mitgliedsstaat und Deutschland als "altgedachtem" EU-Mitgliedsstaat gebracht?
- Wie hat sich die Rolle der Tschechischen Republik in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit während der letzten 20 Jahre in der EU entwickelt?
- Wie bewerten die regionalen Partner diese Zusammenarbeit? Und wie stellen sie sich diese in Zukunft vor?
- Was hat sich im Laufe der Jahre in der Zusammenarbeit bewährt? Was sind bisherige Erfolge der Zusammenarbeit? Und was sollte verbessert werden?
- Welche Leuchtturmprojekte werden vom Interreg-Programm finanziert? Und welche Projekte befinden sich in der Vorbereitungsphase?
Als Diskutanten sind Elke Zepak, Geschäftsführerin der Euroregion Erzgebirge, sowie Vladimír Lipský, Geschäftsführer der Euroregion Elbe/Labe, eingeladen.
Die Veranstaltung wird vom europäischen Mediennetzwerk EURACTIV durchgeführt.
Mehr Informationen zur Veranstaltung finden Sie in diesem Flyer. Zur Anmeldung geht es hier.
Tschechien schließt ersten Tagebau
Der Kohleausstieg in Tschechien naht. Als erster Tagebau schließt in den kommenden Wochen der Tagebau ČSA südlich von Horní Jiřetín. Bis Juli will die Tagebaufirma Severní energetická 485 Mitarbeiter vor allem in technischen Berufen entlassen. Die Mitarbeiter erhalten eine Abfindung in Höhe des achtfachen Monatsgehalts. Ein Teil der Betroffenen ist bereits im Rentenalter.
Die Kohleförderung wird zunächst eingestellt. In der Grube verbleiben 150 Beschäftigte. Im Fall einer Notlage im kommenden Winter könnte man noch einmal für einige Monate den Kohleabbau anfahren. Dazu könnten Mitarbeiter aus dem zweiten noch aktiven Tagebau Vršany westlich von Most vorübergehend abgezogen werden. Neue Mitarbeiter werde man für diesen Fall aber nicht mehr einstellen. Und falls es dazu käme, wäre im kommenden Frühjahr endgültig Schluss. Denn alle Kohle, die dann noch in der Erde wäre, ist durch eine Entscheidung der Regierung schon aus dem Jahr 1991 geschützt. Demnach darf keine Gemeinde oder Stadt mehr der Kohle zum Opfer fallen. Von einem weiteren Abbau wären unweigerlich die Städte Horní Jiřetín und teils auch Litvínov betroffen. Darunter lagern immer noch 750 Millionen Tonnen Braunkohle. 2015 hatte die damalige Regierung die Entscheidung aus dem Jahr 1991 endgültig bestätigt und für Horní Jiřetín begann die Zukunft.
Tschechien plant den Kohleausstieg bis 2035. Bis dahin wird noch bei Most, Sokolov, Chomutov und Bílina abgebaut.
Chemnitz tauft Straßenbahn auf "Ústí nad Labem"

Bereits seit 1970 sind Ústí nad Labem und Chemnitz durch eine Städtepartnerschaft verbunden. Dies zeigt sich seit heute auch in Form einer auf den Namen der nordböhmischen Stadt getauften Chemnitzer Straßenbahn. Anlässlich des Europatages am 9. Mai sowie dem 20. Jubiläum der EU-Osterweiterung von 2004, seit der auch Tschechien der Gemeinschaft angehört, präsentierte der Taufpate der Bahn, Ústís Bürgermeister Petr Nedvědický, zusammen mit dem Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze am Freitagmittag den neuen Namen der Škoda-Straßenbahn mit der Nummer 921. Es ist bereits die dreizehnte Taufe einer Chemnitzer Straßenbahn, die überwiegend nach den zwölf Partnerstädten benannt sind. In ihren Grußworten betonten Schulze und Nedvědický die Bedeutung der Partnerschaft, deren Bestehen sich im kommenden Jahr, wenn Chemnitz Europäische Kulturhauptstadt sein wird, zum 55. Mal jährt. In seiner Rede versprach Nedvědický zudem, sich für diese große Ehrung seiner Stadt in Kürze auf angemessene Art "revanchieren" zu wollen. David Joram, bei der Chemnitzer Verkehrs-AG als Bereichsleiter für Fahrzeugservice zuständig, hob außerdem hervor, dass Chemnitz 2018 die erste Stadt Deutschlands war, die seit der Wiedervereinigung Straßenbahnen im Nachbarland Tschechien bestellt hatte. Inzwischen haben sich mehrere deutsche Verkehrsbetriebe dieser Entwicklung angeschlossen.
Bald wieder Züge nach Krupka
Noch in diesem Jahr sollen wieder Züge von Děčín nach Krupka fahren. Die Schienennetzverwaltung Správa železnic (SŽ) plant in den kommenden Monaten die Sanierung des Abschnitts von Telnice nach Krupka. Damit wird es wieder eine direkte Bahnanbindung an die Talstation des Sessellifts auf das Mückentürmchen und in die UNESCO-Altstadt von Krupka geben.
In Tschechien startet die Eishockey-WM
Das wichtigste Sportereignis in Tschechien ist immer noch die jährlich stattfindende Eishockey-WM. Immer im Mai schlagen die Herzen höher und die Hoffnung auf nichts anderes als den Titel trägt die ganze Nation. In diesem Jahr ist Tschechien erstmals seit neun Jahren wieder Gastgeber der Weltmeisterschaft und die Erwartungen entsprechend noch höher. Die WM begann am Freitag mit den ersten Spielen Norwegen gegen Schweiz und Slowakei gegen Deutschland. Am Abend hatte dann Tschechien sein erstes Spiel in der ausverkauften Prager O2-Arena gegen Finnland.
Ob es tatsächlich wieder mal mit einem WM-Titel für Tschechien klappt, entscheidet sich spätestens im Finale am 26. Mai. Einer der härtesten Konkurrenten könnte Deutschland sein, die vor einem Jahr Vizeweltmeister wurden und damit erstmals besser abschnitten als die traditionell stärkeren Tschechen. Für Tschechien gab es zuletzt vor zwei Jahren die Bronzemedaille. Der letzte WM-Titel liegt schon 14 Jahre zurück. Damals triumphierte Tschechien in Deutschland. Dass man eine Heim-WM gewinnen kann, kommt übrigens nicht so oft vor. Doch vor zwei Jahren machten es die Finnen den Tschechen vor und siegten zu Hause.
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Hřenskos neue Bürgermeisterin will Grenzbuden schließen

Der Grenzort Hřensko (Herrnskretschen) wird künftig weiblich geführt. Kateřina Horáková wurde am Montag zur neuen Bürgermeisterin gewählt. Mit Alena Pačáková ist ihre Stellvertreterin ebenfalls eine Frau. Horáková folgt auf den Ende des Jahres zurückgetretenen Zdeněk Pánek, der jahrelang Bürgermeister der Gemeinde war. Pačáková ersetzt den bisherigen Stellvertreter Robert Mareš, der seit Ende des Jahres vorübergehend die Gemeinde geführt hatte und nun nicht nur als stellvertretender Bürgermeister, sondern auch als Gemeindevertreter zurücktrat.
Horáková übernimmt das Amt in einer schwierigen Zeit. Jahrelang konnte sich Hřensko auf sprudelnde Einnahmen aus dem Betrieb der Bootsfahrten in der Edmundsklamm verlassen. Doch seit dem großen Waldbrand im Sommer 2022 ist die Klamm wegen Baumbruchgefahr geschlossen. Deshalb musste Hřensko bereits Mitarbeiter entlassen. Lediglich die kleinere Wilde Klamm, die schwieriger zu erreichen ist, bleibt für die touristischen Bootsfahrten geöffnet. Wann die Edmundsklamm öffnet, ist nicht abzusehen. Vor einigen Wochen erklärte der Nationalpark, dass sie mindestens noch drei Jahre geschlossen bleibt.
Erstes Ziel für die neu gewählte Bürgermeisterin ist es deshalb, mit dem Nationalpark über die Öffnung der Klamm zu verhandeln. Außerdem möchte die Neue im Gemeindeamt Parkautomaten einführen, um die Kosten für die Parkraumbewirtschaftung zu senken.
Als ihr zweites großes Ziel nannte Horáková, die Zahl der Verkaufsstände zu verringern, in denen vorwiegend vietnamesischstämmige Händler ihre teils wilde Mischung an Waren verkaufen. Als Grund nennt sie die Sicherheit. Ein Teil der Buden mache eine Durchfahrt für Feuerwehrfahrzeuge und Rettungswagen unmöglich. Aber sie ließ auch durchblicken, dass die Stände, an denen bei Kontrollen wiederholt Plagiate und Fälschungen beschlagnahmt wurden, wo zudem rechtsextreme Artikel zum Verkauf angeboten werden und die sich in der Vergangenheit auch als Umschlagplatz für Drogen entpuppten, nicht zum Bild der Gemeinde gehören, dass sie sich wünscht. „Wir möchten, dass uns mehr Touristen besuchen. Deshalb werden wir alles dafür tun, damit unser Dorf endlich im 21. Jahrhundert ankommt. Damit es den Besuchern bei uns gefällt“, so Horáková.
Pirnaer Schüler übersetzen Schicksal eines Winton-Kindes

Seit drei Jahren befindet sich in einem einst dunklen Durchgang am Hauptbahnhof Ústí nad Labem (Aussig) ein großes, farbenfrohes Wandbild. Es erzählt das ungewöhnliche Leben der Ruth Hálová. Kurz nach seiner Fertigstellung besichtigte das Wandbild sogar Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit seiner Frau Elke Büdenbender, die auf ihrer Reise ins Nachbarland extra einen Zwischenstopp in Ústí einlegten. Vor Kurzem nun war dieses Wandbild in Form eines Faltblatts Thema im Unterricht einer deutsch-tschechischen Klasse des binationalen Schillergymnasiums in Pirna. „Ruth stammte aus dem südböhmischen Český Krumlov. Sie war eines der 669 jüdischen Kinder, das kurz vor dem Zweiten Weltkrieg auf Initiative des Briten Nicholas Winton nach Großbritannien gerettet wurde. (Dieser Heldentat wird mit dem derzeit laufenden Kinofilm "One Life" mit Anthony Hopkins ein Denkmal gesetzt.) Nach dem Krieg ließ sich Ruth in Ústí nieder und leitete hier ein Team, das Impfstoffe entwickelte“, erklärte Michaela Valášková, die die Idee zu dem Wandbild und auch zu dem daraus entstandenen Faltblatt hatte.
Die Aufgabe der Schüler ist es nun, das Faltblatt ins Deutsche zu übersetzen. Denn die Geschichte von Ruth Hálová ist keine, die nur mit Ústí zu tun hat. „Sie hat eine universale Dimension, welche unsere tschechischen und deutschen Schüler angesprochen hat“, sagt Klassenlehrerin Jana Neuper und ergänzt: „Dank der Übersetzung erwerben sie neue Kompetenzen, die ihnen in ihrer weiteren Entwicklung helfen werden.“ Noch wird fleißig an der Übersetzung gearbeitet. Sobald sie fertig ist, wird natürlich eine deutsche Faltblatt-Version gedruckt.
Wandbild und Faltblatt entstanden im Rahmen des Projekts „Unbekannte Helden“ und sind das Werk der Künstlerinnen Adéla Bierbaumer und Magdalena Gurská. Durch das Projekt werden im öffentlichen Raum in Ústí die Geschichten von Menschen vorgestellt, die in Ústí geboren wurden oder eine Zeit lebten und die Geschichte schrieben, wenn auch manchmal erst später, als sie nicht mehr in Ústí lebten. Auf diese Weise entstanden bereits Kunstwerke zu Ehren des Grafikers Heinz Edelmann, der Illustrator und Schöpfer des berühmten Beatles-Films „Yellow Submarine“ oder der Atomphysikerin Lilli Hornig, die in Amerika an der Entwicklung der ersten Atombombe beteiligt war und sich ihr Leben lang für mehr Frauen in der Wissenschaft einsetzte.
Jeschken-Seilbahn wird verlängert
Das Stadtparlament von Liberec hat entschieden: Auf den Hausberg Ještěd (Jeschken) führt künftig eine Seilbahn mit nur einer großen Kabine, die an zwei Seilen aufgehängt sein wird. Gleichzeitig beschlossen die Stadtvertreter die Verlängerung der Bahn um 770 Meter bis zur Endhaltestelle der Straßenbahn in Horní Hanychov. Die alte Seilbahn maß 1,2 Kilometer.
Die Abgeordneten entschieden auf der Basis einer Machbarkeitsstudie. Demnach wäre eine umlaufende Variante mit mehreren Gondeln zwar etwas billiger im Bau ausgefallen, doch die Stadtvertreter ließen sich auch von visuellen Überlegungen leiten. Eine Bahn mit umlaufenden Gondeln passe nicht zum Jeschken, hieß es. Bis der Liberecer Hausberg wieder mit Seilbahn erreicht werden kann, wird es aber noch dauern. Optimistische Prognosen gehen von 2029 aus.
Steinmeier und von der Leyen in Prag
Am 1. Mai vor 20 Jahren traten acht mittel- und osteuropäische Länder gemeinsam mit Malta und Zypern der Europäischen Union bei. Diese größte Beitrittswelle in der Geschichte der Europäischen Union wird demnach auch die EU-Osterweiterung genannt. In dieser Woche weilten deshalb gleich zwei wichtige Politiker*innen in Prag: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nahm an den Jubiläumsfeierlichkeiten teil. Er nannte den Beitritt eine "epochale Wende". Auch Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen würdigte mit ihrem Besuch das historische Datum. Für beide war zugleich der Krieg gegen die Ukraine das bestimmende Thema. Steinmeier betonte gemeinsam mit seinem Amtskollegen, dem tschechischen Präsidenten Petr Pavel, die dauerhafte Unterstützung der Ukraine. "Unsere Solidarität hat kein Verfallsdatum", so Steinmeier. Ursula von der Leyen, die sich um eine zweite Amtszeit bewirbt, besuchte unter anderem auch tschechische Waffenhersteller, denen sie für ihre Lieferungen in die Ukraine dankte.
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April 2024
Die Flüchtlinge und Vertriebenen aus der Tschechoslowakei, die sich in der sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR niedergelassen hatten, erlebten die – im Vergleich zum Westen – besondere Situation, dass ihre frühere Heimat nun zu den „befreundeten sozialistischen Bruderländern“ zählte und die dort lebenden Menschen als befreundetes Volk galten. Sie konnten so etwas früher, aber auch vor einem anderen politischen Hintergrund als die aus der Bundesrepublik in ihre alte Heimat fahren.
Weitere Hunderttausende DDR-Bürger reisten im Urlaub oder dienstlich in die Tschechoslowakei und begegneten dort den oft erst nach 1945 dahin gekommenen Menschen. Für die Flüchtlinge und Vertriebenen waren solche Reisen immer auch Reisen in die Vergangenheit, in ihre frühere Heimat, zu den Gräbern ihrer Vorfahren, zu den Häusern, in den sie einst lebten und wo nun andere Menschen wohnten. Später war dies auch Menschen aus der Bundesrepublik möglich, die sich darüber jedoch – im Gegensatz zu denen aus der DDR – nach ihrer Rückkehr öffentlich äußern konnten und dies oft auch schriftlich taten, weshalb hierzu bereits viele Erkenntnisse vorliegen. Da das in der DDR nicht möglich war, ist darüber weniger bekannt.
Dieser von Betroffenen oft erwähnte Umstand wurde in der Forschung ebenso wie in der Öffentlichkeit bislang wenig verhandelt. Spärlich untersucht sind in diesem Zusammenhang auch die Begegnungen mit „Neusiedlern“ sowie deren Blick auf die ehemaligen Bewohner. Die Konferenz vom 9. bis 11. Juni 2024 in Teplice widmet sich diesen Geschichten in den zuvor mehrheitlich deutsch besiedelten Gebieten der Tschechoslowakei und wirft einen vergleichenden Blick auf die Situation in der Volksrepublik Polen. Mehr als 35 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhanges wollen wir zudem einen Blick auf bisherige Versöhnungsinitiativen aus Deutschland, Polen und Tschechien werfen und mit Praktikern der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit über die Zukunft der Verständigung sprechen.
Mehr zur Konferenz und Anmeldung
Die Veranstaltung ist ein Kooperationsprojekt der Deutschen Gesellschaft e. V. und der Euroregion Elbe/Labe.
Das Vorhaben wird gefördert vom Bundesministerium des Innern und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, dem Kleinprojektefonds in der Euroregion Elbe/Labe (beantragt) und dem Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa (IKGN) e.V. – Nordost-Institut (gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages).
Roma-Gedenkstätte Lety eröffnet

Im südböhmischen Lety wurde eine Gedenkstätte für den Porajmos, den Völkermord an den Roma im Nationalsozialismus, eröffnet. Bei der feierlichen Einweihung sprachen sowohl Staatspräsident Petr Pavel, als auch Premierminister Petr Fiala. Die Gedenkstätte, die ab dem 12. Mai für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird, erinnert an ein Konzentrationslager, das hier in den Jahren der nationalsozialistischen Besatzung für Roma aus Tschechien eingerichtet wurde. An gleicher Stelle stand zuvor bereits ein Arbeitslager vorwiegend für Roma.
1.308 Roma, Alte wie Kinder, Männer und Frauen, wurden zwischen August 1942 und Mai 1943 in dem Lager festgehalten, 327 kamen um und über 500 wurden in Konzentrationslagern ermordet. Im mährischen Hodonín u Kunštátu gab es noch ein zweites Lager, das nach 1945 als Feriencamp diente. Dort wurde bereits früher eine kleine Gedenkstätte eingerichtet. Mehr zur Geschichte des Lagers in Lety finden Sie z.B. unter www.holocaust.cz.
Nach 1945 geriet der Ort in Vergessenheit, später entstand eine Schweinemastanlage. Seit der Samtenen Revolution gab es – auch angeregt durch den damaligen Staatspräsidenten Václav Havel – Bemühungen, einen pietätvollen Erinnerungsort einzurichten. Doch die jeweiligen Regierungen lehnten eine Schließung der Schweinemast ab. Einen Völkermord an den Roma wollte die Regierung lange nicht anerkennen, erst recht keine eigene Schuld. Dass Desinteresse war auch dem Umstand geschuldet, dass Roma in Tschechien bis heute nur eine kleine Lobby haben und weitgehend sozial ausgegrenzt werden.
Erst 2018 einigte sich der Staat auf den Kauf der Schweinemast. 2022 war der Abriss abgeschlossen und der Bau der Gedenkstätte konnte beginnen. Diese ist dem Museum für Roma-Kultur in Brno angegliedert.
Neuer Standort für tschechische Lithium-Produktion
Das Lithium im Erzgebirge hat auch in Tschechien für Goldgräberstimmung gesorgt. Der Rohstoff soll in dem alten Bergbauort Cínovec gefördert werden. Tschechien erhofft sich dadurch auf diesem wichtigen Gebiet eine Unabhängigkeit vom Weltmarkt und das Aufrücken in die technologische Weltspitze. Doch seit Jahren bewegt sich nicht viel. Zwar wurde die Firma Geomet von dem mehrheitlich staatlichen Energieunternehmen ČEZ übernommen. Doch ein Abbau ist noch ein weitere Ferne.
Nun musste Geomet sogar einen Rückschlag hinnehmen. Aufgrund von Anwohnerprotesten gab die Firma den gewünschten Standort für das Lithiumverarbeitungswerk in dem Ort Újezdeček südlich von Dubí auf und entschied sich, das Werk in Prunéřov westlich von Chomutov aufzubauen.
Schon zwei Jahre hatten Anwohner gegen das Werk in Újezdeček protestiert. Vor allem die Einwohner der kleinen Siedlung Dukla fürchteten das Werk, das direkt an ihre Grundstücke gegrenzt hätte. Zwei Jahre lang führten sie einen Kampf David gegen Goliath. Geomet behauptete immer, dass Újezdeček der beste Standort sei. Entscheidend für den Erfolg des Protests war sicherlich die Kritik von Bezirkshauptmann Jan Schiller. Auch weitere Regional- und Kommunalpolitiker hatten sich auf die Seite der Anwohner gestellt. Geomet wurde wiederholt für seine Informationspolitik kritisiert.

Nun können die Einwohner der Dukla-Siedlung feiern. Geomet will das geförderte Lithium nun per Zug nach Prunéřov transportieren. Újezdeček ist nur noch als Umschlagplatz des Erzes auf die Bahn geplant. In Prunéřov befindet sich ein Kohlekraftwerk von ČEZ. Dort will Geomet sowohl die mechanische als auch chemische Bearbeitung von Lithium ansiedeln. Geplant sind wöchentlich bis zu 60 Lithium-Züge von Újezdeček nach Prunéřov.
Wann der Lithium-Abbau im tschechischen Erzgebirge beginnt, steht aber noch immer in den Sternen. Eine Machbarkeitsstudie, die Ende 2023 vorliegen sollte, ist bis heute nicht abgeschlossen. Fest steht lediglich, dass der Abbau unter Tage erfolgen soll. Auch der Transport des Erzes vom Schacht zum Umschlagplatz in Újezdeček ist noch offen. Zuletzt waren mit einem Transportlift oder einem Förderband zwei Möglichkeiten im Spiel. Geomet plant pro Jahr die Förderung von über 2 Millionen Tonnen Erz, das zu rund 25.000 Tonnen Lithium verarbeitet werden soll.
Žatec gewinnt weiteren Titel
Vor einem Jahr ging die Hopfenstadt Žatec noch leer aus. Dann gelang am 18. September der Eintrag in das UNESCO-Weltkulturerbe. Auf den Tag genau sieben Monate später wurde Žatec nun auch zur „Historischen Stadt Tschechiens" ernannt. Die Stadt wurde damit für ihre langjährige, erfolgreiche Sanierung des historischen Stadtkerns und einzelner Bauten ausgezeichnet. Besonders hob die Jury hervor, dass es der Stadt auch gelingt, neben dem Einsatz staatlicher Fördermittel ebenso private Hausbesitzer zur denkmalgerechten Sanierung zu motivieren.
Žatec gewann den begehrten Titel im achten Anlauf. Ins Finale kommen immer die Gewinner in den einzelnen Bezirken. Žatec war 2023 zum achten Mal hintereinander im Bezirk Ústí als Sieger hervorgegangen. Der landesweite Gewinner erhält 1 Million Kronen (40.000 Euro) für die Denkmalpflege.
Neue Elbbrücken für Fußgänger und Radfahrer

In Ústí hat der Bau einer neuen Brücke für Fußgänger und Radfahrer begonnen. Die neue Elbquerung entsteht flußabwärts der Beneš-Brücke. Sie ist ein Provisorium für die Zeit der Sanierung der Beneš-Brücke. Das Provisorium soll drei Meter breit werden und bis zum nächsten Winter fertig sein. Über die Behelfsbrücke werden auch alle Versorgungsleitungen, die bislang über die Beneš-Brücke führen, umgeleitet. Die schon lange fällige Sanierung der Beneš-Brücke soll im Oktober 2026 abgeschlossen werden.

Auch in Děčín entsteht eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer. Sie wird an die Eisenbahnbrücke gebaut. Im Unterschied zu der in Ústí wird sie aber keine Behelfsbrücke, sondern soll Fußgängern und Radfahrern die Querung erleichtern. Künftig vereinfacht das auch die Elbquerung für all jene, die auf dem Elberadweg unterwegs sind. Bislang mussten sie umständlich über die Tyrš-Brücke fahren.
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Am 1. Mai, in Tschechien der Tag der Liebe (und nicht der Arbeit!) und außerdem der erste Mittwoch im Monat, zeigen wir beim Tschechischen Filmmittwoch den wunderbaren Wohlfühlfilm »Obecná škola« (Die Volksschule) von Vater und Sohn Svěrák um 20 Uhr im Zentralkino Dresden.
Schuljahr 1945/1946: Die Schüler einer Jungenklasse sind so undiszipliniert, dass sie ihre Lehrerin ins Irrenhaus bringen. Dann übernimmt ein neuer Lehrer und fasziniert die Jungen: Einerseits Militäruniform und Züchtigung mit dem Rohrstock, andererseits bringt er sie mit Geigenspiel zur Geschichte von Jan Hus zum Weinen und mit seinen Erzählungen von den verschiedenen Kriegsfronten zum Staunen. Wäre da nicht seine unkontrollierbare Leidenschaft für Frauen...
Dieser Streifen von Vater und Sohn Svěrák ist wahrscheinlich ein klassisches Beispiel des tschechischen Kinos, wie es viele in Deutschland lieben: Liebevoll gezeichnete Charaktere in eher ländlicher Umgebung, die unterschiedliche mehr oder weniger alltägliche Geschichten erleben, und das alles ohne große Effekthascherei inszeniert. Hintergrund ist eine wichtige Zeit in der tschechischen Geschichte, die sicher alles andere als leicht war, aber hier mit einem versöhnlichen Sepiaton überzogen wird. Der Film zählt zu den beliebtesten Filmen aller Zeiten in Tschechien und steht auf Platz 6 der Liste bei csfd.cz.
Für Jan Svěrák war dies der erste Spielfilm als Regisseur, Vater Zdeněk Svěrák hat das Drehbuch geschrieben und mitgespielt. Der Film wurde als Bester fremdsprachiger Film für den Oscar 1992 nominiert.
Falls Sie immer noch nicht überzeugt sind: Unser aller Aschenbrödel, Libuše Šafránková, spielt auch mit. Man sieht sie ja nicht so oft (abgesehen von Weihnachten).
100 Jahre Erzgebirgstheater Teplice

Die Kurstadt Teplice feiert das 100-jährige Jubiläum des Erzgebirgstheaters (Krušnohorské divadlo). Das monumentale Gebäude am Rande des Kurparks war als "Stadttheater Teplitz-Schönau" am 20. April 1924 feierlich eröffnet worden. Damals war es das größte Theatergebäude außerhalb von Prag. Es war innerhalb von knapp zwei Jahren an der Stelle gebaut worden, wo sich zuvor der Vorgängerbau befand. Der war 1919 bei einem Brand zerstört worden. Der jetzige Bau ist übrigens eine Dresdner Koproduktion. Den architektonischen Wettbewerb gewann der Dresdner Architekt mit böhmischen Wurzeln Rudolf Bitzan. Er ist bekannt durch das Krematorium in Liberec (Reichenberg), entwarf das Rathaus in Freital-Döhlen und war auch am Entwurf für den Leipziger Hauptbahnhof beteiligt. Die Innenräume gestalteten die Dresdner Künstler Richard Guhr und Alexander Baranowsky.
Programme aus den 1920er Jahren zeigen ein reges Kulturleben. Das Theater hatte drei Sparten: Oper, Operette und Schauspiel. Gespielt wurde jeden Tag mindestens einmal, manchmal auch mehrmals. In dem Theater befanden sich neben dem Großen Saal mit über 700 Plätzen ein Kleiner Saal mit immerhin noch 500 Plätzen, ein Restaurant, ein Café und ein Kino sowie mehrere weitere Salons zum Beispiel für Tanzveranstaltungen. Gespielt wurde aufgrund der deutschsprachigen Bevölkerungsmehrheit gewöhnlich auf Deutsch. Mindestens einmal im Monat gab es eine tschechischsprachige Veranstaltung. An dem Theater spielten auch viele jüdischstämmige Schauspieler. Den Direktoren gelang es trotz wachsenden Drucks durch die faschistisch gesinnte Sudetendeutsche Partei bis zum Einmarsch der Wehrmacht ins Sudetengebiet 1938 die jüdischen Schauspieler zu halten, die ungefähr ein Drittel des Ensembles ausmachten. 1938 verlor das Theater nicht nur die jüdischen Schauspieler, sondern auch einige deutsche quittierten ihren Dienst. Nach 1945 wiederum musste die deutschstämmige Bevölkerung das Land verlassen.
Heute wird das Theater von der Stadt Teplice betrieben, die alle Spielstätten unter dem Dach des Kulturhauses jedes Jahr mit 2 Millionen Euro fördert. Dazu gehören neben dem modernen Kulturhaus selbst das Erzgebirgstheater sowie unter anderem das Zahradní dům (Gartenhaus) in der Nähe des Schlosses. Heute überwiegen im Theater zwar externe Produktionen, doch Kulturhaus-Leiter Přemysl Šoba hat für dieses Jahr erstmals wieder vier eigene Premieren angekündigt, teilweise unterstützt durch Musiker des Konservatoriums Teplice. Da das Kulturhaus gerade saniert wird, ist das Erzgebirgstheater in diesem Jahr auch Spielstätte für die Nordböhmische Philharmonie. Auch das Beethoven-Festival im Frühsommer findet im Erzgebirgstheater statt.
In Tschechien steigt das Interesse an der Europäischen Union
Am 9. Juni wählen die Einwohner in der Europäischen Union ein neues Parlament. Eine Umfrage von Eurobarometer, die im Februar in Tschechien durchgeführt wurde, lässt diesmal auf eine höhere Wahlbeteiligung schließen. Demnach würden 38 Prozent der Wahlberechtigten wählen gehen. Das mag für andere Länder wenig sein. In Tschechien, wo die Beteiligung bei EU-Wahlen bisher immer zu den niedrigsten gehörte, wäre das aber ein neuer Rekordwert.
Das Interesse an den Europawahlen stieg schon vor den letzten Wahlen wieder an, nachdem die Wahlbeteiligung 2014 mit 18,2 Prozent auf ein historisches Tief gesunken war. Nachdem Tschechien am 1. Mai mit neun anderen Staaten Mittel- und Osteuropas sowie Südeuropas der Europäischen Union beigetreten war, hatte die Wahlbeteiligung immer bei knapp über 28 Prozent gelegen. 2019 kehrte sie auf diesen Wert zurück und erreichte mit fast 29 Prozent sogar einen neuen Höchstwert.
Fragt man nach den Prioritäten für die Europawahl, stehen in Tschechien die Themen Verteidigung und Sicherheit (45 Prozent), die Unabhängigkeit bei der Energieversorgung und der Industrieproduktion (40 Prozent) und die Zukunft Europas (35 Prozent) mit weitem Abstand ganz vorn. Das unterscheidet sich teils diametral von dem Gesamtbild aller 27 EU-Staaten, wo lediglich die Priorität Verteidigung und Sicherheit weiter oben steht. Auch das Thema Migration und Asyl bekommt in Tschechien ein stärkeres Gewicht (33 Prozent) als in der Gesamt-EU (24 Prozent).
Mehr Gemeinsamkeiten finden sich bei den Werten, die das EU-Parlament in den kommenden fünf Jahren verteidigen soll. Hier stehen Frieden und Demokratie ganz vorn. Werden in Tschechien danach die Solidarität zwischen den EU-Staaten und Regionen und der Respekt vor nationalen Identitäten, Kulturen und Traditionen etwas mehr betont wird, sind es in der Gesamt-EU der Schutz der Menschenrechte und der Rechtsstaat.
Bei der Frage, worauf sich die EU konzentrieren soll, um ihr Gewicht in der Welt zu stärken, ergibt sich jedoch wieder ein uneinheitliches Bild. Zwar stehen Verteidigung und Sicherheit sowie die Unabhängigkeit bei der Versorgung mit Energie und Rohstoffen und der Infrastruktur ganz oben. In Tschechien wird danach jedoch eine Stärkung der Konkurrenzfähigkeit von Wirtschaft und Industrie betont (40 Prozent/EU27: 27 Prozent). Dagegen stuft die EU27 die Lebensmittelversorgung und Landwirtschaft mit 30 Prozent höher ein als tschechische Befragte (23 Prozent).
Schnellbahnstrecke: Entscheidung im Juni
Während auf deutscher Seite der Verlauf der neuen Schnellbahnstrecke von Dresden nach Prag geklärt ist, steht die Entscheidung auf tschechischer Seite noch aus. Der Ball liegt derzeit beim Bezirk Ústí. Das Bezirksamt wertet über 600 Stellungnahmen aus. Vor allem der Abschnitt südlich des Böhmischen Mittelgebirges, durch das die Schnellbahn mit einem Tunnel geführt werden soll, ist immer noch nicht zwischen drei Varianten entschieden. Weiterhin umstritten ist der Ausgang des Erzgebirgsbasistunnels auf tschechischer Seite. Doch die Bahninfrastrukturverwaltung Správa železnic drängt auf eine Entscheidung. „Juni ist unser großer Wunsch. Sonst verzögert sich alles - nicht nur der Erzgebirgstunnel, aber auch bereits der Abschnitt Prag-Lovosice, der zuerst gebaut werden soll“, sagt Pavel Hruška, Planungsschef bei Správa železnic.
Bis Juni soll das Bezirksamt alle 600 Stellungnahmen bearbeitet haben. Danach haben die Abgeordneten des Bezirksparlaments das letzte Wort. Sollte es zu keiner Entscheidung kommen, will das Verkehrsministerium das Verfahren an sich ziehen und eine Entscheidung erzwingen. Das ermöglicht ihm eine Neufassung des Baugesetzes. Gegen ein solches Vorgehen wehrt sich Bezirkshauptmann Jan Schiller (ANO): „Wir haben schon so intensiv mit allen betroffenen Gemeinden gerungen. Das wäre dann alles umsonst gewesen“, so der Bezirkshauptmann. Er setzt weiter darauf , einen Kompromiss zu finden.
Keuchhusten-Welle in Nordböhmen
In Nordböhmen sind in den letzten Wochen vermehrt Erkrankungen an Keuchhusten aufgetreten. In der vergangenen Woche meldete die Hygienestation des Bezirkes Ústí einen Anstieg um 130 neue Fälle. Die meisten wurden im Kreis Děčín (27) registriert. Vermehrt taucht die Erkrankung auch in den Kreisen Chomutov (25 Fälle) und Ústí (24 Fälle) auf. Die Verbreitung im Bezirk liegt unverändert bei 16 Fällen auf 100.000 Einwohner. Am stärksten ist die Krankheit in der Altersgruppe 15-19 Jahre mit knapp 92 Fällen auf 100.000 Einwohner verbreitet.
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Das Überwinden von Sprachbarrieren ist die wichtigste und zugleich die schwierigste Aufgabe aller sächsisch-tschechischen Grenzregionen. Ein frühzeitiges immersives Heranführen der Kinder an die Nachbarsprache ist eine besondere Chance für den gesamten Grenzraum.
Diese Herausforderung haben wir als Projektteam des INTERREG Projektes „Nachbarsprache von Anfang - Jazyk sousedů od začátku!“ angenommen. Alle sächsisch-tschechischen Euroregionen, die Sächsische Landesstelle für nachbarsprachige Bildung (LaNa) sowie TANDEM Pilsen Koordinierungsstelle für den deutsch-tschechischen Jugendaustausch bilden ein tolles Team und konnten im Januar 2024 das ambitionierte Projekt starten. Das Projekt möchten wir gemeinsam mit Ihnen gestalten und umsetzen.
MONTAG I PONDĚLÍ 29.04.2024
10 UHR I 10 HODIN
Ort: Bibliothek der Region Ústí / Knihovna Ústeckého kraje, Winston Churcilla 3, 400 01 Ústí nad Labem
Veranstaltungssprache(n): Deutsch und Tschechisch
Das Projekt "Nachbarsprache von Anfang an" wird mit EU-Mitteln aus dem Kooperationsprogramm Sachsen-Tschechien 2021-2027 gefördert.
Förderung von acht Projekten in der Euroregion Elbe/Labe bewilligt
Die Euroregion Elbe/Labe verwaltet einen aus EU-Mitteln gefüllten Kleinprojektefonds zur Unterstützung von deutsch-tschechischen Projekten. In der heutigen Sitzung des Lokalen Lenkungsausschusses in Děčín wurden acht Projektanträge mit einem Gesamtfördervolumen von ca. 70.000 Euro bewilligt. Darunter befinden sich z.B. Ferienlager, Sportspiele, gemeinsame Exkursionen oder auch die Kooperation von Hundesportvereinen. Die Antragsteller kamen aus Sebnitz, Dolní Poustevna, Bad Gottleuba, Tisá, Teplice, Bannewitz, Krásná Lípa, Obercunnersdorf, Bärenstein, Česká Kamenice und Dresden.
Mehr über die Fördermöglichkeit des Kleinprojektefonds erfahren Sie unter www.elbelabe.eu/kpf. Wir würden uns über viele gute Projektanträge sehr freuen. Sagen Sie's gern weiter!
Zur Liste der bewilligten Projekte
Bezirk Ústí modernisiert Krankenhaus Rumburk

Vor fünf Jahren war das Krankenhaus in Rumburk noch ein Pflegefall. Insolvent und von der Schließung bedroht. Einige Abteilungen waren geschlossen, es fehlte nicht nur an Geld, sondern auch an Personal. Dazwischen lag die Übernahme durch die Krankenhausholding des Bezirks Ústí und die Covid-Pandemie, in der das Krankenhaus wieder an Bedeutung gewann. Vor allem, da die Grenzen zeitweise geschlossen waren und Patienten nicht mehr – wie einmal vorgesehen – von sächsischen Kliniken versorgt werden konnten.
Inzwischen hat sich die Lage für das Krankenhaus verbessert. In den kommenden Jahren wird der Bezirk noch einmal massiv investieren. Geplant sind umgerechnet 37,5 Millionen Euro. Mit dem Geld wird die Poliklinik, also das ärztliche Versorgungszentrum saniert. Es entsteht eine völlig neue Notaufnahme und das Krankenhaus bekommt endlich einen eigenen Hubschrauberlandeplatz. Der Großteil der Investitionen soll bis 2027 fertig sein. Die Sanierung des Hauptgebäudes wird noch etwas länger dauern.
Das Krankenhaus, das im Schluckenauer Zipfel 50.000 Menschen versorgt, sollte vor Jahren noch geschlossen werden. Gleichzeitig wurde bereits mit Einrichtungen im benachbarten Sachsen verhandelt, die auf Patienten aus Tschechien warteten. Doch der Plan scheiterte an der Finanzierung.
Děčín schafft Elektrobusse an
Der öffentliche Nahverkehr in Děčín wird sich in den nächsten Jahren verändern. Dafür sorgt die Anschaffung neuer Elektrobusse für die Stadtlinien. Die Stadt hat bereits ein Bieterverfahren gestartet, in dem 20 Elektrobusse angeschafft werden sollen. Die Lieferung der ersten zehn Busse wird bereits im kommenden Jahr erwartet. Dabei zahlt die Stadt nur einen Bruchteil des Preises. Der Großteil wird mit Fördermitteln der Europäischen Union bestritten.
Děčín hat bereits seit drei Jahren immer wieder Elektrobusse verschiedener Hersteller getestet. Entscheidend war, ob die Busse auch das bergige Terrain der Elbestadt beherrschen. Das Ergebnis war positiv. Der Verkehrsbetrieb rechnet lediglich mit einer zusätzlichen Schnellladung im Laufe des Tages.
Welche Firma am Ende die Busse liefert, hängt ausschließlich vom niedrigsten Preisgebot ab. Außerdem fordert die Stadt eine Garantie für die Batterien für die volle Laufzeit von 12 Jahren.
Um weniger Emissionen auszustoßen, hat Děčín in der Vergangenheit bereits 21 Busse mit Erdgasantrieb angeschafft, deren Betriebskosten nach den Preissteigerungen nach Corona sowie mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine steil nach oben gingen. Weiterhin hat Děčín auch noch Dieselbusse im Fuhrpark.
Arbeitslosigkeit in Nordböhmen am höchsten
Die Arbeitslosigkeit im Bezirk Ústí bleibt die höchste in Tschechien. Im März meldeten die Arbeitsämter eine Arbeitslosenquote von sechs Prozent. Das waren zwei Prozentpunkte mehr als im Landesdurchschnitt. Allerdings blieb die Quote gegenüber Februar unverändert. 33.643 arbeitslos gemeldeten Personen standen fast 11.000 offene Stellen gegenüber.
Die Affäre um Bystron und die tschechische Zeitung Deník N
Seit fast drei Wochen bereits steht der AfD-Politiker Petr Bystron in den Schlagzeilen. Er soll Gelder von dem russischen Propagandaportal Voice of Europe angenommen haben. Bystron bestreitet das zwar und der Parteivorstand der Alternative für Deutschland hat ihm das Vertrauen ausgesprochen. Doch je länger die Affäre dauert und je mehr Details und neue Erkenntnisse bekannt werden, um so stärker wird der Politiker für die AfD zur Belastung. Immerhin steht er auf Platz zwei der Kandidatenliste für die im Juni stattfinden Europawahlen. Im Zusammenhang mit der Affäre Bystron fällt immer der Name der tschechischen Zeitung Deník N. Sie stand am Anfang und hatte die Vorwürfe erstmals publik gemacht.
Das ist kein Zufall. Handelt es sich mit Bystron doch um einen Politiker mit tschechischen Wurzeln. 1972 in Olomouc (Olmütz) geboren, emigrierte seine Familie Ende der 1980er Jahre nach Deutschland. Seit einigen Jahren machte er steile Karriere in der AfD. Tschechische Medien schreiben den Politiker trotzdem weiterhin konsequent tschechisch. Das heißt Petr bleibt Petr, der Nachname aber ist Bystroˇň, mit weichem N am Ende. Seine Herkunft erklärt das große Interesse der Medien in Tschechien an ihm. Tschechische Medien haben aber gerade was Recherchen um russische Einflussnahme angeht, sehr gute Quellen. Der tschechische Geheimdienst warnte schon lange vor dem Überfalls Russlands auf die Ukraine vor der Bedrohung aus Russland und dem wachsenden Einfluss nicht nur in Tschechien, sondern auch in anderen Teilen Europas. Tschechische Journalisten gehören zudem zu den aktivsten in Europa, die vernetzt mit Kollegen aus anderen EU-Ländern über den russischen Einfluss recherchieren. Ein europaweites Netzwerk, das russische Fake News aufklären sollte, wurde schon vor Jahren nicht zufällig von einem tschechischen Journalisten geleitet.
Dazu kommt die langjährige Investigativtradition und die gewachsene Medienlandschaft in Tschechien, die in den letzten zehn Jahren sogar noch zugenommen hat. Gerade Deník N ist dafür das beste Beispiel. Die Tageszeitung wurde gegründet, als anderswo Zeitungen schlossen. Ausgangspunkt war die Slowakei, wo sie sehr erfolgreich schnell Leser und Abonnenten fand. Sie war so erfolgreich, dass sie nach Jahren einen Ableger in Tschechien gründete. Dieser hat nun die Affäre um Bystron ins Rollen gebracht.
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Die Euroregion Elbe/Labe verwaltet einen aus EU-Mitteln gefüllten Kleinprojektefonds zur Unterstützung von deutsch-tschechischen Projekten. In der heutigen Sitzung des Lokalen Lenkungsausschusses wurden acht Projektanträge mit einem Gesamtfördervolumen von 68.600,80 Euro positiv beschieden.
Die Projekte im Einzelnen:
Projekttitel | Antragsteller | Projektpartner | EU Mittel |
---|---|---|---|
Unsere Nachbarn - Land und Leute | Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes Elbtal/Osterzgebirge e.V. | Klub českých turistů Dolní Poustevná, z.s.; Buntes Sebnitz e.V. - Verein zur Förderung von Kultur, Bildung und Begegnung | 13 989,60 € |
Sportspiele in Bad Gottleuba | "Haus des Kindes" e.V. | Základní škola a Mateřská škola Tisá, příspěvková organizace | 2 332,00 € |
Wieder zusammen - Dialog, Freundschaft, Bewegung | Základní škola Dubí 1, Školní náměstí 177, okres Teplice | Oberschule "Am Marienschacht" Bannewitz | 9 752,00 € |
Ein Schatz im Felsen | Základní škola a Mateřská škola Tisá, příspěvková organizace | "Haus des Kindes" e.V. | 2 332,00 € |
Hart auf dem Trainingsgelände, sanft auf dem Schlachtfeld | Město Krásná Lípa | Freiwillige Feuerwehr Obercunnersdorf e. V. | 7 080,80 € |
Deutsch-tschechisches Sportcamp | AHOJ sousede, z.s. | Sebnitzer Sport Verein 08 e.V. | 17 002,40 € |
Tanzplan - sportlich, aktiv und gemeinsam | Sebnitzer Sport Verein 08 e.V. | Asociace TOM ČR, TOM 1027 Stopaři | 9 328,00 € |
Jubiläumspokalkampf | Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V. Ortsgruppe Bärenstein e.V. | Ceský Kynologický SVAZ ZKA Ceska Kamenice-439 | 6 784,00 € |
Zurückgestellt wurden die Entscheidungen zu den folgenden drei Projekten, bei denen eine Überarbeitung des Antrags bzw. die Beibringung weiterer Unterlagen erforderlich ist:
Projekttitel | Antragsteller | Projektpartner |
---|---|---|
Konferenz "Heimwehtourismus aus der DDR" | Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes Elbtal/Osterzgebirge e.V. | Dobrovolný svazek obcí Euroregion Labe |
Brücke zu den Nachbarn – Erfahrungsaustausch und Stärkung der Kompetenzen zwischen Fachkräften, die mit Familien in Grenzgebieten arbeiten | Dobrovolnické centrum, z.s. | Der Kinderschutzbund Landesverband Sachsen e.V. |
Deutsch-tschechische Konferenz: Nachhaltigkeit in der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit | Západočeská univerzita v Plzni | Aktion Zivilcourage e. V |
Česká Kamenice hat wieder eine astronomische Uhr

Kein Prag-Aufenthalt ohne einen Besuch an der berühmten astronomischen Uhr am Altstädter Ring. Zu jeder vollen Stunde bildet sich regelmäßig eine riesige Traube von Menschen, um das Schauspiel mit den Aposteln zu erleben. Eine ähnliche Traube bildete sich am Ostersonntag auch in Česká Kamenice in der Nerudova-Straße, die den Hauptplatz mit der Wallfahrtskirche der Jungfrau Maria verbindet. Dort ging nämlich eine astronomische Uhr in Betrieb. Auch hier zeigen sich die 12 Apostel. Das Ensemble vervollständigen zwei Glöckner, ein Gerippe und ein Ritter.
Die astronomische Uhr ließ einst ein Uhrmacher bauen, um sein Geschäft anzukurbeln. Doch nach 1945 verlor er sein Gewerbe. Was aus der Uhr wurde, ist nicht bekannt. Aber es war noch die Stelle zu sehen, an der die Uhr einst installiert war. Das Haus in der Nerudova ist inzwischen saniert und letztes Jahr traf die Stadt den Entschluss, wieder eine astronomische Uhr einzubauen. Fast die Hälfte des Geldes kam durch eine Spendensammlung zusammen. Die Figuren wurden von der Glasschule im benachbarten Kamenický Šenov hergestellt.
Baustart für Egerradweg
Seit über zehn Jahren ist von ihm bereits die Rede: dem Radweg am Fluss Ohře, der in Bayern entspringt und dort Eger heißt und bei Litoměřice in die Elbe mündet. Ausgeschildert ist er auch schon und nicht wenige nutzen ihn bereits für Radtouren. Doch bisher führt er über Straßen oder Wald- und Feldwege. Die Straßen sind teils stark befahren, die Wald- und Feldwege haben nicht immer die für Fahrräder passende Qualität. Nun soll der Weg eine eigene, überwiegend asphaltierte Trasse bekommen. Der Bezirk Ústí als Bauherr sucht bereits Firmen für den Bau der ersten Abschnitte. Der erste Teil ist 3,8 Kilometer lang und befindet sich zwischen den Städten Litoměřice und Libochovice. Der zweite Abschnitt ist fünf Kilometer lang und betrifft die Strecke zwischen Žatec und Kadaň. Insgesamt entstehen zwischen Ohře-Mündung und der Grenze zum Bezirk Karlovy Vary (Karlsbad) 20 Abschnitte Radweg.
Deutschsprachige Führungen im Zoo Ústí

Der Zoologische Garten in Ústí nad Labem ist gerade besonders lohnenswert, hat man doch die einzigartige Möglichkeit, vier Gepardenjunge zu beobachten. Die Vierlinge sind nicht mehr ganz klein, aber mit ihren gut sieben Monaten immer noch sehr verspielt. Neben zwei anderen sind es die einzigen Gepardenjunge in Europa in diesem Jahr.
Seit neuestem kann man den Zoobesuch mit einer fachkundigen Führung verbinden, und das sogar in deutscher Sprache. Seit Herbst arbeitet im Zoo die deutsche Freiwillige Amelie Konzelmann. Vermittelt wurde sie durch den Paritätischen in Dresden, der schon seit Jahren im deutsch-tschechischen Freiwilligenaustausch aktiv ist. Amelie Konzelmann hat sich das Wissen über die Zootiere nicht erst in Ústí angeeignet, sondern kam schon mit Vorwissen in die Elbestadt. Die Führungen starten bereits an diesem Wochenende, jeweils 10 und 13 Uhr. Es sind auch historische Führungen oder Nachtführungen möglich. Eine Voranmeldung ist gewünscht. Alle Informationen einschließlich Kontaktdaten finden sich auf der deutschen Version der Webseite des Zoos. Tickets für die Führung erhalten Sie an der Kasse. Konzelmann bietet auch spannende Bildungsprogramme für Schulklassen zu unterschiedlichen Themen wie "Die Nahrungskette", "Verhaltensbiologie" oder "Illegaler Tierhandel". Sie sind für unterschiedliche Altersgruppen ausgelegt. Mehr Informationen finden sich ebenfalls auf der Webseite.
Tag ohne Eile
Es einen Tag mal langsamer angehen, das gönnt sich Tschechien einmal im Jahr. Am Mittwoch war es soweit. Alle in Tschechien waren aufgerufen, das Tempo rauszunehmen. Initiiert wurde dieser Tag vom Tschechischen Versicherungsverband. Anlass war die Zahl der Verkehrstoten, für die häufig eine überhöhte Geschwindigkeit oder aus Eile resultierende Unaufmerksamkeit verantwortlich ist. Deshalb will der Tag daran erinnern, die vorgegebenen Geschwindigkeiten im Straßenverkehr einzuhalten und stressfrei hinter dem Steuer unterwegs zu sein.
Doch der Tag ohne Eile hatte nicht nur mit dem Straßenverkehr zu tun. In Opava begann das Halbfinal-Pokalspiel zwischen Gastgeber Opava und Favorit Sparta Prag aus Anlass des Tages einige Minuten später. Auch Theateraufführungen fingen später an. Sogar das Figurenspiel der berühmten astronomischen Uhr am Prager Rathaus wurde 10 Uhr für einige Minuten angehalten. Stattdessen läutete der Tod 138-mal mit dem Glöckchen – einmal für jedes Opfer, das im vergangenen Jahr im Straßenverkehr wegen überhöhter Geschwindigkeit ums Leben gekommen ist.
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März 2024

Am Ostermontag beginnt der April, und das bedeutet, dass am Mittwoch wieder ein Tschechischer Filmmitwoch ist. Wir zeigen diesmal »Bílá nemoc« (Die weiße Krankheit) von 1937.
Das wird der bisher älteste Film beim Tschechischen Filmmittwoch. Die 1930er wurden in der Tschechoslowakei durch relativ seichte Komödien geprägt, weshalb geeignete Filme aus diesem Jahrzehnt rar sind. »Bílá nemoc« sticht heraus, was sicher auch an der Vorlage des berühmten Karel Čapek liegt.
Zum Inhalt: Eine mysteriöse Krankheit wütet in einem totalitären Staat, in dem ein strenger Marschall herrscht und Nachbarstaaten mit Krieg droht. Der Marschall wird vom Waffenmagnaten Baron Krog unterstützt, der Propagandaminister bereitet die Bevölkerung ununterbrochen auf den Krieg vor. Vor allem junge Menschen, die vergeblich nach Arbeit suchen, stehen fanatisch hinter dem Marschall und glauben, dass ein siegreicher Krieg der einzige Ausweg aus der düsteren Situation sei.
Dr. Galén, ein Slumarzt, hat ein Heilmittel gegen die weiße Krankheit gefunden, doch er will die Formel keiner Regierung überlassen, bis diese auf Waffen verzichtet und sich zu dauerhaftem Weltfrieden verpflichtet. Er behandelt Arme in den Vororten und Reiche, die nach Frieden streben. Eine Behandlung des infizierten Krog lehnt er ab, solange die Bedingungen nicht erfüllt werden. Dies wiederum lehnt der Marschall ab. Stattdessen beginnt er den Krieg gegen das Nachbarland. Die Massen jubeln, aber es kommt anders, als man vielleicht erwarten würde...
Der Film greift deutlich die Entwicklungen im benachbarten Deutschland seit 1933 auf, die ebenfalls auf einen Krieg zusteuert. Die Tschechoslowakei wird 1938, nur ein Jahr nach dem Film, durch das Münchner Abkommen und 1939 durch die endgültige Okkupation das erste Opfer von Hitlers Kriegsstreben. Damit ist der Film auch ein wichtiges Zeitdokument.
Tschechien feiert Ostern mit Riesenosterei

Ostern steht nicht nur vor der Tür, sondern im tschechischen Jablonné v Podještědí als ein riesiges Osterei mitten auf dem Hauptplatz. Nur knapp sechs Kilometer von der Grenze zu Sachsen entfernt, avancierte es in den letzten Tagen zur Touristenattraktion. Fotos mit dem Ei werden eifrig in sozialen Netzwerken geteilt. "Das Ei wurde von eifrigen Bastlern im Ortsteil Heřmanice in 80 Stunden Feierabendarbeit gefertigt", sagt Bürgermeister Jiří Rýdl. Es ist rund drei Meter hoch und dürfte damit das größte Ei weit und breit sein. Es besteht aus einem Drahtgeflecht aus Stahl, durch das Weidenruten und farbige Stoffbahnen geflochten wurden. "Wir hatten es schon letztes Jahr aufgebaut, allerdings da nur als reines Drahtgeflecht. Das geschmückte Osterei ist also eine Premiere", so der Bürgermeister weiter. Es ist noch mindestens bis Ostermontag zu bewundern. "Wir bauen es bestimmt nicht gleich am Dienstag wieder ab, sondern werden es auch nach Ostern noch ein paar Tage stehen lassen", sagt Rýdl angesichts des großen Interesses.
Das Osterei hat auch in Tschechien eine bis heute lebendige Tradition. Es gilt als Sinnbild für Fruchtbarkeit. Bunt geschmückt in vielen Varianten wurde es traditionell Ostermontag von Frauen den von Haus zu Haus ziehenden Männern überreicht.
Bahnstrecken leben wieder auf
Karfreitag starten im Nachbarland die Touristischen Eisenbahnlinien in die neue Saison. Das betrifft auch Zugstrecken, die im Rest des Jahres stillgelegt sind. Das gilt zum Beispiel für die im Volksmund genannte Ziegenbahn von Děčín nach Telnice, der Opárno-Express von Litoměřice nach Chotiměř im Böhmischen Mittelgebirge oder die Strecke von Ústí-Střekov nach Zubrnice, das auch als Museumsdorf bekannt ist. Die Züge fahren am Wochenende und an Feiertagen und es gilt das Elbe-Labe-Ticket. Auf den meisten Strecken werden historische Züge eingesetzt. Das Elbe-Labe-Ticket gilt auch auf den touristischen Schiffslinien T91 bis T93 auf der Elbe von Ústí nach Litoměřice oder Hřensko. Fahrpläne und weitere Strecken der mit einem „T“ bezeichneten Linien finden sich auf der Internetseite des Bezirks Ústí. Die Seite ist zwar nur auf Tschechisch, aber es ist die Navigation links über "Železniční linky" (Bahnlinien) und "Lodní linky a přívozy" (Schiffslinien und Fähren) möglich.
Osterreiten in Mikulášovice

Am Ostersonntag sind auch bei den tschechischen Nachbarn die Osterreiter unterwegs. Bei dem Brauch, der seit einigen Jahren wieder in Mikulášovice gepflegt wird, handelt es sich ursprünglich um eine Tradition der dort noch lebenden deutschen Minderheit. Die Prozession mit den Pferden startet unmittelbar nach der Heiligen Messe, die wiederum 10 Uhr in der Kirche des heiligen Nikolaus beginnt.
NGOs kritisieren Wohnsituation in Prag
Mehrere tschechische Nichtregierungsorganisationen (NGOs) haben Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, welche die Wohnsituation in Prag als die schlechteste in Europa einschätzt. Nirgendwo anders seien Unterkünfte so unerschwinglich wie in der tschechischen Hauptstadt, heißt es in der Studie. Die NGOs fordern kommunalen Wohnungsbau, den es bisher so nicht gibt in Prag, sowie die Regulierung der Mieten.
Die Ergebnisse der Studie, die an eine vergleichbare Untersuchung im Jahr 2018 anschließt, korrespondieren mit der Einschätzung des Wirtschaftswissenschaftlers Martin Červinka in der Tageszeitung Hospodářské noviny. Er verweist auf die wieder anziehenden Kaufpreise für privaten Wohnraum und das begrenzte Angebot, das die Preise zusätzlich anheizt. Der Wohnungsbau war auch in Tschechien aufgrund der explodierenden Baupreise zum Erliegen gekommen. Außerdem hatte die tschechisch Notenbank die Leitzinsen deutlich stärker erhöht als die Europäische Zentralbank, was die Kosten für Wohnungskäufer erhöhte und zusätzlich die Bereitstellung neuen Wohnraums dämpfte. Inzwischen hat die Notenbank eine erste Zinssenkung vorgenommen. Doch der Wohnungsbau ist noch nicht wieder angesprungen. Auch die Mieten bleiben weiter auf einem hohen Niveau.
Červinka verweist auf Daten des Statistikamtes, dass Prag in den letzten zwei Jahren um 100.000 Einwohner gewachsen ist. Mobilfunkdaten lassen darauf schließen, dass die Zahl der Einwohner sogar noch höher ist als die offiziellen 1,38 Millionen. Dahinter steht vor allem der Zuzug ukrainischer Flüchtlinge in den letzten Jahren. Gleichzeitig wertete Červinka die Situation auch positiv. Es sei beachtlich, wie der Wohnungsmarkt den Zuzug so vieler Menschen in so kurzer Zeit aufgenommen habe.
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Präsident Petr Pavel zu Besuch in Dresden

Am 15. März weilte der tschechische Präsident Petr Pavel in Dresden. Anlass war die Eröffnung der Ausstellung "Fragmente der Erinnerung" der Staatlichen Kunstsammlungen gemeinsam mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer im Lipsius-Bau. Diesen traf Präsident Pavel zuvor zu Gesprächen über die sächsisch-tschechischen Beziehungen und die wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit (sicher auch über unsere Tschechisch-Deutschen Kulturtage). Abschließend stand ein Besuch im Dresdner Werk des Halbleiterherstellers GlobalFoundries auf dem Programm.
Ausstellung des Reliquienschatzes des Prager Veitsdoms im Lipsiusbau
Am 15. März wurde im Dresdner Lipsiusbau an der Brühlschen Terrasse die Ausstellung "Fragmente der Erinnerung" eröffnet (siehe oben), die bis zum 8. September zu sehen sein wird.

