Die aus dem Besitz sächsischer Herzöge und Kurfürsten hervorgegangene Rüstkammer zählt zu den kostbarsten Prunkwaffen- und Kostümsammlungen der Welt. Sie vereint Meisterwerke von Waffenschmieden, Künstlern und Kunsthandwerkern aus ganz Europa und dem Orient und umfasst etwa 10 000 Prunkwaffen sowie Reitzeuge und Prunkkleider, Kunstkammerstücke und Bildnisse vorwiegend des 16. bis 18. Jahrhunderts aus dem Besitz der wettinischen Kurfürsten.
Im Riesensaal erstrahlt der Hauptsaal des Dresdner Residenzschlosses - mehr als 290 Jahre nach seinem Verschwinden im Jahre 1733 - wieder in neuem Gewand. Präsentiert werden über 380 Werke, darunter Turnier- und Prunkwaffen, die exemplarisch verschiedene historische Turnierformen und die Pracht des Kurfürsten speziell am sächsischen Hof veranschaulichen. Mit einer Länge von 57 Metern und einer Breite von 13 Metern bietet die monumentale Größe des Riesensaals der Rüstkammer nicht nur die Möglichkeit, eine Auswahl ihrer wichtigsten Harnische und Waffen des späten 15. bis 17. Jahrhunderts zu zeigen, sondern diese auch entsprechend der ehemaligen Nutzung der Objekte zu inszenieren.
Im Renaissanceflügel wird die Geschichte des Schlosses aus einer neuen Perspektive zugänglich: Mit den beiden Dauerausstellungen "Kurfürstliche Garderobe" und "Auf dem Weg zur Kurfürstenmacht" ist der weltweit größte Schatz an Prunkwaffen und Gewändern der Reformationszeit und des frühen Barock zu erleben. Im Ausstellungsteil "Weltsicht und Wissen um 1600" zeugen Werke der Spätrenaissance von der Vielfalt des faszinierenden Phänomens Kunstkammer.
Die Türckische Cammer zählt zu den ältesten und weltweit bedeutendsten Sammlungen osmanischer Kunst außerhalb der Türkei. So findet auch die Türkenmode am kursächsischen Hof anhand orientalischer und orientalisierender Waffen, Kleidung und Reitzeugen sowie in den großartigen Türkenzelten ihren Ausdruck.
Die Gewehrgalerie zeigt eine repräsentative Auswahl von rund 500 der prachtvollsten Feuerwaffen des 16. bis 18. Jahrhunderts aus dem Besitz der sächsischen Kurfürsten. Gewehre und Pistolen aus ganz Europa werden in 18 Einbauvitrinen in chronologisch-geographischer Folge ausgestellt, ergänzt durch Ahnenporträts, Turnierbilder und Geweihe, teils aus dem originalen Bestand des Langen Ganges.
Die Paraderäume sind anlässlich der Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August und der österreichischen Kaisertochter und Erzherzogin Maria Josepha im September 1719 erstmals in Benutzung genommen worden. In dieser Raumfolge inszenierte der sächsisch-polnische Kurfürst-König seine Würde, seine Macht und seinen Ranganspruch innerhalb der europäischen Herrschaftsliga.