Der 455 m hohe Berg Říp bei Roudnice nad Labem ist mit seiner markanten gewölbten Form in der flachen Landschaft südlich des Böhmischen Mittelgebirges unübersehbar. Auf seinem Gipfel gibt es Ausblicke in verschiedene Richtungen. Ein Rundumblick ist aber aufgrund der Bewaldung nicht möglich.
In der tschechischen Mythologie nimmt der Říp eine besondere Stellung ein. Die – in leicht unterschiedlichen Versionen existierende – Legende besagt, dass bei der Wanderung des sagenhaften Urvaters Čech und seines Volkes dieses erschöpft Rast am Fuße des Berges machte. Čech stieg hinauf und schaute weit ins Land. Bei der Rückkehr zu seinem Volke verkündete er, dass sie sich hier niederlassen würden, denn das wäre das Land wo Milch und Honig fließen. Aufgrund dieses Mythos spielte der Berg in Rahmen der tschechischen Nationalbewegung immer wieder eine große Rolle und ist heute Nationaldenkmal.
Auf dem Gipfel steht eine St. Georg und St. Adalbert gewidmete romanische Kapelle aus dem 12. Jahrhundert. Sie befindet sich – wie der Berg – im Besitz der Raudnitzer Linie des Fürstenhauses Lobkowicz. Die benachbarte Berghütte Boumová chata bietet Speisen und Getränke an.
Im nahegelegenen Roudnice nad Labem befindet sich das Museum der Region Říp, in dem man viel Interessantes über den Berg und die Familie der Lobkowicz erfahren kann.
Der Říp hat einen sehr hohen Gehalt des Minerals Magnetit, welches zu einer magnetischen Anomalie führt.