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Neuigkeiten
Parlament verabschiedet Rentenreform
Das tschechische Abgeordnetenhaus hat mit der Mehrheit der Regierungsparteien die Reform der Rentenversicherung verabschiedet. Damit gelang dem tschechischen Parlament etwas, was der aktuelle Bundestag nach dem Ende der Ampelkoalition womöglich nicht mehr schafft.
Allerdings hat Tschechien gegenüber Deutschland einiges nachzuholen. So ist der wichtigste Punkt der Reform die schrittweise Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre. Die Anhebung erfolgt nach einer Änderung nun aber langsamer: immer um einen Monat später pro Jahr. Vorher sollten es pro Jahr zwei Monate sein. Der erste Geburtenjahrgang, der erst mit 67 Jahren in Rente geht, wird 1988 sein. Bisher liegt das Renteneintrittsalter bei 65 Jahren.
Eine weitere Neuerung ist die langsame Absenkung des für die Berechnung der Rente maßgeblichen Einkommens. Schrittweise wird anteilig weniger vom Gehalt in die Rentenberechnung einbezogen. Beide Maßnahmen sollen das Rentensystem bezahlbar halten.
Personen, die in risikoreichen und körperlich besonders anspruchsvollen Berufen arbeiten, sollten weiterhin mit 65 Jahren in Rente gehen können. Allerdings schränkten die Abgeordneten diesen Personenkreis noch einmal erheblich ein. Die ausgeübten Berufe sind nach ihrem Berufsrisiko in vier Gruppen eingeteilt. Sollten vorher die Beschäftigten in den zwei risikoreichsten Gruppen weiter mit 65 in Rente gehen, sind es jetzt nur noch die Beschäftigten in der risikoreichsten Gruppe. Dabei handelt es sich maximal um 15.000 Personen, statt der vorher geplanten 120.000.
Die Opposition reichte mehrere Änderungsvorschläge ein, die aber alle abgelehnt wurden. Daraufhin kündigten die Redner der Opposition an, das Gesetz zurückzudrehen, sobald sie an der Macht sind. Das Gesetz muss nun noch vom Senat verabschiedet werden.
Zertifikat für Kaffeerösterei und beste Hörnchen
Die Kaffeerösterei Bohemian Coffee House in Rumburk und die Bäckerei U Onďase in Děčín dürfen sich neu mit dem Zertifikat Regionale Marke „Böhmische Schweiz“ schmücken. Beide sind laut Jury ein Beispiel, wie man trotz der Randlage der Grenzregion erfolgreich sein kann. Beide Firmen sind auch bei deutschen Kunden beliebt. Das Bohemian Coffee House ist nicht nur Kaffeerösterei. Unweit des Bahnhofs können Gäste den vor Ort gerösteten Kaffee gleich in einem geschmackvoll eingerichteten Kaffeehaus genießen.
Die Bäckerei U Onďase liegt sogar direkt gegenüber des Bahnhofsgebäudes am Hauptbahnhof in Děčín. Als Regionales Produkt wurde das Hörnchen Onďasův rohlík ausgezeichnet. Für die Hörnchen ist es nicht die erste Auszeichnung. Kunden können in der Bäckerei aber auch alles andere kaufen, was eine Bäckerei ausmacht. Verkauft wird übrigens mitten in der Bäckerei. Kunden können den Bäckern beim Arbeiten zuschauen.
Als dritte Firma wurde die Imkerei Včelařství v Loučkách in Jiříkov mit dem Zertifikat ausgezeichnet. Insgesamt dürfen bereits 40 Produkte die geschützte Marke „Regionales Produkt der Böhmischen Schweiz“ tragen.
Karpfenfang fürs Fest
Weihnachten kann kommen. Allein aus dem Fischteich von Habrovice am Rande von Ústí nad Labem wurden beim Abfischen am vergangenen Wochenende rund 7 Tonnen Fisch gefangen, darunter vor allem Karpfen, aber auch Hechte. Das Abfischen ist der Abschluss von wochenlangen Vorbereitungen, während der auch das Wasser in dem großen Zuchtteich abgelassen wird.
