Euroregion Elbe/Labe

NIRIN - New Ideas for Using Railway Infrastructure

Projektnummer:

EEL-0468-SN-24.05.2019

Spiegelprojekt:

EEL-0524-CZ-29.05.2019 - NIRIN - New Ideas for Using Railway Infrastructure

Lead Partner:

Entwicklungsforum Dresden
Schützengasse 16 -18, 01067 Dresden
http://www.entwicklungsforum-dresden.de

Projektpartner:

České vysoké učení technické v Praze
Pohraniční 1288/1, 40501 Děčín
https://www.fd.cvut.cz/o-fakulte/pracoviste-%20decin.html

Zeitraum:

01.07.19 - 31.12.21

Fördermittel:

10619,84 Euro

Inhalt

Eisenbahninfrastrukturen bildeten über 100 Jahre das Rückgrat der Verkehrsinfrastruktur. Damit hat sich eine Haltung in der Bevölkerung herausgebildet, die weit über die nur rationale Eisenbahnnutzung hinausgeht. Zudem priorisierte die Verkehrspolitik in beiden Ländern bis 1989 den Verkehrsträger Eisenbahn.

Mit dem Strukturwandel nach 1990 verlor die Eisenbahn wesentliche Verkehrsanteile, verursacht durch den Rückgang des Eisenbahngüterverkehrs und das Wachstum des motorisierten Individualverkehrs. Damit wurden auch die zugehörigen Eisenbahninfrastrukturen oft entbehrlich. Der Rückbau von Eisenbahnstrecken erfolgt zumeist zögerlich bzw. stößt bei der Bevölkerung häufig auf Skepsis oder Ablehnung.

Jegliche Anpassungen von Verkehrsinfrastrukturen sind umfassend vorzubereiten und frühzeitig mit Bürgern und weiteren Akteuren zu kommunizieren und es bedarf der Erfassung und Bewertung eines möglichst weiten Spektrums denkbarer Entwicklungsszenarien der betroffenen Regionen.

Im SN-CZ-Grenzraum wurden in nahezu allen Regionen in den zurückliegenden 25 Jahren Verkehre auf einzelnen Eisenbahnstrecken reduziert bzw. eingestellt. In den wenigsten Fällen erfolgte allerdings der physische Rückbau der Infrastruktur.

Das Ziel des Projektes besteht im Erfahrungsaustausch über den Umgang mit stillgelegten Bahnstrecken, Vorstellung von konkreten Beispielen dazu sowie Überprüfung von Umsetzungsmöglichkeiten unter den konkreten Bedingungen der jeweiligen Region.

Außerdem wird sich beispielhaft mit der für die tschechische Region wichtige, aber aktuell stillgelegte Bahnstrecke Nr. 132 (im Volksmund Ziegenbahn genannt), die von Děčín nach Teplice verläuft, innerhalb des Projektes befasst. Es finden Vor-Ort-Begehungen statt und es werden Überlegungen der möglichen Weiternutzung dieser Strecke (wie Wiederaufnahme des Bahnverkehrs, Wander/Fahrradwege, Nutzung für den Straßenverkehr usw.) entsprechend den Bedarfen der Region und deren Bevölkerung erörtert.

Zur Teilnahme eingeladen werden Vertreter der Kommunal-/Regionalverwaltungen, von Interessensgruppen (z.B. Verkehrsbetriebe, Destinationsagenturen, Umweltvereine) sowie Fachexperten und Studenten.

Ergebnisse, Mehrwert, Nachhaltigkeit

Es werden die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen, Handlungsoptionen und rechtliche Rahmenbedingungen für neue Nutzungen vorhandener Bahninfrastrukturen dargestellt und i.S. eines Erfahrungsaustauschs vergleichend diskutiert, sowohl hinsichtlich unterschiedlicher (wie Größe der Städte, Unterstützungsstrukturen, rechtliche Lage) als auch ähnlicher (Strukturwandel, demografische Entwicklung) Ausgangsbedingungen.

Dazu finden 4 Workshops statt:
- Bedeutungswandel regionaler Eisenbahninfrastrukturen
- Chancen und Grenzen neuer Nutzungskonzepte bestehender Eisenbahninfrastrukturen
- Modelle für Bürgerbeteiligung und Akzeptanzentwicklung zur Umwidmung von Eisenbahninfrastrukturen
- regulatorische Aspekte sowie Best-Practise-Beispiele


Insbesondere die Rahmenbedingungen für unterschiedliche Nutzungskonzepte, die Gewinnung relevanter Akteure sowie geeignete Kommunikationsstrategien werden diskutiert.

Ein weiteres Projektziel besteht darin, die Workshopsergebnisse zusammenfassend sowie die konkreten möglichen Szenarien und Auswirkungen für die Strecke Nr. 132 auf der Projekthomepage (CZ-Partner) zu veröffentlichen. Es erfolgt eine Visualisierung dieser Strecke Nr. 132 mittels Luftaufnahmen samt Darstellung des möglichen Fahhradweges.

Das Projekt beschäftigt sich auch mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit: zum einen hinsichtlich der Weiternutzung vorhandener Infrastrukturen und zum anderen durch den Fokus auf vor allem tragfähige regionale Entwicklungsimpulse. So leistet das Projekt auf DE-Seite einen Beitrag zur Verknüpfung der Potenziale bestehender Bahntrassen-Radwege und verstärkter öffentlicher Aufmerksamkeit für dieses touristische Angebot als Kombination von aktiver Erholung und Kennenlernen regionaler industrie / verkehrsgeschichtlicher Zusammenhänge. In dieser Hinsicht wird der Projektfokus insbesondere auf den grenzüberschreitenden bzw. grenznahen Bahntrassen-Radwege liegen.

An den Workshop treffen sich Teilnehmer nicht nur aus 2 Ländern, sondern auch aus unterschiedlichsten Bereichen (Kommunalpolitik, Bürgerinitiativen, Vereine, Fachexperte u.ä.), die gemeinsam das Thema „Nutzungswandel von Bahninfrastrukturen“ aktiv diskutieren werden.

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