Das Projekt verfolgt das Ziel, die Zusammenarbeit zwischen den Organisatoren zweier Theaterfestivals auf der deutschen und der tschechischen Seite der Grenze anzuregen, sprachliche, technische und psychologische Hürden zwischen den beiden Kulturräumen abzubauen sowie das grenzüberschreitende Kulturangebot mit der Durchführung einer gemeinsamen Kulturveranstaltung zu bereichern.
Das Festival „Kult“ in Ústí nad Labem und der „Scheune Schaubuden Sommer“ in Dresden haben eine ähnliche Programmatik und feiern beide im Jahr 2017 ihr 20jähriges Bestehen. Beide Festivals präsentieren zeitgenössische Bühnenkunst aus dem In- und Ausland, und zwar nicht nur traditionelles Schauspiel, das mit Sprachbarrieren zu kämpfen hat, sondern auch alternative Theaterformen wie Zirkus, Akrobatik, Pantomime, Musik, Light Design oder bildende Kunst.
Durch das Projekt soll nun eine engere Zusammenarbeit zwischen beiden Festivals angebahnt werden, und zwar durch gegenseitiges Kennenlernen, Kontaktvermittlung und die Realisierung erster Kooperationsschritte. Beide Partner werden als Beobachter ausgewählte Veranstaltungen der jeweils anderen Seite besuchen, wobei zunächst die tschechischen Vertreter im Juli 2017 am Dresdener Festival und dann die deutschen Vertreter im Oktober am Festival in Ústí nad Labem teilnehmen werden, wo sich die deutschen Partner auch an der feierlichen Eröffnung beteiligen sollen. Die Eröffnung dieses Festivals bringt stets eine breite Belebung der gesamten Innenstadt mit sich, weil die Vorstellungen direkt in den Straßen stattfinden und die Aktionen allen Zuschauern frei zugänglich sind. Daran sollen sich nun erstmals auch deutsche Künstler beteiligen, und zwar mit dem Ziel, den künstlerischen Austausch in den nächsten Jahren zu verstetigen. Zugleich soll auch die Werbung für die Festivals jeweils auf beiden Seiten der Grenze durchgeführt werden. Zur Eröffnungsveranstaltung in Ústí n.L. wird für Besucher aus Dresden eine Busfahrt organisiert.
Durch gegenseitige Unterstützung der Festivals wollen wir in den nächsten Jahren die Zuschauerzahlen erhöhen und dadurch zur Kulturvermittlung zwischen den Nachbarländern beitragen.

Ein Ergebnis des Projekts wird die enge Zusammenarbeit wichtiger Kulturveranstalter sein, die den grenzüberschreitenden Kulturraum bereichern und so zum Kulturaustausch beider Länder beitragen wird. Die Projektpartner werden an der Gestaltung beider Festivals mitwirken und sie um Künstler aus dem eigenen Kulturraum bereichern. Die beiderseitige Werbung für die Nachbarregion soll zur Normalität werden, wobei die Kommunikationsstrategie an die Besucher aus dem Nachbarland angepasst werden muss (Zweisprachigkeit, Nutzung von Medien u. Ä.), damit eine bessere Zugänglichkeit von Veranstaltungen für Besucher aus der Partnerregion erzielt werden kann (z. B. in Form zweisprachiger Programme und Informationsstände oder durch Übertitelung der Vorstellungen usw.). Damit können diese Veranstaltungen zum natürlichen Bestandteil des Kulturkalenders für die Besucher der gesamten Grenzregion werden. Sollte die Pilotphase der Zusammenarbeit im Rahmen des KPF erfolgreich sein, ist in Zukunft die Konzeption und Realisierung weiterer Projekte geplant, die die Kooperation zwischen den Partnern vertiefen und zu gemeinsamen Produktions- und Inszenierungsprojekten sowie zur Herausbildung eines ständiges Teams für die langfristige Entwicklung der grenzüberschreitenden Kulturzusammenarbeit führen können.
Messbare Ergebnisse sind zumindest zwei Besuche einer Kulturveranstaltung beim Projektpartner, die Realisierung einer gemeinsamen Veranstaltung (Eröffnung des Festivals „Kult“) und die Entwicklung zweisprachiger Werbematerialien (Plakate, Programme, Homepages).