Euroregion Elbe/Labe

Jiddisch und Klezmer über Grenzen hinweg - singen und spielen gegen Antisemitismus

Projektnummer:

EEL-0732-SN-02.06.2020

Lead Partner:

Jüdische Musik- und Theaterwoche Dresden e.V.
Bautzner Straße 20, 01099 Dresden
http://www.juedische-woche-dresden.de

Projektpartner:

Ulpan Teplice
Duchcovská 1505/3, 41501 Teplice
http://ulpanteplice.cz/

Zeitraum:

15.06.20 - 31.12.21

Fördermittel:

0 Euro

Inhalt

Das Projekt besteht aus zwei Konzerten mit jiddischen Liedern und Klezmer-Musik, die bei der Jüdischen Musik- und Theaterwoche Dresden und dem jüdisch-tschechischen Kulturfestival "Dny židovské kultury-Teplický cimes"aufgeführt werden. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Kulturfestivals existiert seit 2014. An den Konzerten nehmen der Schulchor des Kreuzgymnasiums Dresden sowie der Schulchor des Österreichischen Gymnasiums Prag (www.oegp.cz/de/schulchor/) teil. Die Aufführungen werden geleitet von der Sasha Lurje, als Sängerin Star der weltweiten Klezmer-Szene und langjähriges Teammitglied des Yiddish Summer Weimar; sie konzertiert und unterrichtet in ganz Europa, den USA, Kanada und Südamerika (www.sashalurje.com/).
Die Klezmermusik wird gespielt von einem Schüler-Lehrer-Instrumentalensemble des Kreuzgymnasiums, welches von der Akkordeonistin Sanne Möricke (sannemoericke.weebly.com/) und dem Klezmergeiger Craig Judelman (www.craigjudelman.com) und gecoacht wird. Zusätzlich gibt es Solostücke aller eingeladenen Musiker, begleitet vom Instrumentalensemble des Kreuzgymnasiums.
Die künstlerische Gesamtleitung sowie eines großen Teiles der Instrumentalmusik liegt in den Händen von Frauen. Das ist ein wichtiges Signal hinsichtlich der Chancengleichheit von Frauen auf dem Gebiet der Musik.
Ziel des Projektes ist es, Menschen aus Böhmen und Sachsen die jüdische (Musik)Kultur und deren Protagonisten aus erster Hand nahezubringen und damit gegen Antisemitismus und Diskriminierung aufzutreten. Gemeinsames Musizieren befördert gegenseitiges Verständnis und baut Vorurteile ab, speziell mit diesem Repertoire, das einst wesentlicher Bestandteil der beidseitigen lokalen Kultur war.
Langfristiges Ziel: Etablierung einer jährlichen pädagogisch geleiteten Kooperation von tschechischen und deutschen Amateurmusikern (Kinder und Erwachsene) für jüdische Musik.
Zielgruppe: die direkt Beteiligten (Schüler und Lehrer) sowie deren Eltern und Freund*innen, das deutschlandweite Klezmerpublikum sowie das »normale« Konzertpublikum in den beiden Regionen, das die international bekannten Künstler*innen Sasha Lurje, Sanne Möricke und Craig Judelman hören möchte.

Ergebnisse, Mehrwert, Nachhaltigkeit

Die Zusammenarbeit der "Jüdischen Musik- und Theaterwoche Dresden" mit den "Dny židovské kultury-Teplický cimes" fand erstmals 2014 statt. Der Austausch zwischen den beiden Kulturfestivals zielt insbesondere auch darauf ab, lokalen und internationalen Künstlern die Möglichkeit zu geben, über die Grenzen hinaus zu agieren und miteinander zu arbeiten.
Das unmittelbare Ergebnis des diesjährigen Projekts wird eine interkulturelle und intergenerationelle Zusammenarbeit sein, die es Menschen von beiden Seiten der Grenze ermöglicht, auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten und Freundschaften aufzubauen. Daneben erwarten wir zwei gut besuchte und ästhetisch ansprechende Konzerte, die Menschen zusammenbringen, die normalerweise nicht viel Kontakt haben: Mauern niederzureißen und Vertrautheit zwischen den Kulturen aufzubauen ist der erste Schritt zum gegenseitigen Verständnis.
Wir hoffen, dass das diesjährige Projekt zu einem langfristigen, innovativen pädagogischen Kooperationsprojekt führt. Mit dem Titel "Spielen gegen Antisemitismus", bringt es Jugend in Kontakt mit jüdischen Kulturakteuren und ihrer Kultur: eine positive und interaktive Art, Antisemitismus zu bekämpfen. Darüber hinaus zeigt es, dass die jüdische Kultur eine lebendige, dynamische Einheit ist.
Unser Plan ist es, dieses innovative Projekt mit unseren Nachbarn auszudehnen. Wir planen auch weiterhin, hochrangige, innovative kulturelle Veranstaltungen miteinander auszutauschen. Im Jahr 2020 werden die Tschechisch-Deutschen Tage in der Neuen Synagoge Dresden eröffnet – mit einem Dialog zwischen dem tschechischen Oberrabbiner Karol Sidon und dem jungen Dresdner Rabbiner, Akiva Weingarten. Darauf folgt eine gemeinsame Feier mit koscheren Köstlichkeiten sowie Musik des deutsch-tschechischen "Naches Trio". Während der Jüdischen Woche wird die tschechische Band "Flying Rabbi" auftreten.
Wir freuen uns auf zahlreiche Kooperationsprojekte im Jahr 2021, dem 1700-jährigen Jubiläum des Judentums in Deutschland, wenn das Festivalthema sich um die deutschsprachigen Juden dreht, die einst in ganz Böhmen und Galizien lebten – eine Kultur, die keine Grenzen kennt.

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