Zwar kauften sich nicht wenige die ersten Fische gleich vor Ort. Doch die meisten Fische landen zunächst nicht auf dem Weihnachtstisch. In Tschechien gibt es zu Heilig Abend traditionell panierten Karpfen. Die meisten Fische aus Habrovice sind für die weitere Zucht bestimmt oder werden in der Elbe ausgesetzt. Die Fische, welche vor Weihnachten verkauft werden, kommen ab Mitte Dezember in den Handel. Viele werden aus großen Bottichen vor Supermärkten direkt an die Kunden verkauft. Nicht wenige setzen den Karpfen dann noch einmal in der heimischen Badewanne aus und schlachten ihn selbst.
Abkürzung für Radtouristen in Děčín
Für Radfahrer gibt es seit einigen Tagen in Děčín einen neuen Radweg. Der Weg ist zwar nur 380 Meter lang, sein Beitrag für einen sicheren Verkehr in der Elbestadt ist aber immens. Der Abschnitt führt auf der rechtselbischen Seite der Stadt direkt am Fluss Ploučnice hinter dem Kaufland-Markt und dem Aquapark entlang. Er ist Teil des Ploučnice-Radwegs und ist auch für Fußgänger ausgelegt. Damit bekommen Radfahrer einen eigenen Weg. Bisher mussten sie von Osten kommend ab dem Eisstadion auf die relativ befahrene Straße Oblouková einbiegen. Mit dem neuen Weg weichen Radfahrer nun dem Autoverkehr fast komplett aus. Nach dem Aquapark mündet der neue Radweg in die Ploučnická-Straße. Von dort geht es dann nach rechts über die historische Altstädter Brücke, die nur von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden darf. Weiter bis zum Elberadweg verläuft die Radstrecke dann nur noch über autofreie Wege.
Mit dem neuen Abschnitt, der innerhalb von sieben Monaten gebaut wurde, hat sich die Anbindung des Ploučnice-Radwegs an den Elberadweg im Stadtgebiet von Děčín erheblich verbessert. Die Kosten beliefen sich auf 35 Millionen Kronen (rund 1,4 Millionen Euro), davon kam gut die Hälfte aus Fördermitteln der Europäischen Union. In der Umgebung des Radwegs werden zwar bis Jahresende noch letzte Arbeiten ausgeführt, er kann aber bereits genutzt werden.
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Verdienstmedaille für Denemarková und Rudiš
Staatspräsident Petr Pavel hat traditionell zum Staatsfeiertag am 28. Oktober verdienstvolle Personen des öffentlichen Lebens in Tschechien mit höchsten Orden ausgezeichnet. Eine der höchsten Auszeichnungen, der Orden des Weißen Löwen in der Zivilgruppe 3. Klasse erhielt die international bekannte Architektin Eva Jiříčná. Mit dem Masaryk-Orden 3. Klasse wurden die Dissidenten Anna Šabátová und Daniel Kroupa ausgezeichnet.
Kommentatoren würdigten die Auswahl der Ausgezeichneten. Endlich k´ämen wieder Persönlichkeiten zum Zuge, die es wirklich verdient haben, sagte zum Beispiel der Prager Weihbischof Václav Malý. Er spielte damit auf die insgesamt 20 Jahre währende Präsidentschaften von Miloš Zeman und Václav Klaus an.
Ausgezeichnet wurden auch mehrere Künstler. So erhielten die Schriftstellerin Radka Denemarková und der Schriftsteller Jaroslav Rudiš die Verdienstmedaille ersten Grades. Unter den mit dieser Medaille Geehrten sind auch die Dokumentarfilmerin Helena Třeštíková (Langzeitdokumentation: René), der populäre Schauspieler Ivan Trojan oder der Wirtschafswissenschaftler und frühere Präsidentschaftskandidat Jan Švejnar.
Keiner will das Bahnhofsgebäude in Moldava
Das Bahnhofsgebäude im tschechischen Grenzort zu Sachsen Moldava wurde nicht verkauft. In einer Bieterrunde wurde kein Angebot abgegeben. Das Mindestgebot lag bei 3 Millionen Kronen (120.000 Euro). Die Gemeinde will nun über das weitere Vorgehen beraten. Erwartet wird eine neue Ausschreibung, dann aber zu einem niedrigeren Preis. Das Gebäude steht schon lange leer und ist in keinem guten Zustand. Eine Sanierung übersteigt aber die Möglichkeiten des kleinen Dorfes. Moldava ist heute Endstation der denkmalgeschützten Bahnlinie von Most über Osek hinauf auf den Erzgebirgskamm. Vor 1945 führten die Gleise weiter bis Rechenberg-Bienenmühle und bildeten eine direkte Verbindung zu der sächsischen Bergstadt Freiberg.