Im Zentrum steht der über Jahrhunderte gewachsene Reliquienschatz des Prager Veitsdoms – eine der bedeutsamsten Sammlungen von Belegstücken des christlichen Glaubens – der als heilig und wunderwirkend verehrt wurde. Die Ausstellung präsentiert diesen Schatz anhand 125 mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Stücke zum ersten Mal in seiner Geschichte außerhalb seines ursprünglichen Bestimmungsortes.
Darüber hinaus eröffnen drei zeitgenössische Künstler zusätzliche Perspektiven auf das Thema des zivilisatorischen Gedächtnisses. Edmund de Waal regt mit keramischen Werken zur Reflexion über Geschichte an, die teilweise nur noch aus fragmentarischen Erinnerungen besteht. Josef Koudelka zeigt mit großformatigen Fotografien der Mauer zwischen Israel und der palästinensischen Westbank, wie diese Landschaft zerschnitten wird, in der die drei großen monotheistischen Weltreligionen ihre Wurzeln und sakralen Stätten haben. Der Film „In the Land of Drought“ von Julian Rosefeldt verwendet verlassene Filmkulissen, um Erinnerungen an die biblische Vorgeschichte und die Geschichte der Menschheit, vor allem im Nahen Osten und in Nordafrika, wachzurufen. Außerdem wendet sich der Film den realen Spuren der industriellen Vergangenheit Mitteleuropas mit großen Kratern und verlassenen Industriemaschinen zu, die heute zerstörte Landschaften prägen.
Ústí verabschiedet legendäre Škoda-Obusse

Das Straßennetz von Ústí nad Labem ist künftig um eine Attraktion ärmer, zumindest aus Sicht vieler Obusfreunde: Diese Woche verabschiedete der städtische Verkehrsbetrieb DPmÚL die legendären Škoda-Oberleitungsbusse vom Typ 15Tr. Die durch ihr eckiges Äußeres markanten Fahrzeuge fuhren seit Januar 1989 in der Stadt und wurden nun durch moderne, ebenfalls von Škoda/Solaris stammende Neufahrzeuge ersetzt. Diese verfügen zusätzlich über Hilfsantriebe auf Batteriebasis und ermöglichen daher, auch Linienabschnitte ohne Oberleitung zu befahren. Die letzten regulären Einsätze des Škoda 15Tr fanden bereits Ende Februar statt, doch diese Woche – also bis morgen! – fahren zwei bis zum Schluss aktive Exemplare noch ein letztes Mal im Rahmen einer Abschiedswoche auf verschiedenen Linien. Am Sonntag gibt es eine offizielle Abschiedsrundfahrt durch die Stadt, die jedoch bereits zwei Tage nach ihrer Veröffentlichung ausverkauft war. Das zeigt die Beliebtheit der kantigen Oldies.
Zwischen 1988 und 2004 wurden im Škoda-Werk in Ostrov nad Ohří knapp 500 Exemplare des 15Tr für zahlreiche Staaten des einstigen Ostblocks gefertigt. In Ústí fuhr mit insgesamt 77 Fahrzeugen die weltweit größte Flotte dieses Typs. Obusse verkehren in Ústí nad Labem seit 1988 und sind heute fester Bestandteil des lokalen ökologischen Verkehrskonzepts. Das Netz wurde in den 1990er und frühen 2000er Jahren erheblich erweitert. Die Topografie der Stadt mit ihren in Höhenlagen errichteten Neubaugebieten bietet optimale Voraussetzungen für die Nutzung dieses Verkehrsmittels.
Filmfestival »Jeden svět« gestartet
Am Mittwoch wurde in Prag das Menschenrechts-Filmfestival »Jeden svět« (Eine Welt) eröffnet. Das Festival wurde 1999 ins Leben gerufen und ist fester Bestandteil der Arbeit der international tätigen Hilfsorganisation "Člověk v tísni" (Mensch in Not). Heute ist das Festival das größte seiner Art weltweit.
Präsentiert werden Dokumentarfilme über Menschenrechte aus aller Welt. Jedes Jahr kommen nicht nur Filmemacher aus verschiedenen Ländern der Welt dorthin, sondern auch Protagonisten und Verteidiger der Menschenrechte. Gespräche mit ihnen sind eine der Säulen des Programms.
Das Festival findet nicht nur in Prag statt, sondern in diesem Jahr in 47 weiteren Städten in ganz Tschechien. In unserer Region werden Filme in Ústí nad Labem (bis zum 23. März bei unseren Freunden vom Hraničář) und vom 10. bis 13. April in Děčín gezeigt.
Mehr Zugverbindungen nach Prag

Ab dem 26. März startet das Unternehmen European Sleeper eine neue Nachtzugverbindung zwischen Prag und Brüssel. Diese verkehrt allerdings nicht täglich, sondern nur dreimal pro Woche. Für die Strecke Dresden-Prag wird wohl niemand einen Liegewagen buchen, aber der Zug bietet auch Sitzplätze. Von Prag startet der Zug 18.04 Uhr, so dass an bestimmten Tagen zwischen 17.30 und 18.30 Uhr gleich drei Züge nach Dresden fahren. Später am Abend sieht es aber erstmal weiter mau aus. In der Gegenrichtung fährt der Zug um 8.31 Uhr ab Dresden Hbf.

Vom 11. Juni bis 15. September wird ein zusätzlicher Eurocity mit Abfahrt in Prag um 20.28 Uhr eingesetzt, der eine späte Fahrt ermöglicht. Wichtig für alle Fans: Dieser EC soll einen bewirtschafteten Speisewagen haben. Umgekehrt kann man bereits sehr früh, um 3 Uhr, nach Prag fahren.
Die Einschränkungen durch die Bauarbeiten im Elbtal werden geringer, so dass bereits seit Mittwoch der Railjet zwischen Dresden und Graz über Prag, Brno und Wien wieder verkehrt, der im Dezember vorübergehend eingestellt werden musste. Außerdem entfällt ab nächster Woche der gelegentliche Schienenersatzverkehr für den Eurocity zwischen Ústí nad Labem und Dresden.
Sanierte Synagoge in Žatec eröffnet

Am Dienstag wurde die frisch sanierte Synagoge in Žatec im Beisein des tschechischen Kulturministers Martin Baxa feierlich eröffnet. Das Besondere ist dabei nicht nur, dass sie das zweitgrößte jüdische Baudenkmal in Tschechien darstellt (nach der Großen Synagoge in Plzeň), sondern auch, dass die Sanierung komplett von einem Privateigentümer durchgeführt wurde. Der Unternehmer und frühere Oberbürgermeister von Chomutov Daniel Černý hatte die Synagoge 2012 in einer öffentlichen Auktion für rund 1,5 Mio. Euro erworben und sie dann für nochmal rund 2,2 Mio. Euro saniert. Dafür nutzte er vor allem EU-Fördermittel. In der Synagoge werden nun wieder Gottesdienste stattfinden, während im benachbarten Rabbinerhaus ein Museum eingerichtet wurde.
Es gibt eine eigene Website zur Synagoge, auf der man viele historische Fotos findet, die u.a. auch den beklagenswerten Zustand vor der Sanierung zeigen.
Tschechische Literatur in Leipzig

Gestern wurde in Leipzig die diesjährige Buchmesse eröffnet. Tschechien ist dort wieder mit einem Stand des Tschechischen Literaturzentrums (České literární centrum, CzechLit) vertreten. Noch bis Sonntag können Sie sich dort informieren, welche aktuellen tschechischen Werke auf Deutsch erschienen sind. Außerdem finden mehrere Lesungen tschechischer Autorinnen und Autoren im Rahmen der Reihe "Echo Tschechien" statt.
Zum Programm von Echo Tschechien
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Die Erstellung dieses Newsletters wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
Am Mittwoch wurde in Prag das renommierte Menschenrechts-Filmfestival »Jeden svět« (Eine Welt) eröffnet. Das Festival wurde 1999 ins Leben gerufen und ist fester Bestandteil der Arbeit der bekannten Stiftung "Člověk v tísni" (Menschen in Not). Heute ist das Festival das größte seiner Art weltweit.
Präsentiert werden Dokumentarfilme über Menschenrechte aus aller Welt. Jedes Jahr kommen nicht nur Filmemacher aus verschiedenen Ländern der Welt dorthin, sondern auch Protagonisten und Verteidiger der Menschenrechte. Gespräche mit ihnen sind eine der Säulen des Programms.
Das Festival findet nicht nur in Prag statt, sondern in diesem Jahr in 47 weiteren Städten in ganz Tschechien. In unserer Region werden Filme vom 19. bis 23. März in Ústí nad Labem (bei unseren Freunden vom Hraničář) und vom 10. bis 13. April in Děčín gezeigt.
Aufgrund der internationalen Ausrichtung des Festivals laufen viele Filme entweder mit englischen Untertiteln oder in englischer Sprache, so dass man auch ohne tschechische Sprachkenntnisse folgen kann.
Mit unserer Unterstützung konnte der Nationalpark Böhmische Schweiz sein Video zur Situation am Gabrielensteig und der Edmundsklamm mit deutschen Untertiteln versehen.
Im Video erklärt der Dokumentarfilmer Prokop Pithart, wie sich die Natur nach dem Großbrand von 2022 erholt, und warum wir Geduld haben müssen, bevor wir dahin zurückkehren können.
Nationalpark sperrt Edmundsklamm für weitere drei Jahre

Die beliebte Edmundsklamm (Edmundova soutěska) in der Böhmischen Schweiz bleibt deutlich länger geschlossen als bisher bekannt. Der Nationalpark Böhmische Schweiz teilte mit, dass er bis 2027 keine Baumfällarbeiten in und oberhalb der Edmundsklamm durchführen wird. Das gleiche gilt für den Gabrielensteig (Gabrielina stezka) von Mezní Louka (Rainwiese) zum Prebischtor (Pravčická brána). Damit bleiben die beliebten Wege aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Die Umgebung der beiden Wege soll nach Aussagen der Nationalparkverwaltung für drei Jahre sich selbst überlassen bleiben. „Es hat sich gezeigt, dass wir die Wege am schnellsten wieder öffnen können, wenn wir der Natur noch etwas Zeit geben, sich zu regenerieren“, begründet Nationalparkleiter Pavel Kříž. Im Rahmen von Studien wurde u.a. eine Probefällung oberhalb der Edmundsklamm durchgeführt. Der Eingriff habe gezeigt, dass eine Fällung im großen Stil die Natur rund um die Wege zerstören würde und eine Sicherheit gleichzeitig nicht gegeben wäre. „Die Fällungen würden die dünne Bodenschicht stören“, so Direktor Kříž. Dabei könnten sich Steine und Felsbrocken lösen. Zudem sind die Fällungen selbst nicht ungefährlich und mit hohe Kosten verbunden.
Die verbrannten Stumpfe einfach stehen lassen, hat laut Kříž noch weitere Vorteile. Sie speichern Feuchte und sorgen für einen nachhaltigen Abfluss von Regenwasser in Bodenschichten. Gleichzeitig sind die Baumstümpfe Futter für Insekten, die wiederum als Nahrung Vögel in dem Gebiet halten. Einige Vogelarten sowie Fledermäuse nutzen die toten Bäume zugleich als Nistplatz. Außerdem haben die verbrannten Bäume noch tausende Samen gestreut, die im letzten Jahr aufgegangen sind. Auch diese natürliche Aufforstung würde der Holzeinschlag zerstören. Ein vom Nationalpark in Auftrag gegebenes Video zeigt, wie es jetzt am Gabrielensteig und oberhalb der Edmundsklamm aussieht und welche Folgen ein Einschlag hätte.
Die Sperrung bis ins Jahr 2027 ist ein harter Schlag. In einer ersten Stellungnahme zeigte sich vor allem die Gemeinde Hřensko enttäuscht, der die Edmundsklamm gehört und welche die Kahnfahrten betreibt. „Das Problem ist ja, dass wir in weiten Teilen die Aufgaben des Staates übernehmen. Wir finanzieren eine Feuerwehr, die sich nicht nur an vorderster Linie um Brandschutz kümmert, sondern auch um die Bergwacht. Wir geben viel Geld für die Ortspolizei aus, die in vielerlei Hinsicht die abwesende staatliche Polizei ersetzt. Das kostet viel Geld und da fehlen uns die Einnahmen aus der Edmundsklamm schmerzlich“, sagte der stellvertretender Bürgermeister Robert Mareš in einer ersten Reaktion der Tageszeitung Mladá fronta Dnes.
Zoo Děčín für drei Monate autofrei
Wer in den kommenden Monaten den Zoo in Děčín besuchen möchte, muss sich auf einen kleinen Spaziergang einstellen. Wegen Bauarbeiten ist die einzige Zufahrtsstraße zum Zoo, die Žižkova-Straße, seit Montag gesperrt. Ab 9. Juni soll die Straße wieder frei sein und damit noch vor Beginn der Hauptsaison. Doch bis dahin sind Besucher mit Kondition gefragt, denn der Zoo liegt oberhalb der Schäferwand (Pastýřská stěna). Zwar ist die Straße nur in der Woche zwischen 8 und 17 gesperrt. Aber die Zeiten können sich noch ändern und die Durchfahrt ist außerhalb der Zeiten der Bauarbeiten nur für PKWs möglich.
So oder so empfiehlt der Magistrat von Děčín, das Auto auf dem Parkplatz an der Straße Práce zwischen Eisenbahnschienen und Elbe abzustellen und den Fußweg über die Jahn-Aussicht (benannt nach dem Turnvater Friedrich Ludwig Jahn) und weiter bergauf zum Zoo zu nutzen. Mit 670 Metern wäre das zugleich der kürzeste Weg zum Zoo. Diese Variante ist auch vom Hauptbahnhof gut erreichbar. Als zweite Möglichkeit wird der rot markierte Wanderweg ab Tyrš-Brücke über die Puchmayerova-Straße hinauf zur Schäferwand empfohlen. Das Auto könnte dann am Parkplatz unterhalb der Tyrš-Brücke geparkt werden. Dieser Weg ist mit knapp einem Kilometer etwas länger.
Für den Zoo kommt die Sperrung zur Unzeit, denn er feiert in diesem Jahr sein 75. Jubiläum. In einer ersten Reaktion verlegte er eine seiner Veranstaltungen zum Jubiläum kurzerhand vom Mai in den August. Nunmehr ruft der Zoo am 31. August seine Fans auf, mit einem Bären-Nicki in den Zoo kommen. Denn der Sibirische Braunbär Bruno ist das Maskottchen des Zoos und mit Abstand beliebteste Tier. Mit möglichst vielen Nicki-Trägern möchte der Zoo einen neuen Rekord aufstellen.
Tschechien feiert 25 Jahre NATO-Mitgliedschaft

Drei JAS-39 Gripen-Jagdflieger, zwei Eurofighter Typhoon-Kampfflugzeuge und ein A-400MS Atlas-Transporter aus Deutschland flogen am 12. März nur 200 Meter über die tschechische Hauptstadt. Mit dieser symbolträchtigen Formation feierte Tschechien 25 Jahre Mitgliedschaft in der NATO. Im März 1999 traten auch Polen und Ungarn als erste ehemalige Ostblock-Staaten dem transatlantischen Verteidigungsbündnis bei.
Als Ehrengast nahm der damalige US-Präsident Bill Clinton an den Feierlichkeiten in Prag teil. Sein Besuch rief Erinnerungen wach, zumal der tschechische Präsident und frühere höchstrangige NATO-General Petr Pavel seinem Gast einen Besuch im legendären Jazz-Club Reduta ermöglichte. Dorthin hatte ihn 1994 der frühere Präsident Václav Havel ausgeführt. Clinton war nicht nur begeistert, sondern ließ sich auch zu einem Saxophon-Solo überreden.
Das Musizieren überließ er an diesem Abend anderen, aber er erinnerte daran, dass er es war, der die gebürtige Tschechin Madeleine Albright erst zur UNO-Botschafterin und später zur Außenministerin ernannte. Albright, gute Freundin Havels, unterstützte vehement dessen Bemühen, Tschechien so schnell wie möglich in die NATO zu bekommen. Dafür setzte Havel sein ganzes außenpolitisches Gewicht ein, und es ist bezeichnend für die Prioritäten in dem Nachbarland, dass Tschechien zuerst der NATO beitrat und dann der Europäischen Union.
Es war ebenfalls bezeichnend, dass ausgerechnet in dieser Woche Tschechien melden konnte, genug Geld für den Kauf von 800.000 Schuss Artilleriemunition in Drittstaaten eingesammelt zu haben, um damit kurzfristig den Munitionsmangel in der Ukraine zu beheben. Der britische The Telegraph konnte diese Initiative nicht hoch genug einschätzen. "Wenn es stimmt, dass die Artillerie der König des Krieges ist, dann ist dieses kleine osteuropäische Land gerade der Königsmacher..." Außer der Tatsache, dass sich Tschechen eher als Mitteleuropäer sehen, werden diesen Satz in Tschechien viele unterschreiben können.
Verstimmung zwischen Prag und Bratislava
Wo sonst kein Blatt dazwischen passt, herrscht gerade kühle Distanz: Die beiden Nachbarländer Tschechien und Slowakei, die sich vor über 30 Jahren vorbildlich aus der Tschechoslowakei in zwei unabhängige Staaten getrennt haben, sind gerade über den Umgang mit der russischen Aggression in der Ukraine entzweit. Die tschechische Regierung hatte Anfang März beschlossen, die regelmäßigen Regierungskonsultationen auszusetzen.
Erst im Herbst, nachdem in Bratislava der Linkspopulist Robert Fico das Amt des Regierungschefs übernommen hatte, waren sich beide Seiten einig gewesen, die Konsultationen fortzusetzen. Auch der Gipfel der Visegrád-Staaten, also zwischen Ungarn, Polen, der Slowakei und Tschechien, war Ende Februar in Prag versöhnlich zu Ende gegangen. Dabei könnten die Auffassungen zu Russland und der Ukraine gerade unterschiedlicher nicht sein. Auf der einen Seite stehen der Pole Donald Tusk und der Tscheche Petr Fiala, beide klare Verbündete der Ukraine und überzeugte Transatlantiker. Auf der anderen Seite mit Viktor Orbán der ewige Störenfried in der EU, der von seiner Putin-Verehrung nicht lassen mag. Robert Fico mag andere Beweggründe haben, aber in seiner prorussischen Haltung nimmt er sich mit Orbán nichts.
Damit war aber für Prag nun eine rote Linie überschritten. Die Tschechen haben gerade erfolgreich eine Koalition für Munitionslieferungen an die Ukraine geschmiedet. Da ist die Weigerung Ficos, die Ukraine militärisch zu unterstützen, ein Affront. Wie lange die neue Eiszeit dauert und ob und wann die Konsultationen wieder aufgenommen werden, ist noch nicht bekannt.
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Am Samstag, den 11. Mai 2024, organisieren Vertreter des Klubs der tschechischen Touristen Krasná Lípa und des Oberlausitzer Kreissportbundes Görlitz gemeinsam die Feier zum 135. Jahrestag der Eröffnung des Aussichtsturms auf dem Wolfsberg.
Am 4. März wurde im Lokalen Lenkungsausschuss beschlossen, das Projekt mit einer Gesamtsumme von 19.928,00 EUR aus dem Kleinprojektefonds zu unterstützen.
Vorerst keine RegioJet-Züge nach Prag

Das tschechische Eisenbahnunternehmen RegioJet startet vorerst keine regelmäßigen Zugverbindungen zwischen Prag und Berlin. Ursprünglich sollten auf der Strecke Prag-Dresden-Berlin ab 20. März täglich drei Zugpaare pendeln. Wie das Unternehmen mitteilte, hätte die Deutsche Bahn als Netzbetreiber keine ausreichende Streckenkapazität zur Verfügung gestellt. Auf Nachfrage von saechsische.de antwortete die Deutsche Bahn allerdings, dass RegioJet Kapazitäten erhalten hatte. Allerdings hätten sich die Fahrtzeiten aufgrund von Bauarbeiten verändert. Das sei für RegioJet offenbar nicht mehr attraktiv gewesen. "Die Slots waren nicht gut", wird RegioJet-Sprecherin Alexandra Janoušek Kostřicová von saechsische.de zitiert, und meint damit die von Deutsche Bahn angebotenen Fahrzeiten. RegioJet startet dagegen in Österreich und Ungarn durch. So wird die Zahl der Zugverbindungen zwischen den Hauptstädten Wien und Budapest aufgrund der hohen Nachfrage ab 4. April auf acht verdoppelt. Auch zwischen Prag und Brno kommt in den Morgen- und Abendstunden jeweils ein Zugpaar hinzu. Zwischen Prag und Dresden sowie Berlin bietet RegioJet aber wie gehabt Fernbusse an.
Kleiner Trost für die Strecke Berlin-Dresden-Prag ist die Verlängerung der Nachtzugverbindung European Sleeper aus Brüssel und Amsterdam nach Berlin weiter über Dresden in die Moldaustadt. Damit ergibt sich immer dienstags, donnerstags und samstags morgens eine weitere Direktverbindung aus Dresden und Bad Schandau. Der Zug fährt ab Dresden 8.24 Uhr (Neustadt) bzw. 8.31 (Hauptbahnhof) sowie ab Bad Schandau (8.58 Uhr).
Von Prag aus kommt (18.04 Uhr ab Hauptbahnhof) jeweils Dienstag, Donnerstag und Sonntag eine zusätzliche Verbindung am Abend hinzu.
Bischofsweihe in Litoměřice

Am 2. März wurde der erst 52-jährige Stanislav Přibyl zum neuen Bischof des Bistums Litoměřice (Leitmeritz) geweiht. Der Weihe in der bis auf den letzten Platz besetzten Stephans-Kathedrale wohnten zahlreiche geistliche Würdenträger auch aus dem Bistum Meißen bei. Gleichzeitig bedeutete die Weihe den Abschied des scheidenden Bischofs Jan Baxant, der sein Amt aus Altersgründen nach 15 Jahren niederlegte.
Přibyl ist der jüngste Bischof der katholischen Kirche in Tschechien. In Litoměřice ist er kein Unbekannter. Der gebürtige Prager diente von 2009 bis 2016 im Bistum als Generalvikar. Wenn es seine Zeit zulässt, spielt Přibyl Orgel. Er spricht mehrere Sprachen, darunter auch Deutsch.
Tschechien stärkt Deutsch als Minderheitensprache
Das tschechische Parlament hat einer Erweiterung des Deutschen als Minderheitensprache zugestimmt. Damit wird Deutsch auf eine neue Stufe gehoben. Der Beschluss trat zu Ende Februar dieses Jahres in Kraft.
Die neuen Bestimmungen beziehen sich auf die Europäische Charta der Minderheitensprachen, die Tschechien bereits im Jahr 2006 verabschiedet hat. Sie besteht aus verschiedenen Stufen je nachdem, wie stark die Minderheitensprache geschützt wird. Deutsch wurde mit dem Beschluss nun in die dritte und höchste Stufe aufgenommen. Das gilt in den Regionen, in denen die deutsche Minderheit am stärksten vertreten ist. Neben drei Kreisen in Mährisch-Schlesien und Südböhmen sind das vor allem Kreise in Nordböhmen nahe der Grenze zu Sachsen wie Cheb, Sokolov, Karlovy Vary, Ústí und Liberec.
Für diese Kreise gelten neu 35 Förderbestimmungen. Dazu gehören unter anderem zweisprachige Schulen und Kindergärten, ein verstärkter Deutsch-Unterricht, aber auch die Möglichkeit, Deutsch bei Gericht sowie bei Behörden zu gebrauchen oder Rechtsurkunden auf Deutsch auszustellen. Auch außerhalb der acht Kreise soll Deutsch verstärkt gefördert werden. Das betrifft zum Beispiel den Unterricht in der Geschichte und Kultur der Deutschen in Tschechien sowie eine Förderung des Deutsch-Unterrichts.
Sowjetdenkmal muss weichen
Die Abgeordneten der Stadt Litoměřice haben beschlossen, das Denkmal des Sowjetsoldaten aus dem Jirásek-Park zu entfernen. Die Abgeordneten reagierten damit auf eine Petition, die zu einer Beseitigung des Denkmals aufgerufen hatte. Sie verabschiedeten aber einen Kompromissvorschlag. Demnach soll das Denkmal, das 1975 errichtet wurde, nicht ganz beseitigt, sondern an einen alternativen Ort verlegt werden. Autor des Denkmals ist der Künstler Otakar Petroš. Die Enthüllung erfolgte aus Anlass des 30. Jahrestages, an dem Tschechien von den Alliierten befreit wurde.
Der jetzige Standort im Jirásek-Park ist sehr prominent. Das Denkmal war in der Vergangenheit schon mehrfach beschmiert worden. Allein seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine war es zu zwei neuen Farbanschlägen gekommen. Nach dem zweiten Farbanschlag hatte ein weiterer Unbekannter die Farbe teils wieder beseitigt und auf die ukrainischen Soldaten verwiesen, die in den Reihen der Roten Armee an der Befreiung Tschechiens beteiligt waren.
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Mit Direktbus von Schmilka zum Prebischtor

Mit Beginn der Ausflugssaison verbessert sich die Verkehrsverbindung aus Sachsen in die Böhmische Schweiz. Die neue Buslinie 435 fährt künftig an Wochenenden und Feiertagen jede Stunde ab Schmilka, Parkplatz über Hřensko, Mezní Louka bis nach Mezná. Er hält auch an der Haltestelle Tři prameny, wo der Fußweg zum Prebischtor (Pravčická brána) beginnt.
Die Linie 435 gab es schon bisher. Geändert hat sich der Verlauf. Außerdem fährt sie mit dem Stundentakt deutlich häufiger. Sie nimmt ihren Betrieb Karfreitag (29. März) auf und verkehrt das ganze Jahr bis zum 3. November. In den beiden Sommermonaten Juli und August verkehrt der Bus sogar täglich.
Für Touristen aus Sachsen ergeben sich damit zwei Zustiegsmöglichkeiten: eine in Schmilka und eine in Hřensko, wo die Fähre von der S-Bahn-Station Schöna übersetzt. Wie die genauen Anschlüsse ausfallen, muss sich noch zeigen, da der Fahrplan erst am 20. März vom Rat des Bezirkes Ústí verabschiedet wird. "Eine Anbindung an die S-Bahn und die Fähre war nicht primär unser Thema", sagt Magdalena Fraňková, Sprecherin des Bezirks Ústí. "In Verbindung mit der Linie 438, die von Děčín kommt und um eine halbe Stunde versetzt ebenfalls nach Mezná fährt, ergibt sich aber ein interessanter Halbstunden-Takt von Hřensko nach Mezná", so Fraňková weiter.
Die Busse der Linie 435 halten überdies in der Nähe der Fähre von Schöna, was ein Umsteigen erleichtert. Überdies ist in der noch zu verabschiedenden Fahrplanversion an der nächsten Haltestelle Hřensko střed (Mitte) eine Umsteigemöglichkeit zur Linie 434 vorgesehen, mit der man nach Jetřichovice (Dittersbach) und Krásná Lípa (Schönlinde) weiterfahren kann. Die Busse 438 halten weiter an der Haltestelle Hřensko, nábřeží.
Die 435 soll trotz des Beginns in Schmilka komplett im tschechischen Tarif DÚK (Verkehrsverbund des Bezirks Ústí) fahren, so dass kein grenzüberschreitender Tarif anfällt. Die Fahrkarte von Schmilka bis zum Prebischtor-Abzweig Tři prameny kostet zum Beispiel 20 Kronen (0,80 Euro), das Ticket bis Mezná 31 Kronen (1,24 Euro). Gezahlt wird in den Bussen entweder bar in Kronen oder mit der Kreditkarte. Das Elbe-Labe-Ticket gilt in dem Bus natürlich auch.
Kurz vor Ostern fallen übrigens die baubedingten Einschränkungen auf deutscher Seite zwischen Bad Schandau und Schmilka weg. Ab 20. März fährt die S-Bahn wieder bis Schöna. Auch die Nationalparkbahn verkehrt wieder in regulärer Weise.
Auch in diesem Jahr können Urlauber, die mindestens zwei Nächte in der Böhmischen Schweiz, dem tschechischen Elbsandsteingebirge oder im Schluckenauer Zipfel übernachten, öffentliche Verkehrsmittel kostenlos nutzen. Die Gutscheine dafür werden elektronisch in den Hotels und Pensionen ausgegeben. Da das allerdings nicht immer automatisch passiert, empfiehlt es sich notfalls nachzufragen.
Elbe-Werft bei Děčín ist insolvent

Eine der letzten Elbe-Werften ist zahlungsunfähig. Das Bezirksgericht in Ústí nad Labem (Aussig) stimmte dem Insolvenzantrag von 30 Beschäftigten der Firma České loděnice zu. Die Firma mit Werft im Děčíner Stadtteil Křešice schuldet den Beschäftigten über eine Million Kronen (rund 40.000 Euro) ausstehende Gehaltszahlungen. Damit kamen die Beschäftigten einem Antrag der Firma selbst zuvor. Darin ist von Verbindlichkeiten in Höhe von 60 Millionen Kronen (2,4 Millionen Euro) die Rede. Doch das ist noch nicht alles. Weitere Gläubiger sind aufgefordert sich zu melden. Gleichzeitig hat die Firma bereits eine Vorlage zur Reorganisation der Firma vorbereitet. Der muss der Gläubigerausschuss in der ersten Maihälfte zustimmen.
Die Probleme der Werft begannen mit der Covid-Pandemie 2020 und verstärkten sich mit steigenden Energiepreisen im Jahr darauf und der allgemein hohen Inflation, die mit der russischen Aggression in der Ukraine noch an Fahrt aufnahm. Hinzu kam eine schleppende Zahlungsmoral von Kunden der Werft. Ein dauerhaftes Problem für die Werft war auch die unsichere Schiffbarkeit der Elbe. In manchen Jahren dauerte es Monate, bis fertige Schiffe zu den Auftraggebern in die Niederlande oder nach Deutschland transportiert werden konnten.
Die Tradition des Schiffbaus in der Werft von Křešice reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. In den letzten Jahren liefen vor allem Schiffsrumpfe für große Güterschiffe vom Stapel, die daraufhin im Schiffsverband nach Deutschland oder in die Niederlande transportiert und dann vor Ort fertig montiert wurden.
Die Zukunft der Werft liegt nun in den Händen der Gläubiger. Stimmt eine Mehrheit von ihnen im Mai der Restrukturierung zu, kann es mit dem Schiffsbau in Děčín weitergehen. Lehnen sie den vorgelegten Plan ab, dürfte das Ende der 150-jährigen Geschichte des Schiffbaus in Děčín nicht mehr zu verhindern sein.
Durchschnittseinkommen in Tschechien bei rund 10.700 Euro
Das Durchschnittseinkommen in Tschechien lag 2022 bei 259.900 Kronen (entsprach Ende 2022 ca. 10.700 Euro) pro Person und Jahr. Es ist damit zwar im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 Prozent gestiegen. Aufgrund der sehr hohen Inflation – einer der höchsten in Europa – sanken die Einkommen allerdings real um 6,5 Prozent. Dies teilte das tschechische Statistikamt (ČSÚ) diese Woche mit, welches dafür jedes Jahr 11.500 Haushalte befragt.
Die Zahl der Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, sank 2023 von 10,2 auf 9,8 Prozent. Die Armutsgrenze in Tschechien lag bei einem Einkommen von 16.774 Kronen (ca. 661 Euro nach aktuellem Kurs) pro Monat für eine alleinstehende Person. In der EU-Statistik betrachtet man in Hinblick auf Armut zudem die sog. materielle und soziale Entbehrung. Die wird angenommen, wenn Menschen sich 5 von 13 ausgewählten Produkten nicht leisten können (mehr dazu beim Statistischen Bundesamt). Davon waren letztes Jahr in Tschechien 6,3 Prozent der Menschen betroffen, gegenüber 4,8 Prozent im Vorjahr.
Kleine Skigebiete ziehen Schlussstrich
Die kleinen Skigebiete im Bezirk Ústí haben die Wintersaison für beendet erklärt. Einige hatten noch die Hoffnung, erneut zu beschneien, sollten die Temperaturen doch noch unter Null fallen. Aber nachdem die Frühlingsferien in Tschechien fast vorbei sind und auch in Deutschland wieder die Schule läuft und das Wetter sogar noch wärmer geworden ist, lohnt es sich nicht mehr. Lediglich am Klínovec (Keilberg) oder Ještěd (Jeschken) sowie im Riesengebirge laufen noch die Lifte.
Für die meisten Skigebiete im Bezirk Ústí war es ein Winter zum Vergessen. Zwar kamen sie dank des frühen Schnees im November auf so viele Lifttage wie in einer normalen Saison. Aber schon im Januar herrschte eher regnerisches Wetter, weshalb wenig Besucher kamen. Einzig in Klíny zeigte man sich mit der Zahl der Besucher zufrieden.
Parlament lehnt "Ehe für alle" ab
Im tschechischen Parlament fand ein Gesetzesvorschlag für eine "Ehe für alle" keine Mehrheit. Die Abgeordneten stimmten dagegen am Mittwoch mit deutlicher Mehrheit von 123 zu 53 Stimmen einem Kompromissentwurf zu, nach dem die Rechte von gleichgeschlechtlichen Paaren künftig deutlich gestärkt werden. Die Partner können nun eine eingetragene Partnerschaft eingehen, in der ein Partner das leibliche Kind des anderen adoptieren kann. Auch hat ein Partner beim Tod des anderen neu Anspruch auf Witwen- bzw. Witwerrente.
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Am Freitag, den 2. Februar 2024, fand in Ústí nad Labem die erste Sitzung des KPF EEL statt. Es wurden insgesamt 6 Projekte bewilligt, die Förderung beträgt insgesamt 43.240,00 €.
Februar 2024

Nächste Woche haben wir wieder einen ersten Mittwoch im Monat und damit "Tschechischen Filmmittwoch": Wir zeigen am 6. März um 20 Uhr im Zentralkino »Rozpuštěný a vypuštěný« (Aufgelöst und abgelassen) aus dem Jahr 1984.
Mit diesem Film haben wir erstmals einen Krimi im Programm, wenn auch einen absurd-komischen: Gegen Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie untersuchen Kommissar Trachta und sein Praktikant Hlaváček den Mord an dem Fabrikanten Bierhanzl, der aus Enteneiern eine Wundersalbe gegen Haarausfall herstellte und offenbar in einer Badewanne mit Schwefelsäure aufgelöst und seine sterblichen Überreste durch den Abfluss gespült wurden.
Das legendäre Duo Svěrák/Smoljak hat hiermit ein Stück seines Jára-Cimrman-Theaters auf die Leinwand gebracht. Jára Cimrman ist eine 1966 von Zdeněk Svěrák erfundene Kunstfigur eines absurden Universalgenies, die ganz Tschechien kennt und liebt. In diesem Film taucht er zwar nicht auf, aber die Tradition des absurden Theaters wird hier bravourös umgesetzt. Der Film strotzt nur so vor Ideen, auch wenn man den reichlichen Wortwitz leider nur mit guten Tschechisch-Kenntnissen ganz verstehen wird. Es bleiben aber genügend Absurditäten und lustige Einfälle, damit es aber auch für hiesiges Publikum ein großer Spaß wird.
Neue Preise für Autobahn-Maut in Tschechien

Ab dem 1. März gelten neue Preise für die Nutzung der Autobahnen in Tschechien. Die Preise für die meisten Varianten sinken ein wenig, nur der für die Jahresvignette steigt deutlich. Neu eingeführt wird eine Ein-Tages-Vignette.
Die Preise für PKW (bis 3,5t), Gespanne (also mit Anhänger) und Wohnmobile im Einzelnen:
- 1 Tag: 200 Kč
- 10 Tage: 270 Kč
- 30 Tage: 430 Kč
- 1 Jahr: 2300 Kč
Erdgas- oder Biomethan-Fahrzeuge zahlen einen reduzierten Preis. Elektrofahrzeuge sind zwar von der Maut befreit, aber bei im Ausland zugelassenen Fahrzeugen muss man das erst beantragen.
Übrigens: Bei der Fahrt nach Tschechien hinein ist die Strecke von der Grenze bis zur Ausfahrt Řehlovice mautfrei. In der anderen Richtung gilt das allerdings nur zwischen Řehlovice und Knínice (Ausfahrt 80, siehe Bild). Für die letzten 12 km bis zur Grenze muss man dann doch Maut zahlen.
Wieder Hochwasser in Dolní Žleb
In Dolní Žleb rechnet man aufgrund schwerer Niederschläge in Tschechien in den nächsten Tagen wieder damit, dass die Straße überflutet und der Ort damit von seiner einzigen Zufahrt abgeschnitten wird. Erst vor sechs Wochen hatten wir berichten können, dass die Straße wieder über Wasser wäre. Der Zugverkehr wird davon nicht beeinträchtigt.
Korruptionsskandal in Ústí
Beim Gesundheitsdienst des Bezirkes Ústí wird derzeit ein großer Korruptionsskandal untersucht, wie die Zeitung Deník berichtet. Am Montag durchsuchte die Polizei die Räumlichkeiten der Verwaltung. Der Geschäftsführer wurde sofort abberufen. Es geht bei der Untersuchung um überteuerte Anschaffungen von medizinischer Ausrüstung durch die Manipulation von öffentlichen Ausschreibungen. Es soll ein Schaden von mindestens einer Million Euro entstanden sein, sagt die Europäische Staatsanwaltschaft in Luxemburg. Diese beschäftigt sich mit dem Fall, da die Anschaffungen größtenteils mit Fördermitteln der EU finanziert wurden.
Der Gesundheitsdienst des Bezirkes Ústí betreibt sieben Krankenhäuser im Bezirk. Die tschechische Bezeichnung "Krajská zdravotní a.s." wird mit KZ abgekürzt, was für deutsche Ohren sehr unschön klingt und eigentlich auch in Tschechien so verstanden wird. Dennoch wird für den Skandal der Titel "Kauza KZ" verwendet.
Legendärer Schnellzug fährt auch wieder nach Prag

Zum Schluss noch ein Thema, welches eher indirekt mit Tschechien zu tun hat: Manche erinnern sich vielleicht noch an den legendären Schnellzug SVT Görlitz (offiziell VT 18.16 bzw. BR 175), der seit den 1960er Jahren bis Anfang der 1980er Jahre als einer der hochwertigsten Züge der DDR auf internationalen Strecken fuhr. So verkehrte er z.B. als Vindobona von Berlin über Prag nach Wien oder als Karlex bzw. Karola zwischen Berlin und Karlsbad.
Ein reger Verein hat sich mit Fördermitteln der Bundesregierung daran gemacht, unter dem Projekttitel "Ein Zug für Mitteldeutschland" ein Exemplar dieses Zuges wieder fahrtüchtig zu machen. Der erste Triebwagen wurde vor kurzem lackiert, der zweite ist demnächst dran. Nach der Fertigstellung, mit der in den nächsten Monaten zu rechnen ist, wird der Zug ab August für touristische Sonderfahren eingesetzt. Diese führen u.a. auch nach Prag. Mehr Informationen dazu gibt es auf der Webseite des Vereins.
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Neuer Mandau-Radweg durch Tschechien und Sachsen
Tschechische und sächsische Partner haben sich auf einen neuen Radweg entlang des Mandau-Flusses geeinigt. Die Mandau entspringt als Mandava bei Brtníky in Tschechien, wo auch der neue Radweg beginnen soll. Er führt auf bestehenden Wegen weiter über Staré Křečany und Rumburk auf die deutsche Seite nach Seifhennersdorf, dann weiter nach Varnsdorf in Tschechien und danach endgültig nach Sachsen. Über Großschönau verläuft der Weg an der Mandau dort, wo heute bereits der Rübezahl-Radweg entlangführt, und endet in Zittau an der Mündung der Mandau in die Neiße.
Der Weg soll in diesem Jahr ausgeschildert werden. Das Symbol befindet sich in einem blau umrandeten Kreis auf blauem Grund und bildet ein weißes M für Mandau, Mandava, aber auch Most, das tschechische Wort für Brücke. Letztendlich erinnern die Brückenbögen auch an ein Umgebindehaus, der für beide Seiten typischen Architektur dieser Region.
Mit dem Mandau-Radweg entsteht eine neue Verbindung von der Neiße zur Elbe über den in Brtníky beginnenden Kirnitzsch-Radweg, der an der Kirnitzschmündung in Bad Schandau endet.
Kirchenbezirk Dresden-Mitte beschließt Partnerschaft mit Děčín

Der evangelische Kirchenbezirk Dresden-Mitte hat eine Partnerschaftsvereinbarung mit der Děčíner Kirche der böhmischen Brüder unterzeichnet. Damit wird eine schon 20 Jahre Verbindung offiziell bestätigt. Beide Gemeinden sind über regelmäßige Kinder- und Jugendfahrten aus Dresden nach Děčín verbunden. Initiiert und begleitet vom Kirchenbezirkskatechet René Herrmann hat sich ein vielfältiger Austausch entwickelt, der auf beiden Seiten bleibende Spuren hinterlassen hat und in immer neue Ideen der Zusammenarbeit mündet. Letzte Projekte waren die Erinnerung an den Besuch und ein Orgelkonzert des deutschen Pioniers der Entwicklungshilfe Albert Schweitzer in der Děčíner Christuskirche oder die Erforschung der sächsischen Geschichte der Christuskirche, die maßgeblich von der damals im mehrheitlich katholischen Děčín stationierten sächsischen Zollbeamtenschaft begründet wurde.
Eine Delegation mit Superintendent Christian Behr an der Spitze nahm kürzlich an der Einweihung des neuen Denkmals in Erinnerung an die Selbstverbrennung der jungen Tschechen Jan Palach und Jan Zajíc vor 55 Jahren teil.
Beide Gemeinden planen schon weitere gemeinsame Begegnungen. „Vieles verbindet unsere Regionen und noch vieles mehr wartet darauf, entdeckt zu werden“, sagt René Hermann. Im Rahmen der tschechienweiten „Nacht der Kirchen“ am 7. Juni 2024 singt in der Kirche des Děčíner Ortsteils Dolní Žleb der Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“. Am 14. September 2024 werden Schülerinnen und Schüler der Evangelischen Musizierschule Dresden in der Evangelischen Christuskirche Děčín auftreten.
Schneemangel bedroht Grundwasser
Der Schneemangel bremst nicht nur den Wintersport aus. Wissenschaftler machen sich auch Sorgen um das Grundwasser. Denn das speist sich wesentlich auch aus dem langsam abtauenden Schnee. Doch der Wasseranteil im Schnee ist im Bezirk Ústí laut aktueller Angaben des tschechischen Hydrometeorologischen Instituts auf dem niedrigsten Stand der letzten 50 Jahre. Aufgrund der Regenfälle der letzten Wochen hat sich der Grundwasserstand wieder erholt. Doch der fehlende Schnee kann die Situation schnell wieder umkehren, so das Institut.
Innenministerin kündigt Verlängerung der Grenzkontrollen an
Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte bei einem Besuch in Prag eine weitere Verlängerung der Kontrollen an der deutsch-tschechischen Grenze an. Durch die Kontrollen will Deutschland die Schleuseraktivitäten verhindern und den Flüchtlingsstrom kanalisieren. Die Kontrollen waren im vergangenen Herbst eingeführt worden.
Bei dem Treffen mit ihrem tschechischen Amtskollegen Vít Rakušan informierte Faeser, dass die aktuell bis Mitte März genehmigten Kontrollen voraussichtlich um ein halbes Jahr verlängert werden. Tschechiens Innenminister Vít Rakušan bedankte sich bei Faeser für die ausgezeichnete polizeiliche Zusammenarbeit, betonte aber, dass man das gemeinsame Ziel habe, in Zukunft wieder zu einem offenen Schengenraum ohne Binnengrenzen zurückzukehren. „Es sind Ausnahmelösungen, die man auch so wahrnehmen sollte. Wir sollten uns nicht an die Grenzkontrollen gewöhnen.“
Bei dem Treffen berieten die Minister auch über die Zusammenarbeit beim grenzübergreifenden Katastrophenschutz und das gemeinsame Vorgehen bei der organisierten Rauschgiftkriminalität.
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Bis Ende 2026 führt die Euroregion Elbe/Labe gemeinsam mit anderen Euroregionen und weiteren Partnern ein Projekt zur frühen nachbarsprachlichen Bildung in Kindergärten in Sachsen durch.
Ein Bestandteil des Projekte sind sog. "Sprachbäder". Darunter verstehen wir ein niedrigschwelliges Angebot, bei dem Kinder im Vorschulalter ungezwungen mit der tschechischen Sprache bekannt gemacht werden. Die Sprachbegleiter/innen besuchen einmal wöchentlich die Kitas, nehmen am normalen Kita-Alltag teil, beschäftigen sich mit den Kindern und vermitteln pädagogische Inhalte - alles einfach auf Tschechisch. Es wurden damit bereits sehr gute Erfahrungen gemacht, denn die Kinder fangen spätestens beim dritten Besuch an, selbst einzelne Worte auf Tschechisch zu sagen.
Für die Durchführung dieser Sprachbäder auf deutscher Seite der Euroregion Elbe/Labe suchen wir ab sofort bis Ende 2026 zwei Personen in Teilzeit. Die Aufgaben umfassen Folgendes:
- täglich jeweils ein Besuch in einer von fünf Kitas in der Grenzregion (ca. von 9 bis 13 Uhr), wöchentlich wiederholt
- Durchführung eines Sprachbades in tschechischer Sprache mit den Kindern
- kindgerechte Vermittlung von tschechischer Kultur und Lebensweise
- Entwicklung eigener Angebote zur Beschäftigung mit den Kindern
- Verfassen von Berichten über die Tätigkeit
- Teilnahme an Fortbildungen
- Teilnahme an Erfahrungsaustauschen mit anderen Sprachbegleiter/innen
Sehr gute tschechische Sprachkenntnisse sind für diese Aufgaben unbedingt notwendig.
Die Entlohnung erfolgt nach TVöD in der Entgeltgruppe 9b. Die Arbeitszeit beträgt 24 Stunden pro Woche.
Wir würden gern eine Person für Kitabesuche im Raum Hohnstein/Sebnitz und eine im Raum Dippoldiswalde/Altenberg einsetzen. Aufgrund der Lage im Grenzraum ist es empfehlenswert, über einen Führerschein zu verfügen. Es können PKW über Teilauto zur Verfügung gestellt werden. Die Fahrtkosten (Fahrkarten bzw. Kilometerpauschale) trägt die Euroregion.
Ihre Bewerbung nehmen wir sehr gern bis zum 15. März 2024 per Email an bewerbungenelbelabe.eu entgegen.
Der Arbeitsbeginn sollte möglichst am 1. April 2024 sein.
Děčín saniert die Lange Fahrt

Am Montag war es so weit. Baufahrzeuge rückten an, Bagger rissen die Asphaltdecke der fast 300 Meter Langen Fahrt zum Schloss in Děčín (Tetschen) auf. Fast das ganze Jahr wird der klassische Zugang zum Schloss gesperrt sein. Grund ist die Sanierung der vor fast 350 Jahren angelegten Zufahrt. Nicht nur der Zustand der Straße, sondern auch der sie umgebenden hohen Mauern war bereits grenzwertig. Zwischenzeitlich musste ein Teil der Mauer stabilisiert werden. Bis Dezember werden der Asphalt durch Beton ersetzt, der in seiner Färbung an historische Schotterwege erinnern soll, und die Mauer komplett saniert.
Da die gesamte Zufahrt einschließlich seitlicher Eingänge gesperrt ist, kommen auf Besucher teils Umwege zu. Für Menschen mit Bewegungseinschränkung wird es beinahe unmöglich, das Schloss zu besuchen. Als alternativen Zugang empfiehlt das Schloss den Weg über die Südgärten. Aber auch dort gibt es Treppen. In der Nähe des Speichers befindet sich auch ein kleiner Parkplatz. Alternativ kann der Weg an der Nordseite vom Elbufer und der Tyrš-Brücke genutzt werden. Der Weg schlängelt sich am Nordhang nach oben und ist relativ steil. Beide alternative Wege münden in den ersten Schlosshof.
Die Lange Fahrt ist eine der mondänsten Schlosszufahrten. An ihrer Nordseite schließt im oberen Teil der Rosengarten an, der bereits seit letztem August geschlossen ist und dessen Sanierung noch bis 2025 dauert.
Skigebiete trotzen dem Tauwetter
Die hohen Temperaturen und das Regenwetter machen den Wintersport kurz vor Beginn der Winterferien in Sachsen im Gebirge nahezu unmöglich. Auch im böhmischen Erzgebirge ist der Schnee so gut wie weggeschmolzen. Für Langlauf fehlt damit der Schnee. Auch einige Skigebiete haben ihren Betrieb vorerst eingestellt. Dazu zählen die Skigebiete am Bouřňák (Stürmer) bei Mikulov und in Český Jiřetín. Dagegen verfügen die Skigebiete in Telnice und Klíny immer noch über genug Kunstschnee, doch die Bedingungen werden nicht besser. Für kurzzeitige Besserung sorgte der Niederschlag zur Wochenmitte, der in Lagen über 500 Meter bereits als Schnee fiel, aber tags darauf schon wieder verschwunden war.
Völlig problemlos ist das Skifahren weiter am höchsten Berg des Erzgebirges, dem Klínovec (Keilberg). Aber selbst in dieser Höhenlage herrschen zurzeit Plustemperaturen. Geöffnet sind unter anderem auch die Skigebiete am Plešivec und am Ještěd. Das relativ warme Wetter herrscht bereits seit über drei Wochen. Niedrige Temperaturen sind erst zum Ende der nächsten Woche in Sicht. Bis dahin könnten weitere Skigebiete vorübergehend schließen.
Tschechien weiter ohne Euro
Der Staatspräsident Petr Pavel hatte die Euro-Einführung in seiner Neujahrsansprache zum Thema gemacht. Eigentlich hatte sich Tschechien mit dem EU-Beitritt 2004 auch zur Einführung der Gemeinschaftswährung verpflichtet. Darauf wartet die Union allerdings bis heute.
Doch auf den Aufschlag des Präsidenten musste die Politik reagieren, zumal sich mit der Bürgermeisterpartei STAN ein Regierungspartner schon seit langem darum bemüht, den Weg zur Euro-Einführung zu eröffnen. Auch die Piraten und TOP09 gehören seit Langem zu den Befürwortern. Strikt dagegen ist die ODS von Premierminister Petr Fiala.
Anfang der Woche hat Europaminister Martin Dvořák (STAN) nun Fakten geschaffen und einen Koordinator für die Euro-Einführung ernannt. Es ist der anerkannte Ökonom Petr Zahradník. Damit düpierte Dvořák aber die Koalitionspartner. Am Mittwoch einigte man sich, auf einen Koordinator erst einmal zu verzichten. Zahradník bleibt aber als Berater von Dvořák im Amt. Die ressortübergreifende Koordination allerdings darf er nicht ausüben.
Damit dürfte das Schicksal des Euro in Tschechien erst einmal wieder besiegelt sein. Die Parteien wissen nur zu gut, dass so ein Schritt unter der tschechischen Bevölkerung keine Mehrheit hätte. Im Gegenteil, eine große Mehrheit ist dafür, die Krone beizubehalten.
Der frühere Botschafter in Deutschland František Černý ist tot

