Euroregion Elbe/Labe

Wochenrückblick Nr. 2

Symbolischer Lückenschluss Moldava - Höhere Bahnpreise in Tschechien - Geschasste Schlossdirektorin nun in Lány

27.09.2023

Symbolischer Lückenschluss in Louka am Samstag

Viadukt Hrob (© Petr Fišer)
Viadukt bei Hrob an der Bahnstrecke nach Moldava (© Petr Fišer)

Die Wiederaufnahme des Eisenbahnbetriebs von Holzhau nach Moldava (Moldau) in Tschechien steht immer noch in den Sternen. Doch die Unterstützer der Bahnverbindung trommeln unverdrossen weiter für die Schließung dieser Lücke im grenzüberschreitenden Verkehr. Am Samstag, dem 30. September, findet am Bahnhof Louka u Litvínova (Wiese) deshalb der 5. Symbolische Lückenschluss statt. Ab 10 Uhr stehen vielfältige Angebote auf dem Programm. 10 Uhr startet auch ein historischer Sonderzug in Moldava. Nach dessen Ankunft 11.10 startet das offizielle Programm mit Eisenbahn- und Modellbahntechnik, Kindertheater, Lifemusik und Küche der Karpato-Ukraine, dem Teil, der zwischen 1918 und 1938 zur Tschechoslowakei gehörte.

Der Bahnhof in Louka ist eine wichtige Kreuzung zweier Eisenbahnstrecken. Die Strecke nach Moldava trifft hier auf die sogenannte „Ziegenbahn“ (Kozí dráha) nach Děčín (Tetschen), die aktuell nur zwischen Děčín und Telnice befahren wird. Der Bezirk Ústí plant deshalb, den Bahnhof zum touristischen Besucherzentrum auszubauen.

Auch am Samstag fahren den ganzen Tag reguläre Züge nach Moldava und zurück. Der Sonderzug startet die Rückreise nach Ende des Programms 21.05 (Ankunft in Moldava 22.35). Die Fahrkarten sind per E-Mail info@erzgebirgs-zeitung.de zu reservieren. Es gibt noch ein kleines Kontingent Fahrkarten. Eine Fahrt kostet 3 EUR.

Tschechische Eisenbahn erhöht die Preise

Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember steigen bei der staatlichen tschechischen Eisenbahn České dráhy die Preise. Wie das Unternehmen bekannt gab, erhöhen sich die Preise im Schnitt um 9,5 Prozent. Laut Eisenbahn würde eine Fahrkarte ohne Ermäßigung für eine 45 Kilometer lange Strecke dann 101 Kronen kosten, statt bisher 92. Auf 100 Kilometern erhöht sich der Preis von 188 auf 205 Kronen. Reisende können die Gültigkeit der alten Preise aber noch eine Weile verlängern, wenn sie sich ihr Ticket bis zum 9. Dezember gekauft haben. Bis dahin können Fahrscheine bis zu zwei Monate im Voraus erworben werden.

České dráhy passt die Preise regelmäßig an, zuletzt im Dezember letzten Jahres um 15 Prozent. Wie heute nannte auch damals die Eisenbahn vor allem gestiegene Kosten als Grund. Umgekehrt konnte die Eisenbahn auch gestiegene Fahrgastzahlen verzeichnen. Nach der Coronapandemie kehrten die Passagiere zur Eisenbahn zurück. Das Fahrgastaufkommen stieg im ersten Halbjahr dieses Jahres gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 6 Prozent auf 79 Millionen Passagiere.

Ehemalige Schlossdirektorin wechselt auf Präsidentenschloss

12 Jahre führte Iveta Krupičková das Schloss in Děčín (Tetschen) und machte es zum am besten besuchten Schloss im Bezirk Ústí (Aussig). Vor allem managte sie die Sanierung und Restaurierung fast des ganzen Schlosses und der Schlossgärten und schaffte es, dass Teile der Ausstattung mindestens auf Leihbasis ins Schloss zurückkehrten. Doch 2019 wurde der Schlossdirektorin gekündigt. Die Gründe waren - wie sich schnell herausstellte - frei erfunden. Angeblich seien Fehler in der Wirtschaftsführung die Basis für die Kündigung gewesen. Krupičková hatte das immer bestritten. Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigten später, dass die Vorwürfe völlig haltlos waren. Offenbar wollte die Stadt die erfolgreiche Managerin nur loswerden und durch eine ihr genehme ersetzen. Zwei Jahre nach dem Rauswurf veröffentlichte die Stadt eine halbherzige Entschuldigung.

Zamek Lany (© Peter Stehlik; Wikipedia; <a href='https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/deed.de' target='_blank'>CC BY 3.0 Deed</a>)
Schloss Lany (© Peter Stehlik; CC BY 3.0 Deed)

Nun könnte Krupičková aber auf eine besonders prestigereiche Position wechseln. Laut einem Bericht der Tageszeitung Děčínský deník soll sie ab 1. Oktober die Leitung des Schlosses in Lány übernehmen. Offiziell wurde diese Information nicht bestätigt. Das Schloss in Mittelböhmen dient den tschechischen Präsidenten (und früher bereits den tschechoslowakischen) als Landsitz. Die Präsidenten nach 1990 nutzten es allerdings sehr unterschiedlich. Während sich Václav Havel dort nur gelegentlich aufhielt, aber die "Gespräche aus Lány" seines berühmten Vorgängers Tomáš G. Masaryk wieder aufnahm und im Rundfunk veröffentlichte, mied sein Nachfolger Václav Klaus das Schloss. Der gesundheitlich schwer angeschlagene Miloš Zeman wiederum ließ sich am Ende fast gar nicht mehr in Prag blicken und blieb fast ganz auf Lány. Der seit Frühjahr amtierende Staatspräsident Petr Pavel hat bereits angekündigt, das Schloss weder für private noch dienstliche Zwecke nutzen zu wollen. Übernimmt Frau Krupičková die Leitung, könnte das Schloss also auch einer völlig neuen Nutzung entgegen sehen.

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