
Tschechoslowakei, 1982. Das totalitäre Regime scheint unbesiegbar.
Tomáš leidet unter Müdigkeit. Er sieht im Widerstand gegen das Regime keinen praktischen Sinn mehr, er sieht keine Möglichkeit des „Sieges“ und damit auch keine persönliche Perspektive. Zudem lassen die Verhältnisse keinen Neuanfang zu – außer der Auswanderung. Er sucht den Ausweg in einer außerehelichen Beziehung mit der Kranfahrerin Klára.
Antonín, Mitarbeiter der Staatssicherheit, ist voll von unkontrollierter Wut, und alles um ihn herum – ob Arbeit oder Familienleben – ermüdet und langweilt ihn. Er erfährt von seinem Informanten, Tomáš' Freund Pavel, von dessen Untreue. Er beobachtet Klara. Sein Interesse an ihr ist jedoch mehr als nur beruflich: Er sieht in ihr eine Person, die ihn retten könnte. Vielleicht brauchte seine Besessenheit nur einen Grund, um in voller Blüte zu stehen. Keine Liebe oder echte Leidenschaft – nur das Verlangen, die Fantasie zu verwirklichen, aus diesem Käfig des langweiligen und sinnlosen Lebens auszubrechen.
Antoníns unsinniger Kampf, Klára für sich zu gewinnen, bringt nicht nur die Gegner des Regimes gegen ihn auf, sondern auch seine eigenen Leute und das System selbst. Als Antonín jedoch die Regeln der Organisation bricht, zeugt dies nicht von Zivilcourage oder gar von einer politischen Geste, sondern vielmehr von einem fieberhaften Akt der Rebellion.
Antoníns Selbstzerstörung, Pauls Feigheit und Tomáš' Passivität erzeugen so einen Zirkel aus Verrat, Manipulation und verdrehtem Trotz, der schließlich alle Protagonisten zerstört. Pouta ist ein Thriller mit einer düsteren Geschichte und einem unberechenbar agierenden Helden, der von einem Gefühl der Bedrohung durchdrungen, fesselnd und aufregend ist.
Quellen: csfd.cz, kinobox.cz
Dieser Film wird im Rahmen der Reihe "Tschechischer Filmmittwoch" gezeigt, wie immer in Originalfassung mit deutschen Untertiteln.