Er war überall da, wo Deutschland und Tschechien aufeinanderzugingen. Der frühere Botschafter František Černý ist Anfang Februar im Alter von 93 Jahren verstorben.
1931 in Prag in eine deutsch-tschechische Familie geboren, trug Černý das Verständigungsgen in sich. Nach dem Zweiten Weltkrieg lernte er zunächst Maschinendreher. In den 1950er und 1960er Jahren erlebte er das zunehmende Tauwetter und den Prager Frühling als Rundfunkjournalist. Nach der Niederschlagung durfte er nicht weiter als Journalist arbeiten und schlug sich als Deutschlehrer durch.
Doch nach der Samtenen Revolution schlug seine Stunde. Präsident Václav Havel wusste nur zu gut, warum er Černý als Botschafter nach Deutschland schickte. Erst nach Bonn, von wo er mit der Botschaft nach Berlin umzog. Doch auch im verdienten Ruhestand war nicht Schluss. Im Gegenteil, František Černý begleitete das gelegentlich auch schmerzvolle Zusammenwachsen der beiden Staaten und das Aufarbeiten der wunden Punkte ganz aktiv mit. Er gründete gemeinsam mit der letzten Autorin der deutschsprachigen Literatur Kafkas und Brods, Lenka Reinerová, und dem Germanisten Kurt Krolop das Prager Literaturhaus deutscher Sprache, wo er bis zuletzt aktiv war.
Mit Černý verliert nicht nur Tschechien, sondern auch Deutschland einen Vermittler, der immer interessiert und mit der Noblesse alter Schule bereit war, auf Menschen zuzugehen. Botschafter war er eigentlich bis zum Schluss und das nicht nur a.D.
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Die Euroregion Elbe/Labe verwaltet einen aus EU-Mitteln gefüllten Kleinprojektefonds zur Unterstützung von deutsch-tschechischen Projekten. In der ersten Sitzung des Lokalen Lenkungsausschusses wurden sechs Projektanträge mit einem Gesamtfördervolumen von 43.240,00 Euro positiv beschieden.
Es handelt sich um folgende Projekte:
Projekttitel | Antragsteller | Projektpartner | EU Mittel |
---|---|---|---|
Partnerschaft ohne Grenzen: Zusammenarbeit und Vertrauen | Město Lovosice | Stadtverwaltung Coswig | 20.000,00 € |
Workshop für Stadträte, Verwaltungsmitglieder und Vertreter partnerschaftlich verbundener Vereine und Einrichtungen | Město Lovosice | Stadtverwaltung Coswig | 4.704,00 € |
Senioren gemeinsam | Senior klub Chlumec z.s. | Kulturverein Dohna e.V. | 4.312,00€ |
Spuren des böhmischen Osek hinter den Mauern der Lausitzer Klöster | Teplický spolek | Teplitz-Schönau Freundeskreis e.V. München | 5.600,00€ |
Partnerstädte feiern 100 Jahre Stadtrecht Heidenau | Städtepartnerschaftsverein Heidenau e.V. | Město Benešov nad Ploučnicí | 3.528,00€ |
Juniorenfriedensfahrt 2024 | CK Slavoj Terezín | Olbernhauer Radtour e.V. | 5.096,00€ |
Ein Projekt wurde zur Überarbeitung zurückgestellt.
Projekttitel | Antragsteller | Projektpartner |
---|---|---|
135 Jahre des Aussichtsturms auf Vlčí Hora 1889 - 2024 | Klub českých turistů Krásná Lípa, z.s. | Oberlausitzer Kreissportbund e.V |
Abraumbagger bei Most soll Attraktion werden

In einigen Jahren wird von dem riesigen Braunkohletagebau ČSA bei Most (Brüx) nur noch ein großer See übrig sein. Nächstes Jahr endet dort nämlich die Kohleförderung und beginnt die Rekultivierung. Geht alles gut, könnte es dann aber noch einen Zeugen der Kohleförderung geben. Der Bezirk Ústí verhandelt mit der Eigentümerin, der Grubenfirma Sev.en über den Erhalt des Abraumbaggers RK 5000. Er ist der größte seiner Art in Nordböhmen. Bis 2016 war er noch in Betrieb. Für seinen Erhalt müsste er allerdings rund einen Kilometer bewegt werden. Sein jetziger Standort soll in Zukunft unter Wasser liegen. Entscheidend wird, sich zu einigen, wer die Kosten für den Transport übernimmt. Diese werden auf rund 3 Millionen Euro geschätzt.
Der Eimerkettenbagger ist fast 160 Meter lang und fast 40 Meter hoch. Der Gigant mit 15.000 Tonnen Gewicht kam ab 1983 zum Einsatz. Damals kostete seine Anschaffung fast 250 Millionen Kronen, was in heutigen Preisen 160 Millionen Euro entspricht.
Weg zur Grundmühle teils gesperrt

Wegen der Beseitigung instabiler Bäume kommt es in den nächsten Wochen zu Einschränkungen am gelb markierten Wanderweg von Jetřichovice (Dittersbach) Richtung Dolský mlýn (Grundmühle). Wie der Nationalpark Böhmische Schweiz informiert, dauern die Arbeiten auf dem gut einen Kilometer langen Abschnitt bis Ende März und nur in der Woche. An Wochenenden ist der Weg also geöffnet.
Die Grundmühle ist von den Fällungen nicht betroffen und bleibt weiter zugänglich. Der Nationalpark empfiehlt den blau markierten Weg von Vysoká Lípa und den grün markierten Weg von Srbská Kamenice. Beide sind für Fußgänger. Die dritte Möglichkeit ist der blau markierte Weg von Kamenická Stráň, den auch Radfahrer nutzen können.
Legendäres Kaufhaus Kotva wird saniert

Nach 49 Jahren ist erst einmal Schluss für das Prager Kaufhaus Kotva. Das seinerzeit größte Kaufhaus der Tschechoslowakei hatte am Mittwoch zum letzten Mal geöffnet. Jetzt soll eine der Brutalismus-Ikonen in Tschechien saniert werden. Läuft alles gut, könnte das Kaufhaus in drei Jahren wiedereröffnen.
Der Eigentümer, die Immobilientochter der italienischen Versicherung Generali, möchte die Fassade zu 100 Prozent erhalten. Das Kaufhaus ist wohl das bekannteste Werk des Architektenpaars Věra und Vladimír Machonin. Die beiden Architekten setzten in attraktiver Lage am Platz der Republik (náměstí Republiky) einen markanten Kontrapunkt zur umgebenden älteren Architektur. Seit 2019 steht das Kotva unter Denkmalschutz.
Veränderungen sind im Innern des Kaufhauses und an den Außenanlagen geplant. So sollen in den oberen Etagen Büroräume und ganz oben neu ein Restaurant einziehen. Die unteren Etagen sind für die Geschäfte bekannter Marken vorgesehen. Für die Gestaltung der Außenanlagen möchte der Investor die Öffentlichkeit einbeziehen.
Das Kotva ist eine Legende der Einkaufskultur. Bei seiner Eröffnung im Jahr 1975 mussten Armeeeinheiten dafür sorgen, dass das Gebäude von den angereisten Menschenmassen nicht gestürmt wurde. In den letzten Jahrzehnten kämpfte es ähnlich wie andere Kaufhäuser mit einer veränderten Verkaufsstrategie, die mehr auf sogenannte Galerien bzw. Einkaufszentren ausgerichtet war. Einer dieser modernen Konsumtempel entstand 2007 mit dem Palladium in der ehemaligen Georg-von-Podiebrad-Kaserne direkt gegenüber des Kotva.
Von den drei bekanntesten Kaufhäusern Prags vor 1989 verwandelte sich zuerst das Máj in ein Tesco-Warenhaus. Das Einkaufszentrum, das inzwischen Englisch "My" hei´ßt, gehört inzwischen der tschechischen Firma Amadeus Real Estate. Das dritte, deutlich kleinere Kaufhaus Bílá Labuť im funktionalistischen Stil, das 1939 eröffnete, ist heute eine Art Einkaufsgalerie mit verschiedenen Läden, dessen Popularität jedoch stark zurückgegangen ist. Es befindet sich nicht weit vom Kotva in der Straße Na Poříčí. Auch hier ist eine Sanierung geplant.
Größter Batteriespeicher Tschechiens in Betrieb
In Ostrava-Vítkovice ist der bislang größte Batteriespeicher Tschechiens in Betrieb gegangen. Die Batterie dient zum Ausgleich von Netzschwankungen. Gleichzeitig kann die Anlage mit einer Kapazität von 10 Megawatt in den Nachtstunden Elektroenergie zum günstigen Preis aufkaufen und in Spitzenzeiten abgeben. Das gleiche ist bei starker Energieproduktion aus Fotovoltaikanlagen möglich.
Investor und Betreiber ist der mehrheitlich staatliche Energiekonzern ČEZ, der bereits weitere derartige Projekte vorbereitet. Bis 2030 plant ČEZ die Inbetriebnahme von 6.000 Megawatt zur Speicherung von Erneuerbaren Energien.
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Januar 2024

Wie jeden ersten Mittwoch im Monat, so zeigen wir auch am 7. Februar um 20 Uhr im Zentralkino einen tschechischen Filmklassiker in der Reihe "Tschechischer Filmmittwoch". Diesmal läuft Miloš Formans Spielfilmdebut »Černý Petr« (Der Schwarze Peter) von 1963.
Der Film schildert zwei Tage im Leben des 17-jährigen Peter, der seine Lehre in einer sozialistischen Kaufhalle beginnt. Dabei geht so einiges schief. Er soll vor allem aufpassen, dass niemand klaut (und das im Sozialismus!). Nach Feierabend läuft es mit Pavla auch nicht viel besser, weder im Freibad noch beim Tanzabend. Überall scheint er einfach nur den Schwarzen Peter zu ziehen.
Der damals 33-jährige Miloš Forman zeigt mit feinem Humor und viel Einfühlungsvermögen das Leben der Jugend in den 1960er Jahren mit all den Schwierigkeiten, die das Liebesleben, der Einstieg in die Arbeitswelt und die Verklemmtheit und Spießigkeit der älteren Generationen so mit sich bringen. Wie auch in seinem zweiten Werk »Der Feuerwehrball« (lief letztes Jahr in dieser Reihe) wirft er einen ehrlichen Blick auf die Menschen in der sozialistischen Gesellschaft, wobei er sie weder heroisiert noch – trotz des Humors – verhöhnt. Ein echtes Zeitportrait.
Wenn Sie immer rechtzeitig an den Filmmittwoch erinnert werden und auch weitere Informationen zu tschechischer Kultur in der Euroregion Elbe/Labe erhalten wollen, können Sie sich für unseren Kultur-Newsletter anmelden.
Die Euroregion Elbe/Labe fördert kleinere grenzüberschreitende Projekte aus dem Kleinprojektefonds. Die dabei geltenden Kopfpauschalen werden jährlich der Inflationsrate angepasst. Die konkreten Pauschalen für die drei Projekttypen sind ab dem 1. Februar folgende:
Projekttyp |
Kostensatz bis 31.01.2024 |
Kostensatz EUR/ Personentag ab 01.02.2024 |
---|---|---|
Veranstaltungen | 49 EUR | 53 EUR |
(Fort-)Bildungen | 70 EUR | 76 EUR |
Fachkonferenzen | 96 EUR | 105 EUR |
Geparden-Nachwuchs in Ústí

So etwas gibt es sonst maximal im Fernsehen, nun aber fast vor der Haustür: vier junge Geparden im Zoo Ústí. Dafür bekommen Besucher ausnahmsweise Zutritt zu einem kleinen Gehege oberhalb des Gepardenhauses, wo sich die vier Geschwister austoben können. Doch noch sind die nur begrenzt zu sehen, denn aufgrund der niedrigen Temperaturen bleibt der Durchschlupf ins Gepardenhaus dauerhaft offen. Die vier süßen Wildkatzen können sich also jederzeit aufwärmen gehen, was sie auch rege tun. Doch mit steigenden Temperaturen werden sie auch mehr zu sehen sein.
Der Gepardennachwuchs wurde bereits im September geboren. Erst Anfang Dezember wurde bekannt, dass die Geparden Junge haben. Zu sehen sind sie erst jetzt. Diese Zurückhaltung hat einen Grund: Die Aufzucht von Geparden in menschlicher Pflege ist extrem schwierig. Das beginnt schon bei der Auswahl des Paares, das auch nur für die Zeit der Paarung zusammenlebt und sonst getrennter Wege geht. Außerdem hatte der Zoo zwar 2022 bereits zwei Junge melden können, doch beide mussten wegen eines Knochentumors nacheinander eingeschläfert werden. Für den Zoo war die Zucht trotz traurigen Endes aber schon damals ein Erfolg. Die Gepardin, für die es die erste Geburt war, hat Erfahrungen gesammelt. Außerdem war die Geburt auch der Beweis, dass das Paar fruchtbar ist.
Diesmal scheint es besser zu laufen, so dass der Zoo nun offensiver an die Öffentlichkeit geht. Sollten die vier Gepardenjungen sich weiterhin bester Gesundheit erfreuen, wären sie nämlich eine veritable Sensation. Wegen der geschilderten Schwierigkeiten sind die vier wilden Gespielen einzigartig. Der Zoo Ústí weist darauf hin, dass 2023 in ganz Europa im Rahmen des Gepardenzuchtprogramms nur 14 Geparden zur Welt kamen. Davon leben aktuell nur noch 6, darunter eben jene vier im nahen Ústí.
Forst stellt Schutzhütten auf

20 neue Schutzhütten für Wanderer stellt der Staatsforst in diesem Jahr in seinen Wäldern auf. Die erste wurde im Schluckenauer Zipfel an der Grenze zu Sachsen nur Nutzung freigegeben. Sie steht am gelb markierten Wanderweg etwas oberhalb der Ortschaft Severní und nur wenige Hundert Meter von der Hohwaldklinik entfernt (rund 2 km vom "Nordpol"). Die nächste Schutzhütte wird im Frühling unterhalb vom Klínovec, dem höchsten Berg des Erzgebirges, fertiggestellt.
Die offenen Hütten mit schrägem Dach sind einfach und zweckmäßig eingerichtet. Wichtigster Baustoff ist Holz. In der Hütte befinden sich ein breites Podium zum Schlafen, eine Bank und ein Tisch. Sie liegen meist in der Nähe von Wasserläufen, weit entfernt von kommerziellen Übernachtungsmöglichkeiten und üblicherweise an markierten Fernwanderwegen wie Stezka Českem oder Via Czechia. Durch diese Wege ist Fernwandern in den letzten Jahren populärer geworden. Fernwanderer übernachten in der Regel unter freiem Himmel, nutzten im Fall von Regen aber auch schon bestehende Schutzhütten, die jedoch nicht zum Schlafen gedacht waren.
Auch der Tourismusverband Krušnohoří (Erzgebirge) plant den Bau von 12 Trekkinghütten. Die sollen aber geschlossen und mit einer Fotovoltaikanlage und einem kleinen Ofen ausgestattet sein.
Straße nach Hřensko wieder offen
Ein schwerer Felsblock hatte sich am Mittwoch in Hřensko in der Böhmischen Schweiz gelöst und war auf die Fernstraße Bad Schandau-Děčín gestürzt. Die Straße musste daraufhin ab Grenzübergang Schmilka/Hřensko gesperrt werden. Ursache für den Feststurz war wohl der starke Wind. Ein umgestürzter Baum soll den Block gelöst haben. Dieser war fast ganz auf die Straße gestürzt. Aufgrund seines Gewichts (rund 15 Tonnen) hatte er auch die metallenen Fangnetze durchbrochen, die für Brocken bis 10 Tonnen ausgelegt sind. Eine Firma zerkleinerte daraufhin im Auftrag der Nationalparkverwaltung den Felsblock, beseitigte weitere kleinere und größere Felstücken am Hang, die abzustürzen drohten, und reparierte die Fangnetze. Ab Freitag, 13.50 Uhr, war die Straße wieder frei.
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Einweihung des Denkmals für Jan Palach und Jan Zajíc in Děčín
Am Dienstag wurde in Děčín vor der evangelischen Kirche ein neues Denkmal für Jan Palach und Jan Zajíc eingeweiht. Die beiden Studenten hatten sich am 16.1. bzw. 25.2.1969 in Prag aus Protest gegen die Besetzung der Tschechoslowakei durch Truppen des Warschauer Paktes selbst verbrannt. Zum 50jährigen Jubiläum dieses Ereignisses wurde bemängelt, dass beiden kein Denkmal in Děčín gewidmet ist. Das nun vom berühmten Architekten David Vávra entworfene Denkmal besteht aus einer gläsernen Säule und den beiden Namen mit jeweils einem Handabdruck. Wenn man diese berührt, leuchtet die Säule in unterschiedlichen Farben.

Der Andrang zur Zeremonie war überwältigend. Geschätzt wohnten ihr mindestens 200 Personen bei. Zur eigentlichen Enthüllung musste die Polizei den Verkehr vor der Kirche regeln, weil die vielen Gäste nur unter Nutzung der Straße Platz fanden. Anschließend gab es eine Reihe von Ansprachen in der Kirche, die trotz der niedrigen Temperaturen überfüllt war.
Der tschechische Senatspräsident Miloš Vystrčil betonte in seinem Beitrag, dass zwar keine direkte Verbindung zwischen den beiden jungen Männern und der Stadt Děčín bestünde, jedoch die Werte, für die sie gestorben sind, mit jedem Ort in Tschechien verknüpft sein sollten. Neben Vystrčil, Oberbürgermeister Anděl und anderen tschechischen Repräsentant/innen sprachen auch Vertreter/innen der Evangelischen Kirche in Sachsen bzw. Dresden. Das zeigte die engen Kontakte zur evangelischen Kirche in Děčín, die auch schon im Konzert zu Ehren Albert Schweitzers im September 2023 zum Ausdruck kamen. Auch aus der Partnerstadt Pirna waren Vertreter angereist.
Ein SZ-Artikel (leider hinter Bezahlschranke) beleuchtet die Hintergründe des Denkmals genauer.
Stadt kauft "Loch von Ústí"

Seit 15 Jahren wird das Stadtbild von einer Investruine an der oberen Ecke des Mírové náměstí verschandelt, die im Volksmund den Beinamen "Loch von Ústí" erhalten hat (mit zeitlicher Überschneidung zum "Wiener Loch" in Dresden, falls sich jemand erinnert). Der Eigentümer hatte mit dem Bau begonnen, musste diesen aber aus finanziellen Gründen schon im Kellergeschoss abbrechen. Seitdem lag die unschöne Baustelle still an prominenter Stelle zwischen Magistrat und Bezirksverwaltung und verfiel.
Nun hat die Stadt Ústí das Grundstück für 73 Mio. Kronen gekauft und will darauf selbst ein Gebäude mit einer öffentlichen Nutzung errichten. Nach derzeitiger Planung sollen die bisher gebauten Strukturen genutzt werden, das Erscheinungsbild wird am Ende aber sicher ein anderes sein als vor fast 20 Jahren geplant. Die Stadtverwaltung gab dazu noch keine genaueren Informationen, schätzte aber ein, dass man noch mindestens vier Jahre mit Bauzäunen wird leben müssen.
Ausufernde Parlamentsdebatte zu Briefwahl

Im tschechischen Parlament wird derzeit über die Einführung von Briefwahl für im Ausland lebende Tschechinnen und Tschechen debattiert. Wobei das nicht ganz richtig ist, denn die anteilig meiste Zeit wird über ganz andere Themen gesprochen, um die Debatte in die Länge zu ziehen, wie verschiedene Medien berichten.
Am Mittwoch stand ANO-Chef Babiš bereits fast vier Stunden am Rednerpult und sprach dabei z.B. auch über den Autobahnbau nach Österreich. Dass er dabei die südlichen Nachbarn als "magor" (Spinner, Trottel, Narren) bezeichnete, sorgte für einige Aufregung.
Am nächsten Tag wurde das zeitlich noch getoppt vom Chef der rechtspopulistischen SPD, Tomio Okamura, der fast 11 Stunden redete, vor allem über historische Themen, und dabei z.B. eine wissenschaftliche Publikation zum berühmten Präsidenten der Ersten Republik Masaryk vorlas.
Krankheitsbedingt ist der Newsletter diese Woche etwas kürzer.
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Straße nach Dolní Žleb wieder über Wasser
Nach genau 20 Tagen war die Straße von Děčín nach Dolní Žleb wieder frei. Am Donnerstagmorgen war der Elbpegel in Děčín unter die für die Hochwasserwarnstufe 1 wichtige Marke von 4 Metern gesunken. Im Laufe des Tages wurde die Straße gereinigt und am Nachmittag fuhren schon wieder die ersten Autos.

Die Straße war mit Beginn der ersten Hochwasserwelle kurz vor Weihnachten überschwemmt worden. Für die Bewohner des letzten linkselbischen Dorfes vor der Grenze zu Sachsen, das ein Teil von Děčín ist, bedeutet das, dass der Zug zur einzigen Verkehrsverbindung mit der Außenwelt wird. Da auch die Autofähre nicht zur Fernstraße auf dem anderen Elbufer übersetzt, bleibt nur die Eisenbahn. Die Einwohner von Dolní Žleb sind das aber schon gewohnt. Nähert sich die Elbe der ersten Hochwasserwarnstufe, bringen sie ihre Autos auf sichere Parkplätze im Děčíner Stadtgebiet, damit sie für längere Fahrten einen fahrbaren Untersatz haben. Das gestiegene Wasser bringt aber weitere Unannehmlichkeiten mit sich. Der Großeinkauf ist mit dem Zug schwieriger und der Müll wird nicht abgeholt. Wer den Rettungsdienst braucht, muss von der Feuerwehr mit dem Boot auf die andere Elbseite gebracht werden.
Inzwischen hat sich die Lage an den Flüssen in ganz Tschechien beruhigt. Als letztes wurde am Freitag in Litoměřice die erste Hochwasserwarnstufe zurückgenommen. Die zweite Hochwasserwarnstufe galt nur noch an der Moldau in Český Krumlov und Vyšší Brod. Das hängt aber damit zusammen, dass vom großen Lipno-Stausee mehr Wasser abgelassen wurde, was vorher zu Hochwasserschutzzwecken noch von der Talsperre zurückgehalten wurde.
Hřenskos Bürgermeister tritt zurück
Der Bürgermeister des Grenzdorfes Hřensko, Zdeněk Pánek, ist zum 31. Dezember 2023 zurückgetreten. Über die Gründe seines Rücktritts wollte Pánek Medien gegenüber nicht sprechen. Er betonte lediglich, dass es seine freie Entscheidung gewesen sei und dass es keine persönlichen Gründe seien, sondern er mit Hřensko zu tun hat.
Die Gemeinde durchläuft gerade eine schwierige Phase. Seit dem Großbrand im Sommer 2022 ist die Edmundsklamm wegen drohendem Baumbruch und Felssturz geschlossen. Damit fiel die größte Einnahmequelle weg, denn die Klammen gehören Hřensko. Die Gemeinde versuchte gegenzusteuern, führte eine Übernachtungsabgabe sowie Müllgebühren für die Einwohner ein. Wirkliche Einschnitte sind das aber nicht. Was andernorts normal ist, hatte Hřensko seinen Bürgern in Zeiten sprudelnder Einnahmen erlassen. Wie Medien berichten, hatte Pánek diese und weitere Sparmaßnahmen offenbar nicht mehr mittragen wollen, was ihn zum Rücktritt zwang.
Pánek geht nach über neun Jahren als Bürgermeister. Davor war der Jurist mit Kanzlei in Děčín schon einmal von 2002 an für vier Jahre Bürgermeister, zwischendurch immer wieder auch Vizebürgermeister. Über seine Nachfolge wird auf der nächsten Sitzung des Gemeinderats entschieden. Er muss aus den Reihen der 7 Gemeinderäte gewählt werden. Bis dahin führt Vizebürgermeister Robert Mareš die Amtsgeschäfte. Die nächsten regulären Kommunalwahlen finden erst im Oktober 2026 statt.
Prozess zu Skandal-Blitzer
Am Bezirksgericht in Ústí nad Labem hat der Prozess um die Geschwindigkeitsmessung in Varnsdorf begonnen. Vier Jahre nach dem Polizeieinsatz im Rathaus von Varnsdorf, in dessen Folge der Bürgermeister Stanislav Horáček und sein Stellvertreter Josef Hambálek in Haft genommen wurden und der damals für viel Aufsehen gesorgt hatte, begann das Verfahren. Die Stadt hatte die Firma Water Solar Technology (WST) mit der Messung der Geschwindigkeit an vier Stellen im Stadtgebiet beauftragt. Betroffen waren auch Tausende Kraftfahrer aus Deutschland, denn zwei Messgeräte standen im Ortsteil Studánka, durch das die stark befahrene Fernstraße 9 aus Sachsen weiter ins Landesinnere Tschechiens führt. Schon früh wurde vom Innenministerium kritisiert, dass Varnsdorf eine Beteiligung je gemessenen Verstoß vereinbart hatte. WST erhielt demnach eine feste Summe für jeden Fall einer erhöhten Geschwindigkeit.
In Ústí stehen nicht nur Horáček und Hambálek, sondern auch Horáčeks Freundin, Eva Petružálková, sowie der Geschäftsführer der Firma WST, Miloš Schubert, vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Amtsmissbrauch bzw. Beihilfe dazu, Vorteilsnahme in einer öffentlichen Ausschreibung, Bestechung sowie Verstoß gegen Wettbewerbsregeln vor. An den ersten beiden Prozesstagen sagten Horáček, Hambálek und Petružálková aus. Alle Angeklagten bestreiten die Vorwürfe. Ihnen drohen Haftstrafen von bis zu 12 Jahren. Der Prozess wird im März fortgesetzt.
Eröffnung der Roma-Gedenkstätte Lety im April
Die Gedenkstätte am Ort des früheren Konzentrationslagers für Roma im südböhmischen Lety eröffnet voraussichtlich Ende April. Ursprünglich sollte sie bereits am 3. Februar eröffnen. Der Termin musste aber aus technischen Gründen verschoben werden, heißt es. Grund sind Probleme im Verlauf des Baus. Aktuell werden letzte Arbeiten an der Gedenkstätte ausgeführt und es laufen die Arbeiten an der Ausstellung.

Die tschechische Regierung hatte 2018 nach jahrelangem Ringen seitens von Menschenrechtsorganisationen und Roma-Vertretern entschieden, an dem Ort des ehemaligen Konzentrationslagers eine Gedenkstätte zu errichten, die an den Holocaust von Roma und Sinti erinnern soll. Bis dahin arbeitete dort ein Schweinemastbetrieb. Die Regierung kaufte den Betrieb auf und ließ ihn abreißen. Seit letztem Jahr entsteht die Gedenkstätte mit Besucherzentrum und Ausstellung. Finanziert wird der Bau nicht nur von der tschechischen Regierung. Das Geld für die Ausstellung steuert die norwegische Regierung bei, am Bau der Außenanlagen der Gedenkstätte beteiligt sich die Deutsche Botschaft in Prag.
Lety war neben Hodonín bei Kunštát in Mähren eines von zwei Lagern, in dem in den 1940er Jahren Roma interniert waren. Beide Lager waren Zwischenstationen auf dem Weg in das Vernichtungslager in Auschwitz-Birkenau. In Lety und Hodonín kamen Hunderte Roma ums Leben. Hodonín war wiederum über Jahrzehnte Standort eines Ferienheims und eines Kinderferienlagers, ehe ebenfalls nach jahrelangen Bemühungen 2019 eine Gedenkstätte eröffnet wurde.
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Jan Palach und Jan Zajíc waren beide Studenten in Prag, die sich am 16.1. bzw. 25.2.1969 in Prag aus Protest gegen die Besetzung der Tschechoslowakei durch Truppen des Warschauer Paktes selbst verbrannten. Zum 50jährigen Jubiläum wurde bemängelt, dass beiden kein Denkmal in Děčín gewidmet ist.
Das nun vom berühmten Architekten David Vávra entworfene Denkmal besteht aus einer gläsernen Säule und den beiden Namen mit jeweils einem Handabdruck. Wenn man diese berührt, leuchtet die Säule in unterschiedlichen Farben. Es wird direkt vor der Evangelischen Kirche in der Straße Teplická angebracht.
An der Enthüllung werden u.a. auch der tschechische Senatspräsident Miloš Vystrčil sowie der Superintendent des Kirchenbezirks Dresden Mitte Christian Behr teilnehmen. Die Zeremonie beginnt um 18 Uhr vor der Evangelischen Kirche (Teplická, siehe Karte) und wird danach im Inneren der Kirche fortgesetzt.
Dreikönigssammlung hat begonnen

Traditionell ziehen in den ersten Tagen des neuen Jahres wieder die heiligen drei Könige durch Tschechiens Straßen. Organisiert von der tschechischen katholischen Hilfsorganisation Caritas (Charita) bitten als kleine Könige verkleidete Kindergruppen an den Wohnungs- und Haustüren um eine Spende. Gesammelt wird auch in der Prager Metro oder an anderen zentralen Plätzen. So begann die Dreikönigssammlung am Neujahrstag im Bistum Litoměřice mit einer Besteigung des Berges Říp.
Unter dem Slogan "Jede Krone hilft" sammeln über 70.000 Freiwillige vor allem für Bedürftige im Inland. Die Charita des Bistums Litoměřice zum Beispiel wird in diesem Jahr konkret sozial schwache Familien mit Kindern, Alte und Kranke unterstützen. Eine konkrete Verwendung bestimmt in den meisten Fällen die lokale Charita-Organisation vor Ort. 5 Prozent des gesammelten Geldes gehen ins Ausland. Im Bistum Litoměřice wird für Kinder armer Familien in der Mongolei gespendet.
Wie viel Geld in diesem Jahr zusammenkommt, wird spätestens Anfang Februar feststehen. Die Sammlung läuft noch bis 14. Januar. Letztes Jahr erbrachte die Dreikönigssammlung insgesamt 161,5 Millionen Kronen (rund 6,7 Millionen Euro).
Zweites Elbehochwasser
Nach dem Weihnachtshochwasser kommt das Neujahrshochwasser. An der Elbe sind die Pegelstände in den vergangenen Tagen schnell angestiegen. Grund sind erneute Regenfälle im Einzugsgebiet von Elbe und Moldau sowie das warme Wetter, das in den Höhenlagen einen weiteren Tauprozess ausgelöst hat. Bis jetzt deutet sich ein glimpflicher Verlauf des Hochwassers an. Seit Freitagmorgen galt sowohl in Ústí nad Labem als auch in Děčín die dritte Hochwasserwarnstufe. Der Scheitelpunkt wurde für Samstagmorgen erwartet. Anders als zunächst befürchtet, soll er nicht den Pegel vom Weihnachtshochwasser überschreiten. Allerdings erwartet das tschechische Hydrometeorologische Institut nach dem Scheitelpunkt ein nur sehr langsames Abklingen des Hochwassers.
Papst erwählt neuen Bischof von Litoměřice
Nach 15 Jahren bekommt das Bistum Litoměřice (Leitmeritz) wieder einen neuen Bischof. Bereits kurz vor Weihnachten hatte Papst Franziskus den aktuellen Sekretär der tschechischen Bischofskonferenz, Stanislav Přibyl, zum Nachfolger von Jan Baxant erwählt. Baxant hatte nach Erreichen seines 75. Lebensjahrs das Rücktrittsgesuch eingereicht. Mit dem 52-jährigen Přibyl folgt ihm der dann jüngste Bischof Tschechiens nach. Die Bischofsweihe ist für den 2. März geplant. Přibyl ist in Litoměřice kein Unbekannter. Der gebürtige Prager diente von 2009 bis 2016 im Bistum Litoměřice als Generalvikar. Wenn es seine Zeit zulässt, spielt Přibyl Orgel. Er spricht mehrere Sprachen, darunter auch Deutsch.
90 Jahre Grubenunglück Nelson
Die Kleinstadt Osek am Fuße des Erzgebirges gedachte in dieser Woche dem Grubenunglück vor 90 Jahren. Am 3. Januar 1934 kam es in der Braunkohlegrube Nelson III bei Osek zu einer verhängnisvollen Explosion. Als Ursache gilt der Braunkohlestaub, der bei den neuen Schüttelrutschen verstärkt anfiel. Auch der hohe Schwefelgehalt der nordböhmischen Braunkohle soll eine Rolle gespielt haben. Die Unglücksursache konnte nie ganz geklärt werden.
Dem Unglück fielen 142 Bergleute zum Opfer, nur vier überlebten. Die Toten hinterließen 130 Witwen und noch einmal so viele Kinder. Die Hinterbliebenen mussten teils Jahre auf eine Entschädigung warten, die auch nur durch eine Spendensammlung zusammengekommen war. Weder die Kohlefirma, noch der Staat zahlten auch nur eine Krone aus.
Das Unglück in Osek gehörte zu den größten Bergbaukatastrophen in Tschechien. Die Grube Nelson wurde geschlossen, in Osek gab es daraufhin keinen Bergbau mehr. Die letzte Untertageförderung von Braunkohle in Nordböhmen wurde erst vor einigen Jahren eingestellt. Derzeit wird Kohle nur noch in großen Tagebauen gefördert.
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Dezember 2023
Tschechien im Schock
Tschechien befindet sich im Schockzustand. Am Donnerstagnachmittag hatte ein 24-jähriger Student an der Philosophischen Fakultät der Prager Karls-Universität 13 Menschen erschossen und viele weitere zum teil schwer verletzt. Eine Person erlag später im Krankenhaus ihren Verletzungen. Bei den Toten handelt es sich fast durchweg um Studenten oder Angehörige des Lehrkörpers. Der Amokläufer tötete sich Polizeiangaben zufolge selbst. Das Hauptgebäude der Fakultät am Jan-Palach-Platz in der Prager Altstadt grenzt direkt an das jüdische Viertel Josefov. Ganz in der Nähe befinden sich die Karlsbrücke und der Altstädter Ring. Das Gebiet war am Donnerstag bis in die späten Abendstunden weiträumig abgesperrt. Die Polizei ermittelt nach einem Motiv und bringt die Schießerei mit drei weiteren Toten in der Nähe von Prag in Verbindung. Eine terroristische Tat wurde ausgeschlossen. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus.
In Reaktion auf die grausame Bluttat ist das gesamte öffentliche Leben im Nachbarland heruntergefahren. Nicht nur in Prag, sondern auch in anderen Teilen des Landes wurden Veranstaltungen abgesagt, Weihnachtsmärkte geschlossen. Dagegen finden spontane Gedenkveranstaltungen im ganzen Land statt. Für den 23. Dezember hat die Regierung Staatstrauer angeordnet. Im Veitsdom auf dem Hradschin zelebriert der Prager Erzbischof ein Requiem für die Opfer der Bluttat.
Die Karls-Universität hat über ihren Stiftungsfonds ein Spendenkonto eingerichtet, um den Hinterbliebenen zu helfen. Am späten Freitagnachmittag waren bereits knapp 22 Millionen Kronen (über 900.000 Euro) zusammengekommen.
Elbe-Pegel steigen
Die andauernden Regenfälle der letzten Tage und ein leichtes Tauwetter haben zu einem Anstieg der Pegel von Elbe und ihren Nebenflüssen geführt. Bereits an über 20 Orten musste das Tschechische Hydrometeorologische Institut (ČMHÚ) die erste Hochwasseralarmstufe ausrufen, an einigen sogar schon die zweite. Und die Pegel steigen in den kommenden Tagen weiter an.
Die Stadt Děčín hat deshalb am Freitag die ersten Hochwasserschutzwände aufgebaut. Die Pegelmarke von 4 Metern, ab der die erste Alarmstufe gilt, wird für Samstagmittag erwartet. Dann wird die Elbe die Straße nach Dolní Žleb überfluten und das Dorf an der Grenze zu Sachsen damit nur noch über die Eisenbahn mit Děčín verbunden sein. In der Heiligen Nacht bis zum ersten Weihnachtsfeiertag dann erwartet Děčín das Erreichen der zweiten Alarmstufe mit einem Pegel von 4,90 Meter.
Ob die Elbe in Děčín weiter auf über 5 Meter steigt, lässt sich im Moment noch nicht vorhersagen. Das hängt auch von der Entwicklung des Wetters in den kommenden Tagen ab. In Nordböhmen sind bis Dienstag immer wieder Niederschläge vorhergesagt, die in Grenznähe auch als Schnee fallen. Ihre Intensität lässt jedoch ab Sonntag nach. Auch die sächsischen Gemeinden müssen sich also auf einen steigenden Elbepegel einrichten. Das Landeshochwasserzentrum erwartet für Dresden das Erreichen der ersten Alarmstufe (Pegel: 4 Meter) für die Abendstunden des Samstag. Ob auch die zweite Alarmstufe (Pegel: 5 Meter) erreicht wird, ist noch nicht sicher.
Berghütte Lovoš findet neuen Betreiber
Die Hütte auf dem Gipfel Lovoš (Lobosch) im Böhmischen Mittelgebirge ist gerettet. Mitte Januar übernimmt ein neuer Betreiber. Der bisherige hatte nach nur drei Jahren das Handtuch geworfen.
Die Suche nach einem Nachfolger gestaltete sich aber schwierig. Zwar meldeten sich 40 Interessenten, aber die meisten sprangen wieder ab, nachdem sie sich mit den Bedingungen bekannt gemacht hatten. Die Versorgung der Berghütte ist zwar mit Allrad-Pickup möglich, aber es gibt keinen Transportlift und der Weg ist sehr steil. Letztendlich blieben nur noch acht Interessenten übrig, von denen mit vier Gespräche geführt wurden. Der neue Betreiber stammt zwar nicht aus Lovosice (Lobositz), aber er ist aus der Region und kennt den Lovoš.
Die Hütte auf dem markanten Berg gehört dem Klub tschechischer Touristen (KČT), Abteilung Lovosice. Der Gipfel ist beliebt für seinen Weitblick in alle Richtungen. Er gehört zwar mit 570 Metern nicht zu den höchsten des Böhmischen Mittelgebirges, dafür erhebt er sich aber steil über seine Umgebung. Der Höhenunterschied zur Umgebung sind 400 Meter. Gemeinsam mit dem Radobyl auf der anderen Elbseite bildet er von Prag aus kommend den Eingang zum Elbe-Durchbruch durch das Böhmische Mittelgebirge, auch Porta Bohemica genannt.
Die Übergabe in der traditionsreichen Berghütte, deren Wurzeln bereits ins Jahr 1892 zurückreichen, findet erst Mitte Januar statt. Das hat mit einem traditionsreichen Event zu Jahresbeginn zu tun. Dann findet der beliebte Neujahrsaufstieg auf den Lovoš statt. Jedes Jahr zu Neujahr tummeln sich hier deshalb Hunderte Wanderer.
Gemeinsam mit dem Milešovka (Milleschauer) ist der Lovoš der beliebteste Gipfel im Böhmischen Mittelgebirge. Jedes Jahr wird er von rund 50.000 Menschen bestiegen.
Frohe Feiertage und ein glückliches neues Jahr

Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsletters. Wir gehen in die Weihnachtspause. Den nächsten Wochenrückblick erhalten Sie am 5. Januar. Wir wünschen Ihnen frohe Feiertage und einen guten Rutsch in ein glückliches neues Jahr 2024.
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Die im Jahre 1796 komponierte Messe behält die Strukturmerkmale einer traditionellen lateinischen Messe, im Vordergrund steht jedoch der böhmische Charakter des Weihnachtsfestes bzw. dessen Auslegung und sie wurde absichtlich von Ryba in die böhmische Umgebung gesetzt. Hinzu kommt auch die Tatsache, dass sie in der tschechischen Sprache verfasst ist.
Jakub Jan Ryba war der Überzeugung, dass nur so eine liturgische Messe den Zugang zu den Zuhörern finden kann. Die Messe ist mit der Zeit zu der populärsten Messe in Böhmen geworden.
Quelle: https://cs.wikipedia.org/wiki/%C4%8Cesk%C3%A1_m%C5%A1e_v%C3%A1no%C4%8Dn%C3%AD
Nationalparkbahn fährt weitere 10 Jahre
Der Betrieb der grenzüberschreitenden Nationalparkbahn in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz ist für die kommenden zehn Jahre gesichert. Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) hat einer Verlängerung des Vertrages mit der Tschechischen Eisenbahn České dráhy (ČD) zugestimmt. Zuvor hatte bereits der Bezirk Ústí České dráhy mit 10 weiteren Jahren Betrieb beauftragt. Die Nationalparkbahn wurde Anfang Juli 2014 nach fast 70-jähriger Unterbrechung wieder in Betrieb genommen. Voraussetzung war der Lückenschluss zwischen Sebnitz und Dolní Poustevna, um den zuvor jahrzehntelang gerungen wurde. Seitdem fährt die Bahn als tschechische Linie U28 von Děčín über Bad Schandau und Sebnitz weiter nach Dolní Poustevna und über Šluknov bis nach Rumburk.
Auf den Weihnachtsmarkt nach Tschechien

Die Weihnachtsmärkte in Nordböhmen putzen sich immer mehr heraus. Mit einem neuen Konzept hat Děčín seinen mehrwöchigen Weihnachtsmarkt an den Fuß des Schlosses und damit in ein Ambiente mit Weihnachtsflair verlegt. Auch die Märkte in Litoměřice und Teplice haben an weihnachtlicher Atmosphäre gewonnen. Besonders lohnenswert für einen Besuch sind aber weiterhin die Märkte, die nur an einem oder zwei Tagen stattfinden. Davon gibt es am dritten Adventswochenende mehrere: der schon legendäre Adventsmarkt in Úštěk, der Weihnachtsmarkt auf dem Schlossplatz in Teplice oder auch der Schlossmarkt in Děčín. Wir haben für Sie eine Auswahl der schönsten Weihnachtsmärkte im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet zusammengestellt.
Zu den Weihnachtsmärkten in Tschechien und Sachsen
Bezirk Ústí verliert Einwohner
In Tschechien leben neuesten Daten zufolge fast 11 Millionen Einwohner. Wie das Statistikamt ČSÚ berichtet, gewann das Land im dritten Quartal 54.700 Einwohner hinzu. Nunmehr leben 10,88 Millionen Einwohner in Tschechien. Im Zuge der Covid-Pandemie und der hohen Zahl von Toten waren die Einwohnerzahlen erstmals seit langer Zeit gesunken. Die Situation veränderte sich aber schlagartig nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine. Zeitweise kamen 600.000 Flüchtlinge nach Tschechien, wo ohnehin schon eine starke ukrainische Minderheit lebte. Auch die neusten Zuwächse bei den Einwohnerzahlen beruhen nicht auf einem Geburtenüberschuss, sondern auf Einwanderung. Die Zahl der Geburten war dagegen niedriger als die der Todesfälle.
Während durchweg alle Regionen Tschechiens wachsen, bleibt der Bezirk Ústí der einzige, der mit sinkenden Einwohnerzahlen zu kämpfen hat, und das bereits das dritte Jahr in Folge. Im dritten Quartal 2023 verlor der Bezirk 2.113 Einwohner, aktuell leben hier 810.224 Menschen. Einzig der Kreis Litoměřice legte gegen den Trend bei der Einwohnerzahl zu.
Děčín baut Geburtsklinik
Bis 2026 bekommt das Krankenhaus in Děčín eine neue Geburtsklinik. Der Krankenhausverbund des Bezirks Ústí, Krajská zdravotní, baut für 477 Millionen Kronen (rund 20 Millionen Euro) eine neue Klinik, die wie es heißt Geburtswesen und Gynäkologie gleichermaßen vereinen soll. Neben modernster Technik sollen die Eltern maximale Privatsphäre genießen. Gleichzeitig steht der Neubau der Klinik für Intensivmedizin und die Notaufnahme vor dem Abschluss. Erste Patienten sollen in dem neuen Gebäude im April 2024 einziehen.
Die Geburtsklinik in Děčín versorgt neben den Einwohnern der knapp 50.000 Einwohner zählenden Stadt nicht nur umliegende Städte wie Česká Kamenice, Benešov nad Ploučnicí oder Jílové, sondern auch die Böhmische Schweiz sowie den gesamten Schluckenauer Zipfel. Dort gibt es zwar das Krankenhaus in Rumburk, wo aber eine Geburtsstation vor Jahren geschlossen wurde. Damals gehörte das Krankenhaus noch der Stadt Rumburk. Inzwischen hat es die Krajská zdravotní in ihren Verbund integriert, eine Geburtsstation ist jedoch bislang nicht wieder vorgesehen. Eltern müssen also im Falle einer Geburt auf dem Weg ins Krankenhaus eine Stunde und länger mit dem Auto fahren, was im Winter auf den Gebirgsstraßen zu einem Abenteuer werden kann. Ein sächsisch-tschechisches Memorandum aus dem Jahr 2019, das vor allem tschechischen Patienten im Grenzgebiet die kostenneutrale Behandlung in den nahen sächsischen Krankenhäusern ermöglichen sollte, blieb bislang ohne Ergebnis.
Tschechiens Wirtschaft schrumpft deutlich
Die tschechische Wirtschaft befindet sich mitten in einer Rezession. Im dritten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf Jahresbasis um 0,7%, gegenüber dem zweiten Quartal um ein halbes Prozent. Hintergrund für diese Entwicklung ist der weiter schwache Konsum privater Haushalte sowie rückläufige Vorräte. Negativ wirkte aber auch die schwache Investitionstätigkeit vor allem der Privatwirtschaft und ein schwächelnder Export, sonst eine wichtige Säule des Wirtschaftswachstums in Tschechien. Einzig die Investitionstätigkeit der öffentlichen Haushalte sorgte für positive Impulse, konnte den Rückgang der Wirtschaftsleistung aber nicht drehen, zumal der Staat sich ein Sparpaket auferlegt hat. Analysten gehen nun davon aus, dass die Wirtschaftsleistung auch im Gesamtjahr rückläufig sein wird. Das Bruttoinlandsprodukt entfernt sich damit weiter von dem Wert, den es 2019, vor der Covid-Pandemie schon einmal hatte. Tschechien ist damit das einzige Land in Europa, das das Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht hat. Lesen Sie dazu die interessante Analyse bei Radio Prag.
Die Aussichten sind auch für 2024 nicht sehr rosig. Das Sparpaket der Regierung wird nicht für Impulse sorgen und die privaten Haushalte ächzen weiter unter der starken Inflation, die Realeinkommen und Sparguthaben auffrisst. Gespart wird vor allem bei kurz- und mittellebigen Konsumgütern. Zwar sank die Inflation zuletzt weiter, lag aber mit 7,3 Prozent im November immer noch deutlich höher als in Deutschland. Und ob sie tatsächlich 2024 deutlicher sinkt, ist weiter offen, denn schon stehen weitere Preiserhöhungen an. Der Lebensmittelhandel hat trotz Absenkung der Mehrwertsteuer weitere Preissteigerungen angekündigt. Die Wasserpreise werden sich zu Jahresbeginn je nach Region um bis zu einem Viertel erhöhen, und auch Gastronomen setzen weitere Preissteigerungen durch.
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Böhmisches Glashandwerk erhält UNESCO-Titel

Tschechien kann sich über einen weiteren UNESCO-Titel freuen. Diesmal würdigte die internationale Organisation das immaterielle Erbe des Glashandwerks. Tschechien erhielt den Titel gemeinsam mit fünf weiteren europäischen Ländern. Neben Tschechien sind das Deutschland, Finnland, Ungarn, Frankreich und Spanien.
"Das ist ein Geschenk für alle, die mit Glas zu tun haben", freute sich Milada Valečková, Leiterin des Glas- und Schmuckmuseums in Jablonec nad Nisou (Gablonz). In Tschechien konzentriert sich das Glashandwerk vor allem auf die Bezirke Liberec, Zlín und Vysočina. Dort arbeiten über 5.000 Handwerker in rund 100 Werkstätten und Betrieben. Traditionelle Standorte in Nordböhmen sind Kamenický Šenov, Nový Bor und Železný Brod.
Das sächsisch-böhmische Grenzgebiet hat damit in kurzer Folge bereits den zweiten UNESCO-Titel errungen. Anfang September verlieh die UNESCO der Hopfenstadt Žatec (Saaz) und dem sie umgebenden Hopfengebiet den Titel einer Weltkulturerbestätte. Weltkulturerbe sind auch die Montanregion Erzgebirge (gemeinsam mit Sachsen) sowie die berühmten Kurbäder in Karlovy Vary (Karlsbad), Marianské Lázně (Marienbad) und Františkovy lázně (Franzensbad), die den Titel ebenfalls mit mehreren europäischen Kurbädern erhalten haben. In Nordböhmen befindet sich mit den Buchenwäldern im Isergebirge auch das einzige Weltnaturerbe Tschechiens.
Deutschland verlängert Grenzkontrollen
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat angekündigt, die stationären Kontrollen an den Grenzen Deutschlands zu Polen, Tschechien und der Schweiz über den 15. Dezember hinaus um zwei Monate zu verlängern. Begründet wurde der Schritt mit den bisherigen Ergebnissen der Kontrollen. Demzufolge seien seit Einführung der Kontrollen Mitte Oktober 3.300 unerlaubte Einreisen festgestellt und 1.100 unerlaubte Einreisen verhindert worden. Der sächsische Innenminister Armin Schuster hatte zuvor gefordert, die Grenzkontrollen langfristig, also mindestens ein halbes Jahr beizubehalten. Er sieht darin ein Mittel der Abschreckung.
Die Grenzkontrollen stehen allerdings zunehmend in der Kritik. Demzufolge sei es höchst fraglich, ob der Aufwand in einem Verhältnis zum Nutzen steht. Markus Schlimbach, DGB-Vorsitzender in Sachsen, kritisierte die Kontrollen kürzlich beim ersten Deutsch-Tschechischen Regionalforum scharf. Es werde das höchste Gut, die europäische Freizügigkeit, leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Die Kontrollen müssten sofort beendet werden. Speziell auf der Autobahn Dresden-Prag bilden sich Richtung Deutschland jeden Tag kilometerlange LKW-Schlangen, von denen auch Busse und der Individualverkehr betroffen sind. An manchen Tagen stehen die Autos bis zur Abfahrt Ústí nad Labem und müssen durch die Polizei reguliert werden.
Andreas Roßkopf, bei der Gewerkschaft der Polizei zuständig für die Bundespolizei, sagte der "Rheinischen Post", dass sich die Asylbewerberzahlen mit polizeilichen Mitteln nicht senken und sich Asylanträge nicht verhindern ließen. Zu klären sei, "ob tatsächlich weiterhin Tausende Polizeibeamtinnen und -beamte an der Grenze verbleiben sollen oder nicht besser für die Sicherheit in den Städten eingesetzt werden und das Asylproblem im EU-Rahmen gelöst wird." Die Sicherheitslage im Inland sei hochsensibel.
Loipen und Pisten präpariert
Früher als in anderen Jahren hat die Wintersportsaison auch im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet begonnen. Die intensiven Schneefälle der letzten Tage haben dafür gesorgt, dass das Loipennetz nicht nur im böhmischen Erzgebirge, aber auch in der böhmischen Lausitz gespurt werden konnte.
Kleiner Tipp von uns: Aktuelle Angaben über den Zustand der Loipen in Tschechien können tagesaktuell über die Internetseite mapy.cz (gibt's auch als App) angeschaut werden, wenn man dort die Kartendarstellung auf "Winter" schaltet.
Auch in den Skigebieten ist die Saison eröffnet. Aufgrund der Minusgrade konnte dort zum Naturschnee ausreichend Kunstschnee produziert werden, der auch angekündigte Plusgrade von etwas über Null übersteht. Ihre Lifte haben am 8. Dezember fast alle Skigebiete im böhmischen Teil des Erzgebirges in Betrieb genommen.
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Erstes Deutsch-Tschechisches Regionalforum

In Chemnitz fand das erste Deutsch-Tschechische Regionalforum statt. Zwei Tage tauschten sich auf Einladung der Staatsministerin im Außenministerium Anna Lührmann Vertreter von Bund, Ländern, Landkreisen und Kommunen aus Deutschland und Tschechien aus. Eingeladen war zudem ein breites Spektrum aus Vertretern verschiedener im deutsch-tschechischen Grenzraum aktiver Organisationen, die nicht nur über die Schwerpunktthemen Verkehr, Arbeitsmarkt und Gesundheitswesen sprachen.
„Unser Ziel ist, dass es den Menschen in den Grenzregionen nicht schlechter geht als anderswo“, sagte Staatsministerin Lührmann zu Beginn des Forums. In Workshops wurde auf konkrete Probleme hingewiesen, die in den Rettungsdiensten, beim Status tschechischer Arbeitnehmer in Deutschland, bei grenzüberschreitenden Verkehrsverbindungen, der Sprachbildung und in der Anerkennung von Abschlüssen teils seit Jahren bestehen und bisher nicht gelöst wurden. Das Regionalforum soll die Vernetzung nicht nur zwischen den beiden Ländern, sondern auch zwischen den Verwaltungsebenen, den einzelnen Playern und nicht zuletzt auch zwischen Sachsen und Bayern verbessern. Lührmann kündigte an, dass die aufgeworfenen Probleme an die entsprechenden Stellen weitergeleitet und die Regionalforen zwischen beiden Ländern künftig regelmäßig stattfinden sollen.
Schulstreik und Ärzteprotest in Tschechien
Am Dienstag beteiligten sich Tausende Lehrer an einem landesweiten Streik. Die Gewerkschaften gaben bekannt, dass rund die Hälfte der Schulen in einen eintägigen Streik eingetreten sind. Sie protestierten damit gegen geplante Kürzungen im Bildungsbereich. Die sorgen dafür, dass der Stundenumfang heruntergesetzt wird, weshalb vor allem an kleineren Schulen in den Regionen Stundenausfall droht. An dem Streik beteiligten sich aus Solidarität auch Mitarbeiter einiger Firmen und Studenten.
Der Streik richtete sich gegen die Regierung, die ein Sparpaket vorgelegt hat, um das Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen. Sie reagiert auf die nötigen Sonderausgaben in den letzten Jahren infolge der Coronapandemie und des Ukrainekriegs, welche das Haushaltsdefizit haben stark ansteigen lassen. Premier Petr Fiala wies in Reaktion auf die Streiks darauf hin, dass der Bildungsetat neben dem Wehretat und dem Sozialhaushalt die einzigen drei Ressorts sind, deren Ausgaben sich im Haushalt 2024 erhöhen.
Ein unbefristeter Ausstand der Ärzteschaft scheint indessen abgewendet. Ärzte hatten angekündigt, ab 1. Dezember keine Überstunden mehr zu leisten, was zu starken Beeinträchtigungen der Gesundheitsversorgung geführt hätte. Ziele der Ärzte sind eine Änderung des Arbeitsgesetzbuches zur Regelung von 24-Stunden-Diensten sowie eine bessere Bezahlung. Diese Forderungen werden nun erfüllt. So hatten Arbeitsminister Marian Jurečka und Gesundheitsminister Vlastimil Válek eine Novelle auf den Weg gebracht, die geplante Neuerungen im Arbeitsrecht zurücknimmt und den Ärzten doppelt so viele Überstunden wie bisher ermöglicht. Außerdem sicherte Premier Petr Fiala nach Verhandlungen fast 10 Milliarden Kronen mehr für höhere Ärztegehälter zu.
Tschechischer Trassenverlauf Dresden-Prag nächstes Jahr
Spätestens Ende 2024 möchte der tschechische Verkehrsminister Martin Kupka den Trassenverlauf der Neubaustrecke Prag-Dresden auf tschechischer Seite bekannt geben. Das sagte der Minister auf einem Dialogforum mit betroffenen Gemeinden in Ústí nad Labem. Aktuell verfolgt die staatliche Bahnnetzverwaltung Správa železnic (SŽ) drei unterschiedliche Trassenverläufe durch das Böhmische Mittelgebirge, welche von den betroffenen Gemeinden abgelehnt werden. Umstritten sind ebenfalls der Tunnelausgang bei Chlumec sowie die Durchfahrt von Ústí. Die Elbestadt fordert, den Güterverkehr um die Stadt herum zu leiten. Der rund 57 Kilometer lange Abschnitt vom Böhmischen Mittelgebirge nach Prag mit neuem Terminal bei Roudnice nad Labem steht dagegen bereits fest. Hier wird auch die erste Inbetriebnahme der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke erwartet.
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November 2023

