Der Roman von Milan Kundera wurde 1968 vom Regisseur Jaromil Jireš verfilmt. Das Motto des Films ist Jireš' Aussage: „Der Schaden, der einem Menschen zugefügt wird, kann nicht wie ein kaputtes Pflaster beseitigt werden, denn menschliche Herzen haben ihr eigenes Gedächtnis.“ Zum Zeitpunkt seiner Entstehung war es einer der wenigen Filme, der offen über die Repressionen der 1950er Jahre und deren Deformation menschlicher Charaktere sprach.
Der Student Ludvík schickt seiner Freundin eine Postkarte, auf der er spaßeshalber provokant unter anderem schreibt: "Optimismus ist Opium fürs Volk! Ein gesunder Geist stinkt nach Dummheit. Es lebe Trotzki!" In den 1950er Jahren lassen die Folgen nicht lange auf sich warten: Das Mädchen, getrieben vom heiligen Gefühl der Parteipflicht, übergibt die Postkarte der Parteiorganisation. Jahn wird aus der Partei ausgeschlossen, von der Uni geworfen und als Soldat in die berüchtigte Strafeinheit „Schwarzes Bataillon“ und jahrelang in den Bergbau geschickt.
Ludvík kann auch Jahre später das erlittene Unrecht nicht verwinden. Er will Rache, doch am Ende wendet sich alles gegen ihn. Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt beschließt er, die Frau von Pavel Zemánek zu verführen, der ihn damals verraten und sein Leben ruiniert hatte. Als er Helena verführt, erfährt er, dass ihr Mann bereits eine andere junge, attraktive Frau hat und seine Ex-Frau bereitwillig einem Mann überlässt, den er behandelt, als wäre nichts gewesen. Ludvík begreift endlich die Peinlichkeit der Situation und die Sinnlosigkeit seiner Rache.
Regisseur Jireš beschrieb den Film noch mit den Worten: „Žert ist ein Film über unglückliche Opfer mit Gedächtnis und glückliche Täter, die ihr Gedächtnis verloren haben.“ 1971 landete der Film unter Husák – verständlicherweise, aber doch erstaunlich spät – im Tresor und wurde erst 1990 wieder gezeigt.
Dieser Film wird im Rahmen der Reihe "Tschechischer Filmmittwoch" gezeigt, wie immer in Originalfassung mit deutschen Untertiteln.
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Aufgrund der großen Nachfrage zeigen wir den Film wieder in beiden Sälen. Dafür gibt es zwei getrennte Links zur Ticketbestellung. Sollten Sie kein Ticket mehr bekommen, lohnt es sich trotzdem, es an der Abendkasse zu versuchen. Viele der belegten Plätze sind nur reserviert und werden höchstwahrscheinlich nicht alle genutzt.
Wer noch die letzten Tickets für den großen Saal ergattern möchte:
Und im kleinen Saal um 20.15 Uhr: