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»Bílá nemoc« (Die weiße Krankheit) am 3.4. beim Tschechischen Filmmittwoch

Der Film »Bílá nemoc« (Die weiße Krankheit) von 1937 machte am Beispiel einer fiktiven Diktatur auf die Gefahren des Faschismus aufmerksam.

29.03.2024

 
 
»Bilá němoc« (Die weiße Krankheit)
© Národní filmový archiv

Am Ostermontag beginnt der April, und das bedeutet, dass am Mittwoch wieder ein Tschechischer Filmmitwoch ist. Wir zeigen diesmal »Bílá nemoc« (Die weiße Krankheit) von 1937.

Das wird der bisher älteste Film beim Tschechischen Filmmittwoch. Die 1930er wurden in der Tschechoslowakei durch relativ seichte Komödien geprägt, weshalb geeignete Filme aus diesem Jahrzehnt rar sind. »Bílá nemoc« sticht heraus, was sicher auch an der Vorlage des berühmten Karel Čapek liegt.

Zum Inhalt: Eine mysteriöse Krankheit wütet in einem totalitären Staat, in dem ein strenger Marschall herrscht und Nachbarstaaten mit Krieg droht. Der Marschall wird vom Waffenmagnaten Baron Krog unterstützt, der Propagandaminister bereitet die Bevölkerung ununterbrochen auf den Krieg vor. Vor allem junge Menschen, die vergeblich nach Arbeit suchen, stehen fanatisch hinter dem Marschall und glauben, dass ein siegreicher Krieg der einzige Ausweg aus der düsteren Situation sei.

Dr. Galén, ein Slumarzt, hat ein Heilmittel gegen die weiße Krankheit gefunden, doch er will die Formel keiner Regierung überlassen, bis diese auf Waffen verzichtet und sich zu dauerhaftem Weltfrieden verpflichtet. Er behandelt Arme in den Vororten und Reiche, die nach Frieden streben. Eine Behandlung des infizierten Krog lehnt er ab, solange die Bedingungen nicht erfüllt werden. Dies wiederum lehnt der Marschall ab. Stattdessen beginnt er den Krieg gegen das Nachbarland. Die Massen jubeln, aber es kommt anders, als man vielleicht erwarten würde...

Der Film greift deutlich die Entwicklungen im benachbarten Deutschland seit 1933 auf, die ebenfalls auf einen Krieg zusteuert. Die Tschechoslowakei wird 1938, nur ein Jahr nach dem Film, durch das Münchner Abkommen und 1939 durch die endgültige Okkupation das erste Opfer von Hitlers Kriegsstreben. Damit ist der Film auch ein wichtiges Zeitdokument.

 

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