Euroregion Elbe/Labe

Grenzüberschreitender Skulpturensommer Pirna-Dĕčín zu Ehren von Käthe Kollwitz

Projektnummer:

EEL-0215-SN-10.03.2017

Lead Partner:

Kultur- und Tourismusgesellschaft Pirna mbH
Am Markt 7, 01796 Pirna
http://www.pirna.de/Wir_ueber_uns.4678/

Projektpartner:

Zámek Děčín
Dlouhá Jízda 1254, 40502 Děčín
http://www.zamekdecin.cz/web_de/

Zeitraum:

13.03.2017 - 31.10.2017

Fördermittel:

15.000,00 € Euro

Inhalt

Der grenzüberschreitende Skulpturensommer Pirna und Dĕčín 2017 steht unter dem Thema "Menschlichkeit" und im Fokus des 150. Geburtstags von Käthe Kollwitz. Schirmherrschaft: die Sächs. Staatsministerin, Dr. Eva-Maria Stange und der Oberbürgermeister Pirnas, Klaus-Peter Hanke. Förderer: Ostsächsische Sparkasse Dresden. Der Skulpturensommer 2017 findet in den ehemaligen Wehranlagen der Festung Sonnenstein zu Pirna und in den Schlossgärten zu Dĕčín statt. Ziel des Projektes ist es, mittels der skulpturalen Kunst den grenzüberschreitenden Austausch und Verständigung mit neuen Impulsen weiter zu führen und die Städtepartnerschaft zu vertiefen. Die Prozesse und Resultate werden kontinuierlich reflektiert. Sie verbreitern die Basis an gemeinsamen Erfahrungen, um für zukünftige, nachhaltige gemeinsame Entwicklungen weitergenutzt zu werden. Die Pirnaer Wehranlage bietet mit ihrer alten, archaischen Architektur und den uralten Sandsteinwänden einen besonderen Raum für Skulptur jenseits des museal Gewohnten. Der Rosengarten in Dĕčín ist wiederum ein Kleinod barocker Gartenarchitektur, wo Skulpturen schon immer beheimatet sind. Das Projekt mit ca. 25 KünstlerInnen aus vier Ländern stellt den künstlerisch-moralischen Ansatz von Käthe Kollwitz in den Mittelpunkt und präsentiert Reflexionen ihrer Zeitgenossen und heute lebender BildhauerInnen. Der Skulpturensommer wird durch einen mehrsprachigen Katalog und Infomaterialien (englisch, tschechisch, deutsch) publiziert. Führungen, Lesung und Film, Konzerte und Kleinkunst umrahmen das Ausstellungsprogramm in beiden Ausstellungsorten. Zielgruppe sind interessierte BürgerInnen der Elbe-Labe-Region. Dazu kommt eine „zufällige“ Zielgruppe: Menschen, die als Besucher der Ausstellungen in Pirna und Děčín zum Teil des Projektes werden. Durch das Projekt soll Verständnis für den Menschen, der anders ist, entwickelt werden. Ursachen für Aggression, Intoleranz, Gewalt und Krieg werden aufgezeigt. Der Diskurs mit allen Schichten wird angeregt – ungeachtet von Geschlecht, Rasse oder ethnischer Herkunft. Mit den Skulpturen soll Mut gemacht werden, Position zu beziehen, Toleranz zu üben und soziale Verantwortung zu übernehmen.

Ergebnisse, Mehrwert, Nachhaltigkeit

Der grenzübergreifende Skulpturensommer Pirna-Dĕčín setzt begonnene, grenzübergreifende Aktivitäten und Projekte der Vorjahre fort. Er baut auf deren Erfahrungen auf. Im Ergebnis werden vorhandene zwischenmenschliche und künstlerische Kontakte vertieft und neue aufgebaut. Auch die Beziehungen zwischen den beteiligten Institutionen und Partner werden wesentlich enger.
Der Mehrwert besteht im nachhaltigen Kontakt und der Kommunikation auf institutioneller, vor allem aber bürgerschaftlicher Ebene.
Zudem gewinnt der grenzüberschreitende Skulpturensommer Pirna-Dĕčín an touristischer Relevanz: Einwohner und Besucher Pirnas werden nach Dĕčín gelenkt und umgekehrt, ein Prozess, der in Zukunft noch an Bedeutung und Intensität gewinnen wird.
Das Projekt ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur langfristigen und nachhaltigen Verankerung im kulturellen und touristischen Gefüge der Grenzregion Elbe-Labe. Die gemeinsamen Erfahrungen werden der weiteren Entwicklung der grenzüberschreitenden Verständigung, der interkommunalen, partnerschaftlichen Beziehungen Pirnas und Dĕčíns und der Verbreiterung des individuellen zwischenmenschlichen Austausches in der Euroregion Elbe-Labe dienen. Ziel der kommenden Jahre sollte dann zudem eine gemeinsame Tschechisch-Deutsche Schirmherrschaft sein.

Best practice

Der Skulpturensommer fand in den Bastionen der Festung Sonnenstein in Pirna und in den Schlossgärten der tschechischen Partnerstadt Děčín statt – eine einmalige Ausstellungssituation! Die Schirmherrschaft lag bei Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange und Klaus-Peter Hanke, Oberbürgermeister Pirnas. Die Ausstellungsqualität erreichte mit Leihgaben großer Museen und bedeutender privater Sammlungen internationales Niveau und reihte sich ein die internationale Ehrung von Käthe Kollwitz anlässlich ihres 150. Geburtstages – einer der bedeutendsten deutschen Künstlerinnen überhaupt. Mit Skulptur ist ein Medium gewählt worden, das sich individuell und nonverbal erschließt und niedrigschwelligen Zugang verschafft. Der Skulpturensommer war eine großartige Einladung, die Partnerstadt zu besuchen und verbesserte die institutionelle und individuelle Begegnung und den binationalen Dialog. Er wurde durch einen mehrsprachigen Katalog (englisch, tschechisch, deutsch) begleitet und publiziert. Führungen, Konzerte und Kleinkunst umrahmten das Ausstellungsprogramm in beiden Ausstellungsorten. Ein besonderes Augenmerk lag auf den zweisprachigen Führungen. Exemplarisch waren auch Busexkursionen – zunächst der tschechischen Partner auf die Bastionen der Festung Sonnenstein. Diese wurde dann erwidert: mit Teilnehmern aus Pirna, der Region und überregionalen Interessenten. Es wurde der Rosengarten auf Schloss Děčín und die dortige Skulpturenausstellung besucht. Danach wurde das Schloss besichtigt und der Tetschener Altar als Resultat eines weiteren Projektes der Euroregion vorgestellt. Der gemeinsame Besuch einer studentischen Opernaufführung im Schloss rundete die Begegnung ab. Durch die Vorbereitung und Realisierung sind die beiden Partnerstädte einander näher gerückt. Bürger der Grenzregion Elbe-Labe konnten gezielt erreicht und begeistert werden. Hinzu kam eine „zufällige“ Zielgruppe: Menschen, die als Besucher der Ausstellungen in Pirna und Děčín zum Teil des Projektes wurden. Der Skulpturensommer war zudem die Grundlage für ein ambitioniertes, erfolgreiches binationales Kinder- und Jugendprojekt.