
Der Mückenberg (Komáří hůrka, 807m) ragt wie ein Pickel aus dem Erzgebirgskamm hervor und ist deshalb aus allen Richtungen gut zu erkennen. Auf seiner Spitze befindet sich das Mückentürmchen (Komáří vížka), ein sehr beliebtes Berghotel mit Restaurant (und dem Charme der 80er).
Man hat von hier einen grandiosen Rundblick in alle Richtungen. Nach Norden schaut man über die hügelige, sanft abfallende Pultscholle des Erzgebirges bis ins Elbtal. In südlicher Richtung fällt das Erzgebirge steil ab, so dass sich ein weiter Blick auf die erloschenen Vulkankegel des Böhmischen Mittelgebirges öffnet. Im Westen schweift der Blick entlang des leicht gebogenen Erzgebirgskamms bis über den Keilberg (Klínovec) hinaus. Östlich erkennt man die Böhmische und Sächsische Schweiz, das Lausitzer Bergland und bei einigermaßen guter Sicht den Jeschken (Ještěd) bei Liberec und das Isergebirge. Bei sehr guter Sicht kann man bis ins Riesengebirge schauen.
Unterhalb des Mückentürmchens liegt die alte Bergstadt Krupka (Graupen) mit Bergbautradition ab dem 13. Jahrhundert. Der Berg ist deshalb mit Pingen (Gruben, Löchern) übersät. Eine sehr große Pinge befindet sich direkt neben dem Mückentürmchen. Sie steht unter Naturschutz. Im Zusammenhang mit dem Bergbau wurde 1568 ein steinerner Glockenturm auf dem Gipfel errichtet, um Beginn und Ende der Schicht zu verkünden. Dieser wurde in die 1857 errichtete Schankwirtschaft integriert.
Von Bohosudov auf den Gipfel wurde 1950-1952 ein Sessellift errichtet, damals mit 2348 m der längste der Welt, heute immer noch der längste ohne Zwischenstation in Tschechien. Er überwindet einen Höhenunterschied von 482 m.
Der Name Mückentürmchen bzw. Mückenberg soll von einer alten Sage herrühren (laut Wikipedia). Danach wurde ein gewiefter Viehdieb, als er einem alten Mütterchen die einzige Kuh stehlen wollte, von dieser verflucht: „Du sollst von Mücken zerstochen werden, bevor du den Gipfel des Berges erreichst!“ Und tatsächlich erschien ein riesiger Mückenschwarm und erlegte den Dieb.
Das Mückentürmchen ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel sowohl für Wanderungen als auch für den Wintersport.
Unterhalb des Gipfels befindet sich die Kapelle St. Wolfgang. Diese ist leider nur von Mai bis September geöffnet.