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Neuigkeiten
Filmpreise in Karlovy Vary verliehen

Beim berühmten Internationalen Filmfest in Karlovy Vary (Karlsbad) wurden letztes Wochenende die Preise verliehen. Den Hauptpreis, den Kristallglobus, erhielt der Film "Raději zešílet v divočině" ("Lieber in der Wildnis verrückt werden") des slowakischen Regisseurs Miro Remo, ein Dokumentarfilm über ein Paar von Zwillingsbrüdern, die als Aussteiger auf einem einsamen Hof im Böhmerwald leben. Oder man muss eher sagen: lebten. Denn einer der beiden 62-jährigen Brüder, František Klišík, verstarb in der Nacht nach der Preisverleihung, bei der beide anwesend gewesen waren. Über die näheren Todesumstände wurde noch nichts bekannt, außer dass die Leiche in einem Teich in einer Gemeinde bei Prag gefunden wurde.

Der Regisseur besuchte die beiden Brüder Ondřej und František Klišík über fünf Jahre hinweg immer wieder und folgte ihrem Leben. Er sparte dabei auch die Konflikte zwischen beiden nicht aus. Wir beabsichtigen übrigens, den Film nächstes Jahr während der Tschechisch-Deutschen Kulturtage zu zeigen.
Weitere Preise gingen an die Norwegerin Pia Tjelta als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle im Liebesdrama "Don´t Call Me Mama" und an den deutsch-spanischen Schauspieler Alex Brendemühl als besten Hauptdarsteller für seine Rolle im Streifen "When a River Becomes the Sea". Den Sonderpreis der Jury erhielt der iranische Beitrag "Bidad" ("Unrecht") von Regisseur Soheil Beiraghi über eine junge Sängerin, die sich dagegen wehrt, dass Frauen im Iran nicht öffentlich auftreten dürfen. Eine Sonderauszeichnung ging zudem an die erst 15-jährige Kateřina Falbrová für ihre Rolle im Film "Sbormistr" ("Der Chorleiter").
Wie weiter mit der Ziegenbahn?

Die tschechische Eisenbahnverwaltung Správa železnic hat eine Liste von Strecken vorgelegt, bei denen eine Reihe von Parametern eine Streckenstilllegung rechtfertigen würden. Das ist noch keine entsprechende Entscheidung, aber eine Verhandlungsgrundlage mit örtlichen Behörden.
Auf dieser Liste findet sich auch ein Abschnitt der sog. Ziegenbahn zwischen Oldřichov u Duchcova und Krupka město. Die Ziegenbahn lag jahrelang still, bis der Betrieb zwischen Děčín und Krupka als touristische Linie T11 (Infos und Fahrpläne hier) wieder aufgenommen wurde. Der weitere Streckenverlauf von Krupka bis Oldřichov u Duchcova steht nun zur Disposition, da dessen Instandsetzung wohl etwa 200 bis 300 Millionen CZK kosten würde. Das sieht die Eisenbahnverwaltung als unwirtschaftlich an. Der Bezirk Ústí möchte die Strecke jedoch als verlängerte touristische Linie nutzen. Nun müssen beide miteinander verhandeln.
Tschechien lockert Drogenpolitik
Eine Anfang Juli vom tschechischen Senat gebilligte Reform des Strafrechts, die im Januar 2026 in Kraft treten wird, beinhaltet auch eine Neuregelung hinsichtlich Besitz und Konsum von Cannabis. Zukünftig soll der Anbau von bis zu drei Hanfpflanzen pro Person legal sein, ebenso der Besitz von bis zu 100 Gramm Cannabis zuhause und das Mitführen von bis zu 25 Gramm unterwegs. Außerdem sollen kleinere Überschreitungen dieser Grenzen nicht mehr automatisch als Straftat, sondern als Ordnungswidrigkeit behandelt werden. Es wird dabei zukünftig klarer zwischen Verstößen unterschieden, die mit oder ohne Verkaufsabsicht begangen werden.
Bisher war die Drogenpolitik in Tschechien hinsichtlich Cannabis bereits relativ locker, allerdings war der Besitz dennoch nicht legal. Wer mit bis zu 15 Gramm erwischt wurde, bekam kein Strafverfahren, sondern es wurde als Ordnungswidrigkeit behandelt (und oft gar nicht verfolgt).
Neue AKW-Blöcke kosten 407 Mrd. CZK
Die Website e15.cz hat aus den kürzlich veröffentlichten Verträgen zwischen der südkoreanischen Firma KHNP und der mehrheitlich staatseigenen Betreiberfirma Elektrárna Dukovany II errechnet, dass das neue AKW in Dukovany rund 407 Mrd. CZK (ca. 16 Mrd. Euro) kosten wird. Die Website betont, dass viele Abschnitte der Verträge geschwärzt wurden und dass die Gesamtsumme aus diversen einzelnen Angaben berechnet werden musste.
Schakale in Tschechien nachgewiesen

Bereits seit einigen Jahren gibt es einzelne Berichte über die Sichtung von Schakalen in Tschechien, doch nun wurde bekannt, dass ihr Vorkommen erstmals über Aufnahmen einer Wildkamera nachgewiesen werden konnte. Wie die Agentur für Natur- und Landschaftsschutz der Tschechischen Republik berichtete, gelang dies Anfang April im Naturschutzgebiet Tabulová bei Břeclav im Südosten Tschechiens.
Der Schakal breitet sich auf natürliche Weise vom Balkan her aus. Nach Tschechien gelangte er über Ungarn, wo er bereits relativ häufig vorkommt, und die Slowakei. Es wurde vermutet, dass einer der möglichen Gründe für die derzeitige Ausbreitung des Schakals in neue Gebiete der Klimawandel und die Verkürzung der Dauerschneebedeckung in den von ihm bewohnten Gebieten ist. Auch das Fehlen von Feinden wie dem Wolf begünstigt die Ausbreitung. Vom Verhalten (auch gegenüber dem Menschen) und der Ernährung her soll der Schakal mit dem Fuchs vergleichbar sein.
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Edmundsklamm ab 19. Juli wieder offen

Der Gemeinderat von Hřensko (Herrnskretschen) hat gestern beschlossen, die Edmundsklamm ab nächster Woche wieder zu öffnen. Dies ist jedoch mit einer Reihe von Einschränkungen verbunden.
Ab dem 19. Juni ist die Edmundsklamm für die allgemeine Öffentlichkeit zugänglich. Davor wird sie für die Einwohner von Hřensko am 15. und 16. Juni geöffnet, am 17. Juni für eine geschlossene Gesellschaft.
Pro Tag dürfen vorerst nur 50 Personen die Klamm betreten. Dies ist nur im Rahmen einer Führung und Befahrung möglich. Die Boote kehren am Ende wieder um, es ist also nicht möglich, zur Wilden Klamm weiterzulaufen. Die Tickets dafür können ausschließlich in der Touristinformation am Gemeindeamt in Hřensko erworben werden. Der Preis steht noch nicht fest, aber es wird über rund 400 CZK spekuliert. Bei schlechtem Wetter wird die Befahrung eingestellt, das wird von Tag zu Tag entschieden. Besucher mit Kinderwagen, Hunden, kleinen Kindern oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität sind von einem Besuch vorerst noch ausgeschlossen.
Braunkohleförderung in Bílina endet spätestens 2033

