Für ein gutes und wertschätzendes Miteinander - über Grenzen hinweg
Projektnummer:
EEL-0762-SN-25.08.2020
Lead Partner:
Aktion Zivilcourage e.V.
Lange Str. 43, 01796 Pirna
http://www.aktion-zivilcourage.de
Projektpartner:
Dobrovolnické centrum, z.s.
Prokopa Diviše 1605/5, 40001 Ústí nad Labem
http://www.dcul.cz
Zeitraum:
01.01.2021 - 30.06.2022
Fördermittel:
10.462,32 € Euro
Inhalt
Eine stabile Demokratie zeichnet sich durch selbstbewusste Bürger aus, die am Gemeinwesen mitwirken. Das Engagement jedes Menschen für Demokratie wird durch motivierende und positive Erfahrungen gefördert. Gerade in den strukturschwachen, ländlichen Grenzregionen zwischen Sachsen und Tschechien, die oft das Image einer besonderen Anfälligkeit für extremistisches oder populistisches Gedankengut tragen, ist es wichtig, eine demokratische Kultur und zivile Gesellschaft zu stärken. Durch die Befähigung der Bürger zur aktiven und wirksamen Teilnahme an unserer Gesellschaft können wir diesen Strömungen entgegenwirken. Viele Probleme in den Regionen sind auf beiden Seiten der Grenze ähnlich (Politikverdrossenheit, Fremdenfeindlichkeit, soziale Unzufriedenheit). Es ist sinnvoll, sie gemeinsam anzugehen und zu lösen.
Dieses Projekt dient zur Analyse der Herausforderungen und Bedarfe der Schulen, gemeinnützigen Organisationen und Kommunen in der tschechisch-sächsischen Grenzregion . Ein Zusammenspiel dieser drei Wirkungsbereiche ist notwendig, da diese über das Potenzial verfügen, das Gemeinwesen vor Ort aktiv zu prägen. Die deutschen und tschechischen Akteure werden miteinander vernetzt und Inhalte und Konzepte zur weiteren Zusammenarbeit entwickelt.
Im Projekt wird zuerst ein Überblick der im Fördergebiet vorhandenen
- Grundschulen, Oberschulen und Gymnasien
- gemeinnützigen Organisationen, welche sozial und politisch engagiert sind und
- Vertreter aus Städten und Gemeinden (Kommune) erstellt.
Nach einer Befragung derselben erfolgt die Auswahl der teilnehmenden Einrichtungen. In drei Workshops werden die Herausforderungen der einzelnen Bereiche herausgearbeitet und die Schwerpunkte priorisiert. Als Grundstein der Begegnung und des Vertrauensaufbaus sollen eine Sprachanimation sowie der Erfahrungsaustausch dienen. Nach einer gemeinsamen Konzepterstellung verpflichten sich die Partner durch die offizielle Unterzeichnung eines Memorandums zur weiteren Zusammenarbeit. Die Öffentlichkeit wird über das Vorhaben in der regionalen Presse/Web informiert.
Ergebnisse, Mehrwert, Nachhaltigkeit
Mit dem Projekt werden die Akteure gestärkt, gesellschaftliche Herausforderungen (Migrationsbewegungen, Globalisierung und Populismus) lösungsorientiert und im konstruktiven Miteinander grenzüberschreitend zu bewältigen. Die Befähigung zur gesellschaftlichen Teilhabe, Toleranz gegenüber anderen Ansichten und Kulturen, Sozialkompetenz (zum Beispiel Konfliktfähigkeit und Empathie) und Meinungsbildung sind dabei wichtige Bestandteile. Unter Berücksichtigung der regionalen und individuellen Gegebenheiten tragen wir dazu bei, der zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung, dem Verlust an demokratischer Kultur sowie der Ablehnung ihrer Repräsentanten und der politischen Mandatsträger entgegenzuwirken. Die Akteure der verschiedenen Institutionen (Schulen, Kommunen, gemeinnützige Organisationen) werden intensiv in das Projekt einbezogen, damit eine Wirkungskette der Erreichbarkeit und der Multiplikation von Inhalten zu den Menschen der verschiedenen Lebens – und Aufgabenfelder geknüpft werden kann. Durch die Vernetzung der Teilnehmenden sollen die im Kleinprojekt entwickelten Inhalte und Konzepte langfristig in einem Folgeprojekt erprobt, weiterentwickelt und verstetigt werden. Die Einbeziehung und Zusammenarbeit der Regionen Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und Bezirk Ústí fördert und bestätigt den besonderen Fachaustausch und macht den Akteuren erfahrbar, dass ein wertschätzender Umgang miteinander nicht von der nationalen Herkunft, Sprache oder Landesgrenze abhängig ist bzw. dass die „Grenzen im Kopf“ gemeinsam überwindbar sind. Dieser Ansatz ist in seiner Form neu und einzigartig in unsere Region.Gemeinsame Erfahrungen und eine wiederholte Interaktion durch den persönlichen Austausch, sowie das Kennenlernen von institutionellen, sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen unterstützt nachhaltig den Vertrauensaufbau zwischen den Akteuren.
Dabei ermöglicht der Projektbericht, die Inhalte und Erfahrungen weiteren Akteuren zur Verfügung zu stellen und auf deren Arbeitsfelder zu übertragen.Die zweisprachige Darstellung der Konzepte und Ergebnisse (elektronisch) stellt unsere Arbeit anschaulich dar und erleichtert den Zugang für dt. und tsch. Interessenten.