Wir schreiben das Jahr 1980. Richard hat die Charta 77 betrunken und eher aus Versehen unterzeichnet, und seither sind ihm Ärger und Pech buchstäblich auf den Fersen. Und nun die Krönung des Ganzen: Heute Nachmittag hat er einen Termin beim Zahnarzt und soll seine Weisheitszähne (im Tschechischen "Achter") entfernt bekommen, wovor er sich offen gesagt fürchtet. Doch bevor es dazu kommt, erlebt er eine Reihe viel größerer Katastrophen, gegen die das Ziehen der Zähne ein Spaß ist: ein Abgabetermin auf der Arbeit; eine Kollegin, die sich für ihn scheiden lassen will; das Ultimatum seines Chefs, die Unterzeichnung der Charta zu widerrufen; ein kaputtes Abwasserrohr zu Hause, das die Wohnung unter Wasser setzt und seine Ehe gefährdet; die unerwartete Vaterschaft seines fünfzehnjährigen Sohnes, die er auf sich nehmen soll. Schwer zu glauben, dass das alles an nur einem Tag passiert.
Einfache Leute in absurden Alltagssituationen zu zeigen, ist schon fast ein eigenes Filmgenre in Tschechien. In diesem Fall findet alles vor dem Hintergrund der bleiernen Zeit der "Normalisierung" nach 1968 statt, wodurch einige ernstere Aspekte einfließen (im Vergleich z.B. zu »Příběhy obyčejného šílenství«, der letztes Jahr bei uns lief). Dennoch ist dabei kein schwerer Film herausgekommen. Der typische feine tschechische Humor kommt stattdessen sehr gut zu Geltung.
Dieser Film wird im Rahmen der Reihe "Tschechischer Filmmittwoch" gezeigt, wie immer in Originalfassung mit deutschen Untertiteln.
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