Die letzte tschechische Braunkohlegrube in Bílina wird spätestens am 31.12.2033 ihren Betrieb einstellten. Dies gab das tschechische Bergamt gestern bekannt. Die Betreiberfirma Severočeské doly, die zum halbstaatlichen Energiekonzern ČEZ gehört, hatte sich im Mai mit der tschechischen Regierung auf diesen Termin geeinigt und die Terminierung der Betriebsgenehmigung selbst beantragt. Allerdings hat ČEZ auch den Plan, bis 2030 klimaneutral zu werden. Es ist deshalb unsicher, ob der Betrieb der Grube Bílina überhaupt bis 2033 weitergehen wird.
Vor 10 Jahren waren die Grenzen für den möglichen Braunkohleabbau noch über die in den 1990er Jahren festgelegten Limits hinaus erweitert worden, was damals sehr umstritten war. Diese Erweiterung hat ČEZ bisher nicht beansprucht und wird dies wahrscheinlich auch nicht mehr tun. Vor zwei Jahren beantragte die Firma zwar eine Betriebsgenehmigung bis 2035, nachdem sie fünf Jahre zuvor sogar noch eine langfristige Abbauperspektive bis 2050 angedeutet hatte. Die tschechische Regierung verfolgte jedoch bereits damals den Plan eines Kohleausstiegs bis 2033 und scheint dieses Ziel auf dem Verhandlungsweg erreicht zu haben.
Regierung billigt Staatsvertrag zum Erzgebirgstunnel
Die tschechische Regierung hat den Vertragsentwurf zum Bau der Eisenbahntunnels durchs Erzgebirge als Teil der Schnellbahnstrecke Dresden-Prag gebilligt. Der Tunnel wird etwas mehr als 30 km lang sein, wovon knapp 12 km in Tschechien liegen werden. Die Baukosten werden derzeit auf rund 1,8 Mrd. Euro geschätzt*. Davon wird Tschechien laut Vertrag etwa 39 Prozent übernehmen. Im Tunnel sollen Personenzüge mit 200 km/h fahren können und so dazu beitragen, die Reisezeit von Dresden nach Prag auf eine Stunde zu verkürzen.
Auf deutscher Seite werden DB InfraGO AG und DB Energie GmbH für den Betrieb zuständig sein, auf tschechischer Seite die staatliche Bahnverwaltung Správa železnic. Jetzt steht noch die Ratifizierung des Vertrags durch die Parlamente in Prag und Berlin aus.
* Korrektur: In tschechischen Medien gibt es unterschiedliche Angaben, ob die 1,8 Mrd. Euro die Gesamtbaukosten sein sollen oder der tschechische Anteil daran.
EU sieht Fortschritte bei Rechtsstaatlichkeit
In ihrem Jahresbericht über den Stand der Rechtsstaatlichkeit in den EU-Mitgliedstaaten bescheinigte die Europäische Kommission am Dienstag Tschechien Fortschritte z.B. bei der Verkürzung der Verfahrensdauer und bei der Vergütung von Richtern und Staatsanwälten. Defizite wurden nach wie vor bei Korruptionsermittlungen auf höchster Ebene und bei der Transparenz von Medienbesitz konstatiert.
Der Kommission zufolge arbeitet das tschechische Justizsystem effizient, allerdings gäbe es immer noch Lücken. Sie empfiehlt daher, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um die Dauer der Verfahren zu verkürzen und die Unabhängigkeit der Ermittlungen und der Strafverfolgung in Korruptionsfällen auf hoher Ebene zu gewährleisten sowie die Überprüfung der Rechtsvorschriften über Interessenkonflikte wieder aufzunehmen.
Die Transparenz der Medieneigentümerschaft ist nach Ansicht der Europäischen Kommission nach wie vor ein Problembereich, in dem keine positive Entwicklungen zu verzeichnen sind. "Die Polizei unternimmt verstärkte Anstrengungen, um gegen Angriffe auf Journalisten vorzugehen, aber die Belästigung von Journalisten im Internet bleibt ein Problem", heißt es in dem Bericht.
Elch in Zlín

Um die Rolle des Tieres, welches das diesjährige Sommerloch füllt, hat sich in Tschechien ein junger Elch beworben. Er wurde in den vergangenen zwei Wochen bereits mehrfach in der Gegend um Zlín gesichtet, tut sich am Grün in Gärten gütlich, schwimmt in Seen, läuft auf Straßen herum und zeigt wenig Angst vor Menschen oder Autos. Es gibt deshalb auch einige Videos von ihm, z.B. hier oder hier. Gelegentlich begleitet ihn die Polizei und versucht, ihn von Verkehrswegen fortzulocken.
Es wird vermutet, dass er aus Polen eingewandert ist. In Tschechien soll es etwa 20 Elche geben, davon 15 im Böhmerwald. Es wird spekuliert, dass der Elch auf dem Weg von Polen dahin ist.
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Betretungsverbot in Böhmischer Schweiz bei Nacht

