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Neuigkeiten
Der längste Sessellift Tschechiens wird erneuert
Der Sessellift von Krupka (Graupen) zum Gipfel Komáří hůrka (Mückenberg) auf dem Osterzgebirgskamm wird in den kommenden 12 Monaten saniert. Ziel der Sanierung ist eine Modernisierung von Berg- und Talstation sowie der Außenanlagen bei gleichzeitiger Erhaltung oder sogar Wiederherstellung des historischen Charakters. "Wir möchten, dass der Sessellift an seine Anfänge zurückkehrt. An der Talstation an der Terrasse gab es zum Beispiel früher Lampen, die wir wieder anbringen wollen", sagte Liftchef Marek Ferenc der Tageszeitung "Mladá fronta Dnes". Der Lift ging 1952 in Betrieb.
Wichtig für alle Fans des Sessellifts: Die Sanierung wird bei laufendem Betrieb durchgeführt. Bis auf die regulären Wartungen, die mehrmals im Jahr durchgeführt werden, kann der Lift mit Einschränkungen genutzt werden. Diese sind vor allem bei den Zugängen zum Lift zu erwarten, nicht am Lift selbst. Die durch die Sanierung bedingten Ausfallzeiten des Lifts sollen so gering wie möglich gehalten werden. Das dürfte im März/April nächsten Jahres der Fall sein, wenn die Fußböden saniert werden und eine Einstellung des Liftbetriebs unausweichlich wird.
Vorgesehen ist an der Talstation die Erneuerung der Fassade und ein Austausch von Fenstern und Türen. Der Imbiss wird neu ausgestattet und die Toiletten saniert. Außerdem wird die Ausstellung zur Geschichte und Betrieb des Sessellifts erweitert. Diese ist für die Öffentlichkeit zugänglich.
An der Bergstation kommt es zu Reparaturen und einer teilweisen Wärmedämmung. Die Trink- und Abwasserversorgung wird erneuert und die Wärmeversorgung auf Wärmepumpe umgestellt. Es entsteht eine neue Werkstatt für die Wartung der Sitze des Lifts.
Der Sessellift ist mit einer Länge von 2.348 Metern laut Betreibern nicht nur der längste Lift Tschechiens ohne Zwischenstation, sondern auch von ganz Mitteleuropa. Seit 2013 ist der Lift in Tschechien nationales Kulturdenkmal und trägt seit 2022 den Status eines historischen Sessellifts. Nach der Modernisierung des Sessellifts auf die Schneekoppe ist er inzwischen auch der älteste seiner Art, der immer noch wie bei Betriebsbeginn 1952 funktioniert.
Erster Luchsnachwuchs im Erzgebirge
Erstmals seit fast 300 Jahren hat sich im Erzgebirge wieder ein Luchspaar vermehrt. Die im vergangenen Jahr ausgesetzten Luchse Alva (Weibchen) und Chapo (Männchen) sind laut Sächsischem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) die Elterntiere. Beide wurden 2024 im Rahmen des Projekts ReLynx zur Wiederansiedlung dieser Wildkatzen in der Nähe von Eibenstock ausgewildert worden. Laut GPS-Daten hielten sie sich Anfang April für drei Tage gemeinsam im Territorium von Alva auf. Daraus sind nun zwei Jungtiere geworden, die zu Beginn des Herbstes von einer Fotofalle „erwischt“ wurden. Die Schwangerschaft eines Luchsweibchens dauert gemeinhin 10 Wochen. Demzufolge müssen die Jungtiere im Juni zur Welt gekommen sein.
Auch bei den Wölfen wurde wieder Nachwuchs vermeldet. Allein im Schluckenauer Zipfel in Nordböhmen zählten Wolfsexperten auf der Basis von Fotofallen mindestens 14 Jungtiere. Es können aber schon mehr sein. Auch die Wölfe haben sich wieder angesiedelt, allerdings von selbst durch Einwanderung wahrscheinlich aus Polen. Ihre Entwicklung verläuft laut Monitoring sehr gut. So gibt es allein in der Region des Schluckenauer Zipfels inzwischen fünf Rudel. Das Wolfsgebiet reicht auch ins benachbarte Sachsen.
