Euroregion Elbe/Labe

RICHARD WAGNER SPIELE 2016

Projektnummer:

EEL-0091-SN-31.03.2016

Lead Partner:

ProGraupa e.V.
Richard-Wagner-Straße 46, 01796 Pirna - Graupa
http://www-richard-wagner-spiele.de

Projektpartner:

Severočeská filharmonie Teplice
Mírové náměstí 2950, 41501 Teplice
http://www.severoceskafilharmonie.cz

Zeitraum:

01.05.16 - 05.08.16

Fördermittel:

12.750,00 Euro

Inhalt

Mit drei sehr erfolgreichen Spielzeiten ergänzen seit 2013 die Richard-Wagner-Spiele in Graupa/Pirna die Kulturlandschaft Sachsens nachhaltig. Als einziges künstlerisches Projekt in der Region, das sich mit dem Leben des Komponisten Richard Wagner beschäftigt, plant es im Sommer 2016 die nunmehr vierte Saison mit der Uraufführung des Theaterstücks „Ein Stück vom Himmel oder Wenn ich erst ewig bin“ in spartenübergreifender deutsch-tschechischer Co-Produktion. Erstmalig wird der Brückenschlag zwischen den Kunstgattungen Musik, Sprechtheater und Malerei vollzogen und das Sujet erweitert – ganz im Sinne der Wagnerschen Gesamtkunstwerksidee. Das Zentrum bildet eine fiktive Begegnung zwischen Richard Wagner und dem ihm künstlerisch ebenbürtigen Maler Caspar David Friedrich. Als denkmalstiftende geistige Weggefährten sächsisch-böhmischer Romantik, auf ihrem Weg erklärte Suchende und zugleich Vollendete ihrer Profession, streiten sie auf der Bühne gemeinsam um den Wert, den Sinn und die Form ihrer Kunst, inspiriert von den sie umgebenden, malerischen Felspanoramen des Elbsandsteingebirges und begleitet von musikalischen Darbietungen der Gegenwart. Im Verlauf ihrer wechselvollen Geschichte vermochte die Region mit Kunstwerken jeder Gattung dem Gedanken an eine ganzheitliche Betrachtung von Mensch und Natur immer wieder Geltung zu verschaffen und das Bild der Region auch international zu prägen, bis heute bewahrt und befördert von einer reichen Gedächtniskultur. Die Richard-Wagner-Stätten sind daher ein überaus geeigneter Ort, um Wagners Schaffen und darüber hinaus bedeutende Aspekte der romantischen Kunst in ihrer zugleich regionalen Verwurzelung und kulturell übergreifenden Bedeutung erfahrbar zu machen. Spielort der Open-Air-Produktion ist der Hof des Jagdschlosses. Am 1./2./8./9. Juli 2016 finden jeweils um 20:00 Uhr die szenisch-musikalischen Aufführungen mit Schauspielern, Sängerin und kleinem Kammerorchester statt. Vor den Aufführungen finden Vorträge zum Thema der Inszenierung im WAGNER SALON statt. Für 2017 - 2019 sind weitere gemeinsame Inszenierungen und Aufführungen in Teplice und Děčín geplant.

Ergebnisse, Mehrwert, Nachhaltigkeit

Über die Vermittlung eines fundierten Einstiegs in die Geschichte und Gedankenwelt Sächsisch-Böhmischer Romantik hinaus verfolgen die Richard-Wagner-Spiele das Ziel, eine breit geführte Auseinandersetzung über das gemeinsame künstlerisch-kulturelle Erbe auf beiden Seiten der Grenze anzuregen: Zuschauer ebenso wie Künstler und Musiker beider Länder können durch gemeinsame Veranstaltungen und Gesprächsforen eine erweiterte Sicht auf ihre Region gewinnen, die nicht allein für Richard Wagner bedeutsam war, sondern auch für zahlreiche weitere Künstler und Intellektuelle bis heute. Von allen Beteiligten wird darum eine feste Etablierung der Richard-Wagner-Spiele in der Kulturlandschaft Sachsens und Nordböhmens angestrebt. Die sich seit der Aufführung 2014 entwickelnden künstlerischen und zwischenmenschlichen Kontakte zwischen den deutschen und tschechischen Projektpartnern werden weiterhin gepflegt und ausgebaut. Daraus können sich weitere musikalische Projekte entwickeln und sind zum Teil schon in Planung. In jedem Falle sind wir bestrebt, die Richard-Wagner-Spiele auch in den kommenden Jahren auf allen bereits bestehenden Ebenen deutsch-tschechischer Kooperation zu gewährleisten und diese noch zu erweitern: Gastspiele etwa in unserem Partnerland Tschechien sind neben Erwägungen der Tourismus-Förderung vor allem über die stattfindende künstlerisch-kulturelle Verständigung für alle Beteiligten ein Gewinn und speziell für das tschechische Publikum etwas ganz Besonderes – bedingt zum einen durch den Charakter der Inszenierung selbst (Verknüpfung von Wagners Biografie mit live dargebotenen Hörbeispielen seiner Opern) und zum anderen durch die derzeit eher geringe Aufführungspraxis bzgl. Wagners Musik, von deren Steigerung und Intensivierung Künstler und Publikum gleichermaßen profitieren. Im Zuge ihrer Zusammenarbeit haben schlussendlich alle am Projekt Beteiligten die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen, dauerhaft zu vernetzen und entstehende Synergien vielfältig kreativ und auf lange Sicht zu nutzen.

Best practice

Die künstlerische Ausgestaltung des Abends gründete sich auf das eigens verfasste und in diesem Jahr uraufgeführte Bühnenstück „Ein Stück vom Himmel oder Wenn ich erst ewig bin“. Auch in dieser Saison setzte die Produktion auf die erfolgreiche Zusammenarbeit von Profis mit Komparsen/Laien aus der Umgebung, bereits zum dritten Male unter besonderer Einbindung von Solisten der Nordböhmischen Philharmonie Teplice, welche die kammermusikalische Begleitung des Bühnenstücks übernahmen. Die Orchesterproben in Teplice und Graupa sowie die Aufführungen wurden von der Übersetzerin und Dolmetscherin Jana Krötzsch begleitet und fanden unter Verwendung der tschechischen, englischen und deutschen Sprache statt. Die künstlerische Zusammenarbeit mit der Nordböhmischen Philharmonie Teplice gestaltete sich erneut zur äußersten Zufriedenheit aller Beteiligten und ist Teil eines umfassenden und auf lange Sicht angelegten beiderseitigen Kooperationsvorhabens mit dem Ziel, gerade auch junge Mitglieder des Orchesters weiter mit der Spiel- und Theaterpraxis Wagnerscher sowie Neuer Musik im Geiste der Romantik vertraut zu machen und den künstlerischen Austausch in der Grenzregion sowie den Tourismus in Hinblick auf eine weitreichende Belebung dieses gemeinsamen Kulturraums voranzutreiben. Eine von regem künstlerischen Austausch geprägte und für beide Seiten fruchtbare Probenarbeit fand unter Leitung von Prof. Christine Hesse (HfM Dresden) und in Anwesenheit des Komponisten Johannes Wulff-Woesten / Semperoper Dresden statt. Die im Projekt vorgesehene Planung für eine Gastspielreise auf Schloss Děčín 2017 konnte unter maßgeblicher Mitarbeit von Frau Iveta Krupičková / Leiterin Schloss Děčín erfolgreich vorangetrieben werden, Aufführungstermine für den kommenden Sommer sind diesbezüglich bereits verbindlich geregelt worden.

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