Die Verwaltung des Nationalparks Böhmische Schweiz hat ein nächtliches Betretungsverbot für das Gebiet des Nationalparks erlassen. Grund ist die hohe Brandgefahr wegen Trockenheit und Hitze. Das Betretungsverbot gilt täglich von 22 bis 6 Uhr, solange mindestens mittlere Brandgefahr besteht. Sollte die Brandgefahr weiter steigen, kommt noch hinzu, dass man nur auf markierten Wegen gehen darf. Auf der Website der Nationalparkverwaltung finden Sie die aktuelle Regelung (zwar auf Tschechisch, aber das lässt sich technisch lösen).
In der Nähe von Jetřichovice hatten Feuerwehrleute und Parkwächter am Montag bereits ihren ersten größeren Einsatz, als am Rudolfstein (Rudolfův kámen) ein Feuer ausbrach. Elf Feuerwehreinheiten und ein Hubschrauber halfen, das Feuer auf einer Fläche von ca. 8.000 Quadratmetern zu löschen.
Gestern Vormittag riefen in Nordböhmen zahlreiche Menschen bei der Feuerwehr an, um wegen Rauchgeruchs einen möglichen Waldbrand zu melden. Dieser Rauch kam jedoch vom Großbrand in der Gohrischheide nördlich von Zeithain und zog sogar bis Liberec. In den tschechischen Medien wurde deshalb beruhigt und empfohlen, die Fenster geschlossen zu halten.
Blackout in ganz Tschechien

Am heutigen Freitag wurde Tschechien um die Mittagszeit landesweit von einem weiträumigen Blackout getroffen, am stärksten in Prag und im Norden des Landes. Der Stromausfall hatte starke Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr, den Mobilfunk und so einfache Dinge wie elektronisches Bezahlen. Die Feuerwehr musste in vielen Städten ausrücken, um Menschen aus steckengebliebenen Aufzügen zu befreien.
Die ausgefallenen Umspannwerke seien am Nachmittag alle wieder in Betrieb und die Stromversorgung würde nach und nach wieder eingeschaltet. Die Ursache des großräumigen Stromausfalls ist noch nicht geklärt. Nach Angaben einer Betreibergesellschaft des Stromnetzes sei eine Leitung auf oberster Ebene ausgefallen, die den Norden und Osten des Landes versorgt. Laut dem Nationalen Amt für Cyber- und Informationssicherheit ist der Stromausfall nicht auf einen Cyberangriff zurückzuführen.
Autobahn D8 komplett gesperrt
Wie schon April, so ist auch seit Mittwoch die Autobahn D8 kurz hinter der Grenze für eine Woche komplett gesperrt. Der Grund ist die Sanierung der Tunnel auf dieser Strecke. Es wurden zwei verschiedene Umleitungsstrecken ausgeschildert. Alle Details finden Sie in unserer Meldung vom Dienstag. Eine weitere Komplettsperrung für eine Woche wird Anfang Oktober erfolgen.
Tschechien erlebt trockenstes Halbjahr seit 1961

Seit 64 Jahren war kein erstes Halbjahr so trocken wie in diesem Jahr. Seit Januar sind nach vorläufigen Daten nur 222 Millimeter Niederschlag gefallen, was rund 66 Prozent des Normalwerts von 1991 bis 2020 entspricht, meldet das Tschechische Hydrometeorologische Institut. Auch wenn es im Norden und Westen noch am meisten regnete, unterschieden sich die Regionen nicht groß. Der Februar war dabei der trockenste Monat, da fiel nur etwa ein Drittel der üblichen Menge an Niederschlag. Am besten war es im Juni, doch auch da waren es nur 76 Prozent der normalen Menge.
Infolgedessen herrscht in Tschechien laut dem Intersucho-Projekt derzeit eine sehr hohe Bodentrockenheit. Über 80% des Landes leidet unter starker bis extremer Trockenheit, während nur ein vernachlässigbarer Teil von keiner Trockenheit betroffen ist. Die wenigen Gebiete mit geringer bis mäßiger Trockenheit liegen vor allem im Norden und Westen Tschechiens.
Tschechien besonders klimawandelskeptisch

