Euroregion Elbe/Labe

Weekly review no. 20

Mandau-Radweg wird verlängert – Kirchenbezirk Dresden-Mitte schließt Partnerschaft mit Děčín – Schneemangel bedroht Grundwasser – Innenministerin kündigt Verlängerung der Grenzkontrollen an

16.02.2024

Neuer Mandau-Radweg durch Tschechien und Sachsen

Tschechische und sächsische Partner haben sich auf einen neuen Radweg entlang des Mandau-Flusses geeinigt. Die Mandau entspringt als Mandava bei Brtníky in Tschechien, wo auch der neue Radweg beginnen soll. Er führt auf bestehenden Wegen weiter über Staré Křečany und Rumburk auf die deutsche Seite nach Seifhennersdorf, dann weiter nach Varnsdorf in Tschechien und danach endgültig nach Sachsen. Über Großschönau verläuft der Weg an der Mandau dort, wo heute bereits der Rübezahl-Radweg entlangführt, und endet in Zittau an der Mündung der Mandau in die Neiße.

Der Weg soll in diesem Jahr ausgeschildert werden. Das Symbol befindet sich in einem blau umrandeten Kreis auf blauem Grund und bildet ein weißes M für Mandau, Mandava, aber auch Most, das tschechische Wort für Brücke. Letztendlich erinnern die Brückenbögen auch an ein Umgebindehaus, der für beide Seiten typischen Architektur dieser Region.

Mit dem Mandau-Radweg entsteht eine neue Verbindung von der Neiße zur Elbe über den in Brtníky beginnenden Kirnitzsch-Radweg, der an der Kirnitzschmündung in Bad Schandau endet.

Kirchenbezirk Dresden-Mitte beschließt Partnerschaft mit Děčín

Die Mitarbeitenden des Kirchenbezirks Dresden Mitte mit Pfarrer Matejowsky an der Ev. Christuskirche Tetschen-Bodenbach
Die Mitarbeitenden des Kirchenbezirks Dresden Mitte mit Pfarrer Matejowsky an der Ev. Christuskirche Tetschen-Bodenbach (© D. Feister)

Der evangelische Kirchenbezirk Dresden-Mitte hat eine Partnerschaftsvereinbarung mit der Děčíner Kirche der böhmischen Brüder unterzeichnet. Damit wird eine schon 20 Jahre Verbindung offiziell bestätigt. Beide Gemeinden sind über regelmäßige Kinder- und Jugendfahrten aus Dresden nach Děčín verbunden. Initiiert und begleitet vom Kirchenbezirkskatechet René Herrmann hat sich ein vielfältiger Austausch entwickelt, der auf beiden Seiten bleibende Spuren hinterlassen hat und in immer neue Ideen der Zusammenarbeit mündet. Letzte Projekte waren die Erinnerung an den Besuch und ein Orgelkonzert des deutschen Pioniers der Entwicklungshilfe Albert Schweitzer in der Děčíner Christuskirche oder die Erforschung der sächsischen Geschichte der Christuskirche, die maßgeblich von der damals im mehrheitlich katholischen Děčín stationierten sächsischen Zollbeamtenschaft begründet wurde.

Eine Delegation mit Superintendent Christian Behr an der Spitze nahm kürzlich an der Einweihung des neuen Denkmals in Erinnerung an die Selbstverbrennung der jungen Tschechen Jan Palach und Jan Zajíc vor 55 Jahren teil.

Beide Gemeinden planen schon weitere gemeinsame Begegnungen. „Vieles verbindet unsere Regionen und noch vieles mehr wartet darauf, entdeckt zu werden“, sagt René Hermann. Im Rahmen der tschechienweiten „Nacht der Kirchen“ am 7. Juni 2024 singt in der Kirche des Děčíner Ortsteils Dolní Žleb der Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“. Am 14. September 2024 werden Schülerinnen und Schüler der Evangelischen Musizierschule Dresden in der Evangelischen Christuskirche Děčín auftreten.

Schneemangel bedroht Grundwasser

Der Schneemangel bremst nicht nur den Wintersport aus. Wissenschaftler machen sich auch Sorgen um das Grundwasser. Denn das speist sich wesentlich auch aus dem langsam abtauenden Schnee. Doch der Wasseranteil im Schnee ist im Bezirk Ústí laut aktueller Angaben des tschechischen Hydrometeorologischen Instituts auf dem niedrigsten Stand der letzten 50 Jahre. Aufgrund der Regenfälle der letzten Wochen hat sich der Grundwasserstand wieder erholt. Doch der fehlende Schnee kann die Situation schnell wieder umkehren, so das Institut.

Innenministerin kündigt Verlängerung der Grenzkontrollen an

Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte bei einem Besuch in Prag eine weitere Verlängerung der Kontrollen an der deutsch-tschechischen Grenze an. Durch die Kontrollen will Deutschland die Schleuseraktivitäten verhindern und den Flüchtlingsstrom kanalisieren. Die Kontrollen waren im vergangenen Herbst eingeführt worden.

Bei dem Treffen mit ihrem tschechischen Amtskollegen Vít Rakušan informierte Faeser, dass die aktuell bis Mitte März genehmigten Kontrollen voraussichtlich um ein halbes Jahr verlängert werden. Tschechiens Innenminister Vít Rakušan bedankte sich bei Faeser für die ausgezeichnete polizeiliche Zusammenarbeit, betonte aber, dass man das gemeinsame Ziel habe, in Zukunft wieder zu einem offenen Schengenraum ohne Binnengrenzen zurückzukehren. „Es sind Ausnahmelösungen, die man auch so wahrnehmen sollte. Wir sollten uns nicht an die Grenzkontrollen gewöhnen.“

Bei dem Treffen berieten die Minister auch über die Zusammenarbeit beim grenzübergreifenden Katastrophenschutz und das gemeinsame Vorgehen bei der organisierten Rauschgiftkriminalität.

 


 

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