Im Erzgebirge sind aufgrund seiner Weitläufigkeit keine so präzisen Angaben möglich. Bestätigt sind dort insgesamt sieben Wolfsrudel. In drei von ihnen kann gesichert von Nachwuchs in diesem Jahr gesprochen werden.
Regierung hilft Problemviertel in Šluknov
Die tschechische Regierung hat einem Hilfspaket in Höhe von fast 200 Millionen für die nordböhmische Kleinstadt Šluknov (Schluckenau) zugestimmt. Die Stadt will mit dem Geld 14 Plattenbauten in einer Siedlung am südöstlichen Stadtrand kaufen. Insgesamt kostet der Deal 285 Millionen Kronen (11,7 Millionen Euro). 25 Millionen Kronen zahlt Šluknov aus der eigenen Tasche, weitere 60 Millionen Kronen steuert der Bezirk Ústí bei.
Nach der Übernahme der Häuser will die Stadt einen kleinen Teil in sehr schlechtem Zustand abreißen und die übrigen sanieren. Hintergrund für das bislang in Tschechien einmalige Großprojekt ist die ungewöhnlich hohe Quote der Bewohner in Abhängigkeit von Sozialhilfe. Davon sind laut der staatlichen Agentur für soziale Eingliederung fast alle der 1.500 Einwohner betroffen. Ziel des gemeinsamen Projekts ist, diese Quote auf 20 Prozent zu drücken. Mit der Sanierung der Häuser einher gehen soll intensive Sozialarbeit, Unterstützung bei der Arbeitssuche, Bildungsprojekte sowie Entschuldungsberatung. Auch dabei soll die Gemeinde durch den Staat unterstützt werden. Der Großteil der jetzigen Bewohner soll in der Plattenbausiedlung weiterwohnen können, für einen kleinen Teil werden Wohnungen in der Region gefunden. Ein weiterer Zuzug von sozial schwachen Menschen soll gestoppt werden.
Die Mittelzusage wurde am Mittwoch durch die noch bestehende Regierung in Demission angeführt von Premierminister Petr Fiala nach einem Jahr intensiver Vorbereitungen und Verhandlungen mit Staat, Bezirk und Kommune gemacht. Auch die Oppositionsparteien waren einbezogen, weshalb der Bürgermeister von Šluknov, Tomáš Kolonečný, davon ausgeht, dass auch die künftige Regierung das Projekt weiter unterstützen wird.
Läden bleiben zum Feiertag geöffnet
Am Montag wird in Tschechien der Tag des Kampfes für die Freiheit und Demokratie begangen. Am 17. November vor 36 Jahren demonstrierten in Prag Tausende Studenten und Bürger für Freiheit und Demokratie. Die offiziell nicht zugelassene Versammlung wurde von den bewaffneten Einheiten teils brutal auseinandergetrieben. Sie galt als der Beginn der Samtenen Revolution in der damaligen Tschechoslowakei.
Obwohl an vielen Feiertagen die größeren Geschäfte in Tschechien geschlossen bleiben, gehört der 17. November nicht dazu. Alle Läden bleiben also geöffnet. Lediglich Museen haben wie immer montags geschlossen.
Parlament wählt Rechtsaußen zum Präsidenten
Das tschechische Parlament hat auf seiner ersten Sitzung Tomio Okamura zu seinem Präsidenten gewählt. Der Vorsitzende der Rechtsaußenpartei Svoboda a přímá Demokrace (Freiheit und direkte Demokratie) wurde mit den Stimmen der künftigen Regierungsparteien ANO und Autofahrer sowie seiner eigenen Partei gewählt. Der japanischstämmige Okamura macht regelmäßig Stimmung gegen Ausländer, Minderheiten und politische Gegner. Seine Wortwahl ist häufig rassistisch und fremdenfeindlich, er fordert langfristig den Austritt Tschechiens aus der EU und der NATO.