Nach einer aktuellen Erhebung des Eurobarometers zählt Tschechien zu den drei Ländern in der EU, in denen der Klimawandel am wenigsten problematisch gesehen wird. Während im EU-Schnitt 85% der Befragten denken, dass der Klimawandel ein ernstes Problem sei, sind es in Tschechien nur 67%, Dahinter liegen nur noch Rumänien (65%) und Estland (60%). In Deutschland sagten dies 84% der Befragten. Bei der Frage nach der Unterstützung für das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden, liegt Tschechien mit nur 51% sogar auf dem vorletzten Platz (vor Estland mit 46%). In Deutschland befürworten dies 80%.
Kleine Feiertage in Tschechien
Der morgige 5. Juli ist in Tschechien Feiertag, und der 6. Juli gleich dazu. An ersterem feiert man die Ankunft der Missionare Kyrill und Method in Mähren im Jahr 863. Der andere ist – leicht makaber – der Verbrennung von Jan Hus auf dem Scheiterhaufen in Konstanz im Jahr 1415 gewidmet. Da beide Tage auf das Wochenende fallen, dürfen unsere Nachbarn sich leider nicht über zusätzliche freie Tage freuen. Da beide außerdem sog. kleine Feiertage sind, an denen auch alle größeren Geschäfte öffnen dürfen, fallen sie in diesem Jahr praktisch kaum auf.
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Neuer Kammweg im Erzgebirge

