The small project fund is implemented as a project within the framework of the INTERREG Saxony-Czech Republic program. The project number is 100686415. The total costs of the project, including administration and funding for small projects, amount to EUR 4,848,600.
Die Klosterbibliotheken der Zisterzienser und ihre Bedeutung für die Gegenwart – Konferenz von Historikern und Bibliothekaren
Projektnummer:
EEL-0533-CZ-30-05-2025
Lead Partner:
Teplický spolek
Svatopluka Čecha 1362/9, 415 01 Teplice
http://teplicky-spolek.cz/
Project partner:
Teplitz-Schönau Freundeskreis e.V. München
Hochstrasse 8, 81669 München
https://teplitz-schoenau.com
Period:
30.05.2025 - 30.11.2025
Funding:
12.960,00 € Euro
Inhalt
Gegenstand des Projekts ist ein Treffen deutscher und tschechischer Fachleute, die sich mit mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bibliotheksbeständen von Zisterzienserklöstern und anderen Klöstern mit Schwerpunkt auf dem Gebiet der Böhmischen Länder und Sachsens befassen.
Die Aktion wird von regionalen Heimatvereinen organisiert, die sich auf die Grenzregion Teplice konzentrieren. Der deutsche Partner mit Sitz in München vereint ehemalige deutsche Landsleute aus dem böhmischen Grenzgebiet Teplice, die heute in Deutschland leben. Die Hauptkoordination der Aktivitäten des deutschen Partners erfolgt in Pirna. Tatsächlich findet also eine Zusammenarbeit zwischen Vereinen im tschechisch-sächsischen Raum statt.
Die Beziehung der Vereine zum Thema Klosterbibliotheken ergibt sich aus ihrer Mitgliederbasis, zu der unter anderem Fachleute zu diesem Thema gehören, sowie aus dem Kreis der Mitarbeiter beider Vereine, die weit über die Region hinausreichen.
Ziel der dreitägigen Veranstaltung, die im Schloss Teplice, in den Räumlichkeiten des dortigen Regionalmuseums, und im Kloster Osek stattfindet, ist es, das Bewusstsein für die historischen Verbindungen zwischen Böhmen und Sachsen zu stärken und damit die Beziehung sowohl der Fachöffentlichkeit als auch indirekt der breiten Öffentlichkeit zu den historischen Wurzeln der böhmisch-sächsischen Region zu vertiefen.
Im Rahmen des Projekts liegt der Schwerpunkt auf der Vernetzung von Fachleuten, Fachvorträgen und Diskussionen, insbesondere über die Zugänglichkeit und Nutzung des kulturellen Erbes, das in den umfangreichen Buchsammlungen des Klosters Osek (verwaltet vom Regionalmuseum in Teplice) enthalten ist, und zwar im Kontext ähnlicher seltener Buchsammlungen, insbesondere der Klosterbibliothek St. Marienthal und der Sammlungen des Klosters St. Marienstern in Sachsen.
Auf dem Programm der Konferenz stehen Fachvorträge mit Schwerpunkt auf Tschechien und Sachsen, aber dank der weitreichenden Kontakte des deutschen Partners auch Beiträge von Experten der Bayerischen Staatsbibliothek (europäischer Leader in der Digitalisierung historischer Bücher) zu einem der Hauptthemen der Konferenz – der wissenschaftlichen und praktischen Nutzung des in Klosterbibliotheken erhaltenen Wissens für die Gegenwart.
Zu den Teilnehmern der Tagung gehören auch Vertreter der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden, die kürzlich den Buchbestand des oben genannten Klosters St. Marienthal übernommen haben. Die Vorbereitung und Durchführung der Konferenz erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Bistum Litoměřice/Leitmeritz. Weitere Teilnehmer sind Experten der Karlsuniversität, der Strahov-Klosterbibliothek, der Palacký-Universität in Olomouc und andere. Auf deutscher Seite wird neben der Einbindung der oben genannten Einrichtungen in Dresden und München Wert auf die Einbeziehung weiterer relevanter Partner – Bibliotheksexperten – insbesondere aus Sachsen gelegt.
