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Neuigkeiten
Betretungsverbot in Böhmischer Schweiz bei Nacht

Die Verwaltung des Nationalparks Böhmische Schweiz hat ein nächtliches Betretungsverbot für das Gebiet des Nationalparks erlassen. Grund ist die hohe Brandgefahr wegen Trockenheit und Hitze. Das Betretungsverbot gilt täglich von 22 bis 6 Uhr, solange mindestens mittlere Brandgefahr besteht. Sollte die Brandgefahr weiter steigen, kommt noch hinzu, dass man nur auf markierten Wegen gehen darf. Auf der Website der Nationalparkverwaltung finden Sie die aktuelle Regelung (zwar auf Tschechisch, aber das lässt sich technisch lösen).
In der Nähe von Jetřichovice hatten Feuerwehrleute und Parkwächter am Montag bereits ihren ersten größeren Einsatz, als am Rudolfstein (Rudolfův kámen) ein Feuer ausbrach. Elf Feuerwehreinheiten und ein Hubschrauber halfen, das Feuer auf einer Fläche von ca. 8.000 Quadratmetern zu löschen.
Gestern Vormittag riefen in Nordböhmen zahlreiche Menschen bei der Feuerwehr an, um wegen Rauchgeruchs einen möglichen Waldbrand zu melden. Dieser Rauch kam jedoch vom Großbrand in der Gohrischheide nördlich von Zeithain und zog sogar bis Liberec. In den tschechischen Medien wurde deshalb beruhigt und empfohlen, die Fenster geschlossen zu halten.
Blackout in ganz Tschechien

Am heutigen Freitag wurde Tschechien um die Mittagszeit landesweit von einem weiträumigen Blackout getroffen, am stärksten in Prag und im Norden des Landes. Der Stromausfall hatte starke Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr, den Mobilfunk und so einfache Dinge wie elektronisches Bezahlen. Die Feuerwehr musste in vielen Städten ausrücken, um Menschen aus steckengebliebenen Aufzügen zu befreien.
Die ausgefallenen Umspannwerke seien am Nachmittag alle wieder in Betrieb und die Stromversorgung würde nach und nach wieder eingeschaltet. Die Ursache des großräumigen Stromausfalls ist noch nicht geklärt. Nach Angaben einer Betreibergesellschaft des Stromnetzes sei eine Leitung auf oberster Ebene ausgefallen, die den Norden und Osten des Landes versorgt. Laut dem Nationalen Amt für Cyber- und Informationssicherheit ist der Stromausfall nicht auf einen Cyberangriff zurückzuführen.
Autobahn D8 komplett gesperrt
Wie schon April, so ist auch seit Mittwoch die Autobahn D8 kurz hinter der Grenze für eine Woche komplett gesperrt. Der Grund ist die Sanierung der Tunnel auf dieser Strecke. Es wurden zwei verschiedene Umleitungsstrecken ausgeschildert. Alle Details finden Sie in unserer Meldung vom Dienstag. Eine weitere Komplettsperrung für eine Woche wird Anfang Oktober erfolgen.
Tschechien erlebt trockenstes Halbjahr seit 1961

Seit 64 Jahren war kein erstes Halbjahr so trocken wie in diesem Jahr. Seit Januar sind nach vorläufigen Daten nur 222 Millimeter Niederschlag gefallen, was rund 66 Prozent des Normalwerts von 1991 bis 2020 entspricht, meldet das Tschechische Hydrometeorologische Institut. Auch wenn es im Norden und Westen noch am meisten regnete, unterschieden sich die Regionen nicht groß. Der Februar war dabei der trockenste Monat, da fiel nur etwa ein Drittel der üblichen Menge an Niederschlag. Am besten war es im Juni, doch auch da waren es nur 76 Prozent der normalen Menge.
Infolgedessen herrscht in Tschechien laut dem Intersucho-Projekt derzeit eine sehr hohe Bodentrockenheit. Über 80% des Landes leidet unter starker bis extremer Trockenheit, während nur ein vernachlässigbarer Teil von keiner Trockenheit betroffen ist. Die wenigen Gebiete mit geringer bis mäßiger Trockenheit liegen vor allem im Norden und Westen Tschechiens.
Tschechien besonders klimawandelskeptisch

Nach einer aktuellen Erhebung des Eurobarometers zählt Tschechien zu den drei Ländern in der EU, in denen der Klimawandel am wenigsten problematisch gesehen wird. Während im EU-Schnitt 85% der Befragten denken, dass der Klimawandel ein ernstes Problem sei, sind es in Tschechien nur 67%, Dahinter liegen nur noch Rumänien (65%) und Estland (60%). In Deutschland sagten dies 84% der Befragten. Bei der Frage nach der Unterstützung für das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden, liegt Tschechien mit nur 51% sogar auf dem vorletzten Platz (vor Estland mit 46%). In Deutschland befürworten dies 80%.
