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»Kulový blesk« (Aktion Kugelblitz) beim Tschechischen Filmmittwoch

05.04.2023 • 20:00 • Zentralkino Dresden

Rasante Kultkomödie von 1978 mit kritischem Hintergrund

»Kulový blesk« (Kugelblitz) (© Státní fond kinematografie)

© Státní fond kinematografie

Im Film »Kulový blesk« geht es um das größte Manöver in der Geschichte des Umziehens: einen Wohnungsringtausch mit 12 beteiligten Parteien. Alle müssen am gleichen Tag umziehen, alles muss klappen, sonst bricht die Kette auseinander. Dr. Radosta ist ein erfahrener Organisator solcher Aktionen, aber einen 12er-Ringtausch hat es noch nie gegeben. Das ist Umziehen auf Weltniveau! Und es ist wie Flöhe hüten. Ständig will jemand etwas ändern, will noch einen Vorteil rausschlagen, oder hat es sich anders überlegt und will lieber nicht umziehen. Die einen lassen sich scheiden, andere müssen vorher noch schnell heiraten. Dr. Radosta und Knotek, sein nicht ganz freiwilliger Assistent, haben alle Hände voll zu tun. Und als es losgeht, kommt natürlich alles noch viel schlimmer.

Dieser Film wird im Rahmen der Reihe "Tschechischer Filmmittwoch" gezeigt.

In dieser Komödie über den mehrfachen Wohnungstausch bewiesen die Drehbuchautoren Zdeněk Svěrák und Ladislav Smoljak einmal mehr die seltene Fähigkeit, die Realität der Normalisierung in ein fantasievolles und intelligentes Spektakel für das Publikum zu verwandeln. Hinter der Fassade dieser verrückten Komödie, die Kultstatus erlangt hat, schimmert ein Zeugnis über die Tschechoslowakei in den späten 1970er Jahren. Vom Erfinder Severin über den Psychologen Knotek bis hin zum Anwalt Radost handelt der Film von Helden, die sich nicht auf normale Weise verwirklichen können und ihr kreatives Potenzial im Nichts vergeuden. Die spielerische Vergeblichkeit einer unfreien Existenz wird durch Severins "Zug aus Vizovice" symbolisiert.

Die Komödie voller Situationskomik und unvergesslicher "Sprüche" entbehrt nicht der ergreifenden Momente, die typisch für das Werk von Zdeněk Svěrák sind, der im Film den Arzt Ječný spielt. Ladislav Smoljak, der den Erfinder Severin darstellte, hat ebenfalls seinen ersten Auftritt als Filmregisseur.

Quelle: www.filmovyprehled.cz

Die 1970er Jahre waren keine Zeit vieler hochwertiger Filmproduktionen in der Tschechoslowakei. In der sog. "Normalisierung" nach der Niederschlagung des Prager Fühlings wurden die Filmemacher an der kurzen Leine gehalten und eher seichte Streifen gedreht.

Dieser Film ist eine Ausnahme, der es nur durch die Zensur geschafft haben dürfte, weil er seine ernsten und kritischen Facetten hinter der Fassade einer unterhaltsamen Komödie versteckte. Doch schon das Grundthema, die Notwendigkeit eines komplizierten Wohnungsringtauschs aufgrund des allgegenwärtigen Mangels an Wohnraum, war eigentlich eine Kritik am System. Es gibt erstaunlich wenige Bilder der Gebäude von außen, doch in den wenigen Einstellungen ist oft deren schlechter Zustand erkennbar. Die oben beschriebenen Beispiele von Helden, die ihr Potenzial vergeuden und stattdessen mit alltäglichen Problemen ausgelastet sind oder sich in absurde Nischen zurückziehen, stellten das System insgesamt infrage.

Tschechoslowakei 1978, 82 min, OmdU

Regie: Ladislav Smoljak, Zdeněk Podskalský

Darsteller: Rudolf Hrušínský, Karel Kalaš, Josef Abrhám, Daniela Kolářová, Bedřich Prokoš, Zita Kabátová, Milada Ježková, Ladislav Smoljak

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Anreise

Das Zentralkino befindet sich auf dem Gelände des (Kultur-) Kraftwerks Mitte (siehe Geländeplan, Nr. 16). Zugänge gibt es am Wettiner Platz, von der Könneritzstraße und von der Ehrlichstraße.

Vom "Bahnhof Mitte" directions_railway directions_bus sind es rund 350 m, vom "Haltepunkt Freiberger Straße" directions_railway directions_bus rund 500 m Fußweg bis zum Kino. An beiden Stationen halten auch diverse Straßenbahnlinien. Von der Haltestelle "Schweriner Straße" directions_railway directions_bus sind es 400 m.

Der große, kostenpflichtige Parkplatz zum Kraftwerk Mitte befindet sich hinter dem Bahndamm. Die Zufahrt erfolgt von der Löbtauer Straße. Vom Parkplatz gelangt man durch einen Durchgang und über die Könneritzstraße zum Kino.