Über den Mittwochfilm im Dezember durfte unser Publikum abstimmen und hat sich entschieden für: »Český sen« (Der tschechische Traum). Dieser Film von 2004 ist eine böse Doku-Satire über eine angebliche Eröffnung eines Hypermarktes.
Zwei Studenten der Prager Filmhochschule drehen als Abschlussarbeit einen sehr speziellen Film: Am Rande von Prag wird die Fassade eines riesigen Hypermarktes errichtet. Parallel dazu gibt es massive Werbekampagnen für den angeblich öffnenden Markt. Am Tag der "Eröffnung" wird eine Show inszeniert, die darin kulminiert, dass die wartenden Kunden auf den Markt zurennen und enttäuscht feststellen, dass sie gründlich verar... wurden. Dann geht's hoch her...
Lange mussten wir warten, doch nun ist es soweit: Der neue Kleinprojektefonds ist gestartet! Ab sofort können wieder Anträge für die Förderung von sächsisch-tschechischen Begegnungsprojekten gestellt werden.
In der Vergangenheit wurden oft Vereinfachungen versprochen, die dann doch keine waren. Diesmal sieht es aber wirklich danach aus: Für Projekte mit feststellbarer Teilnehmerzahl (also alle klassischen Begegnungsprojekte) gibt es jetzt Kopfpauschalen. Es müssen keine Angebote eingeholt und am Ende keine Einzelbelege beigebracht werden. Nötig ist nur der Nachweis der Teilnehmerzahl. Einfacher geht's kaum. Wer sich also in den letzten Jahren aufgrund des bürokratischen Aufwandes mit Projektanträgen zurückgehalten hat, sollte es jetzt mal wieder versuchen.
Zwei Wermutstropfen gibt es: Für Projekte ohne feststellbare Teilnehmerzahl gibt es noch keine Rechtsgrundlage. Die können vermutlich frühestens Mitte 2024 starten. Und Projekte zur Förderung des Tourismus sind im KPF nicht mehr möglich.
Alle Informationen dazu finden Sie auf unserer Website. Gern auch weitersagen.
Deutsche Bahn baut Volltunnel-Variante
Nach monatelangen Prüfungen hat sich die Deutsche Bahn beim Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Dresden-Prag durch das Erzgebirge für einen durchgehenden Tunnel entschieden. Damit entsteht ein 30 Kilometer langer Tunnel, der bei Heidenau unter der Erde verschwindet und erst bei Chlumec (Kulm) auf tschechischer Seite wieder an die Oberfläche gelangt. Es wäre der längste Eisenbahntunnel Deutschlands.
Vor einem Jahr hatte die Deutsche Bahn die Zahl der Trassenvarianten von 10 auf 2 beschränkt. Die sogenannte Volltunnel-Variante war in den ursprünglichen Planungen der Bahn gar nicht vorgesehen, sondern erst durch eine Bürgerinitiative ins Spiel gebracht worden. Die zweite sogenannte teiloffene Variante hatte einen kürzeren Tunnel sowie einen 27 Kilometer langen Tunnel durchs Erzgebirge vorgesehen. Eine Brücke über das Seidewitztal sollte die beiden Bauwerke miteinander verbinden.
Die nun gewählte Variante mit dem durchgehenden Tunnel sei sowohl sowohl "für die Umwelt als auch verkehrlich, technisch und wirtschaftlich die beste Lösung", teilte die Deutsche Bahn am Montag mit.
Der insgesamt rund 43 Kilometer lange Neubau soll das flutgefährdete Elbtal entlasten und die Fahrzeit Dresden–Prag von 2 Stunden 15 Minuten auf eine Stunde mehr als halbieren. Sie ist Teil der künftigen Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin-Prag und perspektivisch weiter nach Wien und Richtung Balkan.
Bis zum Baubeginn werden aber noch fast zehn Jahre vergehen. Der nächste große Meilenstein für das Projekt ist die Abstimmung im Bundestag über Umsetzung und Finanzierung. Diese könnte 2025 erfolgen. Mit Baurecht rechnet die Deutsche Bahn 2032. Als Bauzeit werden rund 12 Jahre veranschlagt.
Edmundsklamm bleibt auch 2024 geschlossen

Die seit dem verheerenden Waldbrand im Sommer 2022 geschlossene Edmundsklamm wird auch im kommenden Jahr nicht öffnen. Auf Anfrage teilte der Nationalpark Böhmische Schweiz mit, dass kein Öffnungsdatum genannt werden könne. Eine Öffnung 2024 sei aber ausgeschlossen. Das gleiche gilt auch für den Gabrielensteig. Der beliebte und aussichtsreiche Wanderweg führt von Mezní Louka (Rainwiese) zum Pravčická brána (Prebischtor). Insgesamt sind zurzeit 15 Kilometer markierter Wanderwege gesperrt. Das betrifft rund 5 Prozent der Wanderwege im Nationalpark. Auf weiteren 14 Kilometern wurde die Markierung entfernt. Dort kann auf eigene Gefahr gewandert werden.
Dass anderthalb Jahre nach dem Waldbrand und Jahre nach der Borkenkäfer-Katastrophe immer noch so viele Wanderwege gesperrt sind, erklärte der Sprecher des Nationalparks, Tomáš Salov, mit der anderen Gesetzeslage in Tschechien. In Sachsen sind bereits alle Wege wieder frei. Der Nationalpark Böhmische Schweiz hafte dagegen für die Sicherheit auf den Wegen. Auch für Schäden, die durch Beseitigung von gefährlichen Bäumen entstanden sind, hafte der Nationalpark. In der Ruhezone gelten zudem strenge Schutzvorgaben. Die Entnahme von Bäumen verursacht erhebliche Begleitschäden. Die natürliche Verjüngung wird gestört, es drohen Instabilitäten am Fels und es entsteht eine größere Erosionsbelastung. Das habe auch die Proberäumung eines kleinen Abschnitts der Edmundsklamm im Sommer gezeigt. Die Ergebnisse dieses Pilotprojekts stehen aber noch aus.
Salov zeigte sich zuversichtlich, dass erste Wege schon bald freigegeben werden können. Das betrifft aber eher Wege in der hinteren Böhmischen Schweiz. Dort sei der Verfallsprozess geschädigter Bäume schon weit genug fortgeschritten. Das betrifft den Weg von Hadí pramen (Schlangenquelle) zur Jungferntanne (Panenská jedle). Gleichzeitig lässt der Nationalpark an vielen Wanderwegen Bäume fällen, um die Sperrung weiterer Wege zu verhindern. Derzeit ist so vorübergehend der Wanderweg am Brtnický potok (Zeidlerbach) gesperrt.
Gemeinden und der Tourismusverband fordern dagegen vom Nationalpark mehr Anstrengung, um Wege wieder schneller freizugeben. Sie werfen dem Nationalpark vor, Wanderwege dauerhaft zu sperren.
RegioJet verdrängt České dráhy aus Regionalverkehr Ústí

Das tschechische Eisenbahnunternehmen RegioJet hat eine Ausschreibung zum Betrieb von sechs elektrifizierten Bahnstrecken im Bezirk Ústí gewonnen. Wie RegioJet mitteilte, habe man das niedrigste Angebot eingereicht. Der Preis war mit 90 Prozent Gewichtung entscheidend für den Ausgang des Verfahrens. RegioJet übernimmt demnach die strategische Linien U1 Děčín-Ústí nad Labem-Most-Kadaň, U2 Chomutov-Karlovy Vary und U3 (Děčín-) Ústí-Litvínov sowie die Linien U32 Ústí-Lysá, U51 Ústí-Klášterec nad Ohří und U54 (Děčín-) Ústí-Roudnice (-Hněvice). RegioJet fährt schon jetzt für den Bezirk Ústí auf den Strecken Ústí nad Labem-Děčín auf der rechtselbischen Seite sowie Ústí-Upořiny-Most.
Offiziell hat der Bezirk Ústí unter Verweis auf die laufende Einspruchsfrist den Ausgang des Verfahrens noch nicht bestätigt, die Teilnehmer seien informiert. Der unterlegene Mitbewerber České dráhy hatte sich allerdings geäußert, worauf der Bezirk Ústí reagierte und damit indirekt den Gewinner RegioJet bestätigte. Bislang werden alle Linien von der staatlichen České dráhy betrieben, für die die Niederlage ein empfindlicher Verlust ist. Der Bezirk Ústí hatte České dráhy (ČD) wegen eines Verfahrensfehlers ausgeschlossen, schreibt der Server zdopravy.cz. Ob ČD Einspruch erhebt, ließ das Unternehmen offen.
Der neue Betreiber soll zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026 die Strecken übernehmen. Der Betriebsvertrag ist für 15 Jahre vorgesehen.
Trekkinghütten fürs Erzgebirge
Die Tourismusagentur Krušnohoří (Erzgebirge) plant den Bau von 12 Trekkinghütten. Sie sollen Wanderern ein einfaches Übernachtungslager bieten. Geplant ist eine einfache Holzbauweise. Die Hütten sollen mit Fotovoltaikanlagen und einem kleinen Ofen ausgestattet sein. Der Bau der ersten zwei Hütten ist in Adolfov bei Telnice sowie in Sněžná bei Kraslice im Westerzgebirge geplant. Die Trekkinghütten sollen vor allem Fernwanderern dienen. Durch Adolfov führt der neue Fernwanderweg Stezka Českem (Rund um Tschechien).
Millionenprojekte für sächsisch-tschechischen Grenzraum
Eine verbesserte frühkindliche Bildung in der Sprache des Nachbarn, grenzüberschreitender Radtourismus und mehrere Naturschutzvorhaben gehören zu den Projekten, die in dem grenzüberschreitenden Programm Interreg Sachsen–Tschechien 2021-2027 eine Zusage zum Erhalt von Fördermitteln aus der Europäischen Union erhalten haben. Auf seiner Sitzung in Schönbach im Vogtland bewilligte der Begleitausschuss des Programms 17,7 Millionen Euro für 15 grenzüberschreitende Projekte. Fast 2 Millionen Euro bekam das Projekt "Nachbarsprache von Anfang an" unter Federführung der Euregio Egrensis zugesprochen, an dem auch die Euroregion Elbe/Labe beteiligt ist.
Etwas mehr als 2 Millionen Euro Fördermittel gehen an das Projekt "Mit dem Fahrrad zum Nachbarn" unter Führung der Gemeinde Doln´í Poustevna, an dem die Städte Sebnitz und Hohnstein beteiligt sind.
Insgesamt wurden in der laufenden Förderperiode bereits 28 sächsisch-tschechische Projekte unterstützt.
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Der Weg zur Erlangung eines Kulturpasses wurde nun erheblich vereinfacht. Dafür muss nur die App Uneeqly installiert werden. Diese ist allerdings nur für Smartphones mit einer tschechischen SIM-Karte erhältlich, so wie auch der Kulturpass nur für tschechische Bürgerinnen und Bürger angeboten wird.
Der Kulturpass 2023 kann (mit einem tschechischen Handy) durch Herunterladen der App hier erworben werden:
Apple Appstore: https://apps.apple.com/cz/app/uneeqly/id1610296683?l=cs
Google play: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.uneeqly.app

Die „Fürstenauer Madonna“ bringt seit langem die Menschen aus Böhmen und Sachsen zusammen. Sie ist die zentrale Figur eines eindrucksvollen Altars aus dem 15. Jh., der ursprünglich aus Pirna stammt und im Laufe der Jahrhunderte über Fürstenau und Vorderzinnwald nach Teplice wanderte.
Nun gibt es eine Ausstellung, die die Wanderschaft der Madonna nachzeichnet. Künstlerische Elemente beschreiben die einzelnen Stationen, zwei große Vitrinen zeigen archäologische Funde aus Vorderzinnwald, und der Altar ist als großformatige Fotokopie präsent. An jeder Station werden die Besucher mit Ereignissen, Sagen und einer historischen Persönlichkeit bekannt gemacht, die die engen Verbindungen zwischen Böhmen und Sachsen aufzeigen.
Die Ausstellung war bisher bereits in Dubí und in Krupka zu sehen. Vom 24. November 2023 bis zum 7. Januar 2024 wird sie in der Dresdner Kreuzkirche gezeigt. Der Eintritt ist frei. Die Eröffnung findet am 24. November um 14 Uhr statt (ursprünglich war fälschlich 17 Uhr genannt worden).
Bildungsvereinbarung für bilinguales Gymnasium
25 Jahre nach dem Start des bilingualen und binationalen deutsch-tschechischen Bildungszweigs am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Pirna haben die Bildungsministerien von Sachsen und Tschechien eine unbefristete Bildungsvereinbarung beschlossen. Das Dokument wurde am 8. November von Kultus-Amtschef Wilfried Kühner und seinem tschechischen Kollegen, Vizeminister Jaroslav Miller, unterzeichnet.
Damit wird aus dem langjährigen Projekt nun eine feste Institution, teilt das Sächsische Staatsministerium für Kultus mit. Die Vereinbarung bezieht sich auf den Bildungsgang und das Internat. Durch die Überarbeitung entstand ein flexibler, zeitgemäßer und unbefristeter Vertrag, der die Eigenverantwortung des Friedrich-Schiller-Gymnasiums deutlich stärkt, heißt es weiter.
"Mit der neuen Vereinbarung legen wir den Grundstein für eine dauerhafte sächsisch-tschechische Bildungs-Zusammenarbeit. Der binationale-billinguale Bildungsgang am Friedrich-Schiller-Gymnasium ist dabei das Flaggschiff unserer grenzüberschreitenden Bildungskooperation", sagte Kühner.
Der binationale-bilinguale Bildungsgang umfasst sechs Jahre. Er ist für Schülerinnen und Schüler von der Klassenstufe sieben bis zur Jahrgangsstufe zwölf vorgesehen. Der Unterricht wird in jedem Schuljahr in einer binationalen-bilingualen Klasse mit jeweils 14 tschechischen und 14 sächsischen Schülerinnen und Schülern organisiert.
Städtepartner Dohna und Chlumec
Es kommt nicht mehr alle Tage vor, dass eine neue Partnerschaft zwischen Städten geschlossen wird. Das sächsische Dohna und das nordböhmische Chlumec (Kulm) haben es getan. Angebahnt hatte sich die Partnerschaft ganz organisch seit fünf Jahren durch die Zusammenarbeit von Vereinen aus Sport und Kultur. Auch die Feuerwehren kooperierten schon länger. Einige der Projekte wurden durch die Euroregion Elbe/Labe gefördert. Wie die Sächsische Zeitung berichtet, wurde die Partnerschaft ganz offiziell in einem zweiseitigen Vertrag besiegelt.
Dohna und Chlumec trennen gerade einmal 40 Kilometer. Chlumec liegt am Fuße des Erzgebirges und grenzt nordwestlich an die Bezirksstadt Ústí nad Labem (Aussig). Die Stadt hat etwas mehr als 4.000 Einwohner. Wie Dohna liegt die Stadt direkt an der Autobahn Dresden-Prag. Ein Denkmal erinnert in Chlumec an die Schlacht bei Kulm 1813, als die Truppen Napoleons von den verbündeten Russen, Österreichern und Preußen geschlagen wurden.
Am 25. November steht schon der nächste Austausch zwischen beiden Städten an, wenn der Dohnaer Chor zu einem Konzert nach Chlumec fährt.
Lebt eine Wildkatze in der Böhmischen Schweiz?

Was da im März 2022 einer Fotofalle des Nationalparks Böhmische Schweiz ins Netz ging, könnte eine kleine Sensation sein. Auf dem Foto im taghellen Licht schleicht eine Katze durchs Bild. Dabei handelt es sich nicht um eine gewöhnliche Hauskatze. Die Fachleute sind sich sehr sicher, dass es um ein Exemplar einer Wildkatze geht. "Die typischen Merkmale einer Wildkatze sind gut zu erkennen, wie die Streifen auf dem Fell und die Größe", sagt Martin Valášek, Zoologe beim Nationalpark Böhmische Schweiz. Valášek ist sich sogar sicher, dass es sich um keine Kreuzung mit einer Hauskatze, sondern um eine reine Wildkatze handelt.
Noch ist unklar, ob sich die Wildkatze im Nationalpark niedergelassen hat oder nur auf der Durchreise war, und wenn ja, woher sie kam. Wildkatzen leben in Tschechien in kleiner Zahl im Böhmerwald (Šumava), in den Beskiden und im Duppauer Gebirge (Doupovské hory) in Nordwestböhmen. Die Fotos lässt der Nationalpark extern durch die Landwirtschaftliche Universität in Prag auswerten. Der Fund wurde aufgrund der Vielzahl der Aufnahmen erst jetzt bekannt.
Der Nationalpark hat nun in der Nähe seiner Fotofallen mit Baldrian bestrichene Holzstäbchen ausgelegt. Das sei ein bewährtes Lockmittel für Wildkatzen. Wenn sich die Katze daran reibt, könnte sie ein Haar ihres Fells verlieren, was den Forschern ermöglichen würde, eine DNA-Analyse vorzunehmen.
Wildkatzen sind sehr scheue Tiere. Sie brauchen störungsarme Wälder mit Totholz, in dem sie sich Höhlen schaffen, und meiden offenes, deckungsarmes Gelände.
Karel Schwarzenberg gestorben
Tschechien trauert um den früheren tschechischen Außenminister und lebenslangen Kämpfer für Demokratie und Freiheit Karel Schwarzenberg. Der Adlige, der in Tschechien nur der "Fürst" genannt wurde, starb am 11. November in einem Wiener Krankenhaus. Schwarzenberg wurde 85 Jahre alt.
1937 in Prag geboren wuchs Schwarzenberg auf der Burg Orlík in Südböhmen in einer der reichsten Familien Europas auf. 1941 beschlagnahmten die Nationalsozialisten das Eigentum der Schwarzenbergs, das sie nach 1945 teilweise zurückerhielten. Nach dem kommunistischen Putsch und der erneuten Enteignung ging die Familie 1948 in die Emigration nach Österreich. Vor 1989 unterstützte Schwarzenberg die politische Opposition in seinem Heimatland. Von Präsident Václav Havel wurde er Anfang der 1990er Jahre zum Büroleiter (Kanzler) ernannt. Später wurde er Senator und für die Grünen ins Parlament gewählt. Von 2007 bis 2009 und dann noch einmal von 2010 bis 2013 war er Außenminister der Tschechischen Republik. Damit ist er bis heute der Außenminister mit der längsten Dienstzeit. 2013 kandidierte er zum Staatspräsidenten von Tschechien und verlor erst in der Stichwahl knapp gegen Miloš Zeman.
Karel Schwarzenberg war seit 1979 das Familienoberhaupt des Hauses Schwarzenberg. Die tschechische Regierung hat entschieden, für Schwarzenberg ein Begräbnis mit staatlichen Ehren abzuhalten. Sein Leichnam wird vom 6. bis 8. Dezember in der Kirche Sankt Maria unter der Kette (Kostel Panny Marie pod řetězem) auf der Prager Kleinseite ausgestellt. Die Totenmesse findet am 9. Dezember im Prager Veitsdom auf dem Hradschin statt.
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Schicht-Werk erhält Denkmalstatus


Das tschechische Kulturministerium hat dem Verwaltungsgebäude der historischen Schichtwerke in Ústí nad Labem (Aussig) den Denkmalstatus zuerkannt. Dabei handelt es sich nur noch um einen Teil des Gebäudes. Den ältesten Teil hatte der Eigentümer, die Firma STZ Development, im März zugunsten eines Parkplatzes abreißen lassen. Dagegen hatte sich starker Protest durch Architekten, Historiker und viele Bürger geregt. Doch die Abrissgenehmigung war gültig, unter anderem auch, weil das Gebäude damals nicht denkmalgeschützt war.
Eine Initiative hatte deshalb daraufhin sofort den Denkmalschutz beim Kulturministerium beantragt, der ihm nun zugesprochen wurde. Allerdings ist diese Entscheidung noch nicht rechtskräftig, die Firma STZ Development hat dagegen Einspruch eingelegt.
Die Schichtwerke befinden sich auf der rechtselbischen Seite von Ústí im Stadtteil Střekov (Schreckenstein) und haben entscheidenden Anteil am Aufstieg von Ústí zu einer Industriestadt von europäischem Rang. Die Werke der Familie Schicht fusionierten in den 1920er Jahren mit der niederländischen Margarine Unie und der britischen Lever Brothers zum Konzern Unilever, der bis heute besteht.
Talsperre Kyjov wird saniert
Erstmals nach 47 Jahren wurde die Talsperre Kyjov (Khaa) am Rande der Böhmischen Schweiz abgelassen. Hintergrund ist die fällige Sanierung des Bauwerks aus den 1960er Jahren. Die Talsperre soll als Löschwasserstausee ertüchtigt werden. Ein von der tschechischen Regierung geschaffener Fonds zur Brandschutzvorsorge in der Böhmischen Schweiz übernimmt mit 15 Millionen Kronen den Großteil der Kosten. Allein durch den Aushub von 7.500 Kubikmeter Sediment erhöht sich das Fassungsvermögen der Talsperre. Durch die verbesserte Wassertiefe wird zugleich eine Wasserentnahme durch Hubschrauber möglich. Außerdem wird das Stauwehr erneuert. Es entsteht eine befestigte Löschwasserentnahmestelle mit Zufahrt. Auch der Zugang für Badende soll verbessert werden. Die Talsperre ist nämlich ein beliebter Badesee. Im Frühjahr 2025 soll die Sanierung abgeschlossen sein und die Talsperre wieder mit Wasser gefüllt werden.
Da sich ein Ufer der Talsperre schon im Nationalpark Böhmische Schweiz befindet, muss die Stadt Krásná Lípa (Schönlinde), zu der Kyjov gehört, mehrere Auflagen erfüllen. So darf der Schlamm nur bis Ende Februar 2024 ausgebaggert werden. "Dann werden wir diese Arbeiten erst einmal unterbrechen und erst im nächsten Winter wieder aufnehmen", sagt Bürgermeister Jan Kolář. Beim Ablassen des Wassers wartete auf die Gemeinde eine Überraschung: Im Wasser und dem Schlamm befanden sich Massen von Großen Teichmuscheln. "Wir hatten mit einigen Hundert gerechnet, am Ende waren es aber fast 20.000", sagt Kolář. Diese unglaubliche Zahl konnte nur teilweise auf die andere gemeindeeigenen Teiche verteilt werden. Nachbargemeinden wie Chřibská (Kreibitz) halfen aus. Ein sehr kleiner Teil der Muscheln diente als Futter für Waldtiere wie Füchse und Wildschweine.
Waldbrandstifter angeklagt
Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den mutmaßlichen Verursacher des Waldbrands erhoben, der im vergangenen Sommer große Teile der Böhmischen und auch Teile der Sächsischen Schweiz erfasst und zerstört hatte. "Die Anklageschrift wurde diese Woche an das Bezirksgericht gesandt", bestätigte Kateřina Doušová, Staatsanwältin der Bezirksstaatsanwaltschaft Ústí, gegenüber dem Server idnes.cz. Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Nationalparkranger nicht nur Brandstiftung bei dem Großbrand vor, sondern auch weitere Taten wie den Brand von Teilen des Aussichtsturms auf dem Vlčí hora (Wolfsberg) und des benachbarten Gebäudes, von Hochsitzen und Futterstellen. Laut Polizei soll der 36-jährige die Taten eingeräumt haben.
Der größte Waldbrand in der Geschichte der Böhmischen Schweiz verursachte einen Schaden von 350 Millionen Kronen. Damit erhöht sich das maximal mögliche Strafmaß für Brandstiftung auf 15 Jahre Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft fordert für den Angeklagten 12 Jahre Freiheitsentzug.
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VW verschiebt Batteriefabrik in Tschechien
Volkswagen baut seine in Mitteleuropa geplante Gigafabrik vorerst nicht. Als Grund gab der Konzern die langsamere Entwicklung der Elektromobilität an. Die Entscheidung von Volkswagen ist vor allem eine gegen Tschechien. Dort waren die Verhandlungen am weitesten fortgeschritten. Zuletzt hatte die tschechische Regierung Volkswagen zu mehr Tempo gedrängt. Tschechien hatte ein Grundstück in Líně, nahe dem Flughafen Plzeň (Pilsen) vorbereitet. Das Grundstück liegt verkehrstechnisch günstig nahe der Autobahn D5 Prag-Plzeň-Regensburg. Am Montag dann hatte sich Konzernchef Oliver Blume mit Premierminister Petr Fiala getroffen und ihm die schlechte Nachricht überbracht.
Bei der Entscheidung geht es zwar nur darum, die Batteriefabrik nicht jetzt anzugehen, sondern erst später. An seinen drei weiteren geplanten Fabriken in Deutschland, Spanien und Kanada hält VW fest. Doch in Tschechien wurde die Nachricht als schwerer Rückschlag aufgenommen. Industrieminister Jozef Síkela betonte, dass die Regierung derzeit mit fünf weiteren Investoren verhandele. Davon hätte zwei Projekte die Größe wie von Volkswagen geplant, zwei wären mittelgroß und ein Projekt wäre kleiner. Namen nannte Síkela nicht.
Der Vizepräsident des Industrie- und Verkehrsverbandes Radek Špicar glaubt nicht, dass diese Entscheidung Tschechien zurückwirft, gab im Tschechischen Fernsehen Česká televize aber zu bedenken: "Die Automobilindustrie durchläuft eine dramatische, komplizierte und teure Transformation in Richtung alternative Antriebe. Da wäre es wichtig, so eine Investition zu bekommen, auch auf dem Hintergrund, dass wir Lithium im Erzgebirge fördern und verarbeiten wollen." Er verwies auch darauf, dass Tschechien seinen einstigen Standortvorteil günstiger und ausreichend vorhandender Arbeitskräfte verloren habe. Außerdem seien die Energiepreise in Tschechien inzwischen höher als in Polen oder Ungarn. An diesen Problemen müsse die Regierung arbeiten.
Auch der Bezirk Ústí hatte sich lange Hoffnungen auf die Ansiedlung einer Gigafabrik in Nordböhmen, nahe Sachsen gemacht. Ob für den Standort in der Nähe von Prunéřov bei Kadaň die Chancen mit der VW-Entscheidung gestiegen sind, war zunächst kein Thema.
Neue Windkraftregeln im Bezirk Ústí
Der Bezirk Ústí plant die Verabschiedung einer neuen Grundsatzregelung zum Bau von Windrädern. Diesen Teil der Grundsätze regionaler Planung hatte das Oberste Verwaltungsgericht vor einigen Wochen als nichtig erklärt. Die bisherige Regelung hatte den Bau von Windrädern nahezu unmöglich gemacht. Kläger hatten dagegen erfolgreich wegen Benachteiligung geklagt. Andere Bauvorhaben seien keiner derartig strengen Regelung ausgesetzt. Geklagt hatten Gemeinden, Privatpersonen und Firmen. Der Bezirk hatte zudem das öffentliche Interesse an Erneuerbaren Energien zu wenig berücksichtigt.
Der Bezirk Ústí (Aussig) wolle die neuen Grundsätze innerhalb der nächsten Monate erarbeiten und noch in diesem Jahr verabschieden. Als oberstes Kriterium gegen den Bau von Windrädern steht weiterhin der Naturschutz, weshalb Naturschutzorganisationen und das Umweltministerium an dem Prozess der Neuformulierung beteiligt werden sollen. Es sei aber abzusehen, dass eine künftige Regelung den Weg zu mehr Windkraftanlagen öffnen wird, Wildwuchs solle aber verhindert werden, heißt es.
Im Bezirk Ústí stehen insgesamt 50 Windkraftanlagen, ein Viertel aller Windräder in ganz Tschechien. Fast alle Windräder im Bezirk Ústí befinden sich in den Höhenlagen des Erzgebirges.
Hřensko erhebt Touri-Gebühr
20 Kronen sollen Übernachtungsgäste ab nächstes Jahr pro Nacht in Hřensko (Herrnskretschen) zahlen. Das beschloss die Gemeindevertretung. Das Grenzdorf hofft so, Einnahmeausfälle zu kompensieren, die durch die Sperrung der Edmundsklamm ein tiefes Loch in die Gemeindekasse gerissen haben. Zwar seien die Einnahmen aus Parkgebühren unverändert. Aber insgesamt liegen die Einnahmen bei nur einem Drittel im Vergleich zu einem normalen Jahr mit geöffneter Edmundsklamm.
Die Übernachtungsgebühr wird von Hotels und Pensionen erhoben und an die Gemeinde weitergegeben. Die Zahlung wird aber erst ab der zweiten Nacht fällig.
Deutsch-tschechisches Bürgermeistertreffen in Hohnstein
Am Freitag kamen in Hohnstein Bürgermeister aus Kommunen beiderseits der Grenze zu einem Vernetzungstreffen zusammen. Es war nach April bereits das zweite Treffen dieser Art. Organisiert und initiiert wurde die Konferenz von der Wirtschaftsinitiative Sächsische Schweiz. Ziel ist ein besseres Vernetzen der Gemeinden und die Zusammenarbeit bei grenzüberschreitenden Projekten. Das erste Treffen hatte in Krásná Lípa stattgefunden. Beim zweiten Treffen nahmen zudem Landrat Michael Geisler, die tschechische Generalkonsulin in Dresden Mark´´éta Meissnerová, die Geschäftsführer der Euroregionen Elbe/Labe und Nisa/Neiße, Rüdiger Kubsch und Ondřej Havlíček, Vertreter der Tourismusverbände Sächsische Schweiz und Böhmische Schweiz sowie eine Vertreterin vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds teil.
"Das große Interesse durch die Bürgermeister zeigt uns die Wichtigkeit dieser Veranstaltung. Wir streben an, diese Treffen künftig regelmäßig zweimal im Jahr zu wiederholen", kündigte der Bürgermeister von Hohnstein und Gastgeber, Daniel Brade, an.
Die Erstellung dieses Newsletters wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
Vierzig bedeutende Frauen der Geschichte und Gegenwart werden in einer Plakatausstellung des Tschechischen Zentrums porträtiert. Die Plakate wurden von Studierenden der Universität Plze`´n gestaltet, so dass jedes ein eigens gestaltetes Kunstwerk in einem eigenen Stil ist. Unter den Porträtierten sind Herrscherinnen, Malerinnen, Schriftstellerinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, Sportlerinnen uvm.
Am 2. November um 19.30 Uhr wird die Ausstellung im Kulturrathaus Dresden im Rahmen der Tschechisch-Deutschen Kulturtage eröffnet. Annekatrin Klepsch (Beigeordnete für Kultur, Wissenschaft und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden) und Dr. Markéta Meissnerová (Generalkonsulin der Tschechischen Republik in Dresden) werden die Anwesenden begrüßen. Hana Pištorová von den Tschechischen Zentren wird inhaltlich in die Ausstellung einführen. Für die musikalische Begleitung wird Eli Kalčeva sorgen.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der Ausstellungseröffnung teilzunehmen. Der Eintritt ist frei.
Oktober 2023
Am 1. November ist wieder Tschechischer Filmmittwoch. Da diese Ausgabe in die TDKT fällt, gibt's diesmal ausnahmsweise keinen Klassiker, sondern einen aktuellen Film: »Banger«.
Der Film folgt Alex (Adam Mišík), einem Drogendealer mit dem besten Koks in Prag, nur einige Stunden. Sein Ziel: Er muss schnell 5000 Euro auftreiben, um mit dem bekannten Rapper Sergei Barracuda (den gibt's wirklich) einen Feat aufzunehmen. Der soll ein echter Banger werden und seinen Traum vom berühmten Rapper erfüllen. Und vor allem soll er seine Freundin zurückbringen. Begleitet wird er vom besten Freund Laďa (Marsell Bendig, der dafür in Karlový Vary ausgezeichnet wurde), der so ziemlich alles in sich reinschmeißt, was er kriegen kann. So hetzt der Film durch den Abend bis zum bitteren Ende.
Ästhetisch und inhaltlich ist "Banger" außergewöhnlich: Er wurde komplett per iPhone gedreht und bleibt immer unglaublich nah an den Figuren dran. Das bringt die gehetzte Stimmung richtig zur Geltung. Zudem ist uns seit den 90er Jahren kein Film bekannt, der sich so in die hier gezeigte Szene begibt. Sie wird dabei keineswegs heroisiert, wie man das z.B. bei amerikanischen Produktionen (insbesondere Serien) oft erlebt.
Neben Sergei Barracuda sind auch Adam Mišík und Marsell Bendig bekannte Musiker in Tschechien, wenn auch eher im Popbereich (Beispiel hier). Einen Song aus dem Film haben Adam Mišík und Sergei Barracuda bei Youtube veröffentlicht.
Krankheitsbedingt fällt der Newsletter in dieser Woche etwas kürzer aus.
Schicht-Epos im Senat
Die Industriellenfamilie Schicht aus Ústí nad Labem – bekannt vor allem wegen der Hirsch-Seife – ließ 1928 einen Epos mit 22 Gemälden zu Ereignissen aus der tschechischen Geschichte anfertigen, um diese dem tschechoslowakischen Staat zu schenken. Diese Gemälde wurden Grundlage großformatiger Drucke, die in vielen Schulen zum Einsatz kamen. Die 14 Motive für tschechische Schulen wurden von Emanuel Boháč gemalt, die 8 für deutsche Schulen von unterschiedlichen Malern. Die Schichts, für die die Nationalitätenfrage in ihren Unternehmen keine Rolle spielte, wollten damit ihre Loyalität zum tschechoslowakischen Staat unterstreichen. Das wohl berühmteste Gemälde ist „Die Ankunft des ersten Präsidenten der Tschechoslowakei Dr. T. G. Masaryk in Prag am 21. Dezember 1918“. Dieses wird auch in der Ausstellung "Unsere Deutschen" im Stadtmuseum in Ústí nad Labem gezeigt.
Martin Krsek, Senator, Historiker und Mitarbeiter der Stadtmuseums Ústí, hat nun eine Ausstellung einiger der Bilder im Senat in Prag organisiert. Diese ist bis zum 5.11. im Vorraum des Sitzungssaales im Wallenstein-Palais (Valdštejnský palác) zu sehen.
Besuche sind montags zwischen 14 und 15 Uhr möglich, müssen aber vorher telefonisch unter 257 072 678 angemeldet werden.
Quelle: Radio Prague International
Tschechischer Nationalfeiertag am 28.10.
Jedes Jahr am 28.10. gedenkt man in Tschechien der Gründung der unabhängigen Tschechoslowakei im Jahre 1918. Weil es so gut zum Motto der diesjährigen Kulturtage passt (s.u.), wollen wir darauf aufmerksam machen: Es sagt sicher einiges aus, dass einerseits der Jahrestag der Gründung eines nicht mehr existierenden Staates weiterhin Nationalfeiertag ist, während andererseits die Gründung der heute existierenden Tschechischen Republik 1993 nicht gefeiert wird, nicht einmal zum 30jährigen Jubiläum. Kurzer Werbeblock: Hintergründe dazu werden am 9.11. in Sebnitz diskutiert.
Bitte beachten: Die meisten Geschäfte in Tschechien sind morgen geschlossen.
25. Tschechisch-Deutsche Kulturtage eröffnet
Mit einem großartigen Konzert der Dresdner Philharmonie mit dem Prager Philharmonischen Chor wurden gestern im Dresdner Kulturpalast die 25. Tschechisch-Deutschen Kulturtage eröffnet. Das diesjährige Thema "Brüche" wurde ursprünglich vom 30. Jahrestag der Auflösung der Tschechoslowakei inspiriert und will aufzeigen, dass solche Umbrüche auch Aufbrüche sein können. Bis zum 12. November finden in der gesamten Euroregion Elbe/Labe knapp 90 Veranstaltungen beiderseits der Grenze statt.
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Stationäre Grenzkontrollen
Seit Montagabend hat Deutschland erstmals seit der Corona-Pandemie wieder stationäre Kontrollen an der Grenze mit Tschechien aufgenommen. Feste Kontrollen wurden an der A17, Rastplatz Heideholz, eingrichtet. Aus Richtung Tschechien wurde der Verkehr hinter der Staatsgrenze auf eine Fahrspur eingeengt und über den Rastplatz Heideholz geleitet. Weitere feste Kontrollpunkte gibt es am Grenzübergang Reitzenhain/Hora Svatého Šebestiána (B172/I7). Vorübergehend kam es auch an kleineren Grenzübergängen zu Kontrollen.
Je nach Tageszeit und Kontrollintensität kam es zu teils erheblichen Verzögerungen der Fahrtzeit. Tschechische Beschäftigte, die nach Sachsen zur Arbeit pendeln, berichteten von Wartezeiten von bis zu einer halben Stunde. Als ein Mitarbeiter der Euroregion am Mittwochnachmittag über die Autobahn Dresden-Prag wieder von Tschechien nach Sachsen einreiste, hatte sich auf der rechten Fahrspur eine kilometerlange Schlange von LKWs gebildet, die bis weit nach Tschechien reichte. PKWs konnten jedoch an der LKW-Schlange vorbeifahren und sich kurz vor der Verengung einreihen. Die Bundespolizei kontrolliert nur stichprobenartig und lässt die meisten Fahrzeuge langsam durchrollen. Die Zeitverzögerung betrug auf diese Weise nur bis zu zwei Minuten. In regelmäßigen Abständen wurden verdächtige Fahrzeuge (Lieferwagen, aber auch Sattelschlepper) auf den Parkplatz geleitet und durchsucht.
Tschechische Pendler äußerten sich in Facebookgruppen (Pendleři) überwiegend negativ. Die Kontrollen würden den täglichen Weg zur Arbeit deutlich erschweren. Sachsen ist in vielen Branchen auf tschechische Fachkräfte angewiesen. Tschechische Politiker wie Innenminister Vít Rakušan äußerten Verständnis und die Überzeugung, dass Deutschland nur stichprobenartig kontrolliere und so die Einreise so wenig wie möglich beeinträchtige. Außerdem erwarten sie, dass die stationären Kontrollen nur vorübergehend eingesetzt werden.
Deutschland hatte stationäre Kontrollen nach langem Zögern bei der Europäischen Union beantragt. Hintergrund ist die wachsende Zahl von Migranten, die über die tschechisch-deutsche Grenze mit Hilfe von Schleusern illegal nach Deutschland einreisen. Zuvor hatte das Land Sachsen bereits mit seiner Polizei die Schleierfahndung der Bundespolizei unterstützt.
Büste für August den Starken

In Teplice (Teplitz) wurde eine Büste August des Starken enthüllt. Auf der Rückseite des Beethoven-Kurhauses thront die Büste auf einem Sockel in der Lázeňská (Badgasse). Die Kurgesellschaft hatte die Büste bei dem Bildhauer Libor Pisklák in Auftrag gegeben und möchte damit die engen Beziehungen der Kurstadt zum sächsischen Hof würdigen. Jedes Jahr zog August mit seinem Hofstaat in Teplice ein. Seine Entourage zählte bis zu 1.500 Personen und 1.000 Pferde. Im Jahr 1705 wurde er zum Beispiel von der Hofgarde begleitet. 220 Männer Infanterie und 209 von der Kavallerie. In diesem Jahr jährte sich der erste Kuraufenthalt Augusts in Teplice zum 340. Mal. Dabei war der Kurfürst und spätere polnische König nicht nur zum Kuren hier. Von Teplice wurde auch ordentlich regiert. Der Ort eignete sich hervorragend für die Außenpolitik, denn August war nicht der einzige Herrscher hier. Teplice war von jeher der Kurort der Herrscher. Auch war August nicht der erste sächsische Herrscher, er setzte nur eine Tradition fort, die sich bis zu seinem Ururenkel, König Friedrich Augst II. fortsetzte.
Teplice modernisiert Kulturhaus
Die Nordböhmische Philharmonie aus Teplice muss gerade in das benachbarte Erzgebirgstheater ausweichen, denn ihre Spielstätte, das Kulturhaus, wird umgebaut. Das Werk des Star-Architekten Karel Hubáček, der durch Sendeturm und Berghotel auf dem Ještěd (Jeschken) bekannt geworden ist, erhält ein neues Foyer und einen neuen Haupteingang. Damit wird das Kulturhaus neu von zwei Seiten begehbar. Ergänzt wird der Foyerbereich durch ein neues Café mit Außenplätzen. Zuvor wurden bereits neue Fluchtwege angelegt. Außerdem bekommt das Haus neue und mehr Toiletten, neue Elektrik, eine neue Klimaanlage und eine neue Heizung.
Der Rest des Baus bleibt aber von der Sanierung unberührt. Das Herzstück des Kulturhauses, das direkt an die bekannte Kolonnade aus Stahl und Glas grenzt, ist der Konzertsaal mit 550 Plätzen. Es ist der modernste in Tschechien außerhalb von Prag und durch seine großartige Akustik bekannt.
Neuer Podcast : Sechsmal Tschechien
Tschechien steht im Fokus der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung (SLpB). Mit dem neuen Podcast "Sechsmal Tschechien" nähert sich die Institution dem Nachbarland. Die erste Folge befasst sich mit dem Thema "Klima und Umwelt", mit Gästen wie dem früheren Umweltminister Bedřich Moldan, der Analystin Romana Březovská, dem Umweltpsychologe Jan Krajhanzl und dem EU-Abgeordneten und früheren Verteidigungsminister Alexandr Vondra. Auch die zweite Folge ist bereits veröffentlicht. Sie widmet sich dem Thema "Tschechiens Beziehung zu Russland. Zu Gast sind der Historiker Karel Svoboda, der politische Geograph Michael Romancov und der Extremismusexperte Jan Charvát.
Wie der Name schon sagt, sind insgesamt sechs Folgen zu sechs unterschiedlichen Themen geplant. Die Podcasts entstehen in Zusammenarbeit mit Radio Prag International und werden nach und nach veröffentlicht. Folge drei zum Thema "LGBTQIA+ und die katholischen Kirche" erscheint im November.
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Deutsche Grabsteine im Rosengarten

Bis Ende 2025 wird der Rosengarten auf Schloss Děčín (Tetschen) saniert. Dabei stießen die Arbeiter auf einen überraschenden Fund. Neun Grabsteine dienten als Unterlage für Vasen und Pflanzentöpfe. Nachforschungen haben ergeben, dass sie früher auf dem städtischen Friedhof von Podmokly (Bodenbach) in Škrabky standen und später offenbar beseitigt und in den Bauhof gebracht worden. Während der Sanierung des Rosengartens in den 1960er Jahren sind sie als Baumaterial aufs Schloss gelangt. Da sie mit der Rückseite nach oben lagen, haben sich die meisten Grabaufschriften erhalten. Die Namen stammen von deutschen Einwohnern vor 1945, als die Stadt mehrheitlich deutsch besiedelt war.
Die Schlossdirektion möchte die Grabsteine wieder an ihren Ursprungsort zurückbringen. "In zwei Wochen, wenn die Arbeiten am Zaun des Friedhofs abgeschlossen sind, kehren die Steine auf den Friedhof zurück", kündigte Schlossdirektorin Miroslava Poskočilová an. Der Historiker Petr Joza, vom Gebietsarchiv in Děčín wies darauf hin, dass die Grabsteine durch ihre Herstellung im germanischen Stil in den 1930er Jahren erhaltenswert sind. Ein Teil von ihnen wurde bereits auf dem Friedhof als Beispiel belassen.
Der Rosengarten wird mit der Sanierung wieder in seine ursprüngliche Form zurückgebracht. Demnach entfallen die Stufen, der Garten wird sich künftig tiefer, aber auf einer Ebene befinden. Neu kommen Wasserspiele sowie ein Zugang zur Bastion hinzu. Auch die Rosen werden neu gepflanzt. Die jetzigen Rosen sind bereits in den Südgarten gezogen. Die Wiedereröffnung des Rosengartens ist für Ende 2025 geplant.
Busse statt ECs
Aufgrund von Bauarbeiten an der Leit- und Sicherheitstechnik im Abschnitt Königstein - Kurort Rathen fallen zwischen dem 17. und 27. Oktober alle internationalen Verbindungen von Dresden nach Ústí nad Labem (Aussig) aus. Stattdessen fahren Ersatzbusse ab Dresden-Hauptbahnhof, Strehlener Straße. Die Busse fahren jeweils 10 Minuten früher als die Züge ab. Ab Ústí besteht Anschluss an die Weiterfahrt nach Prag bzw. Graz und Budapest. Auch auf der Rückfahrt verkehren Ersatzbusse. Diese fahren jeweils sechs Minuten später ab Ústí ab und kommen entsprechend später in Dresden an. Ab Dresden besteht Anschluss an die Züge nach Leipzig sowie Berlin und Hamburg. Den genauen Fahrplan finden Sie hier.
Touristenklub kauft Wolfsberg-Grundstück
Der Klub tschechischer Touristen (KČT), Sektion Krásná Lípa (Schönlinde), hat das Grundstück direkt neben dem Aussichtsturm auf dem Vlčí hora (Wolfsberg) gekauft. Auf dem Grundstück stand eine Hütte, die im Frühjahr abgebrannt war. Auch der Turm war beschädigt, konnte aber offen bleiben. Der Turm gehört der Stadt Krásná Lípa, mit der der Touristenklub zusammenarbeiten. „Uns war wichtig, dass der Gipfel in einer Hand bleibt, und niemand privat etwas baut“, sagte der Klubvorsitzende Václav Hieke. Den Kaufpreis von 150.000 Kronen zahlte der Klub aus eigener Tasche.
Letzte Erinnerung: Neuer Newsletter der Euroregion Elbe/Labe
Ein drittes und letztes Mal in eigener Sache: Bisher hatten wir nur einen Newsletter der Euroregion Elbe/Labe. In Zukunft werden wir jedoch mehr Informationen zu unterschiedlichen Themen verschicken und richten dafür mehrere Newsletter-Listen ein.
Über die bestehende Newsletter-Liste haben wir bisher vor allem Informationen zu Kulturveranstaltungen versandt, in den letzten Monaten vor allem zum Tschechischen Filmmittwoch. Dafür gibt es ab sofort eine neue Newsletter-Liste, auf die Sie sich eintragen müssten, um weiterhin von uns dazu informiert zu werden.
Mit einem Klick auf diesen Link können Sie das ganz einfach erledigen: Anmeldung zum Kultur-Newsletter der Euroregion Elbe/Labe
Des weiteren wollen wir in Zukunft eine wöchentliche Übersicht von interessanten Ereignissen in Tschechien und der Grenzregion versenden, aus Politik, Gesellschaft und dem Alltagsleben. Die zweite Ausgabe davon lesen Sie gerade. Vor allem für diejenigen, die die Seite "Blick zum Nachbarn" in der SZ-Ausgabe Dresden schmerzlich vermissen, könnte dieser Newsletter ein guter Ersatz sein.
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September 2023
Die Stadt Krupka und die Euroregion Elbe/Labe laden zur Ausstellung "Madonna auf Wanderschaft" ein, die vom 9. Oktober bis zum 16. November in der Stadtbibliothek Krupka, Mariánské náměstí 22, stattfindet. Vernissage um 17:00 Uhr am 6. 10. 2023
Der spätgotische Altar mit der Madonna stammt wahrscheinlich ursprünglich aus Pirna und befand sich dann für viele Jahrzehnte (eher Jahrhunderte) in der Kirche in Fürstenau. Nachdem im 18. Jahrhundert unter Kaiser Joseph II. die Wallfahrten in Österreich-Ungarn - und damit auch in Böhmen - stark eingeschränkt wurden, fanden die Bewohner von Vorderzinnwald und anderen nahe gelegenen Orten eine Alternative: Sie reisten zum Madonnenaltar in Fürstenau, einer evangelischen Kirche in Sachsen.
Als die Kirche in Fürstenau 1887 umgebaut wurde, gab es keinen Platz mehr für den Altar und er wurde nach Vorderzinnwald gebracht. Dort wurde nur wenige Meter von der Grenze entfernt eine Kapelle für ihn gebaut, die jedoch nach dem Abzug der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen wurde.
Der Altar gelangte schließlich in das Regionalmuseum in Teplice, wo er noch heute zu sehen ist.
Symbolischer Lückenschluss in Louka am Samstag

Die Wiederaufnahme des Eisenbahnbetriebs von Holzhau nach Moldava (Moldau) in Tschechien steht immer noch in den Sternen. Doch die Unterstützer der Bahnverbindung trommeln unverdrossen weiter für die Schließung dieser Lücke im grenzüberschreitenden Verkehr. Am Samstag, dem 30. September, findet am Bahnhof Louka u Litvínova (Wiese) deshalb der 5. Symbolische Lückenschluss statt. Ab 10 Uhr stehen vielfältige Angebote auf dem Programm. 10 Uhr startet auch ein historischer Sonderzug in Moldava. Nach dessen Ankunft 11.10 startet das offizielle Programm mit Eisenbahn- und Modellbahntechnik, Kindertheater, Lifemusik und Küche der Karpato-Ukraine, dem Teil, der zwischen 1918 und 1938 zur Tschechoslowakei gehörte.
Der Bahnhof in Louka ist eine wichtige Kreuzung zweier Eisenbahnstrecken. Die Strecke nach Moldava trifft hier auf die sogenannte „Ziegenbahn“ (Kozí dráha) nach Děčín (Tetschen), die aktuell nur zwischen Děčín und Telnice befahren wird. Der Bezirk Ústí plant deshalb, den Bahnhof zum touristischen Besucherzentrum auszubauen.
Auch am Samstag fahren den ganzen Tag reguläre Züge nach Moldava und zurück. Der Sonderzug startet die Rückreise nach Ende des Programms 21.05 (Ankunft in Moldava 22.35). Die Fahrkarten sind per E-Mail info@erzgebirgs-zeitung.de zu reservieren. Es gibt noch ein kleines Kontingent Fahrkarten. Eine Fahrt kostet 3 EUR.
Tschechische Eisenbahn erhöht die Preise
Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember steigen bei der staatlichen tschechischen Eisenbahn České dráhy die Preise. Wie das Unternehmen bekannt gab, erhöhen sich die Preise im Schnitt um 9,5 Prozent. Laut Eisenbahn würde eine Fahrkarte ohne Ermäßigung für eine 45 Kilometer lange Strecke dann 101 Kronen kosten, statt bisher 92. Auf 100 Kilometern erhöht sich der Preis von 188 auf 205 Kronen. Reisende können die Gültigkeit der alten Preise aber noch eine Weile verlängern, wenn sie sich ihr Ticket bis zum 9. Dezember gekauft haben. Bis dahin können Fahrscheine bis zu zwei Monate im Voraus erworben werden.
České dráhy passt die Preise regelmäßig an, zuletzt im Dezember letzten Jahres um 15 Prozent. Wie heute nannte auch damals die Eisenbahn vor allem gestiegene Kosten als Grund. Umgekehrt konnte die Eisenbahn auch gestiegene Fahrgastzahlen verzeichnen. Nach der Coronapandemie kehrten die Passagiere zur Eisenbahn zurück. Das Fahrgastaufkommen stieg im ersten Halbjahr dieses Jahres gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 6 Prozent auf 79 Millionen Passagiere.
Ehemalige Schlossdirektorin wechselt auf Präsidentenschloss
12 Jahre führte Iveta Krupičková das Schloss in Děčín (Tetschen) und machte es zum am besten besuchten Schloss im Bezirk Ústí (Aussig). Vor allem managte sie die Sanierung und Restaurierung fast des ganzen Schlosses und der Schlossgärten und schaffte es, dass Teile der Ausstattung mindestens auf Leihbasis ins Schloss zurückkehrten. Doch 2019 wurde der Schlossdirektorin gekündigt. Die Gründe waren - wie sich schnell herausstellte - frei erfunden. Angeblich seien Fehler in der Wirtschaftsführung die Basis für die Kündigung gewesen. Krupičková hatte das immer bestritten. Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigten später, dass die Vorwürfe völlig haltlos waren. Offenbar wollte die Stadt die erfolgreiche Managerin nur loswerden und durch eine ihr genehme ersetzen. Zwei Jahre nach dem Rauswurf veröffentlichte die Stadt eine halbherzige Entschuldigung.

