Willkommen bei der Euroregion Elbe/Labe!
Neuigkeiten
Rosa Loy & Neo Rauch in Liberec
Das Malerehepaar Rosa Loy und Neo Rauch aus Leipzig hat gestern seine erste gemeinsame Ausstellung in Tschechien eröffnet. Und das gar nicht so weit weg, in der Galerie Lázně in Liberec. Diese ist als ehemaliges Bad selbst schon einen Besuch wert.
Unter dem Titel „Verwobene Sphären“ sind jeweils 50 Werke beider Künstler in unterschiedlichen Formaten zu sehen, von großformatigen Gemälden bis zu Zeichnungen und Skizzen. Diese werden von mehreren Rauminstallationen aus der Zeit von Mitte der 1990er Jahre bis heute ergänzt. Besuchen können Sie die Ausstellung bis zum 26. Januar 2025.
Per Bahn kommt man in etwa 2 Stunden direkt von Dresden nach Liberec. Vor Ort bringt einen die Straßenbahn Nr. 3 (derzeit mit Ersatzverkehr) vom Bahnhof zur Galerie (siehe Fahrplanauskunft). Wir empfehlen, den Weg zur oder von der Galerie einmal zu Fuß zu gehen, das lohnt sich. Liberec ist durchaus sehenswert.
Verfahren zum Waldbrand 2022 verzögert sich
Das Kreisgericht in Ústí nad Labem (Aussig) hat erneut das Hauptverfahren zur Brandstiftung im Nationalpark Böhmische Schweiz vertagt. Laut dem Verteidiger des Hauptbeschuldigten fehlte zum Prozessauftakt das angeforderte psychologische Gutachten über seinen Mandanten. Dieses war im Mai beim ersten Versuch der Aufnahme des Verfahrens angefordert worden.
Dem Angeklagten drohen bis zu 15 Jahre Haft wegen allgemeiner Gefährdung und der Beschädigung fremden Eigentums. Der Mann bestreitet bisher, für den Großbrand im Nationalpark im Jahr 2022 verantwortlich zu sein. Das Feuer vernichtete vor gut zwei Jahren rund 1100 Hektar Fläche. Mehrere Hundert Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Die Feuerwehr kämpfte drei Wochen lang gegen die Flammen.
(Radio Prag)
Hohe Arbeitslosigkeit im Bezirk Ústí
Die Arbeitslosigkeit im Bezirk Ústí ist mit 6,2% im September die höchste in Tschechien gewesen und lag so hoch wie seit 2017 nicht mehr. Sechs der sieben Kreise im Bezirk sind unter den 11 Kreisen mit der höchsten Arbeitslosenquote in ganz Tschechien. Nur der Kreis Litoměčice (Leitmeritz) steht besser da.
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Autobahnvignette wird teurer
Die Autobahn-Maut in Tschechien steigt zum 1. Januar 2025. Der Preis steigt planmäßig nach einem festgelegten Schema. Dabei wird insbesondere die Inflation berücksichtigt, aber auch die Erweiterung des Streckennetzes.
Konkret gelten ab 1. Januar die folgenden Preise für PKW:
Gültigkeit | Preis ab 1.1.25 | Preis bisher |
---|---|---|
1 Tag | 210 Kč (8,31 EUR) | 200 Kč (7,91 EUR) |
10 Tage | 290 Kč (11,48 EUR) | 270 Kč (10,68 EUR) |
1 Monat | 460 Kč (18,20 EUR) | 430 Kč (17,01 EUR) |
1 Jahr | 2440 Kč (96,55 EUR) | 2300 Kč (91,01 EUR) |
Weitere Hinweise zur Autobahnmaut in Tschechien (z.B. wo sie nicht gilt) finden Sie auf unserer Website.
Mehr Informationen zur Autobahnmaut
Piraten gehen, Außenminister bleibt
Die tschechische Piratenpartei hat nach einer Befragung ihrer Mitglieder die Regierungskoalition in Prag verlassen. Hintergrund war die Entlassung ihres Parteichefs Ivan Bartoš als Minister für Regionalentwicklung und Vizepremier für Digitalisierung. Premierminister Petr Fiala reagierte damit auf die Probleme bei der Digitalisierung im Bereich der Bauämter und Baugenehmigungen.
