Euroregion Elbe/Labe

KONTAKTZONE

Projektnummer:

EEL-0708-SN-24.04.2020

Lead Partner:

Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V.
Zellescher Weg 17, 01069 Dresden
http://www.isgv.de

Projektpartner:

Veřejný sál Hraničář, z.s.
Prokopa Diviše 1812/7, 40001 Ústí nad Labem
https://hranicar-usti.cz/

Zeitraum:

01.05.20 - 31.12.21

Fördermittel:

12.580,70 Euro

Inhalt

Im Rahmen der tschechisch-deutschen Kulturtage 2020 soll eine dokumentarische Performance mit dem Titel „KONTAKTZONE“ (Arbeitstitel) entwickelt werden. Das Projekt thematisiert aktuelle alltagskulturelle Praktiken im deutsch-tschechisch-polnischen Grenzgebiet; es zielt auf eine künstlerische Bearbeitung und performative Präsentation der Ergebnisse des seit 2015 am ISGV durchgeführten Forschungsvorhabens „Kontaktzonen“ ab. Die Basis bilden ca. 20 Interviews sowie Materialien aus Medien und sozialen Netzwerken; es geht dabei um Erfahrungen mit den Themen Grenze, Regionalität, (gemeinsame) Geschichte und Umwelt. Die Interviewpartner*innen bilden ein repräsentatives Spektrum ab von Initiator*innen, Träger*innen und Vermittler*innen grenzüberschreitender Kooperationen. Die Inhalte und Potenziale der Gespräche, zukunftsweisende Impulse sowie Probleme und Grenzen werden multimedial thematisiert. Die Textvorlage orientiert sich dramaturgisch an Referenzfragen nach der Wahrnehmung von Grenze und Grenz(land)lage, dem Umgang mit der komplizierten lokalen Geschichte in den jeweiligen Regionen, der Konstruktion der Identität der in der Region tätigen Akteur*innen und dem sozialen, kulturellen und finanziellen Kapital dies- und jenseits der Grenzen. Die dokumentarische Performance wird eine neue Kontaktzone schaffen, in der diese Fragen multimedial, öffentlich und kollektiv verhandelt werden können. Grenze/n soll/en dabei ständig präsent und spürbar sein, um diesen zentralen Bezugspunkt und gestaltenden Moment nie aus dem Fokus zu verlieren. Wo und wodurch diese Grenzen gezogen werden und was oder wen sie trennen, wird erst in der Interaktion mit den Zuschauer*innen deutlich. Im Rahmen des Projektes wird sowohl mit professionellen als auch mit jugendlichen Performer*innen gearbeitet, damit auch die nachfolgende Generation in den Diskurs über ihren Herkunftsort einbezogen wird. Die Präsentation wird zweisprachig (tschechisch/deutsch) sein, begleitet von einer Untertitelung in der jeweils anderen Sprache. Das Projekt wird durch ein Plakat und ein zweisprachiges Programmheft von allen Veranstalter*innen und Multiplikator*innen breit beworben.

Ergebnisse, Mehrwert, Nachhaltigkeit

Das Ergebnis des Projektes ist die Aufführung der zweisprachigen Performance „KONTAKTZONE“. Die für diese Performance bereits erhobenen Interviews werden auszugsweise in beiden Sprachen verwendet. Die Zweisprachigkeit und grenzüberschreitende Zusammenarbeit wird durch einen separaten Antrag beim Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds zusätzlich gewährleistet. Die öffentliche Bekanntmachung des Projektes erfolgt durch ein zweisprachiges Programmheft und ein Plakat. Die Inszenierung widmet sich zentralen Erfahrungen gegenwärtiger, grenzüberschreitender Aktivitäten von lokalen Initiator*innen, Träger*innen und Vermittler*innen im tschechisch-polnisch-deutschen Grenzraum. Diese Erfahrungen werden von der Grenze im nationalstaatlichen und im übertragenden Sinne geprägt; sie hat Einfluss auf die Wahrnehmung und das Verständnis der regionalen Geschichte, die Zusammenarbeit vor Ort und auf Kontinuitäten und Brüche des (Grenz-)Alltags. Diese Erkenntnisse sollen durch die Umsetzung in die Performance zugänglich gemacht werden. Diese ist damit dann nicht nur ein Spiegel des jeweiligen Nachbarn in der Grenzregion, sondern macht auch zentrale Erfahrungen im Zusammenleben vor Ort deutlich. Dies fördert den generationen- und grenzüberschreitenden Austausch mit den Nachbarn und schafft beim Zielpublikum ein Bewusstsein für die Besonderheit der Grenzregion in ihrer Vielschichtigkeit und Vielfältigkeit. Die Performance richtet sich damit gleichermaßen an Personen aus der Grenzregion als auch an alle anderen, um den Mehrwert des Miteinanders in der Region hervorzuheben. Durch das Einbeziehen von Jugendlichen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Pirna wird eine zusätzliche Kontaktlinie zwischen den Generationen geschaffen, die gerade angesichts der unterschiedlichen generationellen Erfahrungen eine wichtige Erfahrungsebene darstellt. Die Aufführung soll sowohl in Dresden als auch in Ústí nad Labem aufgeführt werden. Langfristig sollen in einem Folgeantrag auch noch weitere Aufführungen stattfinden, sodass der Mehrwert der Veranstaltung und die Nachhaltigkeit gewährleistet werden.

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