Euroregion Elbe/Labe

»Krakatit« beim Tschechischen Filmmittwoch

02.10.2024 • 20:00 • Zentralkino Dresden

Anti-Kriegsfilm von 1948 nach einer Vorlage von Karel Čapek

»Krakatit«Krakatit ist der Name eines Sprengstoffs mit unvorstellbarer zerstörerischer Wirkung. Sein Erfinder, der Ingenieur Prokop, ist selbst entsetzt darüber, aber für viele andere ist es ein begehrtes Instrument der absoluten Macht. Prokop wandelt im Film durch verschiedene Szenen, bei denen nie ganz klar wird, was Wirklichkeit und was Wahn ist. Er verliebt sich, er wird gefangen genommen und zur Sprengstoffentwicklung gezwungen, er wird von einer Prinzessin um den Finger gewickelt, er versucht die Welt zu retten und jagt sie doch in die Luft.

In Karel Čapeks gleichnamigem Roman aus dem Jahr 1924 waren Prokops Experimente und ihre Folgen eine reine Vision des Autors. Im Gegensatz dazu spiegelt die Verfilmung, die nicht lange nach dem Zweiten Weltkrieg und den Angriffen auf Hiroshima und Nagasaki entstanden ist, zum Teil deutlich die tatsächlichen Ereignisse wider. Abgesehen von seinem eindringlichen moralischen Appell besticht er auch heute noch durch seine delirierende Atmosphäre und seinen visuellen Einfallsreichtum in realen Außenaufnahmen und fantastischen Kulissen. Optisch erinnert der Film an vielen Stellen an die 1920er Jahre.

 

Dieser Film wird im Rahmen der Reihe "Tschechischer Filmmittwoch" gezeigt, wie immer in Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

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Dies ist der erste Film beim Tschechischen Filmmittwoch aus den 1940ern. Die erste Hälfte dieses Jahrzehnts war die Tschechoslowakei okkupiert und damit auch kein freies Filmschaffen möglich. Ab Februar 1948 hatten die Kommunisten die Macht, unter denen nahezu ausschließlich stark propagandistisch ausgerichtete Filme produziert wurden. Insofern konnte sich das Filmschaffen nur in den Jahren 1945 bis 1947 relativ frei entwickeln.

Regisseur und Drehbuchautor Otakar Vávra (1911-2011) ist eine durchaus ... interessante Figur der tschechischen Filmgeschichte und gilt als der umstrittenste Filmregisseur des Jahrhunderts. Er begann sein Werk 1936, noch in der Ersten Republik. Er konnte es in der Okkupationszeit mit diversen Filmen fortsetzen und wurde von den Nazis sogar mit dem Ehrenschild des Protektorats Böhmen und Mähren ausgezeichnet. Dennoch konnte er seine Karriere nach dem Krieg ungehindert fortsetzen und in der kommunistischen Zeit nicht nur eine Vielzahl von Filmen drehen, darunter viele mit stark propagandistischem Charakter, sondern wurde auch mit mehrfach ausgezeichnet und 1955 zum "Verdienten Künstler des Staates" ernannt. Doch auch nach der Samtenen Revolution wurde er weiter gefeiert und erhielt z.B. 2001 den "Preis für den außerordentlichen Beitrag zur Weltcinematografie" in Karlsbad.

Tschechoslowakei, 1948, 97 min, OmU

Regie: Otakar Vávra
Vorlage: Karel Čapek (Buch von 1924)
Drehbuch: Otakar Vávra, Jaroslav R. Vávra

Es spielen: Karel Höger, Florence Marly, František Smolík, Nataša Tanská, Miroslav Homola, Jaroslav Průcha, Jiří Plachý st., Eduard Linkers, Bedřich Vrbský

Adresse

Zentralkino Dresden
Kraftwerk Mitte 16
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Tel: +49 351 3107375
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Anreise

Das Zentralkino befindet sich auf dem Gelände des (Kultur-) Kraftwerks Mitte (siehe Geländeplan, Nr. 16). Zugänge gibt es am Wettiner Platz, von der Könneritzstraße und von der Ehrlichstraße.

Vom "Bahnhof Mitte" directions_railway directions_bus sind es rund 350 m, vom "Haltepunkt Freiberger Straße" directions_railway directions_bus rund 500 m Fußweg bis zum Kino. An beiden Stationen halten auch diverse Straßenbahnlinien. Von der Haltestelle "Schweriner Straße" directions_railway directions_bus sind es 400 m.

Der große, kostenpflichtige Parkplatz zum Kraftwerk Mitte befindet sich hinter dem Bahndamm. Die Zufahrt erfolgt von der Löbtauer Straße. Vom Parkplatz gelangt man durch einen Durchgang und über die Könneritzstraße zum Kino.