Seine Wahl ist ein Deal zwischen den künftigen Regierungsparteien. Okamura wollte bewusst kein Ministeramt, wo er Verantwortung übernehmen müsste, sondern hatte es auf den prestigträchtigen Posten des Parlamentspräsidenten abgesehen. Dabei hatte Okamura die parlamentarischen Gepflogenheiten in der Vergangenheit bewusst mit Füßen getreten. Seine Partei hatte bei den Wahlen sogar deutlich an Zustimmung verloren. Da sie jedoch für die Regierung gebraucht wird, kam es zu dem Deal. Außerdem drohen sowohl dem voraussichtlich künftigen Premierminister Andrej Babiš als auch Okamura Gerichtsverfahren. Um abzusichern, dass ihre Abgeordnetenimmunität nicht aufgehoben wird, sind beide auf die Zusammenarbeit angewiesen.
Als eine der ersten Amtshandlungen ließ Okamura die ukrainische Fahne vom Parlament entfernen. Der Parlamentspräsident ist nach Staatspräsident und Senatspräsident nominell das dritthöchste Amt im tschechischen Staat.
Tschechische Regierung tritt zurück
Die Regierung des Ministerpräsidenten Petr Fiala hat bei Staatspräsident Petr Pavel ihren Rücktritt eingereicht und ihre Entlassungsurkunden erhalten. Bis zur Bildung der neuen Regierung bleiben die Minister aber noch kommissarisch im Amt. Die künftige Regierung aus ANO, Autofahrern und SPD verabschiedete in dieser Woche ihr Regierungsprogramm.
Neue Gedenktafel für Karl May
Der Schriftsteller und geistige Vater von Winnetou und Old Shatterhand, Karl May, wurde in Chomutov mit einer Gedenktafel geehrt. Die Tafel wurde am früheren Hotel Scherber in der Chelčický-Straße enthüllt. May weilte hier 1897 auf Besuch bei Freunden. Er kam aus seinem auf der anderen Seite des Erzgebirges gelegenen Heimatort Hohenstein-Ernstthal. Karl May war und ist noch in Tschechien sehr beliebt. Schon länger gibt es eine May-Straße in Ústí nad Labem, in der Nähe eines Hotels, wo er eine Zeit lang abstieg und in der Nähe des Schreckensteins Inspiration für seine Werke fand.
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Elbfähre startet endlich im November
Ursprünglich sollte die Elbfähre zwischen dem Dorf Dolní Žleb (Niedergrund) und der Staatsstraße 62 zwischen Děčín und Hřensko schon im Oktober wieder starten. Nun hat es doch etwas länger gedauert. Nach über einjähriger Zwangspause nimmt die Fähre nun an diesem Samstag (1. November) wieder Fahrt auf. Der neue Betreiber der Gierseilfähre setzt täglich von 8-18 Uhr über. Zwischen 12 und 13 Uhr ist Mittagspause. Lediglich bei Hoch- oder Niedrigwasser wird der Fährbetrieb ausgesetzt. Das soll künftig durch ein Fähnchen sichtbar sein. Weht die tschechische Nationalfahne, ist die Fähre in Betrieb, weht eine rote Fahne, ist kein Fährbetrieb möglich. Man soll den Fährmann auch durch eine Klingel herüberrufen können. Angetrunkene Personen können übrigens von der Mitreise mit der Fähre ausgeschlossen werden.
Der Fährbetrieb erleichtert den Menschen, die in Dolní Žleb leben, die Reisemöglichkeiten. Mit der nächsten Stadt Děčín ist das letzte Dörfchen am linken Elbufer auf tschechischem Staatsgebiet nur über die Eisenbahn sowie eine enge Straße verbunden, die schon bei leichtem Hochwasser gesperrt werden muss. Aber auch Touristen sind eifrige Nutzer der Fähre.
