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Neuigkeiten
Verdienstmedaille für Denemarková und Rudiš
Staatspräsident Petr Pavel hat traditionell zum Staatsfeiertag am 28. Oktober verdienstvolle Personen des öffentlichen Lebens in Tschechien mit höchsten Orden ausgezeichnet. Eine der höchsten Auszeichnungen, der Orden des Weißen Löwen in der Zivilgruppe 3. Klasse erhielt die international bekannte Architektin Eva Jiříčná. Mit dem Masaryk-Orden 3. Klasse wurden die Dissidenten Anna Šabátová und Daniel Kroupa ausgezeichnet.
Kommentatoren würdigten die Auswahl der Ausgezeichneten. Endlich k´ämen wieder Persönlichkeiten zum Zuge, die es wirklich verdient haben, sagte zum Beispiel der Prager Weihbischof Václav Malý. Er spielte damit auf die insgesamt 20 Jahre währende Präsidentschaften von Miloš Zeman und Václav Klaus an.
Ausgezeichnet wurden auch mehrere Künstler. So erhielten die Schriftstellerin Radka Denemarková und der Schriftsteller Jaroslav Rudiš die Verdienstmedaille ersten Grades. Unter den mit dieser Medaille Geehrten sind auch die Dokumentarfilmerin Helena Třeštíková (Langzeitdokumentation: René), der populäre Schauspieler Ivan Trojan oder der Wirtschafswissenschaftler und frühere Präsidentschaftskandidat Jan Švejnar.
Keiner will das Bahnhofsgebäude in Moldava
Das Bahnhofsgebäude im tschechischen Grenzort zu Sachsen Moldava wurde nicht verkauft. In einer Bieterrunde wurde kein Angebot abgegeben. Das Mindestgebot lag bei 3 Millionen Kronen (120.000 Euro). Die Gemeinde will nun über das weitere Vorgehen beraten. Erwartet wird eine neue Ausschreibung, dann aber zu einem niedrigeren Preis. Das Gebäude steht schon lange leer und ist in keinem guten Zustand. Eine Sanierung übersteigt aber die Möglichkeiten des kleinen Dorfes. Moldava ist heute Endstation der denkmalgeschützten Bahnlinie von Most über Osek hinauf auf den Erzgebirgskamm. Vor 1945 führten die Gleise weiter bis Rechenberg-Bienenmühle und bildeten eine direkte Verbindung zu der sächsischen Bergstadt Freiberg.
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26. Tschechisch-Deutsche Kulturtage eröffnet
Gestern wurden mit einem ŠVUNKvollen Konzert im Zentralwerk in Dresden die 26. Tschechisch-Deutschen Kulturtage eröffnet. ŠVUNK ist das Motto dieses Jahrgangs, mit dem in diesen wahrlich nicht einfachen Zeiten etwas Zuversicht vermittelt und Energie geben werden soll. Bis zum 10. November werden fast 100 Veranstaltungen beiderseits der Grenze angeboten, bei denen man sich mit der Kultur des Nachbarlandes in verschiedensten Facetten vertraut machen kann.
Babiš doch kein Stasi-Spitzel?
Das slowakische Innenministerium hat am Montag bekanntgegeben, dass Andrej Babiš, Vorsitzender der tschechischen Partei ANO, doch nicht in den 1980ern für die tschechoslowakische Staatssicherheit (kurz StB) gearbeitet habe. Das Dokument mit seiner Unterschrift sei nicht auffindbar, und einen Rechtsstreit könne sich die Slowakei finanziell nicht leisten. Deshalb habe man diesen Vergleich geschlossen.
Der slowakische Geheimdienst kritisierte die Entscheidung des Innenministeriums und führt Babiš bzw. “Bureš” (sein angeblicher Deckname) weiter in seiner Liste verdeckter Mitarbeiter des StB. Die ehemalige Agententätigkeit sei in mehreren Dokumenten belegt. Babiš bestreitet dies und hatte bereits 2017 wegen der Ermittlungen über ihn gegen die Slowakei geklagt.
