Kulturaustausch und Sprachförderung im Museum
Projektnummer:
EEL-0319-SN-04.06.2018
Lead Partner:
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Taschenberg 2, 01067 Dresden
http://www.skd.museum
Projektpartner:
Univerzita J. E. Purkyně v Ústí nad Labem
Pasteurova 1, 40096 Ústí nad Labem
http://www.ff.ujep.cz
Zeitraum:
31.05.2018 - 30.12.2018
Fördermittel:
8.050,95 € Euro
Inhalt
Die spezielle deutsch-tschechische Kultur- und Sprachanimation ist im Rahmen der musealen Pädagogik deutschlandweit ein bislang kaum betretenes Gebiet, das nichtsdestotrotz ein großes Potenzial für die Förderung des Kulturaustausches und des Deutschunterrichts bietet. Die Ausstellungen im Residenzschloss Dresden werden regelmäßig von tschechischen Schulgruppen besucht, die ihr kulturelles Potenzial kaum nutzen.
Das Ziel des Projektes ist es, durch Erstellung von attraktiven Arbeitsmaterialien zu ausgewählten Ausstellungen im Residenzschloss Dresden den deutsch-tschechischen, bzw. sächsich-böhmischen Kulturaustausch (Förderung des kulturellen Verständnisses), sowie den Spracherwerb (Sprachförderung) zu fördern. Die Zielgruppen sind Schul- bzw. Jugendgruppen aus Tschechien mit und ohne Deutschkenntnisse.
Im Rahmen des Projektes wird eine Workshop-Reihe mit Studierenden der Germanistik und Geschichte der J. E. Purkyně-Universität in Ústí nad Labem und des Instituts für Slavistik der TU Dresden unter der Leitung von Fachleuten (SKD, Universität Ústí und externe Mitarbeiter) organisiert. Als Teilnehmer und Mentoren werden auch ausgewählte Deutsch- und Geschichtslehrer eingeladen. In den Workshops werden Programme zur Förderung des kulturellen Verständnisses mit Schwerpunkt deutsch-tschechische, bzw. sächsisch-böhmische interkulturelle Beziehungen und zur Sprachförderung mit dem Schwerpunkt Deutsch als Fremdsprache erarbeitet. Die entstandenen Materialien (Arbeitsblätter und andere interaktive Materialien) werden entsprechend der Zielgruppe gestaltet.
Zum Abschluss werden Testfahrten der ausgewählten tschechischen Schulgruppen zur Erprobung der Arbeitsmaterialien vor Ort im Museum im Residenzschloss Dresden organisiert. Wir streben an, dass die Teilnehmer der Workshops, die bereits eigene Klassen unterrichten, mit ihren Schulklassen für die Testfahrten gewonnen werden können.
Zum Projekt gehört auch die Bewerbung der neuen Programme an den Schulen und unter den Lehrern auf der tschechischen Seite der Euroregion Elbe/Labe. Neben der Nutzung der Verteiler der Universität UJEP werden wir die Schulen auch direkt informieren.
Ergebnisse, Mehrwert, Nachhaltigkeit
Ergebnisse des Projekts sind in erster Linie neue Arbeitsmaterialien für die Schul- und Jugendgruppen aus Tschechien. Sie beziehen sich zum einen auf den deutsch-tschechischen bzw. sächsisch-böhmischen Kulturaustausch (Förderung des kulturellen Verständnisses) und zum anderen auf die Förderung der deutschen Sprache (Sprachförderung). Im Rahmen der Workshops werden spezielle Materialien (Arbeitsblätter, interaktive Materialien, Museumskoffer) erstellt, die den Gruppenleitern online zur Einsicht und vor Ort auch physisch zur Verfügung gestellt werden. Zu jeder der ausgewählten Expositionen entstehen vier Sets: 1. Material zur Förderung des kulturellen Verständnisses auf Tschechisch für jüngere Gruppen (etwa Grund- und Hauptschulalter); 2. Material zur Förderung des kulturellen Verständnisses auf Tschechisch für ältere Gruppen (etwa Gymnasialalter); 3. Materialien zur Sprachförderung auf Deutsch für jüngere Gruppen mit niedrigeren Deutschkenntnissen (A1-Niveau); 4. Materialien zur Sprachförderung auf Deutsch für ältere Gruppen mit besseren Deutschkenntnissen (A2-Niveau). Die Materialien entstehen während der zwei viertägigen Workshops direkt in den Ausstellungen. Dafür wird der beantragte mobile Drucker benötigt, um Zeitverluste bei der Erarbeitung und Erprobung der Materialien durch lange Wege zu vermeiden.
Es ist vorauszusetzen, dass einige Programme zur Sprachförderung auch für andere fremdsprachige Jugendgruppen anwendbar werden.
Als zweites Ergebnis ist die neu entstandene spezielle Methodik zu betrachten, mit Schwerpunkt deutsch-tschechische, bzw. sächsisch-böhmische Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Kontext Museum. Sie wird auch in anderen Ausstellungen und musealen Institutionen in böhmisch-sächsischen Grenzgebieten anwendbar.
Die im Rahmen des Projektes gewonnenen Erfahrungen und Kenntnisse werden nachfolgend für die Entwicklung von ähnlichen Programmen in anderen Ausstellungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden genutzt. Darüber hinaus möchten wir unsere Erfahrungen 2019 auf einer Fachtagung veröffentlichen.
Best practice
Durch unser Projekt haben wir es geschafft, die Lehrer aus den deutsch-tschechischen Grenzregionen für die Möglichkeiten unserer Museen zu sensibilisieren. Im direkten Austausch konnten wir für die Kultureinrichtungen unserer Stadt und des Freistaates Sachsen werben.
Die entstandenen Arbeitsmaterialien für Schüler sind erstmalig in tschechischer Sprache erschienen und vor allem auf die Bedürfnisse und Anforderungen der verschiedenen Altersgruppen abgestimmt.