Der Denkmalkomplex bietet einen Überblick über die Geschichte des Zinnerzbergbaus zu Altenberg vom Beginn um 1440 bis zu seiner Stilllegung 1991. Bei einer Untertageführung im 200 Jahre alten "Neubeschert-Glück-Stollen" können Methoden und Geräte des Erzabbaus bestaunt werden. Die frühere Erzaufbereitung dagegen wird in der historischen Zinnwäsche an funktionsfähigen Maschinen erläutert. Diese Erzwäsche stammt aus dem 16. Jahrhundert und gilt als einmalig in Europa. Auf der Museumsfreifläche gilt ausnahmsweise: Berühren erlaubt. Eine Auswahl von Bergbaugeräten zeigt die Technik der Erzgewinnung in Altenberg. Der grenzüberschreitende Bergbaulehrpfad verbindet Denkmale beiderseits der Landesgrenze, die an ihrem originalen Standort von der Vielfalt und Geschichte der Bergbauregion berichten.
Bergbaumuseum Altenberg
Historische Zinnwäsche
Der gesamte Aufbereitungsprozess für das Altenberger Erz in seiner technischen Entwicklung kann hier anschaulich an historischen Anlagen demonstriert werden. Das 40-stemplige Pochwerk für die Gesteinszerkleinerung sowie die Langstoßherde mit Wasserradantrieb und weitere Anlagen für das Auswaschen des Erzes machen die frühere Arbeit in den Erzwäschen für Auge und Ohr erlebbar. Der technikgeschichtliche Teil wird ergänzt durch die Museumsausstellungen und wechselnde Sonderausstellungen im Obergeschoss des denkmalgeschützten Gebäudes.
Schaustollen
In unmittelbarer Nähe der historischen Zinnwäsche, dem Hauptgebäude des Museums, liegt der Zugang zum "Neubeschert-Glück-Stollen".
Die Auffahrung des Stollens wurde ursprünglich im Jahre 1802 begonnen zur Erkundung eines tieferen Niveaus der Zinnerzgruben im Bergbaugebiet am "Neufang" östlich der Altenberger Pinge. 1849 wurde der Bergbau im "Neubeschert-Glück-Stollen" eingestellt.
Heute kann der fast waagerecht in den Berg hineinführende Grubenbau über eine Länge von 200 Metern als Schaustollen besichtigt werden. An original nachgestalteten Arbeitsorten wird die Förderung des Zinnerzes und die Entwicklung der Bergbautechnik aus dem Zeitraum von mehr als fünf Jahrhunderten bis zur Schließung der Altenberger Zinnerzgrube im März 1991 erklärt. So kann man den Weitungsbau mit der Methode des Feuersetzens besichtigen, erfährt Spannendes über den langjährigen Abbau der Bruchmassen aus der Pinge und lernt schließlich auch das modernste Verfahren, den Teilsohlenbruchbau, kennen. Verschiedene bergmännische Ausbaumethoden, Werkzeuge und Gewinnungsmaschinen zeigen die technische Entwicklung des Erzabbaus. Originale Abbauspuren und Lachtertafeln sind als Zeugnisse des Stollenvortriebs aus dem 19. Jahrhundert erhalten.
Für die Führungen ist warme Kleidung und festes Schuhwerk empfehlenswert, da die Temperatur untertage im Schaustollen, egal ob Sommer oder Winter, immer 8°C – 10°C beträgt.
Freifläche
Auf der Freifläche vor dem Stollenmundloch sind Bergbauausrüstungen zur Erzgewinnung, Förderung und Aufbereitung ausgestellt. Grubenloks, Förderwagen, Bohrgeräte, Flotationsmaschinen und eine Kugelmühle zeigen die Vielfalt der eingesetzten Geräte und dokumentieren den technischen Stand des Altenberger Bergbaus vor seiner Stillegung. Übrigens: Anfassen ist hier erlaubt!
Pinge
Unübersehbar grenzt die Pinge dicht an das Altenberger Stadtgebiet. Mit ihren gewaltigen Abmaßen von etwa 400 m Durchmesser und 150 m Tiefe zählt sie zu den eindrucksvollsten Bergbaudenkmalen der Region. Bei einer geführten Bergbauwanderung ist von einem öffentlich nicht zugänglichen Aussichtspodest direkt am Pingenrand ein überwältigender Blick in die Tiefe der Pinge möglich.
Adresse
Mühlenstraße 2
01773 Altenberg
Öffnungszeiten
Täglich außer Freitag 10-16 Uhr
Preise
Museum mit Untertageführung im Schaustollen: Erwachsene 7 Euro, ermäßigt 4 Euro, Familienkarte 18 Euro Museum: Erwachsene 4 Euro, ermäßigt 3 Euro, Familienkarte 11 Euro
Hier gilt der Kulturpass der Euroregion Elbe/Labe.
Angebote
FührungenShopSonderausstellungen
Führungen durch Schaustollen und Historische Zinnwäsche mit Vorführung der technischen Anlagen Mai bis Oktober, mittwochs 13.30 Uhr ab Tourist-Info-Büro Altenberg/Bahnhof: Führungen über den Bergbaulehrpfad zur Altenberger Pinge Mai bis Oktober: Mineralienwaschen auf der Museumsfreifläche
Zielgruppen- bzw. themenorientierte Führungen im Schaustollen und in der historischen Zinnwäsche
Informationsblätter in Tschechisch und Englisch
Gruppenführungen in tschechischer Sprache auf VoranmeldungEingeschränkter behindertengerechter Zugang
Anreise
Vom Bahnhof Altenberg directions_railway directions_bus sind es ca. 1,5 km bis zum Museum.
Von der Bushaltestelle "Platz des Bergmanns, Altenberg" directions_railway directions_bus sind es ca. 700 m bis zum Museum. Die Bushaltestelle "Siedlung, Altenberg" directions_railway directions_bus ist zwar nur 200 m entfernt, diese wird aber deutlich seltener bedient.
Parkmöglichkeiten sind in der Nähe des Museums vorhanden.
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