Kleine Feiertage in Tschechien
Der morgige 5. Juli ist in Tschechien Feiertag, und der 6. Juli gleich dazu. An ersterem feiert man die Ankunft der Missionare Kyrill und Method in Mähren im Jahr 863. Der andere ist – leicht makaber – der Verbrennung von Jan Hus auf dem Scheiterhaufen in Konstanz im Jahr 1415 gewidmet. Da beide Tage auf das Wochenende fallen, dürfen unsere Nachbarn sich leider nicht über zusätzliche freie Tage freuen. Da beide außerdem sog. kleine Feiertage sind, an denen auch alle größeren Geschäfte öffnen dürfen, fallen sie in diesem Jahr praktisch kaum auf.
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Das Spiel vom April wiederholt sich: Die beiden Tunnel der Autobahn D8 kurz hinter der Grenze (Tunnel Panenská und Tunnel Libouchec) werden ab dem 2. Juli für eine Woche komplett gesperrt. Der Grund sind Reparaturarbeiten in den Tunneln. Da auf dem Abschnitt üblicherweise bis zum 30.000 Fahrzeuge am Tag gezählt werden, rechnet man mit einem Verkehrschaos in der Umgebung. Bei der ersten Sperrung hatte sich das nach ein paar Tagen etwas gelegt (siehe auch Newsletter 13/25).
Die möglichen Straßen, um der Sperrung auszuweichen, sind zum Teil sehr schmal. Für den Güterverkehr (und Busse) wurden deshalb zwei getrennte Umleitungsstrecken ausgewiesen: Für Fahrten in Richtung Tschechien muss man in Petrovice abfahren und sich dann durch Petrovice, Tisá und Libouchec schlängeln, um an der Auffahrt Telnice (Nr. bzw. km 80) wieder auf die Autobahn zu gelangen. In umgekehrter Richtung verlässt man die Autobahn an diese Ausfahrt und fährt über Varvažov, Telnice und Nákleřov zur Auffahrt Petrovice. Die Polizei wird mit einem größeren Aufgebot dafür sorgen, dass LKW und Busse sich an diese Regelung halten und übergroße Fahrzeuge das Gebiet auf ganz anderen Strecken weiträumig umfahren.
Für PKW bietet sich eine kürzere Strecke an: Nach der Ausfahrt Petrovice wendet man sich nach rechts und fährt über Nákleřov und Telnice, dann aber nicht nach Varvažov, sondern durch Linksabbiegen nach der scharfen Kurve über Knínice zur Auffahrt Telnice wieder auf die Autobahn. Dieser Weg funktioniert in beiden Richtungen.
Nebenbei bemerkt: Das ist der Weg über den Nollendorfer Pass, den auch schon Napoleons Truppen nahmen. Heute kann man die Gelegenheit nutzen und in Nollendorf (Nákleřov) im urigen Gasthaus U Johnů einkehren, welches bis vor einigen Jahr noch U Napoleonu hieß.
Vom 2. bis 8. Oktober wird die Sperrung ein drittes Mal erfolgen.
Zur Karte des Gebietes (bei mapy.com)
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Neuer Kammweg im Erzgebirge

Von Petrovice zum Keilberg: Der Kammweg auf der böhmischen Seite des Erzgebirges ist vollständig. Das noch fehlende 143 Kilometer lange Stück wurde diese Woche eröffnet. Der Abschnitt schließt an den schon bestehenden Erzgebirgskammweg im Bezirk Karlovy Vary (Karlsbad) an. Auch von Osten her ist der Kammweg bereits ausgeschildert, so dass ihn Wanderer neu im Erzgebirge, der Böhmischen Schweiz bis zum Schöberpass (Šébr) nutzen können.
Der historische Kammweg im Erzgebirge wurde zu Beginn des 20. Jh. angelegt und ging auf eine Initiative des deutsch-böhmischen Erzgebirgsverein zurück. In Anlehnung an den historischen Kammweg ist auch der neue an dem typischen blauen Kamm zu erkennen. Es gibt allerdings auch andere Markierungen (siehe Bild links). Mehr Informationen gibt es z.B. unter www.erzgebirgs-kammweg.de oder www.erzgebirge-tourismus.de/kammweg.
