Euroregion Elbe/Labe

Panská skála (Herrenhausfelsen)

Eindrucksvoller Basaltfelsen

Der Felsen Panská skála (Herrenhausfelsen) ist der Rest einer kleinen, aus der Hochfläche zwischen Kamenický Šenov (Steinschönau) und Prácheň (Parchen) herausragende Basaaltanhöhe (597 m). Sein Name entstand durch Übersetzung des deutschen Namens "Herrnhausfelsen", der eine Verballhornung des ursprünglichen "Gehörnhausberg" darstellt. Mit "Gehörn" wurden in dieser Gegend steil aufragende Felsengebilde bezeichnet.

Geschichte

Früher war hier eine etwa 30 m hohe, kahle Anhöhe mit drei Kreuzen auf dem Gipfel, die man Kreuzberg nannte. Schon vor dem Ende des 18. Jahrhunderts brach hier ein Bauer aus Prácheň Basaltsäulen, die man zu Tür- und Fensterstöcken, Säulen, Prellsteinen, Randsteinen u. a. m. verwendete. Dieser Steinbruchbetrieb enthüllte allmählich den interessanten, aus schlanken Säulen bestehenden Innenbau des Hügels. Die regelmäßig entwickelten, schlanken, vier- bis sechsseitigen Säulen sind bis 15 m lang und ihr Durchmesser beträgt 20 - 25 cm. In der Mitte des Hügels stehen sie fast lotrecht, in Richtung zum Umfang des Hügels neigen sie sich allmählich zur Mitte hin; weil sie ihrer Höhe nach wie Orgelpfeifen angeordnet sind, heißt der Felsen im Volksmunde Varhany (Orgel).

Im Jahr 1902 wurde in Děčín eine "Vereinigung zur Rettung des Herrenhausfelsens" gegründet, die versuchte, das zum Ankauf des Felsens nötige Geld durch Sammlungen, Lotterien, Bälle, Verkauf von Andenken mit der Abbildung des Felsens u. a. m. zu sammeln. Im Jahr 1904 gelang es endlich, durch einen Pachtvertrag das Brechen der Säulen auf dem Gipfel einzustellen, und das Brechen der Säulen nur auf des Vorfeld der Felswand, wo später die Wasserfläche entstand, zu beschränken. Nach einigem Hin und Her wurde 1913 den Besitzern seitens der k. k. Bezirkshauptmannschaft Tetschen das Brechen strengstens untersag und 1914 wurde der Fels von der Böhm.-Kamnitzer Bezirksvertretung angekauft und damit unter Schutz gestellt.

Der Herrenhausfelsen hat heute das Statut eines Nationalen Naturdenkmals und stellt das meistbesuchte geologische Gebilde Böhmens dar, das auch den Geologen im Auslande gut bekannt ist. Eine weniger bekannte, dafür aber großartigere, aus Basaltsäulen bestehende und gleichfalls unter Naturschutz stehende Steinbruchwand befindet sich auch auf dem nahen Berg Zlatý vrch (Goldberg).

Aussicht

Vom Gipfel des Panská skála-Hügels öffnet sich eine schöne Aussicht in die nähere und fernere Umgebung. Im Westen erhebt sich über Kamenický Šenov (Steinschönau) der langgezogene Smrčník (Forstberg), rechts von ihm öffnet sich der Ausblick auf Česká Kamenice (Böhmisch Kamnitz) mit dem Zámecký vrch (Schlossberg) vor den waldbewachsenen Bergen der Böhmischen Schweiz mit der Dominante des Růžovský vrch (Rosenberg) im Hintergrund. Auf der Nordseite ist der Šenovský vrch (Steinschönauer Berg), hinter ihm der Ovčácký vrch (Schäferberg) und noch weiter hinten wird der Horizont vom Kamm des Lausitzer Gebirges mit dem Studenec (Kaltenberg), Chřibský vrch (Himpelberg), Javor (Grosser Ahrenberg) und Jedlová (Tannenberg) abgeschlossen. Östlich von der Panská skála liegt die Gemeinde Prácheň (Parchen) mit dem bewaldeten Hügel Vyhlídka (Kühlberg), in Nordosten des Ortes zieht sich der Kamm des Obrázek (Bildstein) mit dem Klučky (Klutschken) hin, und hinter ihm ragt der spitzige Klíč (Kleis) und rechts hinter ihm der Zelený vrch (Grünberg) und Jezevčí vrch (Limberg) empor. Nach Südosten öffnet sich die Aussicht über Nový Bor (Haida) auf den Chotovický vrch (Kottowitzer Berg), Slavíček (Slabitschken) und Tisový vrch (Eibenberg) und zum Ralsko (Roll) im Hintergrund. Im Süden ist der Ausblick durch die bewaldeten Hänge des Kameník (Wolfsberg) und den Felsen Česká skála (Tscheschkenstein) verdeckt.

Mariensäule

Am Südostfuße des Panská skála-Hügels steht eine Mariensäule, die zum Andenken an einen jungen Handwerksgesellen und eine Witwe, die hier in der stürmigen Nacht des 18. Januars 1739 erfroren sind, errichtet wurde. Ihr genaues Alter ist nicht bekannt, sie wurde aber wahrscheinlich noch 1739 aufgestellt; wenn man aber der landläufigen Tradition Glauben schenkt, die besagt, dass der Dorfrichter von Prácheň (Parchen) Christian Palme die Säule aufstellen ließ, musste dies erst nach 1773 geschehen. Später, im Jahr 1838, ließ Christians Sohn Sebastian die Säule renovieren, eine weitere Reparatur geschah im August 1924. Im Januar 2001 wurde die Säule von unbekannten Wandalen umgestürzt und zerbrach dabei in einige Stücke, glücklicherweise gelang es sie zu reparieren, sodass sie seit dem Sommer 2002 wieder in der ursprünglichen Schönheit auf ihrem alten Ort steht. Sie war früher von einer Gruppe von sechs Lindenbäumen umgeben, von denen heute nur noch einer übrig geblieben ist, doch 2006 hat man hier drei neue Bäumchen gepflanzt.

(Quelle: www.luzicke-hory.cz)

Adresse

Prácheň 213
471 14 Kamenický Šenov

Anreise

Die nächstgelegene Bushaltestelle "Kamenický Šenov, Prácheň, prodejna"  directions_railway directions_bus ist ca. 600 m entfernt.

Vom Bahnhof in Kamenický Šenov  directions_railway directions_bus sind es 2,7 km quer durch den Ort bis zum Felsen.

Direkt unterhalb des Hügels befindet sich ein großer Parkplatz.

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