Wochenrückblick Nr. 53
25.10.2024
26. Tschechisch-Deutsche Kulturtage eröffnet
Gestern wurden mit einem ŠVUNKvollen Konzert im Zentralwerk in Dresden die 26. Tschechisch-Deutschen Kulturtage eröffnet. ŠVUNK ist das Motto dieses Jahrgangs, mit dem in diesen wahrlich nicht einfachen Zeiten etwas Zuversicht vermittelt und Energie geben werden soll. Bis zum 10. November werden fast 100 Veranstaltungen beiderseits der Grenze angeboten, bei denen man sich mit der Kultur des Nachbarlandes in verschiedensten Facetten vertraut machen kann.
Babiš doch kein Stasi-Spitzel?
![»Nicht nur, dass ich nicht bei der Stasi war...«](/site/assets/files/38668/vtipy-na-babisovu-stb-03_denik-galerie-800.400x0-is.webp)
Das slowakische Innenministerium hat am Montag bekanntgegeben, dass Andrej Babiš, Vorsitzender der tschechischen Partei ANO, doch nicht in den 1980ern für die tschechoslowakische Staatssicherheit (kurz StB) gearbeitet habe. Das Dokument mit seiner Unterschrift sei nicht auffindbar, und einen Rechtsstreit könne sich die Slowakei finanziell nicht leisten. Deshalb habe man diesen Vergleich geschlossen.
Der slowakische Geheimdienst kritisierte die Entscheidung des Innenministeriums und führt Babiš bzw. “Bureš” (sein angeblicher Deckname) weiter in seiner Liste verdeckter Mitarbeiter des StB. Die ehemalige Agententätigkeit sei in mehreren Dokumenten belegt. Babiš bestreitet dies und hatte bereits 2017 wegen der Ermittlungen über ihn gegen die Slowakei geklagt.
Der Vergleich wird von vielen tschechischen Politikern, Journalisten und Historikern als Einigung unter politischen Freunden bezeichnet. Babiš steht der slowakischen Regierung unter Robert Fico und dem slowakischen Präsidenten Pellegrini politisch sehr nahe. Derweil wird die Causa im Internet bereits lustig verarbeitet, indem z.B. Babiš in Bilder von Dissidenten montiert wird. Ein Glück, dass unseren Nachbarn bei sowas der Humor nicht vergeht.
Quelle: landesecho.cz
Neuer tschechischer Botschafter in Berlin
![Jiří Čistecký bei Bundespräsident Frank-Walter-Steinmeier](/site/assets/files/38668/464228597_1103740944448522_7563947928241247128_n.350x0-is.webp)
In Berlin wurde gestern der neue tschechische Botschafter Jiří Čistecký von Bundespräsident Frank-Walter-Steinmeier zu seiner Akkreditierung empfangen. Er trat damit offiziell seinen Dienst als Nachfolger von Tomáš Kafka an.
Čistecký, 1971 in Tábor geboren, verfügt über umfassende internationale Erfahrung aus 30 Jahren im diplomatischen Dienst Tschechiens. Bis 2023 war er Geschäftsträger an der Botschaft in Moskau, zuvor arbeitete er als Generalkonsul in Istanbul und Botschaftsrat in Wien. Auch in Deutschland war er bereits tätig: Von 1996 bis 2001 arbeitete er als Diplomat an der Tschechischen Botschaft, erst in Bonn und später in Berlin.
Tschechischer Staatsfeiertag am Montag
Am 28. Oktober ist in Tschechien Nationalfeiertag. Dabei wird der Gründung der unabhängigen Tschechoslowakei im Jahre 1918 gedacht. Das ist durchaus bemerkenswert, da diese Tschechoslowakei ja seit der Trennung 1993 nicht mehr existiert. In Tschechien wird dennoch an der Erinnerung an 1918 festgehalten, und selbst der 30. Jahrestag der Gründung der heutigen Tschechischen Republik im letzten Jahr wurde – im Gegensatz zur Slowakei – fast gar nicht gefeiert.
Der 28. Oktober ist einer der wenigen Feiertage, an denen die Geschäfte geschlossen sind. Da gleichzeitig in Deutschland ein normaler Wochentag ist, dürfte mit großem Andrang tschechischer Kunden im deutschen Einzelhandel (und entsprechendem Verkehrsaufkommen) zu rechnen sein, insbesondere in Städten wie Dresden und Chemnitz. Wie wichtig dies für die Händler ist, wird daran deutlich, dass pünktlich zu diesem Termin der Kaufpark Nickern am Rande von Dresden neueröffnet wird.
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