Wir bilden uns gemeinsam weiter
Projektnummer:
EEL-0105-CZ-16.05.2016
Lead Partner:
Domov důchodců Bystřany
Pražská 236, 41761 Bystřany
http://www.dd-bystrany.cz
Projektpartner:
Volkssolidarität Dresden
Altgorbitzer Ring 58, 01169 Dresden
http://www.volkssoli-dresden.de
Zeitraum:
01.09.2016 - 31.08.2017
Fördermittel:
10.971,04 € Euro
Inhalt
Bei einem Treffen mit den Mitarbeiter des SKZ Leubnitz haben wir vereinbart, dass wir unsere weitere Zusammenarbeit auf die gemeinsame Bildung im Bereich des Konzeptes der basalen Stimulation und im Bereich der sexuellen Assistenz und Arbeit mit der Sexualität der Kunden ausrichten möchten.
Basale Stimulation ist ein Konzept, dass im Seniorenwohnheim in Wisterschan (Bystřany) schon viele Jahre lang angewendet wird und dass sich sehr gut bewährt hat. Wir sind bemüht, dass eine Ausbildung in diesem Bereich alle unsere Mitarbeiter in der direkten Pflege erhalten. Im SKZ Leubnitz ist zwar dieses Konzept bekannt, man möchte es auch in der Pflege der Kunden nutzen, es fehlt aber bisher an geschultem Personal und Erfahrungen. Im Bereich der sexuellen Assistenz und der Arbeit mit der Sexualität der Kunden ist die Lage genau umgekehrt: im SKZ Leubnitz gibt es Erfahrungen, über die wir in Wisterschan bisher nicht verfügen. Somit scheint uns eine gemeinsame Ausbildung in beiden Bereichen im Rahmen des Projektes angemessen, weil wir uns nicht nur gemeinsam weiterbilden, sondern im Rahmen von nachfolgenden praktischen Aufenthalten auch gegenseitig unsere Erfahrungen austauschen können.
Die basale Stimulation ist ein Konzept der Förderung, Pflege und Führung von schwer kranken Menschen, das 1975 durch den deutschen Professor Andreas Fröhlich entwickelt wurde. Es ist ein Bündel von Techniken, die das Ziel haben, die Wahrnehmung, Kommunikation und Bewegung des Kunden zu fördern. Im Bereich der Altenpflege wird die basale Simulation insbesondere bei Demenzkranken oder bettlägerigen Kunden verwendet.
Zur sexuellen Assistenz: Das Thema der Sexualität und Intimität im Alter wurde bisher vernachlässigt und tabuisiert. Viele Menschen sind der Meinung, dass die Senioren keine sexuellen Bedürfnisse mehr haben und wenn doch, ist dies kein Normalfall und darüber wird nicht gesprochen. Die Mitarbeiter in der Pflege sind aber im tagtäglichen Leben in den Einrichtungen für Senioren mit der Sexualität der Kunden fortlaufend konfrontiert, sei es schon Sexualität zwischen den Kunden, oder der Mitarbeiter selber ist ein Objekt dieses Verhaltens.
Ergebnisse, Mehrwert, Nachhaltigkeit
Das Ergebnis des Projektes wird eine Weiterbildung der Mitarbeiter des Seniorenwohnheimes in Wisterschan und des SKZ Leubnitz, eine Vertiefung der Kenntnisse und Erfahrungen mit dem Konzept der basalen Simulation und über die sexuelle Assistenz sein. Durch die Weiterbildung im Projekt gewinnen die Mitarbeiten die notwendigen Kenntnisse, Fertigkeiten und Einstellungen zum Umgang mit der basalen Simulation und der Sexualität der Kunden. Das Kennenlernen der Möglichkeiten einer sexuellen Assistenz (Leistung gegen Bezahlung, die behinderten Personen oder Senioren mit ihrer Sexualität umzugehen hilft). Eine weitere Vertiefung und Festigung der Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern, die in eine Durchführung von weiteren gemeinsamen Projekten münden wird, stellt den Mehrwert dar.
Best practice
Die Mitarbeiter beider Einrichtungen begegneten sich im Rahmen der Schulungen zur sexuellen Assistenz und basalen Stimulation. Auch dank diesem Projekt werden oder wurden beide diese Konzepte schrittweise in die tagtägliche Praxis in beiden Einrichtungen eingeführt. Die tagtägliche Praxis in der Partnereinrichtung in Dresden konnten im Rahmen des Projektes 9 Mitarbeiter des Seniorenheims in Wisterschan im Rahmen von praktischen Aufenthalten kennen lernen. Zum Thema des Projektes wurde eine Veröffentlichung herausgegeben, die laufend insbesondere in weitere Einrichtungen der sozialen Fürsorge diesseits und jenseits der Grenze vertrieben wird und somit nicht nur zum Kennenlernen der Problematik der sexuellen Assistenz sowie zum Einsatz der basalen Stimulation in Einrichtungen der sozialen Fürsorge, sondern auch zum Kennenlernen der Möglichkeiten der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit beiträgt.