Verdrängung von Bildung, geistigem Eigentum und Erinnerungskultur
Projektnummer:
EEL-0341-CZ-04-09-2024
Lead Partner:
Collegium Bohemicum o.p.s.
Masarykova 1000/3, 40001 Ústí nad Labem
Projektpartner:
Sudetendeutschesmuseum
Hochstraße 10, 81669 München
https://www.sudetendeutsches-museum.de
Zeitraum:
04.09.2024 - 30.11.2024
Fördermittel:
20.000,00 € Euro
Inhalt
Nach 1945 wurde die deutschsprachige Bevölkerung der Tschechoslowakei aufgrund der Ereignisse vor dem Zweiten Weltkrieg und der Besetzung der restlichen Tschechoslowakei selbst aus der Tschechoslowakei vertrieben. Mit dem Schicksal der in die verschiedenen Zonen des späteren West- und Ostdeutschlands vertriebenen Menschen, einschließlich der Entvölkerung der in den verschiedenen Grenzregionen der Tschechoslowakischen Republik verbliebenen Gebiete, haben sich zahlreiche Expertentreffen aus den Bereichen Geschichte, Kulturanthropologie und Soziologie, auch von beiden Seiten der Grenze, beschäftigt. Im Schatten dieser Verdrängung steht jedoch die Verdrängung der Bildung, sei es in Form der Systematisierung des Schulwesens, des Schutzes des geistigen Eigentums oder des Fachwissens von Handwerksberufen, die in den Mittelschulen des Grenzgebiets ausgebildet wurden. Zur Bildung gehört auch die Erinnerungskultur, die in den Gebieten, in denen die deutschsprachige Bevölkerung lebte, das Umfeld prägte. Umgekehrt trug diese Bildung in den neuen Gebieten, in denen sich diese Bevölkerung niederzulassen begann, dazu bei, das Leben unter den neuen Bedingungen neu zu beginnen.
Die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung bedeutete nicht nur die Abwanderung der Menschen, sondern auch des gesamten Wissens und der Bildung, die diese Minderheit während ihrer 800-jährigen Anwesenheit auf tschechischem Gebiet erworben hatte, was man heute als "Know-how" bezeichnen würde. Das Problem dieses Wissens wurde bereits bei der Vertreibung selbst akzentuiert, als 200.000 Einwohner auf einer so genannten Zwangsgrundlage in der Tschechoslowakei verbleiben mussten, um die vollständige Schließung verschiedener Industriebetriebe und damit das Ende der Industrie im Grenzgebiet selbst zu verhindern. Es handelt sich dabei auch um einen unbekannten Teil der Bevölkerung, der durchaus erwähnenswert ist, da er einen nicht geringen Einfluss auf die Entwicklung der Industrie im Grenzgebiet nach 1945 hatte.
Im Gegenteil, der Großteil der vertriebenen Bevölkerung begann, nachdem sie sich niedergelassen hatte, daran zu denken, jene Berufe, Fertigkeiten und Industrien wieder aufzunehmen, die in der ursprünglichen Heimat zurückgelassen werden mussten. So wurden beispielsweise in Bayern, Sachsen und anderen Ländern Schulen und Unternehmen gegründet, die auf der langen Geschichte identischer Einrichtungen in der Tschechoslowakei aufbauten. Oftmals übertreffen sie, wenn es ihnen gelingt, die richtigen Chancen zu erhalten, sogar bei weitem das, was sie in früheren Jahren geleistet haben, und setzen sich in ihren jeweiligen Gebieten und neuen Regionen an die Spitze.
- Die Verdrängung der Bildung in Form von Handwerks-, Lehrlings- und Mittelschulen
- Die Verdrängung des industriellen geistigen Eigentums
- Aufbau und Grundlagen der industriellen und handwerklichen Produktion in der Tschechoslowakei auf der Grundlage der Bildung der verbliebenen deutschsprachigen Bevölkerung
- Bildung der deutschsprachigen Bevölkerung in der Tschechoslowakei nach 1945
- Fragen der Entvölkerung und des Bildungsverlustes in den Grenzgebieten
- Das Problem des Aufbaus der Zusammenarbeit und der Wiederherstellung der Traditionen nach 1945?
Auch kooperierende Institutionen und Unternehmen werden Vertreter entsenden, um sich zu präsentieren:
Muzeum Ústí nad Labem,
Ústav slovansko-germánských studií, UJEP
Městské muzeum v Halle,
Spolek pro dějiny Němců v Čechách,
Spolek Němců a přátel německé kultury,
Muzeum skla a bižuterie Jablonec nad Nisou,
Archiv města Ústí nad Labem,
Státní okresní archiv Litoměřice,
die Hauptpartner:
Collegium Bohemicum, o.p.s.
Sudetendeutschesmuseum München