Dresdner Forscher: ÖPNV-Angebot in Tschechien besser
Der Dresdner Forscher Steffen Dutsch hält das Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr in Tschechien für besser als in Deutschland. In einem Interview für Radio Prag sieht Dutsch Tschechien bei der Netzdichte, der Fahrtenhäufigkeit und den Betriebszeiten vorn, die gerade im Regionalverkehr besser sind. Ein nicht unwesentlicher Faktor sei auch die attraktive Preisgestaltung. Auch das Interesse von Medien und Politik am ÖPNV sei in Tschechien höher, was er selbst spüre. In Deutschland gebe es keine Interviews mit ihm zu diesem Thema. Im Ergebnis werde der ÖPNV in Tschechien auch deutlich mehr genutzt. Zugleich stehen Fahrgästen in Tschechien deutlich mehr Verkehrsmittel zur Verfügung. Während in Spitzenzeiten in Leipzig durchschnittlich 2.500 Fahrgäste auf ein öffentliches Verkehrsmittel entfallen, sind es in Brno (Brünn) nur 750. Ähnlich fällt der Vergleich bei kleineren Städten aus: So wären es in Pirna durchschnittlich 2.200 Fahrgäste, im ähnlich großen Děčín nur 1.500.
Steffen Dutsch leitet an der Verkehrsfakultät der Technischen Universität Dresden die Forschungsgruppe Öffentlicher Personennahverkehr. Sein besonderes Interesse gilt dem ÖPNV in Tschechien sowie dem grenzüberschreitenden Verkehr von und nach Deutschland. Momentan arbeitet er mit tschechischen Kollegen an einem besseren grenzüberschreitenden Verkehrsangebot für die Sächsisch-Böhmische Schweiz.
Neue Umweltprüfung für Staustufe Děčín
Die tschechische Wasserstraßendirektion RVC hat ein neues Verfahren zur Umweltprüfung der geplanten Elbe-Staustufe bei Děčín gestartet. Das letzte Verfahren war vor Jahren erfolglos abgebrochen worden, weil der Auftraggeber keine Kompensationsmaßnahmen für die ufernahe Vegetation an den Steinbänken vorlegen konnte, die beim Bau einer Staustufe verschwinden würde. Mit dem neuen Verfahren sollen nun auch entsprechende Kompensationsmaßnahmen möglich sein.
Die Staustufe soll unverändert im Bereich des elbabwärts liegenden Stadtteils Loubí entstehen und die Elbe um bis zu 3,5 Meter anheben. Die Stauung soll bis zum südlichen Ende der Stadt bei Nebočady reichen. RVC möchte mit der Staustufe eine stabile ganzjährige Güterschifffahrt ermöglichen, die momentan bis zu sechs Monate im Jahr wegen Niedrigwasser nicht möglich ist.
Das Bauwerk ist aber hoch umstritten. Dagegen sind Umweltverbände, aber auch der Nationalpark Böhmische Schweiz. Die Stadt Děčín selbst sieht das Vorhaben positiv. Die Umweltprüfung soll zwei Jahre dauern. Es wird erwartet, dass auch die sächsischen Anrainer mitsprechen dürfen. Auch die letzten Umweltprüfungen waren bereits grenzübergreifend.
Gericht hebt Babiš-Freispruch auf
Das Oberste Gericht in Prag hat den Freispruch für den früheren Premierminister Andrej Babiš in der Sache "Storchennest" aufgehoben und zur erneuten Verhandlung an das Stadtgericht von Prag zurückgegeben. Dabei handelt es sich bereits um die zweite Aufhebung des Freispruchs. Nachdem das Stadtgericht Babiš Anfang 2023 freigesprochen hatte, folgte die gleiche Entscheidung wieder im Vorjahr, nachdem das Oberste Gericht im Herbst 2023 eine erneute Verhandlung gefordert hatte.
Babiš wird Fördermittelbetrug vorgeworfen. Er soll mit seiner Firma Agrofert unrechtmäßig EU-Fördermittel für den Bau des Ferienressorts "Storchennest" südlich von Prag kassiert haben. In der neuen Begründung lässt das Oberste Gericht nun kaum mehr Raum für einen Freispruch. Das könnte Folgen für die im Herbst anstehenden Parlamentswahlen haben. Umfragen zufolge führt Babišs Partei ANO klar und er hat gute Chancen, erneut Premierminister zu werden. Die Piraten haben bereits gefordert, dass Babiš als Spitzenkandidat zurücktreten soll. Babiš selbst hält das Verfahren für politisch motiviert. Der frühere Unternehmer gehörte zugleich lange zu den reichsten Menschen in Tschechien.