Der im Ausland anerkannte Außenminister Jan Lipavský, der von den Piraten in die Regierung entsandt worden war, behält dennoch sein Amt. Er bekam von seinen Regierungskollegen das Vertrauen ausgesprochen. Da der 39jährige mit dem Kurs der Piraten sowohl in der aktuellen Frage einer weiteren Regierungsbeteiligung als auch im Allgemeinen nicht mehr einverstanden war, hat er die Partei verlassen und ist somit parteiloser Minister.
Tschechien verhindert EU-Resolution um Nahost-Waffenruhe
Tschechien hat eine einheitliche Resolution der 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zu einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah verhindert. Wie der Server Euronews unter Berufung auf Diplomatenkreise berichtet und später aus dem tschechischen Außenministerium bestätigt wurde, lehnte Tschechien die Resolution als zu einseitig ab. Der Text der Resolution hätte das Recht Israels "auf Verteidigung gegen die Terroristen der Hisbollah" einseitig eingeschränkt. Hisbollah müsse sich von den Grenzen Israels zurückziehen, hieß es weiter. Ohne Einstimmigkeit konnte die Resolution nicht verabschiedet werden. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell war so gezwungen, eine eigene Erklärung abzugeben.
Tschechien gehört traditionell zu den entschiedensten Verbündeten Israels, und das unabhängig davon, wer in dem Land gerade regiert.
Škoda präsentiert neuen Elektro-SUV
Für Škoda ist es die Premiere des Jahres. Am Dienstag wurde der neue Elroq vorgestellt. Der kleinere der beiden Elektro-SUV von Škoda soll weltweit pro Jahr 70.000 mal verkauft werden. Hauptabsatzmarkt bleibt Europa.
Der Elroq soll dabei helfen, die CO2-Bilanz des tschechischen Autoherstellers zu senken. Das geplante weitere Absinken der Grenzwerte im kommenden Jahr will Škoda mit mehr verkauften Elektroautos ausgleichen. Allerdings leidet auch Škoda unter der allgemeinen E-Auto-Absatzflaute. Deshalb hat das Unternehmen noch einmal Kostenoptimierung betrieben und verkauft den Elroq eigenen Angaben zufolge nur mit einer knappen Gewinnspanne. Damit kostet ein Elektroauto von Škoda erstmals genau so viel wie das vergleichbare Auto mit Benzin-Antrieb, in dem Fall der Karoq, nämlich in der Grundausstattung 33.000 Euro für den europäischen Markt.
Magere Apfelernte endet
Nordböhmen ist eigentlich die Obstkammer Tschechiens. Doch in diesem Jahr war die Apfelernte so kurz wie noch nie. Aufgrund der schweren Forstschäden vom April endete die Ernte nun einen Monat früher. Die Ausbeute bewegt sich auf dem Niveau von 30 Prozent im Vergleich zu gewöhnlichen Ernten. Einige Sorten wie Idared und Jona Gold sind fast gar nicht vertreten. Dazu kommen Frostschäden auch an den reifen Äpfeln, so dass dieser Teil nicht als Standard verkauft werden kann.
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ANO gewinnt die Wahlen im Bezirk Ústí
Richard Brabec hat die Qual der Wahl. Der Spitzenkandidat der Partei ANO und souveräne Sieger der Wahlen vom vergangenen Wochenende im Bezirk Ústí kann sich seine Koalitionspartner aussuchen. Für eine Mehrheitsregierung fehlen ANO nur zwei Mandate. Die kleinste im Bezirksparlament vertretene Partei Lepší Sever hat vier Mandate. Das würde reichen, um Richard Brabec zum Bezirkshauptmann zu wählen. Sowohl ANO als auch ihr Bezirkschef Richard Brabec gelten als programmatisch so flexibel, dass sie tatsächlich mit jeder Partei koalieren würden. Zuzutrauen wäre sogar ein Bündnis mit den rechten Nationalpopulisten von SPD oder dem Bündnis aus Kommunisten und Sozialdemokraten Stačilo! (Es reicht!) mit dem früheren Bezirkshauptmann Oldřich Bubeníček an der Spitze. Insgesamt haben es sechs Parteien ins Parlament geschafft. Aber während ANO mit 26 Mandaten knapp an der absoluten Mehrheit vorbeischrammte, kommen die Bürgermeisterpartei STAN und die konservativ-liberalen Bürgerdemokraten ODS auf den folgenden Plätzen nur auf jeweils 7 Mandate. Für beide lief die Wahl enttäuschend. Die letzten vier Jahre war die ODS als zweitstärkste Kraft in der Bezirksregierung vertreten. Ob das diesmal wieder klappt, ist sehr fraglich. STAN konnte sein Ergebnis zwar fast wiederholen, hatte aber mit dem noch jungen Bürgermeister von Česká Kamenice, Jan Papajanovský an der Spitze, mehr erwartet.
