Wochenrückblick Nr. 27
05.04.2024
Česká Kamenice hat wieder eine astronomische Uhr
Kein Prag-Aufenthalt ohne einen Besuch an der berühmten astronomischen Uhr am Altstädter Ring. Zu jeder vollen Stunde bildet sich regelmäßig eine riesige Traube von Menschen, um das Schauspiel mit den Aposteln zu erleben. Eine ähnliche Traube bildete sich am Ostersonntag auch in Česká Kamenice in der Nerudova-Straße, die den Hauptplatz mit der Wallfahrtskirche der Jungfrau Maria verbindet. Dort ging nämlich eine astronomische Uhr in Betrieb. Auch hier zeigen sich die 12 Apostel. Das Ensemble vervollständigen zwei Glöckner, ein Gerippe und ein Ritter.
Die astronomische Uhr ließ einst ein Uhrmacher bauen, um sein Geschäft anzukurbeln. Doch nach 1945 verlor er sein Gewerbe. Was aus der Uhr wurde, ist nicht bekannt. Aber es war noch die Stelle zu sehen, an der die Uhr einst installiert war. Das Haus in der Nerudova ist inzwischen saniert und letztes Jahr traf die Stadt den Entschluss, wieder eine astronomische Uhr einzubauen. Fast die Hälfte des Geldes kam durch eine Spendensammlung zusammen. Die Figuren wurden von der Glasschule im benachbarten Kamenický Šenov hergestellt.
Baustart für Egerradweg
Seit über zehn Jahren ist von ihm bereits die Rede: dem Radweg am Fluss Ohře, der in Bayern entspringt und dort Eger heißt und bei Litoměřice in die Elbe mündet. Ausgeschildert ist er auch schon und nicht wenige nutzen ihn bereits für Radtouren. Doch bisher führt er über Straßen oder Wald- und Feldwege. Die Straßen sind teils stark befahren, die Wald- und Feldwege haben nicht immer die für Fahrräder passende Qualität. Nun soll der Weg eine eigene, überwiegend asphaltierte Trasse bekommen. Der Bezirk Ústí als Bauherr sucht bereits Firmen für den Bau der ersten Abschnitte. Der erste Teil ist 3,8 Kilometer lang und befindet sich zwischen den Städten Litoměřice und Libochovice. Der zweite Abschnitt ist fünf Kilometer lang und betrifft die Strecke zwischen Žatec und Kadaň. Insgesamt entstehen zwischen Ohře-Mündung und der Grenze zum Bezirk Karlovy Vary (Karlsbad) 20 Abschnitte Radweg.
Deutschsprachige Führungen im Zoo Ústí
Der Zoologische Garten in Ústí nad Labem ist gerade besonders lohnenswert, hat man doch die einzigartige Möglichkeit, vier Gepardenjunge zu beobachten. Die Vierlinge sind nicht mehr ganz klein, aber mit ihren gut sieben Monaten immer noch sehr verspielt. Neben zwei anderen sind es die einzigen Gepardenjunge in Europa in diesem Jahr.
Seit neuestem kann man den Zoobesuch mit einer fachkundigen Führung verbinden, und das sogar in deutscher Sprache. Seit Herbst arbeitet im Zoo die deutsche Freiwillige Amelie Konzelmann. Vermittelt wurde sie durch den Paritätischen in Dresden, der schon seit Jahren im deutsch-tschechischen Freiwilligenaustausch aktiv ist. Amelie Konzelmann hat sich das Wissen über die Zootiere nicht erst in Ústí angeeignet, sondern kam schon mit Vorwissen in die Elbestadt. Die Führungen starten bereits an diesem Wochenende, jeweils 10 und 13 Uhr. Es sind auch historische Führungen oder Nachtführungen möglich. Eine Voranmeldung ist gewünscht. Alle Informationen einschließlich Kontaktdaten finden sich auf der deutschen Version der Webseite des Zoos. Tickets für die Führung erhalten Sie an der Kasse. Konzelmann bietet auch spannende Bildungsprogramme für Schulklassen zu unterschiedlichen Themen wie "Die Nahrungskette", "Verhaltensbiologie" oder "Illegaler Tierhandel". Sie sind für unterschiedliche Altersgruppen ausgelegt. Mehr Informationen finden sich ebenfalls auf der Webseite.
Tag ohne Eile
Es einen Tag mal langsamer angehen, das gönnt sich Tschechien einmal im Jahr. Am Mittwoch war es soweit. Alle in Tschechien waren aufgerufen, das Tempo rauszunehmen. Initiiert wurde dieser Tag vom Tschechischen Versicherungsverband. Anlass war die Zahl der Verkehrstoten, für die häufig eine überhöhte Geschwindigkeit oder aus Eile resultierende Unaufmerksamkeit verantwortlich ist. Deshalb will der Tag daran erinnern, die vorgegebenen Geschwindigkeiten im Straßenverkehr einzuhalten und stressfrei hinter dem Steuer unterwegs zu sein.
Doch der Tag ohne Eile hatte nicht nur mit dem Straßenverkehr zu tun. In Opava begann das Halbfinal-Pokalspiel zwischen Gastgeber Opava und Favorit Sparta Prag aus Anlass des Tages einige Minuten später. Auch Theateraufführungen fingen später an. Sogar das Figurenspiel der berühmten astronomischen Uhr am Prager Rathaus wurde 10 Uhr für einige Minuten angehalten. Stattdessen läutete der Tod 138-mal mit dem Glöckchen – einmal für jedes Opfer, das im vergangenen Jahr im Straßenverkehr wegen überhöhter Geschwindigkeit ums Leben gekommen ist.
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