Von Petrovice zum Keilberg: Der Kammweg auf der böhmischen Seite des Erzgebirges ist vollständig. Das noch fehlende 143 Kilometer lange Stück wurde diese Woche eröffnet. Der Abschnitt schließt an den schon bestehenden Erzgebirgskammweg im Bezirk Karlovy Vary (Karlsbad) an. Auch von Osten her ist der Kammweg bereits ausgeschildert, so dass ihn Wanderer neu im Erzgebirge, der Böhmischen Schweiz bis zum Schöberpass (Šébr) nutzen können.
Der historische Kammweg im Erzgebirge wurde zu Beginn des 20. Jh. angelegt und ging auf eine Initiative des deutsch-böhmischen Erzgebirgsverein zurück. In Anlehnung an den historischen Kammweg ist auch der neue an dem typischen blauen Kamm zu erkennen. Es gibt allerdings auch andere Markierungen (siehe Bild links). Mehr Informationen gibt es z.B. unter www.erzgebirgs-kammweg.de oder www.erzgebirge-tourismus.de/kammweg.
Dresdner Forscher: ÖPNV-Angebot in Tschechien besser
Der Dresdner Forscher Steffen Dutsch hält das Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr in Tschechien für besser als in Deutschland. In einem Interview für Radio Prag sieht Dutsch Tschechien bei der Netzdichte, der Fahrtenhäufigkeit und den Betriebszeiten vorn, die gerade im Regionalverkehr besser sind. Ein nicht unwesentlicher Faktor sei auch die attraktive Preisgestaltung. Auch das Interesse von Medien und Politik am ÖPNV sei in Tschechien höher, was er selbst spüre. In Deutschland gebe es keine Interviews mit ihm zu diesem Thema. Im Ergebnis werde der ÖPNV in Tschechien auch deutlich mehr genutzt. Zugleich stehen Fahrgästen in Tschechien deutlich mehr Verkehrsmittel zur Verfügung. Während in Spitzenzeiten in Leipzig durchschnittlich 2.500 Fahrgäste auf ein öffentliches Verkehrsmittel entfallen, sind es in Brno (Brünn) nur 750. Ähnlich fällt der Vergleich bei kleineren Städten aus: So wären es in Pirna durchschnittlich 2.200 Fahrgäste, im ähnlich großen Děčín nur 1.500.
Steffen Dutsch leitet an der Verkehrsfakultät der Technischen Universität Dresden die Forschungsgruppe Öffentlicher Personennahverkehr. Sein besonderes Interesse gilt dem ÖPNV in Tschechien sowie dem grenzüberschreitenden Verkehr von und nach Deutschland. Momentan arbeitet er mit tschechischen Kollegen an einem besseren grenzüberschreitenden Verkehrsangebot für die Sächsisch-Böhmische Schweiz.
Neue Umweltprüfung für Staustufe Děčín
Die tschechische Wasserstraßendirektion RVC hat ein neues Verfahren zur Umweltprüfung der geplanten Elbe-Staustufe bei Děčín gestartet. Das letzte Verfahren war vor Jahren erfolglos abgebrochen worden, weil der Auftraggeber keine Kompensationsmaßnahmen für die ufernahe Vegetation an den Steinbänken vorlegen konnte, die beim Bau einer Staustufe verschwinden würde. Mit dem neuen Verfahren sollen nun auch entsprechende Kompensationsmaßnahmen möglich sein.
Die Staustufe soll unverändert im Bereich des elbabwärts liegenden Stadtteils Loubí entstehen und die Elbe um bis zu 3,5 Meter anheben. Die Stauung soll bis zum südlichen Ende der Stadt bei Nebočady reichen. RVC möchte mit der Staustufe eine stabile ganzjährige Güterschifffahrt ermöglichen, die momentan bis zu sechs Monate im Jahr wegen Niedrigwasser nicht möglich ist.
Das Bauwerk ist aber hoch umstritten. Dagegen sind Umweltverbände, aber auch der Nationalpark Böhmische Schweiz. Die Stadt Děčín selbst sieht das Vorhaben positiv. Die Umweltprüfung soll zwei Jahre dauern. Es wird erwartet, dass auch die sächsischen Anrainer mitsprechen dürfen. Auch die letzten Umweltprüfungen waren bereits grenzübergreifend.
Gericht hebt Babiš-Freispruch auf
Das Oberste Gericht in Prag hat den Freispruch für den früheren Premierminister Andrej Babiš in der Sache "Storchennest" aufgehoben und zur erneuten Verhandlung an das Stadtgericht von Prag zurückgegeben. Dabei handelt es sich bereits um die zweite Aufhebung des Freispruchs. Nachdem das Stadtgericht Babiš Anfang 2023 freigesprochen hatte, folgte die gleiche Entscheidung wieder im Vorjahr, nachdem das Oberste Gericht im Herbst 2023 eine erneute Verhandlung gefordert hatte.
Babiš wird Fördermittelbetrug vorgeworfen. Er soll mit seiner Firma Agrofert unrechtmäßig EU-Fördermittel für den Bau des Ferienressorts "Storchennest" südlich von Prag kassiert haben. In der neuen Begründung lässt das Oberste Gericht nun kaum mehr Raum für einen Freispruch. Das könnte Folgen für die im Herbst anstehenden Parlamentswahlen haben. Umfragen zufolge führt Babišs Partei ANO klar und er hat gute Chancen, erneut Premierminister zu werden. Die Piraten haben bereits gefordert, dass Babiš als Spitzenkandidat zurücktreten soll. Babiš selbst hält das Verfahren für politisch motiviert. Der frühere Unternehmer gehörte zugleich lange zu den reichsten Menschen in Tschechien.
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Der Lenkungsausschuss zum Kleinprojektefonds in der Euroregion Elbe/Labe tagte heute in Modlany. Ihm lagen mit 27 Projektanträgen so viele zur Entscheidung vor wie noch nie in dieser Förderperiode. Für 23 Anträge wurden Fördermittel in Höhe von 211 697,20 € bewilligt. Zwei Anträge wurden abgelehnt, einer zur Überarbeitung zurückgestellt und ein Projekt erhielt nicht die erforderlichen mindestens 50 Punkte in der Bewertung der grenzüberschreitenden Qualität..
Sportprojekte bildeten diesmal einen großen Teil der Anträge, zudem waren auch die Bereiche Kultur und Bildung gut vertreten.
13 der bewilligten Anträge mit einem Fördervolumen von 97 591,60 € kamen von deutschen, zehn Anträge mit einem Fördervolumen von 114.105,60 € von tschechischen Antragstellern.
Alle Informationen zu den einzelnen Projekten (auch den abgelehnten) finden Sie in der Liste der Projekte.
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