Euroregion Elbe/Labe

Burgruine und Schloss Tharandt

Ruine einer mittelalterlichen Burg neben Schloss im Tudor-Stil mit großartigem Ausblick

Die mittelalterliche Burg Tharandt liegt auf einem Bergsporn hoch über Tharandt. Sie ist nur noch in Ruine erhalten und bietet vor allem einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt Tharandt.

Burgruine

Die Burg wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts auf Geheiß des Markgrafen Dietrichs von Meißen errichtet, um sich gegen die benachbarten Burggrafen von Dohna zu schützen. Bereits 1224 brannte sie während eines Kriegszuges ab, wurde aber 1240-1256 wieder errichtet. Ende des 14. Jahrhunderts wird die Burg so befestigt, dass sie als eine der stärksten im Land galt. Die Burggrafen von Dohna, die in der Grenzregion sehr mächtig waren (sich aber auch als Raubritter betätigten), verloren im Zuge der Dohnaischen Fehde (1385-1402) komplett an Bedeutung, so dass auch die Burg Tharandt ihre Verteidigungsfunktion einbüßte. Während des Hussiteneinfalls 1429 war sie umkämpft und diente wegen ihrer Stärke als Lager für Urkunden und Wertsachen des Kurfürsten.

Ab 1476 weilte Herzogin Sidonie zeitweise auf der Burg. Sie war die Tochter des böhmischen Königs Georg von Podiebrad und wurde zur Besiegelung des Vertrags von Eger, der den heute noch gültigen sächsisch-böhmischen Grenzverlauf regelte, mit dem sächsischen Herzog Albrecht verheiratet. Ab 1500 wohnte sie bis zu ihrem Tod 1510 dauerhaft dort. Danach war die Burg nicht mehr bewohnt und wurde nach und nach abgebaut. Auf einem Teil der Burganlage und aus Materialien der Burg wurde 1626-1629 die benachbarte Bergkirche errichtet.

Ab Ende des 18. Jahrhunderts gelangte die Burgruine im Zuge der Burgenromantik wieder ins Bewusstsein und wurde von vielen romantischen Malern und Zeichnern verarbeitet.

Schloss

Das Schloss Tharandt neben der Burgruine ist wurde 1858-1861 als Atelier eines Bildhausers errichtet. Ab 1866 wurde es von einem neuen Besitzer in ein romantisches Wohnschloss im maurisch-orientalischen Tudorstil umgebaut. Einem Brand im Jahre 1936 verdanken wir das jetzige Aussehen. Das Schloss wurde danach bis ins Jahr 2000 von der Forstlehranstalt Tharandt (heute Teil der TU Dresden) genutzt. Seit 2002 befindet sich das Schloss in Privatbesitz und wird schrittweise saniert. Innen sind die Arbeiten weitgehend abgeschlossen. Von außen ist noch jede Menge Arbeit notwendig.

 

Adresse

Heinrich-Cotta-Straße 19
01737 Tharandt

Öffnungszeiten

Burgruine: täglich rund um die Uhr

Schloss: nicht zugänglich

Preise

Eintritt frei

Anreise

Der Bahnhof Tharandt directions_railway directions_bus mit regelmäßigen S-Bahn-Verbindungen nach Dresden ist rund 850 m Fußweg entfernt.

Von der Bushaltstelle "Tharandt, Dresdner Straße" directions_railway directions_bus sind es nur 400 m.

Parkmöglichkeiten befinden sich unterhalb der Kirche am Marktplatz und an der östlich gelegenen Kreuzung, jeweils rund 200 m entfernt.