Euroregion Elbe/Labe

closEUp!-Grenzkontrolle

Projektnummer:

EEL-0458-SN-04.06.2018

Lead Partner:

Umweltzentrum Dresden
Schützengasse 16 -18, 01067 Dresden
http://www.uzdresden.de

Projektpartner:

Dobrovolnické centrum, z.s.
Prokopa Diviše 1605, 40001 Ústí nad Labem
http://www.dcul.cz

Zeitraum:

01.07.18 - 30.06.19

Fördermittel:

8.434,22 Euro

Inhalt

Die EU-skeptische Haltung nimmt im deutsch-tschechischen Grenzraum offensichtlich in großem Maße zu, in Sachsen vor allem im ländlichen Raum. Auch die „gefühlte Unzufriedenheit“ der Menschen mit den „Brüsseler“ Entscheidungen und Beschlüssen nimmt besorgniserregend zu.

Alles, was bisher erreicht wurde – Binnenmarkt, Schengen-Raum, Niederlassungsfreiheit, Studentenprogramme, Regionalförderungen und vieles mehr – ist schon allzu selbstverständlich und wird von kaum jemandem noch als eine besondere Errungenschaft wahrgenommen. Aber nichts ist selbstverständlich und für immer garantiert. Erklärungsbedarf zum „europäischen Gedanken“ und den Prinzipien eines friedlich, politisch und wirtschaftlich „vereinten Europas“ und deren Fortentwicklung wird Aufgabe jeder Generation bleiben.

Mit einer „Nahaufnahme“ (engl. close up) zum Thema „Grenzkontrolle“, als mediale Aktionen in der Grenzregion, wollen sich die Projektpartner an der aktuellen Diskussion über die „Krise Europas“ aktiv beteiligen – und ein Gegenbild entwerfen. Gezielt soll an errungene demokratische Werte erinnert und das Bewusstsein für das Thema „offene Grenzen in der Europäische Union“ gestärkt und geschärft werden.

Ziel ist die Produktion eines kurzen Animationsfilms mit einer Spieldauer von 40 bis 70 Sekunden, der die offenen Grenzen für freien Personen- und Wirtschaftsverkehr und dessen Vorteile mit wenigen Worten in einer für jeden verständlichen Art und Weise erläutert.

Der Clip soll – neben der Homepages - in Kinos im deutsch-tschechischen Raum (z.B. Pirna, Neustadt, Ebersbach, Teplice, Ústí nad Labem) sowie im Rahmen von weiteren öffentlichen Veranstaltungen (wie das Neisse Filmfestival Open Air in Görlitz und Zittau) gezeigt werden.

Das Thema und der Animationsfilm soll durch eine Informationskampagne in der deutsch-tschechischen Grenzregion bekannt gemacht und beworben werden. Dazu soll eine zweisprachige themenbezogene Postkarte in einer Auflage von 70.000 Stück hergestellt und in Form einer Postwurfsendung an deutsche sowie tschechische Haushalte im Grenzgebiet verteilt werden. Pressemitteilungen und Informationen via Social Media sollen ebenso die Präsentation begleiten.

Ergebnisse, Mehrwert, Nachhaltigkeit

Durch das Projekt erfolgt sowohl die positive Bewerbung der europäischen Errungenschaften und Ideen, als auch die Ansprache von europaferneren Zielgruppen wie Anwohner im ländlichen Raum.

Die Projektkampagne wirkt durch die Postwurfsendung genau dort, nämlich im häuslichen Umfeld und durch die Ausstrahlung des Animationsclips (Kinos, Festivals) im Freizeitbereich, wo erfahrungsgemäß EU-skeptische Zielgruppen (u.a. Senioren, (Berufs-)Schüler, Menschen, die weniger am politischen Geschehen interessiert sind) durch eigens konzipierte Veranstaltungen eher schwerer erreicht werden können.

Dabei wird darauf geachtet, dass in diesem Animationsclip und auf der Postkarte in einer für jeden verständlichen Art und Weise – ohne dabei mit dem „erhobenen Zeigefinger“ zu agieren - die Errungenschaften der EU erläutert werden.

Darüber hinaus wird die deutsch-tschechische Zusammenarbeit und der gemeinsame Auftritt in breiter Öffentlichkeit durch Postwurfsendungen und Ausstrahlungen in Kinos und Filmfestivals, vor allem im ländlichen Raum, wo die EU-Skepsis sehr verbreitet ist, sichtbar und gestärkt.

Die Projektkampagne wird begleitend (Animationsclip, Informationstisch, Postkarte, Internet) bei sog. Schülerdialogen eingesetzt werden, die von der Sächsischen Staatskanzlei im Herbst 2018 initiiert werden. Dabei handelt es sich um geschlossene Veranstaltung mit beschränktem Kreis an Teilnehmenden, bei der auch der sächsische Ministerpräsident und/oder ein hochrangiger Beamter anwesend sein wird. Bei der Zielgruppe handelt es sich um Berufsschülern aus dem ländlichen Gebiet Sachsens im Grenzraum zu Tschechien.

An Informationstischen bei einem internationalen Publikum bei Open Air-Veranstaltungen (Neisse Filmfestival, Mai 2019) können Fragen rund um die EU beantwortet und über Förder- sowie Austauschmöglichkeiten (z.B. EREASMUS+) und Projektfinanzierung informiert werden.

Best practice

Die im Projekt gesammelten Erfahrungen zeigen einerseits, dass es auch besonders die einfachen und alltäglichen Zusammenhänge sind, die das Zusammenleben in der EU für Menschen lebens- und erhaltenswert machen. Freies Reisen, freie Wohnort- und Arbeitsplatzwahl sind dabei Vorzüge, von denen viele EU-Bürger*innen profitieren und diese doch zu selten als positive Errungenschaft wahrnehmen. Andererseits sind diese Themen ein guter Einstieg in das Thema EU und „Was bringt die EU für jeden Einzelnen und die Gemeinschaft“. Die Geschichten der Protagonisten haben eine positive Konnotation und vermitteln persönliche Werte wie Freiheit. Dieser Einstieg kann in der offenen Kommunikation z.B. an Infotischen gut als Gesprächsaufhänger zu den Vorzügen der EU dienen.

Allzu wenig wird das Alltägliche des Pendelns zwischen zwei EU-Mitgliedstaaten in den Fokus gerückt – auch WEIL es Alltag ist (wie auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspartnern). Der Filmclip konnte dies gut zusammenfassen: „Egal wo du wohnst, arbeitest oder liebst – das ist Europa“.

Besonders toll hat sich für die Umsetzung des Themas natürlich das grenzüberschreitende Zusammenarbeiten mit den tschechischen Kolleg*innen geeignet: Durch die Auswahl der Protagonist*innen durch beide Kooperationspartner konnten authentische Geschichten durch „echte“ Menschen kommuniziert werden.

Alle Konsument*innen des Clips wurden – hoffentlich - motiviert, die (gefühlten) kulturellen, sprachlich bedingten Grenzen aufzubrechen und besonders auch mit den europäischen Nachbarn in Austausch zu kommen.

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