Anlass für das Treffen ist das 300-jährige Jubiläum der Klosterbibliothek in Osek mit ihren tiefen (bis zu 800 Jahre alten) böhmisch-deutschen historischen Wurzeln und die Gelegenheit zum Austausch von Know-how zwischen Fachleuten beiderseits der Grenze.
Neue Wege zur Erschließung des kulturellen Erbes der Buchbestände der oben genannten böhmischen und deutschen Klöster, die unabhängig von Landes- und Sprachgrenzen stets ein einheitliches Netzwerk bildeten, werden zur Identifikation der Bewohner mit ihrer Region auf beiden Seiten der Grenze beitragen.
An dem Projekt werden vor allem deutsche und tschechische Fachleute aus den Bereichen Geschichtswissenschaften, Bibliothekswesen, Museologie, Restaurierung und Sprachwissenschaften teilnehmen, außerdem (als Zuhörer) Studenten der genannten Fachrichtungen und interessierte Laien, die in Vereinen organisiert sind, sowie unabhängige Forscher. Das Projekt steht auch anderen Interessierten offen, kein Interessent wird von der Teilnahme ausgeschlossen, einzige Einschränkung ist die Kapazität (Räumlichkeiten, Unterkunft, Verkehr).
Fachlicher Garant für den Antragsteller auf tschechischer Seite ist PhDr. Jiří Wolf, Kurator der Klosterbibliothek in Osek und Autor des Buches „MANUSCRIPTA OSSECENSIA“, das anlässlich des 300-jährigen Bestehens der Klosterbibliothek in Osek erschien, auf deutscher Seite Dr. Marius Winzeler, Direktor der Staatlichen Kunstsammlungen Grünes Gewölbe und Rüstkammer in Dresden, ebenfalls Mitarbeiter an einem parallelen Projekt beider Vereine zur Entstehung eines Dokumentarfilms.
Aktivitäten
Die Konferenz beginnt mit der Begrüßung und Registrierung der Teilnehmer am Donnerstag, dem 6. November 2025, in Teplice mit einem Vortragsprogramm am Nachmittag. Der Vormittag des Konferenztages am Freitag, dem 7. November 2025, ist einem Fachkolloquium in der Klosterbibliothek in Osek gewidmet, am Nachmittag findet dann ein weiterer Vortragsblock im Schloss in Teplice statt. Die Konferenz wird am Samstag, dem 8. November 2025, mit einem letzten Vortragsblock und einer Podiumsdiskussion fortgesetzt. Die Konferenz endet nach einem gemeinsamen Mittagessen.
*** Geplantes Programm
*** Veranstaltungsort: Kloster Osek, Schloss Teplice
*** Termin: Donnerstag, 6. November 2025 bis Samstag, 8. November 2025
*** Beginn: Schloss Teplice, 6. November 2025, 11:00 Uhr
*** Ende: Schloss Teplice, 8. November 2025, 14:00 Uhr
*** Hauptthemen der Konferenz „300 Jahre Barockbibliothek des Klosters in Osek“:
** „Thesaurus sapientiae monasticae“ – die Bibliothek als Quelle spiritueller Weisheit und praktischen Wissens im historischen Kontext
** „Armentarium claustrum“ – Architektur und Ausstattung des Bibliothekssaals als spirituelle Waffenkammer des Klosters
**„Opera monastica trans fines et linguas“ – Wirken der Klosterorden über Grenzen und Sprachen hinweg
**„Non spectaculo sed usui“ – In Büchern bewahrtes Wissen und seine wissenschaftliche Nutzung für die Gegenwart
*** 6. 11. 2025
11:00 - 12:00 Uhr
Registrierung der Teilnehmer
12:00 -12:30 Uhr
Eröffnung der Konferenz
– Begrüßung durch die Organisatoren
– Vorstellung des Programms
Dr. Jiří Wolf, Kurator der Klosterbibliothek in Osek
13:00 Uhr
Gemeinsames Mittagessen in Teplice
14:30 - 16:00 Uhr
Vortrag I:
„Zisterzienserklöster in den Böhmischen Ländern und in Deutschland im europäischen Kontext“
