Euroregion Elbe/Labe

Geschichten und Spuren der Vergangenheit werden lebendig

Projektnummer:

EEL-0347-CZ-28.02.2018

Lead Partner:

Spolek nad Ploučnicí
Františkov nad Ploučnicí 8, 40723 Františkov nad Ploučnicí
http://www.spoleknadploucnici.cz

Projektpartner:

Stadt Grünhain-Beierfeld
August-Bebel Str. 79, 08344 Grünhain-Beierfeld
http://www.beierfeld.cz

Zeitraum:

01.04.2018 - 31.03.2019

Fördermittel:

8.772,75 € Euro

Inhalt

Das Projekt unter dem Name GESCHICHTEN UND SPUREN DER VERGANGENHEIT WERDEN LEBENDIG entstand aufgrund der gemeinsamen Interessen beider Projektpartner. Schon seit zwei Jahren verlaufen nicht nur gegenseitige Besuche, sondern viele praktische Aktivitäten, wie das Treffen von Imkern im Grenzgebiet; Beteiligung von Schülern der Landwirtschaftsschule Libverda in Děčín an der Anpflanzung der ursprünglichen Obstsorten im Natur- und Wildpark in Waschleithe; Wanderungen durch die Landschaft bis zur Burgruine Ostrý (Scharfenstein).
Beide Projektpartner des Spiegelprojekts nutzen die gemeinsamen Treffen für eine kreative Arbeit. Diese ist auf die Entwicklung, den Aufbau, Austausch und die Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit orientiert. Es entstehen viele Vorschläge aus denen konkrete Projektaktivitäten entstehen.
Für das Jahr 2018 wählten die Partner das Thema der vergessenen Geschichten und Spuren nicht nur in der Landschaft. Es werden weitere Subjekte im Grenzgebiet eingebunden (Gemeinde Horní Police und das Bistum Litoměřice auf tschechischer Seite; auf der deutschen Seite DRK und Schule). Eine Informationstafel über den Aufenthalt von Karl May in Františkov und Benešov wird der Öffentlichkeit dienen; eine Ausstellung wird verlaufen und es entsteht eine Publikation über das Leben der Nonnen von fünf Orden in Františkov und Umgebung nach der Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung in den Jahren 1951-1955; diese Studie verarbeitet ein qualifizierter Forscher und die populäre Fassung wird zweisprachig ausgegeben werden.
In das Projekt werden alle Generationen und eine Reihe von Bereichen des öffentlichen Lebens eingebunden: Studente und ihre Pädagogen, Fachleute, Vertreter der Selbstverwaltung, die breite Öffentlichkeit, aktive Senioren oder z. B. Vertreter der Kirchen auf beiden Seiten.

Ergebnisse, Mehrwert, Nachhaltigkeit

Mit dem Projekt GESCHICHTEN UND SPUREN DER VERGANGENHEIT WERDEN LEBENDIG wollen wir gemeinsam ausgewählte Themen im Grenzgebiet untersuchen und sichtbar machen, wie den Glauben und das geistliche Leben, die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung, den Klosterkomplex und weitere. Wir werden die örtliche Selbstverwaltung in Horní Police, Františkov, Benešov und auf der deutschen Seite Grünhain-Beierfeld mit einbinden. Auf der tschechischen Seite des Spiegelprojektes GESCHICHTEN UND SPUREN DER VERGANGENHEIT WERDEN LEBENDIG entstehen 1. Informationstafel zum Karl May und 2. Publikation (zweisprachige) über das Nonnenleben der 5 Orden in Františkov in der Nachkriegszeit. Mit Hilfe und unter Beteiligung der Partner organisieren wir eine Ausstellung über Karl May (K. May wurde in Františkov für Landstreicherei verhaftet, er schlief hier am Heuboden und wurde in Benešov nad Ploučnicí eingesperrt). Aus den untersuchten Dokumenten schlagen wir für die Öffentlichkeit 3 Postkarten aus dem Zyklus Nachkriegsschicksale im Sudetenland vor. Wir möchten weiterhin an die erfolgreiche Veranstaltung mit den Schülern anknüpfen und sie dieses Mal für 3 Tage ins Erzgebirge zum deutschen Partner schicken, wo sie das Millieu kennen lernen, eine Sprachanimation absolvieren, sich mit dem Leben hinter der Grenze vertraut machen und wo sie fotografieren werden. Es entsteht ein Fotobuch, wie man im Erzgebirge in den Augen der Mittelschulschüler lebt.

Best practice

Mit dem Projekt haben beide Seiten versucht die spirituellen Themen zu berühren, die auch in der Grenzregion nur schwer ergreifbar sind. Ein sensibler Umgang mit der Spiritualität und das Berühren spiritueller Themen ist ein wichtiger und wenig angewandter Wert. Mit diesem Projekt haben wir das zum ersten Mal versucht und nehmen an, dass diese Harmonie und Offenheit in der Grenzregion notwendig ist.
Ein großes Interesse besteht für die Ansichtskarten, ob Sammler oder vor allem ältere Jahrgänge, alle bitten um die Übergabe für Bekannte und Familien. Es ist eine günstige, aber effektive Werbung, die Freude bereitet und Kontakt zwischen den Menschen herstellt. Wir halten es für wichtig, dass sich Altersgenossen, Schulkollektive treffen.
An der ersten Schule wurden wir leider abgelehnt, die Schulleiterin mochte keine Kinder nach Deutschland schicken, dass es sich die Eltern nicht wünschen würden. In der zweiten Schule fanden wir im Gegenteil seitens der Eltern eine große Dankbarkeit, dass den Kindern ein solcher Aufenthalt ermöglicht wurde. Vorurteile und der Einfluss sozialer Medien wirken sich auch auf die Projektaktivitäten aus. Es ist notwendig sich nicht entmutigen zu lassen und Beispiele guter Praxis zu veröffentlichen.
Wir bedanken uns für diese Möglichkeit und Unterstützung unseres Projektes.