Euroregion Elbe/Labe

Wir sind hier nicht allein - Geschichte unserer Minderheiten

Projektnummer:

EEL-0736-SN-27.05.2020

Lead Partner:

Kommunalgemeinschaft Euroregion OE/OE e.V.
An der Kreuzkirche 6, 01067 Dresden
https://www.elbelabe.eu

Projektpartner:

Collegium Bohemicum o.p.s.
Masarykova 1000/3, 40001 Ústí nad Labem
http://collegiumbohemicum.cz

Zeitraum:

01.05.20 - 28.02.21

Fördermittel:

13501,99 Euro

Inhalt

Das Thema der 22. Tschechisch-Deutschen Kulturtage 2020 (TDKT20) in der Euroregion Elbe/Labe lautet „Unsere Nachbarn unter uns“, seien es Tschechen in Sachsen (in Vergangenheit sowie in Gegenwart), Deutsche in Tschechien, aber auch Minderheiten mit anderem kulturellen Hintergrund wie z.B. Juden, Roma, Sorben u.a.
Bei dem Projekt handelt es sich um eine Wanderausstellung in einem umgebauten LKW-Anhänger, die an verschiedenen Orten in der Euroregion Elbe/Labe während der und nach den TDKT20 gezeigt wird. Sie zeigt in Interviews einzigartige Geschichten von Vertreter*innen von Minderheiten in der Tschechischen Republik. Im vorliegenden Projekt werden – wie im Festival – die deutsche, jüdische und Roma-Minderheit bei der Auswahl der Zeitzeugen hervorgehoben.
Die Ausstellung wurde von beiden Projektpartnern gemeinsam entwickelt und wird nach Vorgabe beider Partner vom Institut für das nationale Gedächtnis maßgeschneidert. Dieses ist eine wichtige Institution in Tschechien, die sich auf die Arbeit mit Zeitzeugen spezialisiert hat, darunter auch nationale Minderheiten. Neben der Sammlung von Erinnerungen dieser Persönlichkeiten verfügt das Institut auch über die notwendige Technik.
Die Ausstellung wird in fünf Städten für jeweils sechs Tage zu sehen sein. Für Schüler von Gymnasien, Oberschulen und Berufsschulen ist ein Besuchsprogramm geplant, in dem auch die Situation von Minderheiten in Deutschland reflektiert wird. Außerhalb der Schulbesuche wendet sich die Ausstellung an die breite Öffentlichkeit ohne Unterschied des Geschlechts, der Rasse oder ethnischer Herkunft.
Das Projekt legt ein besonderes Augenmerk auf Gruppen von Menschen, die in Vergangenheit und Gegenwart Diskriminierung ausgesetzt waren bzw. sind. Auch die unterschiedlichen Erfahrungen von Männern und Frauen in nationalen Minderheiten werden beleuchtet. Bei der Auswahl der Schulklassen ist das Ziel, auf deutscher Seite nicht nur Gymnasien, sondern auch Oberschulen und Berufsschulen zu erreichen, die sich üblicherweise weniger mit internationalem Austausch beschäftigen.

Ergebnisse, Mehrwert, Nachhaltigkeit

Das Projekt zielt darauf ab, die breite Öffentlichkeit zu erreichen. Die Aufgabe der Ausstellung ist es, der Mehrheitsgesellschaft anhand des Schicksals von einzelnen Angehörigen nationaler und anderer Minderheiten in der Tschechischen Republik einen Einblick in deren gelebte Realität zu bieten und Interesse für ihre Situation zu wecken. Die Ausstellung soll dazu beitragen, weit verbreitete Vorurteile abzubauen.
Das deutsche Publikum erhält einen Einblick in die Situation von Minderheiten in Tschechien und erweitert sein Bild der tschechischen Gesellschaft. Damit wird es außerdem zu Reflektionen über die Situation im eigenen Land animiert, auch über die von tschechischen Mitbürger*innen.
Beim tschechischen Publikum soll die Ausstellung das Interesse für Mitbürger*innen mit einem anderen kulturellen Hintergrund wecken und ihm helfen zu erkennen, dass die tschechische Gesellschaft nicht so homogen ist, wie weithin angenommen wird. Die Zeitzeugen der deutschen und jüdischen Minderheiten laden zur Reflektion der eigenen Geschichte und den kulturellen Einflüssen auf die heutige tschechische Gesellschaft ein.
Das Format und die Standorte der Ausstellung mitten in den Gemeinden tragen wesentlich zur Umsetzung dieses Ziels bei.
Die Vermittlung des Ausstellungsthemas für Schülern von Oberschulen, Berufsschulen und Gymnasien bietet das Begleitprogramm. Ziel dieser Aktivitäten ist es, das Interesse für dieses Thema zu initiieren sowie die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema im Rahmen des Unterrichtes auch in der Zeit nach der Beendigung der Ausstellung.
Diese weitere Aktivität könnte die Arbeit mit Zeitzeugen umfassen, deren Porträts in der Ausstellung gezeigt werden. Eine andere Möglichkeit stellt die Spurensuche sowie das Erforschen der Schicksale von Minderheiten in der Region dar.

Best practice

Der Inhalt des Projektes war die Durchführung einer Ausstellung über nationale und ethnische Minderheiten in Tschechien. Sie wurde vom Institut Paměti národa aus Prag erstellt und bestand aus einem LKW-Anhänger, den man umrunden und sich dabei durch 12 Gucklöcher in Türen Interviews mit Vertreter*innen dieser Minderheiten anschauen und anhören konnte. Zudem wurden die Protagonist*innen auf 12 großen Tafeln um den Hänger genauer vorgestellt. Vertreten waren die deutsche, die vietnamesische, die jüdische, die Roma-, die ungarische, die griechische, die russische und die ukrainische Minderheit.
Die Ausstellung wurde im Oktober 2020 jeweils 6 Tage in Dresden, Dippoldiswalde, Sebnitz, Ústí nad Labem und Litoměřice auf sehr prominenten Plätzen gezeigt. Sie wurde von mindestens 3200 Menschen besucht, was gerade angesichts der Corona-Pandemie ein großer Erfolg ist.
Auch nach dem Ende der Ausstellung kann man sich auf der Website der Euroregion Elbe/Labe über die 12 portraitierten Personen informieren (https://www.elbelabe.eu/projekte/ausstellung-wir-sind-hier-nicht-allein-2020/).

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