„Begegnungen im Grenzraum – gemeinsam unser kulturelles Gedächtnis bewahren und gestalten“, dieses Projekt sehen wir als Chance für ein Bündnis zum Erhalt, zur Belebung und zur Fortführung unseres kulturellen und geschichtlichen Erbes im sächsisch-böhmischen Grenzraum.
Die Grenze zwischen Sachsen und Böhmen gilt als eine der stabilsten ihrer Art in Europa. Schon für das Frühmittelalter lassen sich im sächsisch-böhmischen Grenzraum zahlreiche Begegnungen auf wirtschaftlicher, kultureller und religiöser Ebene nachweisen.
Wechselseitige lehensrechtliche Beziehungen, der sächsisch-böhmischen Adelsgeschlechter, überbrückten den noch weitgehend dünnbesiedelten Raum.
Neben dem Elbtal führten Saumpfade durch den dichten Grenzwald über das Erzgebirge. Die Wege, auf denen sich Begegnungen und Beziehungen entwickelten übten großen Einfluss auf die Besiedlung im Grenzraum aus und hinterließen ein einzigartiges kulturelles Gedächtnis.
Mit diesem Gemeinschaftsprojekt wird es auf deutscher und tschechischer Seite gemeinsame Veranstaltungen geben, welche sich generationsübergreifend an die Gesamtbevölkerung richten und keine Diskriminierungen zulassen, zudem sind Menschen mit Behinderung herzlich Willkommen.
Mit Referenten und Darstellern aus Tschechien/ Sachsen und in gemeinsamer Zusammenarbeit der deutsch/ tschechischen Partnervereine möchten wir die lebendigen Geschichten Nordböhmens und Sachsens zeigen. Das Programm der gemeinsamen „Auftaktveranstaltung“ am 1. Maiwochenende findet an einem historischen und besonderen Ort statt, der ehemaligen Grenzfeste „Schloss Kuckuckstein“ in Liebstadt, direkt an der Autobahn A17 zwischen Dresden und Prag. Freundschaftliche Verbindungen, gemeinsamen Geschichte(n) und wunderbare Natur, der „Grenzraum“ hat viel zu bieten. Zweisprachige Flyer und Infomaterial laden hierzu Gäste und Mitmacher beidseits der Grenze zu der Veranstaltung und zum gemeinsamen offenen Treff ein.
Die Kleine Festung (Malá pevnost) ist ein Teil von Terezin. Anlässlich 240 Jahre, Kleine Festung, ist für Anfang Oktober 2020 eine ähnliche Veranstaltung in Terezin, wie jetzt im Mai auf Schloss Kuckuckstein, als weiterer Höhepunkt geplant.

Einen klar erkennbaren Mehrwert für die Region sehen wir in folgenden Punkten;
• Entwicklung neuer Arbeitsformen und Kooperationsmodelle im kulturellen und gesellschaftlichen Leben
• Erhalt und sinnvolle Nutzung der (noch) bestehenden kulturellen Einrichtungen (z.B. Schloss Kuckuckstein, Schloss Decin) im Interesse der Allgemeinheit
• Mitwirken und Handeln der Gemeinschaft ermöglichen, Interesse wecken und zum Mitmachen animieren
• Möglichkeit zum Treff und Austausch schaffen
• Auf die Bevölkerung abgestimmte kulturelle Angebote etablieren
• Aktiv und attraktiv als Wohn- und Lebensort zu bleiben
• Investition in die Zukunft, vom Zuschauer zum Mitmacher werden
• Kulturelles Angebot und Lebensqualität auf dem Land und der Grenzregion erhöhen
• Außerschulische länderübergreifende Bildung
• Erhalt des kulturellen Erbe und Weitergabe an die nächste Generation(en)
• Neuen Anreiz auf regionaler Ebene schaffen
• Mit anderen Menschen zusammenkommen, neue Leute kennenlernen, Mitglieder für die Vereinsarbeit gewinnen, Nachwuchsstrategien entwickeln
• Würdigung und Aufmerksamkeit, gemeinsame Auftritte, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
• Arbeit und Energie bündeln, Projektmanagement
• Gesellschaft, zumindest im Kleinen, mitzugestalten
Unser Vereinssitz befindet sich auf Schloss Kuckuckstein und in den beiden vergangenen „Vereinsjahren" seit der Gründung im Jahr 2018, konnten wir bereits einiges kulturell bewirken und vor Ort auf die Beine stellen. Beispielsweise Sommertheater im Schlosshof, Zauber auf Schloss Kuckuckstein, Ausstellung Hinterglasmalerei, Tag des Denkmals, Neugestaltung Napoleonzimmer, regelmäßige Öffnungszeiten und Führungen sowie gelegentlich Schlosscafé. Mit dieser Projektidee wollen wir eine nachhaltige Kooperation, Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen der Grenzregion Sachsen und Böhmen schaffen.
Aus den Gesprächen mit den einzelnen Vereinen wurde deutlich, dass die Probleme grenzübergreifend ähnlich sind. Nachwuchs finden, Veranstaltungen organisieren, neue Nutzungsmöglichkeiten zum Erhalt alter Denkmäler finden oder neue Ideen kreieren sind dabei genannt wurden. Auch eine verstaubte Ausenwahrnehmung spielt dabei eine Rolle.