Wochenrückblick Nr. 59
06.12.2024
Wintereinbruch blockiert Straßen im Bezirk Ústí
Am heutigen Freitag fiel in Nordböhmen Schnee in größeren Mengen. Nicht alle Verkehrsteilnehmer waren darauf vorbereitet. Insbesondere die Überquerung des Erzgebirges stellte sich als schwierig dar. Mehrere Unfälle führten dazu, dass am Vormittag in unserer Region kaum noch Wege über die Grenze befahrbar waren.
Die Autobahn D8 war ab dem Morgen infolge eines liegengebliebenen LKW bei Petrovice in Richtung Deutschland komplett gesperrt. Der Umweg über Libouchec und Tisá wurde durch einen umgestürzten Baum verhindert, in den ein PKW hineingefahren war. Auch in Petrovice selbst kam es zu einem Unfall zweier PKW. In diesen Fällen gab es zum Glück keine Verletzten. Im Gegensatz dazu kam es bei einem Unfall auf der D8 bei Ústí in Richtung Prag zu einem Todesfall, als ein PKW auf einen LKW auffuhr und teilweise unter diesen geriet. Auch hier war die Autobahn längere Zeit komplett gesperrt. Gegen Mittag entspannte sich die Verkehrslage langsam.
Löhne in Tschechien in vier Jahren wie in Deutschland?
Mit einer Äußerung in einer Talkshow am 17. November hat der tschechischer Premier Petr Fiala eine Debatte über das Lohnniveau in Tschechien angestoßen. Er drückte sich so aus, dass man interpretieren könnte, dass die vier Jahre seiner Regierung noch nicht ausgereicht hätten, aber er anbieten würde, in weiteren vier Jahren für Löhne wie in Deutschland oder Österreich zu sorgen. Angesichts eines durchschnittlichen tschechischen Lohnniveaus von knapp 40% des deutschen ist das eine gewagte Aussage, auch wenn der relative Abstand Jahr für Jahr kleiner wird. Die Kritik u.a. von Ökonomen und Gewerkschaften kam prompt. Nun wird darüber diskutiert, wie genau der Premier das gemeint haben mag. Deutlich ist jedoch, dass er mehrfach die Löhne in Deutschland, Österreich und Bayern als Zielmarke erwähnte.
Interessant an der Debatte ist aus deutscher Sicht einerseits, dass wie selbstverständlich Deutschland als Vergleichsmaßstab gewählt wird (auch wenn der Premier Österreich ebenfalls erwähnt hat), also die Vorbildwirkung des großen Nachbarn weiterhin vorhanden ist. Er hätte ja auch viele andere europäische Länder wählen können. Zum anderen wird in manchem Beitrag deutlich, dass der externe Blick auf die wirtschaftliche Lage und den Entwicklungsstand in Deutschland (z.B. in Sachen Digitalisierung und Automatisierung) weniger pessimistisch ist als in den Debatten hierzulande.
Neue Serie hat Vorpremiere in Ústí
Am heutigen Abend werden im Hraničář in Ústí nad Labem zwei Teile der neuen Serie "Limity" exklusiv voraufgeführt. Die Serie über einen Giftmüllunternehmer, der wider Willen zum Umweltaktivisten wird, wurde zu großen Teilen in der Region Ústí gedreht. Dies wurde vom Bezirk Ústí finanziell unterstützt. Neben Ústí nad Labem waren Drehorte z.B. Děčín, Trmice, Teplice, Libochovice, Horní Jiřetín und Terezín.
Der Regisseur Petr Zelenka gehört zu den bekanntesten Filmschaffenden Tschechiens. Mit Filmen wie "Knoflíkáři", "Samotáři", "Rok ďábla", "Příběhy obyčejného šílenství" oder "Karamazovi" wurde er seit Ende der 1990er Jahre bekannt. Er ist übrigens auch mit fast allen diesen Filmen im Programm des Tschechischen Filmmittwoch vertreten. In "Limity" wird er mit seinem bekannten Humor die Themen Ökologie und Familie verweben. Die Serie soll ab Februar 2025 im Tschechischen Fernsehen gezeigt werden.
Rekord im Botanischen Garten Teplice
Der Botanische Garten in Teplice vermeldet in diesem Jahr einen Besucherrekord. Erstmals wurden dort mehr 50.000 Menschen in einem Jahr begrüßt. Der Direktor, Petr Šíla, begründet dies neben den attraktiven Ausstellungen auch mit dem umfangreichen Begleitprogramm. Dazu gehört auch die Kooperation mit dem Botanischen Garten Schellerhau, die hoffentlich in den nächsten Jahren fortgeführt und vertieft wird.
Euroregion Elbe/Labe hat neue Präsidentin
Und nun noch eine Meldung in eigener Sache: In der gestrigen Mitgliederversammlung der Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes Elbtal/Osterzgebirge e.V. (so der offizielle Name der deutschen Hälfte der Euroregion Elbe/Labe) wurde die Dresdner Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch zur neuen Präsidentin gewählt. Der langjährige Präsident Dirk Hilbert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, hatte nach 15 Jahren nicht wieder für das Amt kandidiert, nach eigener Erklärung mit schwerem Herzen aufgrund mangelnder Zeit. Zu den Vizepräsident/innen wurden Manuela Förster vom Landratsamt in Pirna und Thomas Peters, Bürgermeister von Bad Gottleuba-Berggießhübel, sowie als weiteres Vorstandsmitglied die Dresdner Stadträtin Bettina Kempe-Gebert gewählt. Auch die weiteren Gremienvertreter im Arbeitsausschuss sowie dem gemeinsamen Rat der Euroregion Elbe/Labe wurden turnusgemäß neu gewählt.
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