Nun könnte Krupičková aber auf eine besonders prestigereiche Position wechseln. Laut einem Bericht der Tageszeitung Děčínský deník soll sie ab 1. Oktober die Leitung des Schlosses in Lány übernehmen. Offiziell wurde diese Information nicht bestätigt. Das Schloss in Mittelböhmen dient den tschechischen Präsidenten (und früher bereits den tschechoslowakischen) als Landsitz. Die Präsidenten nach 1990 nutzten es allerdings sehr unterschiedlich. Während sich Václav Havel dort nur gelegentlich aufhielt, aber die "Gespräche aus Lány" seines berühmten Vorgängers Tomáš G. Masaryk wieder aufnahm und im Rundfunk veröffentlichte, mied sein Nachfolger Václav Klaus das Schloss. Der gesundheitlich schwer angeschlagene Miloš Zeman wiederum ließ sich am Ende fast gar nicht mehr in Prag blicken und blieb fast ganz auf Lány. Der seit Frühjahr amtierende Staatspräsident Petr Pavel hat bereits angekündigt, das Schloss weder für private noch dienstliche Zwecke nutzen zu wollen. Übernimmt Frau Krupičková die Leitung, könnte das Schloss also auch einer völlig neuen Nutzung entgegen sehen.
Abstimmung beim Tschechischen Filmmittwoch endet morgen
Bis morgen Abend haben Sie noch die Möglichkeit, den Dezember-Film beim Tschechischen Filmmittwoch mitzubestimmen. Derzeit gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen zwei Filmen. Ihre Stimme könnte also ausschlaggebend sein.
Erinnerung: Neuer Newsletter der Euroregion Elbe/Labe
Ein zweites Mal in eigener Sache: Bisher hatten wir nur einen Newsletter der Euroregion Elbe/Labe. In Zukunft werden wir jedoch mehr Informationen zu unterschiedlichen Themen verschicken und richten dafür mehrere Newsletter-Listen ein.
Über die bestehende Newsletter-Liste haben wir bisher vor allem Informationen zu Kulturveranstaltungen versandt, in den letzten Monaten vor allem zum Tschechischen Filmmittwoch. Dafür gibt es ab sofort eine neue Newsletter-Liste, auf die Sie sich eintragen müssten, um weiterhin von uns dazu informiert zu werden.
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Des weiteren wollen wir in Zukunft eine wöchentliche Übersicht von interessanten Ereignissen in Tschechien und der Grenzregion versenden, aus Politik, Gesellschaft und dem Alltagsleben. Die zweite Ausgabe davon lesen Sie gerade. Vor allem für diejenigen, die die Seite "Blick zum Nachbarn" in der SZ-Ausgabe Dresden schmerzlich vermissen, könnte dieser Newsletter ein guter Ersatz sein.
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Nächste Woche ist es wieder soweit: Am 4.10. ist der erste Mittwoch im Monat, also zeigen wir um 20 Uhr im Zentralkino einen tschechischen Filmklassiker in der Reihe "Tschechischer Filmmittwoch". Im Oktober ist das der Film »Příběhy obyčejného šílenství« (Geschichten vom alltäglichen Wahnsinn).
Er dreht sich um den eher unauffälligen Petr, der eigentlich nur seine Jana zurück will, aber immer wieder in absurde Situationen gerät und von skurrilen Menschen umgeben ist: seine blutspendewütige Mutter, die die Welt und ihren Mann retten will, der wiederum sozialistische Nachrichten aus den 70ern auswendig weiß, sein Chef mit italienischer Schaufensterpuppe, seine Nachbarn, bei denen ohne Zuschauer im Bett nichts läuft, ... Mit seiner eigenen Neigung zu eher ungewöhnlichen Entscheidungen ist er aber nicht ganz unschuldig an den vielen Verwicklungen, die nach alltäglichem Wahnsinn aussehen.
Aber (fast) niemand ist hier wirklich wahnsinnig, sondern alle gehen nur auf ihre Weise mit den Widrigkeiten und Möglichkeiten des Lebens um. Insgesamt ergibt das einen eher ruhig und lakonisch erzählten Film mit feinem, zum Teil hintersinnigem Humor, wie man das bei tschechischen Komödien oft erlebt. Deshalb mögen wir sie doch so, oder?
PS: Dies ist die letzte Ankündigung für den Tschechischen Filmmittwoch, die wir über die allgemeine Newsletter-Liste der Euroregion Elbe/Labe verschicken. Wenn Sie auch zukünftig über den Filmmittwoch und andere Veranstaltungen tschechischer Kultur informiert werden wollen, müssten Sie sich für den neuen Kultur-Newsletter der Euroregion anmelden. Am einfachsten geht das über diesen Link: Anmeldung zum Kultur-Newsletter der Euroregion Elbe/Labe
Žatec ist Welterbe
Die Stadt Žatec (Saaz) und die Hopfenlandschaft um die Stadt wurden in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Die Entscheidung fiel auf der laufenden Sitzung der Welterbekommission im saudiarabischen Riad.
Damit steht zum ersten Mal ein Hopfenanbaugebiet auf der Welterbeliste. Die UNESCO würdigte die seit Jahrhunderten intakte Hopfenlandschaft mit den typischen Hopfenfeldern und Funktionsgebäuden, wo der Hopfen gleich vor Ort verarbeitet wurde. Konkret geht es um die Hopfenlandschaft um Žatec und Stekník mit Schloss. Der zweite Komplex, der von der UNESCO gewürdigt wurde, betrifft Teile des historischen Stadtkerns von Žatec, vor allem die Prager Vorstadt, die Ende des 19. Jahrhunderts entstand. Hier stehen bis heute die für Hopfenlagerung, Konfektion und den Handel gedachten Gebäude und hier wird bis heute auch Hopfen gelagert, gehandelt und versandt. Charakteristisch für das Viertel sind die hohen Schornsteine, von denen heute noch 39 erhalten sind. Der Hopfen wurde durch Schwefeln konserviert und die Abgase wurden über die hohen Essen abgeleitet.
Mit dem UNESCO-Welterbetitel findet ein fast 20-jähriger Prozess seinen Abschluss. 2018 hatte es die Bewerbung schon einmal bis zur Welterbekommission geschafft. Der Antrag wurde aber noch einmal zur Überarbeitung empfohlen. Dann sollte eigentlich schon im letzten Jahr entschieden werden, aber wegen der russischen Invasion in der Ukraine konnte die geplante Welterbesitzung in Kasan nicht stattfinden.
Für Tschechien ist Žatec und die Hopfenlandschaft bereits das 16. Weltkulturerbe. Außerdem befindet sich in Tschechien mit den Buchenwäldern des Isergebirges auch ein Weltnaturerbe.
Bezirk Ústí wirbt um Ärzte
Der Bezirk Ústí geht gegen den Ärztemangel vor. Mit einem großzügigen Finanzpaket möchte der Bezirk Absolventen dazu bringen, nach ihrem Medizinstudium ihre berufliche Tätigkeit im Bezirk Ústí aufzunehmen. Die neue Konzeption des Gesundheitswesens des Bezirks Ústí rechnet mit bis zu 300.000 Kronen (rund 12.400 Euro) finanzielle Unterstützung für das Studium, wenn sich die Studenten verpflichten, auf dem Gebiet des Bezirks eine Praxis zu eröffnen. Für die Ausstattung der Praxis werden weitere bis zu 800.000 Kronen bereitgestellt. Insgesamt hat der Bezirk für die erste Phase des Stipendienprogramms rund 60 Millionen Kronen bereitgestellt (rund 2,5 Millionen Euro).
Der Bezirk geht davon aus, dass es aufgrund verstärkter Abgänge geburtenstarker Jahrgänge in den Ruhestand mindestens noch fünf Jahre zu personellen Engpässen kommen wird, bevor die nun beschlossenen Maßnahmen greifen.
Ein ähnliches Stipendienprogramm setzt mit Erfolg bereits der Krankenhausverbund Krajská zdravotní ein, der mehrere Krankenhäuser im Bezirk vereint. Mit verschiedenen, auch finanziellen Maßnahmen konnte bisher ausreichend Personal gefunden, um offene Stellen wiederzubesetzen, heißt es bei dem Klinikverbund.
Naturschutzgebiet Erzgebirge in Planung
Welche Auswirkungen hätte ein Naturschutzgebiet (NSG) Erzgebirge? Darauf gibt gerade die Informationskampagne der staatlichen tschechischen Agentur für Natur- und Landschaftsschutz Auskunft. Sie konsultiert die Pläne derzeit mit den betroffenen Gemeinden. Bisher haben die Agenturvertreter bereits mit 25 von 69 Gemeinden in den Bezirken Ústí (Aussig) und Karlovy Vary (Karlsbad) gesprochen. Der Prozess soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
In den am strengsten geschützten Gebieten sind die Befürchtungen vor größeren Einschränkungen im Leben naturgemäß höher. „Wir wollen eine maximale Übereinstimmung mit den Gemeinden noch vor Beginn des Bewilligungsprozesses erhalten“, sagt Umweltminister Petr Hladík. „Bisher überwiegt ein korrekter Meinungsaustausch“, beschreibt Agenturchef František Pelc die Atmosphäre.
Die Einrichtung eines einheitlichen Schutzstatus für das Erzgebirge ist schon länger geplant. Bisher sind nur einzelne Naturreservate, Naturdenkmäler sowie Natura-2000-Gebiete als Schutzgebiete über das Erzgebirge verteilt. Die neue Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet würde sich allerdings lediglich auf den tschechischen Teil beziehen.
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Über die bestehende Newsletter-Liste (wenn Sie gerade eine Email lesen: über die diese Nachricht zu Ihnen kam) haben wir bisher vor allem Informationen zu Kulturveranstaltungen versandt, in den letzten Monaten vor allem zum Tschechischen Filmmittwoch. Dafür gibt es ab sofort eine neue Newsletter-Liste, auf die Sie sich eintragen müssten, um weiterhin von uns dazu informiert zu werden.
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Des weiteren wollen wir in Zukunft eine wöchentliche Übersicht von interessanten Ereignissen in Tschechien und der Grenzregion versenden, aus Politik, Gesellschaft und dem Alltagsleben. Die erste Ausgabe davon lesen Sie gerade. Vor allem für diejenigen, die die Seite "Blick zum Nachbarn" in der SZ-Ausgabe Dresden schmerzlich vermissen, könnte dieser Newsletter ein guter Ersatz sein.
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Wir werden dreimal den Wochenrückblick über diese Liste versenden. Danach wird sie nur noch für die wichtigsten Meldungen aus der Euroregion und der Grenzregion genutzt werden, also wesentlich seltener. Wenn Sie nichts verpassen wollen, melden Sie sich bitte für einen der anderen Newsletter an.
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Ein Erlebnis für alle Sinne verspricht am Wochenende das Schloss Kuckuckstein in Liebstadt. Regionale Produkte wie Gemüse, Honig, Schokolade, Bier und Wein, aber auch Keramik, Textilkunst und Life-Musik erwarten die Besucher. Mit dabei sind auch Streichelziegen und Ponys zum Reiten.
Neben einer Schlossführung kann auch die laufende Ausstellung der deutsch-österreichisch-tschechischen Bildhauerein Jana Büttner und der aus Oberbayern stammenden Malerin Mirjam Jahn besichtigt werden.
Geöffnet ist am Samstag, 11-19 Uhr und Sonntag 11-17 Uhr, Eintritt 7 Euro.

In der Reihe "Tschechischer Filmmittwoch" wird am 6. Dezember ein Film gezeigt, den unsere Zuschauer*innen auswählen dürfen. Die Abstimmung darüber läuft jetzt!
In den letzten Wochen wurden uns 15 Filmvorschläge eingereicht. Wir sind richtig angetan davon, welche Bandbreite sich dabei sowohl hinsichtlich des Alters als auch des Charakters bzw. Genres zeigt. Nahezu alle Filme zählen zu den besten Werken der tschechischen Filmgeschichte. Wir freuen uns sehr über den guten Geschmack unseres Publikums.
Nun ist es an Ihnen, über den Nikolaus-Film zu entscheiden! Die Abstimmung ist bis zum 30. September geöffnet.
August 2023

Wie jeden ersten Mittwoch im Monat, so zeigen wir auch am 6. September um 20 Uhr im Zentralkino einen tschechischen Filmklassiker in der Reihe "Tschechischer Filmmittwoch". Diesmal läuft die fantasievolle Action-Komödie »Akumulátor 1« von 1994.
Der Film zeigt die Welt hinter der Mattscheibe, in der Spiegelwesen von uns leben, die sich davon ernähren, dass sie uns Energie absaugen, während wir fernsehen. Das trifft auch Olda (Petr Forman), nachdem er vom Fernsehen interviewt wurde. Dr. Fišarek (Zdeněk Svěrák) unterstützt ihn mit vielen natürlichen Energien beim Kampf gegen seinen Doppelgänger. Und auch eine neu gefundene Liebe hilft ihm. Aber kämpfen muss er selbst.
Die beiden Svěráks schufen mit diesem Film 1994 ein Werk, welches ein wenig aus dem Rahmen ihres sonstigen Schaffens fällt. Hier finden sich neben viel Humor und Fantasie mehr Action und Spannung - wenn auch eher ironisch statt Hollywood-Blockbuster - und auch die damals neuen technischen Möglichkeiten wurden deutlich genutzt. Die Botschaft ist dabei angesichts allgegenwärtigen Medienkonsums heute wohl aktueller denn je.
Am 15. Januar 1923 besuchte Albert Schweitzer die Christuskirche in Tetschen (Děčín). Dort spielte er, der neben seiner bekannten Tätigkeit als Urwaldarzt auch Experte für Orgeln und für Johann Sebastian Bach war, ein Orgelkonzert und berichtete über seine Arbeit in Afrika.
Zum 100. Jahrestag dieses Ereignisses wird das (leicht erweiterte) Konzert nun am selben Ort auf demselben Instrument wiederholt. Zusätzlich werden der Chor „Violet Harmony“ sowie Solisten der Grundschule Kamenická auftreten.
Die Euroregion Elbe/Labe stellt einen Shuttlebus von Dresden bereit.
Mehr zur Veranstaltung und
Anmeldung zum Shuttlebus
Die Veranstaltung wird von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens/Arbeitsstelle Kinder-Jugend-Bildung in Dresden, der Sächsischen Jugendstiftung sowie der Evangelischen Gemeinde der Böhmischen Brüder in Děčín getragen.
Juli 2023

Wie jeden ersten Mittwoch im Monat, so zeigen wir auch am 2. August um 20 Uhr im Zentralkino einen tschechischen Filmklassiker in der Reihe "Tschechischer Filmmittwoch". Diesmal läuft die rasante Komödie »Světáci« (Lebemänner) von 1969.
Drei Bauarbeiter vom Lande, die in Prag arbeiten, wollen einmal das Prager Nachtleben genießen. Um ihre einfache Herkunft zu verbergen, kaufen sie sich teure Anzüge und lernen die Regeln und Sitten der feinen Gesellschaft. So gehen sie als wohlhabende Weltmänner durch und erwecken damit das Interesse dreier "leichter Mädchen", die sich ebenfalls als gebildete Damen ausgeben. Bei so viel falscher Fassade ist das Durcheinander garantiert.
Dieser Film ist die beliebteste tschechoslowakische Komödie der 1960er Jahre (laut csfd.cz), und das sicher nicht aufgrund ihres besonders feinen und hintersinnigen Humors. Sie ist einfach eine sehr unterhaltsame Screwball-Komödie mit einem hervorragenden Schauspielensemble. Höhepunkt ist der urkomische Besuch im feinen Restaurant, bei dem alle mit leeren Phrasen versuchen, sich als gebildetes Bürgertum auszugeben und zu übertreffen.
Es ist etwas verwunderlich, wie der Film es durch die Zensur geschafft hat: Nach über 20 Jahren fleißigem Aufbaus des Kommunismus in der Tschechoslowakei dreht er sich dennoch einzig und allein um die "dummen Proleten" vom Lande und ihren Wunsch, bei der Hautevolee der Hauptstadt mitspielen zu dürfen. Sie sind die Vertreter der Arbeiterklasse und streben dennoch nach nichts anderem als elitärem Bürgertum. Im Film wird auch vollkommen selbstverständlich davon ausgegangen, dass es Etablissements für die feinere Gesellschaft gibt, wo man dann sogar mit internationalen Spezialitäten bewirtet wird, oder auch Kleidungsgeschäfte, die sich nur wenige leisten können. Wohlgemerkt nach über 20 Jahren entbehrungsreichem Aufbau einer klassenlosen Gesellschaft! Trotz der Komik könnte das beim Publikum seiner Zeit durchaus für gemischte Gefühle gesorgt haben.
Pirna - Fürstenau - Vorderzinnwald - Hinterzinnwald - Teplice, das sind die bisherigen Stationen eines wunderschön geschnitzten mittelalterlichen Madonnenaltars, der - weil er da am längsten weilte - auch als Fürstenauer Madonnenaltar bezeichnet wird.
Nun widmet sich eine neue - mit Unterstützung der Euroregion Elbe/Labe finanzierte - Ausstellung der bewegten Geschichte dieser zwischen Sachsen und Böhmen wandernden Madonna. Sie wird ab dem 25. Juli bis zum 21. September 2023 in Dubí gezeigt und sich danach selbst auf Wanderschaft begeben. Im November und Dezember soll sie in Dresden zu sehen sein, im nächsten Jahr in Pirna und Lauenstein.
Die Station der Madonna in Vorderzinnwald in einer eigenen Kapelle lässt sich seit letztem Jahr vor Ort virtuell erleben. Ein modernes Smartphone oder Tablet reicht, und sowohl die Kapelle als auch der Madonnenaltar stehen scheinbar wieder an ihrem ursprünglichen Ort.
In der Fürstenauer Kirche kann man eine von innen beleuchtete Nachbildung der Madonnenstatue in Glas sehen. Diese wurde ebenfalls im letzten Jahr angefertigt.

Aus der Buchbinderei haben uns wieder Exemplare des beliebten Atlas mit historischen Karten von Böhmen, Sachsen und vor allem dem Gebiet der Euroregion Elbe/Labe erreicht. Diese sind in online, in einzelnen Verkaufsstellen und in unserer Geschäftsstelle in Dresden erhältlich.
Leider ist es der Buchbinderei wieder nicht gelungen, alle Exemplare in einwandfreier Qualität herzustellen. Wir bieten deshalb diejenigen mit kleinen Fehlern als 2. Wahl zu einem reduzierten Preis von 20 Euro an.

Der BUND Dresden und die tschechische Partnerorganisation ČSOP Ophidia laden ein zum 3. deutsch-tschechischen Care4Nature Camp:
Vom 14.-20. August 2023 kannst Du mit uns eine Woche lang ins Erzgebirge fahren und hast die Möglichkeit viel über die Wiesenpflege zu lernen, die artenreichen Bergwiesen zu entdecken und Dich ganz praktisch für den Naturschutz einzusetzen. Gemeinsam mit jungen Erwachsenen aus Tschechien und Deutschland packen wir es an und setzen uns mit viel Spaß und Energie für den Erhalt der Artenvielfalt im Erzgebirge ein.
Was erwartet Dich?
Dich erwartet ein vielseitiges Programm: im Vordergrund steht die Bergwiesenpflege mit der Sense. Noch nie gesenst? Kein Problem: wir haben einen Sensenlehrer, der uns bei der traditionellen Handmahd unterstützen wird. Übe alle Schritte des Heu-Machens und probiere Dich in weiteren Biotoppflegemaßnahmen aus. Außerdem gibt es fachliche Beiträge und Exkursionen und nebenbei wird auch jedes Jahr der schöne Zechengrund mit seiner näheren Umgebung erkundet. Du kannst dich auch auf einen Ausflug zum Biobauernhof freuen. Dort werden wir selbst Käse herstellen und leckeres Essen genießen. Die Abende lassen wir mit Spielen oder gemeinsamer Zeit am Lagerfeuer ausklingen. Du willst dabei sein? Dann melde Dich jetzt bis zum 15.07. an! Wir freuen uns auf Dich!
Wo findet das Camp statt?
Das Camp findet an der deutsch-tschechischen Grenze im Erzgebirge statt. Unterkunft finden wir in einem Appartmenthaus an der deutsch-tschechischen Grenze bei Oberwiesenthal. Auf unserem täglichen Weg zu den Pflegeflächen wandern wir durch den wunderschönen Zechengrund mit Riesenfarnen und seltenen Pflanzen wie Arnika, Blauer Tarant, Feuerlilie und Klaffender Eisenhut. Dabei bleibt auch Zeit, am Wegesrand Himbeeren und Blaubeeren zu naschen und auf dem Rückweg ins kühle Nass zu springen.
Das Gebiet hat eine lange und interessante Geschichte – wo ehemals Bergbauern ihr Vieh weideten, entstanden wertvolle Wiesen und Moore, welche auf Grund der ehemaligen Nutzung einen hohen Naturwert als Kulturlandschaft haben und seltene Arten beherbergen.
Das Projekt wird gefördert durch:
den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond und das Tandem D-CZ Koordinierungszentrum.
Wer ist dabei?
Das Care4Nature Camp richtet sich an junge Erwachsene von 16 bis 26 Jahren aus Deutschland und Tschechien. Die Anzahl der Teilnehmer:innen ist auf 20 Personen begrenzt. Meldet euch also schnell an und seid dabei!
Wieviel kostet dich das?
Dich kostet dieses Abenteuer nichts! Die Teilnahme am Camp einschließlich Reisekosten, Unterkunft und Verpflegung, ist kostenfrei.
Weitere Informationen sowie das Anmeldeformular findet ihr auf der Webseite: https://www.bund-dresden.de/was-wir-tun/care4nature-camp/.
Juni 2023
Als langjähriger Bürgermeister von Budyně nad Ohří war Herr Petr Medáček viele Jahre stellvertretender Vorsitzender des Gemeindeverbands der Euroregion Labe (tschechische Seite der Euroregion Elbe/Labe) und Vizepräsident der Euroregion Elbe/Labe. Der Rat der Euroregion Labe würdigte seine langjährige Arbeit im Bereich der tschechisch-sächsischen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und möchte seine Erfahrungen auch in der nächsten Förderperiode nutzen.

Der Wanderexpress Bohemica verkehrt von April bis Oktober an Wochenenden und Feiertagen zwischen Dresden und Litoměřice (Leitmeritz), der Letní kometa (auch als Vánocní kometa in der Weihnachtszeit) zwischen Ústí nad Labem und Dresden, jeweils früh hin und nachmittags zurück. Beide sind wichtige Angebote für Wochenendausflüge.
Die entsprechenden Verträge laufen im Dezember aus. Nach einer Meldung der Dresdner Neuesten Nachrichten von heute haben jedoch beide Seiten sich dazu bekannt, das Angebot in den nächsten Jahren im gleichen Umfang fortzuführen. Angesichts steigender Kosten ist das keine Selbstverständlichkeit.
Der Ústecký kraj strebt mittelfristig (also nach 2025) eine zusätzliche Verbindung durch die Verlängerung eines Schnellzuges von Prag über Ústí n.L. hinaus nach Dresden an. Die dafür notwendige Finanzierung steht jedoch noch in den Sternen, ebenso die verfügbaren Kapazitäten im Elbtal.
Quelle: Dresdner Neueste Nachrichten vom 20.06.2023, S. 16 (auch online)
Mai 2023

Einladung der Städtischen Bibliotheken Dresden zur Deutschlandpremiere von "Kinder der Wut"
Auf einem heruntergekommenen Bahngelände in Ostrava finden zwei Jungen eine Leiche, die wie eine Jagdtrophäe präpariert worden ist. Die Untersuchungen der Polizei führen in alle gesellschaftlichen Schichten der Stadt, in hohe politische Kreise und zu neureichen Unternehmern, zu Prostituierten und in zerrüttete Familien. Geschickt verknüpft die Autorin einen Mordfall in der Gegenwart mit einer deutsch-jüdischen Familiengeschichte, die viele Jahrzehnte zurückliegt, und zeigt, wie leicht ein Mensch Opfer von Wut, Geschichte und einer verdrängten Vergangenheit werden kann. Ein Gesellschaftspanorama als Exkursion in die Hölle der Gegenwart.
Nela Rywiková, geb. 1979, stammt aus Ostrava und zählt zu den interessantesten neuen Namen des tschechischen Krimis, der gerade eine Art Wiedergeburt erlebt. Ihr Romandebüt „Dům číslo 6“ („Haus Nummer 6“) erschien 2013.
Kooperation der Städtischen Bibliotheken Dresden mit: Tschechisches Literaturzentrum (Mährische Landesbibliothek), Tschechisches Zentrum Berlin, Salon des deutsch-tschechischen Dialogs, Staatsschauspiel Dresden und der Abteilung für Europäische und Internationale Angelegenheiten der Landeshauptstadt Dresden. Unter der Schirmherrschaft der Generalkonsulin der Tschechischen Republik in Dresden.

Die Ostsächsische Sparkasse Dresden unterstützt seit vielen Jahren die Kommunalgemeinschaft Euroregion OE/OE e.V. (deutsche Seite der Euroregion Elbe/Labe) finanziell.
Heute wurde in der Sitzung des Arbeitsausschusses der neue Sponsoringvertrag für die nächsten zwei Jahre von Heiko Lachmann, Vorstandsmitglied der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, Dirk Hilbert (Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden und Präsident der KG Euroregion), sowie Daniel Brade (Bürgermeister der Stadt Hohnstein und Vizepräsident der KG Euroregion) unterzeichnet.
Wir danken der Ostsächsischen Sparkasse Dresden recht herzlich für die Fortsetzung dieser langjährigen Unterstützung.

Am Donnerstag, den 27. April 2023, fand in Krasna Lipa die erste grenzübergreifende Bürgermeisterkonferenz im Schluckenauer Zipfel statt. Diese wurde von der Wirtschaftsinitiative Sächsische Schweiz e.V. und der Bürgermeistervereinigung Sever aus dem Schluckenauer Zipfel ins Leben gerufen.
Von der tschechischen Seite nahmen folgende 12 Städte (Bürgermeister) teil: Dolni Poustevna, Jirikov, Krasna Lipa, Lipova, Lobendava, Mikulasovice, Rumburk, Stare Krecany, Sluknov, Velky Senov,Vilemov und Varndorf.
Von der deutschen Seite nahmen teil: Bad Schandau, Sebnitz, Neustadt, Hohnstein, Sohland an der Spree und Großschönau.
Ziel des Treffens war das Kennenlernen, Vorstellen und Vernetzen der deutschen und tschechischen Gemeinden. Im Ergebnis soll es konkrete grenzüberschreitende Projekte und gemeinsame Aktivitäten geben.
Zu dieser Konferenz waren als Gäste anwesend Jan Šmid nebst Jirí Rak (České Švycarsko o.p.s.), Mgr Ondrej Havliček (Euroregion Neiße), Rüdiger Kubsch (Euroregion Elbe/Labe), Senator Zbynek Linhart und Jan Kvapil (Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds).
Die Konferenz wurde zweisprachig moderiert von Martina Böhme und Irena Kubicova.
Der Vorsitzende der Wirtschaftsinitiative Sächsische Schweiz und Bürgermeister der Stadt Hohnstein, Herr Daniel Brade, hat zum Schluss zu einer zweiten grenzübergreifenden Bürgermeisterkonferenz im Herbst nach Hohnstein eingeladen.
Diese Veranstaltung wurde mit freundlicher Unterstützung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds finanziert.
In Übereinstimmung mit der Satzung des Gemeindeverbands wählte der Rat auf seiner ersten regulären Sitzung nach der Versammlung des Gemeindeverbands am Ende 2022 folgende Präsidiumsmitglieder.
Der Bürgermeister von Ústí nad Labem, Herr Petr Nedvědický, wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt. Herr Jiří Anděl, Bürgermeister der Stadt Děčín, bleibt erster stellvertretender Vorsitzender der EL. Die zweite stellvertretende Vorsitzende ist die Bürgermeisterin von Bílina, Frau Zuzana Schwarz-Bařtipánová.
Die Amtszeit des Präsidiums beträgt vier Jahre
April 2023

Am 5. Mai um 20 Uhr zeigen wir im Zentralkino Dresden die großartige Komödie »Pelišky« im Rahmen der Reihe Tschechischer Filmmittwoch.
Mit sanfter Poesie und humorvoller Übertreibung wird das Leben dreier Generationen von Männern und Frauen in einer besonderen Periode der tschechischen Geschichte im Jahr 1968 erzählt...
Die Familien Šebek und Kraus sind Nachbarn in einer zweistöckigen Villa in Prag. Vater Šebek ist Offizier und treuer Parteisoldat, aber im Grunde ein einfacher, gutmütiger Mann. Er preist die Vorzüge des Kommunismus und die Fortschritte des Ostblocks. Familie Kraus über ihm pflegt einen bürgerlichen Lebensstil, im dem Kunst und Kultur sowie alte Traditionen eine große Rolle spielen. Vater Kraus, ehemaliger Widerstandskämpfer gegen die Nazis und überzeugter Antikommunist, verabscheut nicht nur die politische Haltung seines Nachbarn, sondern schaut auch auf dessen mangelnde Kultur herab. So geraten die beiden, die zudem - auch in ihren Familien - davon überzeugt sind, grundsätzlich Recht zu haben, regelmäßig aneinander. Diverse Besuche, Trinkgelage, eine Weihnachtsfeier und ein Begräbnis führen beide Familien immer wieder zusammen, woraus ein Feuerwerk hintergründigen Humors entsteht.
Seit März zeigen wir an jedem 1. Mittwoch im Monat im Zentralkino einen tschechischen Filmklassiker im OmU. Im April kann man sich bei »Kulový blesk« (Aktion Kugelblitz) von 1978 köstlich amüsieren.
Im Film geht es um das größte Manöver in der Geschichte des Umziehens: einen Wohnungsringtausch mit 12 beteiligten Parteien. Alle müssen am gleichen Tag umziehen, alles muss klappen, sonst bricht die Kette auseinander. Dr. Radosta ist ein erfahrener Organisator solcher Aktionen, aber einen 12er-Ringtausch hat es noch nie gegeben. Das ist Umziehen auf Weltniveau! Und es ist wie Flöhe hüten. Ständig will jemand etwas ändern, will noch einen Vorteil rausschlagen, oder hat es sich anders überlegt und will lieber nicht umziehen. Die einen lassen sich scheiden, andere müssen vorher noch schnell heiraten. Dr. Radosta und Knotek, sein nicht ganz freiwilliger Assistent, haben alle Hände voll zu tun. Und als es losgeht, kommt natürlich alles noch viel schlimmer.
Hinter der Fassade dieser verrückten Komödie, die Kultstatus erlangt hat, schimmert ein Zeugnis über die Tschechoslowakei in den späten 1970er Jahren. Vom Erfinder Severin über den Psychologen Knotek bis hin zum Anwalt Radost handelt der Film von Helden, die sich nicht auf normale Weise verwirklichen können und ihr kreatives Potenzial im Nichts vergeuden. Die spielerische Vergeblichkeit einer unfreien Existenz wird durch Severins "Zug aus Vizovice" symbolisiert.
März 2023
An jedem Sonntag von 15 bis 18 Uhr ist der Eintritt in jeweils ein Museum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) frei. Eine Einladung vor allem an Dresdnerinnen und Dresdner einen Nachmittag lang Neues zu entdecken, Unbekanntes zu hören und die altbekannten Sammlungen und weltberühmten Schätze wieder einmal zu erleben. Die Vorführung historischer Experimente, offene Ateliers und Werkstätten oder auch Geschichtenerzählerinnen laden zu inspirierenden Nachmittagen mit Familien und Freunden jeden Alters ein.
Welches Museum an welchem Sonntag dran ist, erfahren Sie bei den SKD.
Die Assoziation der Euroregionen der Tschechischen Republik professionalisiert sich. Am Montag, den 20. März 2023, fand im Ministerium für regionale Entwicklung in Prag die Gründungsversammlung der Assoziation der Euroregionen der Tschechischen Republik statt, auf der die Satzung der Assoziation verabschiedet und die Organe der Assoziation gewählt wurden.
Libor Picek, Vertreter der Euroregion Šumava, wurde zum Vorsitzenden des Vereins der Euroregionen der Tschechischen Republik bis Ende 2023 gewählt und Ondřej Havlíček, Geschäftsführer der Euroregion Nisa, zum Sekretär.
Die Veranstaltung fand unter der Schirmherrschaft des stellvertretenden Ministerpräsidenten und Ministers für regionale Entwicklung Ivan Bartoš statt. Die Satzung und die Organe des Vereins wurden von allen 13 Gebietskörperschaften genehmigt, die in der Zusammenarbeit der Euroregionen an allen 5 Grenzen, an denen grenzüberschreitende Aktivitäten durchgeführt werden, aktiv sind. Dies sind die tschechisch-österreichische, tschechisch-slowakische, tschechisch-polnische, tschechisch-sächsische und tschechisch-bayerische Grenze. Das Programm Interreg 2021-2027 wird in all diesen Grenzregionen durchgeführt und die Euroregionen werden als Verwalter der Kleinprojektfonds fungieren.
Nach den Worten der stellvertretenden Minister Sršně unterstützt das Ministerium für regionale Entwicklung die Aktivitäten der Euroregionen und beabsichtigt, durch die Zuschüsse für die Aktivitäten der Assoziation zu helfen. Außerdem erwartet es von den Euroregionen Initiativen zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Situation in den Randgebieten. Auf dem Treffen wurden Stimmen laut, die sich für die Einrichtung bzw. Wiederaufnahme von zwischenstaatlichen Kommissionen für grenzüberschreitende Gebiete aussprachen, um die Lösung von Fragen wie grenzüberschreitender Verkehr, das Funktionieren des IRS über die Grenze hinweg, die Erhaltung des Wassers in der Landschaft im Kontext des Klimawandels, eine wirksame Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und Gesundheitsdiensten zum Wohle der Patienten in den Grenzgebieten usw. zu beschleunigen. Als eines der neuen Mitglieder der Nationalen Ständigen Konferenz wird die Vereinigung versuchen, die Aktivitäten der Vereinigung und ihrer einzelnen Mitglieder auf der nächsten Sitzung der NSC Anfang April 2023 in Pilsen zu präsentieren.
Im Namen der Euroregion Elbe/Labe nahmen an der Sitzung der stellvertretende Vorsitzende der Euroregion Labe und Bürgermeister von Děčín Herr Jiří Anděl und der Geschäftsführer der Euroregion Elbe/Labe Herr Vladimír Lipský teil.
Februar 2023
Am 1. März beginnen wir im Zentralkino Dresden die Filmreihe "Tschechischer Filmmittwoch", in der wir an jedem 1. Mittwoch im Monat um 20 Uhr einen tschechischen Film im Original mit Untertiteln zeigen werden.
Bei den Tschechisch-Deutschen Kulturtagen war der Film "Mimořádná událost" (Ausnahmesituation) ein großer Erfolg, mit ausverkauften Sälen und vielen Nachfragen an uns, wann wir ihn denn nochmal zeigen würden. Deshalb starten wir die Filmreihe mit dieser absurden Komödie.
Kleinprojektefonds (KPF) gibt es in allen vier sächsisch-tschechischen Euroregionen. Sie haben zum Ziel, durch die Förderung geeigneter Projekte die Menschen beiderseits der Grenzen einander näherzubringen. Leider wird vermutlich ab Sommer dieses Jahres die Antragstellung möglich sein. Dafür können sich aber alle Projektträger auf deutliche Vereinfachungen im Verfahren freuen.
Die SAB hat erste Informationen zum KPF zusammengestellt: Präsentation Kleinprojektefonds (PDF, 1MB).
Zur ganzjährigen Mitwirkung an diesem Programm werden Enthusiasten und Macher (m/w) aus der deutsch-tschechischen Grenzregion gesucht. Dauer des Programms: 1.5.2023 - 30.4.2024
Sie werden ein Jahr am Programm mitwirken und viel Raum für kreative und eigenständige Zugänge haben. Die Aktivitäten finden im Austausch mit anderen Mitwirkenden sowie den Mitarbeitern des Zukunftsfonds statt. Der erforderliche Zeitaufwand beträgt ca. 2 bis 3 Tage pro Woche. Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds (Stiftungsfonds) unterstützt die Mitwirkung an diesem Programm in Form einer Zuwendung.
Im Projekt X-Dörfer fördert das Staatsschauspiel Dresden vielfältige Kulturprojekte im ländlichen Raum. Neben der finanziellen ist vor allem die inhaltliche Unterstützung durch Theaterprofis wichtig.
Für Projekte nach dem Sommer 2023 lässt sich der Kleinprojektefonds der Euroregion Elbe/Labe als Ergänzung nutzen, um solche Projekte grenzüberschreitend zu organisieren. Die Geschäftsstellen der Euroregion beraten dazu gern (siehe Kontakt).
AUSSCHREIBUNG
Das Staatsschauspiel Dresden sucht Kulturinteressierte aller Altersstufen, die Lust haben, gemeinsam Kulturprojekte im ländlichen Raum zu erfinden und umzusetzen. Ziel der Initiative ist es, nachhaltige Impulse für eine Kultur des Miteinanders anzustoßen und zu unterstützen.
Es können Konzerte in der Scheune, Landschaftstheaterprojekte, Schreibfestivals für Alle, Kulturcafés, Geschichtswerkstätten, Kino im Frisörsalon uvm. entstehen. Kultureinrichtungen, Vereine, bürgerschaftliche Initiativen, Kulturschaffende oder kulturinteressierte Laien jeden Alters aus sächsischen Gemeinden mit bis zu 40.000 Einwohnern, die nicht weiter als 60 km von Dresden entfernt liegen, können sich bewerben.
In der Bewerbung soll eine grobe Idee oder eine Fragestellung skizziert werden. Wichtig ist, dass sich keine Einzelperson bewirbt, sondern dass sichtbar wird, dass mehrere Personen Interesse an der Idee haben und Lust haben, sich einzubringen.
Wenn Ihre Bewerbung ausgewählt wird, kommt die Projektleitung von X-Dörfer in Ihren Ort, um die Idee gemeinsam weiterzuentwickeln und herauszufinden, wo das Projekt Unterstützung braucht. Braucht es noch eine zündende Idee, weitere engagierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus dem Ort oder den Nachbargemeinden, eine Organisationsstruktur, Kooperationspartner oder Profikünstler von außen? Die Idee soll schließlich von den Beteiligten mit der Unterstützung der Projektleitung von X-Dörfer vor Ort umgesetzt werden.
Der Projektzeitraum sind die Jahre 2023 und/oder 2024.
DAS PROJEKT BIETET JE NACH BEDARF:
- Beratung bei der Ideenfindung
- Unterstützung bei der Organisation
- Honorare für Künstlerinnen und Künstler, die im Ort leben oder die von außen eingeladen werden.
- ggf. Reise- und Unterbringungskosten
- Sachkosten für das Projekt
- Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit
- bei erfolgreichem Projektabschluss ggf. Hilfestellung bei Anträgen für Fördermittel für das Folgejahr
BEWERBUNGSANFORDERUNGEN:
- Erste Idee
- Kurzes Motivationsschreiben
- Kurze Selbstdarstellung
- Grober Zeitplan
- Wen könnte man noch einbeziehen?
Die Bewerbung sollte insgesamt nicht mehr als ein bis zwei DIN A 4 Seiten umfassen.
ERLÄUTERUNGEN ZUR BEWERBUNG:
Nach einer Vorauswahl der eingegangenen Bewerbungen finden ein bis zwei Austauschtreffen vor Ort statt. Danach wird final entschieden, ob eine Zusammenarbeit im Interesse aller Beteiligten ist.
Falls die Antragstellung eine Barriere darstellt sowie für Rückfragen ist das Projektteam Miriam Tscholl und Claudia Leutemann unter xdoerferstaatsschauspiel-dresden.de zu erreichen. Sie beraten auch gerne in einem Online-Treffen oder Telefonat.
Einsendeschluss:
man kann sich ab sofort bewerben, jedoch bis spätestens 15. März 2023
Quelle: https://www.staatsschauspiel-dresden.de/spielplan/a-z/x-doerfer/
Die Landesstelle für frühe nachbarsprachliche Bildung bietet mit “čaj & kawa mit der LaNa“ seit diesem Jahr ein offenes Beratungsangebot zur nachbarsprachigen Bildung in Tschechisch und Polnisch.
Ab sofort können Sie jeden 1. Dienstag im Monat in der Zeit von 13:00 – 14:00 Uhr die Mitarbeiterinnen der LaNa persönlich online treffen und Ihre Fragen und Themen rund um nachbarsprachige Bildung mit ihnen besprechen.
Das sind die nächsten Termine:
- 07. Februar
- 07. März
- 04. April
- 02. Mai
- 06. Juni
So nehmen Sie teil an „čaj & kawa mit der LaNa“: Die Veranstaltungen finden über das Videokonferenzmodul GoToConnect statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig: Einfach den Zugangslink öffnen, den virtuellen Raum betreten und Ihr Lieblingsgetränk sowie Ihren Gesprächsbedarf mitbringen.
Mehr Informationen und den Zugangslink zu diesem Beratungsangebot erhalten Sie unter www.nachbarsprachen-sachsen.eu/caj-und-kawa.
Die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen in der Tschechischen Republik fand am 27. und 28. Januar 2023 statt. Die aus der ersten Runde hervorgegangenen Kandidaten waren Petr Pavel und Andrej Babiš.
Petr Pavel gewann und wurde mit 58,32 % der Stimmen Präsident der Tschechischen Republik. Andrej Babiš erhielt 958.655 Stimmen weniger, d. h. 41,67 % der Stimmen.
Die Wahlergebnisse im Bezirk Ústí:
Petr Pavel - 45,53 %.
Andrej Babiš - 54,47 %.
Wahlergebnisse nach Landkreisen
Děčín:
Petr Pavel - 49,75 %.
Andrej Babiš - 50,25%
Ústí nad Labem:
Petr Pavel - 44,75%
Andrej Babiš - 55,25 %.
Teplice:
Petr Pavel - 43,15%
Andrej Babiš - 56,85 %.
Litoměřice:
Petr Pavel - 53,32 %.
Andrej Babiš - 46,6%
Januar 2023
Die Mitgliederversammlung der Kommunalgemeinschaft Euroregion OE/OE e.V. (also der deutschen Seite der Euroregion Elbe/Labe) hat auf ihrer Sitzung am 22.12.2022 beschlossen, die Große Kreisstadt Sebnitz als Mitglied aufzunehmen.
Wir freuen uns sehr über diesen Schritt und begrüßen die Stadt Sebnitz herzlich in unserer Mitte.
Dezember 2022
Aufgrund der Kommunalwahlen in der Tschechischen Republik im September 2022 wurde die 33. Mitgliederversammlung der Euroregion Labe zu einem ungewöhnlichen Termin durchgeführt.
Der Hauptpunkt der Sitzung war die Wahl neuer Organe des Gemeindeverbandes. Ein ebenso wichtiger Punkt bei den Beratungen der Versammlung waren die Fragen im Zusammenhang mit dem Start des tschechisch-sächsischen Interreg-Programms und des Kleinprojektefonds 2021-2027.
November 2022

Die Planungen für die Schnellbahnstrecke zwischen Dresden und Prag schreiten voran. Es gibt mittlerweile zwei vorgeschlagene Varianten der Deutschen Bahn, eine komplett im Tunnel (mit zwei Untervarianten) und eine mit einem oberirdischen Teilstück. Den ursprünglichen Untersuchungsraum zeigt das Bild. Die jetzt verbliebenen Varianten liegen nur in dessen - auf dem Bild - oberem Teil. Viele Informationen bekommt man bereits jetzt unter neubaustrecke-dresden-prag.de.
Die Diskussion über die Varianten verspricht, heiß zu werden. Die eine Seite (grob gesagt die Deutsche Bahn und Heidenau) neigt eher zur teilweise offenen Variante mit Brücke über die Seidewitz, die andere Seite (eine Bürgerinitiative, Dohma und diverse Interessensträger von Naturschutz etc.) bevorzugt klar die Volltunnelvariante. Bis Ende 2024 soll eine Entscheidung fallen, über die dann der Bundestag abstimmen muss.
Ab dem 24.11.2022 informiert die Deutsche Bahn auf einem sog. Infomarkt ausführlich über die Planungen und die verschiedenen Varianten.
Am 30.11.2022 findet ein Online-Bürgerdialog statt, bei dem Fragen gestellt werden können, die - nach Möglichkeit - direkt beantwortet werden.
Die relativ junge, 1887 erbaute Kapelle in Vorderzinnwald wurde in den 1950er Jahren im Zusammenhang mit der Einrichtung des Grenzstreifens abgerissen. Bis zum Zweiten Weltkrieg kamen am Fest Mariä Heimsuchung Scharen von Pilgern hierher, und heute gibt es Bemühungen, diese Tradition wiederherzustellen.
Die archäologischen Untersuchungen wurden im Oktober und November dieses Jahres vom Regionalmuseum in Teplitz (Teplice) in Zusammenarbeit mit der Naturschutzstation Osterzgebirge aus Altenberg durchgeführt und mit Mitteln der Bundeszentrale für die politische Bildung gefördert.
Am Ende der Veranstaltung werden die freigelegten Ausgrabungen gemeinsam wieder zugeschüttet. Die Besucher haben so die einmalige Gelegenheit, die Funde "in situ" zu sehen.
Wann: So, 27.11.2022, 14 Uhr
Wo: an der Stelle der zerstörten Kapelle in Vorderzinnwald (GPS: 50.7288853N, 13.8139842E)
Die Veranstaltung findet bei JEDEM WETTER statt!
Anreise per ÖPNV: Mit Bus 360 um 11:42 Uhr von Dresden Hbf. über Dippoldiswalde und Altenberg nach Zinnwald Wendeplatz (Ankunft 12:52 Uhr, Fußweg zur Kapelle ca. 4 km auf der Straße) bzw. České Pomezi (Ankunft 12:55 Uhr, Fußweg zur Kapelle ca. 4 km durch den Wald).
Achtung! Die Straße Cinovec - Fojtovice wird im Winter nicht geräumt! Das Parken direkt vor Ort wird aus Sicherheitsgründen nicht gestattet.
Kontakt für weitere Informationen: jankvapil@post.cz, Tel. +420 732 921 250 & +49 157 52 611 600.
Während des totalitären Regimes war Benno Beneš aktiv an geheimen Salesianer-Aktivitäten für die Jugend beteiligt, nach der Wende stand er hinter der Gründung des Salesianer-Verlags Portal, der sozial-theologischen Schule Jabok und der Salesianer-Missionen in Bulgarien.
Seit 2003 war er in Teplice tätig, wo er seit Jahren die örtliche Salesianer-Gemeinschaft leitete und maßgeblich geprägt hat; seit Anfang der 1990er Jahre hat er sich für die Entwicklung der örtlichen Salesianer-Arbeit eingesetzt, die ohne ihn nicht annähernd den gleichen Hintergrund hätte und nicht so vielen Menschen in der Stadt helfen könnte. Er setzte sich sehr für die Wiederherstellung der beschädigten Beziehungen zwischen Deutschen und Tschechen ein. Er stammte aus einer tschechisch-deutschen Familie und erlebte in seiner Jugend die Folgen des nationalistischen Hasses. Im Jahr 2015 wurde er für seine Arbeit mit der Goldenen Friedenstaube ausgezeichnet.
Am Sonntag, dem 27.11.2022, findet um 17.00 Uhr in der Kirche Altenberg eine Vorstellung des Dokumentarfilms "Benno - ein Mensch unter uns" statt.
Seien Sie herzlich eingeladen zur Eröffnung der Ausstellung vom Prager Grafiker Šimon Brejcha mit dem Titel Gewebe.
Termin: Freitag, den 18. November 2022 um 20 Uhr
Ort: Kunsthaus Raskolnikow, Böhmische Str. 34, Dresden
Einführung: Veronika Krülle Kotoučová / Euroregion Elbe/Labe, Eva Bendová / Kuratorin
*
OPEN AIR ab 20:30 Uhr: Licht-Sound-Collage "Hillumination" von Andrea Hilger & Hartmut Dorschner
Hausfassade Ecke Böhmische Str./Salinger Weg
*
Im Rahmen“ bleibt neugierig Kulturstadt Dresden 2022, in Kooperation mit der Euroregion Elbe/Labe.
Ausstellungsdauer: bis 20. Januar 2023
Während des totalitären Regimes war Benno Beneš aktiv an geheimen Salesianer-Aktivitäten für die Jugend beteiligt, nach der Wende stand er hinter der Gründung des Salesianer-Verlags Portal, der sozial-theologischen Schule Jabok und der Salesianer-Missionen in Bulgarien.
Seit 2003 ist er in Teplice tätig, wo er seit Jahren die örtliche Salesianer-Gemeinschaft leitet und maßgeblich geprägt hat; seit Anfang der 1990er Jahre hat er sich für die Entwicklung der örtlichen Salesianer-Arbeit eingesetzt, die ohne ihn nicht annähernd den gleichen Hintergrund hätte und nicht so vielen Menschen in der Stadt helfen könnte. Er setzte sich sehr für die Wiederherstellung der beschädigten Beziehungen zwischen Deutschen und Tschechen ein. Er stammte aus einer tschechisch-deutschen Familie und erlebte in seiner Jugend die Folgen des nationalistischen Hasses. Im Jahr 2015 wurde er für seine Arbeit mit der Goldenen Friedenstaube ausgezeichnet.
Am Donnerstag, den 1.12.2022 um 17.30 Uhr findet eine Vorstellung des biografischen Films "Benno - ein Mensch unter uns" im Kulturhaus Teplice im Kino Květen statt.
U.a., wie und wo können wir Gegensteuern und welche Hilfe bzw. Unterstützung brauchen Mensch und Natur, um auch künftig im Einklang miteinander leben und wirtschaften zu können?
Was gibt's Neues?
1 Winterdorf Schmilka – die besondere Winterauszeit
2 LEADER-Exkursion 2022
3 Klimaschutz und Digitalisierung als Themen für die Zukunft der Nationalen Naturlandschaften
4 Aus dem Feuer lernen
5 Wir bauen für Sie in den Schwedenlöchern.
6 SBB baut neue Löschwasserzisterne an der Saupsdorfer Hütte
7 Der Wildnis ein Stück näher, im Nationalpark Sächsische Schweiz
8 Sautanz in Mockethal
9 Die „Goldene Henne“ für einen heißen Einsatz
10 Sensationelles Spendenergebnis nach einem unvergesslichen Fußballerlebnis
11 Gelungener Auftakt der Pflanzaktion Pirna 800
12 Keine Winterruhe bei der Sächsischen Dampfschifffahrt
13 Rezept des Monats
Quelle: Gemeinschaftsinitiative von Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz und Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.

Ein mährisches Städtchen 1954: Mira widersetzt sich ihren Eltern und geht aufs Eis. Zur Strafe erhält sie kein Törtchen, aber dieses Ereignis verändert ihr Leben für immer. Die Tragödie bindet sie an ihre schweigsame, seltsame Tante Hana und beide müssen lernen, miteinander zu leben. Allmählich wird die Geschichte ihrer jüdischen Vorfahren aufgedeckt und Mira lernt zu verstehen, warum sich die Tante so schwer im Leben zurechtfindet.
Drei Generationen Familiengeschichte im 20. Jahrhundert. Zwei geschickt verwobene Zeitebenen und Schicksale in grausamen Zeiten. Zwei Frauen haben sich neben dem durchlebten Leid aber auch mit der Frage der Schuld auseinanderzusetzen, wenn durch eigenes Handeln anderen Leid zugefügt wird, bewusst oder unbewusst. Und wie erträgt man, als Einzige überlebt zu haben.
Die Geschichte, die auf wahren Begebenheiten basiert, ist in einem mitreißenden Tempo geschrieben, dramatisch wie ein Film. Alena Mornštajnovás mehrfach preisgekrönter Roman ist in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt worden und in Tschechien ein Bestseller.
Alena Mornštajnová, geboren 1963, ist eine tschechische Schriftstellerin und Übersetzerin. Sie schrieb vier Romane und ein Kinderbuch. Alena Mornštajnová studierte Englisch und Tschechisch an der Universität Ostrava. Ihr Debüt gab sie 2013 mit dem Roman Slepá mapa (Blinde Karte) und 2015 erschien ihr zweiter Roman Hotýlek (Das kleine Hotel). Vor allem auf Grund ihres dritten Romans, Hana, zählt Alena Mornštajnová seit 2017 zu den beliebtesten zeitgenössischen tschechischen Schriftstellern. Ihr Roman Hana wurde unter anderem mit dem Tschechischen Buchpreis 2018 ausgezeichnet und auf der Website Databáze knih (Datenbank der Bücher) zum Buch des Jahres 2017 gekürt.
Eintritt: frei
Eine Kooperation von: Euroregion Elbe/Labe, Städtische Bibliotheken Dresden, SLUB, Tschechisches Zentrum Berlin und Tschechisches Literaturzentrum (ČLC). Unter der Schirmherrschaft der Generalkonsulin der Tschechischen Republik in Dresden JUDr. Markéta Meissnerová.
Oktober 2022
Der Dresdner Lyrikpreis wird zur Förderung des gegenwärtigen poetischen Schaffens durch den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden ausgelobt und alle zwei Jahre vergeben, in diesem Jahr bereits zum 14. Mal. Teilnehmen können Bewerber*innen, die in Europa leben und in deutscher oder tschechischer Sprache schreiben. Die Jury ist jeweils mit tschechischen und deutschsprachigen Mitgliedern besetzt.
Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs ist Pavel Novotný.
Den zusätzlich vergebenen Publikumspreis stiftet die Euroregion Elbe/Labe. In den Wochen vor der Preisverleihung können die Beiträge der Finalist*innen online angeschaut und anschließend ebenfalls online abgestimmt werden. Daraus ging Paul Henry Campbell als Sieger hervor. Den entsprechenden Beitrag können Sie hier anschauen.
Mehr dazu erfahren Sie unter www.dresdner-lyrikpreis.org.
Historisch bestehen sehr enge Beziehungen zwischen Sachsen und Böhmen. Das zeigt sich auch auf alten Kartenwerken. Aus diesem Grund hat die Euroregion Elbe/Labe einen Atlas mit historischen Karten von Böhmen und Sachsen mit einem besonderen Schwerpunkt auf dem Gebiet der heutigen Euroregion herausgegeben.
Auf 128 Seiten finden sich 62 Karten. Die älteste ist von 1280, die jüngsten sind touristische Karten von 1930. Zu allen Karten und diversen kartografischen und historischen Themen sind Erläuterungen in Deutsch und Tschechisch enthalten (Inhaltsverzeichnis siehe hier). Dank des großen Formates (38 cm mal 31 cm) und des hochwertigen Drucks sind viele Details erkennbar. Einige Besonderheiten werden in Vergrößerungen nochmals hervorgehoben.
Genauere Informationen, insbesondere darüber, wie man den Atlas bekommen kann, finden Sie hier.
Während des totalitären Regimes war Benno Beneš aktiv an geheimen Salesianer-Aktivitäten für die Jugend beteiligt, nach der Wende stand er hinter der Gründung des Salesianer-Verlags Portal, der sozial-theologischen Schule Jabok und der Salesianer-Missionen in Bulgarien.
Seit 2003 ist er in Teplice tätig, wo er seit Jahren die örtliche Salesianer-Gemeinschaft leitet und maßgeblich geprägt hat; seit Anfang der 1990er Jahre hat er sich für die Entwicklung der örtlichen Salesianer-Arbeit eingesetzt, die ohne ihn nicht annähernd den gleichen Hintergrund hätte und nicht so vielen Menschen in der Stadt helfen könnte. Er setzte sich sehr für die Wiederherstellung der beschädigten Beziehungen zwischen Deutschen und Tschechen ein. Er stammte aus einer tschechisch-deutschen Familie und erlebte in seiner Jugend die Folgen des nationalistischen Hasses. Im Jahr 2015 wurde er für seine Arbeit mit der Goldenen Friedenstaube ausgezeichnet.
Ort:
Salesianisches Zentrum im Pfarrsaal unter der Kirche St. Theresia
römisch-katholische Pfarrei bei der Kirche St. Theresia vom Kinde Jesu
Kobyliské nám. 1000/1
182 00 Prag 8
Genau 165 Briefe schrieb der spätere tschechische Staatspräsident Václav Havel während der fast fünf Jahre, die er im Gefängnis verbrachte, an seine Frau Olga. Diese Briefe waren keine bloße Korrespondenz. Václav Havels Briefe stellen ein Vermächtnis der europäischen Geistesgeschichte dar. Es sind Briefe aus Liebe und in philosophischer Suche nach Horizont und Wahrheit für eine freie Gesellschaft.
Die Veranstaltung findet in der Gedenkstätte Bautzner Straße, Bautzner Straße 112a, 01099 Dresden, von 14.00 bis 18.00 Uhr statt.
Mehr Informationen und Anmeldung unter: https://ea-sachsen.de/veranstaltungen/philosophische-reflexionen-aus-dem-gefaengnis/
Quelle und Foto:
Evangelische Akademie Sachsen
im Dreikönigsforum Dresden
Das Projekthauptergebnis ist die tschechisch-deutsche Publikation Mitten am Rande, Interviews mit Menschen, die das Sudetenland verändern. Das Buch bietet 13 Interviews mit Menschen, die aktiv zu einem veränderten Blick auf das tschechisch-sächsische Grenzgebiet beitragen.
Im Rahmen des Projekts wurden kurze Medaillons von fünf Persönlichkeiten, die im Buch vorkommen, verfilmt. Es sind:
Jitka Pollakis aus Erzgebirge,
Erich Vodňanský aus Strann bei Bleiswedel,
Alice Janstová aus Jelení,
Petr Globočník aus Litvínov,
Jarmila Ptáčková Gross Schönau.

