Euroregion Elbe/Labe

»Kladivo na čarodějnice« (Hexenjagd) beim Tschechischen Filmmittwoch

02.07.2025 • 20:00 • Zentralkino Dresden

Otakar Vávras Monumentalwerk zur Hexenverfolgung

Ein abgehalfterter Inquisitor wird in die Stadt Šumperk gerufen, um das geringe Vergehen einer abergläubischen Bettlerin zu untersuchen. Er konstruiert einen Prozess, dessen Methoden - schlicht unbegrenzte Folter - das Geständnis aller Angeklagten garantieren. Erst geht es gegen den ärmeren Teil der Bevölkerung, doch nach und nach werden immer mächtiger Personen angeklagt, allesamt anständige und edle Bürger. Unter dem Deckmantel, die Region von Hexen zu säubern, werden Dutzende unschuldiger Leben geopfert, wobei das Ziel jedoch einzig und allein in Bereicherung und Machtausübung liegt. Es scheint fast so, als ob niemand diesen Irrweg stoppen könnte...

Mit den Hexenprozessen in seinem Monumentalwerk aus der Zeit der Prager Frühlings spielte der berühmte Regisseur Otakar Vávra auf die kommunistischen Schauprozesse nach 1948 an (die ihr Vorbild in jenen Stalins hatten). Auch dabei konnten die Eliten der kommunistischen Partei, die an einem Tag noch die Macht hatten, bereits am nächsten im Gefängnis sitzen. 

 

Dieser Film wird im Rahmen der Reihe "Tschechischer Filmmittwoch" gezeigt, wie immer in Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

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Otakar Vávra ist einer, wenn nicht gar DER umstrittenste Regisseur der Tschechoslowakei. Er ist der einzige, der seit den 1930ern in allen politischen Konstellationen Filme gedreht hat, selbst zur Zeit der Okkupation durch die Nazis. Von diesen wurde er mit einem Orden ausgezeichnet, und dennoch konnte er auch unter den Kommunisten weiter Karriere machen und wurde sogar als Nationalkünstler geehrt. Nach 1989 machte er keine Filme mehr und seine Rolle in den Jahrzehnten zuvor wurde etwas kritischer beleuchtet.

Vávras Filme sind oft große Monumentalwerke, womit er bei den Kommunisten natürlich gut ankam. Seine Trilogie aus den 1950ern über Jan Hus, Jan Jan Žižka und die Hussitenkriege sind recht grobschlächtiger Natur mit Charakteren ohne viel Tiefgang oder Widersprüche, einfachen Stories und einer klaren ideologischen Schlagseite. Es mag verwundern, aber sie erreichen dennoch recht gute Beliebtheitswerte in Tschechien. Auch Krakatit von 1948 (entstanden vor der kommunistischen Machtergreifung) war kein von Subtilität geprägter Film, aber zumindest weniger ideologisch.

Kladivo na čarodějnice ist wohl der beste, auf jeden Fall der in Tschechien beliebteste seiner Filme aus der Zeit der Kommunismus. Zugleich ist es der letzte Film, der in Tschechien heute noch sehr gute Beliebt´heitswerte erreicht (was ja für uns ein entscheidendes Auswahlkriterium beim Filmmittwoch ist).

Tschechoslowakei, 1969, 103 min, OmU

Regie: Otakar Vávra

Es spielen: Elo Romančík, Vladimír Šmeral, Soňa Valentová, Josef Kemr, Lola Skrbková, Jiřina Štěpničková, Marie Nademlejnská, Miriam Kantorková, Lubor Tokoš

Adresse

Zentralkino Dresden
Kraftwerk Mitte 16
01067 Dresden

Kontakt

Tel: +49 351 3107375
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Anreise

Das Zentralkino befindet sich auf dem Gelände des (Kultur-) Kraftwerks Mitte (siehe Geländeplan, Nr. 16). Zugänge gibt es am Wettiner Platz, von der Könneritzstraße und von der Ehrlichstraße.

Vom "Bahnhof Mitte" directions_railway directions_bus sind es rund 350 m, vom "Haltepunkt Freiberger Straße" directions_railway directions_bus rund 500 m Fußweg bis zum Kino. An beiden Stationen halten auch diverse Straßenbahnlinien. Von der Haltestelle "Schweriner Straße" directions_railway directions_bus sind es 400 m.

Der große, kostenpflichtige Parkplatz zum Kraftwerk Mitte befindet sich hinter dem Bahndamm. Die Zufahrt erfolgt von der Löbtauer Straße. Vom Parkplatz gelangt man durch einen Durchgang und über die Könneritzstraße zum Kino.

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