Euroregion Elbe/Labe

Im Spiegel des Anderen

Projektnummer:

EEL-0209-SN-28.02.2017

Lead Partner:

Umweltzentrum Dresden
Schützengasse 16 -18, 01067 Dresden
http://www.uzdresden.de

Projektpartner:

CG Niké
Pěší 9, 40502 Děčín - Nebočady
http://www.uzdresden.de

Zeitraum:

01.04.2017 - 31.12.2017

Fördermittel:

9.440,11 € Euro

Inhalt

Ziel des Projektes ist es, die Besonderheiten unserer Gesellschaften, scheinbare Regeln, Kuriositäten oder Widersprüche aus der Sicht „fremder Augen“ zu zeigen. Den Blick tschechischer Bürger auf Sachsen genauso wie den Blick sächsischer Bürger auf Böhmen.

Wir möchten Bürger und Besucher beiderseits der Grenze dazu einladen, ihre Erfahrungen, Wahrnehmungen und Beobachtungen, die sie als Fremde in Deutschland bzw. in Tschechien machen aufzuschreiben, zu fotografieren, zu filmen oder zu skizzieren, Postkarten et cetera zu sammeln und uns zur Verfügung zu stellen.

Das Material kann unkompliziert auf eine Internetseite des Projektträgers per Upload hoch geladen werden. Von einem Mitarbeiter des Projektes wird es gesichtet, geordnet und bewertet. Die Ergebnisse werden auf der Internetseite in übersichtlicher Form präsentiert.

Darüber hinaus werden die spannendsten Beiträge als zweisprachige Ausstellung im Rahmen der vom Dresdner Museum für Völkerkunde separat gestalteten und finanzierten Werkstattaustellung „Prolog # 7 – Wir?“ in der Zeit vom 16. Juni bis 31. Oktober 2017 im Japanischen Palais in Dresden der Öffentlichkeit gezeigt.

Zum Thema „Wir?“ wird während der Ausstellungszeit ein breites, vom Museum für Völkerkunde gestaltetes und finanziertes, Rahmenprogramm angeboten, das u.a. Aktivitäten wie Performances, Ringvorlesungen, Workshops für Schulkinder, Vereine und Studenten umfasst. Die Besucher werden vor Ort im Japanischen Palais während der Öffnungszeiten des Prologs immer von einem Vermittler/Erzähler empfangen. Seine Rolle ist es, das Projekt zielgruppenspezifisch durch Erzählungen und Hintergrundinformationen lebendig zu machen.

Durch die Einbettung des Projektes in die geplante Ausstellung des Museums für Völkerkunde erreichen wir deutlich mehr Besucher sowie eine erhöhte mediale Resonanz. Nach dem Projektabschluss soll die Ausstellung auf dem Schiff CARGO GALLERY aufgebaut werden und anschließend auch im tschechischen Teil der Euroregion Elbe/Labe der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Ergebnisse, Mehrwert, Nachhaltigkeit

Menschen aus Sachsen oder anderen Teilen Deutschlands und der Welt kommen mit ganz unterschiedlichen Erwartungen, Vorstellungen oder auch Vorbehalten nach Böhmen. Das gleiche gilt auch für tschechische Bürger und Menschen aus anderen Ländern, die Sachsen besuchen.

Zugleich können „Außenstehende“ viele Dinge unvoreingenommen betrachten bzw. außerhalb der üblichen Regeln bewerten. Diese Möglichkeit, die Besonderheiten, scheinbare Regeln, Kuriositäten oder Widersprüche aus der Sicht „fremder Augen“ zu zeigen und zugleich Deutsche und Tschechen in diesen amüsanten, unkoventionellen, unerwarteten und vielleicht auch manchmal schockierenden „Spiegel“ schauen zu lassen, trägt sehr viel zum Kennen lernen und verstehen der jeweils anderen Seite bei.

Dieses Projekt ermöglicht punktuell tiefe Einblicke in das Selbstverständnis, in gesellschaftliche Haltungen und individuelle Besonderheiten der jeweils anderen Gesellschaft und weckt das Interesse noch mehr von dem Anderen zu erfahren, wie er lebt, denkt und/oder oft auch handelt.

Best practice

Im Rahmen des Projektes konnten sowohl Online-, als auch Offlineausstellungen zum gemeinsamen Thema umgesetzt werden, die sowohl von eingesandten (insbesondere Onlineausstellung), als auch Sammlungsgegenständen (Offlineausstellung) bestanden.

Die Umsetzung stellte uns insbesondere zwei nicht leichte Punkte dar, die zukunftsmäßig anders angegangen werden sollen:

In der heutigen beschleunigten Zeit und verkürzten Internetdarbietungen sowie Füller an Internetanwendungen und Kommunikationsmöglichkeiten ist es nicht leicht, ein breiteres Publikum so anzusprechen, damit die Beiträge für so ein Teilthema aktiv bereitgestellt werden können. Es ist notwendig, auf die technologische Entwicklung flexibel zu reagieren und geeignete Kommunikationskanäle unkompliziert anzubieten, durch die die passenden Zielgruppen schnell erreicht werden können, ggf. auch unter Anwendung von weiteren motivierenden Elemente, als „nur“ on/offline Veröffentlichung der Beiträge).
Die Zusammenarbeit von zwei verhältnismäßig flexiblen Strukturen (Kooperationspartner – Vereine) einerseits und einer verhältnismäßig großen Einrichtung (SKD) mit hierarchischen Planungs- und Entscheidungsstrukturen adererseits verlangt überproportional großer Aufwand (Abstimmungen, Personal, Zeit, Dolmetschen, Übersetzen usw.). Bei so einer Zusammensetzung der Projektpartner sind alle Abläufe mit wirklich großem Zeitvorsprung und mit einem verhältnismäßig großen Detaillierungsgrad einzuplanen.