PhDr. Jan Zdichynec, Ph.D., Karlsuniversität Prag
16:15 - 17:45 Uhr
Vortrag II:
„Beziehungen zwischen dem böhmischen Osek und den sächsischen Klöstern St. Marienthal und St. Marienstern“
Sr. M. Juliana Lindner OCist, Priorin, Kloster St. Marienthal
Sr. M. Gabriela Hesse; Äbtissin, Kloster St. Marienstern
18:00 Uhr
Gemeinsames Abendessen
Informelles Treffen und Diskussion
*** 7. 11. 2025
09:00 Uhr Gemeinsame Abfahrt von Teplice ins Kloster Osek
09:45 – 13:00 Uhr Kolloquium in den Räumlichkeiten der Klosterbibliothek
- Kommentierte Führung durch die Barockbibliothek mit einem fachkundigen Führer
- Beispiele von Handschriften und alten Drucken; ihre Herkunft
- Verbindungen zwischen Osek und Sachsen in den Dokumenten der Klosterbibliothek
13:30 Uhr Gemeinsames Mittagessen in Osek
15:00 Uhr Gemeinsame Abfahrt von Osek nach Teplice
16:00 - 16:45 Uhr Vortrag III:
„Sächsische Kloster- und andere historische Bibliotheken“
Dr. Birgit Mitzscherlich, Leiterin der Diözesanbibliothek und der Domschatzkammer St. Petri Bautzen
Dr. Anja Moschke, Archivarin des Staatsfilialarchivs in Bautzen
Dr. Steffen Menzel, Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften
17:00 – 17:45 Uhr Vortrag IV:
„Die Sächsische Landesbibliothek – Pflege und Aufarbeitung der Sammlung der Zisterzienser-Bibliothek St. Marienthal“
Jana Kocourek, Abteilungsleiterin, Handschriften, Alte Drucke, Landeskunde
18:00 – 19:15 Uhr Vortrag V:
„Bibliotheken weiterer Orden in den Böhmischen Ländern und Deutschland“
Doc. PhDr. Mgr. Jakub Zouhar, Ph.D., Universität Hradec Králové, Lehrstuhl für Hilfswissenschaften der Geschichte und Archivwesen
Mgr. Jindřich Kolda, Ph.D., Universität Hradec Králové, Lehrstuhl für Hilfswissenschaften der Geschichte und Archivwesen
19:30 Uhr Gemeinsames Abendessen
Informelles Treffen und Diskussion
*** 8. 11. 2025
9:00 – 9:45 Uhr Vortrag VI:
„Die Zukunft der Klosterbibliotheken: Zugang, Digitalisierung, Schutz“ –
Dr. Klaus Kempf, ehemaliger Direktor der Bayerischen Staatsbibliothek in München
10:00 – 12:00 Uhr Podiumsdiskussion und Austausch von Best Practices
Dr. Klaus Kempf, ehemaliger Direktor der Bayerischen Staatsbibliothek in München
Dr. Sven Kuttner, stellvertretender Direktor der Universitätsbibliothek der LMU München
Dr. Bernhardt Lübbers, Direktor der Staatsbibliothek Regensburg
Jana Kocourek, SLUB Dresden, Leiterin der Abteilung für Handschriften, Alte Drucke und Landesgeschichte
Moderator: Dr. phil. Marius Winzeler, Kunsthistoriker, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, stellvertretender Generaldirektor, Direktor des Grünen Gewölbes und der Rüstkammer
12:30 Uhr Gemeinsames Mittagessen
14:00 Uhr Schlusswort und Danksagung an die Teilnehmer
Ergebnisse, Mehrwert, Nachhaltigkeit
Das Ergebnis des Projekts wird ein Netzwerk von Fachleuten und die Ergebnisse einer Fachdiskussion über die Zugänglichmachung des kulturellen Erbes der umfangreichen Buchsammlungen des Klosters Osek für die breite Öffentlichkeit im Kontext ähnlicher wertvoller Buchsammlungen, insbesondere denen der Klosterbibliothek St. Marienthal und der Sammlungen des Klosters St. Marienstern in Sachsen, sowie der Austausch von Know-how zwischen Fachleuten beiderseits der Grenze, u. a. mit Bezug auf Erfahrungen mit der Digitalisierung und Nutzung historischer Buchbestände.