Zeitgenössische Kunst ist ein relevanter Bestandteil unserer Kultur. In Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart befördert sie Weltoffenheit, Neugier und Einsichten. Mit Blick auf die Euroregion Elbe/Labe kann sie zudem ein wirksames Mittel sein, um die Ausstrahlung des Gebiets zu verstärken sowie Modernität und Attraktivität ihrer Orte sichtbar zu machen.
Eine individuelle Entdeckungs-App soll hierfür digitale Technologien medienpädagogisch sinnvoll nutzbar machen. Die ARTOMAT genannte mobile Applikation, die in deutscher, tschechischer und englischer Sprache entwickelt wird, bietet eine neue Art der Kunstvermittlung über ein frontales museumspädagogisches Angebot hinaus. Sie steht als grenzübergreifendes kulturelles Vermittlungskonzept für langfristige Bemühungen der Partner im Sinne einer Stärkung der deutsch-tschechischen Kulturlandschaft.
Im Mittelpunkt des sowohl individuell als auch kollektiv handhabbaren digitalen Werkzeugs steht eine niederschwellige, zum Teil auch kreative Auseinandersetzung mit Kunst sowie die Stärkung der Wahrnehmung und des Vertrauens des Nutzers in den eigenen Blick. Der ARTOMAT fordert spielerisch dazu auf, genauer hinzusehen, auf Details, Farbgebung und Formen zu achten.
Die Applikation ARTOMAT schließt an das Pilottesten im Rahmen des Projektes „Parcours der Gegenwart“ an. Als Teil des Projektes wird die Applikation erweitert und vollendet. Nach dem Projektende wird sie für alle wichtigen AkteurInnen aus dem künstlerischen Milieu im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Applikation wird anhand neuerster iOS und iOS-Smartphone Versionen aktualisiert. Sie wird außerdem um weitere Sprachenversionen (EN und CZ) erweitert. Auch die Datenspeicherung im iCloud wird umgesetzt werden, die Databasis wird erweitert und eine einfache Such- und Filterfunktion wird umgesetzt. Ein Auswahlverfahren in Deutschland wird gemeinsam vorbereitet, die Kosten werden jedoch von beiden Projektpartnern gedeckt. Das Konzept der Applikation wird bei einem einleitenden Workshop, der in Deutschland stattfinden wird, vorgestellt. Die Endapplikation wird als Teil der finalen Konferenz in Tschechien.

In der neunmonatigen Umsetzungsphase wird die Web-Applikation unter Einbezug der Zielgruppe evaluiert, technisch realisiert und zugänglich gemacht. Als Modellprojekt in dem Fördergebiet konzipiert und umgesetzt, sollen gemeinsame Marketingmaßnahmen die Plattform in der Grenzregion etablieren und insbesondere im Rahmen bereits bestehender grenzübergreifender Netzwerke zur Förderung der Gegenwartskultur gezielt etabliert und beworben werden. Die Umsetzung in englischer Sprache erweitert den Kreis potentieller Nutzer um die attraktive Zielgruppe der Touristen und leistet einen Beitrag zur Förderung des Kulturtourismus in der Grenzregion. Darüber hinaus besteht der Wunsch, die mobile Applikation in übergreifende digitale Vermittlungsstrategien (Multimedia-Guides, Digitorials, Netzplattformen wie kultura.digital) einzubinden.
Ein erstes Modell der App wurde hierfür im Rahmen der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ als eines von sieben bundesweiten Kulturprojekten im Themenfeld „Stadt, Land, Netz! Innovationen für eine digitale Welt“ ausgezeichnet. Nun gilt es, den entscheidenden Schritt von der Testphase zur allgemeinen Nutzbarkeit zu vollziehen. Da das bestehende Grundmodell für das iOS Betriebssystem ausgelegt ist, erfolgt die technische Umsetzung vorerst in diesem Rahmen. Langfristig wird die Programmierung der in diesem Projekt umgesetzten Version für alle Betriebssysteme angestrebt.
Teil der nachhaltigen Idee des ARTOMAT ist das Ziel, dass er an jedem Ort und in der Auseinandersetzung mit jedem Kunstwerk funktioniert. Das impliziert, dass er auf jede beliebige Region übertragbar sein und entsprechend auf weitere (Sprach-)Regionen erweitert werden kann. Ausgehend von der Überzeugung, dass der offene Zugang zur zeitgenössischen Kunst gestärkt werden muss, soll der ARTOMAT kostenfrei angeboten werden. Der Mehrwert besteht vor allem in der Verhaltensforschung individueller Präferenzen im Bereich der aktuellen Kunst und dient als eine passende Ergänzung der Vorstellungen von ExpertInnen aus dem künstlerischen Milieu.

Gegenwartskunst ist ein Bereich, der in besonderem Maße der Vermittlung, Erklärung und Kommentierung bedarf. Eine individuelle Entdeckungs-App soll hierfür digitale Technologien medienpädagogisch sinnvoll nutzbar machen. Die ARTOMAT genannte mobile Applikation, die vom Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zusammen mit der Jan-Evangelista-Purkyne-Universität in Ústí nad Labem in deutscher, tschechischer und englischer Sprache entwickelt wird, bietet eine neue Art der Kunstvermittlung über ein frontales museumspädagogisches Angebot hinaus. Ihre Entwicklung versteht sich als sprach- und grenzübergreifendes kulturelles Vermittlungsprojekt. Die an die Nutzer*innen gerichtete Kurzbeschreibung des ARTOMAT für den App Store beschreibt in kurzen und verständlichen Sätzen Sinn und Zweck des Projektes:
"ARTOMAT ist deine individuelle Kunstentdeckungsmaschine! Als digitaler Experimentierkasten hilft er dir, dich der Vielseitigkeit von Gegenwartskunst anzunähern und deinen Blick zu schärfen. Die Spurensuche kann bei einem Gemälde im Museum, am Designobjekt auf dem Esstisch oder an einem Graffiti auf der Straße beginnen.
Weise deinem fotografierten Bild einen passenden Titel zu, finde spannende Details oder übersetze seine Story in Emojis und schaffe so dein ganz individuelles Kunstwerk. Ein Tutorial zur Kunstgeschichte und zu Fachbegriffen vermittelt zusätzlich nützliches Hintergrundwissen. Dein Mobilgerät wird mit dem ARTOMAT zum Kunstvermittler. Du selbst bestimmst, was für dich Kunst ist. So funktioniert der ARTOMAT als Entdeckertool und Wissensspeicher an jedem beliebigen Ort. Je mehr du entdeckst, desto umfangreicher füllt sich deine Kunstsammlung."