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Mit Drohnen gegen Feuer im Nationalpark

Zwei Drohnen sollen künftig helfen, frühzeitig Brandherde im Nationalpark Böhmische Schweiz zu erkennen und zu lokalisieren. Eine Drohne wurde bereits vor einem halben Jahr angeschafft. Eine zweite soll in der zweiten Hälfte dieses Jahres hinzukommen.
Die Drohnen werden künftig von einer Pilotenstaffel gesteuert. Die Piloten haben rund um die Uhr Bereitschaftsdienst. Die Drohnen lassen sich wenn nötig auch über das Handy und von zu Hause steuern. Damit verkürzet sich erheblich die Zeit zwischen der Brandmeldung und seiner Lokalisierung in häufig schwer zugänglichem, felsigem Gelände.
Der Nationalpark hat jedoch inzwischen eine ganze Reihe von Brandschutzmaßnahmen eingeführt, die vor allem im nahenden Sommer für Sicherheit sorgen sollen. So finden regelmäßig Brandschutzstreifen statt. Außerdem hat der Park inzwischen sechs große Wasserbehälter mit einem Gesamtfassungsvermögen von 390.000 Liter Wasser installiert. Der letzte kam im Frühjahr in der Nähe von Brtníky hinzu. „Damit haben wir Wasser dort, wo wenig vorhanden ist“, heißt es beim Nationalpark. Dazu kommen weitere 13 kleine Behälter mit jeweils 1.000 Liter Wasser. Schwimmende Hindernisse helfen zudem der Feuerwehr, Löschwasser aus den Flussläufen zu pumpen.
Um in dem unwegsamen Gelände schnell an Brandherden zu sein, hat der Nationalpark schon einige Jahre ein spezielles für den Löscheinsatz präpariertes Quad. Darüber hinaus hat der Nationalpark gefährdete Baumstämme gefällt und abtransportiert. Auf Kahlstellen wurden neue, feuerbeständigere Bäume wie Buchen oder Eichen gepflanzt. Die Autos der Nationalparkranger sind inzwischen mit Löschwasserrucksäcken ausgestattet.
Baldige Wiedereröffnung der Edmundsklamm
Im Grenzdorf Hřensko laufen die Vorbereitungen für die Wiedereröffnung der Edmundsklamm auf Hochtouren. Das beliebte Ausflugsziel ist seit dem verheerenden Brand im Sommer 2022 geschlossen. Lang drohten vom Brand geschädigte Bäume in die Klamm zu stürzen und teils auch Felsblöcke mit sich zu reißen. Diese Gefahren sind nun beseitigt. Dennoch kann es immer noch zu Baumbrüchen oder Felsabstürzen kommen. Um die Klamm dennoch für Besucher öffnen zu können, plant die Gemeinde den Eintritt für eine begrenzte Anzahl von Personen, die immer in Gruppen durch die Klamm zu den Bootsfahrten geführt werden. "Die dafür notwendige Sicherheitsordnung liegt bereits in einer Arbeitsversion vor", sagte Bürgermeisterin Kateřina Horáková dem Tschechischen Rundfunk Český rozhlas. Nun stehe noch ein abschließendes Monitoring und Treffen mit dem Chefgeologen des Nationalparks Böhmische Schweiz vor. Außerdem müssen noch die konkreten Bedingungen geklärt werden, unter denen ein Zutritt künftig möglich ist. Geht es nach Bürgermeisterin Horáková, könnte die Klamm Anfang Juli wiedereröffnet werden.
Ab Dezember schneller nach Liberec
MIt dem großen Fahrplanwechsel bei der Eisenbahn am 14. Dezember wird das Reisen von Sachsen nach Liberec deutlich schneller. Denn bis dahin verschwindet ein schon berüchtigtes Nadelöhr im grenzüberschreitenden Verkehr: ein gut drei Kilometer langes Gleis zwischen der tschechischen Grenzstation Hrádek nad Nisou und dem deutschen Zittau. Das führt über polnisches Staatsgebiet und war schon seit Jahrzehnten sanierungsbedürftig. Da es sich um eine reine Transitstrecke handelt, ohne Haltepunkt in Polen, war die Motivation für die polnische Seite, Finanzen in die Sanierung zu stecken, sehr gering. Also rumpelten die Züge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h über das Gleis.