Der Vergleich wird von vielen tschechischen Politikern, Journalisten und Historikern als Einigung unter politischen Freunden bezeichnet. Babiš steht der slowakischen Regierung unter Robert Fico und dem slowakischen Präsidenten Pellegrini politisch sehr nahe. Derweil wird die Causa im Internet bereits lustig verarbeitet, indem z.B. Babiš in Bilder von Dissidenten montiert wird. Ein Glück, dass unseren Nachbarn bei sowas der Humor nicht vergeht.
Quelle: landesecho.cz
Neuer tschechischer Botschafter in Berlin
In Berlin wurde gestern der neue tschechische Botschafter Jiří Čistecký von Bundespräsident Frank-Walter-Steinmeier zu seiner Akkreditierung empfangen. Er trat damit offiziell seinen Dienst als Nachfolger von Tomáš Kafka an.
Čistecký, 1971 in Tábor geboren, verfügt über umfassende internationale Erfahrung aus 30 Jahren im diplomatischen Dienst Tschechiens. Bis 2023 war er Geschäftsträger an der Botschaft in Moskau, zuvor arbeitete er als Generalkonsul in Istanbul und Botschaftsrat in Wien. Auch in Deutschland war er bereits tätig: Von 1996 bis 2001 arbeitete er als Diplomat an der Tschechischen Botschaft, erst in Bonn und später in Berlin.
Tschechischer Staatsfeiertag am Montag
Am 28. Oktober ist in Tschechien Nationalfeiertag. Dabei wird der Gründung der unabhängigen Tschechoslowakei im Jahre 1918 gedacht. Das ist durchaus bemerkenswert, da diese Tschechoslowakei ja seit der Trennung 1993 nicht mehr existiert. In Tschechien wird dennoch an der Erinnerung an 1918 festgehalten, und selbst der 30. Jahrestag der Gründung der heutigen Tschechischen Republik im letzten Jahr wurde – im Gegensatz zur Slowakei – fast gar nicht gefeiert.
Der 28. Oktober ist einer der wenigen Feiertage, an denen die Geschäfte geschlossen sind. Da gleichzeitig in Deutschland ein normaler Wochentag ist, dürfte mit großem Andrang tschechischer Kunden im deutschen Einzelhandel (und entsprechendem Verkehrsaufkommen) zu rechnen sein, insbesondere in Städten wie Dresden und Chemnitz. Wie wichtig dies für die Händler ist, wird daran deutlich, dass pünktlich zu diesem Termin der Kaufpark Nickern am Rande von Dresden neueröffnet wird.
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Dreier-Koalition im Bezirk Ústí
Fast einen Monat nach dem Bezirkswahlen haben die Parteien ANO, ODS und Lepší sever (Besserer Norden) einen Vertrag über eine gemeinsame Koalitionsregierung unterzeichnet. Das neue Bündnis wird im 55-köpfigen Bezirksparlament in Ústí über eine komfortable Mehrheit von 37 Sitzen verfügen.
Die Partei ANO hatte bei den Wahlen ein Fabelergebnis von knapp 40 Prozent eingefahren. Das entspricht 26 Mandaten, womit die Partei nur knapp an der absoluten Mehrheit von 28 Stimmen vorbeischrammte. Die Verhandlungen dauerten dann allerdings ungewöhnlich lange. ANO konnte sich seinen Partner aussuchen. Gerade das machte es wohl auch schwer. Fast schon überraschend entschieden sich ANO und die drittplatzierte Partei ODS zusammenzugehen. Auf Landesebene sind beide Parteien erbitterte Gegner. Die ODS stellt den Premierminister Petr Fiala, ANO wird vom Milliardär und ehemaligen Regierungschef Andrej Babiš geführt. Doch in Ústí setzte ANO auf Kontinuität.