Ab sofort können die Benutzer*innen der Dresdner Bibliotheken auch tschechische Bücher in Originalsprache entleihen. Von den bis jetzt 63 verfügbaren Titeln wurde rund die Hälfte als Spende der Euroregion Elbe/Labe heute vom Präsidenten der Euroregion und Dresdner OB Dirk Hilbert übergeben. Sie finden sich nun in einem eigenen tschechischen Regal. Wir haben vor, dieses noch weiter zu füllen.
Das Projekthauptergebnis ist die tschechisch-deutsche Publikation Mitten am Rande, Interviews mit Menschen, die das Sudetenland verändern. Das Buch bietet 13 Interviews mit Menschen, die aktiv zu einem veränderten Blick auf das tschechisch-sächsische Grenzgebiet beitragen.
Im Rahmen des Projekts wurden kurze Medaillons von fünf Persönlichkeiten, die im Buch vorkommen, verfilmt. Es sind:
Jitka Pollakis aus Erzgebirge,
Erich Vodňanský aus Strann bei Bleiswedel,
Alice Janstová aus Jelení,
Petr Globočník aus Litvínov,
Heinrich Lumpe war der Gründer des Vogelschutzgebietes Lumpepark, das sich auf dem Gelände des heutigen Zoos von Ústí nad Labem befand.
Während dieser Veranstaltung werden wir an sein Vermächtnis erinnern und Heinrich Lumpe selbst wird Sie durch die bis heute erhaltenen Stätten führen.
Die Veranstaltung beginnt um 11:oo Uhr, wenn Herr Lumpe im Zoo eintrifft und den derzeitigen Direktor kennenlernt. Gemeinsam werden sie über die Geschichte und die Zukunft des Zoos sprechen (auch auf Deutsch).
Eine Karte und ein Informationsblatt in deutscher Sprache werden an der Kasse erhältlich sein ..
September 2022
Am 23. und 24. September 2022 fanden in der Tschechischen Republik die Kommunalwahlen statt. Die Wahlbeteiligung in dem Bezirk Ústí nad Labem lag insgesamt bei 40,60 %. Traditionell ist die Wahlbeteiligung bei Kommunalwahlen relativ niedrig. In den Kreisen der Euroregion Elbe/Labe (Litoměřice, Děčín, Ústí nad Labem, Teplice) wurde die höchste Wahlbeteiligung im Kreis Litoměřice (48,21 %) und die niedrigste Wahlbeteiligung in Ústí nad Labem (38,39 %) verzeichnet.
In der Tschechischen Republik gibt es mehr als 6.250 Gemeinden, von denen die Hälfte weniger als 500 Einwohner hat. Typisch sind große Unterschiede zwischen größeren Städten (Bezirks- und Kreisstädte) und kleineren "ländlichen Siedlungen".
In kleineren Städten und Gemeinden haben in der Regel lokale Vereinigungen unabhängiger Kandidaten gewonnen. In den größeren Kreis- oder Bezirksstädten sind die Parteien mit nationaler Präsenz erfolgreich gewesen.
Was die allgemeinen Trends betrifft, so ist festzustellen, dass die Bewegung ANO 2011 in den großen Städten des Bezirkes Ústí nad Labem noch stärker geworden ist. Zu den Wahlsiegern zählt auch die Partei Freiheit und direkte Demokratie (SPD), die vielerorts zum ersten Mal in die Gemeinderäte einzieht.
Derzeit laufen Verhandlungen zur Bildung von Koalitionen in einzelnen Gemeinden und Städten. Aufgrund der gesetzlichen Fristen werden in den meisten Gemeinden innerhalb von 25 Tagen nach der Wahl die ersten Sitzungen der neuen Räte stattfinden, in denen neue Bürgermeister und stellvertretende Bürgermeister gewählt werden.
Parallel fanden Senatswahlen für ein Drittel des Senats des Landes statt. Im Bezirk Ústí haben es zwei Kandidaten in die zweite Runde der Senatswahlen geschafft, die am 30. September und 1. Oktober stattfinden werden: Petr Nedvědický (Oberbürgermeister von Ústí) für ANO 2011 und Martin Krsek (Historiker aus Ústí) für SEN 21.
Die detaillierten Ergebnisse der Kommunalwahlen sind auf der Website volby.cz zu finden (nur auf Tschechisch).
Vom 07.10.-08.10.2022 findet am Goethe-Institut Dresden die trinationale Fachtagung Under Pressure zu den Themen Rechtspopulismus, Verschwörungsmythen und Fake News statt. Dabei werden folgende Fragen diskutiert: Was können die Länder voneinander lernen, wenn es um die zivilgesellschaftliche Unterstützung von Geflüchteten geht? Und wie können demokratische Akteur*innen grenzüberschreitend zusammenarbeiten?
In Tschechien, Polen und (Ost-)Deutschland existieren zahlreiche parallele Entwicklungen hinsichtlich der Auseinandersetzungen mit Rechtspopulismus, Verschwörungsideologien und Fake News. Die politische Öffentlichkeit dieser Länder ist stark polarisiert. Besonders in den ländlichen Regionen wächst der Einfluss antidemokratischer Haltungen. Im Kontext der Auseinandersetzungen um die Corona-Pandemie oder des Konfliktes in der Ukraine erleben wir eine erhebliche Zunahme von Verschwörungserzählungen und gezielter Desinformation.
Neue Allianzen zwischen dem organisierten Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und Anhänger*innen von Verschwörungsideen sind entstanden. Gleichzeitig unterstützen engagierte Menschen die Geflüchteten aus der Ukraine, die in Polen, Tschechien und Deutschland ankommen. All diese Entwicklungen führen dazu, dass die demokratischen Zivilgesellschaften in den Fokus neuer undemokratischer Bündnisse rücken und immer stärker unter Druck geraten.
Die Fachtagung Under Pressure ist eine gemeinsame Veranstaltung von: Kulturbüro Sachsen e.V., Bundesverband Mobile Beratung e.V. und dem Zentrum für internationale Kulturelle Bildung am Goethe-Institut Dresden in Kooperation mit der Friedrich-Ebert Stiftung sowie der Stiftung gegen Rassismus. Freuen Sie sich auf Vorträge, Austausch, Vernetzungsmöglichkeiten und Diskussionen mit zahlreichen Akteur*innen und Expert*innen u.a. mit Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Dr. Olga Richterová und Bartosz Jozéfiak.
Bereits jetzt möchten die Veranstalter auf einen weiteren Programmhöhepunkt aufmerksam machen. Katharina Nocun wird am Freitag, den 07.10.2022 aus ihrem Buch „True Facts. Was gegen Verschwörungserzählungen wirklich hilft“ lesen.
Das vollständige Programm finden Sie hier.
Hier können Sie sich zur Veranstaltung anmelden.
August 2022
Die Euroregion Elbe/Labe bittet um Angebote für die Erstellung eines Imagefilms für die virtuelle Kapelle in Vorderzinnwald (siehe hier). Das beinhaltet folgendes:
- Drohnenaufnahmen in Vorderzinnwald und Fürstenau
- Einpassen des 3D-Modells der Kapelle in Drohnenbilder
- bis 3 kurze Interviews
- Vorführung der AR-Darstellung der Kapelle und des Altars
- Filmaufnahmen vom Altar im Museum Teplice
- einsprachig tschechisch mit deutschen Untertiteln
- Länge des Films: 2 Minuten
- Fertigstellung bis zum 15. Oktober 2022
Das Drehbuch zum Film wird von der Auftraggeberin in Absprache mit dem beauftragten Unternehmen erstellt.
Die Angebote sind bis zum 04.09.2022 einzureichen. Für Rückfragen wenden Sie sich an die Euroregion (siehe Kontakt).
Informationen öffentlicher Stellen
Die aktuelle Situation hinsichtlich des Brandgeschehens auf sächsischer und teilweise auf tschechischer Seite veröffentlicht das Landratsamt Pirna täglich auf der Website. Sie finden die Informationen gleich auf der Startseite am rechten Rand.
Zur Website des Landratsamtes Pirna
Die Tourismusorganisation der Böhmischen Schweiz (České Švýcarsko o. p. s.) veröffentlicht auf ihrer Website häufig aktualisierte Informationen zur Zugänglichkeit von Teilen des Gebietes.
Zur Website der České Švýcarsko o. p. s.
Satellitenbilder
Einen aller paar Tage aktualisierten Überblick über die vom Waldbrand betroffenen Flächen bieten die Satellitenbilder des europäischen Copernicus Emergency Management Service. Der unten stehende Link führt direkt zur Seite für die Waldbrände in der Böhmisch-Sächsischen Schweiz. Dort klick man am besten in der unteren Tabelle in den Zeilen mit Satellitenbildern unter "Downloadable items" auf den Link "200 dpi" neben "PDF" oder "JPEG".
Zur Website des Emergency Management Service
Die aktuellen Brandherde lassen sich anhand von Hitzekarten grob erkennen. Diese stellt Zoom Earth auch im zeitlichen Verlauf dar.
Juli 2022
Gemeinsam mit der tschechischen Partnerorganisation ČSOP Ophidia veranstaltet der BUND Dresden dieses Jahr zum zweiten Mal das deutsch-tschechische Care4Nature Camp.
Vom 15.-21. August 2022 kannst Du mit uns eine Woche lang ins Erzgebirge fahren und hast die Möglichkeit viel über die Wiesenpflege zu lernen, die artenreichen Bergwiesen zu entdecken und Dich ganz praktisch für den Naturschutz einzusetzen. Gemeinsam mit jungen Erwachsenen aus Tschechien und Deutschland packen wir es an und setzen uns mit viel Spaß und Energie für den Erhalt der Artenvielfalt im Erzgebirge ein.
Was erwartet Dich?
Dich erwartet ein vielseitiges Programm: im Vordergrund steht die Bergwiesenpflege mit der Sense. Noch nie gesenst? Kein Problem: wir haben einen Sensenlehrer, der uns bei der traditionellen Handmahd unterstützen wird. Übe alle Schritte des Heu-Machens und probiere Dich in weiteren Biotoppflegemaßnahmen aus. Außerdem gibt es fachliche Beiträge und Exkursionen und nebenbei wird auch jedes Jahr der schöne Zechengrund mit seiner näheren Umgebung erkundet. Du kannst dich auch auf einen Ausflug zum Biobauernhof freuen. Dort werden wir selbst Käse herstellen und leckeres Essen genießen. Die Abende lassen wir mit Spielen oder gemeinsamer Zeit am Lagerfeuer ausklingen. Du willst dabei sein? Dann melde Dich jetzt bis zum 19.07. an! Wir freuen uns auf Dich!
Wo findet das Camp statt?
Das Camp findet an der deutsch-tschechischen Grenze im Erzgebirge statt. Unterkunft finden wir in einer Pension in Oberwiesenthal. Auf unserem täglichen Weg zu den Pflegeflächen wandern wir durch den wunderschönen Zechengrund mit Riesenfarnen und seltenen Pflanzen wie Arnika, Blauer Tarant, Feuerlilie und Klaffender Eisenhut. Dabei bleibt auch Zeit, am Wegesrand Himbeeren und Blaubeeren zu naschen und auf dem Rückweg ins kühle Nass zu springen.
Das Gebiet hat eine lange und interessante Geschichte – wo ehemals Bergbauern ihr Vieh weideten, entstanden wertvolle Wiesen und Moore, welche auf Grund der ehemaligen Nutzung einen hohen Naturwert als Kulturlandschaft haben und seltene Arten beherbergen.
Das Projekt wird gefördert durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond, die Heidehofstiftung und die GLS-Bank.
Wer ist dabei?
Das Care4Nature Camp richtet sich besonders an junge Erwachsene von 16 bis 27 Jahren aus Deutschland und Tschechien. Die Anzahl der Teilnehmer:innen ist auf 20 Personen begrenzt. Meldet euch also schnell an und seid dabei!
Wieviel kostet dich das?
Dich kostet dieses Abenteuer nichts! Die Teilnahme am Camp einschließlich Reisekosten, Unterkunft und Verpflegung, ist kostenfrei.
Bei Interesse schreibt gern eine E-Mail an naturschutz@bund-dresden.de und durchstöbert die Erfahrungsberichte auf unserer Webseite.
Anmelden könnt Ihr euch auf: www.bund-dresden.de/was-wir-tun/care4nature-camp/
Wir freuen uns schon auf Euch!
Quelle und Kontakt:
BUND Dresden
Kamenzer Str. 35 | 01099 Dresden
T. 0351 27514800
https://www.bund-dresden.de/
Der aktuelle Julischweizer ist prall gefüllt mit zukunftsweisenden Projekten von Menschen mit Mut, Lust und Zeitgeist.
Was gibt's Neues?
1 Frisch aus dem Garten direkt auf den Tisch
2 Der blaue Mohn von Helbigsdorf
3 Trara, die Post ist da!
4 Zum Insekt des Jahres 2022
5 Künstliche Baumhöhlen für die Biodiversitätsforschung
6 Dietrich Hasse 1933 – 2022, ein Nachruf
7 Sanierung des Schauensteins (Šaunštejn) abgeschlossen
8 Tag des offenen Umgebindehauses
9 Neu im Team des Landschaf(f)t Zukunft e. V.
10 Silber für Nationalpark-Kurzfilm
11 Grünes Theater im Nationalpark Sächsische Schweiz
12 Neues von den Raddampfern
13 Seidenblumen für den Naturschutz
14 Frische Brise und neue Anblicke bei einer Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse
15 Pirnaer Skulpturensommer 2022/23 – Canaletto zu Ehren
16 Rezept des Monats
17 Termine und Veranstaltungen
18 Vorschau
Quelle: Gemeinschaftsinitiative von Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz und Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.
Juni 2022
Mach mit und genieße Abenteuer, bei der du viele neue Freunde kennenlernst und unvergessliche Erinnerung für das ganze Leben gewinnst. Es wartet auf dich Badespaß nach der Arbeit, Singen am Lagerfeuer, super-leckere Küche, Nachbarschaftsfest an der Grenze und viel mehr!
Verbringe 4 Tage auf blühenden Bergwiesen und Nasswiesen – mit der Sensen, mit Motorsense und Handsäge bei der Steinrückenpflege, mit Heugabel und Rechen bei der Heuernte.
Erkunde 3 Tage die Kultur und Geschichte der Grenzregion – wir radeln durch die Landschaft und werden die Spuren menschlichen Schicksale in der Natur suchen.
Um die Wiesen im Osterzgebirge in voller Blütenpracht zu sehen und die Artenvielfalt zu erhalten, benötigen diese Biotope jährliche Pflege. Du trägst zum Erhalt der Kulturlandschaft Erzgebirge bei. Du setzt dich aktiv für eine Entwicklung der Grenzregion ein und erlebst jede Menge Spaß. Am letzten Camptag organisieren wir gemeinsam das deutsch-tschechische Nachbarschaftsfest in Böhmisch-Zinnwald.
Das Camp ist offen für alle (18+), die Spaß in der Natur und an deutsch-tschechisch-internationalen Begegnungen haben. Sprachkenntnisse sind keine Teilnahmevorraussetzung, Hände, Füße, Offenheit und Dolmetscher werden für die Verständigung sorgen!
WANN: von Sonntag bis Sonntag - 10.-17.7.2022
WO: im Bielatal (zwischen Altenberg/Bärenstein) und in Telnice (CZ)
PREIS: fast kostenlos (siehe Flyer)
ANMELDUNG: www.heuhoj.de -> Camp-> Anmeldung
Am 25. Juni 2022 feierte die Euroregion Elbe/Labe das 30jährige Jubiläum ihrer Gründung mit einem deutsch-tschechischen Kulturfest am Mückentürmchen. Dieser Ort bot sich durch seine Lage fast auf der Grenze und den weiten Blick in beinahe die gesamte Euroregion wunderbar an.
Den Auftakt machte um 9 Uhr die Einweihung der wiederauferstandenen Kapelle in Vorderzinnwald mit dem sog. Fürstenauer Madonnenaltar. In einem Projekt der Euroregion wurden beide mittels moderner Technik (Augmented Reality) in 3D erlebbar gemacht. Rund 40 Personen fanden sich zu früher Stunde bei feuchtem Wetter am Treffpunkt ein, um dies erstmals auszuprobieren. Danach wanderten sie durchs ehemalige Vorderzinnwald bis zum Mückentürmchen. Zum Glück wurde die Gruppe von Regen verschont, auch wenn die Wolken tief hingen.
Dort begann um 11 Uhr das Programm. Die anwesenden Gäste wurden von Rüdiger Kubsch, Geschäftsführer der Euroregion auf deutscher Seite, Petr Nedvědicky, dem tschechischen Co-Präsidenten, und Manuela Förster als deutscher Vize-Präsidentin begrüßt.
Will Eifell aus Ústí nad Labem und Ju von Dölzschen aus Dresden unterhielten die Gäste auf der Terrasse des Restaurants musikalisch. In der St.-Wolfgang-Kapelle boten Renata Bulvová, Radek Fridrich, Milan Hrabal, Uwe Kolbe und Michael Zschech verschiedene Einblicke in ihr literarisches Schaffen. Das Theater Pohadlo spielte zwei Vorstellungen für die Kinder und bastelte mit ihnen. Thomas Preibisch lud zum Kartoffeldruck ein, dessen Ergebnis die Geschäftsstelle der Euroregion zieren wird. Die Malerin Naďa Hoštová führte in die Pleinair-Malerei ein, die Landschaftskünstler von JT Landartrio schufen eine Installation neben dem Friedhof.
Im Vorraum des Restaurants konnten sich die Besucher*innen über verschwundene Orte im Grenzgebiet informieren und bei Führungen durch die ehemaligen Orte Ebersdorf (Habartice) und Vorderzinnwald (Přední Cínovec) gleich auf Spurensuche begeben. Im Stollen Starý Martin, ein Stück unterhalb des Mückentürmchens, wurden drei Besichtigungen angeboten.
Das Wetter meinte es leider nicht so gut mit der Euroregion. Schon am Vorabend und auch am Morgen des Festes regnete es, und erst am Nachmittag zeigte sich die Sonne. Dadurch war leider die Zahl an Gästen, die nicht explizit wegen des Jubiläumsfestes erschienen sind, wesentlich geringer als erwartet. Dennoch waren im Laufe des Tages nach grober Schätzung rund 500 Leute am Mückentürmchen.
Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war die Präsentation des Atlas der historischen Karten des Gebiets der EEL. Der Atlas enthält insgesamt 128 Karten, die die Entwicklung und Vernetzung des heutigen Gebietes der EEL in der Vergangenheit wunderbar dokumentieren. Das Buch wurde mit Unterstützung der EU, insbesondere des Kleinprojektfonds in der EEL, erstellt.
Wir danken allen künstlerisch Beteiligten, den fachkundigen Führern der Exkursionen sowie Herrn Stifter vom Mückentürmchen für das Engagement und die gute Zusammenarbeit. Die Veranstaltung wurde aus dem Kleinprojektefonds in der Euroregion Elbe/Labe gefördert.
Einen Bericht mit vielen Fotos finden Sie hier.
Am 25. Juni 2022 wurde anlässlich der Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen der Euroregion Elbe/Labe die tschechisch-deutsche Publikation Historischer Atlas der Euroregion Elbe/Labe der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die 128 Seiten enthalten eine recihe Auswahl alter Landkarten, die das Gebiet der heutigen Euroregion beiderseits der Grenze abdecken.
Erhältlich ist der Atlas in den Geschäftsstellen der Euroregion.
TSCHECHISCHE SAISON - Eröffnung der Außenausstellung "Relocated"
Georg-Treu-Platz — Staatliche Kunstsammlungen Dresden
"Relocated". Tschechische Saison in Dresden
Am 24. Juni wird die Tschechische Saison und gleichzeitig ihr erster Teil, die Außenausstellung "Relocated", eröffnet. Die skulpturalen Installationen im öffentlichen Raum zeigen Werke von Čestmír Suška, František Skála, Michal Gabriel, Milena Dopitová, David Černý, Krištof Kintera und Jakub Nepraš.
Programm:
13:00 Beginn Festakt
14:00 Performance Circus Mlejn
14:30 Konzert Ivan Hlas Trio
- Pause -
19:00 Konzert MYDY
20:50 Performance Circus Mlejn
Essen und Getränke können vor Ort erworben werden.
Mehr dazu auf der Homepage der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Ein Projekt der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit freundlicher Unterstützung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds. Euroregion Elbe/Labe sowie die Tschechisch-Deutschen Kulturtage gehören zu den Kooperationspartnern.
Der Barockgarten Großsedlitz (genauer die Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gemeinnützige GmbH) sucht eine/n Mitarbeiter/in für den Besucherservice. Die Stelle ist befristet im Rahmen einer Krankheitsvertretung. Die Bewerbungsfrist endet am
08.07.2022.
Tschechischkenntnisse sind für die Tätigkeit ausdrücklich erwünscht.
Alle weiteren Informationen sowie den Link für eine Online-Bewerbung finden Sie unter https://bewerbung.sbg-intern.de/Mitarbeiter-wmd-im-Besucherservice-de-j98.html.
Mai 2022
Autorenlesung und Gespräch
Tschechien erlesen: Jiří Hájíček - Vignetten mit Segelschiff
Marie, eine geschiedene 47-jährige Literaturprofessorin, verbringt ihre Sommerferien in Český Krumlov in einer nahezu leeren Wohnung ihrer Schwester. Als sie im Strom der Touristen durch die Gassen flaniert, begegnet sie dem jungen Buchhändler Filip. Ihre aufkeimende Romanze hat etwas von der Atmosphäre eines heißen Julitages und erinnert an literarische Vorbilder. Dabei hatte Marie die Stadt vor allem gewählt, weil sie hoffte, ihr Verhältnis zur Schwester und den alten und kranken Eltern verbessern zu können und sich um ihre eigene Einsamkeit zu kümmern. Denn sie steckt in einer Lebenskrise: Erinnerungen an die Vergangenheit überkommen sie, und die Aussicht aufs nahende Alter ist auch nicht erfreulich. Die Literaturwissenschaftlerin rekapituliert, was war, und überlegt, wie sie in Zukunft leben will und was sie von einer »Shakespeare-Liebe« erwarten kann.

Jiří Hájíček (geboren in České Budějovice) gehört zu den herausragenden tschechischen Autoren unserer Zeit. Für seine Romane, die alle in der südböhmischen Landschaft angesiedelt sind, hat er zahlreiche hohe Auszeichnungen erhalten. In Dresden stellt er sein Buch „Vignetten mit Segelschiff“ (Plachetnice na vinětách) vor.
Aus dem Tschechischen von Kristina Kallert.
Wann: 15. Juni 2022, 19 Uhr
Wo: Bibliothek Dresden-Südvorstadt, Münchner Platz 2, 01187 Dresden, Tel. 0351 - 471 34 26
Eintritt: frei
Moderation und Dolmetschen: Jana Krötzsch
Eine Kooperation von: Euroregion Elbe/Labe, Städtische Bibliotheken Dresden, Tschechisches Zentrum Berlin und Tschechisches Literaturzentrum (ČLC). Unter der Schirmherrschaft der Generalkonsulin der Tschechischen Republik in Dresden JUDr. Markéta Meissnerová.
Das Musikfest Schmochtitz auf großer Openair-Bühne im Bildungsgut Schmochtitz „Sankt Benno“ zählt zu den beliebtesten sommerlichen Musikevents der Oberlausitz.
Seit vielen Jahren erarbeitet das Sorbische National-Ensemble mit Orchester, Ballett und Chor Jahr für Jahr ein einzigartiges thematisches Galaprogramm, das um renommierte Gastkünstler bereichert wird. Neben einem besonderen gastronomischen Angebot wird der stimmungsvolle Sommerabend an einem Wochenende Anfang Juli mit musikalischen und tänzerischen Höhepunkten für die mehreren hundert Besucher pro Abend abgerundet.
Nach den erfolgreichen „Argentinischen Nächten“ 2019 sowie „Napoléon & die Agentin“ 2021, versprechen die „Tschechischen Nächte“ am 1. und 2. Juli 2022 – dank freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen – ein neues Glanzlicht in einer langen Serie länderspezifischer Musikfest-Abende zu werden.
Diese Ausgabe des SandsteinSchweizers ist unter dem Motto „Wertschätzung ist das Trapez in der Kunst der Kommunikation“ erschienen.
Was gibt's Neues?
1 Festung Königstein – Lebendige Geschichte mit Panoramablick
2 Umweltminister Günther stellt Bericht zur Entwicklung der Nationalparkregion Sächsische Schweiz vor
3 Regionalentwicklung in der Praxis und vor Ort
4 Zum Schutz der Natur: Zeitweises Boofenverbot tritt in Kraft
5 Verstärkung für die Nationalparkwacht
6 Schulung der Helfer der Naturschutzwarte
7 Schutzhütte neu gedacht
8 Mobilitätsbausteine zur Lösung der Verkehrs- herausforderung in der Sächsischen Schweiz
9 Neues Mitglied im Netzwerk Gutes von hier.
10 Vorstellung der LEADER-Förderstrategie 2023 – 2027 (LES)
11 Wissenschaftspionier Prof. Dr. Otto Beyer
12 Neue FahrradBUS-Anhänger nehmen Fahrräder und E-Bikes mit
13 Pirna lebt #Canaletto300
14 Rezept des Monats
15 Termine und Veranstaltungen
16 24. Sellnitzfest | 12. Juni 2022, 11 – 18 Uhr
Quelle: Gemeinschaftsinitiative von Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz und Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.
Reisen durch Deutschland sollen im Sommer preiswerter werden: Zwei Bundestags-Beschlüsse vom späten Donnerstagabend verbilligen nicht nur das Tanken und damit das Autofahren für einen Zeitraum von drei Monaten, sondern auch Fahrten mit Bussen und Bahnen
Nach den Plänen von SPD, Grünen und FDP gibt es im Juni, Juli und August Monatskarten zum Preis von neun Euro, mit denen die Menschen deutschlandweit alle Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr nutzen können. Die Einnahmeausfälle sollen durch den Bund ausgeglichen werden - so sieht es das vom Bundestag verabschiedete Gesetz vor.
Wie die Krise im Osten die europäische Identität gerettet hat

Das offene Europa hat eine neue Generation von Einwandernden erschaffen. Akademiker:innen, Fachkräfte, Künstler:innen – erfolgreiche Europäer:innen. Von vielen werden sie beneidet. Sie erledigen nicht mehr die Schmutzarbeit. Sie sehen sich deshalb weder als Gäste noch als Arbeiter:innen – sie fühlen sich als Bürger:innen Europas. Selbstverständlich wollen sie überall dazu gehören, aber auch wieder gehen, wenn es ihnen woanders besser gefällt.
Aber was steckt hinter den Fassaden der erfolgreichen EU-Akademiker:innen? Wie gehen sie mit Fernbeziehungen, Einsamkeit oder Erwartungen von Dankbarkeit und Treue um? Können sie ihre Sorgen mit ihren Nächsten teilen? Oder ist das Thema zum Tabu geworden, über das man nicht spricht? Und was hat das alles mit europäischer Identität zu tun?
Termine: 02.06.2022 sowie 20.06.2022, jeweils 20 Uhr
Ort: Off-Bühne Komplex, Zietenstraße 32, Chemnitz
Die Produktion wurde gefördert vom Festival "Der Rahmen ist Programm" und "Ran an die Arbeit!", vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds sowie vom Bundesverband Soziokultur und der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.
Die KG Euroregion führt derzeit ein Projekt zur virtuellen Wiederauferstehung der ehemaligen Kapelle in Vorderzinnwald sowie des darin befindlichen Madonnenaltars durch. Beide 3D-Modelle wurden erstellt und müssen nun mittels WebAR veröffentlicht werden. Dafür bitten wir um Angebote. Die genauen Bedingungen schicken wir Ihnen auf Anfrage gern zu. Die Angebote sind bis zum 02.06.2022 einzureichen. Die Leistungserbringung ist bis zum 23.06.2022 abzuschließen.
Vom 20.-21. Mai findet in der GEH8 in Dresden das 5. internationale Filmfestival ELBE DOCK statt. Dabei dreht sich alles um die Frage „Quo vadis?“, die sich mit der Entwicklung der Regionen beiderseits der dt.-tsch. Grenze beschäftigt. Im Mittelpunkt des Wettbewerbs stehen Filme von Studierenden sowie Debüt- und Zweitfilme von Filmemacher/-innen aus Mitteleuropa. Eine dt.-tsch. Fachjury verleiht dem/der Sieger/-in des Wettbewerbs den ELBE DOCK AWARD.
Zusätzlich gibt es ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Podiumsdiskussionen, einem Networking-Workshop, einer Führung im Zentralwerk und einem Konzert des tschechischen Musikers Jakub König.
In Ústí nad Labem findet das Programm vom 18. bis 21. Mai im Bunker (einem Atombunker aus den 1960er Jahren, der während des ELBE DOCK speziell für FestivalbesucherInnen und die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird) statt, wo wir alle Filme des Pavel Koutecký-Preises, die Preisverleihung und eine tschechisch-deutsche Ausstellung zum Thema Quo Vadis? präsentieren werden. In dem Öffentlichen Saal Hraničář werden vor allem tschechische Erstaufführungen von Weltfestivals und Filme, die für den ELBE DOCK Award nominiert sind, gezeigt.
Weitere Infos gibt’s hier:
--> Programm, Tickets, Festivalpässe
--> Facebook-Veranstaltung für Dresden und für Ústí nad Labem
Herzliche Einladung zur Booklounge und Doppelvernissage im riesa efau am Freitag, 20.05.2022, 20 Uhr:
In der Runden Ecke präsentieren Libuše Jarcovjáková und Lucie Černá den druckfrischen Katalog "Wenn du nach Hause gehst, hol mich ab". Es sind in Dresden zum ersten Mal Arbeiten der Prager Ausnahmefotografin Libuše Jarcovjáková zu sehen und Sie haben an diesem Abend auch Gelegenheit die Künstlerin und Kuratorin persönlich kennenzulernen (die Ausstellung endet am 27.05.). Das Projekt wird mitfinanziert aus dem Kleinprojektefonds der Euroregion Elbe/Labe aus den Mitteln der Europäischen Union.
Die Motorenhalle präsentiert die Ausstellung "Speed Dating" mit 40 malerischem Begegnungen zwischen den Student*innen und Absolvent*innen der Hochschule für Bildende Künste Dresden und des Ateliers Nina Childress an der Beaux-Arts in Paris.
Zudem eröffnet die Galerie Adlergasse die Ausstellung "Kastenbilder aus der Kastenrepublik VII" mit Werken von Sándor Dóró.
Möchtest Du lernen, wie man einen (Lieblings-)Ort spannend und auf den Punkt präsentieren kann? Oder bist Du LehrerIn, NaturführerIn, Freiwillige/r oder im Erzgebirge aktiv? Dann mach doch mit!
Der Kurs ist offen für Alle, die Interesse haben, die Grundlagen von Natur- und Kulturinterpretation am Beispiel der Kulturlandschaft Osterzgebirge kennenzulernen und an deutsch-tschechischen Begegnungen teilzuhaben. Wir werden uns in der deutsch-tschechischen Grenzregion bewegen, das verlassene Dorf Vorderzinnwald und die Bergwiesenlandschaft um Altenberg kennenlernen. Du wirst selbst Teil des Interpretationsprozesses, und zwar beim Meistern einer Gruppenaufgabe (TeamWork) und bei praktischen Natur-Pflegearbeiten (Sensen und Rechen einer Wiese, d.h. WorkOut).
Tschechische Sprachkenntnisse sind keine Teilnahmevoraussetzung: Offenheit und Sprachvermittler werden für Verständigung sorgen! Alle Vorträge werden gedolmetscht.
Call for paper! Gesucht werden Konzepte tschechisch und deutscher Künstler*innen, die das Thema "Wir haben kein Rezept“ vom 14.10.- 23.10.22 im riesa efau. Kultur Forum Dresden realisieren werden. Die Ergebnisse werden zur Vernissage am 22.10.2022 im Projektraum „Runde Ecke“ ausgestellt.
Interessierte wenden sich an Sylvia.Angele@riesa-efau.de oder Lenka Holíková, kc.rehlovice@gmail.com. Bewerbungen bitte an riesa efau, c/o Sylvia Angele.
Weitere Information www.riesa-efau.de und www.kcrehlo.cz.
Das Projekt wird gefördert vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, dem Freistaat Sachsen und der Landeshauptstadt Dresden Amt für Kultur und Denkmalschutz.
Das Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch –Tandem Pilsen sucht für das Projekt ahoj.info zum 01.09.2022 eine:n Freiwillige:n für einen Auslandsaufenthalt im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps bis zum 31.08.2023.
Parallel dazu sucht Tandem Regensburg eine:n Freiwillige:n mit Wohnsitz in der Tschechischen Republik für das Projekt. Der Freiwilligendienst wird im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps (ehemals Erasmus+ / Europäischer Freiwilligendienst) durchgeführt.
Weitere Informationen zu den Rahmenbedingungen und zur Bewerbung finden Sie in den Ausschreibungen:
Ausschreibung für Tandem in Pilsen (deutsch)
Ausschreibung für Tandem in Regensburg (tschechisch)
Bewerbungsschluss für beide Freiwilligenstellen bei Tandem ist der 31. Mai 2022.
Die Verkaufsausstellung des ukrainischen Künstlers Sergej Iščuk findet in einer kleinen Dresdner Galerie vom 10. Mai bis 30. September 2022 statt.
Die Vernissage ist für den 21. Mai ab 19 Uhr vorgesehen. Weitere Informationen finden Sie unter:
https://galerie-art-erlebnis.de/index.php/de/raeume/aktuelles2
Die KG Euroregion bitte um Angebote für die folgenden Leistungen am 25. Juni 2022:
- Verleih von 12 Biertischen und 24 Bierbänken
- Verleih von 4 Zelten: 2 Stück 4m x 6m, 2 Stück 3m x 3m
Die Gegenstände sind zum und vom Mückentürmchen (Komáří vížka) zu transportieren sowie selbstständig auf- und abzubauen. Sie müssen von 11 bis 16 Uhr einsatzbereit sein. Die konkreten Standorte werden vor Ort festgelegt.
Bitte richten Sie Ihre Angebote an die Kommunalgemeinschaft Euroregion OE/OE e.V. (Adresse siehe Kontakt) und senden Sie sie per Email an die Adresse infoelbelabe.eu. Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung (siehe Kontakt).
Die Euroregion Elbe/Labe bitte um Angebote für die folgenden künstlerische Leistungen am 25. Juni 2022 im Zeitraum von 11 bis 16 Uhr:
- Musikdarbietung auf der Terrasse des Mückentürmchens; 3 Durchgänge á 45 Minuten
- Theatervorstellung für Kinder (Puppentheater, Kindertheater o.ä.); 3 Durchgänge á 45 Minuten in einem Zelt auf einer Wiese
- Lesung gemeinsam mit weiteren Künstler*innen in der St-Wolfgangs-Kapelle; 3 Durchgänge á 30 Minuten; inhaltlicher Bezug zum jeweiligen Nachbarland notwendig
Gesucht werden Künstler*innen aus Sachsen und aus Tschechien. Alle künstlerischen Darbietungen müssen sowohl für deutsch- als auch tschechischsprachiges Publikum ohne Sprachbarriere erlebbar sein. Die weiteren Details werden in Absprache mit der KG Euroregion festgelegt (siehe Kontakt).
Bitte richten Sie Ihre Angebote an die Kommunalgemeinschaft Euroregion OE/OE e.V. (Adresse siehe Kontakt) und senden Sie sie per Email an die Adresse infoelbelabe.eu.
Die KG Euroregion bitte um Angebote für die folgenden Bustransportleistungen am 25. Juni 2022:
1. Transport mit 3 Bussen á mind. 40 Sitzplätzen von Dresden, An der Kreuzkirche 6, zum Mückentürmchen;
Ein Zwischenhalt in Dippoldiswalde zur Aufnahme weiterer Fahrgäste ist einzuplanen.
Der Weg muss über Zinnwald führen, da noch ein Zwischenhalt am ehemaligen Dorf Vorderzinnwald (Koord. 50.728838, 13.813742) eingelegt werden soll, um dort einige Fahrgäste aussteigen zu lassen.
Abfahrt um 8 Uhr
2. Transport zwischen Mückentürmchen und Habartice (Koord. 50.7223125, 13.88041222) mit einem Bus um 12 Uhr; dort ca. 1 h warten, dann Rücktransport zum Mückentürmchen
3. Busshuttle zwischen Mückentürmchen und Hst. Zinnwald/Wendeplatz um 14 und um 16 Uhr mit je einem Bus (der zurückkehrt)
4. Transport zwischen Mückentürmchen und ehemaligem Dorf Vorderzinnwald (Koord. 50.728838, 13.813742) mit einem Bus um 14.30 Uhr (zum Wenden muss dann evtl. bis Cinovec weitergefahren werden)
5. Rücktransport von Gästen vom Mückentürmchen nach Dresden um 15, 17 und 18 Uhr mit je einem Bus
Bitte richten Sie Ihre Angebote an die Kommunalgemeinschaft Euroregion OE/OE e.V. (Adresse siehe Kontakt) und senden Sie sie per Email an die Adresse infoelbelabe.eu. Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung (siehe Kontakt).
Die KG Euroregion bitte um Angebote für die folgende Druckleistungen:
- Druck von 9 Bannern
- witterungsbeständiges Mesh-Material
- Größe: 2m x 2m
- 4/0-farbig
- Lieferung bis zum 20.06.2022
Bitte richten Sie Ihre Angebote an die Kommunalgemeinschaft Euroregion OE/OE e.V. (Adresse siehe Kontakt) und senden Sie sie per Email an die Adresse infoelbelabe.eu. Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung (siehe Kontakt).
April 2022
Die 25. Internationale Dresdner Sommerakademie für Bildende Kunst findet vom 24. Juli bis 6. August 2022 statt. Eingeladen sind junge Künstler*innen bis zu einem Alter von 35 Jahren.
Es werden für die Teilnahme Stipendien ausgelobt. Diese beinhalten Reisekosten und den Teilnahmebeitrag für einen Kurs. Für Teilnehmer*innen aus Tschechien und Polen werden zudem Übernachtungskosten finanziert.
Der Bewerbungsschluss ist der 12. Juni 2022.
Mehr Informationen im Infoflyer sowie unter https://riesa-efau.de/kunst-erfahren/internationale-dresdner-sommerakademie/kursprogramm/.
Die Euroregion sucht eine Honorarkraft zur Recherche von Ausflugszielen in der Region sowie deren Eintragung auf der Website der Euroregion. Die Ausflugsziele sollen beiderseits der Grenze liegen und die Eintragungen auf Deutsch und Tschechisch vorgenommen werden. Die Arbeiten werden auf Basis eines Honorarvertrages vergütet.
Wenn Sie daran interessiert sind, eine solche Aufgabe für uns zu übernehmen, melden Sie sich bitte bei uns (siehe Kontakt).
Gemeinsame Themen gemeinsam debattieren
Um Themen in ihrer Kontroversität aufzuzeigen, hat die Aktion Zivilcourage e.V. im Februar 2021 das neue Veranstaltungsformat „Couragiert debattiert" entwickelt. Anspruch des Formats ist es, die Bandbreite von Argumenten zu einem Thema in ihrer ganzen Vielfalt darzustellen und damit einen Beitrag zu einer fundierten Meinungsbildung zu leisten sowie eine aktive Publikumsbeteiligung anzuregen.
Die deutsch-tschechischen Nachbarschaftsgespräche sind im Rahmen dieses Formats eine eigene Reihe und wichtig, um international und nachbarschaftlich weiter zusammenzuwachsen. Die deutsch-tschechischen Beziehungen sind eng verflochten und in vielerlei Hinsicht bereits beispielhaft für den Zusammenhalt zweier benachbarter Staaten. Doch stehen in unserer globalisierten Welt beide Länder häufig vor Herausforderungen, die sie jeweils allein nicht bewältigen können - in den aktuellen Krisen und angesichts des Ukraine-Krieges gilt dies mehr denn je. Die Reihe findet in Kooperation mit der Euroregion Elbe/Labe statt.
Der Kulturpass der Euroregion Elbe/Labe gewährt den Inhabern ermäßigten Eintritt in eine Reihe von Museen und anderen Einrichtungen in Sachsen. Er wird nur in Tschechien verkauft.
Autorenlesung und Gespräch
Tschechien erlesen: Anna Fodorová: Lenka Reinerová - Abschied von meiner Mutter
Über die Grande Dame der deutsch-tschechischen Literatur mit einer der bewegendsten Biografien des 20. Jahrhunderts
Lenka Reinerová war die letzte deutschsprachige Autorin Prags, die große Dame der deutsch-tschechischen Literatur, Jüdin, und sie hat sie bis zu ihrem Tod 2008 in Prag alle überlebt: Anna Seghers, Egon Erwin Kisch, Max Brod. Vor den Nazis flüchtet sie über Paris, Marseille und Casablanca bis nach Mexiko-City, nach ihrer Rückkehr wird sie im Zuge der stalinistischen Säuberungen in der Tschechoslowakei inhaftiert – Lenka Reinerová lebte ohne Zweifel eine der bewegendsten Biografien des vergangenen Jahrhunderts.
In ihrem so poetischen wie persönlichen Buch nimmt ihre Tochter Anna Fodorová, die heute als Psychotherapeutin in London lebt, Abschied von der berühmten Mutter. Es ist die Geschichte der letzten Jahre von Lenka Reinerová, es ist eine neue Begegnung mit der großen Dame der deutsch-tschechischen Literatur, und es ist der Blick einer erwachsenen Tochter auf das Leben mit ihrer Mutter – persönlich, poetisch und tief berührend.
Aus dem Tschechischen übersetzt von Christina Frankenberg.
Wann: 28. April 2022, 19:30 Uhr
Wo: Zentralbibliothek im Kulturpalast Dresden
Eintritt: frei, Anmeldung erforderlich unter zentralbibliothek@bibo-dresden.de
Eine Kooperation von: Euroregion Elbe/Labe, Städtische Bibliotheken Dresden, Tschechisches Zentrum Berlin und Tschechisches Literaturzentrum (ČLC). Unter der Schirmherrschaft der Generalkonsulin der Tschechischen Republik in Dresden JUDr. Markéta Meissnerová.
Mit einem Büchertisch von Büchers Best
Was gibt's Neues?
1 Erlebnis – Schifffahrt auf der Elbe
2 Start in die Sommersaison 2022 bei Bus – Fähre – Kirnitzschtalbahn
3 Von Möhrenbeet bis Festungswald – neue Sonderausstellung auf der Festung Königstein
4 Herzlichen Glückwunsch, Yellowstone!
5 30 Jahre Landschaftspflege mit schwarzen „Schotten“ in Sachsens einzigem Nationalpark
6 Hilfe in der Not für ukrainische Schutzgebiete
7 Kahn Ahoi! Die Obere Schleuse in Hinterhermsdorf startet in die Saison
8 Der Gottleubataler Panoramaweg
9 Landgasthof Ziegelscheune in Krippen – Tradition aus Liebe zur Gastlichkeit
10 Mähen für die Artenvielfalt
11 Die schönste und schnellste Pflanzung aller Zeiten!
12 Tourismusstammtisch – Vorstellung des Konzeptes „Dynamisches Verkehrs- und Parkleitsystem“
13 Mit den Wanderbussen das Kirnitzschtal und die Panoramadörfer erkunden
14 Ein gutes Beispiel für nachhaltige Ausdauer und gutes Timing!
15 Rezept des Monats
16 Termine und Veranstaltungen
Newsletter zum Download
Quelle: Gemeinschaftsinitiative von Staatsbetrieb Sachsenforst, Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz und Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.
Die Landesstelle für frühe nachbarsprachliche Bildung erläutert in diesem Video die Möglichkeiten von Partnerschaften zwischen Kitas in Sachsen, Tschechien und Polen.
März 2022
Die Gemeinde Tisá hat gemeinsam mit der Euroregion Elbe/Labe (und gefördert von der EU) im Herbst 2021 die Chronik von Tisá bis 1943 herausgegeben. Diese ist nun in einigen kostenlosen Exemplaren in den Geschäftsstellen der Euroregion in Dresden und in Ústí erhältlich.
Die eigentliche Chronik beginnt erst nach der Gründung der Tschechoslowakei, allerdings wird in den ersten Kapiteln ein detaillierter Rückblick auf die Geschichte des Ortes seit dem Mittelalter dargestellt. Besonders interessant sind jedoch die zeitgenössischen Beschreibungen der 20er und 30er Jahre, die einen guten Einblick in das Leben und die Sichtweise der Menschen dieser Zeit vermitteln.
Die Chronik wurde bis zum Jahr 1943 geführt. Es gibt ein weiteres Heft zu den Jahren 1945/1946, allerdings nur auf Tschechisch. Auch dieses ist bei der Euroregion erhältlich.
Wir bitten bei Interesse, die jeweilige Geschäftsstelle der Euroregion zu kontaktieren (siehe Kontakt) und eine Abholung des Buches zu vereinbaren.
Diese Ausgabe hat ein besonderes Thema: unsere Nachhaltigkeit für klimafreundlichere Zukunft. Wie kann jeder im Alltag nachhaltige Schritte planen?
Aus dem Inhalt:
- Wir fragen nach bei Barbara & Andreas Motz, Inhaber der Brückenschänke in Sebnitz
- Was bewegt junge Menschen, Fischwirt zu werden?
- „Bitte nicht meckern“
- Pirna wappnet sich gegen die Folgen des Klimawandels
- Gästekarte mobil: kostenfreier ÖPNV für Übernachtungsgäste
- Felsenbühnen Festspiele 2022 im Kurort Rathen – das grüne Theater
- Nachhaltigkeit im NationalparkZentrum Sächsische Schweiz in Bad Schandau
- Nachdenkliche Zeiten – woraus schöpfen wir unsere Kraft?
- Die neue Nachhaltigkeitsmanagerin im Tourismus stellt sich vor
- Gemeinsam Tourismus gestalten – mit Herz und Verstand!
- Tourismus mit Zukunft
- Nackt und unverpackt – das neue Unverpackt-Lädchen in Neustadt
- Die LEADER-Region „Sächsische Schweiz“ entwirft ihren Plan für 2023 – 2027
- Rezept des Monats
- Neustart für Markttreiben samstags in Pirna
- Nachhaltigkeitswoche Sächsische Schweiz
Quelle: Gemeinschaftsinitiative von Staatsbetrieb Sachsenforst, Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz und Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.
Heute trafen sich die Mitglieder des Lokalen Lenkungsausschusses ein letztes Mal im Rahmen des laufenden Kleinprojektefonds im Schloss Děčín, um über die Förderung von 7 sächsischen und 5 tschechischen Projekten zu befinden. Alle Projektanträge wurden einstimmig befürwortet. Das Fördervolumen der bewilligten Projekte beträgt insgesamt 158.586,76 Euro.
Einige Projekte - insbesondere auf tschechischer Seite - müssen auf einer Warteliste darauf warten, dass noch gebundene Mittel aus derzeit laufenden Projekten nicht genutzt werden, um ihre Förderung zu erhalten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass letztendlich alle Projekte auch wirklich unterstützt werden können.
Aufgrund der geringeren Wahrscheinlichkeit, durch die Omikron-Variante eine schwere COVID-Erkrankung zu erleiden, hat das Robert-Koch-Institut heute alle Länder von der Liste der Risikogebiete gestrichen. Damit entfällt die Pflicht zur elektronischen Einreiseanmeldung und zur Quarantäne. Einzig der 3G-Nachweis muss weiterhin mitgeführt werden.
Unser europäischer Kontinent hat in der Vergangenheit bereits zu viele Kriege erlebt, die Generationen gezeichnet haben. Der Prozess der europäischen und grenzüberschreitenden Integration ist daher von wesentlicher Bedeutung für die Förderung von Frieden und Sicherheit und die Achtung der Grundrechte und Grundfreiheit.
Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der europäischen Grenzregionen verurteilt die Invasion des ukrainischen Territoriums durch die Streitkräfte der Russischen Föderation. Die Festlegung der Grenzen durch Krieg gehört nicht in das 21. Jahrhundert und entspricht nicht den AGEG-Erwartungen an Russland, wie anlässlich unserer Jahrestagung in Kursk (an der russisch-ukrainischen Grenze) am 21. September 2011 erklärt: bewährte Verfahren in der grenzübergreifenden Zusammenarbeit und Nachbarschaft.
Wir unterstützen auch die Maßnahmen der Institutionen der Europäischen Union und internationaler Organisationen zum Schutz der ukrainischen Bevölkerung, Regionen und Städte, die Achtung der Rechtsstaatlichkeit und der internationalen Verpflichtungen, die sich aus Verträgen ergeben, sowie die Interessen der Union.
Der AGEG-Vorstand fordert die Russische Föderation auf, die Integrität und Souveränität der Ukraine und ihre bestehenden territorialen Grenzen zu achten. Sie ruft sie daher dazu auf, ihre militärischen Aktionen gegen die Ukraine unverzüglich einzustellen, ihre Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen und zu einer friedlichen diplomatischen Lösung zurückzukehren. Ebenso muss Russland die Anerkennung der sogenannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk unverzüglich widerrufen, da diese Anerkennung dem internationalen Recht zuwider läuft.
In Arnhem, Basel, Berlin, Brügge, Brüssel, Cottbus, Drama, Dresden, Eupen, Évora, Freyung, Gronau, Groningen, Guben, Hamar, Joensuu, Lappeenranta, Liberec, Linz, Maastricht, Mérida, Salzburg, Santiago de Compostela, Sevilla, Straßburg, Szczecin, Vaasa, Winterswijk, Xanthi und anderen Standorten in ganz Europa.
AGEG-Online-Vorstandssitzung, 25. Februar 2022
siehe: https://www.aebr.eu/resolution-aebrwithukraine/
Februar 2022
Januar 2022
Hier die Ausschreibung des Zukunftsfonds zum neuen Programm "Ein Jahr an der Grenze":
Die deutsch-tschechische Grenzregion spielt für die gegenseitigen Beziehungen und somit ebenso für den Zukunftsfonds eine Schlüsselrolle, da sie den Menschen aus beiden Ländern die Möglichkeit bietet, auf kurzem Wege miteinander in Kontakt zu treten, sich direkt zu begegnen und voneinander zu lernen. Bereits heute gestalten viele Menschen und Organisationen entlang der Grenze aktiv die deutsch-tschechische Nachbarschaft. Wir glauben dennoch, dass es immer noch verborgene Potenziale der Zusammenarbeit und Partnerschaft zu entdecken und zu nutzen gibt.
Anlässlich des 25. Jubiläums der Deutsch-Tschechischen Erklärung schreibt der Zukunftsfonds für das Jahr 2022/23 das Programm Ein Jahr an der Grenze aus mit dem Ziel, die deutsch-tschechische Nachbarschaft vor Ort zu stärken und so zur Entfaltung einer lebendigen Grenzregion beizutragen. Dazu werden insgesamt acht Deutsche und Tschechen beidseitig der Grenze in den verschiedenen Grenzregionen aktiv sein: Sie werden Potenziale für Begegnungen und Kooperationen ausloten und auswerten, Angebote und Kontakte vermitteln sowie dabei behilflich sein, gemeinsame Projekte auf die Beine zu stellen - überall da, wo deutsche und tschechische Partner Unterstützung benötigen, werden die zweisprachigen Wegbereiter eine helfende Hand reichen.
Zur Mitwirkung an diesem Programm werden zum 1.5.2022
Enthusiasten und Macher (m/w)
gesucht.
Das Aufgabengebiet umfasst insbesondere:
- Entdecken und Nutzen der Potenziale für Begegnungen, Zusammenarbeit und Partnerschaft in der Grenzregion
- Gewinnung von neuen Zielgruppen für deutsch-tschechische Projektarbeit
- Erneuerung und Stärkung der deutsch-tschechischer Zusammenarbeit in der Grenzregion
- Vernetzung von deutschen und tschechischen Partnern beidseitig der Grenze
- Unterstützung bei der Umsetzung gemeinsamer grenznaher Projektvorhaben
Was Sie mitbringen sollten:
- Interesse und Bezug zu deutsch-tschechischen Themen
- aktive Sprachkenntnisse CZ/DE (Muttersprache / Fremdsprache mindestens B2)
- sehr gute Kommunikationsfähigkeit und offenes Auftreten
- Wohnort in der deutsch-tschechischen Grenzregion von Vorteil
- Selbständiges Planen und Handeln, Organisationsgeschick, Teamfähigkeit sowie flexible Arbeitszeitgestaltung und Bereitschaft zum Reisen
- Führerschein Klasse B und eigener PKW von Vorteil
- gute EDV-Kenntnisse
Worauf Sie sich freuen können:
- eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit mit Raum für Kreativität
- Gelegenheit zur eigenständigen Projektentwicklung (mit einem eigenen Budget)
- Stellenumfang 20h/Woche, Dauer 12 Monate, adäquate Bezahlung
- Bereitstellung eines Laptops sowie Übernahme von Telefon- und Fahrtkosten
- Begleitung und regelmäßige Evaluation durch Mitarbeiter des Fonds
Ihre aussagekräftigen Unterlagen mit Motivationsschreiben, Lebenslauf, Nachweis der Sprachkenntnisse sowie Zeugnissen senden Sie bitte bis zum 28.2.2022 an Frau Helena Vaňková (helena.vankova@fb.cz).
Bitte nennen Sie dabei mindestens zwei der unten aufgeführten Regionen, in der Sie tätig sein wollen:
- Oberlausitz - Liberecko
- Elbtal - Ústecko
- Osterzgebirge - východní Krušnohoří
- Westerzgebirge - západní Krušnohoří
- Oberfranken - Chebsko
- Oberpfalz - Domažlicko
- Nördliches Niederbayern - západní Šumava
- Südliches Niederbayern - východní Šumava
Kontakt:
Helena Vaňková
helena.vankova@fb.cz
+420 283 850 512
+420 605 028 151 (mobil)
Dezember 2021
Diesen Film hat das Gemeinsame Sekretariat des Kooperationsprogramms Sachsen-Tschechien 2014-2020 erstellt, um anhand einiger Projekte die Ergebnisse der Zusammenarbeit zu verdeutlichen.
Am 23.12. hat die tschechische Regierung eine neue Verordnung zur Einreise nach Tschechien erlassen, die ab dem 27.12.2021 gilt.
Die beinhaltet zum einen, dass auch zweifach geimpfte Personen einen negativen PCR-Test vorweisen müssen. Ausgenommen sind nur noch Personen mit Auffrischungsimpfung und Kinder. In manchen Fällen reicht auch ein Schnelltest.
Zum anderen wird der kleine Grenzverkehr vom 30.12.2021 bis 01.01.2022 ausgesetzt. Dann gelten auch für kurze Reisen nach Tschechien die gleichen Regeln wie für längere Aufenthalte.
Von alldem nicht betroffen sind Grenzpendler.
Diese 141. Ausgabe ist der Abschluss von zwölf weiteren Jahresschweizern, mit Ereignissen aus der Region:
1 Auf digitaler Besuchsrunde bei den Nationalparkpartnern
2 Freischneiden von Wanderwegen im Nationalpark
3 Halloween und das Ende der Kürbiszeit
4 Auftakttreffen „Lebensmittel-Automaten in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz“
5 Vom Uhu, der nicht fliegen wollte
6 Es sind 10!7 Mit Volldampf gegen
7 Mit Volldampf gegen Grafitti
8 Drei Wolfswelpen im Nationalpark Böhmische Schweiz
9 Fliegende Bäume – Verkehrssicherung mit Hubschrauber in der Kirnitzschklamm
10 Produzentendatenbank „Gutes von hier.“ bekommt eine Verjüngungskur.
11 Start zur neuen LEADER-Entwicklungsstrategie 2023 – 2027
12 Gold für Pirna – Sandsteinstadt erhält European Energy Gold Award für vorbildlichen Klimaschutz
13 Der letzte Käferbus – Natur Natur sein lassen!
14 Rezept des Monats
15 Spende an Förderverein
16 Zugverkehr
Quelle: Gemeinschaftsinitiative von Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz und Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.
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November 2021
In einer Online-Sitzung befand der Lokale Lenkungsausschuss zum Kleinprojektefonds in der Euroregion Elbe/Labe über 5 sächsische und 4 tschechische Projektanträge. Diese beinhalteten ein Fördervolumen von insgesamt 115.183,01 Euro.
Zur Übersicht der bewilligten Projekte
Die Fördermittel auf tschechischer Seite sind damit formell ausgeschöpft, auf sächsischer Seite stehen noch 32.854,70 € bereit. In beiden Fällen ist aber damit zu rechnen, dass weitere Mittel zur Verfügung stehen werden, da nicht alle derzeit laufenden Projekte die zugesagten Fördermittel komplett ausschöpfen werden.
Im Januar 2022 wird es eine letzte Möglichkeit geben, Anträge im Kleinprojektefonds zu stellen. Die Projekte müssen bis Ende Oktober 2022 umgesetzt und dann innerhalb von 2 Monaten abgerechnet werden.
Im tschechisch-deutschen Grenzraum sind das grenzüberschreitende Wandern, Einkaufen und Sporttreiben sowie gegenseitige Besuche glücklicherweise Alltag der länderübergreifenden Beziehungen geworden. Das Format Couragiert debattiert – Nachbarschaftsgespräche widmet sich dieser Freundschaft und bietet bilinguale Gesprächs- und Diskussionsformate zu aktuellen Themen an, um die tschechisch-deutschen Beziehungen fortwährend zu stärken.
Doch wie sieht es im Bereich der grenzübergreifenden medizinischen Versorgung von Patienten aus? Diesem Thema widmet sich das Format in seiner nächsten Ausgabe vom 25.11.2021, 19:00 Uhr in einem hybriden Diskussionsformat mit tschechischen und deutschen Fachexperten unter dem Titel: „Medizinische Versorgung in der Grenzregion – Wie können Deutschland und Tschechien voneinander profitieren.“
Was passiert, wenn nach einem Unfall das nächstgelegene Krankenhaus jenseits der Grenze liegt? Welche besonderen Herausforderung gilt es in der Grenzregion zu begegnen? Wo liegen abseits von Verständigungsschwierigkeiten die größten gemeinsamen Herausforderungen? Wie können beide Länder und die tschechisch-deutsche Grenzregion die medizinische (Notfall)versorgung gemeinsam stärken und ausbauen? Was braucht es für eine gut funktionierende medizinische Grundversorgung in der Euroregion?
Mit diesen und weiteren Fragen befasst sich ein tschechisch-deutsches Podium mit nachfolgenden Fachexperten:
- Dr. Bernd Brenner, Facharzt für Anästhesiologie und Notfallmedizin, Ärztliche Leitung Rettungswesen in Landkreis Görlitz
- Petr Severa, Referatsleiter für Gesundheitswesen, Bezirksamt Ústi
- Pavel Šebesta Leiter der Medizinischen Leitstelle des Rettungsdienstes des Bezirks Ústí n. L.
Die Moderation des Abends übernimmt Markéta Knoppik, Fachreferentin der Aktion Zivilcourage e. V., dem Kompetenzzentrum für kommunale politische Bildung und Beratung in Sachsen. Die Veranstaltung erfolgt zweisprachig. Eine simultane Übersetzung sowohl in die tschechische als auch deutsche Sprache ist eingerichtet.
Teilnahme
Die Teilnahme am Gespräch erfolgt digital über die Videoplattform Zoom unter folgendem Link: https://aktion-zivilcourage-de.zoom.us/j/87679116448
Meeting-ID: 876 7911 6448
Für Fragen zum Projekt und zum Debattenabend steht Ihnen Markéta Knoppik unter: m.knoppik@aktion-zivilcourage.de und Andreas Tietze unter a.tietze@aktion-zivilcourage.de und unter 03501 460882 zur Seite.
Was gibt's Neues im Nationalpark Sächsische Schweiz?
• Winterdorf Schmilka
• Landbäckerei Schmidt
• „Wollblüte“ gibt der Schafwolle
• Nationalparkwacht hat eine neue Leiterin
• Die Geschichte vom „Kugelbaum“
• Artenreiche Wiesen beim Bergwiesenfest prämiert
• Mit Spezialtechnik gegen unpassierbare Wege
• Kompetenznetz Touristische Mobilität
• Tourismusleitbild Sächsische Schweiz
• Pressemitteilung des SIB Stadtradeln und Fahrradgarage
• Wildsau mit Ofenkürbis
• Termine und Veranstaltungen
Quelle: Gemeinschaftsinitiative von Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz und Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.

