Euroregion Elbe/Labe

Amen sam ade. Hier sind wir. Tady jsme.

Projektnummer:

EEL-0025-SN-03.02.2016

Lead Partner:

Brücke|Most-Stiftung
Reinhold-Becker-Straße 5, 01277 Dresden
http://www.bmst.eu

Projektpartner:

Romano Jasnica
Fügnerova 282/11, 40004 Trmice
http://romanojasnica.webnode.cz/

Zeitraum:

01.03.16 - 30.09.16

Fördermittel:

12.774,50 Euro

Inhalt

Die Tendenz zum Rechtspopulismus in Sachsen und der Tschechischen Republik ist eine Bedrohung des europ. Gedankens. Die Ausgrenzung von bestimmten Gruppen gehört zur Tagesordnung. Dem wollen beide Organisationen in aller Selbstverständlichkeit grenzüberschreitend entgegenwirken. Das Projekt verfolgt 3 Hauptziele Empowerment, Aufklärung, Vernetzung. Zudem dient es der Vorbereitung und Potentialanalyse für ein Folgeprojekt im Rahmen des Kooperationsprogramms. Es ermöglicht Rom_nija in Ustí nad Labem und Asylsuchenden und Obdachlosen in Dresden (Zielgruppe 1) mehr über eigene Rechte und Formen des gesellschaftlichen Eintretens für diese zu erfahren. Dies geschieht im Rahmen von je 2 Tagesseminaren und 2 öffentlichen Straßenaktionen (konkret: Street Stores, einem gemeinnütziges open source Konzept aus Südafrika. In öffentlichen Aktionen wird Bedürftigen Kleidung so zur Verfügung gestellt, dass diese mit Würde und Respekt anprobiert und umsonst mitgenommen werden kann). Mit den gewählten Gruppierungen reflektieren wir die aktuelle Lage in beiden Ländern, in welchen insbesondere Romn_ija und Flüchtlinge oft starker Stigmatisierung ausgesetzt sind. Bewusst wollen wir auch Obdachlose einladen am Projekt teilzunehmen. Dies, um dem gegeneinander Ausspielen von verschiedener Gruppen in öffentlichen Debatten entgegenzutreten, und darauf hinzuweisen, dass Bedürftigkeit alle Menschen betreffen kann. Eine interessierte Öffentlichkeit (Zielgruppe 2) kommt während der Street Stores in Kontakt mit Asylsuchenden, Obdachlosen und Romn_ija, erfährt mehr über deren Lebenswirklichkeit und hat die Möglichkeit sich auch über die Arbeit der Partnerorganisationen zu informieren. Ein weiteres Ziel ist die Vernetzung unter den Institutionen und Vereinen in CZ und D, die im Bereich der sozialen Arbeit oder der politischen Bildung (Zielgruppe 3) mit den jeweiligen Zielgruppen und zu zielgruppenspezifischen Themen engagiert sind. In einem Workshop findet ein grenzüberschreitender Informationsaustausch über Arbeitsansätze statt, konkrete Maßnahmen der zukünftigen Zusammenarbeit werden geplant. Partnerorganisationen aus D und CZ haben ihr Interesse bereits bekundet. Das Proje

Ergebnisse, Mehrwert, Nachhaltigkeit

Zielgruppe 1 erhält Kontakt zu anderen Betroffenen, Informationen zu eigenen Rechten und die konkrete Erfahrung sich in Form eines Street Stores gesellschaftlich einzubringen. Sie werden angeregt sich untereinander zu vernetzen, sich im Austausch mit den Workshopleiter_innen (eine in D lebende Tschechin und eine Romni aus CZ, sowie die Projektleitung und Mitarbeiter der Partnerorganisationen) und externen Experten über weitere Formen des Engagements auszutauschen. Sie erlernen – soweit nicht bereits vorhanden – die Konzeption, Organisation, Durchführung und Auswertung einer öffentlichen Veranstaltung. Sie werden im Rahmen des Projektes dazu angeregt, sich einem Folgeprojekt oder aber in eigenen Projekten gesellschaftlich zu beteiligen. Unsere Erfahrungen mit dem Street Store als öffentliche Aktion sind durchweg positiv, die öffentliche u. mediale Aufmerksamkeit ist u.a. durch ein ansprechendes Corporate Design gegeben. Der Street Store ist eine gute Möglichkeit, um in der Öffentlichkeit Gruppen miteinander ins Gespräch zu bringen, die sonst weniger Kontakt zueinander haben. Die breite Öffentlichkeit, Zielgruppe 2, hat die Möglichkeit unmittelbar in Kontakt zu treten mit Zielgruppe 1 um Vorurteile abzubauen. Diejenigen, die das Projekt durch Kleiderspenden unterstützen, erfahren sich selbst (wiederholt) als aktiven Teil der Gesellschaft u. erleben unmittelbar die Sinnhaftigkeit eigenen Engagements. Der Street Store wird eingebettet in größere öffentliche Feste (z.B. Stadtteilfeste), um möglichst viele Menschen zu erreichen. Unsere Partnerorganisationen erhalten durch Infostände die Möglichkeit ebenfalls über die Situation von Flüchtlingen, Obdachlosen und Rom_ija und die eigenen Aktivitäten zu informieren. Die Zielgruppe 3 (Institutionen und Vereine, die im Bereich der sozialen Arbeit oder der polit. Bildung mit den jeweiligen Zielgruppen und zu zielgruppenspezifischen Themen engagiert sind) erhält in einem Vernetzungsworkshop die Möglichkeit zum grenzüberschreitenden Erfahrungsaustausch. Neue Netzwerke werden aufgebaut und ein Folgeprojekt im größeren Umfang geplant und vorbereitet. Hierzu findet eine gezielte Auswertung der Veranstaltungen statt

Best practice

Das Projekt hatte in folgenden Punkten innovativen Charakter:
- Die Zusammenarbeit zwischen Institutionen der sozialen Arbeit und der außerschulischen Bildungsarbeit wurde vertieft und im Verlauf kritisch analysiert.
- Sogenannte bildungsferne Zielgruppen wurden erreicht
- neue Konzepte der Bildungsarbeit für Geflüchtete und Rom_nja, insbesondere im Bereich des Empowerment wurden erprobt und weiterentwickelt
- Netzwerke zwischen Sozialarbeiter_innen in Tschechien und Deutschland wurden geknüpft
- Im Rahmen der öffentlichen Veranstaltungen wurde auf gesellschaftsrelevante Debatten eingegangen und ausgrenzenden Mechanismen im Rahmen der Möglichkeiten entgegengewirkt.

ProCache: v401 Render date: 2024-03-25 22:20:22 Page render time: 0.2361s Total w/ProCache: 0.2402s