Euroregion Elbe/Labe

»Marečku, podejte mi pero!« (Marek, reich mir die Feder!) beim Tschechischen Filmmittwoch

03.07.2024 • 20:00 • Zentralkino Dresden

Eine Komödie von und mit Smoljak und Svěrák über eine illustre Reihe von Charakteren, die als Erwachsene nochmal die Schulbank drücken müssen

»Marečku, podejte mi pero!« (Marek, reich mir die Feder!)Jiří Kroupa, Vorarbeiter in einer Landmaschinenfabrik, wird vom Betriebsrat gezwungen, die Abendschule zu besuchen. Er muss seine Qualifikationen verbessern, um nach der geplanten Modernisierung des Unternehmens Leiter bleiben zu können. Zu ihm gesellt sich eine bunte Mischung von Schülern - der flatterhafte Hujer, die kokette Frau Týfová, die Klassenschurken Tuček und Šlajs, der verwirrte Plha und der ewige Schlafwandler Dudek. Obwohl die meisten von ihnen mittleren Alters sind, verwandeln sie sich wieder in Schulkinder. Sie schreiben ab, meckern, störenden Unterricht, lügen, wenn sie ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben, und warten nur darauf, dass die Glocke läutet. Einige Lehrer sind ebenso eigenwillig wie die Schüler, z.B. der eigentümliche Tschechischlehrer Hrbolek, undder Klassenlehrer Janda hat im Laufe des Schuljahres viele Schwierigkeiten mit seinen erwachsenen Schülern zu ertragen, wie z. B. unerwartete "Elternabende" mit einer großen Anzahl von Teilnehmern, insbesondere der Familie Hujer.

Unter den (laut csfd.cz) beliebtesten tschechischen Spielfilmen aller Zeiten belegt dieser hier Platz 4. Man kann ihn deshalb guten Gewissens als exemplarisch für den tschechischen Filmgeschmack bezeichnen und damit auch als einen wertvollen Beitrag für das eigene Bild der Tschechoslowakei und ihren Bewohner/innen nutzen.

 

Dieser Film wird im Rahmen der Reihe "Tschechischer Filmmittwoch" gezeigt, wie immer in Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

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Angesichts des Settings – also Erwachsene, die nochmal die Schulbank drücken – könnte man vielleicht an einen Film ähnlich der "Feuerzangenbowle" denken, aber abgesehen von mancher etwas eigentümlichen Lehrergestalt läge man damit völlig falsch. Natürlich steht das Duo Smoljak/Svěrák auch für den einen oder anderen Schenkelklopfer, aber grundsätzlich prägt den Film ein wesentlich feinerer Humor. Es geht hier nicht um alberne Scherze von Pennälern, sondern es werden verschiedene zutiefst menschliche Eigenschaften und Widersprüche humorvoll verarbeitet.

Im Rückblick ist der kaum erkennbare sozialistische Charakter des Films interessant. Immerhin war Mitte der 1970er Jahre die Zeit von krasser "Normalisierung" nach dem Prager Frühling, bei der jede Abweichung vom sozialistischen Ideal bestraft werden konnte. Aber außer ein paar Anreden als "Genosse" (etwas verballhornt sogar als "Genosse Ehemann") ist vom Sozialismus kaum etwas zu sehen. Das klar erkennbare Credo von "Bildung als Fortschritt" würde auch in die heutige Zeit passen.

Wie auch in anderen Filmen von Smoljak und Svěrák – es sei nur an die Jára-Cimrman-Filme erinnert – spielt Wortwitz hier eine große Rolle. Es ist immer bedauerlich, dass dieser sich nicht gut ins Deutsche transportieren lässt. Wir werden einführend ein paar Beispiele erläutern, die beim Verständnis helfen können. Aber keine Sorge, der Film ist auch großartig, wenn man nicht jedes sprachliche Detail versteht.

Tschechoslowakei, 1976, 96 min, OmU

Regie: Oldřich Lipský

Drehbuch: Ladislav Smoljak, Zdeněk Svěrák

Es spielen: Jiří Sovák, Václav Lohniský, Iva Janžurová, Míla Myslíková, Josef Kemr, Ladislav Smoljak, Zdeněk Svěrák, František Kovářík, Josef Abrhám, Jiří Schmitzer

Adresse

Zentralkino Dresden
Kraftwerk Mitte 16
01067 Dresden

Kontakt

Tel: +49 351 3107375
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Anreise

Das Zentralkino befindet sich auf dem Gelände des (Kultur-) Kraftwerks Mitte (siehe Geländeplan, Nr. 16). Zugänge gibt es am Wettiner Platz, von der Könneritzstraße und von der Ehrlichstraße.

Vom "Bahnhof Mitte" directions_railway directions_bus sind es rund 350 m, vom "Haltepunkt Freiberger Straße" directions_railway directions_bus rund 500 m Fußweg bis zum Kino. An beiden Stationen halten auch diverse Straßenbahnlinien. Von der Haltestelle "Schweriner Straße" directions_railway directions_bus sind es 400 m.

Der große, kostenpflichtige Parkplatz zum Kraftwerk Mitte befindet sich hinter dem Bahndamm. Die Zufahrt erfolgt von der Löbtauer Straße. Vom Parkplatz gelangt man durch einen Durchgang und über die Könneritzstraße zum Kino.