Die vom Collegium Bohemicum im Stadtmuseum Ústí nad Labem umgesetzte Ausstellung zur rund 800jährigen Geschichte der deutschsprachigen Bevölkerung in den böhmischen Ländern wird am 17.11.21 feierlich eröffnet und kann ab dem 18.11. von der Öffentlichkeit besucht werden.
Wer bei Facebook ist, kann in einem Beitrag des Collegium Bohemicum schon mal ein paar aktuelle Bilder zur Ausstellung sehen.
Einladung des sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung:
Als sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) wollen wir uns am Zukunftsprozess der EU aktiv beteiligen. Deshalb starten wir einen grenzüberschreitenden Dialog. Am 10. und 11. Dezember 2021 treffen ca. 100 Bürgerinnen und Bürger aus Sachsen, Niederschlesien, Region Karlovy Vary, Region Ústí, Grand Est (Frankreich) und Baden-Württemberg (Deutschland) beim 6-Regionen-Dialog zusammen. Hier debattieren sie über das Zusammenleben in den Grenzregionen und teilen ihre Erfahrungen.
Mitmachen können alle Bürgerinnen und Bürger aus den teinehmenden Regionen. Wir würden uns besonders freuen, wenn die Teilnehmenden des trinationalen Dialogs "Nahtstellen Europas: Grenzregionen im Gespräch" noch einmal dabei wären und die dort gefundenen Ideen mit in diesen Sechs-Regionen-Dialog tragen können.
Einladung des sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung:
Als sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) wollen wir uns am Zukunftsprozess der EU aktiv beteiligen. Deshalb starten wir einen grenzüberschreitenden Dialog. Den Auftakt für diesen Dialogprozess machte Anfang Oktober das trinationale Jugendforum in Görlitz.
Jetzt laden wir Sie ein, an einem Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern aus Sachsen, Niederschlesien (Polen) Region Karlovy Vary, Region Ústí (Tschechien) Grand Est (Frankreich) und Baden-Württemberg teilzunehmen. Dieser Dialog findet in drei Veranstaltungen statt.
Die geografische Lage des Freistaates Sachsens im Dreiländereck zwischen Deutschland, Polen und Tschechien bietet die besten Voraussetzungen für grenzüberschreitende Dialogformate. Wir wollen in die Grenzregionen hineinhorchen und herausfinden, was Ihnen als Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf die Europäische Union besonders wichtig ist. Wo sehen Sie die größten Herausforderungen? Ist es der Klimawandel? Ist es der Wunsch nach mehr direkter Demokratie? Oder etwas ganz anderes?
Wir möchten Sie fragen, wie stark Sie sich mit der Europäischen Union verbunden fühlen. Könnten Sie sich eine europäische Staatsbürgerschaft vorstellen? Sollen die Regionen mehr Mitspracherecht auf europäischer Ebene erhalten? Sollten die Bürgerinnen und Bürger der EU ab 16 wählen können? Wie steht es um die Achtung der Menschenrechte in der EU?
Durch den Austausch wollen wir Ihre Ideen für das zukünftige Zusammenleben in den Grenzregionen im Osten und Westen der Europäischen Union sammeln und gemeinsam einen Beitrag für die Zukunft Europas leisten.
HINWEIS: Die Fortsetzungsveranstaltung findet als Sechs-Regionen-Dialog mit der Beteiligung von Baden-Württemberg (DEU) und Grand Est (FRA) am 10.12.-11.12.2021 (Freitags von 18-21 Uhr und Samstags von 09-15.30 Uhr) als Onlineveranstaltung statt. Bitte merken Sie sich diesen Termin schon einmal vor! Hier der Link zur Anmeldung am Sechs-Regionen-Dialog: https://mitdenken.sachsen.de/1026874
Oktober 2021
Lesung und Gespräch mit dem Autor
Wann: 10. November 2021, 18:30 Uhr
Wo: Bibliothek Neustadt, Königsbrücker Straße 26, 01099 Dresden
Eintritt: frei
Anmeldung erforderlich unter: neustadt@bibo-dresden.de
Büchertisch: Büchers Best
Petr Stančík stellt zusammen mit Iris Milde seine spannende Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg vor: Ein Mann mit Stahlfedern an den Schuhen, der ungewöhnlich weit und hoch springen kann, nutzt seine Fähigkeiten dazu, die deutsche Kriegswirtschaft zu sabotieren. Ein Widerstandskämpfer und ein schwer fassbarer Geist über den Dächern des nächtlichen Prag. Er ist auch mit im Spiel, als das Attentat auf Reinhard Heydrich, Hitlers Mann im Protektorat Böhmen und Mähren, verübt wird. Der Name des geheimnisvollen Helden ist Franz Pérák – der Sprungmann. Im Roman verliebt er sich in die schöne Widerstandskämpferin Jitka, die mit ihm gemeinsam gegen die Besatzer kämpft. Zugleich versucht er das Rätsel seiner eigenen Identität zu lösen. Wer also ist Pérák, der Superheld aus Prag? Die Antwort, die Petr Stančík bietet, sprengt alle Vorstellungskraft.
Der Schriftsteller, Lyriker und Dramatiker Petr Stančík (1968) erfreut in seinem vielfältigen Werk die Leser mit einer Mischung aus Fakten, Mystik, Humor und ungezügelter Phantasie. Für seinen 2014 erschienenen Roman Die Mumienmühle (Mlýn na mumie) erhielt Stančík Tschechiens renommiertesten Literaturpreis Magnesia Litera. Der Bestseller wurde bislang in fünf Sprachen übersetzt. Sein Sci-Fi Abenteuer für junge Leser H2O und die geheime Wassermission wurde mit dem Goldenen Band für beste Kinderliteratur ausgezeichnet.
Eine Kooperation von: Euroregion Elbe/Labe, Städtische Bibliotheken Dresden, Tschechisches Literaturzentrum (ČLC) und Tschechisches Zentrum Berlin.
Unter der Schirmherrschaft der Generalkonsulin der Tschechischen Republik in Dresden JUDr. Markéta Meissnerová.
Mit freundlicher Unterstützung des Verlags edition Clandestin. (Foto: pérák_der_superheld_aus_prag_©edition_clandestin_Rezensionsexemplar_geringe_Auflösung)
Kometenfahrt* / Lesung der Hauptjury des 13. Dresdner Lyrikpreises
Zum Abschluss der Vergabe des 13. Dresdner Lyrikpreises lesen die Fachjuror:innen ihre Texte im Erich Kästner Haus für Literatur (Antonstraße 1, 01097 Dresden). Eintritt: 7 € / 5 € ermäßigt
Um bei der Preisvergabe den zahlreichen Facetten und Spielarten der Lyrik gerecht zu werden, setzt sich die Hauptjury des Dresdner Lyrikpreises aus vielseitigen Dichter:innen und Literaturwissenschaftler:innen deutscher und tschechischer Sprache zusammen.
Petr Hruška war 1998 selbst Preisträger des Dresdner Lyrikpreises und ist neben seinem dichterischen Schaffen als Literaturwissenschaftler tätig. Auch Anja Utler bewegt sich im schriftstellerischen und literaturwissenschaftlichen Feld. Sie widmet sich insbesondere dem performativen Aspekt von Texten. Mit Radka Denemarková und Nico Bleutge komplettier(t)en zwei mehrfach ausgezeichnete Autor:innen die Hauptjury des 13. Dresdner Lyrikpreises und das Feld der Lesenden an diesem Abend.
Neben facettenreicher Lyrik hält der Abend noch ein Konzert des Pianisten Karel Vrtiška bereit.
*inspiriert von Nelly Sachs‘ Gedicht „Diese Kette von Rätseln“
Nico Bleutge: u.a. Anna Seghers-Preis, Eichendorff-Literaturpreis
Radka Denemarková: u.a. Magnesia Litera (Prosa, Übersetzung)
Petr Hruška: u.a. Dresdner Lyrikpreis, Jan-Skácel-Preis
Anja Utler: u.a. Leonce-und-Lena-Preis, Basler Lyrikpreis
Ihre Fragen beantwortet gern Florian Ernst unter Tel. 8045087.
In diesem Kurs sollen am Beispiel des 69. Europäischen Wettbewerbs die didaktisch-methodischen Möglichkeiten der virtuellen Zusammenarbeit in Europa erarbeitet und in der Vorbereitung ausprobiert werden.
Weitere Infos finden Interessenten hier: www.europaeischer-wettbewerb.de/nachrichten/69-europaeischer-wettbewerb-naechster-halt-nachhaltigkeit/
Anmeldung hier: https://www.kmk-pad.org/veranstaltungen/anmeldung/digital-und-europaeisch-lernen-mit-dem-europaeischen-wettbewerb-2705.html
Anmeldeschluss: Mi, 17. November 2021, 18:00 Uhr
Quelle: eTwinning-Moderator im Auftrag des PAD der KMK und der Bezirksregierung Düsseldorf
Was gibt's Neues im Nationalpark Sächsische Schweiz?
1 „Zuwachs“ in der Datenbank für regionale Produkte
2 Unsere Hofläden – eine Abwechslung zum klassischen Supermarkt
3 Unterwegs mit „BrotZeitTour“
4 Netzwerken – Wer mit wem? Beispiel: Milchhof Fiedler
5 Netzwerken – Was bringt es den Produzenten und Vermarktern?!
8 Das erste Jahr auf eigenem Acker
9 AWO-Produktionsschule „Stellwerkstatt“ in Stadt Wehlen – Mitglied der Datenbank „Gutes von hier.“
10 Endlich wieder Naturmarkt Sächsische Schweiz
Quelle: Gemeinschaftsinitiative von Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz und Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.
Der Verein Aktion Zivilcourage Pirna e.V. lädt gemeinsam mit seinen Partnern am Mittwoch, dem 13. Oktober 2021 von 19.00 bis 21.15 Uhr im Pirnaer Ratssaal und per Livestream (Zoom) zur Diskussion zum aktuellen Thema "Couragiert debattiert - Deutschland und Tschechien nach den Wahlen" herzlichst ein.
Ein Gemeinschaftsprojekt der Aktion Zivilcourage e. V. und der Euroregion Elbe/Labe, Das Projekt wird durch die Europäische Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert.
Quelle: Aktion Zivilcourage Pirna e.V.
September 2021
Acht grenzüberschreitende Projekte mit einem Gesamtvolumen der Förderung von 108.226.81 Euro wurden heute vom Lokalen Lenkungsausschuss im Kleinprojektefonds bewilligt. Darunter befanden sich sechs tschechische und zwei deutsche Projekte.
Wir bitten um Angebote für die folgenden Druckleistungen:
- 3 Panels, mind. 3 mm dick, Format A0, 4/0 farbig, einseitig bedruckt
- 7 Panels, mind. 3 mm dick, Format A0, 4/4 farbig, beidseitig bedruckt
Ausführung bis zum 30.09.2021
Bitte senden Sie uns Ihr Angebot bis zum 24.09.2021 an die unter Kontakt angegeben Adresse.
Quelle: Gemeinschaftsinitiative von Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz und Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.
August 2021
Wir bitten um Angebote für die folgenden Bustransfers nach Tschechien und zurück (jeweils von Dresden):
02.10.2021 Chabařovice
Adresse: Roudníky 7, 40317 Chabařovice
Abfahrt um 15 Uhr
Rückfahrt ab um 19 Uhr
03.10.2021 Roudnice/Litoměřice
Abfahrt um 10 Uhr ab Dresden-Albertplatz
Rundreise über Pillnitz, Teplice und Roudnice nad Labem nach Litoměřice mit evtl. Zwischenstopps
Ankunft in Litoměřice gegen 16 Uhr, längerer Aufenthalt
Rückfahrt ab gegen 19 Uhr
09.10.2021 Markvartice
Adresse: Markvartice 194, 40742 Markvartice u Děčína
Abfahrt um 14 Uhr
Rückfahrt ab um 18 Uhr
16.10.2021 Velké Březno
Adresse: Zámecká 63, 40323 Velké Březno
Abfahrt um 15 Uhr
Rückfahrt ab um 19 Uhr
Wenn nicht anders angegeben, beginnen und enden die Touren an der Kreuzkirche Dresden. Es geht jeweils um
einen Bus für ca. 40 Personen.
Bitte richten Sie Ihre Angebote bis 14.09.2021 an die Adresse infoelbelabe.eu.
Mitteilung vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds zum Programm RESTART II:
Auch wenn sich die Pandemie-Situation in beiden Ländern deutlich verbessert hat, so bleibt festzuhalten, dass die allgemeine Verunsicherung und die Unsicherheit hinsichtlich von realistischen Terminen, geeigneten Formaten und sinnvollen Projektinhalten, die uns in den letzten Wochen belastet haben, noch nicht vollkommen abgeklungen sind.
Um in diesem Moment den Entscheidungsprozess zugunsten zukünftiger Projekte zu erleichtern und um ihre Durchführung überhaupt möglich zu machen, haben wir uns entschlossen, ein neues Sonderförderungsprogramm RE-START II auszurufen, das die bestehenden Sonderförderprogramme (RE-START, Digital oder im Freien?) ersetzt und erweitert. Wir glauben fest daran, dass uns gemeinsam der deutsch-tschechische Re-Start gelingen wird.
In diesem Programm können alle Begegnungsformate laufend mit maximal 100.000 CZK bzw. 4.000 € gefördert werden.
Das RE-START-II -Programm richtet sich an deutsche und tschechische Akteure aller Förderbereiche und Altersstufen (außer Renovierung von Baudenkmälern und Publikationen), die von Juli - Dezember 2021 Projekte umsetzen wollen, aber aufgrund der Kurzfristigkeit keinen regulären Projektantrag beim Zukunftsfonds stellen konnten.
Förderhöhe:
- Die maximale Förderhöhe beträgt 100.000 CZK bzw. 4.000 € und kann bis zu 70 % der Gesamtkosten ausmachen.
Verwendung des Zuschusses:
- Der Zuschuss ist vor allem für die Posten Reisekosten, Unterkunft und Verpflegung der Teilnehmer bestimmt.
Förderbedingungen:
Neben den Standardkriterien für die Bewilligung eines Zuschusses müssen die geförderten Projekte folgende Bedingungen erfüllen:
- Das Projekt muss im Zeitraum von Juli - Dezember 2021 realisiert werden.
- Ausgeschlossen sind Antragsteller, die ihre Projekte im Rahmen der regulären Fristen beantragen und realisieren können.
- Die Unterstützung darf nicht mit anderen bereits bewilligten Zuschüssen des Fonds kombiniert werden.
Art der Antragstellung:
- Die Anträge können beginnend mit dem 1.7.2021 bis spätestens 15.11.2021 laufend außerhalb der sonst üblichen Fristen über das Online-System gestellt werden.
- Die Entscheidung über den Antrag erfolgt durch die Geschäftsführung des DTZF innerhalb einer verkürzten Frist.
Die genauen Details sowie den Link zur Antragstellung finden Sie auf den Seiten des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds:
Juli 2021
Das Kulturzentrum Řehlovice lädt am 24. Juli, 15.00 Uhr zur Vernissage des 20. deutsch-tschechischen Kunstsymposiums STRÖMUNGEN-PROUDĚNÍ ein. Weitere Programmpunkte entnehmen Sie bitte der Einladung.
Quelle: Veranstalter
Kulturní centrum Řehlovice, Na statku 20, 403 13 Řehlovice, Tel. +420 775 233 318, www.kcrehlo.cz
In der neuesten Ausgabe von SandsteinSchweizer finden Sie folgende Informationen:
- Ihr Weg in die Sandsteinfelsen – Sandstein macht mobil
- Die Alternativen zum Auto warten auf Sie – das gute Gewissen sitzt schon im Bus!
- Ihr Ziel rückt näher
- Die letzte Meile beginnt
- Wanderbusse
- Neue Linie 254 – die Felsen-Linie
- Streckennetzplan Sächsisch-Böhmische Schweiz (Auszug)
- Mit dem FahrradBUS in die Berge
- Kahnfahrten in den Klammen
- Kirnitzschtalbahn
- Wanderschiff
- Beim Nachbarn geht der Nahverkehr weiter
- Wege von und nach Schöna sowie Hřensko
- Leinen los
- Personenaufzug Bad Schandau-Ostrau
- Besondere Gefahr durch abgestorbene Bäume
- Wir müssen reden
Quelle: Gemeinschaftsinitiative von Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz und Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.
Dank der sich verbessernden epidemiologischen Situation und der Erleichterungen im Grenzverkehr hat die Euroregion Elbe/Labe mit dem Verkauf des Kulturpasses der Euroregion für 2021 begonnen. Es handelt sich dabei um eine beliebte und langjährige Vergünstigung für tschechische Gäste in Kultureinrichtungen auf sächsischer Seite der EEL.
Besitzer des Kulturpasses erhalten ermäßigten Eintritt in mehr als 50 sächsische Kultureinrichtungen.
Als Neuheit ist 2021 der verbilligte Eintritt für Familien in das Kindererlebnisland Oskarshausen in Freital hinzugekommen.
Derzeit erfolgt die Verteilung der Pässe an die Touristinformationen in der Euroregion. Der Kulturpass ist ebenfalls im Sekretariat der Euroregion in Ústí oder per Post erhältlich.
Juni 2021
Der Lokale Lenkungsausschuss im Kleinprojektefonds der Euroregion Elbe/Labe hat in seiner Sitzung am 18.06.2021 die Förderung von 13 Projekten beschlossen. Davon haben 7 Projekte einen deutschen Lead Partner und sechs einen tschechischen. Es wurden insgesamt Fördermittel in einer Höhe von 173.777,61 Euro gebunden.
Die Sitzung fand im Kultursaal in Chlumec statt, in dem genügend Platz war, um die notwendigen Abstände einzuhalten. Wir danken der Stadt Chlumec für die freundliche Unterstützung.
Das Robert-Koch-Institut hat heute Nachmittag bekanntgegeben, dass Tschechien aufgrund der stark gesunkenen Infektionszahlen ab Sonntag nicht mehr als Corona-Risikogebiet eingestuft wird. Damit werden alle Beschränkungen für die Einreise (also auch die Rückreise) aus Tschechien aufgehoben.
Gleichzeitig stuft die tschechische Regierung ab dem 7.6. (also erst ab Montag!) Deutschland in die orange Kategorie herab, also auf mittleres Risiko. Damit werden nicht alle Beschränkungen für die Einreise aufgehoben, aber insbesondere die Pflicht zu Quarantäne und einem zweiten Corona-Tests entfällt. Die Einreiseanmeldung sowie ein negativer Corona-Test sind zur Einreise aber weiterhin notwendig.
Unsere Seite mit allen relevanten Corona-Regelungen zu Einreise und Aufenthalt werden wir aktualisieren, sobald die neuen Regelungen in Kraft sind.
Mai 2021
Die Pandemie-Situation bessert sich auf beiden Seiten der Grenze allmählich, aber ein Jahr Corona hat sich enorm auf das Leben von vielen ausgewirkt. Kinder, Jugendliche und Familien sind besonders betroffen, auch auch Menschen in Kurzarbeit und Senioren. Gerade in den Grenzregionen könnten sich die sozialen Folgen der aktuellen Krise und ihrer Auswirkungen in Zukunft in besonderem Ausmaß zeigen.
Darum will der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds erneut Ideen und Tätigkeiten von Vereinen, gemeinnützigen Organisationen und Initiativen unterstützen, die in der Lage sind, den Folgen der Pandemie genau dort etwas entgegenzusetzen, wo es wirklich notwendig ist. Sie möchten denjenigen, die etwas gegen die o.g. und ähnliche Auswirkungen der Corona-Pandemie tun, den Rücken stärken und soziale und gesundheitliche Aktivitäten im deutsch-tschechischen Grenzgebiet unterstützen.
Zielgruppe:
- Gemeinnützige Organisationen, Gemeinden, Vereine
- Anbieter von sozialen und gesundheitlichen Dienstleistungen, Pflegeheime, Wohngruppen, Kindereinrichtungen, u.ä.
- Bildungs- und Kulturinitiativen
Förderbedingungen:
- Aktivitäten, die auf durch die Coronakrise entstandene oder verstärkte Problematiken reagieren und zu einer Abmilderung der gesundheitlichen und sozialen Folgen führen (z.B. Aktivitäten, die sozialer Vereinsamung oder negativen Folgen des Unterrichtsausfalls entgegenwirken, Unterstützung seelischer sowie physischer Gesundheit, Hilfe für benachteiligte Gruppen, kreative Lösungsansätze für die gegenwärtige Situation, usw.)
- die Tätigkeiten müssen im deutsch-tschechischen Grenzgebiet durchgeführt werden (bis zu 30 km von der Grenze)
- im Gegensatz zur üblichen Förderung ist kein tschechischer Projektpartner erforderlich
Förderhöhe:
- max. 8000 Euro
- Förderhöhe 100%, eine Kofinanzierung ist nicht nötig
Zeitrahmen:
- Antragstellung: fortlaufend (bis zur Ausschöpfung der Mittel) bis 31.7., Realisierung des Projekts im Zeitraum 1.Februar – 30. September 2021
Alle Detailinformationen finden Sie auf den Seiten des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.
Am 13. Mai 2021 tritt die heute beschlossene Coronavirus-Einreiseverordnung des Bundes in Kraft. Diese regelt erstmals auch die Quarantänepflicht bundesweit einheitlich, während das bisher die Länder gemacht haben.
Danach ist nun bei Rückkehr aus einem Risikogebiet keine Quarantäne erforderlich, wenn man max. 24h dort war. Entgegen der bisherigen sächsischen Regelung gilt dies auch für Reisen ohne triftigen Grund, also auch für Tourismus und Erholung. Ein Test ist nach Rückkehr ebenfalls nicht nötig, weil Tschechien nur "normales" Risikogebiet ist.
Da man seit 4. Mai auch ohne triftigen Grund für bis zu 12h Stunden nach Tschechien einreisen darf (siehe diese Grafik, letzter Satz), ist damit der kleine Grenzverkehr nun ungehindert möglich.
Edit (12.5., 23:15): Wir wurden auf die Unstimmigkeit aufmerksam gemacht, dass zwar die Einreise für bis zu 12h möglich sei, die gleiche Verordnung aber die freie Bewegung in der Tschechischen Republik für Einreisende aus Ländern der roten Kategorie (und höher) einschränkt. Wir finden das widersprüchlich und haben die tschechischen Behörden um eine Klärung gebeten.
Edit (13.5., 12:30): Von offizieller Seite wurde uns mitgeteilt, dass wirklich die ungehinderte Einreise für 12h möglich ist und das in nächster Zeit auf 24h ausgeweitet werden soll.
April 2021
Aufgrund der stetig sinkenden Infektionszahlen in Tschechien hat das Robert-Koch-Institut heute Mittag bekannt gegeben, dass Tschechien ab dem 2. Mai nur noch als "einfaches" Risikogebiet eingestuft wird. Bisher war es noch ein Hochinzidenzgebiet.
In der Folge verringern sich vor allem die Anforderungen hinsichtlich der Corona-Tests für Grenzpendler. Für alle anderen hat die Herabstufung keine wesentlichen Auswirkungen.
Rund ein Drittel der EU-Bürger lebt und arbeitet in Grenzregionen. Die Grenzen wirken sich direkt und indirekt auf ihr tägliches Leben aus. Menschen, die in Grenzregionen leben, stehen häufig vor besonderen Herausforderungen, sei es in Bezug auf die Arbeitssuche, den Zugang zu Gesundheitsversorgung und anderen öffentlichen Dienstleistungen oder das tägliche Pendeln und die Überwindung von Verwaltungsproblemen. Das wirksamste Instrument zur Überwindung der Trennungswirkung von Grenzen ist nachweislich die grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Eine europaweite Konferenz über die Zukunft Europas wird am 9. Mai in Straßburg eröffnet. Der Europäische Ausschuss der Regionen möchte eine aktive Rolle bei dieser Konferenz spielen, daher organisieren seine Mitglieder lokale Debatten in ihren Regionen. Mit dieser Debatte wollen möchte die Euroregion Neiße dazu beigetragen werden, eine Vision zu formulieren, wie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Zukunft funktionieren und welche Rolle Grenzregionen dabei spielen sollten.
Die Debatte ist öffentlich und wir freuen uns über eine breit angelegte Diskussion. Personen mit wichtigen Funktionen und langjähriger Erfahrung in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit werden sprechen:
- Martin Půta, Präsident der Region Liberec, Präsident der Euroregion Nisa, Mitglied des Ausschusses der Regionen
- Bernd Lange, Landrat des Landkreises Görlitz, Präsident der Euroregion Neiße, Mitglied des Ausschusses der Regionen
- Pavel Branda, stellvertretender Bürgermeister von Rádlo, Mitglied des Ausschusses der Regionen, Vizepräsident der AEBR
- Thomas Zenker, Bürgermeister von Zittau (noch zu bestätigen)
- Iva Linderová, Direktorin der Bezirkshandelskammer in Jablonec nad Nisou
- Regina Gellrich, Leiterin der Sächsischen Landesstelle für frühe nachbarsprachige Bildung
- Hedvika Zimmermannová, Pastorin der tschechoslowakischen hussitischen Kirche, Vertreterin der Stadt Hrádek nad Nisou
- Hynek Böhm, Assistenzprofessor, Geographisches Institut, Technische Universität Liberec
- Blanka Konvalinová, emeritierte Direktorin der Regionalen Wissenschaftlichen Bibliothek in Liberec, Vorsitzende der EUREX-Bibliothek
- Martín Guillermo Ramírez, Generalsekretär der AEBR (Verband der europäischen Grenzregionen)
- Slaven Klobucar, EGTC-Überwachungsplattform, Europäisches Komitee der Regionen
Moderation: David Hamr, Tschechisches Radio Liberec
Termin: 21. April 2021, 14.30 bis 16.30 Uhr
Beteiligen auch Sie sich an der Online-Debatte unter folgendem Link:
https://euconf-eu.zoom.us/j/98598410661?pwd=aElKS1p0cnRQS0gxOGFlOVhGWWdDQT09
Themen der Diskussion:
- Welche Bedeutung hat die grenzüberschreitende Zusammenarbeit für unsere Region?
- Was sind die Haupthindernisse für die Entwicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit (rechtlich, administrativ, sprachlich, wirtschaftlich, menschlich…)? Was ist der beste Weg, um sie zu überwinden?
- Welche Auswirkungen hatte/hat die COVID-19-Pandemie auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit? Wie sollten in Zukunft Maßnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass die Zusammenarbeit so stark beeinträchtigt wird?
- Was ist das Mindestmaß an grenzüberschreitender Zusammenarbeit, das die EU und die Mitgliedstaaten bei ähnlichen Krisen gewährleisten müssen?
- Wie sollte grenzüberschreitende Governance in Zukunft aussehen? Sollte beispielsweise ein integriertes Raumplanungssystem funktionieren? Eine gemeinsame territoriale Entwicklungsstrategie?
- Wie soll das Leben in Grenzregionen aussehen? Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen? Bildung? Kultur? Gesundheitspflege? Krisenmanagement?
- Sollte eine grenzüberschreitende Identität entwickelt werden? Wie kann man sie erreichen?
März 2021
Das Robert-Koch-Institut stuft Tschechien seit dem 28.03.2021 nicht mehr als Hochrisikogebiet aufgrund der Verbreitung besonders gefährlicher Virusvarianten ein, sondern nur noch wegen hoher Inzidenzwerte.
Das bringt vor allem Erleichterungen für Grenzpendler mit sich, ebenso für Dienstreisende. Aber auch familiäre Besuche und in eingeschränktem Maße der kleine Grenzverkehr werden erleichtert.
In der momentanen Lage gibt es nicht viele Antragsteller, die sich an ein grenzüberschreitendes Projekt wagen. Dennoch lagen für die Sitzung des Lokalen Lenkungsausschusses am 19.03.2021 vier Projektanträge vor, drei tschechische und ein deutscher. Diese umfassten ein Fördervolumen von insgesamt 52.048,60 €. In einer Online-Sitzung wurden alle Anträge bewilligt.
Damit stehen im Kleinprojektefonds der Euroregion Elbe/Labe bis Ende dieses Jahres noch Fördermittel in Höhe von 395.589,08 € zur Verfügung. Weitere Projektanträge sind also sehr willkommen.
Projekt CouReg zielt auf junge Menschen im sächsischen und böhmischen Grenzland. Unser Ziel ist die Stärkung und der Ausbau von demokratischen Potentialen. Konkret werden Bildungsmodule mit Lehrmaterialien 1) für Schüler und 2) für Studenten zum Thema Zivilcourage und zivilgesellschaftlichem Engagement entwickelt. Unser Projekt will diese Fähigkeiten trainieren und damit interkulturelle und demokratische Kompetenzen bei der jungen Generation zwischen 14 und 25 Jahren ausbauen.
Die Newcastle University Bussiness School erforscht derzeit die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Grenzpendler in Deutschland.
Das Ziel der Studie ist zu erheben, wie sich das Erleben von Arbeit und Stress bei Einwanderern/Zeitarbeitern/Grenzpendlern während der Corona-Pandemie verändert hat. Es geht hierbei um Ihre persönlichen Erfahrungswerte, Erlebnisse und Sichtweisen. [...]
Diese Gruppe an Arbeitnehmern/Innen ist im politischen Diskurs und in der Forschung nicht ausreichend repräsentiert und weist generell ein erhöhtes Risiko für Stress und psychologische Erkrankungen auf, welche potenziell auf die Arbeitssituation und vor allem auf die ungewohnte Lebenssituation zurückzuführen ist (ggfs. kein familiäres Umfeld, andere Sprache und Kultur). Da diese Faktoren in Zeiten von Corona durchaus noch verstärkt werden könnten (Reiseeinschränkungen, weniger Möglichkeiten den Tagesablauf außerhalb der Arbeit zu gestalten, weniger Kontakte, erhöhter Arbeitsaufwand) besteht das Ziel der Studie zu erfassen, wie Sie die derzeitige Situation empfinden, welche Unterstützung Sie zur Verfügung haben und welche Hilfsmittel Sie nutzen und benötigen würden, um erfolgreich mit der gegebenen Situation umzugehen.
Lassen Sie sich mit der neuesten Ausgabe von SandsteinSchweizer zum Frühlingsspaziergang in die noch verträumte Landschaft der Sächsischen Schweiz mitnehmen.
Quelle: Gemeinschaftsinitiative von Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz und Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.
Die IHK Chemnitz hat letzte Woche eine Umfrage zu den Auswirkungen der Grenzschließung zu Tschechien auf sächsische Unternehmen durchgeführt. Hier Auszüge aus der Pressemitteilung zu den Ergebnissen:
IHK fordert schnellstmögliche Grenzöffnung für Pendler
Die derzeit geltenden Einreisebestimmungen an der Grenze zu Tschechien haben gravierende Auswirkungen auf sächsische Unternehmen. Das belegen die Ergebnisse der jüngsten Umfrage der IHK Chemnitz zur Grenzpendlerthematik, an der sich vom 22.02. bis 26.02.2021 insgesamt 255 Unternehmen mit ca. 25.000 Beschäftigen beteiligten. Rund die Hälfte der Unternehmen kommt dabei aus der Industrie.
„Wir fordern die Politik auf, schnellstmöglich den Normalzustand an der tschechischen Grenze wieder herzustellen. Es kann nicht sein, dass Unternehmen nicht mehr bzw. nur zu einem geringen Teil arbeitsfähig sind, weil ihnen tschechische Arbeitskräfte wegbrechen. Dafür würde der Großteil der Unternehmen sogar eine tägliche Testung der Mitarbeiter in Kauf nehmen“, betont Hans-Joachim Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz.
Laut den Ergebnissen der Umfrage lehnt die Mehrheit der Befragten die Grenzschließung für Pendler ab. Während 47 Prozent diese Maßnahme als unverhältnismäßig bewerten, erachten 14 Prozent diese für notwendig. Als äußerst kritisch werden darüber hinaus die kurzfristigen Änderungen der sächsischen Quarantäneverordnung sowie die fehlenden Reaktionsmöglichkeiten und mangelnde Planungssicherheit gesehen. [...]
Im Hinblick auf eine mögliche Grenzöffnung für Pendler sind zwei von drei Unternehmen bereit, die Pendler täglich testen zu lassen. Diese wären dann die am häufigsten getestete Bevölkerungsgruppe in Europa. Aufgrund dieser Erkenntnis sollten die Bundes- und Landesregierungen in Bayern und Sachsen schnellstmöglich einen gemeinsamen Beschluss zur Öffnung der deutsch-tschechischen Grenze für Pendler fassen.
Die gesamte Pressemitteilung sowie die detaillierten Ergebnisse finden Sie auf der Website der IHK Chemnitz.
Februar 2021
Die IHK ruft folgendermaßen zur Teilnahme an einer Blitzumfrage hinsichtlich der wirtschaftlichen Folgen der Grenzschließung zu Tschechien für sächsische Unternehmen auf:
In Anbetracht der Umsetzung der Sächsischen CoronaQuarantäneVO vom 15.02.2021 und der Einstufung der Tschechischen Republik als Virusvarianten-Gebiet dürfen zahlreiche Beschäftigte, die aus der Tschechischen Republik nach Sachsen einpendeln, die Grenze von Tschechien nach Sachsen nicht mehr überqueren. Ausnahmen von der Quarantänepflicht gelten nur für relativ wenig Beschäftigte. Die Auswirkungen auf Ihre Unternehmen sind teilweise verheerend, zumindest jedoch mit erheblichen produktionsorganisatorischen Problemen, negativen kaufmännischen Auswirkungen wie drohender Vertragsstrafen und zukünftigen Problemen bei der Fachkräftegewinnung verbunden.
Wir müssen den politischen Akteuren unterstellen, dass ihnen die vorgenannten Konsequenzen für Ihre Unternehmen nur oberflächlich bekannt sind. Um der Politik auf Landes- und Bundesebene das hohe Maß an Betroffenheit in den Grenzregionen zu verdeutlichen, bitten wir Sie eindringlich, an unserer Umfrage kurzfristig teilzunehmen.
Wir bündeln damit viele Einzelaktivitäten von Ihnen und erwarten von der Politik einen möglichst raschen Ausstieg aus der Grenzschließung für unsere tschechischen Arbeitnehmer.
Bitte unterstützen Sie uns bei dieser gemeinsamen Aufgabe mit dem Ziel, die zeitlich nicht befristete Grenzschließung für Pendler möglichst kurzfristig zu beenden.
Die Umfrage nimmt max. 5 Minuten in Anspruch und ist hier bis 26.02.21 abrufbar: Umfrage zur Grenzschließung zur Tschechischen Republik
Ab dem 14.02.2021 wird die gesamte Tschechische Republik seitens der Bundesrepublik als Virusvariantengebiet eingestuft.
Für alle Flug-, Bahn- sowie Busunternehmer gilt nun, dass man keine Gäste aus den Gebieten mit dem Auftreten besonders gefährlicher Virusvarianten nach Deutschland befördern darf. Ausnahme gibt es nur für deutsche Staatsbürger oder für Reisende, die in Deutschland dauerhaft leben. Deutsche Bahn hat bereits angekündigt, ab Sonntag (14.02.2021) alle Verbindungen nach Tschechien einzustellen.
Weitere Infos:
Stand: 13.02.2021
Die Sächsische Zeitung hat am 5. Februar den folgenden Artikel veröffentlicht:
Buch über Dorfgeschichte erschienen
Beinahe hätte für die deutsch-tschechische Publikation das Geld nicht gereicht.
Von Steffen Neumann
13 Jahre hat Jitka Tumová aus Teplice (Teplitz) an ihrem zweisprachigen Buch „Das Leben der Einwohner unterhalb des Kaltenbergs im Laufe der Zeit“ über die zwei Dörfer Studený (Kaltenbach) und Lipnice (Limpach) gearbeitet. In einem Wochenendhaus in den Dörfern unterhalb des Studenec (Kaltenberg) nahe der Stadt Česká Kamenice (Böhmisch Kamnitz) wuchs sie auf und verbrachte die Sommermonate ihres Lebens. Nach vielen Ergänzungen und der umfangreichen Übersetzung war das Buch im Herbst endlich fertig. Um es auch drucken zu können, fehlten nur noch 2.000 Euro.
Doch die wurden am Ende zum Problem, trotz der vielen Spenden, die Tumová bereits erhalten hatte. Alle Hoffnung ruhte auf dem Fonds der tschechischen Bank ČSOB, die eine Abstimmung zur Unterstützung regionaler Projekte ausgerufen hatte. Doch gewinnen konnte nur der Sieger. Das doch sehr abseitige Projekt einer Chronik zweier kleiner Dörfer in den ehemaligen Sudeten musste sich knapp geschlagen geben. Dazu kehrte die Coronapandemie zurück und verhinderte alle Aktivitäten, die Frau Tumová hätte entwickeln können, um das nötige Geld aufzutreiben.
Euroregion Elbe/Labe hilft
Die Umfrage ging für das Buch verloren, als überraschend Hilfe kam. Über das Projekt berichtete im November die Sächsische Zeitung, die auch in der Geschäftsstelle der Euroregion Elbe/Labe gelesen wird. Und die entschloss sich, für die verlorene Umfrage einzuspringen und die noch fehlenden 2.000 Euro beizusteuern. „Solche Publikationen leisten einen wichtigen Beitrag zur Identifikation mit der Heimatregion, und das über die Grenze hinweg“, begründet Rüdiger Kubsch, Geschäftsführer der Euroregion, die Unterstützung und ergänzt: „Wir waren angetan, dass hier bürgerschaftliches Engagement ohne das Ziel finanziellen Gewinns zu einer zweisprachigen Publikation geführt hat. Leider gab es kein passendes Förderprogramm dafür, deshalb ist die Euroregion mit eigenen Mitteln eingesprungen. Wir wollten dieses tolle Projekt nicht an der doch überschaubaren Summe scheitern lassen.“
Inzwischen ist das Buch gedruckt. Letzte Woche hielt Jitka Tumová das Buch endlich in den Händen, das inzwischen auf dem Ortsamt im benachbarten Kunratice (Kunnersdorf) angekommen ist. Das Buch kann zum Preis von 590 Kronen gekauft werden. Nach dem Ende des Lockdowns soll es auch in Buchläden und Tourist-Infos verkauft werden. Frau Tumová hofft, das Buch, das auf Tschechisch und Deutsch vorliegt, auch in Deutschland verkaufen zu können. Der Vertrieb ist aber noch nicht geklärt.
(Quelle: Sächsische Zeitung vom 05.02.2021, S. 18)
Januar 2021
In Sachsen wird am 23.01.2021 eine Allgemeinverfügung in Kraft treten. Grenzgänger, die aufgrund eines Arbeitsvertrags in Sachsen arbeiten, müssen sich zweimal wöchentlich testen lassen. Bei der Einreise muss der Arbeitsvertrag mitgeführt werden. Wenn der Test vor Einreise vorgenommen wird, darf der zugrundeliegende Abstrich höchstens 48 Stunden vor Einreise vorgenommen worden sein. Liegt bei der Einreise kein negativer Test vor, muss unverzüglich nach der Einreise und vor der Arbeitsaufnahme ein Test vorgenommen werden. Wann der zweite Test zu absolvieren ist, ist nicht vorgegeben. Es ist also möglich, den Test direkt nach der Einreise am Arbeitsort in Sachsen zu machen! Nachweise über die Testungen sind mitzuführen, sobald sie vorliegen.
Hinweis: Wenn Sie als Grenzgänger nur wöchentlich nach Sachsen oder Bayern einreisen, reicht ein Test bei Einreise. Wenn Sie täglich als Grenzgänger einreisen und von Montag bis Freitag arbeiten, würden ein Test am Montag und ein Test am Mittwoch reichen, um die 48 Stunden einzuhalten. Es reichen Schnelltests!
Weitere ausführliche Infos bei DGB BEZIRK SACHSEN.
Allgemeinverfügung zur Regelung von Ausnahmen von der Testpflicht bei Einreise aus Hochinzidenzgebieten nach § 4 Absatz 2 Nummer 5 der Coronavirus-Einreiseverordnung vom 22.01.2021, gültig ab dem 24.01.2021.
Die sächsische Staatsregierung hat ein Einsehen: Die eigentlich ab Montag vorgesehene Pflicht für Grenzpendler, sich zweimal wöchentlich testen zu lassen, wurde abgeschwächt. Es ist nur ein Test pro Woche nötig, und die Pflicht tritt erst am 18. Januar in Kraft.
Tschechische (und polnische) Tests werden anerkannt.
Aus der Pressemitteilung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds:
Schon seit Monaten wird der öffentliche Raum von Nachrichten über ein gewisses Virus dominiert. Es beeinflusst spürbar unser Privatleben und gleichzeitig ist uns im Zukunftsfonds auch bewusst, welche langfristigen Auswirkungen es auf die deutsch-tschechischen Beziehungen haben kann - auf die Akteure, die sich für sie engagieren und auch auf das deutsch-tschechische Grenzgebiet.
Wir haben daher einige neue Sonderausschreibungen vorbereitet und hoffen, mit ihnen dazu beizutragen, die zu erwartenden Folgen der Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen abzumildern. Zugleich möchten wir dadurch neuen Ideen für deutsch-tschechische Aktivitäten den Weg ebnen.
Wir machen weiter!
Hilfsprogramm für deutsch-tschechische Netzwerke bei der Überwindung der Corona-Krise
Mit diesem Programm möchten wir Organisationen und Einzelpersonen helfen, die in den Jahren 2018-2020 erfolgreich ein von uns unterstütztes deutsch-tschechisches Projekt umgesetzt haben und durch die gegenwärtige Krise in eine schwierige finanzielle Situation geraten sind. Die Unterstützung richtet sich insbesondere an Künstler, Kulturinstitutionen, Vereine und Akteure aus dem Bereich Kultur und Jugendarbeit.
Antragsfrist: 15.1.2021
Hilfe für das Grenzgebiet II
Programm zur Milderung der sozialen und medizinischen Folgen im Grenzgebiet
Mit diesem Programm möchten wir die sozialen und medizinischen Auswirkungen der Krise auf das Leben im deutsch-tschechischen Grenzgebiet mildern. WIr unterstützen daher AKtivitäten von Organisationen, die denjenigen Menschen zugute kommen, welche besonders durch die Pandemie bedroht sind.
Antragsfrist: 15.1.2021
Hilfe für Organisationen, die sich um NS-Opfer in Tschechien kümmern
Aufgrund ihres Alters und der durchlittenen Qualen zählen die noch lebenden NS-Opfer zu den am stärksten gefährdeten Beölkverungsgruppen Der Zukunftsfonds hat hat sich bereits im Zuge der Entschädigungszahlungen um sie gekümmert und richtet auch weiterhin sein Augenmerk auf sie.
Die Organisationen werden direkt angesprochen.
Digital oder im Freien?
Sonderförderung für deutsch-tschechische Projekte in Zeiten von Corona
Damit die Welt der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit nicht vollständig zum Stillstand kommt, möchten wir mit dieser Sonderausschreibung die Planung und Umsetzung von Projekten erleichtern, die mittels digitaler Formate oder als Aktivität im Freien stattfinden.
Antragsfrist:
- Für Anträge auf eine Förderung bis 4000 Euro oder 100 000 CZK fortlaufend bis 30.6.2021
- Für Anträge auf eine Förderung über 4000 Euro oder 100 000 CZK: zu den üblichen Quartalsfristen (31.12.2020, 31.3.2021, 30.6.2021)
Neue Zeiten? Neue Wege!
Thema des Jahres 2021
Mit dem Thema des Jahres reagieren wir auf das aktuelle gesellschaftliche Geschehen und die Herausforderungen, die es mit sich bringt. Im Rahmen dieses Sonderprogramms unterstützen wir mit bis zu 70 % der Gesamtkosten Projekte, die sich auf die gemeinsame Reflexion der Corona-Krise und ihrer Folgen für die deutsch-tschechische Zusammenarbeit fokussieren.
Antragsfrist: die üblichen Vierteljahresfristen (31.12.2020, 31.3.2021, 30.6.2021, 30.9.2021, 31.12.2021)
Für die weiteren Tage und Wochen lassen Sie uns gegenseitig starke Gesundheit wünschen - und Enthusiasmus bei der Gestaltung guter deutsch-tschechischer Beziehungen unter diesen erschwerten Bedingungen!
Ihr Zukunftsfonds
November 2020
Die tschechische Regierung überprüft jeden Freitag die Liste der Länder, in denen ein niedriges Infektionsrisiko mit dem Corona-Virus besteht. Deutschland stand seit letzter Woche darauf, doch ab dem 16.11. gilt dies nicht mehr.
Die realen Auswirkungen sind gering. Für Ausländer galt weiterhin die Notwendigkeit eines wichtigen Grundes zur Einreise. Nur für diejenigen, die diesen hatten, wird das Procedere jetzt aufwändiger (Quarantäne- und Testpflicht).
Die Details finden Sie unter Aktuelle Corona-Regeln in Sachsen und Tschechien.
Ab dem 9.11. treten die neuen Einreiseregeln für Tschechien in Kraft. Dafür wird die Welt in Länder der grünen, orangen und roten Kategorie eingeteilt, je nach Entwicklung der COVID-19-Pandemie vor Ort. Deutschland ist in der orangen Kategorie, also darf man eigentlich von da nach Tschechien einreisen wie vor der Pandemie. Ein Schema des tschechischen Gesundheitsministeriums zur Einreise nach Tschechien erklärt das sehr anschaulich.
Aber: Solange der Notstand gilt (vorerst bis 20.11.) darf man als Ausländer weiterhin nur aus wichtigen Gründen nach Tschechien einreisen (kein Tourismus, keine Freundesbesuche).
Weitere Details finden Sie unter Aktuelle Corona-Regeln in Sachsen und Tschechien.
Der Dresdner Lyrikpreises wird für Lyrik in deutscher oder tschechischer Sprache aller zwei Jahre vergeben. In diesem Jahr finden die Lesungen online statt. Die Werke werden von ihren Autor*innen in Videos vorgetragen, die Preisverleihung am 8. November wird in einer Zoom-Konferenz erfolgen.
Zusätzlich zum Hauptpreis wird es erstmals einen von der Euroregion Elbe/Labe gestifteten Publikumspreis geben. Die Abstimmung wird ebenfalls online erfolgen.
Zu den Videos der Autor*innen Zur Abstimmung
Schauen Sie doch mal rein, wenn schon die Kulturstätten momentan geschlossen sind.
Nach der Einigung aller Bundesländer und der Bundesregierung treten ab Montag bundesweit weitgehend einheitliche Regelungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Kraft. Diese sind vorerst bis zum 30.11. befristet.
Diese führen zu einem sog. "Lockdown light": Es werden nahezu alle Einrichtungen für unter Unterhaltung und Freizeitvergnügen und alle gastronomischen Betriebe (ausgenommen Außer-Haus-Verkauf) sowie alle touristischen Beherbergungen verboten.
Außerdem ist bei Einreise aus Risikogebieten (also auch Tschechien) ab morgen eine Quarantäne von 10 Tagen vorgeschrieben. Diese lässt sich kaum verkürzen: Erst nach 5 Tagen darf ein Corona-Test gemacht werden, der bei negativem Ergebnis die Quarantäne beendet. Da man normalerweise mindestens 2 Tage auf das Ergebnis warten muss, kann man praktisch höchstens um drei Tage verkürzen.
Alle Regelungen im Detail finden Sie in unserem Überblick über die Corona-Regeln in Sachsen und Tschechien.
Oktober 2020
Nach Überschreitung des Inzidenzwertes von 50 hat die Landeshauptstadt Dresden - der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung folgend - eine Allgemeinverfügung mit zusätzlichen Regeln erlassen. Dazu zählt unter anderem auch die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im Freien in der Innenstadt, in einem Bereich vom Hauptbahnhof über die Altstadt und die Hauptstraße bin zur gesamten Äußeren Neustadt.
Diese tritt am 27.10 in Kraft.
Mehr Details finden Sie in unserer aktualisierten Übersicht der Corona-Regeln in Sachsen und Tschechien.
In der Tschechischen Republik werden Maßnahmen, mit denen die Regierung die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamen will, weiter verschärft. Ab Donnerstag, 22. Oktober 2020, ab 6.00 Uhr bleiben nur Geschäfte mit dem Grundsortiment (Lebensmittel, Drogerien, Apotheken) oder Geschäfte mit Haushaltsbedarf oder Tierfutter geöffnet. Dienstleister wie zum Beispiel Frisör, Bibliotheken, schließen ebenfalls. Schulen oder Restaurants bleiben weiterhin geschlossen. Weitere Details finden Sie aktuell hier.
30 Jahre Nationalpark Sächsische Schweiz – ein besonderer Tag zum Jubiläum und weitere Beiträge aus dem Bereich des Nationalparks, zu Erlebnissen sowie regionale Themen finden Sie im 127. SandsteinSchweizer - Newsletter.
Quelle: Gemeinschaftsinitiative von Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz und Verein Landschaf(f)t Zukunft e. V.
Die geplante Mitgliederversammlung der Euroregion Labe am 15.10.2020 wurde wegen der epidemiologischen Lage in Tschechien abgesagt.
Heute traten in Tschechien verschärfte Regelungen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie in Kraft. Kultur- und Sportveranstaltungen sind jetzt ganz verboten. Dies soll erst einmal für 14 Tage gelten.
Die neuen Regelungen wurden am Montag verkündet, wenige Tage nach Inkrafttreten des Notstandes, weil sich die Infektionszahlen nicht zum Besseren entwickelt hatten. Dieses ungeplant wirkende Vorgehen verbessert nicht das Vertrauen in ein vorausschauendes Agieren der tschechischen Regierung.
Die aktuell geltenden Regelungen finden Sie hier.
Am Sonnabend, dem 3. Oktober 2020, verstarb nach längerer Krankheit Christian Preußcher, langjähriger Geschäftsführer der Euroregion Elbe/Labe.
Christian Preußcher war eine treibende Kraft bei der Gründung der Euroregion Elbe/Labe und wirkte seit ihrer Gründung 1992 bis zu seinem krankheitsbedingten Ausscheiden 2014 als ihr Geschäftsführer auf deutscher Seite.
In dieser Tätigkeit hat er sich zum einen um den Aufbau und die Intensivierung vielfältiger grenzüberschreitender Beziehungen zwischen Sachsen und Tschechien verdient gemacht. Zum anderen waren ihm als überzeugtem Europäer die Zusammenarbeit mit anderen Grenzregionen und das Zusammenwachsen Europas wichtige Anliegen, denen er sich mit ganzer Kraft widmete. Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass die Euroregion Elbe/Labe und wahrscheinlich auch die sächsisch-tschechischen Beziehungen ohne ihn nicht auf dem Stand wären, den sie heute erreicht haben.
Wir trauern um diesen Gründungsvater der sächsisch-tschechischen euroregionalen Zusammenarbeit und sprechen seinen Angehörigen hiermit unser herzliches Beileid aus.
Das gesamte Team der Euroregion Elbe/Labe
September 2020
Neue gemeinsame Website der Europe Direct Zentren in den neuen Bundesländern „Reingeschlittert! 30 Jahre Ostdeutschland im vereinten Europa“ mit Interviews, Podcasts und Wissenswertem aus den einzelnen Regionen!
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Wissen Sie... , dass Sachsen vier Euroregionen hat? Euroregionen sind Zusammenschlüsse von Kreisen und Kommunen
an nationalen Binnen- und Außengrenzen. In Sachsen haben sich vier Euroregionen gebildet: Die Euroregionen Neisse,
Elbe/Labe, Erzgebirge und Euregion Egrensis. Ziel dieser regionalen Zusammenschlüsse ist es, die grenzüberschreitende
Zusammenarbeit in der Region zu fördern, um so die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Raumes zu erhöhen.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung
Quelle: Europe Direct Informationszentrum (EDIC) Dresden
Die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping informierte am Dienstag, dass sich Deutsche 48 Stunden lang in Tschechien aufhalten können, ohne in Quarantäne zu müssen. Tschechische Bürger dürfen sich ohne anschließende Quarantäne aber nur 24 Stunden in Deutschland aufhalten.
Ausnahmen gib es für Berufspendler und direkte Nachbarn
Berufspendler sollen von der Quarantänepflicht ausgenommen werden. Für sie bestehen weiterhin regelmäßige Testmöglichkeiten. Des Weiteren sollen Menschen, die in der Grenzregion leben, weiterhin nachbarschaftliche Begegnungen ermöglicht werden. Sachsen wolle Tschechien grundsätzlich so behandeln wie eine Region in Deutschland, in der so eine schwierige Situation auftreten würde.
