Wochenrückblick Nr. 45
30.08.2024
Fliegerbombe hält Raffinerie in Atem
Der Fund einer britischen Fliegerbombe auf dem Gelände des Chemiewerkes in Litvínov vor einer Woche beschäftigt immer noch die Rettungskräfte. Da es sich um eine Bombe mit einer chemischen Zeitprogrammierung handelt, warteten die Spezialisten zunächst bis Dienstag, sollte bis dahin der Mechanismus auslösen. Da es dazu nicht gekommen ist, wurde die gezielte Zündung je nach Wetterlage für Freitag geplant.
Bei der Bombe handelt es sich um ein sehr gefährliches Modell, das in Tschechien bisher unbekannt ist. Deshalb suchten die Experten auch Hilfe in Deutschland, wo solche Bomben bereits gefunden wurden. Aufgrund der Unvorhersehbarkeit einer Explosion wurden 600 Menschen evakuiert und das Gelände großräumig abgesperrt.
Die Bombe ist 250 Kilogramm schwer, allein der Sprengstoff wiegt 150 Kilogramm. Eine ungesteuerte Explosion hätte verheerende Folgen, da sich ganz in der Nähe Chemieanlagen befinden. Der Staat beliefert derzeit Tankstellen aus seiner Reserve, da die Raffinerie in Litvínov die wichtigste des Landes ist.
Um die Industrieanlagen zu schützen, wurde für die gesteuerte Explosion am Freitag ein Wall aus Sandsäcken gebaut.
Straßensperrung wegen Felsblock in Hřensko
Wer am Wochenende mit dem Auto zum Prebischtor (Pravčická brána) möchte, muss große Umwege in Kauf nehmen. Im Grenzort Hřensko droht ein 12 Kubikmeter großer Felsblock auf die Straße zu fallen. Das ist das Ergebnis eines geologischen Gutachtens, das in Auftrag gegeben wurde, nachdem Risse an dem Felsen entdeckt wurden. Deshalb wurde die Straße im Ortskern links der Kamenice seit Mittwochmorgen vorsorglich gesperrt. Autofahrer kommen noch bis zum Laden von Hudy Sport. Danach ist Schluss. Die Straße an der Elbe ist aber nicht betroffen. Zwischen Schmilka und Děčín ist die Straße befahrbar.
Die zuständige Bezirksstraßenverwaltung bereitet die Sanierung vor. Eine Möglichkeit ist die Stabilisierung des Felsens durch ein Schutznetz. „Es sieht so aus, dass die Arbeiten am Montag beginnen können“, wird der Leiter des Bereichs Děčín der Bezirksstraßenverwaltung, Aleš Kocián, zitiert. Aktuell sieht es so aus, dass die Sperrung mindestens eine Woche dauert.
Die Bürgermeisterin von Hřensko, Kateřina Horáková, zeigte sich erleichtert, dass es zu der Sperrung erst am Ende der tschechischen Schulferien kommt. Allerdings wird für viele Wanderer der Ausflug zum Prebischtor zur Odyssee. Der nächste Parkplatz zum Prebischtor am Ortsausgang ist nur durch eine lange Umleitung über Děčín, Ludvíkovice, Arnoltice und Janov zu erreichen.
Wer dagegen mit der S-Bahn anreist, hat keine Probleme. Die Nutzung des Weges zu Fuß auf der rechten Seite des Kamenice-Baches vorbei an der Kirche ist möglich.
Schwierig wird dagegen ein Ausflug in die Wilde Klamm, in die man entweder von Mezná (Stimmersdorf) oder Růžová (Rosendorf) absteigen kann. Hier müssen Autofahrer die beschriebene Umleitung in Kauf nehmen. Eine Alternative ist der Bus 435, der ab der Haltestelle „Hřensko, Soutěsky“ (Klammen) nach Mezní Louka (Rainwiese), Mezná bzw. in die andere Richtung nach Janov fährt.
Tschechische Spendenbereitschaft für die Ukraine steigt
Tschechen haben im Juli wieder mehr für die Ukraine gespendet. Ein Grund dafür war auch der russische Angriff auf ein Krankenhaus. Allein die Hilfsorganisation Člověk v tísni (Mensch in Not) verzeichnete im Juli mit 100 Millionen Kronen (4 Millionen Euro) eine Rekordspende. Laut Angaben von Februar dieses Jahres haben Privatpersonen in Tschechien seit Beginn der russischen Invasion über 7 Milliarden Kronen gespendet (280 Millionen Euro).
Křešice ist Dorf des Jahres im Bezirk Ústí
Křešice an der Elbe östlich von Litoměřice hat in diesem Jahr den Titel "Dorf des Jahres" gewonnen. Der Wettbewerb wird jedes Jahr veranstaltet. Dabei wird vor allem das gesellschaftliche Leben im Dorf und die Pflege des kulturellen Erbes und der Natur bewertet. Křešice wird den Bezirk Ústí beim staatlichen Ausscheid mit den Siegern in den anderen 13 Bezirken vertreten. Mit dem Titel ist auch ein Geldbetrag in Höhe von einer halben Million Kronen (20.000 Euro) verbunden.
Die Schule beginnt
Am Montag beginnt in Tschechien die Schule. Die Schüler kehren nach zwei Monaten Ferien wieder in den Unterricht zurück. Neu in den Schulen sind laut Bildungsministerium in diesem Jahr 118.000 Erstklässler. Traditionell ist der erste Schultag nach den Sommerferien der 1. September. Da der in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, startet die Schule am 2. September.
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