Außerdem holten beide Parteien mit Lepší sever noch einen dritten Partner ins Boot, obwohl ODS und ANO schon gemeinsam über ausreichend Stimmen verfügten. ANO-Spitzenkandidat Richard Brabec betonte selbst die Kontinuität. „Mir war die Erfahrung wichtig. Mit beiden Parteien kooperieren wir auch schon länger, auf Bezirksebene mit der ODS und in Most (Brüx) mit Lepší Sever. Im Bezirk geht es um konkrete Themen und konkrete Menschen“, so Brabec in der Tageszeitung Mladá fronta Dnes.
Der frühere Umweltminister kann nun zum Bezirkshauptmann gewählt werden. Wer die konkreten Posten in der Bezirksregierung besetzt, steht noch nicht fest. Auf Bezirksebene setzt ein Großteil der bisherigen Regierung damit ihre Arbeit fort, bis auf Spojenci pro kraj, die den Wiedereinzug in Parlament verpassten.
Böhmische Schweiz meldet bisher acht Wolfsjunge
Mindestens acht Wolfsjunge wurden dieses Jahr im Nationalpark Böhmische Schweiz geboren. Experten von der Tschechischen Landwirtschaftsuniversität wollen diese Angabe konkretisieren. Vieles deutet darauf hin, dass es mehr Wölfe sind. Um eine genauere Zahl festzustellen, untersuchen Fachleute Aufnahmen von Fotofallen und Spuren. Außerdem könnten weitere Wölfe geboren werden. Das sogenannte Wolfsjahr geht noch bis 30. April.
Die Wölfe kamen vor 12 Jahren aus dem sächsischen Hohwald, seit sieben Jahren leben sie im Nationalpark. Insgesamt sprechen Experten von vier Wolfsterritorien. Das älteste befindet sich im westlichen Schluckenauer Zipfel. Das zweite Territorium befindet sich bei Kytlice, das dritte im westlichen Lausitzer Gebirge und das vierte und neueste bei Rumburk.
Nationalbankfiliale in Ústí stellt Bargelddienste ein
Die Filiale der tschechischen Nationalbank ČNB in Ústí nad Labem schränkt ab November ihren Kundendienst ein. Künftig betreibt die Filiale keinen Bargeldschalter mehr. Wer alte tschechische Banknoten umtauschen möchte, muss nach Prag in die Zentrale fahren. Im Rahmen einer Neustrukturierung beenden auch die Filialen in Plzeň und České Budějovice diese Dienstleistungen. Ein letztes Mal hat der Bargeldschalter am 31. Oktober geöffnet. Der Tag ist in Sachsen ein Feiertag, in Tschechien aber ein ganz normaler Arbeitstag.
In der Zweigstelle in Ústí konnten auch kaputte Geldscheine umgetauscht werden. Das ist aber weiterhin in der Region möglich. Geschäftsbanken sind nämlich verpflichtet, diese Banknoten umzutauschen. Für ungültige Banknoten gilt das aber nicht. Nach der Umgestaltung des Filialnetzes der Nationalbank bleiben nur noch Filialen mit Kassendienst in der Zentrale in Prag, in Brno, Ostrava und Hradec Králové bestehen.
Sanierung der Beneš-Brücke startet später
Die lang erwartete Sanierung der Beneš-Brücke über die Elbe in Ústí nad Labem muss noch einmal um zwei Wochen verschoben werden. Demnach wird die Brücke spätestens ab Ende November für den Straßenverkehr gesperrt. Zur gleichen Zeit wird die provisorische Brücke für Fußgänger und Radfahrer geöffnet. Über die provisorische Brücke verlaufen auch alle Ingenieurnetze. Der Straßenverkehr verläuft komplett über die Marienbrücke.
Zur Verspätung kam es infolge des Elbehochwassers im September. Deshalb mussten die Arbeiten an der Fußgängerbrücke für zwei Wochen unterbrochen werden. An der Fertigstellung der Sanierung soll das nichts ändern. Die ist weiterhin für Ende 2026 geplant.
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