Am schlimmsten traf es aber die Piratenpartei und die Verbündeten Spojenci (Grüne, TOP09, JsmePro). Die Piraten sackten von über 10 Prozent auf nur noch 3 ab und sind nicht mehr im Parlament vertreten. Raus ist auch das Bündnis Spojenci, das nur noch etwas über 4 Prozent erreicht. Vor vier Jahren machten da noch 5.000 Wähler mehr ihr Kreuz. Am Ende waren die Spojenci sogar Teil der Koalition.
Dass ANO am Ende so dominiert, war nicht zu erwarten. Immerhin musste die Partei kurz vor den Wahlen noch ihren Spitzenkandidaten austauschen. Der bisherige, Marek Hrabáč, bis Anfang September Oberbürgermeister von Chomutov (Komotau) und auch im Bezirksrat vertreten, wurde wegen Korruptionsverdacht von der Polizei festgenommen und sitzt bis heute in Untersuchungshaft. Doch das schien die Wähler nicht zu bremsen. Dass ANO im Bezirk Ústí treue Stammwähler hat, war bekannt. Dieses überragende Resultat hat sie aber der landesweiten Politik zu verdanken. Die Wahlen wurden zu einer Abstimmung über die Regierung in Prag.
Doch weil die Auswahl an möglichen Koalitionspartnern nun so groß ist, dauert es mit der Findung doch länger. Eine Rolle spielt auch die zweite Runde der Senatswahl, die am kommenden Wochenende ansteht. Beobachter gehen davon aus, dass eine Entscheidung über den Koalitionspartner erst Anfang nächster Woche fällt. Dann sollte es aber ganz schnell gehen. Zu tun gibt es für die neue Regierung einiges. Der Bezirk entscheidet unter anderem über die Schulpolitik und den öffentlichen Verkehr im Bezirk. In den kommenden Jahren stehen wichtige Vorhaben an wie der Bau der Neubaustrecke für die Eisenbahn von Prag nach Dresden, der Lithiumabbau im Erzgebirge oder die Einstufung des Erzgebirges als Landschaftsschutzgebiet. Bei allem hat auch der Bezirk ein Wörtchen mitzureden.
Beräumung der Edmundsklamm beginnt
Voraussichtlich schon nächste Woche beginnen in der Edmundsklamm (Edmundova soutěska) in der Böhmischen Schweiz die Motorsägen zu kreischen. Dann werden 80 Schadbäume aus dem Bachbett oder am Rande der Schlucht entfernt. Dieses Vorgehen ist eine kleine Überraschung. Denn zwei Jahre wehrte sich die Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz gegen einen Eingriff in die Edmundsklamm. Dort befinden sich eine Vielzahl von Bäumen, die durch den Borkenkäfer und vor allem den Waldbrand im Sommer 2022 so beschädigt sind, dass sie jederzeit in die Klamm stürzen könnten. Aus Sicherheitsgründen wurde die bei Touristen beliebte Edmundsklamm deshalb bis auf weiteres gesperrt. Zugleich konnten die schadhaften Bäume bzw. Baumstämme nicht beseitigt werden, weil das für die Arbeiter zu gefährlich und der Einsatz in dem schwer zugänglichen Terrain insgesamt zu teuer war. Der Eingriff würde zudem die streng geschützte Klamm derart schädigen, dass dies dem durch das Gesetz vorgegeben Schutz widersprechen würde.
Deshalb beschloss die Nationalparkverwaltung im März, die Klamm noch mindestens bis 2027 zu sperren. Dann wolle man prüfen, ob die Bäume bereits von allein umgefallen sind, um sie zu beseitigen und die Klamm wieder zu öffnen. Das hieß aber auch, dass die Sperrung noch länger als nur bis 2027 dauern könnte, wenn die Schadbäume noch nicht in ausreichender Zahl umgefallen sind. Die Natur könne und solle sich allein behelfen. Ein Video des Nationalparks vom März zeigt den damaligen Zustand (zu sehen bei Youtube).