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26. Tschechisch-Deutsche Kulturtage eröffnet
Gestern wurden mit einem ŠVUNKvollen Konzert im Zentralwerk in Dresden die 26. Tschechisch-Deutschen Kulturtage eröffnet. ŠVUNK ist das Motto dieses Jahrgangs, mit dem in diesen wahrlich nicht einfachen Zeiten etwas Zuversicht vermittelt und Energie geben werden soll. Bis zum 10. November werden fast 100 Veranstaltungen beiderseits der Grenze angeboten, bei denen man sich mit der Kultur des Nachbarlandes in verschiedensten Facetten vertraut machen kann.
Babiš doch kein Stasi-Spitzel?
Das slowakische Innenministerium hat am Montag bekanntgegeben, dass Andrej Babiš, Vorsitzender der tschechischen Partei ANO, doch nicht in den 1980ern für die tschechoslowakische Staatssicherheit (kurz StB) gearbeitet habe. Das Dokument mit seiner Unterschrift sei nicht auffindbar, und einen Rechtsstreit könne sich die Slowakei finanziell nicht leisten. Deshalb habe man diesen Vergleich geschlossen.
Der slowakische Geheimdienst kritisierte die Entscheidung des Innenministeriums und führt Babiš bzw. “Bureš” (sein angeblicher Deckname) weiter in seiner Liste verdeckter Mitarbeiter des StB. Die ehemalige Agententätigkeit sei in mehreren Dokumenten belegt. Babiš bestreitet dies und hatte bereits 2017 wegen der Ermittlungen über ihn gegen die Slowakei geklagt.
Der Vergleich wird von vielen tschechischen Politikern, Journalisten und Historikern als Einigung unter politischen Freunden bezeichnet. Babiš steht der slowakischen Regierung unter Robert Fico und dem slowakischen Präsidenten Pellegrini politisch sehr nahe. Derweil wird die Causa im Internet bereits lustig verarbeitet, indem z.B. Babiš in Bilder von Dissidenten montiert wird. Ein Glück, dass unseren Nachbarn bei sowas der Humor nicht vergeht.
Quelle: landesecho.cz
Neuer tschechischer Botschafter in Berlin
In Berlin wurde gestern der neue tschechische Botschafter Jiří Čistecký von Bundespräsident Frank-Walter-Steinmeier zu seiner Akkreditierung empfangen. Er trat damit offiziell seinen Dienst als Nachfolger von Tomáš Kafka an.
Čistecký, 1971 in Tábor geboren, verfügt über umfassende internationale Erfahrung aus 30 Jahren im diplomatischen Dienst Tschechiens. Bis 2023 war er Geschäftsträger an der Botschaft in Moskau, zuvor arbeitete er als Generalkonsul in Istanbul und Botschaftsrat in Wien. Auch in Deutschland war er bereits tätig: Von 1996 bis 2001 arbeitete er als Diplomat an der Tschechischen Botschaft, erst in Bonn und später in Berlin.
Tschechischer Staatsfeiertag am Montag
Am 28. Oktober ist in Tschechien Nationalfeiertag. Dabei wird der Gründung der unabhängigen Tschechoslowakei im Jahre 1918 gedacht. Das ist durchaus bemerkenswert, da diese Tschechoslowakei ja seit der Trennung 1993 nicht mehr existiert. In Tschechien wird dennoch an der Erinnerung an 1918 festgehalten, und selbst der 30. Jahrestag der Gründung der heutigen Tschechischen Republik im letzten Jahr wurde – im Gegensatz zur Slowakei – fast gar nicht gefeiert.
Der 28. Oktober ist einer der wenigen Feiertage, an denen die Geschäfte geschlossen sind. Da gleichzeitig in Deutschland ein normaler Wochentag ist, dürfte mit großem Andrang tschechischer Kunden im deutschen Einzelhandel (und entsprechendem Verkehrsaufkommen) zu rechnen sein, insbesondere in Städten wie Dresden und Chemnitz. Wie wichtig dies für die Händler ist, wird daran deutlich, dass pünktlich zu diesem Termin der Kaufpark Nickern am Rande von Dresden neueröffnet wird.
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