Kultur-Shuttle ist ein Tschechisch-Deutsches Austauschprojekt für kulturell interessierte Bürger. Nachdem in den vergangenen Jahren sehr gute Erfahrungen beim Künstleraustausch gemacht wurden, soll eine neue Komponente hinzugefügt werden: Der Publikumsaustausch.
Kultur-Shuttle ermöglicht, dass Kulturveranstaltungen nicht nur vom lokalen Publikum besucht werden, sondern Busse fahren tschechisches Publikum zu den deutschen Veranstaltungen und umgekehrt. Konkret geht es um die Teilnahme von tschechischen Bürgern an 6 Veranstaltungen in Dresden und die Teilnahme von deutschen Bürgern an 5 Veranstaltungen in Usti n.L. Beide Partner werben in Ihrer Region für Veranstaltungen in der Partnerregion. Wir organisieren dann für die Interessenten Busse, Eintrittskarten und die Begleitung sowie die Übersetzungen bei den Fahrten.
Kultur-Shuttle erleichtert den Kulturkonsumenten den Zugang zu Kunst und Kultur. Wir rechnen, dass 150 tschechische und 120 deutsche Bürger im Projektzeitraum das Angebot nutzen.
Ergänzt werden diese Aktivitäten durch die Zusammenarbeit beider Partner in Sachen kulturelle Weiterbildung. Je 2 ehrenamtliche Mitarbeiter werden je eine Woche beim anderen Partner im Rahmen des Fachkräfteaustausches arbeiten und sich fortbilden. 2 deutsche Referenten werden in Usti n.L. 2 Tagesseminare zu den Themen „Intern. Projektmanagement“ und „Abrechnung von EU-Förderungen“ halten.
Bei den Veranstaltungen handelt es sich auf deutscher Seite um 2 Konzerte, 1 Literaturveranstaltung (Prager Lesenacht), 1 Festival, 1 Musiker-Konferenz und 1 Fußball-Kicker-Turnier. Deutsche Bürger werden in Usti n.L. an 3 Festivals mit Konzerten und Straßenkunst sowie an 2 Ausstellungseröffnungen teilnehmen.
Bei den insgesamt 11 Veranstaltungen werden 5x Musik kombiniert mit Straßenkunst angeboten, 1x Literatur, 2x Fotografie, 1xSport/Kultur kombiniert, 1x Bildung/Kultur kombiniert und 1x Stadtteilkultur.
Kultur-Shuttle ist ein Pilotprojekt. Die Veranstaltungsvielfalt eignet sich hervorragend, um die Publikumsinteressen beiderseits der Grenze herauszufinden. Wir evaluieren das Projekt, werten es aus und präsentieren die Ergebnisse der Öffentlichkeit in geeigneter Form.

Die Formate der zahlreichen im Rahmen des Projekts stattfindenden Veranstaltungen sind sehr vielseitig, sodass verschiedene Zielgruppen angesprochen werden. Dem Publikum diesseits und jenseits der Grenze wird so eine breite Palette des kulturellen Schaffens im Grenzgebiet vorgestellt.

Die Veranstaltungen werden unter Einbeziehung lokaler Akteure durchgeführt. Insbesondere Künstler verschiedener Sparten sind an den Veranstaltungen beteiligt. Durch die Einbeziehung von Akteuren und Künstlern beiderseits der Grenze entstehen wertvolle Kontakte, die gemeinsame Veranstaltungen und Projekte in Zukunft erleichtern. Durch Erfahrungs- und Wissensaustausch ergeben sich Synergieeffekte, die in die Zukunft wirken.

Das neu- und einzigartige dieses Projektes ist der aktive Publikumsaustausch. So wird den Bewohnern des Grenzgebietes die kulturelle Vielfältigkeit vor Augen geführt, die die Grenzregion zu bieten hat. Gerade Menschen aus ländlichen Regionen wird somit der Blick geweitet. Daraus ergibt sich die Chance, dass sie auch in Zukunft aus eigener Initiative die andere Seite der Grenze für kulturelle Veranstaltungen aufsuchen.

Die Präsentation neuer oder einzigartiger Veranstaltungsformate bietet Inspiration für ähnliche passende Formate auf der anderen Grenzseite. Dadurch wird das kulturelle Schaffen angeregt. Dies führt zu einer größeren kulturellen Vielfalt im Grenzgebiet.

Zudem kommt es auf den Veranstaltungen zu zahlreichen Begegnungen zwischen Tschechen und Deutschen. Die bietet eine niedrigschwellige Grundlage für einen Austausch auch im privaten Rahmen und dadurch eine bessere Vernetzung der Menschen im Grenzgebiet.

Eine quantitative Auswertung der Besucherzahlen gibt Aufschluss darüber, welche Veranstaltungsformate für ein Publikum jenseits der Grenze interessant sind. Mit Hilfe der umfangreichen, qualitativen Befragung wird geklärt, was Gründe für ein Nichtbesuchen von betreffenden Kulturangeboten sein können, wie sich Hürden nehmen lassen und was dafür an der Infrastruktur verbessert werden müsste. Diese Ergebnisse fließen in die Planungen der kommenden Jahre ein und werden im Rahmen des Projektes veröffentlicht.