Sechs Monate später ist alles anders. Denn in den nächsten Wochen werden nicht nur die rund 80 Schadbäume aus dem Bachbett und dem Rand der Schlucht beseitigt. Die Forstarbeiten sollen auch auf dem Teil oberhalb der Strecke fortgesetzt werden, wo bis Sommer 2022 im angestauten Wasser des Baches Kamenice (Kamnitz) immer die Boote fuhren. Auch oberhalb der Anlegestelle sollen schadhafte Bäume entfernt werden.
Hintergrund für den überraschenden Sinneswandel ist das Hochwasser. Zwar hatte die Gemeinde Hřensko (Herrnskretschen), der die Flächen in der Klamm gehören, den Nationalpark mehrfach aufgefordert, die Schadbäume zu beseitigen, wurde aber nicht erhört. Aufgrund des Starkregens vor zwei Wochen fürchtete die Gemeinde nun aber auch ein Ansteigen des Pegels der Kamenice. Wieder forderte die Gemeinde im Vorfeld, die Baumstämme aus dem Bachbett zu beseitigen. Sie hätten das Wasser anstauen oder vom Wasser mitgespült werden können. In beiden Fällen hätte es zu schweren Schäden nicht nur in der Klamm, sondern auch im Dorf kommen können.
Die Gemeinde wandte sich nun nicht mehr nur an den Nationalpark, sondern auch an den Flussbetrieb Ohře (Eger), der für die Kamenice zuständig ist, sowie an das Umweltministerium, das sowohl dem Nationalpark, als auch dem Flussbetrieb übergeordnet ist. Und auf einmal ging alles ganz schnell. Zwar nicht schnell genug für das aktuelle Hochwasser, doch das lief zum Glück glimpflich ab. Die Kamenice stieg nicht wesentlich an und Gefahr drohte dem Dorf nur aus dem Rückstau von der Elbe. Doch nun ist bereits eine Firma gefunden und die Arbeiten in der Edmundsklamm können endlich beginnen. Sie sollen noch im Herbst abgeschlossen werden. Ob sich daraus eine frühere Öffnungsperspektive der Klamm für Touristen vielleicht schon im nächsten Jahr ergibt, steht noch nicht fest.
In eigener Sache: Namenssuche
Seit einem Jahr gibt es nun diesen Newsletter, der erfreulicherweise immer beliebter wird. Mit dem ursprünglichen Namen "Wochenrückblick" sind wir inzwischen nicht mehr so recht glücklich. Er beschreibt die Sache nur unzureichend.
In der Hoffnung auf umwerfende Schwarmintelligenz bzw. -kreativität fragen wir nun Sie: Wie würden Sie unseren wöchentlichen Blick nach Tschechien und in die Grenzregion nennen? Der Titel sollte genau das beschreiben, aber zugleich griffig und nicht zu lang sein und auch in den sozialen Medien funktionieren. Welcher Titel würde Sie zum Lesen animieren?
Ihnen fällt da was ein? Dann schreiben Sie uns bitte Ihre Ideen an newsletterelbelabe.eu. Wenn wir uns für einen Vorschlag entscheiden, bedanken wir uns mit einem Historischen Atlas der Euroregion Elbe/Labe und einer Auswahl besonderen böhmischen Biers.
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Die Wahlbeteiligung im Bezirk Ústí nad Labem lag bei 28,13 %, während die Wahlbeteiligung in der gesamten Tschechischen Republik 32,91 % betrug. Traditionell haben die Bezirks- und Europawahlen die niedrigste Wahlbeteiligung von allen Wahlen. Insgesamt zogen sechs Fraktionen in den Bezirkstag ein:
- Ano, 39,47%ˇ, 26 Sitze
- STAN+PRO Zdraví, 11,94%, 7 Sitze
- ODS, 10,94%, 7 Sitze
- SPD, Trikolora a PRO, 10,44%, 6 Sitze
- Stačilo! v Ústeckém kraji, 7,94%, 5 Sitze
- Lepší sever, 6,63%, 4 Sitze
Zu den kompletten Ergebnissen (tschechisch)
Der Lokale Lenkungsausschuss ist das Gremium, welches über die Förderanträge im Kleinprojektefonds der Euroregion Elbe/Labe entscheidet. Auf seiner Sitzung am 13.09.2024 in Litoměřice hat er sieben Projektanträge bewilligt, einer wurde abgelehnt. Die einzelnen Projekte und die Fördersummen finden Sie in der Übersicht.
Zur Übersicht der behandelten Projekte
Der Kleinprojektefonds wird über das Programm INTERREG Sachsen-Tschechien aus Mitteln der Europäischen Union gespeist.
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