»Kladivo na čarodějnice « dne 2.7. v rámci České filmové středy
26.06.2025
Im heißen Monat Juli zeigen wir beim Tschechischen Filmmittwoch einen Film mit Scheiterhaufen: Otakar Vávras Monumentalwerk »Kladivo na čarodějnice « (Hexenhammer) über mittelalterliche Hexenverfolgung, das aufgrund der offensichtlichen Parallelen zu den Schauprozessen nach 1948 in der Tschechoslowakei kaum gezeigt wurde, läuft am 2. Juli um 20 Uhr im Zentralkino Dresden.
Ein abgehalfterter Inquisitor wird in die Stadt Šumperk gerufen, um das geringe Vergehen einer abergläubischen Bettlerin zu untersuchen. Er konstruiert einen Prozess, dessen Methoden - schlicht unbegrenzte Folter - das Geständnis aller Angeklagten garantieren. Erst geht es gegen den ärmeren Teil der Bevölkerung, doch nach und nach werden immer mächtiger Personen angeklagt, allesamt anständige und edle Bürger. Unter dem Deckmantel, die Region von Hexen zu säubern, werden Dutzende unschuldiger Leben geopfert, wobei das Ziel jedoch einzig und allein in Bereicherung und Machtausübung liegt. Es scheint fast so, als ob niemand diesen Irrweg stoppen könnte...
Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und beschreibt Vorkommnisse, die durch die erhaltenen Gerichtsakten gut dokumentiert sind. Mit den Hexenprozessen in seinem Monumentalwerk aus der Zeit der Prager Frühlings spielte der berühmte Regisseur Otakar Vávra allerdings auch auf die kommunistischen Schauprozesse nach 1948 an (die ihr Vorbild in jenen Stalins hatten). Auch dabei konnten die Eliten der Kommunistischen Partei, die an einem Tag noch die Macht hatten, bereits am nächsten im Gefängnis sitzen. Der Film wurde vor der Niederschlagung des Prager Frühlings begonnen, jedoch erst 1969 veröffentlicht. Er landete zwar nicht im Tresor, wurde jedoch nur sehr selten im Kino und überhaupt nicht im Fernsehen gezeigt.
Dieser Film wird im Rahmen der Reihe "Tschechischer Filmmittwoch" gezeigt, wie immer in Originalfassung mit deutschen Untertiteln.