Quelle: MDR Jump
Am Mittwoch war ganz Tschechien mit Ausnahme der Bezirke Ústí und Mährisch-Schlesien auf der Liste der Risikogebiete des RKI gelandet. Diese Ausnahmen hatten einige Verwunderung hervorgerufen, denn allein durch die Entwicklung der Infektionszahlen ließen sie sich nicht rechtfertigen. Das zeigt auch die aktuelle Ampel-Karte der tschechischen Regierung (siehe Karte).
Nun ist es damit vorbei: Wie der tschechische Außenminister Tomáš Petříček per Twitter mitteilte, wird Deutschland noch heute die gesamte Tschechische Republik zum Risikogebiet erklären. Dies wäre auf einer außerordentlichen Sitzung mehrerer Bundesministerien beschlossen worden.
Quelle: novinky.cz (auf Tschechisch)
Das Robert-Koch-Institut hat heute ganz Tschechien mit Ausnahme der Bezirke Ústí und Mährisch-Schlesien zum Risikogebiet erklärt. Diese Ausnahmen kommen etwas unerwartet. Man wird sehen, wie lange es dabei bleibt.
Die Sächsische Landesstelle für frühe nachbarsprachige Bildung (LaNa) mit Sitz in Görlitz hat einen Nachbarsprachkoffer für Kitas und Bildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt. Die kostenlose Ausleihe erfolgt über die Geschäftsstellen der Euroregionen Egrensis, Erzgebirge / Krušnohoří, Elbe/Labe und Neisse-Nisa-Nysa.
Im Koffer selbst befinden sich u.a. Ordner „Pädagogisches Handwerkszeug“ dazu viele Vorschläge, um mit den Kindern das Nachbarland zu entdecken. Mit einer Vielfalt von Impulsen kann somit die pädagogische Arbeit in den Kitas im Bereich der frühen nachbarsprachigen Bildung im Grenzgebiet verbessert werden.
Beim Interesse wenden Sie sich bitte gern an Frau Richter, Telefon 0351 - 48 28 78 15 oder per Mail richterelbelabe.eu.
Informationen zu diesen Spiel- und Lernmaterialien finden Sie in der Materialbibliothek auf https://www.nachbarsprachen-sachsen.eu/de/materialpool.html.
Aufgrund stark steigender Infektionszahlen und der deshalb ansteigenden Schwierigkeiten, Infektionsketten nachzuverfolgen, hat die die tschechische Regierung am 18.9. auch alle vier Kreise in der Euroregion Elbe/Labe (Ústí, Děčín, Teplice und Litoměřice) auf die zweithöchste Corona-Warnstufe gesetzt. Nach der dort angewandten Ampelsymbolik erscheinen sie deshalb gelb.
Die für deutsche Entscheider wichtige Zahl von Neuinfektionen in den letzten 7 Tagen ist ebenfalls sehr hoch. Im Kreis Ústí lag sie - auf 100.000 Einwohner gerechnet - bei 137. In Deutschland werden ab 35 erste Maßnahmen ergriffen, ab 50 wird es ernst. In Sachsen liegt der Wert derzeit bei 7, in der Euroregion noch darunter.
Aufgrund dieser Entwicklungen ist zu erwarten, das in Kürze ganz Tschechien vom Robert-Koch-Institut zum Risikogebiet erklärt wird. Reisende aus Tschechien müssten dann in Deutschland in Quarantäne, also auch Rückreisende, die nur kurz in Tschechien waren.
Quelle: Website des Tschechischen Gesundheitsministeriums
Mehr zu den aktuellen Corona-Regeln in Sachsen und Tschechien finden Sie hier.
PS: Entgegen unserer ersten Angabe sind Pendler in der Sächsischen Quarantäne-Verordnung vom 11.9. doch berücksichtigt. Dienstreisende aus Deutschland aber leider nicht.
Trotz der Einschränkungen aufgrund der COVID-19-Situation trafen sich am Freitag 150 sächsische und tschechische junge Sportler und ihre Trainer in Bílina, um ihre sportliche Stärke zu testen.
Aufgrund der in der Tschechischen Republik geltenden Beschränkungen fanden die Spiele diesmal nur in drei Grundsportarten statt: Fußball - Jungen, Volleyball - Mädchen, und Leichtathletik für gemischte Mannschaften. In jeder Sportart gab es vier Teams in traditionellen Farben, das LABE-Team in Blau, das ELBE-Team in Grün, das KRUŠNOHOŘÍ in Rot und das Team ERZGEBIRGE in Gelb.
Die Sportler wurden durch den Hauptmann des Bezirkes Ústí Oldřich Bubeníček und die Bürgermeisterin von Bílina, Frau Zuzana Schwarz Bařtipánová, sowie Herrn Lipský, Geschäftsführer Euroregion Labe, begrüßt.
Beim idealen Wetter begannen die Einzelwettbewerbe um 11 Uhr in den Stadien FK Bílina, AK Bílina und in der Grünen Halle in der Tyršová-Straße.
Die Leichtathletik beendete ihre Wettkämpfe (60 m, Distanz, Ball, 4x60 Staffel, 800 m und 4x800 m Staffel) als erste. Anschließend endete das Fußballturnier. Erfahrungsgemäß am längsten dauerten die Wettkämpfe beim Volleyball.
Ergebnisse:
Fußball
- Erzgebirge
- Labe
- Krušnohoří
- Elbe
Leichtathletik
- Erzgebirge
- Krušnohoří
- Labe
- Elbe
Volleyball
- Krušnohoří
- Labe
- Elbe
- Erzgebirge
Den Gesamtsieg hat die Euroregion Erzgebirge/Krušnohoří gewonnen.
Am 11.09.2020 hat der binational besetzte Lokale Lenkungsausschuss der Euroregion Elbe/Labe in der Außenstelle des Umweltzentrums Dresden e.V. grünes Licht für deutsch-tschechische Projekte im Grenzgebiet gegeben. Mit einer EU-Förderung von rund 35.600 EUR werden vier Vorhaben finanziell unterstützt.
Genauere Informationen zu den bewilligten Projekten finden Sie hier.
Gestern hat das Robert-Koch-Institut das Stadtgebiet von Prag als Risikogebiet für Corona-Infektionen eingestuft. Damit gilt für Personen, die sich in den letzten 14 Tagen dort aufgehalten haben, bei Einreise nach Deutschland grundsätzlich die Pflicht zur 14tägigen häuslichen Quarantäne. Dem kann man durch eine frischen, negativen Corona-Test entgehen.
Mehr zu den Regelungen bei Einreise aus Risikogebieten finden Sie hier.
Im Zeitraum von September bis Dezember 2020 veranstaltet die Aktion Zivilcourage e.V. im Rahmen des Weiterbildungsforums Ehrenamt eine Reihe von Online-Seminaren, die praxisnahe Impulse zu aktuellen und relevanten Bildungsthemen rund um das Thema Ehrenamt anbieten.
Die Seminare beginnen in der Regel um 18:00 Uhr und finden online über Zoom statt. Sie können schnell und unkompliziert von überall am Seminar teilnehmen und müssen nicht zum Veranstaltungsort fahren, was Zeit und Mühe spart. Sie brauchen lediglich einen PC, ein Tablett oder Smartphone.
Themen der Online-Seminare
- Einführung Vereinsrecht – Gründung eines Vereins, Aufgaben, Rechte und Pflichten des Vereinsvorstandes
- Einführung Finanzen im Verein – Buchhaltungspflicht und Steuern im Verein
- Projektmanagement – Vorstandssitzungen und Besprechungen effektiv gestalten, Formulierung von Zielen und Indikatoren, Methoden für Seminare und Workshops
- Personalmanagement
- Zeitmanagement
- Mitgliedergewinnung – Methoden und Strategien für kleine und mittlere Vereine
- Spenden, Corporate Volunteering und Sponsoring – mit Unternehmen kooperieren
- Crowdfunding – von der Idee zur Kampagne
- Online-Seminare zum besseren Verständnis von MS-Office-Anwendungen (Word, Excel, PowerPoint)
- Gestaltung von Online-Seminaren: Schwerpunkt Videomoderation, Tools und Programme für die Arbeit mit Gruppen
- Gestaltung von Präsentationen für Vorträge und Online-Seminare.
Aktuellen Überblick aller Online-Seminare und Veranstaltungen, die kontinuierlich ergänzt werden, finden Sie auf der Webseite: www.weiterbildung-ehrenamt.de.
Anmeldungen erfolgen per E-Mail: weiterbildungsforum-ehrenamt@aktion-zivilcourage.de oder telefonisch unter 03501 460882.
Quelle: Aktion Zivilcourage e. V., Lange Straße 43, 01796 Pirna, E-Mail: post@aktion-zivilcourage.de
»Wohnt man in Dresden, liegt Böhmen quasi vor der Haustür. Ústí nad Labem und Teplice sind näher als Chemnitz, Liberec ist kaum weiter als Görlitz und Leipzig, Prag viel näher als Berlin. Und von Stadt Wehlen aus sind es ein paar Schritte. Im Frühjahr 2017 war ich länger und mehrfach in Süd- und Westböhmen unterwegs, im Herbst 2018 folgten zwei Reisen durch die nördlichen und östlichen Regionen und noch einmal zwei Tage in Prag. Böhmen ist vorwiegend eine Region der kleinen Städte«, sagt der seit 2008 in Dresden wirkende Fotograf Peter R. Fischer.
Seine Aufnahmen stammen, wie er weiter berichtet, »zumeist aus kleineren Orten, Klein- und gelegentlich Großstädten, selten von Landschaften. „Historische, wichtige“ Motive sind zwar nicht außen vor, hier steht jedoch die Suche nach einem eigenen oder neuen Blickwinkel, das Aufspüren unerwarteter Zusammenhänge im Fokus. Ansonsten widmet sich mein Auge stark den Details, die mehr oder weniger erzählen, wie Menschen mit Geschichte umgehen, was im Gegenwärtigen welchen Stellenwert hat, wofür ein Auge oder auch keines da ist, was lebenswichtiger ist oder nicht.«
Die Ausstellung geht vom 13.9. bis zum 31.10.2020 und wird unterstützt von der Euroregion Elbe/Labe.
August 2020
Das NationalparkZentrum Sächsische Schweiz lädt am Donnerstag, 10. September 2020, 9:00 bis 15:30 Uhr, zum Fachgespräch zur Sächsisch-Böhmischen Schweiz "Die Elbe – gemeinsames Naturerbe" ein. Die Veranstaltung findet im NationalparkZentrum Sächsische Schweiz in Bad Schandau statt. Die kostenlose Veranstaltung wird, einschließlich der Moderation und Diskussion, vollständig simultan gedolmetscht.
Anmeldung bis 03.09.2020
Einladung und Programm zum Download sowie Information auf den Webseiten des Veranstalters
Quelle: Veranstalter
Juli 2020
Der Sächsische Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“ Dresden gastiert am Sonntag, den 16. August 2020 im Barockgarten Großsedlitz. Ab 17 Uhr erklingen unter dem Dirigat von Chordirektor Axel Langmann und Kapellmeister Christian Garbosnik die schönsten Berg- und Volkslieder aus dem vielseitigen Repertoire des Ensembles. Im Programm steht unter anderem das legendäre Lied der Berge „La Montanara“.
Veranstalter ist die Euroregion Elbe/Labe.
Karten sind an der Tageskasse für 20 und 15 Euro* erhältlich. Wie Gabriele Löwe vom Barockgarten mitteilt, stehen ausreichend Stühle zur Verfügung. Gern können Sie sich auch Decken für erweiterte Sitzmöglichkeiten mitbringen.
*Nur Barzahlung möglich. Die Ermäßigung gilt für Rentner, Schüler*innen, Azubis, Studierende, Inhaber*innen des Dresden-Passes oder des Ehrenamtspasses sowie für Personen im Bundesfreiwilligendienst bzw. FSJ.
Foto: Manfred Döbler
Die nächste Einreichungsfrist endet am 24. Juli. Der Antrag (postalisch und online), inklusive Kosten- und Finanzierungsplan mit diversen Anlagen, ist mit einer aussagekräftigen Projektbeschreibung mit rechtverbindlichen Unterschriften beider Kooperationspartner bei der Kommunalgemeinschaft Euroregion OE/OE e.V. in Dresden einzureichen.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter Förderung/Kleinprojektefonds.
Grüne Liga Osterzgebirge e. V. und der tschechische Verein Lužický horský spolek organisieren Ende Juli und Ende September einen deutsch-tschechischen Camp im Osterzgebirge.
Anmeldungen für Ende September sind noch möglich.
Das Camp ist offen für Erwachsene und junge Menschen ab 17 Jahren, die Spaß in der Natur sowie an deutsch-tschechischen Begegnungen haben. Sprachkenntnisse sind keine Teilnahmevoraussetzung: Hände, Füße, Offenheit und Sprachmittler werden für Verständigung sorgen!
Anmeldung per Online-Anmeldeformular unter www.heuhoj.de oder per E-Mail heuhoj@gmail.com. Mehr Informationen auf der Webseite und auf facebook.com/heuhoj.
Quelle: Veranstalter
Juni 2020
Am Freitag, dem 19.06.2020, tagte der Lokale Lenkungsausschuss zum Kleinprojektefonds der Euroregion Elbe/Labe in Ústí nad Labem. Nachdem die Sitzung im März Corona-bedingt ausfallen musste, waren wir sehr froh, uns wieder persönlich begegnen zu können.
Dem Ausschuss lagen sechs Projektanträge mit einem Gesamtvolumen der Förderung von 70.986,68 Euro zur Entscheidung vor, je drei von deutscher und von tschechischer Seite. Diese wurden alle einstimmig bestätigt.
Genauere Informationen zu den bewilligten Projekten finden Sie hier.
Auf einer neuen interaktiven Karte präsentieren wir eine Vielzahl interessanter Orte in der Euroregion Elbe/Labe, die nicht unbedingt zu den bekannten Highlights der Region zählen, aber auf jeden Fall einen Ausflug wert sind. Lassen Sie sich inspirieren! Wir sind uns sicher, dass für jeden etwas Neues dabei ist.
Aus der Pressemitteilung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds:
Der Wettbewerb um den Deutsch-tschechischen Journalistenpreis 2020 ist eröffnet. Bewerbungen können bis zum 30.6.2020 eingereicht werden.
Im fünften Jahrgang lobt der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds gemeinsam mit den Journalistenverbänden beider Länder (DJV und Syndikát novinářů) erneut insgesamt acht Preise für herausragende Journalistinnen und Journalisten aus, die mit ihren Arbeiten das Interesse am Nachbarland wecken und durch ihre differenzierte und klischeebewusste Berichterstattung zum besseren Verständnis zwischen Deutschen und Tschechen beitragen.
„Auch die gegenseitige Wahrnehmung ist momentan stark von der Corona-Krise dominiert, die leider auch bereits überwunden geglaubte Vorurteile neu befeuert und den Fokus vieler Medien vorrangig ins Inland lenkt. Umso aktueller und dringlicher erscheint uns daher die Auslobung dieses Preises, durch den wir grenzüberschreitend arbeitenden Journalisten mit einem unvoreingenommenen Blick den Rücken stärken möchten“, so Petra Ernstberger und Tomáš Jelínek, die Geschäftsführer des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.
Prämiert werden die besten deutschsprachigen und tschechischsprachigen Beiträge der vergangenen 12 Monate aus den Kategorien Text, Audio und Multimedia (auch TV). Mit dem Sonderpreis „Milena Jesenská“ wird darüber hinaus ein deutscher oder tschechischer Beitrag ausgezeichnet, der auf besondere Weise und mit aktuellem Gegenwartsbezug die Themen Zivilcourage, multikulturelle Verständigung und Toleranz in den Fokus rückt. Mit der Sonderauszeichnung für langfristige herausragende journalistische Tätigkeit würdigen die Veranstalter Journalistinnen und Journalisten oder journalistische Formate, die sich über einen längeren Zeitraum um eine differenziertere Berichterstattung über das Nachbarland verdient gemacht haben.
Der Preis ist mit jeweils 2000 Euro dotiert, bei der Sonderauszeichnung für langfristige Tätigkeit handelt es sich um eine undotierte Ehrenauszeichnung.
Beiträge können von den Autoren selbst eingereicht sowie von Redaktionen oder Dritten vorgeschlagen werden. Erstmals dürfen in diesem Jahr zwei Beiträge pro Autor und Kategorie zum Wettbewerb angemeldet werden. Für die Sonderauszeichnung ist eine Nominierung durch Dritte erforderlich.
Die Ausschreibung und die Teilnahmebedingungen sowie weitere Informationen zum Preis sind online zugänglich unter: www.deutsch-tschechischer-journalistenpreis.de.
Ein kurzer Video-Rückblick auf den letzten Jahrgang findet sich hier: https://youtu.be/b6marzhVjq4
Kontakt:
Silja Schultheis
Mail: silja.schultheis@fb.cz
GSM: +420 737 505 790
www.zukunftsfonds.cz
www.deutsch-tschechischer-journalistenpreis.de
„Unsere Nachbarn unter uns: Wie kann mehrsprachiges Aufwachsen im Kita-Alltag unterstützt werden?“- unter diesem Motto sind alle Interessierte zum Sächsisch-tschechischen Fach- und Praxistag im Rahmen der Tschechisch-Deutschen Kulturtage nach Dresden eingeladen.
wann: 07.10.2020, 10 - 16 Uhr
wo: Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Schützenhofstraße 36, 01129 Dresden
Teilnehmerkreis: Sächsische, tschechische und polnische Akteure aus dem Bereich der Vorschulbildung, insbesondere:
- Kitafachkräfte und Kita-Träger
- deutsche / tschechische / polnische Muttersprachler/innen, die in Kitas im jeweiligen Nachbarland arbeiten
sowie alle am Thema Interessierten.
Tagungssprachen: Deutsch, Tschechisch
Ausführliche Informationen, das Tagungsprogramm und die Möglichkeit zur online-Anmeldung finden Sie unter www.nachbarsprachen-sachsen.eu/fachtag2020.
deutsch-tschechischer Veranstaltungsflyer
Quelle: Sächsische Landesstelle für frühe nachbarsprachige Bildung, Bahnhofstraße 24, 02826 Görlitz
Die tschechische Regierung hat heute Vormittag beschlossen, dass ab 12 Uhr mittags die tschechischen Grenzen zu den Nachbarstaaten wieder geöffnet sind. Ein- und Ausreise sind ohne Einschränkungen möglich.
Bei einem Besuch im Bezirk Karlsbad hat der tschechische Premierminister Andrej Babiš heute laut idnes.cz angekündigt, dass die Regierung morgen früh um 7 Uhr zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenkommen und die vollständige Öffnung der Grenzen zu allen Nachbarstaaten beschließen wird. Diese soll nach seinem Wunsch um Mitternacht in Kraft treten.
(Quelle: idnes.cz)
Die tschechische Regierung hat heute ein Ampel-System der Einstufung von Ländern nach Corona-Gefahr ab dem 15.6. beschlossen. Die Farbe Grün bekommen sichere Länder. Dahin dürfen tschechische Staatsbürger ohne Einschränkungen reisen und zurückkehren. Auch aus diesen Ländern wird man ohne Einschränkungen nach Tschechien reisen können.
Welch ein Glück: Deutschland ist grün!
Orange gekennzeichnete Länder sind etwas weniger sicher, da braucht es für Ausländer weiterhin einen negativen Corona-Test für die Einreise nach Tschechien. Bei Rückkehr aus rot markierten Länder benötigen auch tschechische Staatsbürger einen negativen Corona-Test.
(Quelle: novinky.cz)
Mai 2020
Morgen finden wieder einige Treffen entlang der tschechisch-deutschen (und -polnischen) Grenze statt, die auf den starken Wunsch nach wirklicher Öffnung der Grenze hinweisen sollen. Entlang der sächsisch-tschechischen Grenze sind 12 Orte vorgesehen (siehe Karte unten). Die Euroregion Elbe/Labe wird am Eulentor bei Rosenthal anwesend sein. Dort wird diesmal ein Kolloquium mit Vorträgen zu ganz verschiedenen Themen stattfinden.
Die tschechische Regierung hat heute beschlossen, dass ab morgen, also dem 26. Mai, keine durchgehenden Grenzkontrollen an den Grenzen zu Deutschland und Österreich mehr stattfinden werden, sondern nur noch sporadisch kontrolliert wird. Es bleibt aber bei den Einreisebeschränkungen, also der Forderung nach negativem Corona-Test und gutem Reisegrund (Näheres finden Sie hier).
Außerdem sind bereits wieder einige Eurocity-Züge zwischen Berlin und Prag unterwegs. Das Angebot soll im Juni ausgeweitet werden. Die Nationalparkbahn/U28 verkehrt allerdings noch nicht wieder grenzüberschreitend.
Mit einer richtigen Öffnung der Grenze ist aber frühestens Mitte Juni zu rechnen.
(Quelle: landesecho.cz)
Kommunen können dafür Gutscheine im Wert von 15.000 Euro für die Installation von WLAN-Netzen beantragen. Die Hotspots sollen an Orten eingerichtet werden, an denen noch kein kostenloses WLAN-Angebot verfügbar ist. Die Anträge können bis zum 04.06.2020 eingereicht werden. Weitere Informationen und Quelle finden Sie hier.
Überall an der tschechischen Außengrenze trafen sich - wie bereits vor zwei Wochen - gestern Menschen aus Tschechien und den Nachbarländern an den geschlossenen Grenzen, um deren Öffnung zu fordern und für Europa zu werben. Besonders viele Treffen gab es an der deutsch-tschechischen Grenze. Eine Karte aller Treffen finden Sie unter www.hej-nachbar.de. Es gibt dazu auch eine Pressemitteilung.
In der Euroregion Elbe/Labe fand das Treffen zwischen dem Špičák und Oelsen statt. Diesmal kamen ca. 120 Menschen zusammen. Es wurde gesungen, geredet, gegessen, getrunken, gesonnt... Die Polizei war auf tschechischer Seite dabei, griff aber nicht ein.
Sowohl sächsisches als auch tschechisches Fernsehen waren diesmal dabei:
Bericht beim MDR Sachsenspiegel
Bericht bei CNN Prima (Minute 25:00)
Weitere Presseberichte:
Ústecký deník (nur Tschechisch)
Wie schon vor zwei Wochen, so treffen sich auch diesen Sonnabend wieder Menschen aus Tschechien und Deutschland an der gemeinsamen Grenze, um ein Zeichen zu setzen, wie sehr sie die Begegnung mit Menschen aus dem Nachbarland vermissen, und um eine baldige Öffnung der Grenzen zu fordern.
In unserer Region werden sie sich an folgenden zwei Orten treffen:
- auf der Wiese zwischen Oelsen und Krásný les unterhalb des Špičák (Sattelberg), wo auch die Euroregion anwesend sein wird,
Karte - sowie auf der Wiese am Betteleck (Žebrácký roh) zwischen Holzhau und Moldava.
Karte
Es geht dabei nicht um eine allgemeine Demonstration gegen die Maßnahmen zur Corona-Eindämmung, wie sie gerade populär werden. Alle Schutzregeln werden eingehalten.
Nächstes Jahr soll die neue Förderperiode beginnen, auch im Bereich INTERREG. Dafür wird derzeit das Kooperationsprogramm Sachsen-Tschechien erarbeitet.
Um die Förderschwerpunkte nicht am Bedarf vorbei festzulegen, sind wir an der Rückmeldung potenzieller Projektträger interessiert, zu welchen Themen sie sich Projekte vorstellen könnten. Deshalb wird eine allgemeine Befragung durchgeführt.
Wenn Sie an der grenzübergreifenden Zusammenarbeit interessiert sind, über Projektideen nachdenken bzw. grenzübergreifende Projekte entwickeln und mit Partnern in Tschechien bzw. Sachsen durchführen möchten, können Sie mit Ihren Informationen einen wichtigen Beitrag zur Erstellung des Programms leisten.
Die deutsche Sprachfassung der Online-Befragung finden Sie im Beteiligungsportal der Sächsischen Staatsregierung unter folgendem Link:
https://buergerbeteiligung.sachsen.de/portal/sn-cz2020de/beteiligung/aktuelle-themen/1019849.
Bevor Sie beginnen, noch ein technischer Hinweis: Auf der Startseite der Befragung klicken Sie auf den Link (oben links) “zum Fragebogen“, um zur eigenen Umfrage zu gelangen.
Die Befragung startet am 11. Mai 2020 und ist bis zum 5. Juni 2020 aktiv geschaltet.
Ab Montag, dem 11. Mai, ist es für alle Personengruppen möglich, die sächsisch-tschechische Grenze an Stellen zu überqueren, die derzeit nur für Pendler und den Straßengüterverkehr von 5.00 bis 23.00 Uhr geöffnet sind.
Gleichzeitig werden drei weitere Grenzübergänge geöffnet: Sebnitz/Dolní Poustevna, Schmilka/Hřensko und Klingenthal/Kraslice.
Außerdem wird der Zugverkehr auf bestimmten Hauptkorridoren wieder ermöglicht, u.a. im Elbtal. Wann dort auch wieder Züge verkehren, ist derzeit noch unklar. Der Fernverkehr wird zuerst wieder aufgenommen werden, der Regionalverkehr erst später.
Quelle: Innenministerium der Tschechischen Republik (auf Tschechisch) und Landesecho.
Der Bürgermeister von Dolní Poustevna, Robert Holec, richtete eine Petition an die tschechische Regierung, den Grenzübergang Dolní Poustevna - Sebnitz für Pendler zu öffnen. Die Petition fordert eine zumutbare Möglichkeit, zur Arbeit zu fahren. Vertreter von Städten auf der tschechischen und deutschen Seite der Euroregion Elbe/Labe fordern ebenfalls die Öffnung des Grenzübergangs.
"Die Gefahr einer Lockerung der Grenze ist im Vergleich zu den Auswirkungen auf das Leben der Menschen, die täglich 150 km zurücklegen müssen, nicht groß, weil es sich um dieselbe Gruppe von Menschen handelt, die von dieser Sorge und Not betroffen ist, und letztere habe ich als schwerwiegender eingestuft" sagte der Bürgermeister.
Die deutsch-tschechische Grenze ist seit Mitte März nur noch in wenigen Ausnahmefällen passierbar. Diese Grenzschließung wird von verschiedenen Seiten kritisiert. Am gestrigen Sonnabend trafen sich an sechs verschiedenen Orten Menschen aus beiden Ländern, um so ein Zeichen zu setzen, dass die Grenze schnellstens wieder geöffnet werden solle. In der Euroregion Elbe/Labe fanden die Treffen in Ostrov bei Tisá sowie in Zinnwald/Cínovec statt. Es soll zu einzelnen Grenzüberschreitungen gekommen sein, ohne dass die Staatsmacht eingeschritten wäre.
Facebook-Gruppe (mit vielen Bildern und Diskussion)
Passend zum Tag der Arbeit in Corona-Zeiten: Mit Stand 30.06.2019 waren 11.129 tschechische Staatsbürger in Sachsen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Hinzu kamen 986 geringfügig Beschäftigte, die aber in den folgenden Auswertungen nicht erfasst sind.
Die meisten dieser sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, nämlich 9.134, sind Grenzpendler, wohnten also in Tschechien. Dieser Anteil von 82% Pendlern ist wesentlich höher als z.B. bei Polen (53%).
Wenn man sich die Branchen anschaut, so sind nicht - wie man vielleicht erwarten würde - das Gastgewerbe oder das Gesundheitswesen an erster Stelle, sondern das verarbeitende Gewerbe mit fast einem Viertel der tschechischen Beschäftigten.
In der Euroregion Elbe/Labe arbeiteten 3.307 tschechische Staatsbürger auf deutscher Seite, davon sind 2.629 Grenzgänger. Zudem waren 350 Tschech*innen hier geringfügig beschäftigt.
In ganz Deutschland arbeiten ca. 35.700 Grenzgänger aus Tschechien (in Bayern also vermutlich über 25.000). Damit wird deutlich, welches Ausmaß die Auswirkungen der derzeitigen Grenzschließungen annehmen.
Mehr interessante Informationen (auch zu polnischen Beschäftigten in Sachsen) finden Sie in der Kurzinfo des DGB vom 28.04.2020 (PDF).
April 2020
Am Dienstagnachmittag brannte ein Waldstück in Zinnwald, ca. 350m von der Grenze entfernt auf tschechischem Gebiet. Da der Brand von deutscher Seite nicht erreichbar war, wurde den deutschen Feuerwehren erlaubt, ihn ebenfalls von tschechischem Gebiet aus anzugreifen, um den tschechischen Kameraden zu helfen.
Die Feuerwehren von Altenberg, Zinnwald, Duchcov, Teplice und Dubi löschten dann gemeinsam. Bis in die Abendstunden war das Feuer gelöscht.
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Feuerwehren (und der Leitstellen) hat hier gut funktioniert. Altenbergs Bürgermeister Thomas Kirsten begründete dies auch mit einer gemeinsamen Übung im letzten Herbst.
Es freut uns sehr, dass die langjährigen Bemühungen um eine Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen sächsischen und tschechischen Feuerwehren hier Früchte zeigten.
Quelle: Sächsische Zeitung (online, 29.04.2020) (leider nur im Bezahlbereich)
Interessantes Video dazu (leider nur auf Facebook): https://www.facebook.com/hzsulk/videos/273606083802160/
Sachsen nach Tschechien (und zurück)
Ab dem 27.04.2020 können EU-Staatsangehörige unter folgenden Bedingungen nach Tschechien einreisen:
- zum Zwecke der wirtschaftlichen Tätigkeit (mit Nachweis),
- maximal 72 Stunden Aufenthalt in Tschechien,
- unter Vorlage eines negativen Corona-Tests, der maximal vier Tage alt ist.
Ähnliches gilt für EU-Studierende in Tschechien.
Weiterhin gelten diverse Ausnahmeregeln für Mitarbeiter*innen in kritischer Infrastruktur und im Transportgewerbe, für Grenzpendler sowie bei Vorliegen triftiger Gründe.
Die genauen Regeln sowie alle notwendigen bürokratischen Schritte finden Sie hier.
Hintergrund der Lockerungen war ein Gerichtsurteil, welches die tschechische Regierung zu Änderungen zwang.
Tschechien nach Sachsen (und zurück)
Tschechische Staatsangehörige (und Ausländer mit Aufenthaltserlaubnis) dürfen ungehindert aus Tschechien ausreisen. Für eine Rückkehr ohne Quarantäne-Pflicht benötigen sie ebenfalls einen negativen Cotona-Test.
Die Einreise nach Sachsen ist jedoch beschränkt. Wer aus Tschechien nach Sachsen einreist, muss grundsätzlich 14 Tage in Quarantäne. Davon ausgenommen sind erstmal:
- Mitarbeiter*innen im Transportgewerbe,
- Beschäftigte in kritischen Infrastrukturen,
- regelmäßige Grenzpendler,
- Beschäftigte für mind. 3 Wochen in deutschen Unternehmen (bei entsprechenden Maßnahmen),
- Leute mit besonders wichtigen Reisegründen.
Aber auch alle anderen können ohne Quarantäne nach Sachsen einreisen, wenn Sie nicht mehr als 48 Stunden im Ausland waren.
Quelle: Sächsische Corona-Quarantäne-Verordnung vom 17. April 2020
Die Gewerkschaften im Dreiländereck Sachsen, Tschechien und Polen haben heute eine gemeinsame Erklärung zur Lage im Grenzraum veröffentlicht:
„Wir fordern die Regierungen von Deutschland, Polen und Tschechien auf, die Freizügigkeit auf dem grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt im Dreiländereck umgehend wieder für alle grenzüberschreitend Beschäftigten herzustellen. Grenzschließungen sind kein Instrument zur Corona-Bekämpfung, sondern eine akute Gefährdung von Arbeitsplätzen und Existenzen von Grenzgängern,“ so Markus Schlimbach, Vorsitzender des DGB Bezirk Sachsen.
Die Gewerkschaften stellen mit Verärgerung fest, dass der europäische Zusammenhalt derzeit auf der Strecke bleibt. Leidtragende sind vor allem die Beschäftigten auf dem gemeinsamen grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt. Im Freistaat Sachsen arbeiten über 11.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus der Tschechischen Republik und ca. 20.000 aus Polen. Darunter mehr als 9.000 Grenzgänger aus Tschechien und mehr als 10.000 aus Polen.
Durch die Quarantäneregelungen in Tschechien und Polen, ist es ihnen kaum noch möglich, nach Deutschland zur Arbeit zu kommen. Die Länder verstoßen gegen das Recht auf Freizügigkeit. Für die Grenzgänger drohen Entlassungen!
Der IGR Elbe-Neiße wurde 1993 gegründet und setzt sich für eine soziale und gerechte Entwicklung des Grenzraums ein. Er besteht aus dem DGB Bezirk Sachsen, den regionalen Gliederung der Böhmisch-Mährischen Konföderation der Gewerkschaftsverbände (ČMKOS), der polnischen OPZZ und der NSZZ „Solidarność“.
Am 6. April beschloss der Lokale Lenkungsausschuss (diesmal wegen der Corona-Krise im Umlaufverfahren) die Förderung von 14 Projekten aus dem Kleinprojektefonds in der Euroregion Elbe/Labe. Davon waren 8 Projekte aus Tschechien und 6 aus Sachsen beantragt worden, kein Projekt wurde angelehnt. Die Förderung beläuft sich insgesamt auf 169.834,65 Euro.
Für viele Projektträger ist unklar, ob sie ihre Aktivitäten wie geplant durchführen können. Die Euroregion versucht, in jedem Einzelfall Lösungen zu finden, um die Förderung sicherzustellen.
Mehr Informationen zu den einzelnen Projekten finden Sie hier.
Die Deutsch-Tschechische Juristenvereinigung hat auf ihrer Website eine scharfe Kritik an der Grenzschließung zwischen Tschechien und Deutschland veröffentlicht. Auch wir von der Euroregion Elbe/Labe sind sehr unglücklich über die derzeitige Lage.
Hier die Meldung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds:
Liebe Freunde des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds,
der Frühling ist da und zeigt sich über die geschlossenen Grenzen hinweg von seiner besten Seite – wie um uns zu erinnern, dass auch in Krisenzeiten auf die schönen Dinge Verlass ist :-)
Verlässlichkeit ist in diesen Wochen der Unsicherheit unverzichtbar. Denn wenn uns die derzeitige Krise eines tagtäglich aufs Neue vor Augen führt, dann das: Im Alleingang ist sie nicht zu bewältigen. Gefragt sind das Mitwirken und der Zusammenhalt von uns allen, in der Politik wie auch in der Zivilgesellschaft.
Wir haben uns im Zukunftsfonds gefragt, wo unsere Hilfe jetzt am Dringendsten benötigt wird und wie wir schnell und unbürokratisch denjenigen unter die Arme greifen können, die im deutsch-tschechischen Miteinander am empfindlichsten von der Pandemie getroffen sind. Für sie stellen wir eine Sonderförderung in Höhe von insgesamt 373.000 Euro bereit.
Einen Teil davon widmen wir Organisationen, die sich um die noch lebenden NS-Opfer in der Tschechischen Republik kümmern, welchen eine Schlüsselrolle für den Aufbau vertrauensvoller Beziehungen zwischen Deutschen und Tschechen zukommt. Aufgrund ihres Alters und der durchlittenen Qualen sind sie am stärksten durch die Pandemie gefährdet und bedürfen jetzt besonderen Schutzes.
Weitere Unterstützung lassen wir den vielfach freiberuflichen Brückenbauern zukommen, die sich in den vergangenen Jahren maßgeblich für die Verbesserung der deutsch-tschechischen Beziehungen eingesetzt haben und die jetzt die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise empfindlich zu spüren bekommen. Wir haben für sie ein Sonderförderprogramm für Brückenbauer ausgeschrieben.
Und schließlich möchten wir jetzt denjenigen unter die Arme greifen, die im deutsch-tschechischen Grenzgebiet soziale und medizinische Hilfe leisten – in einer Region, wo in den letzten 30 Jahren viel Vertrauen zwischen den Bürgern unserer beiden Länder aufgebaut wurde, das nicht aufs Spiel gesetzt werden darf durch die sozialen und strukturellen Auswirkungen der Krise, die sich hier besonders spürbar niederschlagen könnten.
Wenn Sie von Organisationen im deutsch-tschechischen Grenzgebiet wissen, die Hilfe für besonders gefährdete Menschen anbieten und eine finanzielle Unterstützung gut gebrauchen könnten, dann lassen Sie es uns wissen und tragen Sie Ihre Hinweise bitte direkt in das Formular unseres Sonderförderprogramms für die Grenzregionen ein.
Wir sind zuversichtlich, dass wir es gemeinsam schaffen, denjenigen eine verlässliche Stütze zu bieten, die es jetzt am dringendsten brauchen.
Bleiben auch Sie zuversichtlich – und gesund!
Ihr Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds
1 Allgemeines
Die nachfolgend genannten Erleichterungen stellen keine Änderung des bestehenden Rechtsrahmens zur Umsetzung von Kooperationsprojekten dar. Sie sollen lediglich die negativen Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die Programmumsetzung einschränken.
Wenn Sie eine der genannten Erleichterungen in Anspruch nehmen wollen, müssen Sie den Zusammenhang zwischen der aktuellen Situation Ihres Projektes und der Corona-Krise glaubwürdig darlegen. Anhand von Dokumenten müssen Sie nachweisen können, dass Sie auf die Entstehung der Kosten keinen Einfluss nehmen konnten und mit der gebotenen Sorgfalt alles unternommen haben, um die entstandenen Kosten ganz zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Die Dokumentation übermitteln Sie zusammen mit der Abrechnung der Ausgaben an die Kontrollinstanz (SAB oder CRR). Bei der Beurteilung des Sachverhaltes wird in erster Linie der Erfolg des Projektes als Ganzes bewertet. Hierzu gehören die Durchführung der Aktivitäten, die Erreichung der Projektziele und Projektergebnisse.
Auch unter den erschwerten Bedingungen gelten weiterhin die Regelungen des Zuwendungsvertrages, des Gemeinsamen Umsetzungsdokumentes inkl. Vergaberegelungen sowie die einschlägigen Verordnungen der Europäischen Union.
2 Förderung von Ausgaben für Projektaktivitäten
- Sind Ihnen für Ihr Projekt finanzielle Aufwendungen für Aktivitäten entstanden, die aufgrund der COVID-19-Krise nicht oder nur teilweise durchgeführt werden konnten oder können (wie z. B. Raummiete trotz abgesagter Veranstaltung, Reisekosten, keine Rückerstattung von bereits gezahlten Teilnehmergebühren seitens des Veranstalters, Stornierungsgebühren), so können diese Ausgaben bezuschusst werden.
- Werden Ihnen die entstandenen Kosten von einer anderen Stelle (z. B. aus Versicherungen, Kurzarbeitergeld, etc.) erstattet oder ausgeglichen, so ist dies gegenüber der SAB/dem CRR anzuzeigen. Die zuschussfähigen Ausgaben werden in diesem Fall um den Betrag, der von Dritten übernommen wurde, gekürzt.
- Ausgaben, die im Zusammenhang mit der Durchführung von Projektaktivitäten in einem alternativen Format anfallen können (z.B. virtuelle Meetings, e-Learning und Ähnliches), müssen entscheidend zu den Projektzielen beitragen. Sie sind hinreichend zu dokumentieren und zu begründen.
- Nicht bezuschusst werden Ausgaben für Produkte oder Dienstleistungen, die für eine Projektaktivität geplant waren, aber aufgrund der COVID-19-Krise nunmehr zu einem anderen Zeitpunkt bzw. für eine andere Aktivität außerhalb des Projektes genutzt werden können. Dies trifft zum Beispiel für Ausstattungsgegenstände, Geschenke oder Preise für Wettbewerbe zu, die vom Begünstigten angeschafft wurden und nun für einen anderen Zweck genutzt werden.
3 Umsetzung von Projektaktivitäten
- Änderungen am Gesamtprojekt sind vor dem Ende der Projektlaufzeit durch den LP bei der SAB anzuzeigen.
- Über Änderungen, die keine wesentlichen Auswirkungen auf die Erreichung der Projektziele haben (z. B. Vertagung von Veranstaltungen, Änderung des Formates einer Veranstaltung, wie z.B. „Online“ anstelle von „vor Ort“, Verlängerung der Projektlaufzeit, um Aktivitäten nachzuho-len) entscheidet die SAB.
- Über wesentliche Änderungen, wie z. B. die Änderung des Ausgaben- und Finanzierungsplanes oder die Änderung der Projektaktivitäten, die die Erreichung der Projektziele wesentlich beeinträchtigen, entscheidet der Begleitausschuss.
- Projektaktivitäten, die nicht umgesetzt werden konnten, aber für die Erreichung des Projektziels erforderlich sind, sind nachzuholen oder in Absprache mit der SAB zu ersetzen.
- Es wird an dieser Stelle nachdrücklich darauf hingewiesen, dass auch für die geänderten Projektaktivitäten die Regelungen des Vergaberechts nach dem Zuwendungsvertrag sowie dem Gemeinsamen Umsetzungsdokument – sofern diese anzuwenden sind – beachtet werden müssen.
4 Fristen bei der Kontrollinstanz
- Informieren Sie Ihre Kontrollinstanz (SAB oder CRR), wenn Sie Fristen nicht einhalten können. Neue Termine werden mit Ihnen unbürokratisch vereinbart.
- Wenn Sie dringend eine Auszahlung brauchen, zeigen Sie es Ihrer Kontrollinstanz an. Ihre vorliegende Abrechnung wird neu terminiert oder Sie werden gebeten, einen zusätzlichen Auszahlungsantrag zu stellen.
5 Kleinprojektefonds
Für die Begünstigten von Kleinprojekten gelten die Regelungen in Ziffer 1 bis 4 analog, wobei die darin genannten Anzeigen und Informationen gegenüber der jeweils zuständigen Euroregion vorzunehmen sind. Bei weiteren Fragen empfehlen wir Ihnen, sich mit dem jeweiligen Projektsekretariat Ihrer Euroregion in Verbindung zu setzen.
© Sächsische Aufbaubank – Förderbank –. All rights reserved. 09.04.2020
März 2020
Sollten Projekte wegen der Corona-Krise nicht wie geplant durchgeführt werden können, gelten die folgenden Regelungen:
Kosten für die Stornierung von externen Aufträgen aufgrund des Corona-Problems sind förderfähige Kosten. Sie können in der Belegliste zur Abrechnung aufgeführt werden.
Sollten Veranstaltungen auf einen anderen Zeitpunkt verschoben werden, der nicht mehr im ursprünglichen Projektzeitraum liegt, wird eine Änderungsvereinbarung zum Zuwendungsvertrag gemacht, um den Projektzeitraum zu verlängern.
Wenn geplante Veranstaltungen zu einem anderen Zeitpunkt durchgeführt werden und aufgrund von Stornierungskosten den bewilligten Kostenrahmen überschreiten, wird dem Lokalen Lenkungsausschuss ein Beschluss zur Erhöhung der Fördersumme vorschlagen (dem bestimmt auch zugestimmt wird). Dies ist allerdings nur möglich, wenn die maximale Summe von 15.000 Euro noch nicht ausgeschöpft wurde.
Bei speziellen Fragen im Zusammenhang mit einem Projekt können Sie uns natürlich jederzeit kontaktieren. Schreiben Sie am besten eine Email, wir arbeiten weitgehend von zuhause.
Das Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch –Tandem Pilsen sucht für das Projekt ahoj.info eine*n Freiwillige*n mit Wohnsitz in Deutschland für einen Aufenthalt von 12 Monaten (1. September 2020 bis 31. August 2021).
Parallel dazu sucht Tandem Regensburg zwei Freiwillige mit Wohnsitz in der Tschechischen Republik für das Projekt. Der Freiwilligendienst wird im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps (ehemals Erasmus+ / Europäischer Freiwilligendienst) durchgeführt.
Bewerbung für Tandem Regensburg (tschechisch):
www.tandem-org.cz/aktuality/hledaji-se-dobrovolnici-do-projektu-ahoj.info-2020
Bewerbung für Tandem Pilsen (deutsch): www.tandem-org.de/newsletters/tandem-kurier-12020/jobboerse_ahoj.info.html
Bewerbungsschluss für alle drei Freiwilligenstellen bei Tandem ist der 31. März 2020.
Bitte leiten Sie die Angebote an am deutsch-tschechischen Austausch interessierte junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren weiter. Herzlichen Dank!
Die Euroregion Elbe/Labe fördert seit mittlerweile fast 28 Jahren die grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Tschechien. Diese wird durch eine Vielzahl von Aktiven in Vereinen, Kommunen und anderen Institutionen umgesetzt.
Alle Interessenten, welche sich über die mögliche Unterstützung der Euroregion Elbe/Labe für grenzüberschreitende Projekte informieren möchten, eine individuelle Beratung über Kontaktvermittlung bis hin zu finanzieller Förderung suchen, sind herzlichst nach Dippoldiswalde zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Wann?
Am Mittwoch, dem 25. März 2020, um 18 Uhr, in die Parksäle Dippoldiswalde (Kleiner Saal), Dr.-Friedrichs-Straße 25, 01744 Dippoldiswalde.
Im Rahmen der Veranstaltung wird auch auf andere Möglichkeiten zur Unterstützung grenzüberschreitender Projekte mit Tschechien eingegangen und ihre Fragen beantworten.
Zur besseren Planung der Veranstaltung wird gebeten, sich bei Interesse bis zum 19.03.2020 bei Frau Viera Richter unter richterelbelabe.eu bzw. 0351-48287815 anzumelden.
Februar 2020
Eine junge Frau wandert durch den Familiendschungel und geistert durch das Ende einer Beziehung, versucht beständig dem reißenden Strom des Alltäglichen zu entfliehen. Sie zieht von Tschechien nach Deutschland und reist nach London, wo sie sich ins Nachtleben stürzt. Sie fantasiert von einem Bankjob und sucht sich Arbeit als Kutscherin. Wir lesen von Brüchen und Ausbrüchen von toxischen Lieben und merkwürdigen Therapiesitzungen. Verzweifelt von ihren missglückten Versuchen sich einzugliedern, trifft sie schließlich eine radikale Entscheidung: Sie zieht in einen Kleiderschrank. Feinsinnig und mit viel Humor erzählt Tereza Semotamová von der absurden Suche nach dem eigenen Weg in einer Welt, in der niemand mehr genau weiß, wo es eigentlich lang geht.
Tereza Semotamová (*1983 in Boskovice) ist Prosaautorin, Publizistin und Übersetzerin. Sie studierte Drehbuch und Dramaturgie an der Janáček-Akademie für Musik und Darstellende Kunst, Germanistik an der Masaryk-Universität in Brno und promovierte mit einer Dissertation über deutsche Hörspiele der 1950er Jahre. Sie schreibt Hörspiele, Features und Kolumnen, übersetzt deutschsprachige Literatur ins Tschechische, unterrichtet und arbeitet für die deutsch-tschechische Plattform já-du.
Foto: Richard Klíčník
Die Lesung findet am 21. April um 19.30 Uhr in der Zentralbibliothek Dresden (im Kulturpalast, Schlossstr. 2) statt. Der Eintritt ist frei.
Eine Kooperation von Euroregion Elbe/Labe, Städtische Bibliotheken Dresden, Tschechisches Literaturzentrum und Tschechisches Zentrum Berlin. Unter der Schirmherrschaft der Generalkonsulin der Tschechischen Republik in Dresden, JUDr. Markéta Meissnerová.
Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war der Stand der Vorbereitung des neuen Förderprogramms im Bereich der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Dafür wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich aus den Vorsitzenden der beiden Euroregionen, ihren Vertretern sowie ihren Geschäftsführern zusammensetzt. Für die Region Ústecký kraj werden Vertreter der Abteilung für regionale Entwicklung dabei sein.
Am Treffen hat sich die neue Geschäftsführerin der Euroregion Krušnohoří, Ing. Petra Konečná vorgestellt. Sie ist die Nachfolgerin von František Bína. Hauptmann Oldřich Bubeníček dankte ihm für seine langjährige Arbeit und überreichten ihm die Medaille des Hauptmanns mit einem Gedenkbrief.
Lesen Sie dazu die Pressemitteilung der Bezirksverwaltung Ústí.
Das European Solidarity Corps ermöglicht eine neue und damit zweite Freiwilligenstelle im Kulturzentrum Řehlovice in Tschechien. Diese Freiwilligenstelle ist halbjährig ab dem 01.03. bis zum 31.10.
Erlebe auf dem Hof einen spannenden Sommer voll Kunst, Kultur, Politik und Gesellschaft. Sei während deiner Zeit im Kulturzentrum ein Teil von verschiedensten Projekten, erfahre internationale Begegnungen und gestalte mit. Wir suchen Hilfe für die Öffentlichkeitsarbeit, Planung und Umsetzung der Projekte, praktische Tätigkeiten auf dem Hof und kreatives Einbringen und Ausleben.
Gefördert werden Unterkunft, Fahrtkosten, Seminare, Verpflegung etc. und du erhältst ein Taschengeld.
Bewerbung an: andre.schmahl@posteo.cz
Fragen auch gerne über Instagram @kulturdaca
Januar 2020
Bewerbungsschluss: 28. Februar 2020
Weitere Informationen (Formulare bitte vor dem Ausfüllen speichern):
Bewerbungen per Post und als PDF per E-Mail an:
Dr. Astrid Winter
Institut für Slavistik
Bewerben können sich alle Studierenden, die regulär an einer deutschen Hochschule immatrikuliert sind. Selbstzahler wenden sich bitte direkt an die jeweilige Sommerschule.
Möchtest du mehr über die grenzübergreifende Zusammenarbeit erfahren?
Sprichst du Deutsch, Tschechisch und eventuell auch Englisch?
Bist du kommunikativ und offen für neue Erfahrungen?
Ab sofort ist eine Stelle für sechs Monate frei.
Deine Aufgaben:
- Unterstützung bei der Organisation der Jahresveranstaltung
- Veröffentlichung von Nachrichten, Zielen und Erfolgen der grenzüberschreitenden Projekte
Die Stelle ist in Zusammenarbeit mit der Initiative Interreg Volunteer Youth für junge Europäer im Alter von 18 - 30 Jahren ausgeschrieben. Die koordinierende Organisation AGEG bietet dir eine finanzielle Unterstützung von 28 € pro Tag und unterstützt dich in Sache Reisekosten sowie Versicherung.
Bewerbungen an kontakt@sn-cz2020.eu .
Mehr Info über die IVY-Initiative findest du unter diesem Link: https://www.interregyouth.com/.
Quelle: SAB
Das Collegium Bohemicum in Ústí nad Labem sucht eine/n neue/n Kulturmanager/in. Eine der Hauptaufgaben wäre die Organisation der Tschechisch-Deutschen Kulturtage auf tschechischer Seite.
Mehr Informationen finden Sie auf den Seiten des Collegium Bohemicum.
Bis zum 31. Januar können Anträge für die Förderung von deutsch-tschechischen Kleinprojekten aus dem Kleinprojektefonds der Euroregion gestellt werden. Die nächste Einreichungsfrist ist der 1. Mai 2020. Alle Termine finden Sie hier.
Europäische Akademie Berlin: Auch in diesem Jahr kommen 14 Young Professionals bei einer Reihe von Workshops mit ausgewählten Expert*innen ins Gespräch, um praxisbezogene Empfehlungen, Ideen und Anregungen für ihre zukünftige Karriere zu erhalten.
Das diesjährige Thema knüpft an die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze an, die sich für unsere Gesellschaft, für die Wirtschaft und Politik aus dem Klimawandel ergeben. Unter dem Schwerpunkt ”Sustainable Business & Lifestyle – Czech and German Answers” finden folgende drei Workshops statt:
- vom 12. bis 15. März 2020 in Berlin,
- vom 18. bis 21. Juni in Prag sowie
- vom 24. bis 27. September in je einer deutschen und tschechischen Stadt in der Grenzregion
Young Professionals aus Deutschland oder Tschechien, die grenz- und berufsübergreifend netzwerken und sich mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Fragestellungen auseinandersetzen möchten, können sich bis zum 31. Januar 2020 bewerben.
Bewerbungsvoraussetzungen sind mindestens drei Jahre Berufserfahrung sowie sehr gute Kenntnisse der englischen Sprache.
Die Ausschreibung finden Sie in der Anlage sowie hier.
Das Projekt wird vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds gefördert.
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