Doch inzwischen saniert die polnische Bahnstreckenfirma PKP Polskie Linie Kolejowe den Streckenabschnitt. Ab Dezember können Züge auf dieser Strecke 100 km/h fahren. Damit verringert sich die Fahrtzeit ganz beachtlich. Dazu kommen Sanierungsarbeiten an der Strecke zwischen Liberec und Hrádek nad Nisou, die ebenfalls noch bis zum neuen Fahrplan fertiggestellt werden. Dann wird der Zug zwischen Liberec und Zittau zehn Minuten schneller unterwegs sein.
Doch die kürzere Fahrtzeit ist die eine Sache. Dass sich dadurch völlig neue Umsteigezeiten ergeben, die andere. Von Zittau aus haben Fahrgäste aus Tschechien fortan die Möglichkeit, stündlich in einen Zug nach Görlitz, Dresden oder Berlin zu steigen. Umgekehrt gilt das natürlich auch. Sowohl die Linie L7 von Liberec über Zittau, Varnsdorf nach Seifhennersdorf als auch die RE2 von Dresden nach Liberec erhalten ab Mitte Dezember neue Fahrpläne.
Eine letzte Langsamfahrstelle bleibt aber auch in Zukunft. Das ist die Grenzbrücke über die Neiße, auf der nur 50 km/h erlaubt sind. Der Effekt ist aber nicht so erheblich und die Brücke bleibt bis auf Weiteres unsaniert. Bis Dezember müssen Fahrgäste aufgrund der Bauarbeiten auf den Ersatzbus ausweichen. Doch mit dem neuen Fahrplan wird Reisen komfortabel.
Förderung für 24 Projekte bewilligt
Heute tagte in Modlany der Lokale Lenkungsausschuss zum Kleinprojektefonds in der Euroregion Elbe/Labe. Ihm lagen mit 27 Projektanträgen so viele zur Entscheidung vor wie noch nie in dieser Förderperiode. Sportprojekte bildeten diesmal einen großen Teil der Anträge, zudem waren auch die Bereiche Kultur und Bildung gut vertreten.
Für 24 Anträge wurden Fördermittel in Höhe von 212.937,20 € bewilligt. Zwei Anträge wurden abgelehnt und einer zur Überarbeitung zurückgestellt. 13 der bewilligten Anträge mit einem Fördervolumen von 98.831,60 € kamen von deutschen, zehn Anträge mit einem Fördervolumen von 114.105,60 € von tschechischen Antragstellern.
Alle Informationen zu den einzelnen Projekten (auch den abgelehnten) finden Sie in der Liste der Projekte.
Toiletten am Elberadweg

Die Stadt Děčín hat am Elberadweg auf ihrem Stadtgebiet zwei mobile Toiletten aufgestellt. Der beliebte Fernradweg soll damit noch freundlicher werden. Die Toiletten sind überdies sparsam, brauchen weder Energie noch regelämßige Wartung. Außerdem sind sie bereits umweltfreundlich hergestellt, Baumaterial ist Holz.
Das Prinzip der Toiletten erinnert an Plumpsklos. In den Toiletten werden nach der Bedürfnisverrichtung Sägespäne auf die Ausscheidung gestreut, was auch etwaige Gerüche neutralisiert.
Bis zum Ferienbeginn Anfang Juli sollen noch weitere drei Toiletten aufgestellt werden.
Tschechische Regierung gewinnt Vertrauensabstimmung
Die tschechische Regierung hat ein Misstrauensantrag wegen der Bitcoin-Affäre erfolgreich überstanden. Angestrengt wurde die Abstimmung von der Opposition, die der Regierung aufgrund der Affäre das Vertrauen entziehen wollte. Alle anwesenden 98 Abgeordneten des Parlaments aus den Regierungsfraktionen stützten die Regierung. Für einen Sturz der Regierung sprachen sich nur 94 Abgeordnete aus. Neben ANO und SPD, die das Votum angestrengt hatten, stimmten auch die Piraten gegen die Regierung.
In der sogenannten Bitcoin-Affäre hatte das Justizministerium ein Bitcoin-Geschenk im Wert von über 1 Milliarde Kronen (40 Millionen Euro) eines verurteilten Straftäters angenommen. Justizminister Pavel Blažek (ODS) sah zwar kein illegales Handeln seinerseits, trat aber Ende Mai zurück. Die Opposition beharrt aber auf einem Rücktritt der gesamten Regierung, denn auch der Premierminister Petr Fiala (ODS) trage die Verantwortung für den Skandal. Besonders im Mittelpunkt der Kritik stand Finanzminister Zbyněk Stanjura (ODS). Ihm wird vorgeworfen, früher von der Affäre gewusst zu haben, als dieser zugebe.
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