Für eine Überfahrt zahlen Erwachsene ab 15 Jahre 30 Kronen (1,25 Euro), Kinder bis einschließlich 14 Jahren zahlen nur die Hälfte. Die Querung mit dem Fahrrad kostet 50 Kronen (2,10 Euro) und mit dem Auto 100 Kronen (4,20 Euro).
Museum Varnsdorf wird saniert
Die Sanierung war überfällig. Seit Mitte Oktober wird am Museum in Varnsdorf gearbeitet. Im Zuge der Sanierung erhält der Hof des Museumsgebäudes eine Überdachung. Der Raum darunter wird künftig der zentrale Ort, an dem Kulturveranstaltungen stattfinden können. Außerdem erhält das Gebäude einen Aufzug, damit alle Etagen barrierefrei zugänglich sind. Weiter werden die Toiletten saniert und der Eingangsbereich. Auch der Bereich außerhalb des Museums verändert sich. Erneuert werden Fußwege, Grünpflanzen sowie Eingangstreppe. Das Museum ist für die Zeit der Sanierung in den Kinder- und Musikbereich der Stadtbibliothek gezogen. Die Sanierung soll im Herbst 2027 abgeschlossen sein.
Das Museum Varnsdorf ist eine Zweigstelle des Gebietsmuseums in Děčín, das übrigens auch gerade saniert wird.
Das Museum in Varnsdorf entstand 1902, musste allerdings oft umziehen, ehe es in den Jahren 2009/2010 in das Gebäude zog, das nun saniert wird. Zur Sammlung des Museums gehören Exponate aus der Geschichte der Textilproduktion, wertvolle koptische Stoffe sowie ein Teil des Nachlasses der sorbisch-tschechischen bildenden Künstlerin und Werbegestalterin Hanka Krawcec.
EU finanziert Batteriezüge
Spätestens ab 2032 sollen auf drei Regionalstrecken des Bezirks Ústí Batterie betriebene Züge eingesetzt werden. Dafür hat der Bezirk Ústí fast 2 Milliarden Kronen (83 Millionen Euro) aus dem Programm TRANSGov zugesprochen bekommen. Das Vorhaben betrifft die Strecken Osek-Most-Louny-Rakovník, Žatec-Louny-Lovosice-Ústí nad Labem sowie Ústí nad Labem-Děčín-Česká Lípa-Liberec, also auch zwei, die in die Nachbarbezirke Mittelböhmen und Liberec reichen.
Die Fördermittel decken 70 Prozent der Gesamtkosten. Der Bezirk plant nun eine Ausschreibung für die Lieferung der Züge.
Tschechisch-Deutsche Kulturtage eröffnet
Im Festspielhaus Hellerau wurden am Donnerstagabend die 27. Tschechisch-Deutschen Kulturtage feierlich eröffnet. Gut 400 Gäste erlebten im Europäischen Zentrum der Künste eine mitreißende Vorstellung des Prager Orchesters für zeitgenössische Musik BERG und der ebenfalls aus Prag stammenden Tanzkompanie 420PEOPLE. Sie führten das Stück INspiraCe des Komponisten Tomáš Reindl in einer Choreographie von Sylva Šafková auf.
Zuvor hatten die Präsidentin der Euroregion und Kulturbürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden Annekatrin Klepsch und der frühere Botschafter der Tschechischen Republik in Deutschland und heutige Direktor der Abteilung Mitteleuropa im tschechischen Außenministerium Tomáš Kafka in zwei bemerkenswerten Reden die Bedeutung der Kultur und Meinungsfreiheit in der Demokratie und der grenzübergreifenden Zusammenarbeit gewürdigt.
Bis zum 16. November finden auf beiden Seiten der Grenze, in Dresden und Ústí nad Labem, sowie in weiteren Kommunen über 100 Veranstaltungen fast aller Genres in verschiedensten Formaten statt. Einen Überblick über das vollständige Programm der Tschechisch-Deutschen Kulturtage findet sich auf der Webseite des Festivals.
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