Albert Schweitzer ist weithin bekannt als Urwaldarzt, Theologe und Philosoph, doch er war auch passionierter Musiker und Musiktheoretiker. Seine Spezialgebiete waren vor allem Johann Sebastian Bach und Orgeln.
Am 15. Januar 1923 spielte er auf Einladung der Evangelischen Gemeinde in der Christuskirche Bodenbach-Tetschen ein Orgelkonzert und berichtete von seiner Arbeit in Lambarene in Afrika, wo er ein Krankenhaus aufbaute.
100 Jahre später wird das Konzert am Samstag, den 16. September 2023, am selben Ort nochmals aufgeführt. Zum Auftakt um 16 Uhr begrüßt der evangelische Pfarrer Děčíns, Tomáš Matějovský, die Gäste. Die Reihe der weiteren Grußworte und Reden wird aufgelockert vom Chor „Violet Harmony“ sowie Solisten der Grundschule Kamenická.
Anschließend spielt der Dresdner Kirchenmusikdirektor Sandro Weigert auf der Orgel der Christuskirche Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Charles-Marie Widor.
Danach wird eine geschnitzte Bank des tschechischen Künstlers Ivo Švejnoha enthüllt und eingeladen zum geselligen Beisammensein. Während der gesamten Veranstaltungen werden leichte Erfrischungen gereicht.
Das Konzert soll auch dazu dienen, Spenden für die Sanierung der Orgel in der Christuskirche zu sammeln.
Hintergrund
Die Einladung Albert Schweitzers geht zurück auf die deutschsprachige evangelische Gemeinde, die sich vor allem aus reichsdeutschen bzw. sächsischen Eisenbahn- und Zollbeamten, der Grenzgendarmerie nebst Familienangehörigen speiste. Auch Mitarbeitende der Bodenbacher Zweigstelle der Dresdner Schokoladenfabrik Jordan und Timäus – k.u.k.-Hoflieferant sowie königlich-sächsischer Hoflieferant – gehörten zur Gemeinde. Diese ließ im Jahr 1883/84 eine Kirche im neogotischen Stil errichten, welche im Jahr 1884 als Christuskirche geweiht wurde.